Er kotzt gleich Regenbögen von Hekate4444 ================================================================================ Kapitel 10: 12 -------------- And the next one. Das danach ist auch schon fertig. Ich hoffe, dass es so flüssig weitergeht. Die Geschichte hat sich irgendwie ganz von selbst weiterentwickelt und ist jetzt schon länger als geplant. Trotzdem gefällt es mir bisher ganz gut also werde ich zusehen, dass es zügig voranschreitet. Diesen Monat werde ich noch sehr gestresst sein weil noch eine kleine Katze einzieht, die Aufmerksamkeit fordert und ich muss die Mami sein. Nun aber genug geredet, viel Spaß beim lesen :D ....................................12.......................................... Kato fühlte Nervosität in sich aufsteigen. Was, wenn man ihm etwas anmerkte? Ein menschlicher Körper war verräterisch. Er schloss die Augen und atmete einmal tief durch. „Alles klar?“, hörte er Kira fragen. „Ja, sicher. Ich muss nur diese verdammte Hitze verpacken. Normalerweise schließe ich mich einsam und alleine in einer dunklen, kühlen Wohnung ein.“ „Dann runter mit den Klamotten und ab ins Wasser.“ Kato überhörte die garstige Zweideutigkeit und unterdrückte den aufkeimenden Verdacht, dass der Lauf der Welt von einer gerissenen Schlampe geleitet wurde, die ihn bis aufs Blut verachtete und danach trachtete seine Existenz auszulöschen. Nun das hätte sie auch einfacher haben können, aber vielleicht wollte sie ihn langsam verenden sehen? Miststück! Kira stand ihm mittlerweile in Badehose gegenüber. Kato zwang sich nicht näher hinzusehen und zog sich stattdessen sein durchgeschwitztes T-Shirt vom Körper und begann sich aus dieser Lederhose zu pellen. Wenigstens hatte er seine Badehose direkt drunter gezogen, denn er fürchtete, dass es eine unangenehme Überraschung hätte geben können, hätte er sich jetzt noch ausziehen müssen. Kira breitete eine Decke auf dem Boden aus, kramte eine Flasche Wasser aus der Tasche, die sie mitgenommen hatten und setzte sich erst einmal. Wieder kam Kato sich im Vergleich zu seinem Freund dürr vor, dürr und ungesund. „Ich gehe dann mal Richtung Wasser“, krächzte er und begab sich zum See. Da gab es Dinge, die dringend abgekühlt werden wollten. Das war eindeutig eine total dämliche Idee gewesen. Kein Zweifel. Kato steckte einen Fuß ins Wasser und hätte fast aufgejault. Scheiße, war das kalt! Im Vergleich zu der unendlichen Hitze, in der er sein Dasein fristete war das die Antarktis. Vielleicht doch ein bisschen zu kalt. Aber jetzt gab es kein Zurück! Er hatte beschlossen einen Tag mit Schmerz und Leid zuzubringen, also würde er das auch richtig durchziehen. Langsam watete er ins kühle Nass, die Zähne fest zusammen gebissen. Er stand bis zu den Oberschenkeln im Wasser und hatte das Gefühl eingefroren zu sein. Ein wenig spielte er doch mit dem Gedanken wieder umzudrehen und sich trotzig auf die Decke zu setzen als er plötzlich ruckartig zwei Hände in seinem Rücken spürte und kurz darauf gänzlich im Wasser lag. Eisiger Schock durchfuhr seinen Körper. Er japste nach Luft und prustete Wasser. Das Lachen verriet ihm deutlich, dass Kira sich prächtig amüsierte. Der Kerl konnte was erleben! Mit einem für Katos körperliche Voraussetzungen