Wie ein Blatt im Wind von Thommsche ================================================================================ Kapitel 2: Schmerz der Erinnerung --------------------------------- Der Abend lief ruhig an. Die Straßen von Konoha waren friedlich, und die Menschen die um diese Zeit noch unterwegs waren, gingen ihrem gewohnten Treiben nach. Entweder erledigten noch ein paar ihre Einkäufe, kamen von der Arbeit oder vertrieben sich den Abend mit ihren Freunden in Bars oder sonstigen Clubs. An den Grenzeingängen der Stadt gingen die Wacheinheiten wie übliche ihre Rundgänge. Auch an diesem Abend schien es ziemlich ruhig zu sein. Fast etwas zu ruhig, wenn man an vergangene Ereignisse, wie zum Beispiel den Angriff auf das Dorf dachte. Eigentlich hätte man eher vermuten müssen, dass andere das für sich ausnutzten, um dem Dorf weiter zu schaden, doch dem war nicht so. Zumindest bis jetzt nicht. Das ganze war fast etwas unwirklich, doch war man auf alles gefasst. Schließlich war dies eine der Grundregeln der Ninja immer auf alles gefasst zu sein, und sich nicht überrumpeln zu lassen. Doch an diesem Abend war es wirklich etwas seltsam. Der Wind pfiff gespenstige Töne durch die Nacht, während sich langsam Wolken über den Nachthimmel schoben. So nährten sich langsam zwei Schatten dem Eingang des Dorfes Konoha. „Wer da?“ kam es schließlich, von der Mauer über dem Tor. Ruhig blickte Genma hinab auf die beiden Gestalten, welche sich langsam immer weiter nährten. Ausnahmsweise hatte er heute Abend Schicht übernommen, da derjenige der normalerweise hier Wache schob krank war. Eigentlich hatte er ja gedacht, dass es etwas ruhiger zugehen würde. So sprang er schließlich von der Mauer hinab, und landete direkt vor den beiden Fremden, die sich noch immer im Schatten befanden? „Wer seid ihr?“ Bei den Harunos, war es um diese Zeit ebenfalls ziemlich ruhig. Herr und Frau Haruno saßen an diesem Abend ruhig beim Tee, und lauschten der sanften Stille Konohas. Etwas nachdenklich blickte die pinkhaarige Frau zu Boden, während ihr Mann einen Schluck Tee nahm. „Was hast du?“ fragte er schließlich mit etwas besorgtem Gesichtsausdruck. So war er seine Frau eigentlich nicht gewohnt. Irgendetwas stimmte nicht. „Ich mache mir Sorgen um Sakura. Seit Sasuke das Dorf verlassen hat, ist sie irgendwie nicht mehr dieselbe.“ antwortete sie ihrem Mann, woraufhin dieser nickte. „Allzu verständlich, denn immerhin waren sie und Sasuke sehr gute Freunde. Da ist es ja kein Wunder, dass sie das mitnimmt, wenn der Junge einfach verschwindet. Ich hoffe nur sie nimmt sich das ganze nicht zu sehr zu Herzen.“ Besorgniserregend blickte er auf den leeren Platz, an dem nicht angerührtes Essen stand. Sakura war heute wieder nicht zum Essen erschienen. Die meiste Zeit war sie entweder mit ihrem Training beschäftigt, oder in ihrem Zimmer. Es war selten geworden, dass sie vor die Tür ging. Sie musste diesen Sasuke sehr gemocht haben. „Ich werde mal nach ihr sehen.“ sagte er schließlich, und wollte sich gerade erheben, als seine Frau jedoch abwinkte. „Ich glaube es ist besser, wenn Ich nach ihr sehe.“ Ihr Mann nickte, und machte sich daran das Geschirr vom Tisch abzuräumen, während seine Frau, einen Becher mit Tee füllte, und schließlich den Wohnraum in Richtung des Flures verließ. Auch hier war es finster, doch war sie sich sicher, dass sie ein Schluchzen hörte. Etwas besorgt, trat sie näher an die letzte Tür im Flur und klopfte an. „Sakura? Ich bin es. Kann ich reinkommen?“ fragte sie schließlich. Erst kam keine Antwort, so dass sie traurig den Kopf senkte. Gerade wandte sie sich ab, als sich die Tür öffnete. Im Rahmen stand Sakura. Man sah deutlich, dass sie bis vor kurzem noch geweint hatte. Ihre Mutter merkte dies sofort, und blickte ihre Tochter mitfühlend an. Natürlich wünschte sie sich, dass sie ihrer Tochter irgendwie helfen könnte, doch wusste sie nicht wie. „Ich habe dir etwas Tee gebracht.