One-Shot Sammlung II von abgemeldet (was mir so einfällt^^v) ================================================================================ Kapitel 3: Auch ein Feuerlord ist nur ein Kind ---------------------------------------------- Auch ein Feuerlord ist nur ein Kind „IHR LÜGT DOCH, VATER“, herrschte Zuko den abgesetzten Feuerlord Ozai an. „Ihr sagtet, dass Mutter tot sei…dabei ist sie freiwillig ins Exil gegangen! Und meine Frage war ganz einfach!“ Unbeeindruckt zuckte Ozai die Schultern. „Ursa ist wohl in Ba-Sing-Se.“ Zuko war kurz davor seinem Vater eine Kostprobe seines Könnens zu geben, als er sich eines besseren besann. Genervt strich er sich über die Augen. „Das ist gelogen! Ich war mit Onkel Iroh dort und wir haben sie dort nicht gesehen!“ Wieder zuckte der Ältere die Schultern. „Dann hat sie sich eben getarnt oder dich nicht erkannt! Woher soll ich wissen, was in ihr vor sich geht?“ Entschlossen stand Zuko auf und wandte sich um, ohne seinen Vater noch einmal anzusehen. Nicht ein Satz oder gar ein Wort stahl sich über seine Lippen, als er aus der gesicherten Zelle schritt. Er als Regent müsste also kurz nach Beendigung des 100 jährigen Krieges, eine Zeit, wo man ihn jetzt am dringendsten brauchte, in die Hauptstadt des Erdkönigreichs reisen, um seine Mutter zu suchen. Aber genau da lag das Problem. Wem sollte er die Verfügung über seine Nation, während seiner Reise überlassen? Schließlich wollte er wenigstens Aang dabei haben, also fiel er schon mal aus. Sokka war mit seiner Freundin Suki unterwegs, Ty Lee trainierte bei den Kyoshi-Kriegerinnen und Mai hatte für so was eh nicht viel übrig, obwohl sie eigentlich die neue Königin ist. Nur muss sie sich noch in die Dekrete und Aufgaben reinarbeiten, wogegen er damit ja aufgewachsen war. Seine Schwester Azula kannte sich auch aus, befand sich aber unter ärztlicher Beobachtung. Letzten Endes blieb einzig und allein sein Onkel Iroh übrig. Dieser hatte aber gleich nach Kriegsende auf sein Erbe verzichtet und Zuko den Thron überlassen. Letztgenannter schüttelte lächelnd den Kopf. Ihm blieb keine andere Wahl, also begab er sich zum Hofgarten, wo Iroh gerne seinen heiß geliebten Jasmin-Tee zu sich nahm. Wie vermutet, traf er ihn dort auch an. Herzliche Begrüßungen wurden auf beiden Seiten ausgetauscht, ehe Zuko seinem Onkel die Lage erklärte. „Selbstverständlich übernehme ich diese Aufgabe kurzfristig, mein lieber Neffe. Ich werde die Entscheidungen weise fällen“, gab der ehemalige General zu verstehen. Der junge Feuerlord umarmte spontan seinen Onkel. Noch am selben Abend machte er sich zusammen mit Aang, auf dem Rücken von Appa, auf den Weg nach Ba-Sing-Se, um seine geliebte Mutter wiederzufinden. „Du weißt ja, dass diese Stadt eine der größten auf unserer Erde ist, nicht wahr“, begann Aang. Allein um die Stimmung etwas aufzuhellen, sprach er Zuko, der inzwischen sein bester Freund geworden war, an. „Ich gehe ja auch nicht davon aus, dass wir sie gleich am ersten Tag finden“, gab der Ältere grimmig zurück. Er stockte und entschuldigte sich gleich für die ruppige Art der Antwort, doch Aang winkte gelassen ab. Schließlich kannte er dessen Wesen nur allzu gut. Als am nächsten Tag die Sonne im Zenit stand, erreichten die beiden jungen Menschen die Hauptstadt des Erdkönigreichs. „Ich habe ganz vergessen, wie deprimierend es hier im äußersten Bereichs der Stadt ist“, seufzte Zuko. „Hier kommen alle Neuankömmlinge hin, so auch mein Onkel und ich. Aber wenn wir sie finden wollen, dann ist es hier am besten. Jeder, der nicht gefunden werde will, versteckt sich da, wo er am sichersten ist.