Blauer Blick durch rosa Scheibe von abgemeldet (Mein Gedächtnis bist du...) ================================================================================ Kapitel 1: Wenn der Tag schon so beginnt.... -------------------------------------------- Kritisch betrachtete ich mich im Spiegel. Hatte ich zugenommen, oder war mein Bauch schon immer so dick? Ich sah nochmal genauer hin und entspannte mich erstmal. In dem Moment , wo ich mich entspannte, verschwand das kleine Bäuchlein. Irritiert sah ich an mir hinunter und schlug mir anschließend mit der flachen Hand gegen die Stirn. Klar, wenn man seinen Bauch noch extra hervorstreckt, sieht er dick aus. Schnell schlüpfte ich in meine Hose, die mir bis kurz über den Knien ging. Dann ging ich in das Bad,nahm meinen Kajal in die Hand und zog ,unter das linke Augen, den ersten Strich.»Autsch! Ah man!« fluchte ich, als ich mir volle Kanne ins Auge stach. Genervt schminkte ich mich wieder ab und startete einen neuen Versuch. Zufrieden griff ich als nächstes zu dem Mascara und betete, dass ich mir nicht nochmals wehtuen würde. Und? - Zum Glück nicht! Schließlich schnappte ich mir meine Tasche,kämpfte mich durch mein unordentliches Zimmer und rannte die Treppe runter. Allerdings viel zu schnell. Irgendwie knickte mein Fuß um, was ziemlich schmerzhaft war, und dann: Da lag ich nun am Ende der Treppe. Warum hörte ich nie auf meine innere Stimme? Oder auf mein Gefühl? Langsam richtete ich mich auf und ging in die Küche. Bevor ich diese betrat lukte ich erstmal in alle Ecken. Überall lauerte die Gefahr und ich war nicht scharf drauf, noch mehr blaue Flecken davonzutragen. Als ich mir vollends sicher war, dass die Decke nicht über mir einbrechen oder eine Bombe neben mir einschlagen würde, brühte ich mir einen Kaffee auf und setzte mich auf meinen "Stammplatz". Wozu gab es eigentlich Kaffeemaschienen? Mit so einem Teil ging das ganze viel schneller. Aber nein, Sakura Haruno bevorzugte ja die altmodische Art. Langsam schweiften meine Gedanken ab. Zu meinen Eltern. Es war mir unerklärlich warum, doch ich ließ es zu. Sie waren eines Tages einfach weggewesen. Ohne ein Wort. Damals war ich um die 10 Jahre alt. Sie hinterließen nur einen Brief und eine beachtliche Menge an Geld die aber durch die Wohnungskosten ect sehr schnell schrumpfte. Seit dem kümmert sich meine Patentante Shizune um mich. Damit bin ich auch zufrieden! Ich brauche meine Eltern nicht. Ich setzte die Tasse Kaffe an meine Lippen und trank einen großen Schluck. Wie zu erwarten war die koffeeinhaltige Flüssigkeit viel zu heiß und verteilte sich im nächste moment über den ganzen Küchentisch. »Scheiße« , zischte ich und fuhr mir mit dem Finger über die verbrannten Lippen. Dann wischte ich alles sauber und machte mich auf den Weg zur Busshaltestelle. »Sakura-Chahan!! Mein Engel, warte!« , ertönte es hinter mir. Flehend sah ich in den Himmel. Bitte nicht! Nicht so früh, nicht er! Kapitel 2: Falsche Wohnung,falsches Klo --------------------------------------- Widerwillig blieb ich stehen. Ich mochte Tobi aber manchmal war er einfach nur nervig. Ich bin schon seit 4 Jahren mit ihm befreundet und uns verbindet schon etwas, nur Tobi hat so eine Art an sich die einfach nur schrecklich nervig ist. Besonders am Morgen kann ich das nicht ertragen. Warum war ich überhaupt mit so einem nervigen Menschen befreundet? Langsam drehte ich mich um. "Bitte spring mir jetzt nicht an den Hals!",flehte ich innerlich. „Puh, ich dachte schon du läufst weiter. Gute Morgen meine Kirschblüte!“ ,grinste er mich an, „Wie geht es dir?“ „Ganz gut.“,murmelte ich. „Ich bin vorhin die Treppe runtergeflogen, habe meine Tasse Kaffee fallen und den Türschlüssel innen stecken lassen.“ ,jammerte Tobi. Ich kicherte. Sein Gesichtsausdruck war wirklich zu komisch! Als er mich dann noch irritiert anguckte fing ich richtig an zu lachen. „Hör doch auf dich über mich lustig zu machen!“ ,schmollte er und wannte sich zum Gehen. „Nein warte doch Tobi. So war das doch nicht gemeint.“ ,brachte ich irgendwie heraus und rannte schnell hinter ihm her. „Achso?“ Seine Beleidigung war nun gespielt. „Sorry.“ ,grinste ich. Er legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Jetzt fiel es mir wieder ein -deswegen war ich mit ihm befreundet! „Weißt du, bei mir war es heute fast genauso...“ Und dann erzählte ich ihm alles. Als wir am Bus angekommen waren gesellte sich Tobi auch schon zu seinen „Freunden“ . Ich mag sie nicht. Die Gruppe besteht aus Kisame, Hidan, Pein und Orochimaru. Auch wenn jemand in größter Gefahr wäre, würden alle vier nur an ihm vorbeigehen und keinen Finger für in krümmen. Meine Meinung stand fest- sie waren nicht gut für Tobi. Verächtlich verzog ich das Gesicht, als ich sah wie gekünstelt freundlich sie zu ihm waren. Warum bemerkte er das nicht? Aber anstatt mir weiter den Kopf darüber zu zerbrechen,steckte ich mir die Ohrhöhrer in die Ohren,schaltete mein Handy ein und hörte Musik. Es war sein Problem, ich hatte schon genügend. Der Unterricht war wie immer langweilig. Jiraiya war so ziemlich ... gar kein guter Lehrer. „Heute werden wir uns mit Kondomen beschäftigen!“ Mit einem lauten ''Tatatataa'' ,zauberte der alte Sack einen Holzpenis hinter seinem Rücken hervor. „Wir werden heute Kondome über..“ „...den Holzpenis ziehen.” ,beendete die Klassen den Satz des Lehrers gelangweilt. Seufzend widmete ich mich meinem karierten Block und kritzelte auf ihm rum. Der weißhaarige Mann rief jeden Schüler nacheinander zu sich um mit Freude zu beobachten, wie schnell doch alle das Kondom überzogen. Welch ein Wunder! Wie oft hatten wir das jetzt schon gemacht? Fünf Mal, sechs Mal oder doch schon sieben Mal? „Sakura!“ ,zwitscherte er nun lieblich meinen Namen. Ich legte den Bleistift aus der Hand und stand auf. Langsam schritt ich auf den Lehrer zu, mein Blick auf dem Holzpenis. Dann ging alles ganz schnell. Ein Klassenkamerad lies irgendwas fallen, ich trat auf den Gegenstand und spürte nur noch, wie mein Kopf auf etwas hartem aufprallte. Im nächsten Moment lag ich auf dem Boden. In meinem Kopf drehte sich alles und ich verfluchte den stechenden Schmerz, der wie wild gegen meine Schädeldecke hämmerte. Irgendein Arschloch lachte. „Sakura steh auf!“ ,forderte Jiraiya von weit her. Mir war schlecht. Immer leiser vernahm ich die ,mittlerweile panischen, Rufe meines „Lieblingslehrers“. Vor meinen geschlossenen Augen wurde es schwarz. Wie in Trance lag mein lebloser Körper nun am Boden. Schließlich ging mein Bewusstsein endgültig flöten. War das Sterben so einfach? Oma halt schon mal die Plätzchen bereit,ich komme gleich. Ein Bad würd ich auch gern nehmen. Vorsichtig schlug ich meine Augen auf. Ich fühlte mich als hätte ich so lang wie noch nie geschlafen. Mein Körper war steif auch wenn das Bett weich war. Langsam sah ich mich um. Etwas juckte mich am Kopf, also wollte ich mich kratzen. Doch anstatt meiner Kopfhaut, spürte ich einen Verband. Erst jetzt realisierte ich wo ich eigentlich war. Ich befand mich in einem Krankenzimmer, in einem Krankenhaus. Doch nicht meine Oma? Schade! Nun stieg mir auch der unangenehm medizinische Geruch in die Nase. Was war passiert? Ich erinnerte mich nur noch an das schmerzvolle Gefühl. Aber jetzt ging es mir wieder fantastisch. Ich wollte gerade aufstehen als ich sah dass ich an einem Gerät angeschlossen war. Ich drückte auf den roten Knopf um einen Arzt zu holen und wenige Minuten später ging auch schon die Tür auf. „Miss Haruno sie sind ja wieder unter uns!“ , sagte ein Mann mit hellbraunen Haare erfreut. "Sicher das sie Arzt und nicht Pfarrer sind?" ,dachte ich, sagte aber stattdessen; „Können sie mich bitte von den Geräten befreien?“ Ich wollte hier nur noch raus. „Nachdem ich mich vergesichert habe dass sie außer Gefahr sind, ja.“ Was bitte meinte er jetzt damit? Völlig verwirrt lies ich die verschiedensten Teste über mich ergehen. „Gut, es ist alles wieder okay bei Ihnen. Ich rufe ihre Erziehungsberechtigte an.“ Damit verschwand er aus dem Zimmer. Vorsichtig stand ich auf. Das war gar nicht so einfach, denn ich war ziemlich wackelig auf den Beinen. Ich lehnte mich an das Bett und versuchte mir die Hose anzuziehen. Leichter gesagt als getan. „Verdammt.“ ,fluchte ich und verlor ganz das Gleichgewicht. „Guten Tag Herr Boden.“ Und dann ging auf einmal die Tür auf. „Oh.“ Prima. Nun lag ich hier- keine Hose an, mit dem Arsch zur Tür gedreht und wurde von einem Jungen Mann genau gemustert. Sein Blick brannte nur so auf meinem Hintern. Schnell stand ich auf und zog mir die Hose an. Jetzt bekam ich es auf einmal hin. „Hab mich wohl im Zimmer geirrt.“ ,stammelte er. „Ich glaub's auch“ ,murmelte ich. Und weg war er. Schnell zog ich mir alles an und dann ging auch schon wieder die Tür auf und herein kam Shizune. „Sakura, wie schön das du wieder wach bist!“ ,rief sie und fiel mir um den Hals. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ Ich spürte etwas nasses an meinem Hals. Was um Himmels Willen war denn hier los? „Shizune was...?“ Sie löste sich von mir und sah mich mit Tränen in den Augen an. „Ich erzähle dir alles im Auto.