Suara von Meeararn (Da Capo al Fine) ================================================================================ Kapitel 6: Miko - Neko - Suara ------------------------------ Es fielen noch ein paar kleine Gesteinsbrocken und Geröll auf die am Boden liegenden beiden. Suara hatte sich während des Sturzes so gedreht, dass Sukao auf ihr gelandet war, dank ihres Schwanzes konnte sie das während des Fluges gut ausbalancieren. Nun hatte sie sich über ihn gekniet und fing die Steine ab, die hinab fielen. “Das meinte ich. Das habe ich geträumt, nur das du wie eine Priesterin angezogen warst und du hattest die Ohren einer… Du HAST Katzenohren!!” Sukao wollte gerade von ihr weglaufen, als er bemerkte, dass sie am Kopf blutete. Er kroch unter ihr hervor und sah wie ihre Arme schwach wurden und sie zusammenbrach. “Nee-san! Wach auf! Komm schon! Bitte wach auf!” Er versuchte sie wach zu rütteln, doch vergebens, Suara rührte sich nicht. Die Wunde an ihrem Kopf blutete stark. “Sukao, Kitty! Seid ihr da unten?!” Sukao sah nach oben und konnte seinen Bruder erkennen. “Ja! Suara-Nee-san wacht nicht auf und sie blutet!” » Was?!” « Shikao suchte schnell nach einem Weg nach unten und kletterte langsam zu den beiden. Er drehte Suara auf den Rücken und sah sie an. » Sie atmet noch. Und ihr Puls geht auch ruhig. Sie ist nur bewusstlos. « “Hey Kitty. Komm zu dir, verdammt!” Er schlug ihr in das Gesicht, um sie wach zu bekommen, doch auch dieser Versuch blieb vergebens. “Bringt alles nichts. Wir müssen hier weg.” Er sah sich um und entdeckte einen kleinen Pfad, der in den Wald führte. Er hob Suara an und hob sie sich auf seinen Rücken. “Bruder? Du willst doch nicht etwa dort rein?” “Uns bleibt nichts anderes übrig. Das Kitty brauch einen Arzt.” » Sie hat meinen kleinen Bruder gerettet. Und noch dazu rennt sie mit Katzenohren und nem Schwanz rum. Warum verschwindet das nicht? « Nach kurzer Zeit waren sie wieder draußen. Shikaos und Sukaos Mutter wartete dort bereits auf sie. Shikao wollte sich ihr nicht nähern, er hatte die Befürchtung, dass ihre Mutter Suaras Ohren sehen könnte. Er drehte sich zu ihr um, und bemerkte dass die Katzenmerkmale verschwunden waren. “Shikao-kun? Was machst du da? Steh nicht wie angewurzelt da und bring die Retterin meines Lieblings ins Haus. Ihr ist sicher kalt.” “Ja, Mutter.” Er brachte sie in eines der vielen Gästezimmer und sah sie noch eine Weile an. “Kitty als Hausmädchen… das wäre schon was… Aber andererseits… “ Er seufzte und entschied sich dann, einem der Hausmädchen zu sagen, dass sie sich um Suaras Wunde kümmern sollte. Danach legte er sich auf sein Bett und schlief ein. Er träumte von Katzen, die um einen alten, maroden Tempel saßen und niemanden hinein ließen. Keiner konnte sich ihnen auch nur nähern, ohne das sie anfingen zu fauchen und die Haare aufstellten. Er sah Suara, wie sie als Statue vor dem Tempel stand, mitsamt ihren Katzenohren und dem Katzenschwanz. Ihre Augen waren geschlossen, sie schien zu weinen. Shikao versuchte sie zu rufen, doch seine Stimme versagte. Er bekam kein Wort heraus. Die Katzen saßen um das metallene Ebenbild von Suara und Shikao dachte ihren Herzschlag zu hören, als plötzlich jemand hinter ihm stand und aus der Dunkelheit heraus sagte: “Du musst sie retten.” Suara wachte am Morgen auf. Ihr Blick war verschwommen und ihr Kopf tat ihr weh. Als sie sich aufrichten wollte, legte sie eines der Hausmädchen wieder hin. “Sie sollten noch ein wenig liegen bleiben und sich ausruhen, sonst platzt ihre Wunde wieder auf.” Suara sah sie fragend an. “Welche Wunde? Und wo bin ich?” Das Mädchen lächelte. “Sie sind im Hause Taneda. Sie hatten einen Unfall und Shikao-sama hat sie her gebracht.” Suara sah sie an. “Shikao?? Wieso gerade der?” In diesem Moment erinnerte sie sich an das, was passiert war, an den Sturz und das sie Sukao beschützt hatte. Sie wusste auch nicht genau warum. Plötzlich ging die Tür auf und Sukao kam rein. Er sah wehmütig zu Boden. “Tut mir Leid, Nee-san. Das wäre nicht passiert wenn ich nicht weggelaufen wäre. … Nee-san, ich…” Suara unterbrach ihn. “Schon gut, Sukao-kun. Ist schon gut.” Sie sah ihn an und lächelte leicht. Shikao betrat