Strange World von MissBloodyEnd ================================================================================ Kapitel 6: Zukunfstpläne und andere Katastrophen ------------------------------------------------ Kapitel 6- Nichts und wieder nichts.. In meiner Welt waren Mädchen eher nebensächlich. Die meiste Zeit war ich sowieso nur am Fußballspielen. Obwohl ich zu geben musste, dass ich mal eine zeitlang auf Sora stand. Wenn auch nur ein bisschen... So ereignete sich auf die von mir organisierte Abschiedsparty etwas sehr stranges für mich. Man hatte mich aus heiterem Himmel geküsst. Und zwar nicht von irgendwem. Sondern von Mimi. MIMI! Ich hatte bis dato immer gedacht, sie sei so sehr in unseren Koushiro verschossen. War wohl doch nicht „forever together“ mit deren Beziehung. Aber mal ehrlich, muss man mich so überfallen? Okay, bei einem Kuss klopft man zwar nicht an und sagt:“Hey, Achtung, ich küss´dich jetzt!“ Aber ich hatte das Recht verwirrt zu sein! Die Frühlingsferien meiner Schwester hatten gerade begonnen und so tanzte sie schon am frühen Morgen gut gelaunt durch die Küche. Von soviel Freude bekam ich Kopfschmerzen... „Na, schlechte Laune?“, fragte sie und kniff mich in den Arm. Ich grummelte nur. Ich liebte meine Schwester wirklich über alles, aber es gab Momente, in denen ich ihren kindlichen Körper packen könnte, und durch die nächste Scheibe donnern könnte. Ich grinste falsch und setzte mich an den runden Holztisch. Meine Mutter schneite herein und zog mir, mit einem Buch, eins über den Schädel. Ich brauch euch, glaube ich, nicht erklären, wie weh das tat. Ihre tägliche Antwort, auf meine Faulheit. „Du kannst nicht ständig hier herum sitzen und ungesunde Cornflakes essen, während da draußen ein Studienplatz auf dich wartet!“, meinte sie und war einen Apfel in die Schüssel. Die Milch schwappte quer über den Tisch und lief auf meine Hose. Mein Gesicht war ebenfalls voll. Super. Kari konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Schönes Gefühl, wenn dir die eigene Schwester in den Rücken fällt und auf die Seite des Bösen wechselte. Ich schob die Schüssel genervt zurück und zog an meiner Mutter vorbei, als wäre sie Luft. Ihren geschockten Blick konnte ich schon vor mir sehen. Ich hasste ihre Tour. Ich wusste, dass ich noch keine Ausbildung oder einen Stuuudienplatz oder Ähnliches in Aussicht hatte. Aber deswegen musste man mir nicht die wichtigste Mahlzeit am Tag verderben. Ich bin achtzehn Jahre und zehn Monate alt. Das Leben liegt noch vor mir! Als ich mir die Milch abgewaschen hatte kam ich zurück und blieb stumm in der Tür stehen. Meine Mutter seufzte, Kari machte den Fleck auf dem Tisch weg. „Warum ist Tai nur auf einmal so schwierig?“, fragte sie Kari. Sie hatte mich noch nicht bemerkt. Ihr Glück Wenn Blicke töten könnten.. „Du setzt ihn aber auch ganz schön unter Druck Mama!“, entgegnete Kari. Also war sie doch noch auf meiner Seite. Ein Lichtschweif am Ende des Tunnels. Meine Mutter drehte sich um, und schaute mir versöhnlich entgegen. „Ach Tai... Tut mir Leid wegen eben. Aber du musst mich auch verstehen. Ich möchte nicht, dass mein Ältester irgendwann in der Straßenecke sitzt und nach Geld betteln muss. Es geht um DEINE Zukunft.“, erklärte sie und stellte sich direkt vor mich. Ich schaute emotionslos zu ihr runter. Ich war einen ganzen Kopf größer als Mum. „Matt wird ende der Woche neunzehn und hat auch noch nichts...