Suara von Meeararn (Da Capo al Fine) ================================================================================ Kapitel 46: Labyrinth der Angst ------------------------------- Tanz mein Kätzchen. So Tanz doch im Reigen. Suara war tief in das Innere von Achilea eingedrungen. Mehrere Male war sie an einem See aus Lava oder eine hohen Wand stehen geblieben und hatte umkehren müssen. Sackgasse. Sie spürte wie ihre Beine schwächer wurden und das Laufen sie erschöpfte. War es das, was das kleine Mädchen meinte? Sie konnte den Ausweg nicht finden, da sie vorher gestorben war? War das die Krankheit die sie schwächte? Oder irgendein Fluch, der auf ihr lag? Gerade kam ihr all ihr körperliches Leid so seelisch vor. Sie konnte nicht mehr zwischen Schein und Realität unterscheiden. Alles was sie wollte, war leben, hier raus kommen und zurück zu ihren Freunden und zu ihrer Schwester. Doch irgendwie schien es ausweglos. Jeder dieser unheimlichen Gänge sah aus wie der Andere, barg Fallen, vor denen sich Suara in Acht nehmen musste, sonst würde sie womöglich noch tiefer in Achileas Geist gefangen werden. Würde sie nun ein Teil der Legende, des Fluches werden? Die Krankheit schwächte sie, machte sie erschöpft. Sie musste sich hinsetzen. Wieder einmal begann sie sich zu fragen, warum ausgerechnet sie diese Krankheit hatte, warum mussten sie darunter leiden, und mit einer solchen Person verwandt sein, die an dem auch noch Schuld war. Wie grausam es doch war, dass alles hier seinen eigenen Verwandten anzutun. Sie seufzte und sah auf. Um sie herum gingen sechs Wege ab. Alle sahen gleichermaßen unheimlich und gefährlich aus. Sie wollte nicht gehen, sie wusste aber nicht wie sie zurückkam. Und spielte das denn noch überhaupt eine Rolle. Egal ob hier oder in dem Haus, sie wäre überall eine Gefangene in den Schatten einer Schamanin. Aber sie wusste auch nicht wo sie lang gehen sollte. Sie war so kraftlos. Wo war nur ihre Kraft, Ausdauer, ihr Elan hin, der sie zu einem Sportsass hatte werden lassen? Sie meinte, es würde sich auflösen. Begann Suaras Körper die Katzen Gene und Zellen abzustoßen? Bedeutete das, das Ende für sie? Und sie hatte zumindest gedacht, dass sie älter als der Durchschnitt werden konnte der Erkrankten. Aber nun war sie mittendrin. Es gab anscheinend wirklich kein Heilmittel und das Einzige, was sie am Leben erhielt, war der Fluch oder Segen einer Katzengöttin und ihre Abstammung von jemanden der mit seinem eigenen Erbmaterial gespielt hatte. Sie sah nach unten und erschrak. Eine kleine schwarze Katze saß dort. Sie kannte sie. Es war die gleiche wie in dem Haus, die gleiche, die sie zu der Tür geführt hatte. „Du darfst nicht so dunkle Gedanken haben. Sie verblenden und vernebeln deinen Geist. Es ist einfacher als du denkst. Öffne dein Herz. Wenn du dich verschließt wie jeder andere es vor dir getan hatte, wirst du niemals einen Weg finden zu entkommen. Dunkelheit in den Herzen der Menschen nährt sie. Licht schwächt sie. Es gibt zwei Achilea. Finde die Richtige und du wirst Leben. Finde die richtige und die Falsche kann den Zellen und Genen nichts anhaben. Die Behandlung ist auf ewig stabil, wenn der Betroffene stark genug ist, sie zu überstehen. Erwache aus diesem Traum.“ Sie verschwand wieder. Suara saß da und sah verwirrt nach unten. „WAS?!