Strange World von MissBloodyEnd ================================================================================ Kapitel 23: Mein bester Freund ein Frauenheld? ---------------------------------------------- Okay, was geschieht hier? Ist das etwa nach 5 Jahren endlich wieder ein Kapitel? Wenn du das hier ließt lieber Leser, bist du tatsächlich im neuen Kapitel dieser Fanfiction! Wieso ich jetzt erst wieder zurückkehre? Nun wir alle kennen es: Es nennt sich real life :D Da ich immer noch Kommentare von euch bekomme, in denen ich gebeten werde weiterzuschreiben, dachte ich ich nutze dies als Wiedereinstieg in die Welt des Schreibens. :3 Ich versuche mich jetzt langsam wieder in die Geschichte einzufinden, und hoffe, diese in diesem Leben noch zu beenden. Als ich mich durch ein paar Kapitel gelesen habe, sind mir viele Logik- und Rechtschreibfehler aufgefallen. Und ich habe mir überlegt, parallel zu neuen Kapiteln, die bestehenden zu überarbeiten. Mal sehen. Jetzt erstmal viel Spaß mit dem neuen Kapitel. (Für die, die es nicht mehr wissen, die einzelnen Charaktere übernehmen jeweils ein Kapitel. Matt ist nun dran) ________________________________________________________________________________________________ Ich kniff die Augen angestrengt zusammen und schnaubte. Tai war bei mir, wie ein Wasserfall redend, und durchquerte mein Zimmer wie ein hungriger Löwe im Zoo. Vieles von dem, was mein bester Freund von sich gab, verursachte bei mir schwere Kopfschmerzen. Die ganze letzte Woche hatte ich mich wegen Sora eher halbherzig für die Geschichten rund um unseren Freundeskreis interessiert, seit sie weg nicht war mal mehr mit meinem Bruder ein vernünftiges Wort gewechselt. Nun erfuhr ich Dinge die ich nicht hören wollte, und mir sofort wünschte ich hätte ihm nicht die Tür aufgemacht. Kurze Zusammenfassung der letzten halben Stunde, seitdem Tai die Bonanza-Melodie an die Haustür geklopft hatte und mich mit ekelhafter Freude umarmend in mein Zimmer schleifte: Irgendwas war mit Izzy und seiner Freundin, woher Tai das auch immer wusste. Ich hatte nicht zu gehört. Erst dann wurde ich hellhörig: „Und dann hab ich mit ihr geschlafen.“ Tai lehnte sich angestrengt über meinen Schreibtischstuhl und keuchte. Das Herumgelaufe und Reden hatte den Sportler in ihm wohl ordentlich gefordert. „Mit wem hast du geschlafen?“, hakte ich erschrocken nach. Mein bester Freund, von dem ich dachte ich würde ihn irgendwann seinen Fußball heiraten sehen, hatte mit einem Menschen geschlafen. Kam da jemand endlich in die Pubertät? „Sag mal tust du nur so, oder bist du wirklich mein bester Freund? Du sollst mir doch zuhören!“, fragte Tai und schüttelte erschüttert den Kopf. Ich prustete. Das hatte doch tatsächlich meine Lebensgeister geweckt. „Ich überlege noch. Sag mir lieber wer die oder der Glückliche war!“ Taichi griff sich theatralisch an seine Brust. „Der Glückliche? Du hältst mich für schwul?“ „Oh Tai.. Ich hatte schon oft das Gefühl das du kein Bock auf Frauen hast, weil du nie mit einer vor mir standest. Und weißt du was? Mir ist völlig egal auf was du stehst, solange du glücklich bist. Das Herz will was das Herz will...“, sagte ich. Meine Kehle war ganz trocken. Kein Wunder, ich hatte seit Tagen nicht mehr so viel gesprochen. Okay, das stimmte nicht ganz. Tai starrte mich mit großen Augen an, als hätte ich ihm gerade versucht Integralrechnung beizubringen. Etwas, was schon während der Schulzeit nicht bei ihm funktioniert hatte. Dann lachte er lautstark. „Matt, du bist WIRKLICH mein bester Freund. Willkommen zurück im Team.