Our Little Secret von Mialee (The Story of Rose and Scorpius) ================================================================================ Kapitel 5: Das Geständnis ------------------------- Da bin ich wieder. Lieber spät als nie. Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Chapter überhaupt hochladen sollte, denn es gefällt mir so überhaupt nicht. Aber der zweite Versuch ist noch schlimmer geworden. Naja, also will ich mich einfach eurer Kritik stellen. Aber seid bitte nicht zu hart mit mir. ^^ Als Maddie und Rhea endlich zurück in ihr Zimmer kamen, war die Sonne bereits fast hinter den Bergen aufgegangen. Sie ließen ihre Kleider und ihren Schmuck achtlos zu Boden fallen und verkrochen sich in ihren Betten, um wenigstens noch ein paar wenige Stunden Schlaf zu finden. Ihr war es bisher verwehrt geblieben in Schlaf zu sinken. Wann immer sie die Augen schloss, sah sie sein Gesicht vor sich. So nah, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. Und dann fühlte sie auch wieder seine Berührungen, die sich auf ihren Lippen eingebrannt hatten. Sie erschauerte bei dem Gedanken an seine Arme, die ihren Körper umschlungen hielten. Und noch mehr erschrak sie darüber, dass auch sie wie selbstverständlich von ihm Besitz ergriffen hatte. Sie drehte sich ruckartig auf die Seite, um die Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben und lauschte in die Stille des Zimmers. Wie zum Schutz zog sie Decke bis hinauf zur Nase. Das ruhige, gleichmäßige Atmen der Freundinnen war tröstend und einschläfernd. Die Sonne folgte ihrem Lauf und stand schon über den fernen Bergen, als sie endlich den erlösenden Schlaf fand. „Guten Morgen!“ Rose blinzelte ein paar Mal und setzte sich langsam auf. Rhea zu ihrer Linken, zog sich murrend die Decke über den Kopf, die Maddie ihr jedoch wieder entriss. Sie stand mit frisch gewaschenen Haaren vor ihren Betten und stemmte die Hände in die Hüften. Rose fiel auf, dass die Kleider vom Boden verschwunden waren und das Chaos des vorigen Abends beseitigt worden war. Maddie war also schon eine ganze Weile auf den Beinen. „Es ist fast schon zwölf Uhr und wenn ihr euch nicht beeilt, dann werden wir auch noch das Mittagessen verpassen!“ „Zwölf?“, fragte Rose erstaunt und blickte auf die schmale Standuhr neben der Tür. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so lange im Bett gelegen hatte. „Zwölf“, bestätigte Maddie nocheinmal, „Und bei Merlins Barte, steht jetzt auf““ Widerwillig verließen die beiden ihre Betten. Doch obwohl Maddie sie wieder und wieder antrieb, dauerte es über eine dreiviertel Stunde, bis die drei an dem üppig gedeckten Tisch der Gryffindors saßen. An den vorigen Abend erinnerte nichts mehr. Der Boden und die Kerzen hatten wieder ihre normale Farbe und auch das große Portrait war verschwunden. Doch vielen Schülern sah man die Strapazen der Nacht an. Gerade am Tisch der Slytherins waren viele Plätze unbesetzt und diejenigen, die sich her gequält hatten, saßen mit mehr oder weniger schweren Augen da und starrten auf das Essen. Auch Rose war nicht nach Essen zumute. Allein von dem Geruch der Speisen, die vor ihr standen, wurde ihr übel. Rhea knabberte gedankenverloren an einem Stück Baguette, während Maddie sich über eine große Portion Bratkartoffeln mit Speck hermachte. „Hast du keinen Hunger?“, fragte Maddie zwischen zwei Bissen. Rose schüttelte bloß den Kopf. „Dann trink wenigstens einen Tee, das wird dir gut tun.“ Sie nickte und goss sich wirklich eine Tasse dampfend heißen Tee ein. Der Pfefferminzgeruch stieg ihr in die Nase. Sie umschloss mit beiden Händen den warmen Becher und ließ den Blick durch die Halle schweifen. Hugo saß mit seinen Freunden am anderen Ende des Tisches, er war sehr blass um die Nase und blickte mit starrem Blick auf seinen leeren Teller. Ohne nachzudenken blickte sie hinüber zum Tisch der Slytherins. Dort saß er und erwiderte ihren Blick, als hätte er darauf gewartet. Ein schmales Lächeln erschien auf seinen Lippen, dann wandte er sich einem seiner Freunde zu, der den Kopf in den Händen vergraben hatte. Noch einige Sekunden starrte sie durch die Halle zu ihm hinüber, bevor sie sich hastig abwandte. Was sollte sie nur tun? Sie konnte unmöglich so tun, als sei nichts gewesen. Wie sollte