“ sagte sie schließlich, um wenigstens die Stille zu brechen und reichte ihrer Tochter den Becher mit Tee. „Ino war heute schon dreimal hier.“ Die junge Kunoichi nickte ihrer Mutter zu, während sie den Tee entgegennahm. „Ich weiß. Aber ich möchte im Augenblick lieber allein sein. Danke für den Tee.“ sagte sie schließlich, bevor sie wenig später wieder in ihrem Zimmer verschwunden war und die Tür geschlossen hatte. Mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruck blieb die junge Frau noch etwas vor der Tür stehen. Wohl in der Hoffnung Sakura würde noch einmal aufmachen, aber dem war leider nicht so, dass sie sich schließlich von der Tür abwandte und in Richtung Wohnraum zurückkehrte. Im Zimmer war es stockdunkel. Nur der Mond spendete von draußen her etwas Licht. Die Einrichtung wurde in ein aschfahles Licht getaucht, während die junge Genin auf ihrem Bett saß. Der Becher Tee war auf dem Nachttisch abgestellt worden. In Ihren Händen hielt sie ein Bild. Es zeigte Team 7. So wie sie damals noch alle zusammen waren. So wie sie eigentlich hoffte, dass es immer so bleiben würde, doch hatte sie sich wohl geirrt. Doch jetzt war es zu spät. Alles zu spät. Auch wenn Naruto ihr täglich Hoffnung machte, glaubte sie nicht mehr wirklich daran, dass sie Sasuke noch einmal wiedersehen würde. Bei diesem Gedanken floss ihr wieder eine Träne übers Gesicht. Dann flog das Bild plötzlich in die Ecke, während die junge Kunoichi in Tränen ausbrach und sich ins Kissen warf. 'Es ist meine Schuld. Wäre ich nur stärker gewesen, dann hätte ich ihn retten können. Immer muss ich zu schwach sein. Warum nur?' fragte sie sich selbst in Gedanken, während sie ihre Trauer in ihr Kissen entlud. Im Augenblick dachte sie an so vieles. Wie es Sasuke wohl gerade ging? Hoffentlich gut. Zumindest war das ihr Wunsch. Natürlich dachte sie auch an Naruto. Und daran wie sehr er sich dafür einsetzte Sasuke zurückzubringen. Sie merkte sogar, dass sie ihn etwas beneidete. Er war so stark und gab nie auf. Und was war sie? Wofür war sie schon zunutze? Schließlich nahm ihr Tränenfluss etwas ab. Nein. Sie durfte jetzt nicht aufgeben. Sicherlich gab es noch Hoffnung. Da war sie sich sicher. Sie musste nur Vertrauen haben. Sie musste stark sein. So wie Naruto es immer war. Außerdem hatte sie die Möglichkeit nicht immer nur der Klotz am Bein zu sein. Immerhin ließ sie sich von Tsunade zum Sanitäter ausbilden, auch wenn es im Augenblick noch nicht wirklich rosig aussah, denn wenn sie nicht mal Fische oder Kaninchen heilen konnte, wie sollte das erst bei wirklichen Menschen sein? Im Augenblick glaubte sie nicht wirklich an einen guten Ausgang für das ganze, doch konnte sich das ganze sicherlich noch ändern. Schließlich erhob sich die rosahaarige, und verließ mit schnellen Schritten ihr Zimmer. Ohne ihre Eltern eines Blickes zu würdigen rannte sie aus dem Haus hinaus. Rannte über die Straßen. Rannte einfach, ohne zu stoppen. Immer weiter rannte sie durchs Dorf, während ihr der Wind durchs Ohr pfiff. Währenddessen saßen Naruto und Iruka gemütlich am Nudelsuppenstand. Mit gehobener Braue beobachtete der Chunin, wie sein ehemaliger Schüler bereits seine sechste Portion verdrückte. 'Naruto und sein Appetit Vielleicht sollte ich das nächste mal zweimal überlegen bevor ich ihn einlade'. „Noch eine Portion!“ kam es schließlich von Naruto, der dem Koch seine Schale hinhielt. Sehr zum missfallen Irukas. „Du hast schon 6 Portionen. Langsam reicht es.“ meinte dieser etwas gereizt. „Ich hab aber Hunger. Wenn sie mich einladen, dann müssen sie eben davon ausgehen, dass ich mich nicht nur mit einer Portion begnüge.“ meinte Naruto nur, während er seinen nächsten Teller entgegennahm. „Irgendwann frisst du mir nochmal die Haare vom Kopf!