“ Ich wurde das Gefühl nicht los dass es bei Oma angenehmer gewesen wäre. Wir fuhren jetzt schon seit zehn Minuten, und ich wusste immer noch nicht wo wir waren. „Ich bin so froh das du es geschafft hast! Die Ärzte waren sich nicht sicher, aber du hast es ja zum Glück geschafft!“ Fragend sah ich sie an. Jetzt war es genug! Konnte mir hier mal jemand sagen, worum es die ganze Zeit ging? „Was meinst du verdammt nochmal? Ich wache im Krankenhaus auf, werde von einem Pfarrerarzt begrüßt und darf mir von einem Typen auf den Arsch gucken lassen. Was.. oho jetzt wird es mir klar! Kommt schon Leute, ihr könnt rauskommen. Ich hab es durchschaut! Wo sind die Kameras?“ Ohne auf meine Erkenntnis einzugehen sprach sie weiter. „Du weißt es noch nicht?” „Nein, was soll ich denn wissen? Aber wenn das mit den Kameras stimmt,dann weiß ich's jetzt.“ „Nachdem du in der Schule mit dem Kopf auf eine Tischkante aufgeschlagen bist, lagst du ein halbes Jahr im Koma“ Ihr Gesichtsausdruck war auf einmal so betrübt, dass ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte. Aber was mich im Moment viel mehr beschäftigte, war das Wort Koma. Es dauerte ein paar Minuten bis ich verstand.Ich lachte. Ich lachte an Stelle des Schocks, der mich jetzt eigentlich überwältigen müsste. Ich lachte über meine Tollpatschigkeit, die mich beinahe ums Leben gebracht hatte. Ich lachte, weil ich nicht weit von meiner lieben Oma entfernt gewesen war. Doch dann verstummte mein Lachen und ich sah traurig aus dem Fenster. „Wo sind wir hier?“ ,fragte ich tonlos. Shizune seufzte. „Nach dem Unfall wurdest du in das Krankenhaus in dieser Stadt eingeliefert. ALs du dann schon zwei Monate im Koma lagst, hielt ich es nicht mehr in Sunagakure aus und besorgte mir eine Wohnung. Der ärztliche Psychologe meinte dass es besser wär ein neues Leben anzufangen. Ich war am Anfang nicht dafür, denn du verlierst ja so deine alten Freunde, doch Konohagakure ist wirklich eine schöne Stadt!“ Na toll! Dümmer konnte das ganze ja nicht mehr werden! Deprimiert sah ich aus dem Fenster. Wie konnte sie es sich wagen,mein Leben derart zu zerstören? Mir meine Freunde wegzunehmen? Wie sollte ich bitte ohne....ohne... Ja ohne wen sollte ich denn nicht auskommen? Schnell suchte ich in meinem Kopf nach Namen und Bildern die mir verraten konnten wer meine Freunde waren. Doch ich fand nichts. Nichts außer Shizune, den Arzt, den Jungen und den Schmerz. Schockiert drehte ich mich zu Shizune. „Wer sind meine Freunde?“ ,fragte ich. „Du weißt es nicht mehr?“ Wieder überlegte ich. Wie sah es eigentlich in Sunagakure aus? Ich wusste es nicht. Mechanisch schüttelte ich den Kopf. „Das ist nicht gut.“ Wir bogen in eine kleine Straße ein und hielten vor einem großen Haus. Das Dach funkelte in der Sonne wunderschön rot. Komischer Weise gefiel es mir auf Anhieb. Auch die Wohnung war sehr schön. Doch als ich in mein Zimmer trat, empfing mich das Nichts. Kein einziges Möbelstück stand in dem Raum. Frustriert drehte ich mich auf dem Absatz um und rannte direkt in Shizune rein. „Und in diesem halben Jahr hattest du keine Zeit mein Zimmer einzurichten?“, fragte ich leicht gereizt. „Ich habe einen neuen Auftrag in New York bekommen. Dieser Auftrag ist wirklich sehr wichtig, dauert aber seine Zeit.“ „Wie lange?“ Sie schluckte. „Das weiß ich nicht genau aber mit einem Jahr kann man schon rechnen.“ Ich wartete und sagte erstmal nichts dazu. „Ich habe hin und her überlegt was ich mit dir machen soll. Dann entdeckte ich ein Internat am Rande von Konoha. Es liegt nicht weit von einem großen Strand und hat einen sehr guten Ruf.“ "Jetzt werde ich auch noch in ein Internat verfrachtet." ,dachte ich. „Bitte versuche mich zu verstehen. Mir fällt es ja auch nicht leicht!“ Da stand ich nun vor meiner neuen Schule. Shizune umarmte mich zum Abschied, stieg wieder ins Auto und fuhr los. Sie würde heute abfliegen. Langsam ging ich den Sandweg zu einem großen Gebäude entlang. Vorsichtig machte ich die Tür auf. Der Boden war mit hellblauen Fliesen ausgelegt und die Wand weiß gestrichen. In einer Ecke stand ein Sofa. Neben ihm standen jeweils links und rechts Sessel und vor ihm ein Glastisch. Hinter einem der Sessel prangte eine große, palmenartige Pflanze. Dann gab es in dem Raum auch noch einen Kleiderständer. Ich sah nach oben- durch ein Glasdach konnte man den blauen Himmel sehen. „Ja Kakashi und das is wasch ich meinä.“ Eine Tür ,zu meiner Linken, ging auf und im Türrahmen stand eine hübsche Frau mit beachtlichen Brüsten und zwei langen Zöpfen. „Die Aula musch unbedingt renoviert werdän. Aba dasch Geld is zu kanpp. Meine Meinung.“ ,brabbelte sie. Hui die hatte ordentlich einen sitzen. „Ja, das Geld geht ja leider für die Unmengen von Alkohol drauf.“ ,murmelte ein grauhaariger Mann hinter ihr. Seine Frisur war total irre aber sexy. „Wasch hast.. Ah Kindchen bischt du schon daha? Wie scheeen!“ Als sie mich sah wurde ich erstmal herzlich umarmt. „Kakashi bring ma bittä die Kleene in ihr Zimmer.“ ,sagte sie und taumelte davon. „Erstmal muss ich mich wegen ihr entschuldigen.“ „Alkoholikerin?“ „Nein, ach was, auf gar keinen Fall.“ ,grinste er und zwinkerte mir zu. Welch ein Sahneschnittchen! Ein Sahneschnittchen mit einem Sinn für Ironie. „Ich bin Kakashi und..“,er sah auf seine Uhr, „Muss jetzt ganz schnell zu einem Termin.“ Ehe ich Sexbombe hätte sagen können,war er auch schon verschwunden. „Und nun?“ Gute Frage. Ich nahm meine Sachen und schlenderte durch das Gelände. Selbst ist die Frau! Es dauerte nicht lange bis mir andere männliche Personen entgegen kamen. War ich auf der richtigen Schule? Es gingen schließlich nur junge Männer an mir vorbei. Doch ehe ich Pläne für die Eroberung süßer Jungs vorbereiten konnte, machte sich ein unbezwingbares Bedürfnis in mir breit. Und das war so gar nicht ladylike. Ich nahm meinen Wohnungsschlüssel. Ich musste in die Nummer 230. Wenige Minuten später schloss ich hastig die Tür auf, schmiss meine Sachen in die Ecke und rannte zum Bad. Ich riss die Tür auf, zog mir die Hose samt Slip runter und setzte mich aufs Klo. „Endlich.“ ,seufzte ich zufrieden. Vor mir räusperte sich jemand. Geschockt sah ich auf. Da stand ein schwarzhaariger Typ mit Rasierschaum im Gesicht und einem Rasierer in der Hand. „Hey.“ ,war das Einzige was ich vor lauter Schreck herausbrachte. „Musst du auch mal aufs Klo?“ Ein dümmliches Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. „Was machst du in meiner Wohnung,in meinem Bad, und auf meiner Toilette? Irgendwann reicht es mal. Jemand wie ich hat auch Privatsphäre.“ Na da haben aber gerade zwei ihre Privatsphäre verloren. „Entschuldige mal. So wie ich das hier erkenne bist du in meiner Wohnung und in meinem Bad.“ „Was?“ Er sah mich verwirrt an und fasste sich an den Kopf. „Und jetzt?“ ,wollte er wissen. „Jetzt gehst du erstmal raus und lässt mich einen Moment alleine.“ Das tat er auch und klärte mich bei einem Kaffee auf. „Es gibt also zwei Viertel-Jungs und Mädchen- und in jedem der Viertel gibt es die gleichen Nummern?!“ Er nickte. „Na gut ich mach mich dann mal auf die Socken.“ Ich trank meine Tasse aus und stand auf. Mir viel auf das er immer noch Rasierschaum im Gesicht hatte. „Ich dachte wir hätten Regeln aufgestellt.“ ,sagte jemand hinter mir. „Keine Mädchen am Sonntag.“ Ich drehte mich um und sah in zwei grüne Augen. „Ich hab sie nicht eingeladen, sie kam von ganz allein. Ich kenne sie auch gar nicht.“ „Ich mach mich jetzt wirklich vom Acker.“ ,sagte ich kleinlaut und ging. Eins musste ich mir aber eingestehen- die Beiden sahen echt gut aus. Der Eine schwarze Augen und schwarzes Haar und der Andere grüne Augen und rotes Haar. Schließlich erreichte ich meine richtige Wohnung und sah mich erstmal um. Sie hatte sechs Zimmer also würde ich zwei Mitbewohnerinnen haben. Mein Zimmer war noch nicht eingerichtet, das fand ich scheiße. Andererseits konnte ich es so nach meinem Geschmack gestalten. Nur woher sollte ich das Geld nehmen? Seufzend ging ich in die Küche. Und wo sollte ich verdammt nochmal schlafen? Vielleicht würden mir ja die zwei reizenden Jungs eine Nacht Unterkunft bieten. „Sasuke und Co? Bestimmt aber ohne Sex wird da nichts gehen.“ Neben mir ging die Kühlschranktür auf und ein blauhaariges Mädchen nahm sich einen Joghurt heraus. Hatte ich das gerade laut gesagt? „Du hast das gerade laut gesagt.“ ,meinte sie kleinlaut und nahm sich einen Löffel. „...Willst du auch einen?“ Ich lehnte dankend ab und sah mich in der Küche um. „Sicherlich hast du Tsunade und Kakashi schon kennengelernt. Tsunade ist an fast allen Wochenenden besoffen und Kakashi ist zwar heiß aber ständig in Zeitnot. Wegen Geld oder sowas musst zu ihnen gehen. Zu mindestens am Anfang, dann kannst du damit machen was du willst.“ ,sagte sie auf einmal, wurde dann aber leicht rot um die Nase , als ich sie ansah. Elegant setzte sie sich auf die Küchentheke, schlug die Beine übereinander und aß etwas von ihrem Joghurt. Sie hatte schlanke, lange Beine,um die ich sie jetzt schon beneidete, und schöne Rundungen. Ihre Augenfarbe war ganz hell, eine Art fliederfarbig, und ihre Haare glänzten und gingen ihr bis kurz über den Po. Eine Stupsnase und schmale Lippen gaben ihrem Gesicht etwas Interessantes. Das alles wurde durch ein leicht kantiges Kinn verschärft. „Den Stundenplan kann ich dir ja kopieren. Es sei denn du bist nicht in meiner Klasse.