“, verteidigte ich mich und verschränkte die Arme. Es war allerdings nicht ganz richtig. Der Gute hatte sich an einer Uni eingeschrieben, um Musik zu studieren. Warum studiert nur alle Welt? „Deine Freunde interessieren mich diesbezüglich nicht!“, sagte sie giftig. „Krieg endlich deinen Arsch hoch!“ Blah.. Ich weiß ich bin faul. Aber ich hab gerade das Abitur hinter mich gebracht, da will ich jetzt meine Ruhe. Aber meine Mutter war ja nie zufrieden. Ich drehte mich um und lief zur Tür. „Bin bei Matt.“, rief ich und verschwand. Ich hasste ihre Belehrungen. Ziellos lief ich durch die überfüllten Straßen. Mädchengruppen liefen mit tausend Tüten in den Händen durch die Gänge. Wer war denn so bescheuert und ging um diese Uhrzeit shoppen? Grausam. Endlich erreichte ich eine relativ leere Ecke, und setzte mich stöhnend auf eine Bank. Die Zeit würde langweilig werden, wenn jetzt alle anfingen sonst was zu studieren. Sora war auf den Weg nach Frankreich. Matt würde sich vergraben, und niemals zu geben, dass er ohne Sora nicht könnte. Izzy würde sein Abitur machen. Joe... ach der hatte sowieso nie Zeit. T.K, Kari und der Rest waren noch kleine Küken. Es war zum heulen. My eyes are open wide And by the way, I made it Through the day I watched the world outside By the way, I'm leaving out Today I just saw Hayley's comet, shoo-ting Said ,"Why you always running in place? Even the man in the moon disappeared Somewhere in the stratosphere" [Chorus] Tell my mother, Tell my father I've done the best I can To make them realize This is my life I hope they understand I'm not angry, I'm just saying... Sometimes goodbye Is a second chance Please don't cry One tear for me I'm not afraid of What I have to say This is my one and Only voice So listen close, it's Only for today I just saw Hayley's comet, shoo-ting Said ,"Why you always running in place? Even the man in the moon disappeared Somewhere in the stratosphere" [Chorus] Tell my mother, Tell my father I've done the best I can To make them realize This is my life I hope they understand I'm not angry, I'm just saying... Sometimes goodbye Is a second chance Heres my chance This is my chance Tell my mother, Tell my father I've done the best I can To make them realize This is my life I hope they understand I'm not angry, I'm just saying... Sometimes goodbye Is a second chance Sometimes goodbye Is a second chance [x2] Ich lehnte mich vor und starrte auf den frisch gemähten Rasen einer kleinen Grünfläche. Vielleicht hatte meine Mutter recht. Ich war wirklich zu unachtsam was meine Zukunft anging. Ich sollte mal den Hintern hochkriegen... Ja, so sollte es geschehen! Ich würde irgendwo hingehen und mein Ding durchziehen, irgendwas richtig gutes Studieren. Vielleicht sogar im Ausland wer weiß.... Während ich so vor mich hin dachte, bemerkte ich nicht die Person die sich plötzlich vor mich stellte. Noch nicht mal in ruhe grübeln konnte ich! „Hey, geh mir aus der Sonne, Schätzchen..“, murmelte ich. Erst jetzt erkannte ich wer das da vor mir war. Es war Mimi. Ich schreckte zusammen. „Oh, tut mir Leid, den Gefallen kann ich dir nicht tun, und weißt du warum?“ Sie beugte sich vor und schaute mir ironischen Blickes ins Gesicht. „Die Sonne scheint ja gar nicht, du Blödi!