“ „Das stimmt schon aber würde eine Königin hier nicht eher auffallen als im Viertel, wo betuchte Leute leben“, warf der junge Avatar ein. „Nicht wirklich. Dort würde man ihr Gesicht leichter erkennen. Denk doch nur an die Dei-Li. Ich denke, dass wir hier schneller einen Anhaltspunkt finden werden“, gab der Ältere zu verstehen und Aang nickte daraufhin zustimmend. Daraufhin suchten sie zwei Tage lang um auch nur einen zu finden, dem das Gesicht seiner Mutter auf dem Foto bekannt vor kam. Am Abend des dritten Tages kehrten sie in einem Gasthof ein, um zu essen. „Immer noch keine Spur. Der Typ von gestern hat uns verarscht“, fauchte der Ältere. „Das kommt schon noch.“ Aang versuchte zuversichtlich zu klingen, als ein Teller klirrend zu Boden fiel. „Du Schnepfe! Kannst du nicht aufpassen?! Jetzt ist mein Abendessen futsch.“ Ein breitschultriger, grobschlächtiger Mann erhob sich und schubste die Kellnerin grob weg. „Was tun Sie denn da“, mischte der Avatar sich kurzerhand ein, sprang auf und war mit zwei Sätzen bei der Frau. Wie selbstverständlich sammelte er die Scherben auf. „Das Essen ist noch gut. Es ist kein Problem es von einem neuen Teller zu genießen. Finden Sie nicht auch?“ „Schnauze du Gör! Dir werde ich Manieren einbläuen!“ Kaum sprach er das aus, erfasste ihn ein starker Wind und schleuderte ihn auf die Straße. Der Wind verwehte die Haare der Kellnerin zu Seite und ein Antlitz, wie gemalt, erschien. „Mutter“, rief Zuko. Die Frau sah den narbengesichtigen Jungen langen an. „Zuko? Du bist hier?“ Ursa erkannte ihren geliebten Sohn, blieb jedoch verhalten. Der Unruhestifter hatte sich derweil wieder aufgerappelt und stürzte auf den Avatar los, wurde aber gleich darauf von dem Feuerlord mit einem gezielten Tritt und ohne weitere Worte vor die Tür befördert. Er schritt an diese und ließ kurz das Emblem seiner Herrschaft aufblitzen, woraufhin der Mann mit einem angsterfüllten Schrei davon rannte. „Hat schon was, wenn die Feuernation bei manchen noch immer Magenschmerzen bereiten“, feixte Aang. Zuko lächelte fies und sah dann seine Mutter wieder an. „Warum hast du mich gesucht?“ „Der Krieg ist vorbei, Vater entmachtet und ich sitze jetzt auf dem Thron“, erklärte der Angesprochene. „Und mein Freund hier ist Aang. Alles Weitere können wir ja auf den Rückweg besprechen.“ „Ich gehöre nicht mehr zu euch, nachdem ich euch so einfach verlassen hatte.“ „Ich denke nicht, dass das einfach war“, warf Aang ein. „Es ist nie einfach das zurückzulassen, was man liebt und woran das Herz hängt.“ Ozaine nickte betroffen und Zuko fiel ihr glücklich in die Arme. „Ich bin dir nicht böse, Mutter“, sagte er und schmiegte sich an sie. Der dritte im Bunde fühlte sich deplatziert, freute sich jedoch, für seinen Mitstreiter und räumte den Schaden wieder auf. Nach einem Gespräch mit dem Besitzer des Gasthofes und einer, von Zuko gezahlten, Aufwandsentschädigung, holte sie das wenige Hab und Gut seiner Mutter und reisten mit ihr wieder zurück. Auf Appas Rücken erzählte Zuko ihr von den Geschehnissen der letzten Jahre: wie er an die Narbe kam, seine Suche nach dem Avatar und die Freundschaft mit ihm und den anderen. Aber auch die unliebsamen Passagen, wie das mit Azula, erzählte er, was eine große Bestürzung bei der Mutter auslöste. Die Freude war groß, als das Volk von der Heimkehr der verschollen geglaubten Königin erfuhr. Das erste, was sie bekam, war von ihrem Schwager Iroh eine heiße Tasse Jasmin-Tee. Zuko freute sich jedoch am meisten sie wieder bei sich zu wissen. Er war halt noch immer ein Kind, das sich nach seiner Mutter sehnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)