“ ,unterbrach sie meine Gedanken. „Werden die in Jungs und Mädchen aufgeteilt?“ „Ach was, sonst wär ich hier schon längst weg.“ ,mischte sich eine andere Person ein. „Ähm das ist Ino. Sie könnte eigentlich schon längst nach Hause aber..“ „... Mir gefällt es hier so gut,dass ich hier Abi mache und blabla.“ ,beendete Ino den Satz. „Ich hoffe das es mir hier auch gefallen wird.“ ,murmelte ich. „Ach klar. Und wenn dich die Schule nicht überzeugt, werden es die Jungs tun. Nicht wahr Hinata?“ Angesprochene erstarrte in ihrer Bewegung und wurde abermals rot um die Nase. Ino setzte sich neben mich und zwinkerte mir zu. Ihr blondes Haar, welches sie zu einem hohen Zopf gebunden hatte, schwang bei jeder ihrer Bewegung mit. „Ja und morgen gehen wir für dein Zimmer einkaufen.“ ,stotterte Hinata, lächelte aber dann. „Ich bin Sakura.“ ,grinste ich. Wir redeten noch den ganzen Abend und mir war auf einmal klar, dass es mir hier gut gehen würde. Am nächsten Morgen wachte ich auf dem Sofa im Wohnzimmer auf. Ich hatte keine Ahnung wie ich hier hin gekommen war aber ich hatte gut geschlafen. Mit einem "Brauch jetzt erstmal einen Kaffee.“ setzte ich mich an den Frühstückstisch „Ihr Wunsch sei mein Befehl.“ Hinata stellte mir eine dampfende Tasse vor die Nase und legte mir einen Zettel daneben. Irgendwie war sie komisch. Einmal total offen und im nächsten Moment schüchtern. „Das hier ist dein Stundenplan und das...“ ,sie nahm eine Tüte, „ ...ist deine Schuluniform.“ Sie griff in die Tüte und zum Vorschein kam ein schwarzer Rock mit einem hellgrünen Streifen ganz am Rand, eine ebenfalls hellgrüne Krawatte und ein weißes T-Shirt. „Muss ich davon jetzt begeistert sein?“ ,fragte ich skeptisch und zog eine Augenbraue hoch. „Das war ich am Anfang auch nicht aber warte bis du sie dir angezogen hast.“ Ich nippte an meinem Kaffee und sah mir den Stundenplan an. „Moment mal, 11c? Ihr seid doch in der 11d,oder!?“ „Ja, in unserer Klasse ist kein Platz mehr.“ „Und wie bist du dann an den Stundenplan gekommen?“ „Tja,ich hab da so meine Kontakte spielen lassen.“ ,raunte sie mir zu und wickelte eine glänzende Haarsträhne um ihren Zeigefinger. „Ouh,sag nicht du hast Kakashi verführt.“ ,grinste ich. „Und ob ich das habe. Nackt ist er noch heißer, das kann ich dir sagen.“ Wir lachten. „Du solltest dich jetzt übrigens auch mal anziehen.“ Das tat ich dann auch und stellte erstaunt fest, dass Hinata Recht hatte. Der Rock ging mir bis kurz über die Knie, dazu die Krawatte- echt sexy(auch wenn man nicht zu viel zeigte). „Die Bücher bekommst du in den jeweiligen Stunden. Viel Glück Süße!“ ,rief mir Hinata zu und dann hörte ich die Haustür ins Schloss fallen. Als ich den Klassenraum betrat bemerkte mich zunächst niemand. „Na so sieht man sich wieder. Was?“ Ein charmant lächelnder Junge kam auf mich zu. Seine Frisur war abstrakt gestylt, doch das setzte sein schwarzes Haar nur noch mehr zur Geltung. Als er so vor mir stand und mich mit seinen tiefen, schwarzen Augen ansah, wusste ich einen Moment nicht was ich sagen sollte. „Woher sollten wir uns denn kennen?“ ,erwiderte ich dann verwirrt. Ehe er mir antworten konnte kam ein schlecht gelaunter,rauchender Mann ins Zimmer gestürmt. „Ich hoffe Sie haben alle gelernt. Hefte und Schreibzeug raus, alles andere verschwindet augenblicklich vom Tisch.“ Er donnerte seinen Aktenkoffer,welcher ihn noch strenger wirken lies, auf den Lehrertisch und zerrte einen Stapel Blätter heraus. „Und Sie, Mr. Uchiha, setzten sich jetzt ganz schnell hin,sonst müsste ich ziemlich unangenehm werden.“ Der Angesprochen tat dies und jetzt stand nur noch ich. Ich spührte wie mein Hals trocken wurde, alsich merkte dass mich der Lehrer mit einem Blick ansah, der Menschenmassen hätte töten können. „Woher nehmen Sie die Frechheit meinen Anweisungen zu trotzen?“ ,sprach er mit schwer gezügelter Wut. „Ich habe keinen Sitzplatz.“ ,kam es kratzig aus meinem Mund. „Ach, Sie haben keinen Sitzplatz. Na das ist aber schön.“ Er setzte sich halb auf die Kante des Tisches. Das war nur die Ruhe vor dem Sturm und der würde sie gleich entfalten. Ohne es zu merken ging ich einen Schritt nach hinten und stieß gegen einen Tisch. Der,der hinter mir saß, hatte jetzt voll meinen Hintern im Gesicht. Aber das war mir jetzt reichlich egal. „Sehen sie, verdammt noch mal, die vielen leeren Plätze denn nicht?“ Oh oh gleich würde der Vulkan ausbrechen. Ich sah mich um und erwiderte dann zaghaft: „Sir,es ist nur einer frei.“ Stille. „Jetzt nehmen Sie sich auch noch die Frechheit mir zu wiedersprechen. Was denken Sie denn wer Sie sind?“ Während er schrie kam er immer näher auf mich zu, und je näher er mir kam,desto lauter wurde er. „Setzen Sie sich jetzt auf den freien Platz bevor ich mich noch selbst vergesse.“ Schnell tat ich was er verlangte und setzte mich neben den rothaarigen Jungen der mir auch schon in der Wohnung begegnet war. Insgeheim hoffte ich, dass ich es nicht mit meinem Klassenlehrer zutun hatte. „Ich denke dass das gerade für Sie alle eine Lektion war. In meinem Unterricht werden meine Regeln befolgt!“ Während er das sagte(mittlerweile wieder ruhiger),teilte er Blätter aus. „Wie Sie sehen ist das ein Test-15 Minuten und los.“ In der Pause suchte ich nach Hinata und Ino. Sie standen bei zwei anderen Mädchen, welche sich als Tenten und Karin entpuppen sollten. „Du siehst ja gar nicht gut aus!“ ,empfing mich Hinata erschrocken. Geschafft stellte ich meinen Rucksack ab und pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht. Eine Weile sahen mich alle nur mitleidig an. Als ob ich das jetzt gebrauchen konnte... „Nun erzähl schon!“ Ich holte tief Luft und erzählte dann alles. „Das ist typisch Asuma. Wenn er mal einen schlechten Tag hat, lässt er das meistens an den Schülern aus. Das ist schlimmer als bei 'ner Frau.“ ,klärte mich Karin auf. Karin war ein Mensch der selbst mit Brille gut aussah doch ihre grellen roten Haare taten mir bei langem ansehen in den Augen weh. Wie man sich die Haare so färben konnte war mir ein Rätsel. "Oh ihr Süßen ich muss weg, da kommt mein Süßer." Und schon war sie verschwunden. Hinata nahm eine Wasserflasche und gab sie mir. Ich machte sie auf und nahm einen großen Schluck. „Zum Glück wusste ich einigermaßen darüber Bescheid.“ Auf jeden Fall stand eins fest; Meine Bücher für den Geschichtsunterricht würde ich mir bei Tsunade abholen. In den restlichen Stunden erfuhr ich das Asuma mein Klassenlehrer war,was einen ziemlichen Niederschlag darstellte, durfte aber auch mit Freude feststellen, dass meine anderen Lehrer ziemlich okay waren. Nach der Schule saß ich mit Hinata und Ino zusammen um zu besprechen was wir für mein Zimmer brauchten und wo wir hingehen würden. In diesem Fall war ein kleiner Plan einfach besser. Als wir in der Stadt waren fanden wir auch ziemlich schnell was wir suchten und ließen uns schließlich erschöpft in ein Cafe fallen. „Jetzt bräuchte man starke Männer die einem beim Tragen helfen.“ ,grinste Ino. „Doch die haben wir leider nicht.“ ,entgegnete ich ihr und nahm die Bestellung auf. Wir entschlossen uns gleich etwas zu essen. „Aber vielleicht könnten wir uns noch welche besorgen.“ ,sagte Hinata und zeigte auf eine Gruppe Jungs,die nicht weit von dem Cafe rumblödelten und stand auf. Ino sah sie entgeistert an:„Du willst doch da nicht wirklich hingehen!“ Hinata schüttelte hastig den Kopf. „Ach was,ich muss mal für kleine Tiger.“ Mit einem leisen Fauchen entfernte sie sich vom Tisch. Ich kicherte. „So eine schlechte Idee ist das gar nicht.“ Ino sah mich entgeistert an. „Ach komm schon. Wir sind hübsch,charmant und sexy.“ ,antwortete ich auf ihren Gesichtsausdruck und stieß ihr leicht mit meinem Ellenbogen in die Seite. „Nein,nein das ist es nicht.“ ,sagte Ino und sah abwesend aus dem Fenster. Dann schüttelte sie kaum merklich den Kopf und sah mich wieder an. „Saku,das sind die begehrenswertesten Jungs aus dem Internat. Die lassen Keine so einfach ran.“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Ach komm,wenn sie Humor haben wird das kein Problem.“ Ich stand auf und ging zur Tür. „Trotzdem...“ ,rief mir Ino noch hinterher. „Lass und erstmal essen.“ „Na gut.Hoffentlich sind sie dann noch da.“ Nach dem Essen ging ich auch gleich mit sicheren Schritten auf die Gruppe zu. „Hey, wie ich sehe habt ihr nichts zutun.“ Alle drehten sich zu mir um und fünf Augenpaare sahen mich an. Darunter auch die herrlich grünen und die tiefen schwarzen. „Achso? Sieht das so aus?“ ,fragte eine amüsierte Stimme. Ich sah in die Richtung aus die sie kam. Ein Junge mich braunen Augen, dessen Pupillen ein wenig schlitzförmig waren, und braunen, strubbeligen Haaren grinste mich breit an. „Für jemanden wie mich, ja.“ ,grinste ich zurück. „Und warum kommst du zu uns?“ „Ich bräuchte da mal ein paar starke Männer,die mir unter die Arme greifen.“ „Klar,ich bin dabei... Wobei denn?“ Ich sah einen Blondhaarigen herausfordernd an und fragte: „Ganz sicher?“ „Natürlich. Oder seh ich etwa nicht so aus?“ „Ganz im Gegenteil. Und ihr anderen seid nicht so freundlich?“ „Warum nicht?“ ,mischte sich mein Banknachbar ein. So in der Sonne leuchteten seine roten Haare noch mehr. „Gut,zwei dürften reichen.