“ Sie rieb sich den Kopf. Irgendwie hatte die Katze zwar versucht ihr zu helfen aber irgendwie das Gegenteil bewirkt. Sie war nun noch ratloser und verwirrter als zuvor. Und was meinte sie es gibt zwei Achilea. Sie stand auf. Egal jetzt. Sie wollte hier raus. Sie wählte aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich Willkür, den dritten Gang. Sie lief. Es gab für eine sehr lange Zeit zwar viele Kurven aber keinerlei Abzweigungen. Suara hoffte, dass das keine Sackgasse war ohne Abzweigungen, denn das würde heißen, dass sie den ganzen langen Weg zurückgehen musste, und das, wo sie ohnehin schon geschwächt war. Vor sich sah sie etwas wie einen Kreis. Und tatsächlich eine Sackgasse. Sie freute sich gerade riesig, ironisch gemeint. In der Mitte des Kreises stand ein Pult, oder Podest, darauf stand etwas, dass einer Weihschüssel in der christlichen Kirche ähnlich sah. Sie ging hin und sah hinein. „Wasser?“ Sie konnte ihr Spiegelbild darin sehen. Ohne Ohren. Sie griff an ihren Kopf. Aber ihren Ohren waren doch da, sie konnte sie doch spüren. „Das ist die Zukunft.“ Sie sah nach unten. Rechts von ihr saß die Katze. „Heißt das, dass ich leben werde?“ Die Katze schüttelte den Kopf und sprang auf das Podest neben die Schüssel. „Das ist die Zukunft, oder eher, die Zukunft wie sie sein sollte. Solange dieses Bild hier zu sehen ist, besteht Hoffnung auf ein Ende. Achilea existiert nun schon so lange. Es wird Zeit, dass sie vergeht. Götter sind nur im Verstand der Menschen existent, doch Achilea ist wirklich hier. Sie geht von Mensch zu Mensch über, der ebenso wie sie diesen Genfehler hat, die Krankheit hat. Sie kann dies nur in einer Generation tun. Heißt, da sie bei dir ist, kann kein anderer sie haben. Deine Schwester ist also sicher vor dem hier.“ Suara sah sie an. „Vor dem hier? Soll das heißen…?“ „Sie leidet unter Achilea C. In diesem Moment werden verschiedene Test an ihr durchgeführt. Sollte sie die gleiche Behandlung wie du bekommen, wird sie sterben.“ Suara zuckte zusammen. „Ich muss sofort aufwachen und sie retten, ich muss diese Menschen aufhalten. Wie kann ich aufwachen? Sag es mir!“ „Beruhige dich. Es gibt neue Methoden, unter dessen Voraussetzung deine Schwester überleben kann, hoffen wir also, dass die Ärzte die richtige Methode anwenden. Und des Ausweg, den musst du immer noch allein finde. Ich bin nur hier um dir einiges zu erklären um das Rätsel um Achilea zu lösen. Also hör zu: Einst war Achilea ein Mädchen, dass in ihrer Heimat viele Freunde hatte und Familie, doch ihre Eltern wurden von Attentätern ermordet. Sie konnte sich verstecken. Die Menschen mieden sie. Sie hatten Angst vor ihr, ihrer Geschichte. Keiner wusste warum man ihre Eltern töten ließ. So zog sich das kleine Mädchen in eine Hütte zurück, die tief im Wald lag. Du kennst den Ort, es ist der Tempel der Katzengöttin. Dort stand ihre Hütte. Sie fütterte Katzen und schnell gewann sie deren Zuneigung und Freundschaft. Umso mehr hassten und verabscheuten sie die Menschen im Dorf. Achilea begann sie hassen und als Gegenleistung begann sie jedoch sich der Kunst des Schamanismus zu verschreiben. Einige Menschen kamen zu ihr, da ihre Behandlungen und Künste immer positive Wirkung erzielten. Achilea lernte schnell, dass sie nicht als Mensch geachtet wurde oder respektiert, sondern dass sie nur für den eigenen Nutzen der Dorfbewohner ausgenutzt wurde. So begann sie mit der Hilfe ihrer Katzen an deren Erbmaterial zu forschen und nach und nach auch an den Menschen die zu ihr kam. Sie brauchte ihnen ja nur sagen, dass diese Hautstelle verunreinigt war, oder dass sie Blutproben brauchte. Und die Menschen glaubten ihr. Sie wurde eine berühmt-berüchtigte Ärztin. Meist war sie allerdings der letzte Ausweg, wenn andere Mediziner nicht mehr weiter wussten. Ansonsten wäre wohl niemand zu der düsteren Hütte im Wald gegangen, von Katzen umzingelt. Aber ich glaube du weißt bereits, was es mit den Genforschungen von Achilea auf sich hatte.