The three Wishes von Fairymel ================================================================================ Kapitel 4: IV. Nur gute Freunde ------------------------------- IV. Nur gute Freunde EPOV: Bella gab keine Antwort und ging nach unten. Von unten hörte ich ihr süßes Lachen. Erleichtert atmete ich auf. Alles war wieder in Ordnung. Ich hätte mir selbst nicht verzeihen können, wenn wir immer noch Streit hätten. Nach einer Weile, schlich ich, so leise wie ich konnte, die Treppen hinunter. Bella stand in der Küche und rührte im Topf herum. Es roch wirklich lecker. „Darf ich dir helfen?“ Sie drehte sich zu mir um. „Nein, ich bin jetzt gleich fertig.“ „Was kochst du? Es riecht wirklich lecker.“, fragte ich sie. „Danke.“, sagte sie ohne sich umzudrehen. „Penne mit Hähnchen.“ „Lecker.“ Ich ging näher an sie heran. „Kann ich denn nicht den Tisch decken?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Ich mach das gleich selber.“ Ich zuckte die Schultern und setzte mich an den Esstisch. Als Bella begann die Teller aus dem Küchenschrank zu nehmen, hielt ich sie davon ab. „Hey!“, rief sie. „Bella … du denkst doch nicht, ich lasse dich alles alleine machen?“ Sie warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte und wendete sich dem Besteck zu. „Du isst doch mit uns, oder?“ „Wenn du willst.“, meinte ich lächelnd. Ich brauchte generell zum Leben nichts essen, aber es schadete auch nicht. „Natürlich will ich.“, antwortete sie und lachte. Ich lächelte vor mich hin und nahm drei Teller aus dem Schrank. Sie wollte mich beim Essen dabei haben! Ich stellte sie auf den Tisch und nahm Bella daraufhin das Besteck ab. Sie verdrehte die Augen und ich konnte nicht anders als lachen. „Hey, Kids!“, begrüßte Bellas Vater uns. Das Lachen blieb mir in der Kehle stecken und ich verstummte sofort. „Guten Abend, Mr. Swan.“ Er nickte mir zu und wand sich an Bella. „Nach dem Essen gehe ich noch zu Billy. Wenn du willst, kannst du hier bleiben.“ In ihrem Gesicht stieg wieder diese Traurigkeit auf. „Danke.“, flüsterte sie. Mr. Swan setze sich an den Esstisch und auch ich setzte mich zu ihm. Bella servierte uns dann das Essen. Es sah einfach nur köstlich aus. „Guten Appetit.“, wünschte Bella uns und wir langten zu. Nach dem Essen begann sie den Tisch abzuräumen. Ich wollte ihr helfen, doch sie ließ es nicht zu. Sie konnte wirklich hervorragend kochen. So gut hatte ich seit langem nicht gegessen. „Du bist die beste Köchin, Bella.“ Sie wurde automatisch rot. Wirklich süß sah sie aus. „D-danke.“ „Bitte.“ „Edward, kann ich dich mal was fragen?“, flüsterte Bellas Dad, als seine Tochter nicht in Reichweite war. „Natürlich.“, erwiderte ich. „Seit ihr …“, er machte eine kleine Pause. „… ein Paar?“ „Nein, Sir. Nur gute Freunde.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Er nickte. „Nur gute Freunde.“, wiederholte er. „Bella.“, er hob seine Stimme. „Ich bin dann mal weg. Habt noch einen schönen Abend!“ „Bis dann, Dad.“, verabschiedete sie sich. Einen Augenblick später war er schon verschwunden. Ich stand auf und machte mich an den Abwasch. Bella warf mir einen bösen Blick zu. „Edward! Ich möchte nicht, dass du mir hilfst!“ Ich ignorierte sie, aber sie umfasste meine Hand. Erschrocken blieb ich still wie eine Statue. Wir waren nicht einmal zwanzig Zentimeter voneinander entfernt. Der zarte blumige Duft, der von Bella ausging, benebelte meine Sinne und hinderten mich klar zu denken. „Edward, bitte.“, hauchte sie. Noch immer hielt sie meine Hand in ihrer. Ich hatte das Verlangen meine Lippen auf ihre zu legen, allerdings war ich immer noch wie versteinert. BPOV: Ich umfasste Edwards Hand und versuchte ihn davon abzuhalten den Abwasch zu machen. Er erstarrte abrupt und sah mich mit einem undeutbaren Blick an. Er war mir so nah, sodass ich seine wunderschönen Augen noch besser erkennen konnte. Sie glänzten ungewöhnlich schön und zogen mich in seinen Bann. Ich konnte einfach nicht weg schauen und mein Herz raste wie verrückt. „Edward, bitte.