“ ,lächelte ich und wollte gerade gehen als:„Hör mal,wir wollen doch keine Spielverderber sein.“ Auch der schwarzhaarige,von dem ich immer noch nicht erfahren habe woher wir uns kennen sollten,war auch da. Das waren also die begehrenswertesten Jungs der Schule. Ich drehte mich wieder um und ging zum Cafe. „So Mädels,was hab ich gesagt?“ Die beiden guckten nicht schlecht als ich mit den Vieren vor ihnen stand. Dann teilten wir jedem etwas zu und liefen zurück zum Internat. Als Dank boten wir ihnen an mit uns etwas trinken zu gehen. Das ließen sie sich natürlich nicht entgehen, schließlich zahlten wir. Ich hatte aber so das Gefühl,dass es nicht nur daran lag. Kapitel 3: Disko,Poposhake und Hosenriss ---------------------------------------- Es regnete wie aus Eimern. Ich presste mein Buch fester an meine Brust und beschleunigte mein Tempo. Ich hoffte, dass das Buch so nicht noch nasser wurde. Auf jeden Fall musste ich so schnell wie möglich wieder in unsere Wohnung kommen. Als ich an eine Ampel kam, schlug diese natürlich sofort auf Rot um. Ein Auto fuhr vor mir mit Vollgas durch eine Pfütze und spritze mich von oben bis unten nass. Das Wasser sickerte durch mein T- Shirt, durch meinen Bh auf meine Haut und mein Rock klatschte an meine Beine. Wirre Haarsträhnen klebten mir im Gesicht. „Mistkerl.“ ,zischte ich. Jetzt war mein Buch ruiniert und das würde Ärger mit Asuma geben, oh ja und was für welchen. „Was ist denn mit dir passiert?“ ,empfing mich Hinata, als ich in die Wohnung trat. „Irgendsoein Mistkerl hat mich nass gemacht.“ „Woher weißt du das es ein Kerl war?“ Ich ging ins Bad und lies mir warmes Wasser in die Badewanne ein. Ende Sommer waren Regentage eben nicht mehr ganz so warm. „Ich hab sein Gesicht gesehen.“ ,antwortete ich wütend und machte die Tür zu. Das heiße Wasser umschloss sanft meine Haut, als ich mich vorsichtig in der Badewanne niederließ. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Für einen Moment schob ich Asuma zur Seite und lies mich treiben. Weit weg von dem Internat, zurück in mein altes Leben, an welches ich mich nicht mehr erinnern konnte. Der Duft von Roßkastanie stieg mir in die Nase und umhüllte meine Sinne. Es roch so leicht und gut. Ich entspannte immer mehr bis meine Wut endgültig verflogen war. Automatisch rutschte ich tiefer in das warme, wohltuende Wasser. Und dann kam es wie aus dem Nichts geschossen. Ich konnte mich an einen heißen Tag erinnern. Die Sonne prallte auf meinen Kopf, dazu kam das ich Durst hatte aber nichts zu Trinken bei mir trug und es noch ein ganzes Stück bis nach Hause war. Dann war alles wieder weg und ich schlug meine Augen auf. „Saku?“ ,rief Hinata. „Hm?“ „Ähm ich hab eine Verabredung und geh jetzt los.“ „Viel Spaß!“ Ich trocknete mich ab und ging, nur mit einem Handtuch bekleidet, in mein Zimmer. Ich wollte mir gerade neue Sachen aus dem Schrank nehmen, als es klingelte. Ich sah durch den Spion. Niemand. Langsam öffnete ich die Tür,obwohl ich wusste, dass das unklug war. „Buh!“ Mit einem Schrei lies ich das Handtuch fallen und stand wie angewurzelt da. „Ich wollt nur mal fragen, wann wir losfahren.“ Er musterte mich von oben bis unten. Ich tat so als ob nichts wäre und bat ihn herein. „20 Uhr am Freitag.“ Er lies sich auf einer der Stühle nieder und musterte mich ein zweites Mal. Ich tat ganz cool und ignorierte seinen Blick. „Läufst wohl gerne nackt rum?“ ,grinste er. „Klar, das ist gesund und momentan echt im Trend.“ ,antwortete ich sarkastisch und wickelte mich wieder in das Handtuch. Eine Weile sahen wir uns nur an. „Na dann können wir das ja mal gemeinsam machen.“ Er stand auf und ging zur Wohnungstür. „Warte mal.“ ,ich drehte mich um, „Wie heißt du eigentlich?“„Ich bin der Buhmann.“ , rief er mir noch zu bevor er verschwand. Ich bin zwar nackt aber nicht dumm, dachte ich und schloss die Haustür. Nach drei Stunden kam Hinata wieder. „Oh Gott, was ist denn mit dir passiert?“ Sie sah schrecklich aus. Zitternd, schmutzig und eingeschüchtert stand sie vor mir und sah mich an. In wenigen Sekunden war ich bei ihr. „S- saku.“ ,wimmerte sie leise und fing an zu weinen. „Welches Schwein war das?“ Sie erzählte mir alles, von vorne bis hinten. Wie der Typ hieß, in welche Wohnung er wohnte, wie er und seine Kumpels aussahen. Mir viel auf das sie an manchen stellen stotterte. „E-er hat mich vor allen gedemütigt. 'Du willst bei mir ankommen?' hat e-er mich gefragt und mir den Rock hochgezogen 'Du bist nicht sexy genug.' “ Sie schwieg und trank ein Schluck von ihrem Tee. „Alle konnten sehen was ich unten drunter hatte. I-Ich steh eben nicht auf Strings. D-dann haben sie mich geschupst und beleidigt.“ ,schluchzte sie. „Was hab ich denn gemacht? Er wollte das wir uns treffen. I-ich hab gedacht e-er ist nicht so. Nicht er. A-aber da hab ich mich wohl getäuscht.“ Ungläubig sah ich sie an. „Anhand der Unterwäsche kann man einen doch nicht abstempeln.“ „J-ja. Saku … ich habe ihn wirklich sehr geliebt.“ Ich hätte nie gedacht das Hinata so etwas derartiges passieren würde. „Willst du mir noch was sagen?“ ,fragte ich leise und legte meine Hand auf ihre. „N-nein“ ,sie sah zur Seite. Ich stand auf und schnappte mir meine Strickjacke. „W-warte, wo willst du hin?“ Lächelnd sah ich sie an: „Bin gleich wieder da.“ Sie musste nicht wissen, was ich vorhatte.Diese Arschlöcher würden dafür büßen. Ich rannte wütend durch die Gegend und es dauerte auch nicht lange, da kamen sie mir entgegen. „Ihr verdammten Idioten.“ ,schrie ich. „Was habt ihr euch dabei gedacht?“ „Reg dich mal ab. Was solln wir denn gemacht haben?“ ,grinste mich ein Blauhaariger an. Ich schlug ihm meine Faust volle Kanne ins Gesicht. Er taumelte und lag im nächsten Moment jaulend auf dem Boden. „Wer von euch ist Yuki?“ ,wollte ich wissen. „Der den du gerade geschlagen hast.“ „Ach.“ Ich beugte mich zu Yuki runter, packte ihn am Kragen und zog ihn hoch. Erstaunlich wie viel Kraft ich in meiner Wut hatte. „Warum hast du das mit Hinata gemacht?“ Ich sah ihn scharf an. „Hinata? Wer ist das?“ „Stell dich nicht so dumm!“ , ich hob wieder meine Faust, „Ihr wisst gar nicht was ihr ihr angetan habt.“ „Alter bist du'n Psycho oder so?“ Der Typ vor mir sah mich ängstlich an. Anstatt ihn zu schlagen lies ich ihn unsanft los. Im nächsten Moment packten mich zwei Arme von hinten und hielten mich fest. „Was..“ ich versuchte mich zu befreien und strampelte wild hin und her. „Sakura. Hey, Sakura. Wach auf!“ Ino rüttelte heftig an meinen Schultern. Verschlafen sah ich sie an. „Wo ist Yuki?“ „Yuki? Mädel, ich komme nach Hause, höre einen Schrei und stürme alarmiert in die Küche. Und was finde ich vor? Eine Sakura die nackt am Tisch sitz und schläft.“ „Wo ist Hinata?“ , fragte ich verwirrt und sah sie blöd an. Ino seufzte. „Da du es in deinem Zustand eh nicht checken wirst,halte ich es für das Beste,wenn du jetzt ins Bett gehst!“ Daraufhin stolperte ich in mein Zimmer und schlief kurz darauf wieder in meinem Bett ein. Durch lautes Vogelgezwitscher wurde ich wach. Mein erster verschwommener Blick galt dem Wecker- um 8, noch viel zu früh um aufzustehen. Ich lies meinen Kopf wieder in das weiche Kissen sinken und schloss die Augen. Um 8? Mit einem lauten „Kacke!“ sprang ich auf und rannte aus meinem Zimmer. Wieso hatte mich niemand geweckt? Ich raste zu Inos Zimmer und riss die Tür auf. Vor mir lag ein schlafendes Mädchen, aus dessen Mund Speichel auf das Bettlaken tropfte. „Aufstehen!“, brüllte ich und sprang wie von der Tarantel gestochen im Zimmer hin und her. Mit den Armen wirbelte ich dabei wild in der Luft herum und mein Gesichtsausdruck müsste in diesem Moment Spongebob Schwammkopf Konkurrenz machen. Dazu kam dass ich immer noch völlig nackt war. „Oahr du.. Saak..“, versuchte mir Ino müde mitzuteilen. „Ich bin kein Sack!“, empörte ich mich. „Ich meinte Sakura.“, gähnte die Blonde. „Verdammt, schwing deinen Arsch und mach dich fertig.“ Um die Aufforderung nochmal zu unterstreichen wackelte ich mit meinem Hintern und zog ihr die Decke weg. „Sag mal bist du bescheuert?“, motzte sie mich an. „Wir haben nur noch 10 Minuten.“, antwortete ich und rannte ins Bad. In fünf Minuten schaffte ich es mich anzuziehen und etwas Schminke aufzulegen. Dann stopfte ich mir ein Brötchen in den Mund und sammelte meine Schulsachen zusammen. „Hast du dein Zeug schon gepackt?“, fragte ich Ino, die noch im Bad war. „Ne.“ Also flitze ich auch in ihr Zimmer und steckte die Bücher, welche sie laut ihres Stundenplans mitnehmen musste, in ihre Tasche. Dann schmierte ich ihr hastig ein Brötchen und verließ die Wohnung in schnellen Schritten. Es wunderte mich das Hinata nicht da war. Schließlich war sie immer als erste wach, weckte uns und machte Frühstück. Doch heute war ihr Bett ganz unversehrt. Aber sie war alt genug um über Nacht woanders zu sein. Doch ich konnte es nicht vermeiden mir Sorgen um sie zu machen. Als ich am Vertretungsplan vorbei ging blieb mein Blick an einem dickgedruckten Satz hängen- Asuma ist krank, die 11c hat Vertretung mit Kurenai. „Yeahr man!“, freute ich mich und begann zu tanzen. „Darf ich mal kurz?