Alles, was nicht hätte beginnen dürfen... von NaruxHina-Fan (Eine ShinichixShiho Fanfic für den Wettbewerb "Das Finale") ================================================================================ Kapitel 2: Hard Contact ----------------------- Hard Contact Chianti lag auf der Lauer. Vor knapp zwei Stunden hatte sie neue Instruktionen und den Befehl zum Ausrücken erhalten. Also hatte Gin seine Sherry endlich wieder gefunden. Sie hatte ihr Gewehr verstaut und war sofort zum Ziel aufgebrochen. Seit geraumer Zeit lag sie nun schon auf der Lauer, das Auge am punktgenauen Zielfernrohr der Charter Arms 8 Modell B, ihrer Lieblingswaffe. Sie hatte sich in einem verwaisten Hochhaus ihren Schießstand aufgebaut. Das auf einem transportablen Stativ fixierte Scharfschützengewehr zeigte durch ein kleines Fenster des Zielhauses direkt auf ein weiche Sofa auf dem ein kleiner Junge schlief. Vor gar nicht all zu langer Zeit hatte sich ein Mädchen neben ihn gesetzt und begonnen, Akten zu lesen. ‚Ja, für ein kleines Kind ein seltsames Verhalten, nicht wahr Sherry’, grinste sie. Ihr kribbelte schon der Finger am Abzug, doch die Anderen waren immer noch nicht auf Posten. Plötzlich knisterte es im Interkom. „Gin hier, alles bereit zur Durchführung der Operation ‚second strike’? Ich erinnere noch einmal daran, der Boss will sie lebend.“, murrte der Blonde ins Mikro. Der Missmut in seiner Stimme war nicht zu überhören. Es hätte ihm so eine Freude bereitet, den vorwitzigen Detektiv endlich tot zu sehen. „Korn hier, negativ, bin noch unterwegs“, kam es zurück. Chianti konnte und wollte sich nicht mehr beherrschen. „Du impotenter Tölpel, jetzt beweg dich endlich, ich lieg hier schon seit Stunden und mein Rücken tut mir langsam weh.“ „Sei einfach still, Zicke“, maulte der Scharfschütze zurück und setzte unbeirrt seinen Weg zum Zielort fort. Die brillante Heckenschützin warf einen Blick durch das Objektiv. Der Junge war aufgewacht! Er schien sich gerade mit dem rotblonden Gör zu unterhalten. Nicht, dass er ihnen jetzt auch noch weglief, dann würde das bedeuten, sie müsste sich einen neuen Aussichtspunkt suchen, was das Ganze um Stunden hinauszögern konnte. Die Chance war doch so schön. Nur deswegen, weil sich dieser dumme Trampel nicht endlich mal in Bewegung setzen konnte! Sie schwenkte die Waffe ein paar Millimeter, um statt seines Herzens seine rechte Schulter anzuvisieren. Angespannt folgte sie jeder Bewegung des Grundschülers. Schlagartig schien es so, als ob er aufstehen wolle. Das konnte sie nicht zulassen, um keinen Preis. Es hieß jetzt oder nie. Sie entschied sich für jetzt. „Tja, du Rotzlöffel, das war es jetzt für dich. DU hast mir schon genug Ärger eingehandelt und das hast du jetzt davon! Gin will dich lebend? Dann soll er deine verstreuten Teile einzeln einsammeln. Es ist Zeit zu sterben…“ Ihr Zeigefinger krümmte sich um den Abzug und die Präzisionswaffe ruckte gegen ihre Schulter. Eine heiße Patronenhülse wurde ausgeworfen und fiel klirrend zu Boden. Die Kugel jagte auf das kleine Fenster zu, durchdrang das Fenster und bohrte sich in die Schulter des Kleinen. Der jähe Aufschrei der Schmerzen war bis zu ihr zu hören, als die Wucht des Aufpralls den geschrumpften Detektiv herumwarf und von der Couch fallen lies. Wieder und wieder drückte sie ab, bis ein Klicken das Ende des Magazins anzeigte. Chianti lud blitzschnell nach und richtete ihre Sniper wieder auf das Sofa mit dem Schulmädchen. ‚Tja, jetzt bist du dran…Sherry…und tschüss’ „Shinichi! SHINICHI! Nein!“, schrie Ai aus ganzer Kehle. Sie warf sich von der weichen Couch und duckte sich hinter die breite Lehne. Dahinter lag der geschrumpfte Meisterdetektiv in seinem eigenen Blut. Er hatte eine Hand auf die stark blutende Wunde an seinem Oberarm gedrückt und biss die Zähne zusammen. Die Schmerzen, die der Treffer verursachte stand in seinen weit aufgerissenen, starren Augen. „Ai, wir müssen…hier raus. Sie sind es, sie sind hinter uns her. Es ist hier nicht…mehr sicher“, presste Conan hervor. „Aber…aber, was ist…mit dem…Professor? Wir…werden sowieso…alle sterben“, schluchzte sie. Die Angst spiegelte sich in ihrer Miene. „Shiho, wir müssen hier weg! Jetzt nicht aufgeben. Wir retten auch den Professor. Schnapp dir deine Studien und lauf. Bitte…“ Kreischend erwachte Chiantis Interkom zum Leben. Es war die Stimme von Gin, die sie aus ihrem Blutrausch riss. „Verdammt noch mal!