“ Ich grinste angenervt. Jetzt wollte ich aber wirklich wissen, wovon mein toller bester Freund hier wirklich sprach. Ich rutschte an die Kante meines Bettes, auf dem ich gesessen habe, und beugte mich gespannt zu Tai. Dieser wippte mit der Lehne des Stuhls hin und her und wartete. „Das Gehör deines besten Freundes soll nun ganz dir gehören.“, meinte ich mit tiefer Stimme und konnte mir ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. „Also, wer war´s noch gleich?“ „Wenn mir dein Gehör wirklich gehören würde, dann wäre dir nicht entgangen, dass ich mit Mimi geschlafen habe.“, entgegnete er gelassen und ließ sich mit einem Ächzen des Stuhls auf diesem fallen. Ich schluckte und sah ihn eine Weile ungläubig an. Das musste mein armes Gehirn kurz verarbeiten. Das schien ihn zu belustigen, denn in der nächsten Sekunde fing er an zu kichern wie ein kleines Kind. „Mimi? Bist du dir sicher?“, fragte ich verwirrt, weil es einfach nicht in meine Birne wollte. Schlief jetzt eigentlich jeder mit jedem in unserem Freundeskreis? Ich sag´s nur ungern, aber wenn das so weiter ging, waren wir alle in 30 Jahren miteinander verwandt. Tai verdrehte nur die Augen. „Ich weiß ja nicht wie dein Sexleben im Detail abläuft, aber ich für meinen Teil weiß für Gewöhnlich wo ich ihn reinstecke... Wenn du verstehst was ich meine...“ Jetzt verdrehte ich die Augen. „So wie du klingst hast du ja ein unfassbar reges Liebesleben, mein Guter – das du mir by the way übrigens verschwiegen hast.“, pfefferte ich zurück und wurde zum Dank gegen die Schulter geboxt. Schweigen machte sich breit und Tai kratzte sich am Hinterkopf. „Also echt Mimi, ja?“ Tai nickte und seufzte. Ein Seufzen, dessen Stimmung ich nicht deuten konnte. „Was ist denn los, eben warst du doch noch so euphorisch? War es so schlimm? Mach dir mal nicht draus, das erste Mal ist bei fast jedem scheiße.“ Taichi rutschte in meinem Stuhl herunter so das sein Kinn seinen Oberkörper berührte. Seine Hände klopften nervös auf seinen Bauch. Er schaute mich an und seufzte erneut. Ich runzelte die Stirn. „Das ist es nicht. Es war schon geil. Aber... -“, Tai rutschte vom Stuhl und krabbelte vor mir auf den Boden. „... ich hab da glaub ich etwas getan, was etwas überstürzt war.“ Er biss sich auf die Lippen, während ich nur die Augenbrauen hob. Ich hatte Taichi selten so unsicher erlebt. Ich ahnte schon das Schlimmste. „Was hast du angestellt?“, fragte ich vorsichtig, meinen Kopf auf meinen Händen stützend. Tai faltete die Hände und holte tief Luft. „Ich hab vorhin mit ihr telefoniert und eh.... ich hab ihr gesagt, dass ich sie liebe.“, platze es schließlich aus ihm heraus und er legte sein Gesicht in seine Hände um es zu verdecken. „Oh Tai...“ Ich stieß einen Laut der Enttäuschung aus. Jetzt war es offiziell. Meine Vision von uns allen in 30 Jahren wird wahr, ich hab es euch gesagt. Warum lieben sich plötzlich alle? „Ich weiß, ich weiß... das Schlimmste ist, dass, sobald ich aufgelegt hatte, habe ich mich gefragt, ob ich.... sie wirklich liebe, oder das nur gesagt habe, weil es ihr so schlecht ging wegen Izzy..“ Ich verpasste ihm eine Kopfnuss. „Willst du mich verarschen? Tai, das ist das aller Letzte!