“ Eine Lehrerin schob mich zur Seite, öffnete die Vitrine und wechselte den Plan. Nun stand nicht mehr da, dass Asuma krank war. Meine Mundwinkel klappten nach unten. „Warum Gott? Warum?“, murmelte ich und sah an die Decke. „Das frag ich mich auch manchmal.“, sagte die Lehrerin und verschwand wieder. In der Pause war Hinata immer noch nicht da. „Sie kann doch nicht einfach weg sein.“ Ino sah zu einer Gruppe Jungs und überlegte. Sie zog die Augenbrauen zusammen und meinte: „Warte mal.“ Verwundert sah ich zu,wie sie zu den Jungs ging und mit einem Blondhaarigen redete. Es war die gleiche Gruppe von gestern Abend, nur dass noch zwei andere bei ihnen standen. Ein dünner Typ mit braunen,stacheligen Zopf der ihm vom Kopf abstand (ich fragte mich wie viel Gel man dafür benötigte) und ein anderer muskulöser. Der Blonde lachte und zuckte anschließend mit den Schultern. Er und Ino unterhielten sich noch eine Weile und dann kam Ino wieder zurück. Ich sah sie fragend an. „Er weiß auch nicht wo Hinata sein könnte.“ Sie nahm eine Flasche aus ihrer Tasche,schraubte sie auf und trank ein paar Schlücke. „Dabei dachte ich das er es vielleicht wüsste.“ „Wer ist das denn überhaupt?“ Ich streckte die Hand nach der Flasche aus und Ino gab sie mir. „Naruto Uzumaki. Schülersprecher und Mädchenschwarm.“ Ich setze die Flasche an und stillte meinen Durst. „Naruto? Ist das nicht dieser aufgedrehte Typ von dem ihr mir erzählt habt?“ Sie nickte. „Und so jemand ist Schülersprecher?“ Es klingelte und wir setzten uns langsam in Bewegung. „Er hat für jeden ein Ohr, weiß auch immer einen Rat und setzt sich für alle ein. Auch wenn er total aufgedreht ist, macht er seinen Job sehr gut.“ Ich sah noch einmal über meine Schultern zu der Gruppe und begegnete zwei dunklen Augen. Sofort bekam ich eine Gänsehaut. Dieser Blick... Die Stunden vergingen nur langsam und ich hatte Mühe mich zu konzentrieren, da mir die Situation in der Pause einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. In der letzten Stunde beschloss ich die Theater-AG einmal zu besuchen. Es gab nämlich ein bis zweimal in der Woche eine Stunde in der man verschiedene Angebote ausprobieren konnte, um zu gucken was einem lag und was nicht. Ich lies mich auf einen freien Stuhl nieder und vertiefte mich in meine Gedanken. Dieser Junge wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Nicht das ich ihn noch nicht gesehen hätte- er war sogar in meiner Klasse- aber der Blick, welchen er mir zuwarf, hatte mich so in den Bann gezogen,dass ich ihn einfach nicht mehr vergessen konnte. Und genau dieser Junge setzte sich neben mich. Seine Haare waren tief schwarz und standen am Hinterkopf wie Stacheln ab, fielen jedoch vorne in einem langen Ponny glatt nach unten. Seine Lippen bildeten einen starken Kontrast zu seiner Haut, welche sehr hell war. Es war dieser Junge, von dem ich nicht wusste woher wir uns kennen sollten. Betrete Stille baute sich zwischen uns auf, oder kam es mir nur so vor? Ich musst eunbedingt etwas sagen. Nu was? Bevor ich aber überhaupt etwas ,wahrscheinlich total peinliches, sagen konnte fiel mir die Lehrerin Shizune, ja sie hieß so wie meine Mama, ins Wort: „Heute werden wir uns ausschließlich mit Mimik und Gestik beschäftigen. Räumt die Stühle und Tische an die Seite und verteilt euch im Raum.“ Wir taten was sie verlangte und warteten gespannt auf das was als nächstes passieren würde. „Jeder sucht sich einen Partner.“ Sofort brach ein Murmeln aus. Aus einer Ecke rief es: "Kann ich mit Sasuke arbeiten?" und aus der anderen als Antwort: "Kannst du den Armen mal in Ruhe lassen?" „Stop, stop, stop! Am besten wir machen es so- jeder arbeitet mit dem zusammen, der gerade neben ihm saß“, verordnete Shizune, es war komisch ihren Namen zu denken und auszusprechen, und die ersten Paare entstanden. „Die erste Übung lautet „Spiegelbild“. Dabei müsst ihr euch gegenüberstellen und genau das nachmachen, was euer Gegenüber tut. Das sollte möglichst zeitgleich ablaufen.“ Der Schwarzhaarige stellte sich vor mich und sah mich an. Auch ich sah ihn an. Seine Mundwinkel zuckte leicht nach oben- auch meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Er ballte die Hände zu Fäusten- ich ballte die Hände zu Fäusten. Er fuhr sich durchs Haar- ich fuhr mir durchs Haar. Er drehte sich zur Seite-ich drehte mich zur Seite. Während ich versuchte möglichst genau seine Bewegungen zu kopieren, musterte ich jede Struktur in seinem Gesicht. Ein Grübchen prangte auf seiner rechten Wange- wenn er seinen Mund bewegte trat es deutlich hervor. Er lächelte und automatisch bildeten sich kleine Lachfalten auf seiner Stirn. Ich merkte wie das Blut in meine Wangen schoss, als er den Arm ausstreckte und kurz davor war mich zu berühren. Das war eigentlich total idiotisch. „Wollen wir wechseln?“, fragte er nach einer Weile. Seine ruhige und tiefe Stimme hallte in meinem Kopf wieder. „Ähm ja.“ Ich fing an zu grinsen- auch er grinste ein umwerfendes Grinsen. Ich hüpfte leicht auf einem Bein- er hüpfte leicht auf einem Bein. Ich legte den Kopf schräg und machte ein fragendes Gesicht- er legte den Kopf schräg und machte ein fragendes Gesicht. „So, das dürfte fürs Erste reichen. Herr Uchiha und Partnerin haben es übrigens sehr gut gemacht.“, lächelte Shizune und deutete mir der Hand auf uns beide. Ahm Uchiha hieß er also. „Setzt euch jetzt alle Rücken an Rücken auf den Boden und versucht gleichzeitig aufzustehen.“ Das war gar nicht so leicht. Wir setzten uns eng aneinander,verhakten die Arme ineinander und versucht uns hochzudrücken. Mein Rücken kribbelte als seine Körperwärme durch den Stoff meines T-Shirts drang. Nach drei Anläufen gelang es uns. „Juhu!“, rief ich laut und er sah mich nur an. Dann führte Shizune mit uns noch verschiedene Mimik-Übungen durch. Die Stunde war sehr unterhaltsam, doch der Uchiha sprach so gut wie gar nicht. Und das hieß nur wann er musste. „Wie heißt du eigentlich?“ , wollte ich wissen. „Sasuke.“, antwortete er knapp und sah zu Shizune. „Und zum Schluss wollen wir uns noch ein bisschen dehnen.“ Sie zeigte vor was wir machen musste. Gerade als ich mich nach unten beugte, um meine Zehen mit gestreckten Beinen zu berühren, hörte ich ein lautes „Ratsch“. Jemand kicherte. Ich stellte mich wieder normal hin und versuchte so unauffällig wie möglich zu ertasten, ob das passiert war, was ich mir dachte. Meine Finger berührten einen langen Riss an meinem Hintern in meiner Hose. Oh nein, musste das ausgerechnet jetzt passieren? Zum Glück klingelte es in diesem Moment. Hoffentlich hatte es Sasuke nicht gemerkt, doch als ich ihn ansah, kam es mir so vor, als ob seine Mundwinkel leicht nach oben zuckten. Schnell eilte ich "nach Hause". Dort angekommen rutschte ich an der Wohnungstür herunter und vergrub mein Gesicht in den Händen. „Saku?“ Jemand beugte sich zu mir runter. Ich sah auf und erblickte- „Hinata“, rief ich mit aufgerissenen Augen und umarmte sie stürmisch. „Wo warst du?“ Ich drückte mich an sie und vergrub meinen Kopf in ihrer Halsbeuge. „Wollen wir nicht erstmal in die Küche gehen?“ „Bin wieder dahaa.“ „Ino, komm mal her!“, rief ich aufgeregt. „Was?“ Sie trat in die Küche und reagierte so wie ich. „Jetzt bist du uns aber eine Erklärung schuldig!“ „Ich... ähm ... sollte gestern Abend zu einem Treffen mit Tsunade fahren." ,sie spielte verlegen mit den Finger, „Da haben wir besprochen was man an der Schule verändern könnte... und das hat dann doch länger gedauert.“ „Länger gedauert? Wie wären fast umgekommen vor Sorge um dich!“ Sie sah zur Seite als sie unsere entgeisterten Gesichter sah. „Bist du Schülersprecherin?“, wollte ich wissen. Hinata nickte und goss sich Limo in ein Glas. „Warum ist dann-“ „N-naruto nicht mitgekommen?“, beendete sie meinen Satz. Diesmal nickte ich. „Es sollte nur ein Schülersprecher mitkommen und weil es uns egal war wer fährt, haben wir gelost...“ Dann sagte niemand mehr was. „Ich hatte ja nicht gewusst das sich das Treffen so weit hinauszögert,s-sonst hätte ich euch bescheid gesagt.“ Ino und ich sahen sie eindringlich an und je länger wir schwiegen, desto zappeliger wurde Hinata. „Wir haben uns nur solche Sorge gemacht. Ino meinte dass du sonst auch immer sagt, wenn du länger weg bist.“ „J-ja aber..“ Hinata lief wieder rot vor Scham an. „Hianta lass gut sein. Wir hätten auch nicht gleich so reagieren sollen. Wir sind dir nicht böse!“, sagte Ino dann und stand auf. „So Mädels ich muss mal wohin. Falls ich nicht zurückkomme- keine Angst.“ Hinata und ich beschlossen in die Stadt zugehen, da ich neue Hosen brauchte und wir keine Ahnung hatten, was wir sonst machen könnten. Außerdem wollten wir schicke Klamotten für den bevorstehenden Diskobesuch einkaufen und Ino gleich mal eine Freude machen „Weißt du wo Ino hingegangen ist?“, fragte ich die Hyuuga, als wir in der Bahn saßen. „Sie fährt jeden Donnerstag weg. Wo sie hinfährt und was sie da macht ist mir ein Rätsel, schon seit einem Jahr. Ich hoffe das sie sich nicht in eine Affäre verwickelt hat aber genau das ist meine Vermutung.“ Wir stiegen aus und gingen in das große Einkaufszentrum. „Und weißt du was das Schlimmste ist?“ Ich schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich ist es einer von den beliebtesten Jungs des Internates. Sprich Naruto, Kiba, Gaara, Sasuke, Shikamaru oder Kankuro.