“, schrie er, „ich habe den Feuerbefehl noch nicht gegeben. Er ist noch nicht bereit. Du gefährdest die ganze Unternehmung.“ Im Hintergrund konnte man das leise Zischen seines eigenen Gewehrs hören. „Schießt alle, sofort, wir müssen sie erwischen, beide. Erschießt sie. Das ist ein Befehl. Du wirst dich vor dem Boss dafür verantworten müssen.“ In das Konzert der Waffen stimmte Korns Feuer mit ein. Ein wahrer Kugelhagel regnete durch das kleine Fenster, durchlöcherte es und lies Splitter durch den Raum surren. Holzsplitter der Möbel, Putzteile, Teppichfetzen und Fliesenreste flogen durch das Zimmer in dem die beiden Kinder kauerten. Ihr Deckung löste sich unter dem großkalibrigen Beschuss in Fetzen auf. Es war lebensgefährlich hier noch länger zu bleiben. Für einen kurzen Moment blickte der Verletzte hinter dem Sofa hervor, nur um seinen Kopf sofort wieder einzuziehen. ‚Nicht besser’, dachte er. In solchen Situationen half nur noch Sarkasmus. Er betrachtete entschlossen die zusammengekauerte Gestalt der Wissenschaftlerin. „Shiho? Shiho?“ Die Kleine hatte ihren Kopf eingezogen und hatte ihre Arme darum geschlungen. Ein leises Wimmern entwich ihrer Kehle. „Shiho. Auf drei rennen wir in die Küche, dann nach unten in den Keller.“, brüllte er gegen den Lärm der einschlagenden Patronen an. Für einen kurzen Moment starrte sie ihn an und ein eiskalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Diese Angst, diese Furcht. Sie schüttelte panisch den Kopf, warf ihn hin und her. Doch was half das schon? Sie mussten jetzt überleben, wie jedes Mal bevor, dann würden sie morgen noch da sein, um zu kämpfen. Er spürte, wie sein kostbarer Lebenssaft aus der Wunde lief. Er würde es nicht mehr lange machen. Entweder jetzt oder ihr Schicksal war besiegelt. „Eins.“ Seine Muskeln spannten sich an. „Zwei.“ Er war bereit, den Krieg auf ein Neues zu beginnen. „Drei.“ Er sprang auf und packte die Hand seiner verängstigten Freundin. Jetzt hieß es laufen… Ein Magazin nach dem Anderen landete leer auf dem Fußboden des verstaubten Appartements. Chiantis Waffe spie Tod, doch die Zwei schienen einfach nicht sterben zu wollen. Plötzlich hatte sie sie wieder im Visier. Sie hatten sich aus ihrem Versteck erhoben und rannten um ihr Leben. „Wie kindisch. Ihr habt doch keine Chance“, zischte sie. Klick, klick klick, bockte ihre Charter Arms. Sie griff neben sich, um aufs Neue nachzuladen, doch panisch stellte sie fest, dass dort nichts mehr lag. „Tötet sie, tötet sie, tötet sie!“, brüllte sie in das Kommunikationsgerät… Korn setzte einen gezielten Schuss nach dem Anderen. Wenn er sie schon nicht direkt treffen konnte, dann würde er versuchen, das Zimmer in ein Schrapnell zu verwandeln. Wegen dieser Chianti waren die beiden Kinder immer noch nicht tot. ‚Die pisst ja auch Blei, der gehen sicher gleich die Kugeln aus’, dachte er abfällig. Wie konnte man nur so schießen? Ihr Geschrei im Ohr war ihm Bestätigung genug. Die Beiden hatten sich erhoben. Jetzt war seine Chance gekommen. Er hob das Gewehr und zielte direkt auf das Herz des kleinen Mädchens. ‚Eine Sekunde…eine Sekunde noch…gleich hab ich dich’ Sein Finger krümmte sich um den Abzug… „Shinichi, Shinichi lauf!“, schrie Ai. Sie hatten das Eck beinahe erreicht, dann würden sie zumindest für einen Augenblick in Sicherheit sein. Gleich…gleich…nur noch ein Stück… Wie in Zeitlupe wanderte der Abzug immer weiter nach hinten. Beinahe hatte er seinen Anschlag erreicht… Conan warf sich durch die Tür in Deckung… Es klickte und das Glas des Objektivs wurde durchschlagen. Das Zielfernrohr des Scharfschützen zersprang in dem Moment, als die kleine Kugel eindrang und sich ihren Weg bahnte. Mit einem widerwärtigen Platschen durchdrang sie seine Hornhaut, lies sein Auge platzen und bohrte sich in sein Gehirn. Korns ohrenbetäubender Todesschrei hallte durch das Interkom… Sie rannten und rannten und rannten, immer tiefer, immer weiter. Shinichi hatte den Tunnel vor einem Jahr anlegen lassen und jetzt tat er seinen Dienst. Er würde sie in die Freiheit führen, würde sie vor ihren Häschern bewahren. Würde Ai schützen… Der Schütze schnappte sein Gewehr und warf es sich über die Schulter. „Tja Gin, wieder einer weniger, was? Schade eigentlich…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)