beachtlichen Hechtsprung sprang er gegen Kiras Beine und riss diesen zu sich nach unten. Mit einem lauten Platschen landeten sie beide wieder im Wasser. Kato hatte sich mittlerweile an die Kälte gewöhnt, Kira schien jedoch wie ihm zuvor kurz die Luft wegzubleiben- ein Umstand den Kato dazu nutzte seinen Kopf kurz unter Wasser zu drücken. Prustend kam Kira wieder an der Oberfläche zum Vorschein. Kato watete vorsichtshalber ein paar Schritte zurück. Der Schwarzhaarige wischte sich das Wasser aus den Augen bevor er seinen Blick auf Kato richtete. Kato wich ein weiteres Stück zurück. Kiras Augen konnten so unglaublich kalt sein und sein Lächeln so bösartig. „Du hast es provoziert.“, merkte Kato an. „Mag sein… aber jetzt habe ich Blut geleckt.“ Und schon sprang er mit einem raubkatzenartigen Satz auf Kato zu, der Rücklings im Wasser landete. Er wusste nicht, wie lange sie sich im See rauften, am Schluss kapitulierte er, als Kira ihm von hinten die Arme umgelegt hatte und ihn festhielt. Ganz nah an seinen Körper gepresst konnte Kato Kiras Herzschlag deutlich spüren. Er spürte seine feste Muskulatur und seinen Atem an seinem Hals. Ihm wurde etwas schwindelig und er spürte wie sein Blut in eine Gegend wich, in die es definitiv nicht gehörte. „Ich gebe auf!“, keuchte er. „Kluge Entscheidung.“, raunte Kira und ließ Kato zu seiner großen Erleichterung und zeitgleich größtem Entsetzen los. Dieser ließ sich freiwillig erneut ins kalte Wasser sinken, das ihm gerade wie eine deutliche Erlösung erschien. Kira ließ sich neben ihm nieder. „Seltsam, dass keiner hier ist.“, sagte er. „Aber eigentlich ganz schön.“ „Wie hast du denn See überhaupt gefunden?“, fragte Kato um auf andere Gedanken zu kommen. Man konnte so allerhand tun an einsamen Seen... „Ich bin mal nach einem Streit mit meinem alten Herrn einfach ins Blaue gefahren und dann ein wenig hier rumgerannt bis ich durch Zufall darauf gestoßen bin.“ „Ich weiß bis heute nicht, was dein Problem mit ihm ist. Im Vergleich zu meinem ist deiner doch total in Ordnung.“ Kira seufzte. Normalerweise blockte er bei diesem Thema komplett ab. „Weißt du, seit diesem Unfall damals hat sich einfach viel geändert. Nicht nur, weil Mutter tot war.“ „Da konnte er doch nichts für…“ „Ich weiß. Darum geht es doch auch gar nicht. Es ist was anderes.“ „Das ist schon mehr, als du je erzählt hast… aber trotzdem… du kennst mein ganzes Leben, den ganzen Scheiß und mir vertraust du kaum etwas an.“ „Hätte es dich im Drogenrausch interessiert?“ Eine nicht ganz unberechtigte Frage. Er hatte Kira oft vorgeworfen, dass dieser es ja ach so gut hatte und dass er sich ja gar nicht vorstellen konnte, was er, Kato, durchmachte. Ja…wenn er es recht bedachte, war es immer nur um ihn gegangen. „Ich weiß nicht, aber jetzt bin ich clean.“ Er sah Kira an, der seinen Blick starr geradeaus gerichtet hatte. Er schien nachzudenken. „Kira, wenn du mich schon verlässt, dann sag mir doch wenigstens, was los ist.“, bat er und erschrak selbst davor, wie resigniert er klang. „Er ist nicht mein Vater.“ Diese Äußerung traf Kato völlig unvorbereitet. Er hatte mit sonst etwas gerechnet aber nicht damit. „Was an sich nicht unbedingt dramatisch wäre, denn er hat sich immer wie einer verhalten.