Unmei no Isan - 運命の遺産 von kajite_Konton (Vermächtnis des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 34: Ein kleines Geschenk -------------------------------- Leise lächelnd erwiderte Itachi die Umarmung und hauchte Gaara einen unauffälligen Kuss auf den Hals, bevor er schließlich wieder von ihm abließ. Einem nach dem anderen schnitt der Kazekage den Dorfbewohnern ein Stück vom Kuchen ab. Damit es etwas schneller ging, halfen ihm seine Geschwister und Itachi dabei. Innerhalb kürzester Zeit war die Torte auf ein kleines Stück geschrumpft. Als niemand hingesehen hatte, stibitzte der Uchiha grinsend Gaaras Figur von der Spitze und stellte sie schmunzelnd auf dessen Teller. Nachdem jeder bedient war, schob Itachi den rothaarigen wieder zurück zum Tisch, wo sie Platz nahmen. In der Zwischenzeit, hatten die Köche und Bediensteten das Essen serviert, das noch vor der Torte eingenommen werden sollte. Ausgelassen feierten die Dorfbewohner den Geburtstag. Es wurde mehrmals das Glas erhoben und ein Prost auf den Kazekage ausgesprochen, manche hielten sogar eine Rede. Die Erwachsenen vertilgten sehr viel Sake, sogar Itachi, der für gewöhnlich wenig oder gar nichts trank, hatte mehrere Schälchen des alkoholischen Getränks getrunken. Doch im Vergleich zu den anderen Trinkcompanions blieb er wenigstens noch einigermaßen nüchtern, was jedoch nicht vollkommen hieß. Viele Kinder brachten dem Dorfoberhaupt Geschenke, oftmals selbst und mit viel Liebe gemachte, und stapelten sie in Gaaras Nähe, da er mit dem Auspacken gar nicht mehr hinterher kam. Die Kleinen waren zwar Anfangs noch etwas schüchtern gewesen, doch als der Kazekage erfreut gelächelt hatte, trauten sie sich immer mehr, bis sie ihn schließlich umlagerten und fast buchstäblich für sich beanspruchten. Bis alles gegessen und alle mit ihren Reden und Glückwünschen fertig waren, war es bereits dunkel geworden und die Lampions erleuchteten den Festplatz in einem sanften, dämmrigen Licht, das den Uchiha erschöpft über die Augen fahren ließ, die letzten Tage forderten nun ihren Tribut. Doch heute würde er bestimmt nicht einfach so schnell ins Bett gehen, ohne noch etwas Zeit mit dem Geburtstagskind zu verbringen. Bei diesem Gedanken lächelte er verschmitzt. Als es stark auf Mitternacht zuging und die Sonne sich schon vor Stunden verabschiedet und schlafen gelegt hatte, tauschten Temari und der Uchiha klammheimlich Blicke aus und nickten, nachdem beide auf die Uhr geblickt hatten. Das blonde Mädchen sprang plötzlich auf und verschwand für einen Moment. Nur wenige Minuten später war sie wieder da. Kurz darauf wurde einige Laternen gelöscht, sodass man mehr vom Sternenhimmel sehen konnte. Es wurden nur einige, wenige gelassen, damit die Leute nicht übereinander stolperten und noch die wichtigsten Sachen erkennbar waren. Itachi wartete noch einen Moment, bis Gaara sein letztes Geschenk geöffnet und sich bei dem Kind bedankt hatte. Dann setzte er sich auf die Armlehne des rothaarigen und lehnte sich leicht zu ihm. „Und da es grad so schön ist...“, begann er, führte seinen Satz jedoch nicht zu Ende und deutete direkt gerade aus auf die Felsformation vor ihnen und genau in diesem Augenblick schoss eine Rakete in die Luft und zersprang in abertausende Lichter, die sich in der Dunkelheit der Nacht verliefen. Doch dieses war nicht die einzige Rakete, darauf folgten unzählige, welche die verschiedensten Formen und Farben hatten. Gerührt bestaunte das Dorfoberhaupt die funkelnden Lichter am Firmament. Wie von selbst lehnte er seinen Kopf gegen Itachis Arm. Es war ein ergreifender Augenblick für ihn und er wollte, er könne die Zeit anhalten. Diese Minuten sollten nie verstreichen. In seinen Augen reflektierten sich die Leuchtkugeln und sie verschwammen, als er näher hinsah zu vielen bunten Sternen. Nie würde er seine Dankbarkeit ausdrücken können. Seine Gefühle kamen der einer Ohnmacht nah. Es war einfach ein unglaublicher Eindruck. Das Schauspiel dauerte zirka eine halbe Stunde, dann ebbte das tosende Knallen ab und es wurde langsam ruhiger. Gaara war sich sicher, ein so großes Fest, hatte es in Sunagakure noch nie zuvor gegeben. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, entgegnete er schließlich und warf seinen liebsten dankende Blicke zu. „Dass ihr so etwas für mich getan habt, ich werde es nie vergessen!“ „Du brauchst nichts zu sagen.“, lächelte der Uchiha liebenswürdig. „Genieße es einfach.