“, hauchte ich. Noch immer sah er mich, wie versteinert an. Langsam beugte er sich näher zu mir herüber. Mein Herz begann noch schneller und holpriger zu schlagen. Plötzlich war da ein seltsames Gefühl, dass mich durchströmte. Ich schloss meine Augen und spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut. Ganz vorsichtig strichen seine Lippen an meinen, bevor er sie endgültig auf meine legte. Der Kuss, der nicht genommen, sondern geteilt war, war so zart und süß, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. In meinem Bauch flatterten tausende Schmetterlinge. Ich ließ seine Hände los und vergrub meine in seinen Haaren. Sie waren weich und kostbar wie Seide. Ich genoss den Kuss in vollen Zügen. Mein Körper kribbelte an jeder Stelle. Zu früh löste er sich wieder von mir. Seine Augen glänzten noch mehr als zuvor und sein Mund hatte sich zu einem schiefen Lächeln verzogen. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu und meine Wangen färbten sich wieder tief rot. Langsam ließ ich ihn los und wand mich zu dem Geschirr zu. Es war einfach nur unglaublich gewesen ihn zu küssen. Einfach nur wunderschön. Ich seifte die Teller und das Besteck ein und spülte es mit kaltem Wasser ab. Edward stand schon bereit mit einem Handtuch da und nahm das Geschirr entgegen. Meine Wangen verloren nicht an Farbe. Sie wollten einfach nicht ihr strahlendes rot ablegen. Ich versuchte nicht zu ihm zu schauen, bemerkte aber, dass er mich beobachtete. Er war doch nur ein Dschinn. Aber konnten Dschinns auch Gefühle entwickeln, oder? Wir waren doch nur gute Freunde, oder? Die Schmetterlinge in meinen Bauch wirbelten immer noch herum und meine Lippen brannten immer noch von dem Kuss. Wieso bewirkte er solche Erregungen bei mir? Noch nicht mal bei Jacob hatte ich mich so gefühlt, wie jetzt. Außerdem kannte ich ihn doch kaum. Konnte ich mich schon in einem so kurzen Zeitraum verlieben? Nein. Eindeutig nicht. Wir waren nur Freunde weiter nichts. Ich beruhigte mich allmählich und mein Herzschlag nahm seine normale Geschwindigkeit wieder ein. Auch meine Gesichtfarbe hatte sich normalisiert. Ich legte das Geschirrtuch weg, da wir fertig waren, und sah Edward an. Sein Blick war neugierig, doch seine Augen glühten. Wieder hatte ich das Verlangen zu wissen, was er dachte. Diesmal traute ich mich auch ihn zu fragen. „Was denkst du gerade?“ „Ich denke an dich.“, meinte er mit einem süßen Lächeln. „An mich?“ Er nickte und ich blickte beschämt zur Seite. Seine Hand legte sich unter mein Kinn und er drehte es so, dass ich ihn ansehen musste. „Ja, an dich. Ich … du bist so abweisend seit dem … Kuss.“ Er sah mich entschuldigend und besorgt an. „Es tut mir leid.“ Ich nickte benommen. „Schon okay.“ Er ließ mich los und atmete erleichtert aus. EPOV: Ich ließ sie los und atmete erleichtert aus. Bella war nicht wieder böse auf mich. Ich wusste auch nicht, was in mich gefahren war, aber das Verlangen sie zu küssen war stärker gewesen als der Gedanke, dass es falsch war meine Meisterin zu küssen. Andererseits war der Kuss unglaublich schön. Die Gefühle, die ich in meinem Körper spürte, hatte ich noch nie gefühlt. In allen Ecken meines Körpers fühlte ich ein seltsames Kribbeln. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich! Ich konnte nicht anders als sie anstarren. Der Kuss war noch immer wie ein Hauch auf meinen Lippen versiegelt. Bellas Blick war eher vorsichtig und ihre Wangen färbten sich bei jeder Möglichkeit sofort rot. „Was machen wir jetzt?“ „Ich denke mal, ich rufe Rose und Alice an.“ Ach ja, Bella hatte ihnen es ja versprochen, als sie sich verabschiedet hatten. „Okay, mach das.“ Wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer. Sie schnappte sich das Telefon wählte eine Nummer und ließ sich auf das Sofa fallen. Ich setzte mich in den Sessel, der daneben stand. „Hey.“, begrüßte Bella ihre Freundin. „Wie geht’s? … Gut … Nichts Besonderes. Ich hab den Nachmittag mit Edward verbracht … Nein, Rose! … Ja …Was? Okay.“ Bella reichte mir das Telefon. „Rosalie will mit dir sprechen.“ Mit mir? O-k-a-y. „Hallo?“ „Hey, Edward. Wie geht es dir?“, fragte sie mich. „Gut und dir?“ „Auch. Bella und du, ihr habt also den Nachmittag miteinander verbracht, oder?“ „Ja.“ Bella sah mich neugierig an. „Was habt ihr gemacht?“ „Nichts Besonderes.“, antwortete ich knapp. Ich konnte ja schlecht erwähnen, dass ich sie getröstet hatte und den Kuss verschwieg ich ihr besser auch. „Ich habe mit Mr. Swan und Bella Abend gegessen und dann haben wir den Abwasch gemacht.“ „Und davor?“ „Hausaufgaben.“, antwortete ich knapp, damit sie die Lüge nicht heraushören konnte. „Ah. Duuuu, Edward, seid ihr ein Paar?“, fragte nun eine andere Stimme, die ich Alice zuordnete. Alice war wahrscheinlich bei Rosalie zu Besuch. „Nein.“ Wieder warf mir Bella fragende Blicke zu. „Nein?“ „Nein, wir sind nur Freunde.“ „Ah.“ Ich reichte Bella das Telefon zurück. „Rose …“, begann sie. „Oh, hi Alice!“ Sie dachten also wirklich, Bella und ich wären ein Paar … Wie kamen sie darauf? Ich beobachtete sie beim Telefonieren. Sie argumentierte mit ihnen noch immer und schnitt zwischendurch Grimassen. Es war als ob man im Theater sitzen würde, so unterhaltsam war Bella. Als sie auflegte, seufzte sie. Ich lachte leise vor mich hin. „Weil du immer in meiner Nähe bist, denken Rose und Alice, dass du mein Freund bist.“, erzählte sie mir. „Ach so. Soll ich wieder in meine Vase zurückgehen?“ Bitte sag nein. Ich konnte es nicht ertragen, sie nicht mehr ansehen zu können. „Nein, bitte nicht.“ Innerlich freute ich mich, doch nur ein kleines gleichgültiges ‚Okay’ kam aus meinem Mund. Sie lächelte mich an und kam auf mich zu. Vorsichtig beugte sich Bella zu mir und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. „Du bist der beste Dschinn der Welt!“ „Danke.“, flüsterte ich. Lauter kam es aus mir nicht heraus. Bellas Nähe brachte meinen Verstand durcheinander. „Bitte.“, wisperte sie zurück und setzte sich wieder auf das Sofa. „Was machen wir jetzt?“ „Ich weiß nicht. Entscheide du.“ Wenn es nach mir ginge, dann würden meine Lippen wieder auf ihren liegen. Aber ich verbot mir daran zu denken, geschweige davon, es umzusetzen. Sie war meine Meisterin und ich würde sowieso bald wieder weiter reisen … „Keine Ahnung. Aber wenn ich an das Telefonat zurückdenke … du hast ja gesagt, wir hätten Hausaufgaben gemacht. Und na ja, wir haben sie ja immer noch nicht fertig. Ich meine, wenn es dir nichts ausmacht, dann machen wir sie.“ „Okay, von mir aus.“ Sie lächelte mich an und ich konnte nicht anders als zurück lächeln. Wir erhoben uns und gingen in Bellas Zimmer. Dort packte sie ihr Hausaufgabenheft aus. „Wir müssen ein Essay in Englisch schreiben und in Mathe drei Aufgaben.“ Sie stöhnte. Wieder lachte ich und zog ihr Mathebuch heraus. „So schwer konnte es ja nicht sein.“ Freundschaftlich zwickte sie mich in die Seite. „Ja, wenn du mir hilfst, ist es nicht schwer.“ Ich nickte und begann die erste Aufgabe. Ich verstand nicht, was Bella daran nicht verstand. Ruckzug war ich fertig. Mit großen Augen sah sie mich an. „Okay … jetzt musst du mir aber erklären, wie du es gerechnet hast.“ Langsam und verständlich erklärte ich jeden einzelnen Schritt und Bella hörte aufmerksam zu. „Wow! Du bist ein Genie, Edward! Danke.“, bedankte sie sich später. „Kein Problem. Dafür sind Freunde doch da.“ Ja, wir waren nur gute Freunde und gute Freunde küsste man nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)