OS-Sammlung Allerlei von SakuraEclipse13 ================================================================================ Kapitel 6: ohne Titel --------------------- Es ist merkwürdig, dass man Dinge aus dem eigenen Leben erst wertschätzt, wenn man sie verloren hat. Vorher erschienen sie so banal und alltäglich, dass der Gedanke, man könne sie verlieren, gar nicht existierte. Doch wenn sie dann verschwunden waren, fühlte man deutlich die Lücke. Den leeren Platz, als fehle etwas. Etwas wichtiges, unentbehrliches. Etwas, das niemals hätte verloren gehen sollen. Wenn man dieses Gefühl erst einmal hat, dann ist es zu spät. Viel zu spät um noch etwas zu kitten, zu reparieren oder auszutauschen. In jenen Momenten stirbt eine Welt, eine Existenz, eine Seele. Nicht fähig, sich weiter vom Licht zu nähren, die Sonne zu atmen und das Sein zu begreifen- es ist einfach... vorbei. In Worte fassen, formulieren, wie man sich fühlt, wenn diese Trance des Erlebten einsetzt, sich entwickelt, seine Wurzeln in dich verankert und sich festsetzt- nur ein klarer Nebel scheint dich zu trennen. Ein Vorhang des Vergänglichen, des UnAlltäglichen, den einfachen Ichs des Inneren. Wie kompliziert, wie vergänglich, wie einzigartig- doch es fühlt sich falsch an, verkehrt, verquer und sinnlos. Das Ende scheint so nah, so leicht, greifbar, wie ein Windhauch in der tiefsten Nacht der Stunde. Sorgen. Zweifel. Angst. Es hält mich, dich, uns, wir, alle ab den FalschRichtigen Weg zu gehen, einzusehen, zu verstehen. Nur... Leicht scheint niemals korrekt, schlüssig. Es fehlt die Eleganz, das Aufregende, das Glitzern im Spiegel. Schwer, Schultern Lastgebeugt, Rücken KrummGesorgt, Augen LeerGesehen. Wie lange noch? Wie lange ertragen ohne zu zerbrechen? Wie lange vegetieren, ohne zu sehen, zu fühlen? Ist es so falsch, den leichten Weg gehen zu wollen? ZurückVerlassene geblieben ohne Wissen, Erkenntnis des Tuns des Ichs. Ist es so schwer, eine Entscheidung zu erkennen? Symptome zu sehen, Lügen zu durchschauen? Ohne Augen wandern ich, du, ihr, sie, alle in den Gassen der verschlungenen Tage, Wochen, Monate, Jahre. Scheuklappen schützenVerstecken die Züge, klamme Angst mischt sich mit Gelassenheit. Schmerz wird übersehen, Panik, Schutz verwehrt. Lohnt es sich dann noch, die Augen zu öffnen und durch die Fesseln der GesetzVerbrechen zu blicken? Ist es so falsch, den leichten Weg zu wählen? Trauer, ohne Erleben desselben. Vorwürfe, ohne sie zu erklären. Wissen, ohne die Erkenntnis des Grundes. Nichts anderes, als die Erkenntnis des Schmerzes, der hinterlassen würde, halten mich, dich, uns, wir, alle davon ab den leichten Weg zu wählen... Für den Anfang... muss das reichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)