“ Ich grinste peinlichberührt. Als wenn ich jeden auf Anhieb erkennen würde... Eine andere Frage drängte sich in mir auf. „Hey... Mimi! Schön dich zu sehen... aber was tust du hier?“, fragte ich und bot ihr an, sich neben mich zu setzten. Mit hochgezogener Augenbraue folgte sie meinem Vorschlag, und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich sitze hier neben einen Idioten... Und was machst du so?“, antwortete sie Zähne knirschend. Man hatte die schlechte Laune. Passte ja irgendwie zu mir. Jedenfalls in diesem Moment.. „Nachdenken...“ Stille. Ich hasste Stille. Sie war so... na ja still eben. Ich schielte zu Mimi und sah, dass ihr an der Mimik an, dass da noch etwas anderes war. „Na komm Schnubbelchen, erzähl dem Idioten mal, was wirklich ab geht..“, witzelte ich um die Stimmung vielleicht mal aufzulockern. Sie neigte langsam den Kopf in meine Richtung. Sie sah ziemlich traurig aus. Das wir uns gestern geküsst haben, war zum Glück erstmal in weite Ferne gerückt. Aber eins sage ich euch: Dem würde ich auch noch nachgehen! Sie schluckte. Und schon wusste ich Bescheid. „Izzy, mh?“ Sie nickte stumm und versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Das arme Ding... Sie tat mir wirklich Leid. Ich legte tröstend einen Arm um sie und rutschte näher. „Hey... lass den hübschen Kopf nicht so hängen, wie eine Blume die kein Wasser kriegt.. Das steht dir wirklich überhaupt nicht...“, sagte ich. Im aufmuntern war ich schon immer eine Niete gewesen. Vielleicht half es wenigstens ein bisschen... Sie lehnte sich an mich an und schluchzte. Okay, es war nicht gelungen... Ich streichelte ihr über die Schulter, und ließ sie einfach mal ausweinen. Matt hatte mir mal erzählt, dass man den Schmerz auch mal raus lassen musste. Nur das Mädchen das vorzugsweise mit Heulen tun würden. Ich hätte es hinaus gebrüllt wie ein wilder Tiger. Aber nun gut. Nach einiger Zeit ließ das Weinen nach und sie hob wieder den Kopf. Ich blinzelte die lächelnd an. „Na? Ist es besser?“, fragte ich vorsichtig und erntete ein leichtes nicken. Sie holte tief Luft und starrte auf den Boden. „Vielleicht.. vielleicht sollte ich ihn endlich loslassen.... Ich mein, er hat ja jetzt Saya.... Und sie ist so verdammt hübsch.... Sie behandeln ihn sicher auch besser als ich es getan habe....“, murmelte sie und wischte sie die Tränen aus den Augen. Ich kramte in meiner Hosentasche nach einem Taschentuch. Komisch, so was hatte ich irgendwie immer dabei. Ich reichte es ihr, sie nahm es dankend an. „`Tschuldige, dass ich dich hier so voll heule...Ich wollte eigentlich gar nicht...“ „Lass mal, ist schon okay. Irgendwann platzt es aus jedem heraus. Ich versteh das sehr gut. Und hey, wofür hat man Freunde?“, sagte ich und lachte kurz. Sie lächelte und seufzte. Es war überraschend zu sehen, dass selbst der kleine Wirbelwind neben mir mal eine windstille Seite zeigte. „Danke... Das hab ich echt gebraucht. Jemand, der einfach mal fünf Minuten für mich hat.“, hauchte sie und biss sich auf die Unterlippe. Anscheinend war ich auch auf der Party ihre „fünf Minuten“ gewesen. „Immer wieder gern...“ Sie verharrte zitternd neben mir, während ich stumm auf die Straße starrte. Ob ich sie einfach darauf ansprechen sollte? Doch sie war schneller. „Wegen vorgestern.... Ich.. wollte dich nicht einfach so überumpeln.. Mit dem Kuss, meine ich...“ Sie schaute leicht schüchtern zu mir rüber. Ich grinste. „Na ja, geschehen ist geschehen... Aber sag mal..