“, maulte ich und haute ihm direkt nochmal auf den Kopf. Ich hatte nicht damit gerechnet das Tai, trotz seiner selbstbewussten Art, jemals eine Frau abschleppt, aber erst recht nicht damit, dass er einfach jemanden Gefühle vorgaukelt, um sich dann zu fragen ob diese wirklich vorhanden sind? „Die hab ich verdient gehabt...“, meinte er und rieb sich die Stelle die ich getroffen hatte. Ich starrte ihn wütend an. Über die Zeit hinweg hatte ich ein wenig den Draht zu unserer Prinzessin Mimi verloren, aber nach der Sache mit Iz und seiner neuen Flamme tat sie mir leid. Sie litt. Taichi hatte ich bislang immer für den Richtigen gehalten, wenn es darum ging jemanden wieder aufzubauen. Das war einfach sein Steckenpferd. Immer einen lockeren Spruch oder Witz auf Lager, ein kesses Grinsen dazu und man konnte Dank Tai wenigstens wieder ein wenig lachen. Aber das er mit Mimi schlief und ihr sagte er würde sie lieben und das vielleicht nicht so meinte – das war zu viel für mich. Er schaute sich schämend wieder hoch. „Ich mag sie wirklich gern. Nach dem Iz mit ihr Schluss gemacht hatte – auch wenn das ja wohl abzusehen war – war ich echt super gern für sie da. Sie konnte sich immer bei mir ausheulen. Vorgestern traf ich sie dann aufgelöst in der Stadt und brachte sie nach Hause... und auf einmal saß sie auf mir drauf und küsste mich... ich wollte sie nicht wegstoßen... schon gar nicht weil es mir ziemlich gefallen hat, was sie da angefangen hat und - „ „Ja, ja danke keine Details. Das heißt das du den letzten Abend vor Soras Abflug ordentlich Spaß auf Kosten von Mimi gehabt?“, unterbrach ich ihn und schnipste ihm gegen die Stirn. „Ich - … nein man.... Was glaubst du wie sie reagiert hätte, wenn ich gesagt hätte „Nein, danke?“. Das hätte ihr doch den Rest gegeben...“ Schockiert verpasste ich ihm eine Ohrfeige. War das Tai oder der Teufel höchstpersönlich? Vielleicht sollte er doch beim Fußball bleiben. „Okay jetzt reichst! Ich klatsch dir auch gleich mal eine!“, fluchte Tai und stand auf. Ich verfolgte ihn wütend mit meinem Blick, während er zum Fenster ging. Ich war so sauer, dass ich nicht mal mehr wusste, was ich sagen sollte. Ich wollte auch nichts mehr sagen. „Ich wollte nicht wie der letzte Arsch klingen... Du kennst mich, ich bin echt nicht so drauf...“, versuchte er entschuldigend zu sagen, doch das änderte nichts daran das ich ihm wegen seines verachtenden Verhaltens eins in die Fresse geben wollte. Das erinnerte mich an alte Zeiten, in denen wir uns nicht besonders verstanden und uns regelmäßig verdroschen hatten. So eine Wut hatte ich auch gerade auf ihm. „Matt... echt, sorry für das, was ich gesagt hab. Ich schätze ich hab einfach Panik..“ Er drehte sich verzweifelt zu mir um, rieb sich die Wange und kam wieder zu mir zurück. Er setzte sich neben mich und seufzte. „Panik? Wovor?“, fragte ich nach einer Weile und hatte eine leichte Vorahnung zu wissen, wovor er Angst hatte. Ich sah meinem besten Freund in die Augen, und sah die Verzweiflung, die sich in ihnen wiederspiegelte. Da tat mir meine Dresche an ihn direkt wieder leid. „Man Matt... ich mag Mimi wirklich sehr. Sie ist eine tolle, verrückte Frau. Und sie hat wegen Izzy so sehr gelitten. Und gerade deswegen, weil sie an ihm hängt... oder gehangen hat, hatte ich heute plötzlich das Gefühl, dass das alles viel zu schnell geht. Auf einmal schläft sie mit mir? Das ist so....“ „unwirklich?“, beendete ich seinen Satz. Meine Vermutung war bestätigt. „Du hast Angst, dass du ein Lückenbüßer bist. Aber wo war dann der coole Tai, um die Situation gekonnt zu meistern?