“ meinte Iruka, als plötzlich etwas rosanes an den beiden vorbeirauschte. Naruto hob kurz den Kopf. „War das gerade....Sakura?“ fragte er, bevor er seinen Teller abstellte und sich erhob. „Warte Naruto?“ „Tut mir Leid Iruka. Wir sehen uns Später.“ sagte der Fuchsjunge, und lies seinen ehemaligen Sensei alleine zurück. 'Typisch Naruto' ging es ihm durch den Kopf, während er den Rest seiner Nudelsuppe verputzte. „Und hier die Rechnung.“ meinte der Koch, und hielt dem Chunin einen Zettel hin, woraufhin dieser erbleichte. „WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS? NAAAAAARUUUUUUUUUUUUTOOOOOOOOOOOOOOO!“ Doch dieser war inzwischen weit von Iruka entfernt. Er musste sehen was mit Sakura los war. Doch passte er nicht auf wo er hinlief, und rannte geradewegs in eine Person hinein, die sich vor ihm befand. „Autsch.“ sagte er nur, und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf, um zu sehen, wer da vor ihm stand. Er war etwas überrascht, als er erkannte, dass es Kiba war, welcher da auf ihn herabblickte. Akamaru stand neben ihm und bellte fröhlich, während der Inuzuka dem Blondschopf die Hand reichte um ihm auf die Beine zu helfen. „Was machst du denn hier Kiba?“ fragte Naruto schließlich. „Nach was siehts denn aus? Akamaru und ich wollten uns vor dem Schlafen gehen noch ein wenig die Beine vertreten.“ sagte er und blickte lächelnd zu seinem vierbeinigen Freund, welcher zustimmend bellte. „Und was machst du hier Naruto?“ fragte Kiba schließlich. „Ich war mit Sensei Iruka Nudelsuppe essen, aber eigentlich bin ich hinter Sakura her. Sie kam gerade an uns vorbei.“ meinte er schließlich. Es würde ihn nur zu sehr interessieren, was seine Freundin gerade vorhatte. Diese schritt durch die Nacht. Immer näher an den Platz heran, an dem alles angefangen hatte. Schließlich hatte sie es geschafft. Sie hatte den Platz erreicht, an dem Sasuke damals verschwunden war. Damals als sie ihm sogar gesagt hatte, was sie für ihn empfand, und seither hatte sich das nicht geändert. Ihr Blick glitt gedankenverloren über die Bank, auf der sie am nächsten Morgen aufgewacht war. Wieder liefen Tränen über ihre Wangen. „Warum...Sasuke?“ fragte sie in die Stille hinein, während sie sich auf der Bank niederlies. Warum war er nur gegangen? Sie verstand es einfach nicht. Wieder wischte sie sich die Tränen weg, als sie bemerkte, dass jemand vor ihr stand. Stumm hob sie den Kopf. Etwas überrascht blickte sie in das Gesicht des weishaarigen Mannes, welcher sie anblickte. „Hallo Sakura. Was machst du hier so spät alleine?“ fragte er und es schien so, als würde er lächeln. Zumindest verriet dies sein Ausdruck. Die Kunoichi senkte den Kopf. Es fiel ihr schwer über so etwas zu sprechen. Besonders im Augenblick, obwohl sie ja wusste, dass sie besonders ihrem Sensei vertrauen konnte. „Es ist wegen Sasuke stimmts?“ fragte Kakashi schließlich in die Stille hinein, woraufhin Sakura erschrocken den Kopf hob. „Woher...?“ begann sie schließlich, woraufhin ihr Sensei erneut lächelte. „Na hör mal. Ich bin immerhin dein Sensei.“ sagte er schließlich und strich der rosahaarigen über den Kopf, woraufhin diese kurz Lächelte. Das war das erste mal seit Tagen, dass sie eine Spur von Freude zeigte. Schließlich hörten die beiden Schritte und erhoben sich von der Bank. Wenig später tauchten bereits Kiba, Naruto und Akamaru auf. „Na sowas. Findet hier eine Versammlung statt von der ich nichts weiß?“ fragte Kakashi kurz, woraufhin er die drei musterte. „Sensei Kakashi? Was machen sie denn hier?“ fragte Naruto kurz, woraufhin sein Sensei kurz lachte. Doch nährte sich erneut jemand. Akamaru schien etwas aufgeregt. Kiba merkte das sofort, doch war es Genma, der auftauche. In Begleitung zweier Leute. Bei näherem Hinsehen bemerkte Naruto sofort um wen es sich handelte. „Was machst DU denn hier?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)