“ Damit stupste er den jüngeren zärtlich an die Stirn. Es freute ihn, Gaara so glücklich zu sehen. Allein für dieses Lächeln hatte sich der große Aufwand gelohnt. Wie aus weiter Ferne hörte Itachi den fernen Ruf eines Vogels und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, denn er spürte die winzige Wärme, die sich sacht in seiner Manteltasche bewegte. Vorsichtig griff er danach. Er fühlte das weiche Fell, das seine Hand behutsam umschloss. Schließlich holte er ein kleines, schwarzweißes Miezekätzchen heraus, das um seinen Hals ein rotes Schleifchen trug. Als er es dem Kazekage auf den Schoß setzte, dehnte es sich und gähnte herzhaft. Dann blickte sie zuckersüß auf und miaute Gaara leise an. Indigoblaue Augen blickten ihn von seinem Schoß her an. Dazu ein paar weiße Schnurrhaare, welche neben einem zartrosa Näschen abstanden. Die kleinen Pfötchen, welche samtig auf seinen Oberschenkeln ruhten, wirkten so zart und zerbrechlich. Verwirrt ruhten Gaaras Augen auf dem kleinen Lebewesen und wanderten dann zu Itachi. „Was?“, fragte er und wusste nicht, was er von der kleinen Katze halten sollte, die ihm der Uchiha da gegeben hatte. Gelassen erwiderte der Uchiha Gaaras Blick. „Dein Geburtstagsgeschenk.“, sagte er und schmunzelte. Zärtlich kraulte er das Kätzchen und sofort begann es glücklich zu schnurren. Der Kater tänzelte um die Hand herum, als es ihm jedoch zu wenig war stupste er den Kazekage liebevoll an den Bauch und sah ihn mit den großen Katzenaugen an. „Mein Geburtstagsgeschenk?“, wiederholte der rothaarige und schaute erneut auf das schwarzweiße Wesen hinab. Erst jetzt fiel ihm die kleine Schleife auf, die es um den Hals hatte. Schließlich stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen, als das Kätzchen zutraulich an seinen Bauch tippte. Vorsichtig führte er seine Hand zu dem Kopf des Katers und begann es liebevoll zu streicheln. „Das wäre doch nicht nötig gewesen!“ „Doch.“, meinte Itachi und lächelte noch breiter. „Aber das Geschenk hat einen Haken.“, sagte er nach einer langen Schweigepause. Plötzlich landete ein feuerroter Vogel auf Gaaras Schulter, stieß eine leisen Schrei aus und flatterte kurz mit seinen Flügeln, die sämtliche Rot-, Orange- und Gelbtöne inne hatten. Sein langer Schweif, mit den selben Farben, breitete sich federleicht auf der Schulter des rothaarigen aus. „Den gibt’s dazu.“, beendete der Nukenin seinen Satz, als er den Vogel erblickte. Einen Moment lang musterte der Vogel aus seinen schwarzen Augen den Kazekage nachdenklich, doch dann strich er mit seinem Kopf über dessen Wange. Erschrocken hatte der Kazekage kurz zusammengezuckt, als das Tier auf seiner Schulter gelandet war. Erstaunt erkannte er es als einen Phönix wieder. „Itachi, das – “, sprachlos starrte er den prachtvollen Vogel an, dessen Antlitz von makelloser Schönheit war. „ Das wäre doch wirklich nicht … ich meine … das hättest du nicht gebraucht!“ Er spürte die Blicke der Umstehenden auf ihm ruhen und er verfluchte es, dass er jetzt nicht aufstehen und den Uchiha küssen konnte, wie er es am liebsten getan hätte. Das alles war wie ein wunderschöner Traum für ihn. Ein Traum, den er bisher nicht einmal gewagt zu träumen hatte. „Wie kann ich dir nur jemals dafür danken?“ Lächelnd schüttelte der Konohanin den Kopf. „Nur eine Kleinigkeit.“, murmelte er lächelnd. „Die beiden“, er deutete auf den Kater und den Vogel. „sind in den letzten Tagen dicke Freunde geworden.“ Dann warf er der Meute, die sie die ganze Zeit angestarrt hatte, einen Blick zu und hob nur eine Augenbraue. Sofort blickten alle woanders hin. Abermals ließ er seinen Blick schweifen und stellte fest, dass viele schon heimgegangen waren, da die meisten ihre Kinder ins Bett gebracht hatten. Langsam aber sicher ging die Party ihrem Ende entgegen. Viele saßen zwar noch da, doch so wie es aussah, würden die erst gehen, wenn der Sake alle war. Letztendlich beugte er sich zu Gaara vor und meinte, dass sie auch bald gehen sollten. Gaara nickte kaum merklich. Er sah zu Matsuri, welche auf ihren Armen eingeschlafen war und nun halb auf dem Tisch lag. „In der Tat ist es bereits spät geworden“, zärtlich kraulte er den Kater hinter seinen Ohren und mit der anderen Hand streichelte er respektvoll über das seidige Gefieder des Phönix. „Wie heißen sie eigentlich?“ „Tjaa“, begann der Uchiha gedehnt. „Ich dachte, du suchst ihnen einen Namen.“ Entschuldigend blickte Itachi drein. Er hatte keine Zeit gefunden, ihnen die richtigen Namen zu geben, so zuckte er nur mit den Schultern. Kurz überlegte der jüngere. Dann musterte er das junge Kätzchen und schmunzelte. „Ich werde ihn Ayasu nennen. Ich glaube, dieser Name ist angemessen“, dann sah er zu dem großen Vogel hinauf. „Und dich – mein Guter – werde ich Kasô taufen.“ Fragend sah er den schwarzhaarigen an. Der Uchiha grinste bis über beide Ohren. „Ja, das passt perfekt zu den beiden.“, sagte er und der Vogel stieß abermals einen Schrei aus und bedeutete ihnen, dass er einverstanden war, während der Kater sich von Gaara schnurrend verwöhnen ließ. Behutsam stand er auf, nahm das kleine Fellknäuel auf seine Arme und kraulte es weiter zwischen den Ohren. „Lass uns zurück zur Residenz gehen!“, seine Augen glitzerten vor Freude. Jetzt war er sich ganz sicher, dieser Geburtstag würde für immer in seinen Erinnerungen bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)