“ Um das Thema zu wechseln zeigte ich auf einen Laden: „Lass uns da mal reingehen.“ Am Ende eroberte ich zwei perfekte Jeans. In den anderen 28 hatte ich alles andere als sexy ausgesehen. Ich wurden den Verdacht nicht los, das ich zugenommen hatte. Wirklich, mein Po sah in jeder Zweiten und mein Bauch in jeder dritten total fett aus. Gegen Abend tranken wir noch einen Cappuccino in einem gemütlichen Café und unterhielten uns über dies und das. „Du Hina?“ „Hm?“, machte die Blauhaarige und sah mit mit einem Milchbart an. Belustigt sah ich zurück,sie wurde rot und ich wies sie auf den Bart hin, wurde dann aber wieder ernst. „Was denkst du mit wem Ino vielleicht eine Affäre hat?“ Hinata verschluckte sich und sah mich streng an. „Bevor ich es dir sage möchte ich das du schwörst niemanden davon zu erzählen!“ „Ich schwöre!“ Sie sah an mir vorbei und überlegte einen Moment. „Ich denke das es Kankuro ist. So wie sie ihn immer ansieht. Außerdem spielt er gern. Andererseits geht das Ganze schon ziemlich lange, deshalb denk ich das er es wenigstens etwas ernst meint.“ Später machte ich noch Hausaufgaben und sah mir einen Film an. Dann schlief ich ein und träume von ihm. Sasuke Uchiha. Es war ein komischer Traum in dem alles ganz schnell ging. Ich tanzte mit ihm- er legte einen Arm auf meine Hüfte und wir wogen uns langsam im Takt. Ich trug ein wunderschönes Kleid welches am Brustbereich mit schwarzen Paletten verziert war und dann in weißem, seidenartigen Stoff sanft nach unten fiel. Es schmiegte sich an meinen Körper, lies mich strahlen und passte mit seinen stacheligen Haaren irgendwie trotzdem perfekt zu meinen leicht gelockten. Sasuke beugte sich leicht zu mir runter und kam mit seinem Gesicht näher. Alles in mir sehnte sich nach seinen wunderschönen Lippen. Zaghaft schloss ich die Augen und spürte seinen Atem auf meiner Haut doch dann- „Shake your body, lalala ,shake your body.“ Ein komischer Typ mit schwarzen, zu einem Bob geschnittenen, Haaren und buschigen Augenbrauen dazwischen. Er fing an wie verrückt rumzutanzen, hielt mir schließlich den Arsch ins Gesicht und wackelte hin und her. „Shake your body,your body,body,body.“, sang er immer wieder und hüpfte wie eine Ballerina, in seinem grünen hautengen Strampler, durch den hellerleuchteten Saal. Dann stieß er Sasuke weg und nahm seine Stellung ein. Ein schnelles Lied wurde gespielt und wir beide wirbelten über die Tanzfläche. Ich mehr oder weniger gewollt. Am Ende des Liedes lies er mich nach hinten fallen und beugte sich über mich. Seine Lippen kamen näher,näher und näher. Und dann... wachte ich zum Glück auf. Mein Herzschlag ging schnell und ein paar Schweißtropfen hatten sich auf meiner Stirn angesammelt. Zum Glück war es draußen schon hell, wer weiß was ich noch geträumt hätte, wenn ich wieder eingeschlafen wäre. Müde schälte ich mich aus der Decke und stand wackelig auf, zog mir Sachen an und taumelte in die Küche. Zum Schminken hatte ich schlicht und einfach keine Lust. Selbst Hinata war noch nicht wach, also sah ich auf die Uhr und mir sprang die Uhrzeit förmlich ins Auge- 5 Uhr. „Oh Scheiße.“, murmelte ich und wischte mir mit der Hand durchs Auge. „Vielleicht sollte ich mich wirklich nochmal hinlegen.“ Und als ich ein zweites mal aus dem Fenster sah viel mir auf , dass es noch gar nicht wirklich hell war. Ich trottete zurück in mein Zimmer und schmiss mich,so wie ich war, aufs Bett. Als ich ein zweites mal aufwachte war ich komischer Weise zugedeckt und ein angenehm kühler Lappen lag auf meiner Stirn. Ich nahm ihn vorsichtig von meinem Gesicht. Daraufhin durchfuhr ein stechender Schmerz meinen Kopf. Ich jaulte auf. Meine Stirn war heiß,sehr,sehr heiß, und jetzt merkte ich auch dass meine ganze Kleidung durchgeschwitzt war. Ich wollte nach Hinata rufen um ihr zu sagen, dass etwas komisches mit mir passierte (in meiner Verfassung war mein Gehirn nicht in der Lage zu erkennen,dass ich wohlmöglich nur Fieber hatte und Hinata davon wissen musste,da ein Waschlappen auf meiner Stirn gelegen hatte) und ich Hilfe brauchte. Stattdessen flog ich aus dem Bett und landete mit einem dumpfen Knall auf dem Boden. „Was war denn das?“ Sasuke stand auf einmal vor mir und sah mich besorgt an. Er sah so schön aus wie in meinem Traum. Ich sah schwach zurück und stöhnte auf da mir jetzt der Rücken wehtat. „Hey“, jetzt lag Panik in seiner Stimme, „mein Gott Sakura ist alles okay?“ Ich wusste nicht warum er mich so besorgt anguckte aber ich lies mich ohne Widerrede von ihm hochnehmen und aufs Bett legen. Vielleicht bildete ich es mir nur ein doch es fühlte sich so an, als ob die Temperatur von meiner Stirn noch mehr gestiegen war. Er verließ das Zimmer und ich schloss erschöpft die Augen. Nach einer halben Ewigkeit (es waren sicherlich nur zwei Minuten) spürte ich kühles Nass auf meiner heißen Stirn und vernahm mit leichtem Schmerz in den Ohren seine Stimme. „Sakura? Du musst dich ausziehen!“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm und öffnete schwach die Augen um sie dann wieder zu schließen. Er atmete geräuschvoll aus. „Also gut.“ Vorsichtig zog er die Decke weg und versuchte mir das Oberteil auszuziehen. Dann hielt er kurz inne und ich spürte seinen Blick auf meiner nackten Haut. Schließlich zog er auch meine kurze Hose aus. Sein kühler Atem traf meinen Körper und seine Hände berührten mich ganz zärtlich. Ich wagte mich nicht zu bewegen als er mir vorsichtig einen Kuss auf den Hals gab und sanft durch meine Haare strich. Doch er ließ von mir ab und deckte mich wieder zu. Dann nahm ich auf einmal nichts mehr wahr, weder Geräusche noch Einflüsse auf meinen Körper und dann sah ich in die Sonne, welche heiß auf meiner Haut brannte. Meine Kehle war trocken und der Wunsch nach Wasser extrem groß. Bis zu mir nach Hause war es noch weit und ich hatte kein Geld dabei um mir etwas zu kaufen. „Du siehst aber gar nicht gut aus.“ , sprach mich ein Junge mit schwarzen, kurzen Haaren an. Als Antwort darauf taumelte ich hin und her. „Hast du Durst?“ Nein du Idiot, ich hechel nur so doof und taumel wie 'ne Bekloppte durch die Gegend,weil ich gerade Lust dazu habe, wollte ich sagen,doch mir fehlte die Kraft dazu. „Na gut,hier.“ Er streckte mir eine Wasserflasche entgegen und ich nahm sie gierig entgegen und trank die halbe Flasche leer. Dann rülpste ich laut und seufzte anschließend zufrieden auf. „Ui du musst ja schon eine ganze Weile so durstig durch die halbe Welt gelaufen sein.“ „Ja durch den Park.“ ,antwortete ich und zeigte mit dem Daumen nach hinten. Er lachte und ich schenkte ihm ein breites Grinsen. „Ja, der ist wirklich riesig.“ Ich gab ihm die Flasche wieder und bedankte mich. „Willst du schon gehen?“, rief er als ich mich umdrehte. „Naja, ich bin dir ja sehr dankbar aber ich wüsste nicht was ich jetzt noch mit dir machen sollte.“ Er sah mich stumm an. Das war jetzt bestimmt zu hart gewesen, dachte ich mir und sah ebenfalls stumm zurück. Doch er fing laut an zu lachen. „Was war da jetzt so lustig dran?“ „Na“, gluckste er, „du hast gedacht dass das jetzt zu hart war. Das war es aber gar nicht! Weißt du, ich bin nicht so empfindlich wie so ein Milchbubi wie der da.“ Er zeigte auf einen großen, bodybuilderartigen Mann. Ich musste kichern. „Hast du nun Lust mit mir ein Eis essen zu gehen,oder nicht?“ In dem Moment umhüllte mich wieder Wärme und ein leises,regelmäßiges Piepen lies meinen Verstand langsam erwachen. Mein Körper war übersät mit Schweißtropfen. Mühsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. „Sie wacht auf. Ino,sie wacht auf!“ Vor mir saßen Ino und Hinata. „Was i-ist denn?“ Sie lächelten schwach und erklärten mir das ich 41°C Fieber hatte und deshalb seid einem Tag im Krankenhaus lag aber keine Besserung in Sicht war. Jedes einzelne Wort tat mir in den Ohren weh, das Piepen schien immer lauter zu werden. Mein Körper war so heiß, er brannte förmlich. Ich atmete heftig aus, Schweiß lief mir über die Stirn und mein Herzschlag ging schneller. „Saku,geht es dir nicht gut?“, fragte Hinata hysterisch. Es tat weh, es tat so weh. Ich warf mich zur Seite,wollte aus meinem endlos heißem Körper hinaus. Ich öffnete den Mund und schrie laut und klagend. Dann wurde wieder alles schwarz. Warum half mir denn niemand? Ich heiße Tobi, und du?“ „Sakura.“ Er lächelte. „Ein schöner Name. Kirschblüte...“ Er brachte mich nach Hause und ich lud ihn auf Chips und einen Film ein. „Wo sind deine Eltern?“, schmatzte er am Abend auf dem Sofa und stopfte sich eine Portion gerösteter Kartoffeln in den Mund. „Die sind abgehauen.“ Er lachte auf. „Verarschen kann isch misch selba.“ Ich nahm die Chips-Tüte,griff hinein und gab sie ihm wieder. „Zeig's mir mal,wollt ich schon immer mal wissen wie das geht.“ „Wie,das ist dein Ernst gewesen?“ Ich sah ihn mit bitterem Gesichtsausdruck an. Da verstand er und fing ein anderes Thema an. Kirschblüte komm mal her!“, rief Tobi aufgeregt und ich ging zu ihm in die Cafeteria-Küche. Wir hatten heute 'Tischdienst' und waren für den Saustall zuständig,den unsere Mitschüler jede Mittagspause hinterließen. Vor mir stand mein bester Freund mit einem Streichholz in der Hand und einem dümmlichen Grinsen auf den Lippen. Auf einem Tisch,in einem Aschenbecher,hatte er ganz viele Streichholzstummel zusammen gelegt und war nun dabei diesen Haufen anzuzünden. „Du Tobi, lass das lieber.