“ Ich beugte mich zu ihr rüber. „.. Warum?“ Sie schaute mich mit großen Augen an. „Warum... was?“ „Warum du mich geküsst hast, du Nudel..“ Ich zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. Sie spielte nervös an ihrem Rock rum, was ja auf sehr vieles schließen konnte. Zu viel Alkohol. Zu viel Liebeskummer. Zu viel keine Ahnung. „Nun... so genau weiß ich es auch nicht...“ Ach, Variante drei also... „Aber du sollst wissen, dass ich es nicht gemacht habe, weil ich so abgefüllt war!“ Also doch Variante zwei? Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Frauen! Wussten auch nicht, was sie taten... Sie lächelte verlegen. „Wenn du den Grund gefunden hast, kette ich an und zeig ihn mir, eher er wieder abhaut, okay?“, schlug ich ironisch vor. Sie kicherte. Ich schob es im Nachhinein doch auf Variante eins. Ich meine, wenn man mindestens zehn Gläser Alkohol in sich hatte, und zwar nicht so Null-Acht-Fünfzehn-Alkohol, sondern Zeug, dass es richtig in sich hatte, dann kann es schon mal dazu kommen, dass man sich vorbeugte und einen Freund küsste. Sogar mit Zunge. Wenn ich nicht ein bisschen nüchterner geworden wäre, hätte sie sich garantiert mein T-Shirt gepackt, und eine Nummer auf dem Tisch mit mir geschoben. Sie stand auf und schaute plötzlich total entschlossen auf mich runter. Sie sah aus, als wäre sie bereit, einen Krieg zu gewinnen. Was ging denn hier? „Ich schwöre dir, mit dem heutigen Tag bin ich nicht mehr in Koushiro Izumi verliebt!“, brüllte sie plötzlich. Ach was... Ich sah sie ungläubig an und legte den Kopf schief. Wie kam sie eigentlich jetzt auf den Käse? „Es mag für dich jetzt komisch klingen aber...“ Oh ja das tat es! „... ich werde keiner verblassten Liebe mehr hinterher trauern. Ab diesen Moment ist Mimi Tachikawa wieder auf Beutefang!“ Ich hustete. Nahm sie Drogen? Ja, sie musste Drogen nehmen. Eben noch vollkommen deprimiert, und plötzlich so voller Elan? Außerdem ging es doch geraden noch um etwas völlig anderes. Oder hatte ich zwischendurch gepennt? Hallo? Autorin? Sie haben ihre Charaktere nicht mehr unter Kontrolle!! „Was bringt dich auf diesen Trip, und woher hast du es? Ich will es auch!“, sagte ich skeptisch und stand auf. Sie lachte. „Mir ist nur aufgefallen, was für verrückte Dinge ich vollbringen kann. Ich meine ich habe dich einfach so geküsst! Ha ha.“ Okay ich gab´s auf. Ich verstand sie nicht mehr. Ich wollte mich am liebsten umdrehen und gehen. Und warum war es so verrückt mich zu küssen? Voll mies ey... War ich so schlimm? „Sorry, Tai. Ich drehe gerade am Rad! Aber trotzdem danke, für das Aufmuntern! Das kannst du prima... Wir sehen uns!!“, sagte sie drückte mich und lief die Straße entlang. Ich blieb perplex zurück. Mit ihrem Abgang kam die Sonne durch die Wolken, und schien wie ein Lichtblick auf die graue Straße. Ich blinzelte. Frauen.... Würde ich sie eines Tages verstehen? Wer weiß das schon.... Aber ich glaubte, erstmal sollte ich meiner Mutter den Gefallen tun, und mir was für meine Zukunft suchen. Sie hatte ja recht. Wenn ich weiter so faul blieb würde sich auch nichts ändern. Vielleicht hatte dies auch Mimi eingesehen. Ich schaute lächelnd zur Sonne hoch und lief langsam nach hause... _____________________________ Lied: Shindown- Second Chance Der Schluss ist irgenwie etwas gehackt aber ich hoffe, ihr verzeiht mir ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)