“, fuhr Kira nach einer kurzen Pause fort. Kato beschloss ihn nicht zu unterbrechen, wo er nun doch endlich redete. „Es geht darum, dass ich belogen wurde, die ganze Zeit. Es hatte sich nach diesem Unfall herausgestellt. Er konnte mir kein Blut spenden. Die Blutgruppe, die ich habe, könnte ich mit ihm als Vater nicht haben… Damals habe ich das noch nicht begriffen, da war noch alles in Ordnung. Irgendwann ging mir dann aber ein Licht auf. Ich weiß nicht, ob er sich eingebildet hatte, ich würde das alles vergessen und deswegen nie dahinterkommen… jedenfalls hat er nicht gebeichtet, als er es hätte tun können ohne in Ungnade zu fallen. Als ich ihn darauf ansprach hatte er wohl das Bedürfnis gleich dazu zu beichten, dass ich eigentlich auch eine Schwester habe, die aber noch bei meinem Vater lebt. Als Mutter ihn verließ hatten sie sich darauf geeinigt uns aufzuteilen und uns nie davon zu erzählen. Das konnte ich ihm einfach nicht vergeben. Ich kann in dieser einen Sache einfach nicht über meinen Schatten springen.“ Kato wusste nicht, was er sagen sollte. Das hatte er von Kiras altem Herrn nun wirklich nicht erwartet. Er erinnerte sich, wie verraten er sich vorkam, als er herausgefunden hatte, dass er ein Bastard war. „Wow… kennst du sie denn mittlerweile? Deine Schwester.“ „Sie lebt in England. Deswegen will ich dahin. Ich will den anderen, den leiblichen Teil meiner Familie kennen lernen. Sie heißt Alexiel.“ Natürlich. Die schwarzhaarige Frau auf dem Foto, sie sah Kira ähnlich. Wie hätte er denn darauf kommen sollen?! „Das hättest du ruhig direkt sagen können. Ich habe mir sonst was ausgemalt, weswegen du gehst.“ „Ich will einfach nicht, dass es jeder weiß.“ „Bin ich jeder für dich?“ Diesmal sah Kira ihn direkt an. „Nein, Kato. Aber trotzdem. Diese Sache habe ich immer mit mir alleine ausgefochten.“ „Du scheinst damit aber nicht abgeschlossen zu haben.“ „Nein… eher nicht. Aber ich bin dabei.“ „Haust du nicht eigentlich ab? Du erzählst keinem, was Sache ist und versuchst dir drüben in England was ganz anderes aufzubauen ohne dass du es hier beendest.“ „Haben wir plötzlich die Rollen getauscht?“, fragte Kira bissig. „Jetzt weißt du mal wie unbequem die Wahrheit sein kann. Ehrlich Kira. Wärst du wirklich einfach ohne ein Wort abgehauen? Setsuna und ich wir dachten sonst etwas-“ Kato schlug sich die Hände vor den Mund. Verdammt. Kira blitzte ihn an und erhob sich. „Du hast es ihm erzählt?!“ „Er hatte ein Recht es zu erfahren!“ Nun stand auch Kato auf. „Ich brauchte einfach wen, der mich versteht. Er hängt auch an dir. Wir wollten einfach, dass du bleibst. Hättest du ihm das echt angetan, einfach plötzlich abzuhauen, ohne ein Wort? Du holst mich aus dem Dreck und lässt mich wieder fallen? Du bist ihm immer die einzige Stütze und willst ihn dann einfach im Stich lassen? Wegen dieser Sache?!“ Dieses Gespräch begann sich in eine äußerst unangenehme Richtung zu entwickeln. „Ihr müsst auch lernen ohne mich auszukommen.“ „Das hätte dich nicht von der Wahrheit abhalten sollen. Dass du belogen wurdest hat schließlich dazu geführt!“ Und zum ersten Mal in seinem Leben sah Kato Kira sprachlos. Sein Mund öffnete sich und schloss sich daraufhin wieder. Ohne ein Wort. Kato hielt Blickkontakt zu Kira, der plötzlich aussah, wie ein begossener Pudel. „Ich…“ „Ja?