“, wollte ich ihn warnen,doch in diesem Moment zündete er den Berg an und es entfachte in wenigen Sekunden eine Stichflamme. „Scheiße mach das aus bevor der Rauchmelder angeht!“, rief ich erschrocken. Tobi nahm hastig einen Lappen und presste ihn über dem Feuer aus. Das Ergebnis war eine noch größere Flamme. „Oh nein.“ Ich nahm eine Hand voll Wasser und goss es darüber. Anschließend tat ich das noch drei mal,ehe die Stichflamme kleiner wurde und schließlich ausging. Wir beide atmeten erleichtert auf. „Das hätte aber auch schief gehen können!“ Dann machten wir alle Fenster auf und hofften das der Geruch von Verbranntem schnell verschwinden würde. Als ich wieder aufwachte fühlte ich mich unbeschreiblich gut und ausgeschlafen. Mein Körper war nun nicht mehr heiß aber dafür klebten die Sachen,welche ich anhatte, unangenehm an meiner Haut. Ich stand mit wackeligen Beinen auf und sah aus dem Fenster. Die Sonne schien mir hell ins Gesicht. Ich nahm die Sachen, welche neben meinem Krankenbett lagen und ging mich im kleinen angrenzenden Bad duschen. Nicht so heiß wie sonst,sondern lauwarm. Das war eigentlich nicht typisch für mich,denn ich liebte es heiß zu baden und heiß zu duschen. Während ich mich anzog dachte ich über das nach,was ich geträumt hatte aber ich zweifelte daran das es wirklich Träume gewesen waren. Das kam mir doch ziemlich bekannt vor was mein Gehirn preisgegeben hatte. Schließlich öffnete ich das Fenster und ein warmer Luftzug kam mir entgegen. Ich grinste,na wenigstens hatte ich den Rest Sommer nicht verschlafen. Hinter mir ging die Tür auf.„Miss Haruno? Wie ich sehe geht es ihnen wieder besser.“ Als ich die Tür hinter mir zumachte beschloss ich an den Strand zu gehen, da ich auch noch nie da gewesen war. Mittlerweile war ich wieder im Internat, was viel besser als das olle Krankenhau war. Als ich mit rasantem Tempo die Treppen hinunter lief, vergas ich mal eben auf eine Stufe zu treten,fiel hin,rollte die Treppe runter und schlitterte zum Abschluss noch einen Meter auf dem Boden entlang. Ich stöhne genervt auf. Schade das man seine Tollpatschigkeit nicht abschlafen kann! Als ich aufstehen wollte erschien vor meinem geistigem Auge eine Erinnerung, so etwas was ich auch schon geträumt hatte. Ich erinnerte mich wie ich an einem Morgen die Treppe hinunter gefallen war,in einem Haus und ich war ganz alleine,hatte mir sogar eine Schürfwunde zugezogen. Dann bin ich in die Küche gegangen,hab mir einen Kaffee gemacht und mir die Zunge verbrannt. Ich schüttelte verwirrt den Kopf als es vorbei war und taumelte weiter. An einem nächstgelegenen Baum hielt ich mich kurz fest bevor ich weiterging. Während ich so über das Gelände lief und mich umsah, viel mir auf das noch alle Unterricht haben mussten. Dann sah ich das Meer vor mir und schritt vorsichtig eine Treppe aus Stein hinunter. Verträumt sah ich den Wellen zu, wie sie sanft am Ufer strandeten und verlor mich in dem hellen Blau. Ich zog meine Schuhe aus und stellte mich ein Stück ins Wasser. Schade das ich keine Badesachen mitgenommen hatte. Aber eigentlich würde es auch ohne gehen, schließlich hatten alle Schule und niemand konnte mich beobachten. Schnell zog ich auch die restlichen Sachen aus und sprang in die Fluten. Es war angenehm lauwarm- genüsslich lies ich mich treiben und schwamm ein Stück hinaus. Vorsichtig tauchte ich hinab und machte die Augen auf. Ich konnte alles klar sehen, nur ein bisschen verschwommen. Ich vergaß die Zeit und tauchte was das Zeug hielt. Dann lies ich mich von den Wellen ans Ufer tragen. Als ich das Raue an meiner Haut spürte schlug ich die Augen auf und stellte mich hin. Da sah ich zwei Haarbüschel in der Ferne auf den Strand zu kommen. Wie es aussah hatten die anderen mittlerweile Schulschluss. Fluchend lies ich mich wieder im Wasser nieder und überlegte angestrengt wie ich jetzt aus dieser Sache rauskommen könnte. Ich hatte ja mein Handy mit, da konnte ich Hinata oder Ino anrufen und eine von ihnen könnte mir dann ein Handtuch bringen. Ich robbte auf dem Bauch zu meiner Hose und wollte es herausholen, doch die Taschen waren leer. „So ein Mist!“ , flüsterte ich und lies mich abermals im Nassen nieder. Jetzt hieß es warten und hoffen. Wie ich da so saß, zitternd und wartend, kam mir nach einiger Zeit eine vermummte Gestalt entgegen. Wahrscheinlich Darth Vader- er würde bestimmt gleich „Luke,ich bin dein Vater“ röcheln und mich zum Kampf auffordern. Dann würde ich nackt aus dem Wasser springen und ihn besiegen. Ich kicherte. Zum Glück ging Darth Vader an mir vorbei, doch was dahinter angerannt kam gefiel mir gar nicht. Es war der Junge aus meinem Traum. Kurze schwarze Haare und buschige Augenbrauen plus einen hautenge, grünen Strampler. Hiermit wäre die Frage geklärt,ob denn Träume Wirklichkeit werden können. „Wie ich sehe benötigt eine holde Meid meine Hilfe.“, zwitscherte er und sah mich von oben herab ab. Ihm vielen fast die Augen aus dem Kopf als er erkannte dass ich nackt war. Ich seufzte. Seit neustem sahen mich viele Männer nackt. „Zieh ab Froschkönig.“, hörte ich eine vertraute Stimme und erkannte Sasuke. Mir lief es kalt den Rücken runter als ich die Abweisung in seiner Stimme hörte. So kannte ich ihn noch gar nicht. Auf jeden Fall hüpfte der Frosch weg und lies Sasuke und mich alleine. Ich sah verlegen zur Seite, was mir eigentlich nicht ähnlich sah. Wortlos drehte er sich um und ging wieder. Na prima, jetzt war ich ganz bei ihm unten durch. Nach kurzer Zeit kam aber Ino mit einem Handtuch und trockenen Sachen angerannt. „Sakura, was machst du nur für Sachen?“, lachte sie und hielt mir das Handtuch hin. Ich wickelte mich schnell in ihm ein und erklärte ihr alles. Auf dem Weg zur Wohnung erfuhr ich das Sasuke Ino Bescheid gesagt hatte und dann wieder gegangen war. „Also wenn du mich fragst-der mag dich!“, zwinkerte sie mir zu und stieß mir mit dem Ellenbogen in die Seite. Am nächsten Tag wollten wir mit den Jungs in die Disko gehen. Alle schwärmten von einem Club am Ende der Stadt aber da da nur dumme Musik kam ,aus unserer Sicht, beschlossen wir in einen anderen zu gehen. Dass Gaara zu diesem auch noch guten Kontakt hatte kam uns gerade recht. Als Ino, Hinata und ich uns am Abend beratschlagten was wir anziehen sollten kamen wir auf mein hohes Fieber zu sprechen. „Saku wie geht es dir eigentlich?“ ,fragte mich Hinata und legte die Sachen zur Seite, welche sie gerade rausgesucht hatte. „Gut!?“ „Du warst wirklich in keiner guten Verfassung, der Arzt war kurz vorm Verzweifeln.“ ,sagte Ino und lehnte sich an den Türrahmen. „Ja aber was war den nun mit mir los?“ Die Blondhaarige warf Hinata einen kurzen aber intensiven Blick zu, lächelte mich dann an und meinte: „Ich denke du solltest heute mal ein wenig mehr Haut zeigen!“ Sie hielt mir ein weißes Oberteil hin und meinte das ich es mal anprobieren sollte. Es war perfekt! Generell war es nur ein Top was mir bis kurz über die Hüfte ging aber vier Träger hatte und an der Seite Verzierungen aufwies. Zwei der Träger hingen die Schultern hinunter. Es lag eng an und betonte meine Rundungen perfekt ohne billig auszusehen. Dazu zog ich eine lockere Hose an und hing mir eine Kette um. Ich schminkte mich nicht großartig und wuschelte meine Haare ordentlich durch. „Du siehst wunderschön aus.“ , sagte Hinata und Ino klappte die Kinnlade runter. Die Beiden sahen aber selbst total heiß aus. Ino hatte einen kurzen, faltigen Rock gewählt der bei jeder Bewegung mitschwang und ab und zu ihren schwarzen Tanga preisgab. Dazu trug sie ein Oberteil was an Schultern und Dekolleté weit geschnitten war aber unter ihren Brüsten enger wurde. Hinata hatte sich ein dunkelblaues Top ausgesucht und eine enge Jeans angezogen. Das Sahnehäubchen waren ihre lange, gelockten Haare in denen sie einen, ebenfalls blauen, Haarreifen gesteckt hatte. Ich hakte mich bei ihnen ein und dann gingen wir fröhlich lachend zum vereinbarten Treffpunkt. Eigentlich wollte ich nochmal fragen was ich denn nun gehabt hatte aber ich lies es sein, da diese Frage wohl die gute Stimmung kaputt machen würde. Den Jungs vielen fast die Augen aus dem Kopf als sie uns sahen. Natürlich versuchten sie es sich nicht anmerken zu lassen. In der Diskothek bestellte ich mir erstmal einen Long-Island-Ice-Tea. Sasuke setzte sich neben mich und bestellte sich ein Flying Kangaroo. Wir kamen ins Gespräch und je mehr Alkohol wir tranken desto lockere wurde es. Irgendwann hörte ich auf zu trinken und stieg auf Cola über. Sasuke tat es mir nach drei weiteren Drinks gleich. „Hast du eigentlich Geschwister?“, fragte er mich und nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Nein, find ich aber auch nicht schlimm. Es sei denn meine Eltern waren wieder zu faul um auf Verhütung zu achten und haben ein weiteres Kind in die Welt gesetzt.“ Er nickte wissend. „Ich hab 'nen Bruder. Itachi. Wie ich ihn manchmal hasse, zum Glück is er auf ner anderen Schule, wobei er eh nächstes Jahr mit dem Abi fertig ist.“ Ich überlegte. Der Name Itachi kam mir bekannt vor... „ Bin froh, dass ich den Mistkerl nich jeden Tag sehen muss.