“ Suara nickte. „Ich verstehe nur nicht, wie sie es sich selbst antun konnte, sich Gene, Chromosomen zu entfernen, und welche von einer Katze einzusetzen, noch dazu ganze Zellen, Gewebe und Muskelstränge.“ „Sie hatte den Verstand verloren. Nach all den Jahren der Abschottung, war sie verrückt geworden und dass obwohl sie nicht mal alt geworden war. Sie hatte geglaubt dass nur die Katzen sie wirklich respektierten und liebten und wollte eine von ihnen werden. Doch am Schluss hatte sie das, das Leben gekostet und die Katzen hatten einen Imbiss.“ Suara schauderte es bei der Vorstellung, dass Katzen einen Menschen fressen konnten, noch dazu einen, mit dem sie jahrelang gelebt hatten, der sie gefüttert hatte. „Achileas Geist war seit her gespalten. Ich nehme an, du weißt was ich meine. Du bist Suara und doch spürst du in dir die Anwesenheit von etwas anderem.“ Suara nickte. „Ja, ich spüre die Katze. Sie weint manchmal oder sagt mir, dass sie spielen möchte.“ Die Katze sah auf das Wasser. „Das ist bei jedem so. Egal ob du ein menschliche Organ transplantierst oder tierische Gene. Irgendwo geht ein Teil des Anderen auf dich über. Und in Achileas Fall, haben sich beide Teile ihrer Seele, die sie im Leben zusammen gefügt hatte, bei ihrem Tod getrennt. Die Katze und der Mensch. Das Gute und das Böse. Das meinte ich damit, dass es zwei gibt. Du hast doch sicher schon bemerkt, dass Achilea manchmal eine andere Ausstrahlung auf dich hat.“ Wieder nickte Suara. Das Stimmte. Sowohl Stimme als auch das Gefühl, dass Achilea auf sie aus übte waren unterschiedlich. Mal hatte sie Angst vor ihr, vor ihrer Grausamkeit und Kälte, die sie ausstrahlte und manchmal wollte sie sich einfach nur in Achileas mütterlichen Armen betten und ihre Wärme genießen. Nun verstand sie etwas besser. Es waren also zwei. Es war nicht dieselbe. Die Katze sprang auf den Boden und ein weißer Nebel umhüllte sie, bis sie menschliche Gestalt annahm. Das waren keine Lumpen, das war Achilea, wie Suara sie kannte, als sie die Göttin zum ersten Mal gesehen hatte. „Ich bin der Katzenteil in ihrer Seele, der Teil, der endlich Frieden finden möchte. Ich habe genug davon, Menschen zu beobachteten, von ihnen Besitz zu ergreifen und zu sehen, ob sie es schaffen der Krankheit zu entkommen. Doch der dunkle Teil, der menschliche, wird noch immer mit Hassgefühlen genährt, er wandert umher um tötet Menschen. Er ist der Fluch der Achilea. Ich bin die Göttin. Jedoch können wir nur gemeinsam existieren. Genauso wie Ying und Yan. Aber es muss aufhören. Deswegen werde ich dir helfen.“ Suara nickte. Ganz verstand sie es nicht, aber sie nahm an, dass Achilea es ihr schon noch erklären würde. Noch immer saßen die Jugendlichen in dem Raum und trauten sich nicht einmal zu Atmen. Draußen hörten sie Menschen lang rennen, geschäftig reden und Katzen jagen, die noch immer wie wild in dem Gebäude umher rannten. Vielleicht wollte sie die Wachen ablenken? Ermüden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)