“ „Lass uns da später drüber reden.“ „Nein. Dann hast du deine Mauer wieder fein aufgebaut.“ „Es tut mir Leid, okay? Ich mag mein Leben besser unter Kontrolle haben, als manch anderer aber nicht genug, um perfekt zu sein. Und das kann ich wohl am wenigstens akzeptieren… dass mir das alles an die Nieren geht.“ „Wirst du auch mit Mudo darüber reden?“ „Ihr scheint da doch bestens in Kontakt zu stehen.“ „Ach komm schon! Du hast mich nicht um Geheimhaltung gebeten!“ „Ja, meinetwegen. Ich spreche mit ihm.“ Noch immer standen sie im kalten Wasser, Kato begann leicht zu frösteln. „Komm, wir gehen.“ Kira klang etwas tonlos. Offenbar musste er erst einmal verdauen, dass gerade er derjenige gewesen war, der von Kato zurechtgewiesen wurde. Verrückte Welt. Auch Kato war in seine eigenen Gedanken vertieft. Eine Schwester… und deswegen verließ er sie. Eine ganz neue Welt… aber war ihm das zu verübeln, wenn er dort Familie hatte? Dass er gelogen hatte war zweifellos daneben gewesen… aber was konnte er, Kato, schon gegen Familienbande ausrichten? Blut war dicker als Wasser, so sagte man. Für ihn galt das nicht, aber wie stand das mit Kira? „Bedeutet es dir wirklich so viel?“, fragte Kira mit seinem T-Shirt in der Hand. „Was?“ „Dass ich gehe.“ „Ja.“ Kira kam ihm gefährlich nahe und legte seine Stirn an Katos. „Ich bin nicht aus der Welt. Ich vergesse mein altes Leben nicht.“ „Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn du nicht da bist.“ „Wir haben noch ein Jahr um darauf eine Antwort zu finden.“ „Wenigstens weiß ich jetzt, warum.“ Kira löste sich von ihm. „Was hattet ihr denn für Theorien?“ Kira lächelte ihn nun verschmitzt an, aber Kato wurde das dumpfe Gefühl nicht los, dass dieses Lächeln verlogen war, dass es nur aufgesetzt wurde, um die Situation zu entspannen, ihn abzulenken und zu besänftigen. Er sah die Falle, aber er tappte bereitwillig hinein. Was brachte es denn jetzt weiter zu bohren? Manchmal musste man sich einfach im Sog eines schönen Lächelns treiben lassen. „Vielleicht eine Frau… oder Mord. Das erschien uns auch wahrscheinlicher.“ Kira lachte. Es klang immer noch falsch, zu hohl um echt zu sein. „Ihr spinnt wirklich, ihr zwei.“ Auch Kato zog sich langsam an. „Willst du noch etwas bleiben?“, fragte Kira. „Ja, warum nicht.“ Schweigend legten sie sich nebeneinander auf die Decke und trotz seiner Aufgewühltheit spürte Kato, wie ihm die Augen zufielen. Kato hatte es sich auf Kiras Sofa bequem gemacht und irgendeinen Film angeschaltet, der zufällig im Fernsehen lief und einigermaßen interessant aussah. Er vernahm ein Zischen aus Richtung Tür und drehte den Kopf. Kira stand dort, mit zwei frisch geöffneten Bierflaschen in der Hand. Er grinste Kato schief an und hielt ihm eine der Flasche entgegen. Beinahe schüchtern griff er nach dem kühlen Glas und betrachtete dabei Kiras sehnigen Unterarm. „Danke, Mann.“, sagte er und wandte sich wieder dem TV-Gerät zu. „Was läuft?“, fragte Kira und schwang sich behände neben Kato auf die Couch. Er roch frisch geduscht. „Weiß nicht. Irgendein Marshallarts… aber ganz lustig.“ „Die Dinger gibt es auch wie Sand am Meer.