sie ihn ignorieren, wo er ihr Herz doch so zum Flattern brachte. Sie war sich nicht sicher, wie sie in seiner Gegenwart reagieren würde. Ob sie das würde verheimlichen können, was sie nicht wahr haben wollte. Niemand durfte erfahren, was in der letzten Nacht geschehen war und niemand durfte je auch nur ahnen, wie es um sie stand. Nicht zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, mit ihren Freundinnen über das Ganze zu reden. Vielleicht würden sie ihr helfen, alles wieder klar zu sehen. Ihr erklären, dass er nunmal ein Slytherin war, noch dazu ein Malfoy – ein Reinblut der schlimmsten Sorte. Vielleicht würde sie dann wieder zu Vernunft kommen. Aber sie hatte Angst die letzte Nacht zu erwähnen. Nicht weil Maddie und Rhea entsetzt seien könnten, sondern weil sie sich fürchtete, die beiden könnte sie in ihren Gefühlen bestärken. Wie sollte es nur weiter gehen? Die Tage vergingen und Rose bemühte sich mehr als alles andere dem jungen Slytherin aus dem Weg zu gehen. Während des Unterrichts starrte sich nach vorne, versuchte seine Stimme zu überhören, wenn er etwas sagte und verschwand als Erste aus den Räumen, um nicht seinem Blick begegnen zu müssen. Noch immer verfolgte er sie jede Nacht in ihren Träumen und ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Obwohl sie so inständig gehofft hatte, dass all diese verwirrenden Gedanken und Gefühle verschwinden würden, taten sie es nicht. Manchmal, wenn sie ihn lange genug nicht gesehen hatte, glaubte sie, es überstanden zu haben, doch dann hörte sie sein Lachen, fing einen kurzen Blick auf und alles begann von Neuem. Rose fieberte den Weihnachtsferien entgegen, in denen sie zwei ganze Wochen hatte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie würde zusammen mit Hugo und ihren Eltern nach Southhampton reisen, wo ihr Onkel George mit seiner Familie lebte. Dort würde sie zusammen mit der gesamten Familie die Feiertage verbringen. Sogar ihr Onkel Charlie, der seit mehreren Jahren in Kambodscha lebte, würde kommen. Sylvester würde sie in London bei Rhea, ihrem kleinen Bruder Rishi und ihrer Mutter verbringen und Neujahr mit ihren beiden besten Freundinnen und Maddies Eltern in den österreichischen Alpen Ski laufen. Dabei würde sie ihn bestimmt vergessen und wenn sie im Januar zurück nach Hogwarts kommen würde, wäre alles wieder beim Alten. Zumindest hoffte sie das. Nur zwei Wochen vor den ersehnten Ferien hatte Professor Chang den Sechstklässlern eine umfangreiche Hausaufgabe erteilt, so dass an diesem kühlen Nachmittag die meisten von ihnen in der Bibliothek zu finden waren. Rose war mit ihrem Aufsatz über die Schlacht während der Quidditch-Meisterschaft in England beinahe fertig und so half sie ihren beiden Freundinnen. Seit Maddie und Aramis offiziell ein Paar waren, hatte sie kaum noch Zeit für den Unterricht und so hatte sie große Probleme voran zu kommen. Den großen Teil ihrer Zeit verbrachte sie an seinen Lippen. „Wer war denn jetzt diese Madame Maxine?“, fragte sie hilflos. „Maxime“, berichtigte Rose und reichte ihr eines der Bücher, „Sie war viele Jahre Schulleiterin in Beauxbatons und wir haben die letzte Woche ausführlich über sie gesprochen.“ Maddie seufzte tief und ließ den Kopf auf den Tisch fallen. „Ich bin erledigt.“ „In der Tat, das bist du“, erwiderte Rhea und lachte leise. Ihre blonde Freundin hob den Kopf und sah Rose flehend an. „Hilf mir!“ „Das tue ich doch immer, Maddie.“ Sie schlug ihr die richtige Seite auf und stand dann auf, um ihr ein anderes Buch aus einem der Bücherregale zu holen. Es dauerte einige Minuten, bis sie gefunden hatte, was sie suchte. In diesem Moment trat er mit seinen Freunden durch die Tür und steuerte auf sie zu. Wie versteinert konzentrierte sie sich auf die Buchtitel, nahm schließlich wahllos eines heraus und begann darin zu lesen. Plötzlich spürte sie, wie jemand auf sie zu kam. „Darf ich?“, fragte er und deutete auf ein Buch, dass direkt vor ihrer Nase stand. Sie nickte verkrampft und trat einen Schritt zur Seite. Er nahm das Buch und lächelte sie an, dabei kam er ihr so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. „Danke, Rosie.