den Raum. “Du solltest wieder nach Hause, Kitty. Deine Mutter macht sich vielleicht Sorgen. Unser Chauffeur wird dich fahren.” Suara sah ihn wütend an. Sie wollte von ihm keine Hilfe annehmen. Sie stand schon jetzt zu tief in seiner Schuld. “Ich heiße nicht Kitty, merk dir das endlich. Ich geh allein nach Hause!” “Du stures Ding. Deine Verletzung ist zu schlimm, als das du zu Fuß gehen könntest!” “Na und?! Was kümmert es dich!?” Die beiden sahen sich wütend an, so als ob sie einander mit ihren Blicken danieder sehen wollten. Keiner wollte nachgeben, bis Frau Taneda den Rau betrat. “Nicht so laut Shikao. Dein verehrter Vater schläft noch. Und was dich angeht, Suara-san. Du kannst gern noch eine Weile bleiben und mit uns frühstücken.” Suara hatte gar keine andere Wahl, außer zuzustimmen. Also aß sie in aller Ruhe und ließ sich nicht anmerken, dass ihr ihr Rücken wehtat. Sie wollte nicht nach Hause gefahren werden. Shikao beobachtete sie, er fand es interessant, wie ein kleines Mädchen so stark sein konnte. Sie zeigte ihm keine Schwäche. Er nahm an, dass das daran lag, dass man sie wahrscheinlich früher immer gehänselt hatte, wegen diesen Ohren. Suara wurde dann doch nach Hause gefahren. Dort angekommen nahm sie ihre Mutter in den Arm und Suara unterdrückte den Schmerz. Sie wollte nicht dass ihre Mutter sich Sorgen ihretwegen machte, außerdem musste sie, solange ihre Mutter krank war, doch arbeiten gehen. Doch mit dem einem Job kamen sie mit dem Geld wieder nicht hin. Suara musste sich etwas einfallen lassen, und zwar bald. Aber erstmal wollte sie sich ausruhen. Die nächsten zwei Tage ging für Suara gar nichts, weder was die Schule noch die Arbeit anging. Ikami kam die Tage vorbei und brachte die Hausaufgaben und ein paar Mitschriften vorbei. “Kommst du bald wieder in die Schule? Wir haben in zwei Monaten ein Schulfest. Wir bereiten schon alles vor.” “Weiß nicht. Ich glaube eher nicht. Ich muss noch mehr arbeiten, solange meine Mutter ausfällt.” Suara sah aus dem Fenster. Ein leichter Wind wehte in das kleine, im japanischen Stil errichtete Zimmer. Suara und Ikami saßen unter der Decke des Kotatsu, eines japanischen Tisches. Man sitzt direkt auf dem Fußboden, es entsteht eine liebliche Einigung in Japan. Suara hatte noch nie in einem gesessen hatte. Sie hatte es sich vorgenommen, einmal in einem Kotatsu zu sitzen. Aber bisher lebte sie immer in Häusern, die im westlichen Stil eingerichtet waren. Man sagt außerdem, Kotatsu seien ein Symbol für die Einheit in einer Familie. In Japan treten die Familienmitglieder einander unter dem Tisch, haben kleine Streits, während sie “custume shows” im Fernsehen sehen und bauen außerdem familiäres Vertrauen und Verbindungen auf. Meistens sind auch Mandarinen ein Muss. Kotatsu werden meistens im Winter benutzt und viele Japaner haben noch nie einen Kotatsu gesehen. Suaras Blick schweifte ab. Der Wind umwehte ihr Haar, das immer noch nur bis weit oberhalb der Schultern ging. Ikami rutschte zu ihr hinüber und drehte ihre Haare um den Finger. “Warum läst du dir deine Haare nicht lang wachsen? Steht dir bestimmt auch sehr gut.” Suara sah sie an. Sie wusste warum sie sich ihre Haare hatte so kurz schneiden lassen. Ein junge hatte ihr ihre Haare mit einer Kinderschere abgeschnitten. “Da siehst du mal was passiert, wenn man sich nicht anpassen will.” Es war nie so gewesen, dass Suara sich nicht hätte anpassen wollen. Sie konnte es nicht. Sie lächelte. “Vielen Dank. Ich denk darüber nach.” Ikami stand auf und ging zum Fenster. Sie schob es komplett auf und ließ die frische Luft hinein. “Es ist so ein toller Tag. Schade dass du nicht raus darfst. Ich könnte dir die Stadt zeigen.” “Dazu haben wir bestimmt noch Zeit. Der Sommer hat doch gerade erst angefangen.” Ikami sah verwirrt in den kleinen Garten, der mit kleinen Sträuchern und ein paar Blumenbeeten bestickt war. “Sind hier immer so viele Katzen?” Suara lächelte verlegen. “Ja. Ich füttere sie nicht einmal. Sie kommen einfach her, keine Ahnung warum.” » Seid ich im Tempel als Miko arbeite kommen sie ständig, als wollten sie sich versichern, das es mir gut geht. « Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)