“ „Wir könnten uns auch einen Film aus der Videothek holen…“ „Nein. Seichte Unterhaltung ist prima…“ Aus den Augenwinkeln sah Kato wie Kira die Flasche an die Lippen setzte. Einmal im Leben eine Bierflasche sein… Auch er selbst nahm einen großzügigen Schluck zu sich. Sehr herb. Gut. Er besah sich das Etikett genauer und stellte überrascht fest, dass es sich um die Marke handelte, die er und Kira früher immer traditionsgemäß getrunken hatten, weil die Tankstelle an der sie als Minderjährige Bier bekommen konnten nur dieses in ihrer Preisklasse geführt hatte. Aber wahrscheinlich war es nur purer Zufall. „Sag mal…“, begann Kato langsam „Diesen Raphael… kennst du den aus England?“ „Ja und nein. Wir haben uns wirklich an der Uni getroffen, aber es hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass er meine Schwester kennt. Deswegen hatte er mich überhaupt angesprochen, weil er fand wir würden uns so ähnlich sehen. Er überliefert immer Briefe für mich.“ „Hast du ihn deswegen nie erwähnt?“ Kira sah ihn etwas irritiert an. „Kato, du hast dich nie für mein Leben interessiert insofern es nicht direkt mit dir zu tun hatte.“ Der Blonde stockte. Er wollte protestieren… aber er wusste, dass Kira vollkommen Recht hatte. Er hatte nie gefragt, was der Schwarzhaarige sonst so trieb, solange er fein mit ihm um die Häuser zog und ihn aus der Scheiße boxte. Kannte er Kira überhaupt richtig oder nur einen Teil von ihm? Wie viele Dinge gab es noch von denen er einfach nichts wusste? „Ich…“ „Kein Grund rot zu werden. Du hast eben – im wahrsten Sinne- in einer anderen Welt gelebt. Ich war immer nur ein kleiner Teil… deswegen verstehe ich auch nicht ganz, warum dich mein Verschwinden, wie du es nennst, so runterzieht.“ Wenn du wüsstest, dachte Kato. Aber… ja…was hätte er getan, wenn Kira während seiner Drogeneskapaden gegangen wäre? Ihm beschimpft und die nächste Spritze gesetzt. Drauf geschissen und sich belogen. Wie immer. „Manchmal erkennt man eben erst spät…was man an Freunden hat.“, antwortete er ausweichend. „Ich bin froh, dass du wenigstens versuchst weiter clean zu bleiben. Ich hätte dich nicht gern als Haufen Elend zurückgelassen.“ „Aber du hättest es getan.“ „Ja. Warum auch nicht? So ist es eigentlich schwerer.“ „Es hätte mich wohl auch nicht interessiert solange ich meine anderen synthetischen Freunde gehabt hätte.“ „Ja. Du bist jetzt ganz anders. Nicht wie ein neuer Mensch, auf keinen Fall. Aber man hat mehr von dir.“ „Ist das was Gutes?“ „Ich finde ja.“ Dann fand er es auch. Vorrübergehend zumindest. Kato dachte wieder über ihren Nachmittag am See nach. Kira hatte ihn eine ganze Weile schlafen lassen bis es langsam dunkel wurde und sie losfahren mussten. Er hatte viel gelöster gewirkt als zuvor und Kato bereute es eingeschlafen zu sein. Möglicherweise war es jetzt gar nicht mehr möglich noch einmal mit Kira zu sprechen. Für Kira jedenfalls schien das Thema endgültig beendet zu sein. Die ganze Rückfahrt über hatte Kato sich ungeniert an Kiras Rücken gelehnt und darüber nachgedacht wie es sein würde diesen Halt nicht mehr zu haben. Und darüber, ob es ihm als Fixer auch aufgefallen wäre. Andererseits… hatte er nicht wegen Kira mit der ganzen Scheiße aufgehört? Kiras Drohung ihn aus seinem Leben zu verbannen hatte ihn doch zu diesem Schritt getrieben. Was also hätte er gemacht, wenn Kira ihn einfach zurückgelassen hätte? Brachten ihn diese ganzen Wenns und Abers überhaupt irgendetwas? Was konnte er denn schon verändern? „Du wirkst schon wieder so abwesend.