“ Tai sah mich genervt an. „Der hat wohl Ausgang gehabt... Aber jetzt mal ehrlich... Mimi ist kein Kind von Traurigkeit. Die kann doch jeden haben. Und ich glaube, dass hat sie sich an dem Abend auch genommen. Ich war der jemand. Und jetzt hab ich das Gefühl mit den berühmten drei Worten ein großes Wirrwarr angerichtet habe. Ich weiß selber nicht wieso ich das.... einfach rausgehauen hab.“ „Vielleicht warst du noch überwältigt von der heißen Nacht?“, witzelte ich um die Stimmung zu heben. Auch wenn das etwas schwer war. Taichi lachte schwach. Ich klopfte ihm auf die Schulter. „Mimi ist vielleicht schräg, aber ich glaube nicht das sie einen guten Freund für ein bisschen besser fühlen ausnutzen würde. Dein übereiltes Liebesgeständnis war wagemutig. Wie hat sie reagiert?“ „Sie sagte sie liebt mich auch...“, entgegnete er. Mir fiel die Kinnlade runter und ich gab ein dümmliches Geräusch von mir. Was zur Hölle ging hier vor sich? „Ich hab noch nicht verdaut das ich gestern meine Freundin in den Flieger gesetzt habe, und jetzt kommst du mir mit so einer Hammerstory, die sich mal so neben dem ganzen Flughafengedöns gestern ereignet hatte? Sind wir hier in einer Sendung á la versteckter Kamera? Ich finde das nicht witzig!“ „Ey, du hast dich immer beschwert, dass ich keine Frauengeschichten habe... Jetzt hab ich eine und das passt dir auch nicht?“, scherzte er und versuchte zu lachen. Ich schüttelte einfach nur noch den Kopf. Wenigstens hatte ich Sora einiges zu berichten, wenn wir das erste Mal telefonieren sollten. „Okay, während wir überlegen, was das alles soll: Kommst du heute Abend mit in diese Bar, die wir neulich entdeckt haben?“ Taichi der Meister der Überleitung. In dem ganzen Trubel, den der junge Mann zu meiner linken in der letzten Stunde in meinem Kopf verursacht hatte, schien ihm aufzufallen, dass heute mein Geburtstag war. Auch wenn mich das nicht sonderlich juckte. Verdächtig war jedoch, dass mir bislang keiner meiner Freunde gratuliert hatte. Sora war es zu verzeihen, die war noch auf ihrer Weltreise. Die führten was im Schilde. Was die Sache mit Mimi nicht in Vergessenheit geraten lassen sollte, dafür würde ich schon sorgen. „Erstens: Das ist die schlimmste Ablenkung von einem Thema die ich je erlebt habe. Und Zweitens: Wenn das so eine verquere Art ist mir zu sagen, dass ihr mit mir meinen Geburtstag feiern wollt, nachdem du Idiot mir nicht mal gratuliert hast, dann erkläre ich dich hiermit noch zum schlechtesten Schauspieler der Welt.“, entgegnete ich und winkte ab. Ich war nicht so begeistert fett zu feiern, während Sora von einem Flugzeug ins nächste stieg, obwohl sie lieber dabei gewesen wäre. „Man, du Grummelbär machst einem alles kaputt! Wenn du wegen Sora jetzt hier ein auf einsamer Jammerlappen machst bin ich schwer enttäuscht!“, entgegnete Tai und schüttelte theatralisch den Kopf. Ich holte resignierend tief Luft. Er würde nicht locker lassen, und mich am Ende an meinen Socken durch die Stadt ziehen – das würde er wirklich tun. Das sollte ich mir ersparen. „Wer jammert hier den die ganze Zeit herum?", antwortete ich und schnaubte. "Also gut. Wenn ich jetzt ja sage, versprichst du mir dann, dass wir uns der Mimi-Sache nochmal widmen?“ Tais breites Grinsen verwandelte sich in ein verzweifeltes Schmollen. „Menno... dir zur Liebe, mein Bester“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)