“ Dann verschwand er zu seinen Freunden, die sich in der Nähe einen freien Tisch gesucht hatten. Einen Herzschlag lang verharrte sie in ihrer Starre, dann lief sie hektisch zurück zu ihren Freundinnen, reichte Maddie das Buch, packte ihre Sachen zusammen und stürzte davon. „Ich dachte, du wolltest mir helfen!“, rief Maddie ihr hinterher und erntete dafür einen strengen Blick der Bibliothekarin. „Ich... ähm... komm gleich in den Gemeinschaftsraum, dann... machen wir den Rest zusammen, ja?“, antwortete sie und verschwand. Sie spürte, wie sein Blick auf ihrem Rücken haftete. Atemlos lehnte sie sich aus dem kleinen Fenster und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Sie lehnte den Kopf an den kalten Stein und schloss die Augen. Sein Lächeln... sein Blick... Nein, sie konnte ihm nicht davon laufen. Ihn nicht einfach ignorieren. Und wenn sie ihn jahrelang nicht sehen würde, es würde an alledem nichts ändern. Sie würde ihn nicht vergessen und sie wollte ihn nicht vergessen. Sie wollte ihn, wie noch nie etwas in ihrem Leben. Wenig später tauchten Rhea und Maddie im Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf. Rose saß an einem der Schreibtische in der Ecke des Raumes, ihre Feder flog nahezu über das Pergament. Vor ihr türmte sich ein wackeliger Stapel Bücher auf. „Was machst du da?“, fragte Rhea vorsichtig, als sie hinter ihr standen. „Den Aufsatz für Professor Chang.“ „Aber ich dachte, du wärst damit schon längst fertig?“, fragte die junge Patil weiter. Rose schüttelte den Kopf. „Er war nicht gut genug, da habe ich ihn weg geschmissen und noch einmal von vorne angefangen.“ Maddie und Rhea tauschten einen besorgten Blick. Noch nie hatte Rose einen Aufsatz neu geschrieben und noch nie hatte sie eine ihrer Arbeiten als nicht gut genug bezeichnet. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. „Rose, ist alles in Ordnung?“, fragte Maddie. „Sicher“, erwiderte Rose mit einem künstlichen Lächeln auf den Lippen und konzentrierte sich wieder auf das Pergament.. „Bist du dir sicher?“, bohrte Maddie weiter. Plötzlich knallte sie ihre Feder mit der flachen Hand auf den Tisch, atmete heftig aus und wandte sich schlagartig um. „Er treibt mich in den Wahnsinn!“ „Wer?“, fragten Beide wie aus einem Mund. Rose blickte sich im Raum um, um sicher zu sein, dass ihnen niemand zuhörte. Dann beugte sie sich über ihren Stuhl und sah die beiden mit großen Augen an. „Er.“ Ihre beiden Freundinnen starrten sie fragend an. Rose blickte sich noch einmal um, dann packte sie die Beiden und zog sie hinauf in ihren gemeinsamen Schlafsaal. Dort ließ sie sich auf ihrem Bett nieder und starrte auf ihre Hände. Rhea setzte sich neben sie, während Maddie sich zu ihren Füßen setzte und fürsorglich über ihr Knie strich. „Wisst ihr... es gibt da einen Jungen...“ Ein breites Grinsen machte sich auf Rheas Gesicht breit. „Also wirst du doch noch vernünftig.“ „Rhea, bitte!“, unterbrach Rose und senkte dann wieder – fast schuldbewusst – den Blick. „Wir... wir haben... uns geküsst und jetzt... geht er mir nicht mehr aus dem Kopf...“ Plötzlich brach die junge Patil in schallendes Gelächter aus, woraufhin sie böse Blicke der anderen Mädchen erntete. „Entschuldigung“, brachte sie mühevoll hervor, doch sie lachte weiter. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und sah ihre rothaarige Freundin skeptisch an. „Okay, wer bist du und was hast du mit unserem Röschen gemacht?“ „Ach!“ Rose knuffte sie in die Seite, „Da schütte ich euch mein Herz aus und ihr macht euch lustig über mich.“ „Ich nicht!“, verteidigte sich Maddie. „Tut mir leid“, erwiderte Rhea reumütig, „Aber die Vorstellung von dir und irgendeinem der Jungen hier ist einfach zu lustig.“ „Ich finde es nicht lustig.“ Rose konnte die Tränen plötzlich nicht mehr zurückhalten. „Was... was soll ich nur machen?“ Ihre beiden Freundinnen starrten sie eine Weile an, dann legte Rhea einen Arm um Rose und zog sie an sich heran. „Hey, warum weinst du denn?“, fragte die junge Patil. „So schlimm kann das alles doch nicht sein“, fügte Maddie hinzu und strich ihrer Freundin über das zerzauste Haar. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schlimm.“ „Röschen, von wem reden wir hier?“ Rose hob endlich den Kopf und sah ihre Freundinnen abwechselnd an, während sie gegen die Tränen kämpfte. „Von Scorpius.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)