“, murmelte Kira neben ihm. „Bist es nicht gewohnt mich denken zu sehen, hm?“ „Vor allem nicht mit so einem trübseligen Ausdruck im Gesicht.“ „Du hast heute Mittag gesagt, dass du mir egal warst. Aber… ich habe doch eigentlich mit den Drogen aufgehört weil du mir dieses Ultimatum gestellt hast. Ich war egoistisch, das ja… trotzdem warst du mir immer wichtig.“ Er nuckelte an seiner Bierflasche und nahm dann einen herzhaften Schluck. „Aber scheinbar ist es meine Aufgabe alles und jeden vor den Kopf zu stoßen.“ „Vielleicht solltest du mal mit Sae reden.“ Kato hustete erschreckt und starrte Kira mit großen Augen an. „Wie kommst du denn jetzt auf den Trichter?!“ „Weil ich glaube, dass das für dich noch ein sehr wichtiger Schritt ist. Vor den Kopf stoßen. Das hast du doch bei ihr auch immer gemacht, obwohl sie dir eigentlich wichtig ist.“ „Ich will darüber nicht reden.“ „Das ist dein Problem.“ „Das sagt der Richtige. Wollen wir ein bisschen über deine Schwester reden?“ Eine Weile schwiegen sie beide bis Kira plötzlich herzhaft zu lachen anfing. Irritiert betrachtete Kato ihn und fragte sich, ob der Schwarzhaarige kurzfristig seinen Verstand verloren hatte. „Vielleicht hätten wir uns besser eher kennengelernt.“ „Was redest du da? Wir kennen uns schon ewig.“ „Nein, wir kennen uns erst seit ein paar Wochen.“ Und wieder lachte Kira und wieder verstand Kato nicht, worauf sein Freund hinauswollte. Er konnte ihn nur bedröppelt anstarren. „Bist du besoffen?“ Kira lachte nur noch lauter. „Alter, was geht bei dir. Krieg dich ein!“ „Entschuldige. Diese ganze Situation ist nur so absurd.“ Er schüttelte amüsiert den Kopf und nahm noch einen Schluck Bier. Dann stellte er die Flasche auf dem Tisch ab und streckte sich genüsslich. „Weißt du, neuer Kato. Ich schlage dir einen Deal vor: Ich rede mit meinem „Vater“ und du dafür mit deiner Schwester. Nicht heute nicht morgen. Es muss nur irgendwann in diesem Jahr sein.“ „Darüber muss ich nachdenken, komischer Kira.“ „Mach das.“ Kira lehnte sich zurück, so dass Kato und er sich sachte an den Schultern berührten und ließ seinen Kopf nach hinten sinken, ganz nah an Katos. Er fingerte seine Kippenpackung hervor und reichte Kato eine seiner Zigaretten. Dieser nahm sie etwas zittrig an. „Wir hätten uns wirklich eher kennenlernen sollen, Yue.“ „Ja…Sakuya.“ Und jetzt wusste er was Kira gemeint hatte. Mit trauriger Gewissheit wurde ihm klar, dass auch er sich wünschte, sie hätten schon vor Jahren so zusammen auf dem Sofa sitzen können, Schulter an Schulter, Kopf an Kopf, als schweigende Einheit. In diesen paar Wochen hatte er Kira kennengelernt, als hätten sie vorher höchstens eine flüchtige Bekanntschaft gepflegt. Er lehnte sich etwas mehr an Kira heran, der sich nicht dagegen wehrte. Und so verharrten sie. Daran hätte er sich wirklich gewöhnen können. Soooo, hier ist erst einmal Ende. Langsam nähern sich die beiden an... wurde auch Zeit, nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)