“ Langsam wurde seine Zunge schwer. Ich musste innerlich kichern, denn ich dachte das er mehr aushält. Bei dem Gedanken sah ich auf die vielen leeren Gläser vor ihm und zählte sie. Geschlagene neun Stück. Wie viel Alkohol hatte er da jetzt bitte intus? Aber da viel mir ein,das vier der Drinks nicht so hart gewesen waren. Er stand auf und ging auf die Tanzfläche zu. Nach kurzem Überlegen ging ich ihm nach und fing an zu tanzen. Die Musik war hier echt gut. Nach zwei Liedern wurde ich etwas lockerer und tanzte mich aus Spaß an ihn ran. Er erwiderte es sofort und ich fing an ein wenig mit ihm zu flirten. Als ich mich umsah viel mir Ino ins Auge die wild mit einem Typen auf einer Couch rummachte. Hinata unterhielt sich derzeit mit Naruto und schien nicht gerade wenig getrunken zu haben. Sie holte mit der linken Hand mehrmals während sie sprach kräftig aus, sodass die Flüssigkeit aus ihrem Glas schwappte. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als zwei warme Hände über meine Hüfte fuhren. Zugegeben genoss ich die Berührung und tanzte noch engerr mit ihm. Als das nächste Lied anfing beugte er sich zu mir herunter und flüsterte in mein Ohr: „Bin gleich wieder da.“ Dann verschwand er und ich tanzte noch eine Weile ohne ihn. Irgendwann ging ich nach draußen- Langsam wurde es mir zu blöd. Draußen atmete ich die kühle Nachtluft ein. Sie war durch das angrenzende Meer bestimmt reiner als normale Stadtluft. Vorsichtig lehnte ich mich an die weiße Hauswand und sah in den Himmel. Wenn eine Sternschnuppe jetzt auftauchen und ich mir wünschen würde mein Gedächtnis wieder zu bekommen, würde sich der Wunsch dann erfüllen? Neben mir ging die Tür auf „Da bist du ja. Hab dich die ganze Zeit gesucht.“ Vor mich stellte sich Sasuke. Im schwachen Mondschein konnte ich sehe dass er leicht rot um die Nase war und ein Cocktailglas in der Hand trug. Ehe ich mich versah spürte ich seinen warmen Atem an meinem Hals und seine Lippen. Automatisch wurde mein Körper steif und mein Herzschlag verdoppelte sich.„Er ist angetrunken.“, schoss es mir durch den Kopf. Seine Hand ertastete den Saum meines T-Shirts. Er tat es nicht bei vollem Verstand. Nicht weil er mich besonders mochte. Es war falsch und es würde noch falscher sein, wenn ich mich ihm jetzt hingab. Doch als er seine Lippen auf meine presste war mir auf einmal alles egal. Und dann gingen wir in seine Wohnung und lagen im nächsten Moment , uns küssend, auf dem Bett. Plötzlich spürte ich wie etwas in mir hochkam und konnte einen Würgereiz nur knapp unterdrücken. Hastig stieß ich ihn von mir weg und rannte ins Bad um mich dort über dem Klo zu übergeben. Vertrug ich so wenig? Verdammter Gedächtnisverlust! Als ich mir den Mund ausspülte merkte ich dass mir das Badezimmer recht bekannt vorkam. Oh nein! Das war die Wohnung die ich am Anfang mit meiner verwechselt hatte! Sasuke war also der Rasierschaumtyp gewesen.... Ich stolperte aus der Tür und überlegte angestrengt wie ich jetzt am besten die Fliege machen konnte. Doch als ich das Zimmer des Schwarzhaarigen betrat fand ich diesen schnarchend auf dem Bett vor. Schnell schnappte ich mir meine Sachen um sofort die Wohnung zu verlassen. Kapitel 4: Deine Mutter mag Pink und mein Traum ist geplatzt ------------------------------------------------------------ „Huch, ist das eine Hübsche!“ „Ja Mama, jetzt lass sie schlafen.“ „Mag sie denn auch Kekse?“ „Was? Nein ... Ja. Keine Ahnung. Mama , lass die Finger davon!“ „Welch reizende Unterwäsche. Du bräuchtest auch mal wieder neue...“ „Mama jetzt komm und lass Sakuras Unterwäsche in Ruhe,wir wecken sie noch auf!“ Überrascht schlug ich meine Augen auf und sah in Inos genervtes Gesicht. „Na toll, jetzt ist sie wach.“ ,schimpfte die Blonde eine Frau an und befahl ihr augenblicklich aus meinem Zimmer zu gehen. Die Tür fiel unsanft ins Schloss, als Ino auf den Flur trat. Ich versuchte wieder einzuschlafen und meinen friedlichen Traum aufzufassen aber vergebens. Ich schlug die Decke zur Seite und setze mich auf die Bettkante, um ,wie jeden Morgen, nach draußen auf den großen Baum zu blicken. Ich stand auf und zog mich um. Der Abend mit Sasuke war schon ein Monat und zwei Woche her- in der Zeit hab ich auch so gut wie kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Außer zwei Tage nach dem Diskobesuch. Da hat er mit mir kurz gequatscht und ich hab die Gelegenheit genutzt zu fragen, ob er sich denn noch an den Rest des Abends erinnern würde. Daraufhin hat er mit den Schultern gezuckt und lachend gesagt, dass ihn die Honigschnute wahrscheinlich wieder etliche Drinks eingeflößt, ihn dann in ein Bordell geschleppt und schließlich, so wie er war (sprich halbnackt), nach Hause gebracht und auf sein Bett gelegt hatte. Wer auch immer diese Honigschnute war, ich dankte ihr dass sie ,an Stelle von mir, in Sasukes Vermutungen herumtanzte. Als ich in die Küche trat empfingen mich ... pinke Topflappen die gegenüber von mir an der Wand hingen und eine ebenso pinke Schürze. In dem durchsichtigen Schränckchen an der Wand, in dem wir all unsere Tasse aufbewahrten, standen pinke Tassen, auf dem Tisch lag eine pinke Tischdecke und sämtliche Geschirrhandtücher waren durch Pinke ersetzt. „Was um Himmelswillen...“ Ich war ja froh gewesen das Ino sich mit ihrem Pinkwahn zurückgehalten hatte aber nun war anscheinend der Knoten geplatzt. Wo ich auch hinsah, in der ganzen Küche waren verschiedene, zum Teil schwer zu entziffernde, pinke Gegenstände verteilt. Ich musste mich erstmal auf einen Stuhl mit pinkem Sitzkissen setzen. „Ino?“ ,rief ich verzweifelt, legte die Hände in den Schoß und sah mir misstrauisch die verunstaltete Küche weiter an. Wo gab es überhaupt solch schreckliche "Accessoires" zu kaufen? „Ino ist leider nicht da, Liebes. Aber mir kannst du auch alles anvertrauen.“ Vor mir lies sich eine schlanke, blondhaarige Frau nieder. Sie trug eine Brille und viel Schmuck und Spangen im Haar. Es war die Frau von vorhin. Sie sah mich mit einem zuckersüßen Lächeln an und zwinkerte heftig mit ihren langen Wimpern. Das sah irgendwie komisch aus und machte mir Angst: Ich wich automatisch ein Stück zurück und presste mich kerzengerade an die Lehne meines Stuhls, als sie mit ihrem Gesicht näher kam, was mit Make Up (fett aufgetragener blauer Liedschatten, pinker Lippenstift und Rouge und viel Mascara plus Eyeliner) verunstaltet war. „Wer sind Sie bitte?“ „Ach“, sprach sie so laut und hoch, dass ich zusammen zuckte, „stimmt ja, ich hab mich noch gar nicht vorgestellt.“ Sie fing an zu kichern und stand auf um eine pinke Tasse aus dem Küchenschrank zu nehmen. Anschließend füllte sie sie mit einer braunen Flüssigkeit und stellte sie mir vor die Nase. „Ich bin Inos Mummi.“ ,zwitscherte sie fröhlich und setzte sich wieder. „Keks?“ „Ich … ähm, ja.“ ,stammelte ich und nahm den Keks den sie mir hinhielt entgegen. Es verstrichen einige Minuten in denen mich Inos Mutter abwartend anstarrte. Weil ich mir ziemlich blöd vorkam, beschloss ich den riesigen Keks in die Tasse zu tunken und abzubeißen. Sofort hellte sich ihre Miene auf. „Schmeckt es denn?“ ,wollte sie wissen. „Mhm.“ „Schööööön.“ Wieder herrschte Stille ,die unerträglich war und in der mich diese seltsame Frau anstarrte, als hätte ich einen roten, entzündeten Pickel auf der Nase. „Sie sind also Inos Mutter.“ ,stellte ich mit einem weiterem Bissen fest. „Genau. Ich habe meine Tochter schon so lange nicht mehr gesehen, da habe ich mir gedacht, ich schau mal wieder vorbei. Und hier bin ich.“ ,erklärte sie mit einem breiten Grinsen, welches strahlend weiße Zähne preisgab. Ich nickte wissend. „Wie lange bleiben Sie denn?“ „Ach, das weiß ich noch nicht.“ Ich stopfte mir noch schnell den restlichen Keks in den Mund und trank die Tasse aus-es war Kakao- um aufzustehen. „Ich muss dann mal etwas erledigen.“ „Aber immer schön spülen.“ ,lächelte sie mich an. „Nein, ich meinte in der Stadt.“ ,erwiderte ich irritiert und deutete zur Wohnungstür. „Gut, gut. Lass dich von mir nicht aufhalten.“ Das lies ich mir nicht zwei mal sagen- ich war innerhalb von einer Sekunde verschwunden. Vor unserer Wohnung atmete ich tief ein und aus. Da war ich doch lieber froh von meinen Eltern verstoßen zu sein, als dass ich so eine Mutter hatte. Davon abgesehen das mein Sonntag schon ziemlich verkorkst angefangen hatte, musste ich heute noch zu Tsunade um ein Formular abzugeben, in die Stadt um Essen einzukaufen und ins Reisebüro. „Ino, warte mal!“ ,rief ich einem blonden Zopf hinterher. Er drehte sich um und sah mich hochnäsig an. „Was fällt dir ein mich mit so einer Person zu vergleichen?“ „Tut mir leid aber du siehst von hinten genauso aus wie sie.“ ,antwortete ich freundlich. „Wag es dir nicht noch einmal so etwas zu sagen, du Zwerg.“ ,herrschte mich das Mädchen an. Ich spürte wie Wut in mir aufstieg-ich konnte ja beim besten Willen nichts dafür ,dass ich so klein war! „Dann verpass dir mal 'ne andere Frisur, Püppi.“ ,konterte ich scharf. Sie sog hörbar die Luft ein. „Du hast nicht das Recht mich Püppi zu nennen. Das hat nur ein hübscher Junge.“ Sie warf ihren langen Zopf nach hinten und funkelte mich eingebildet an. „Na dann Püppi, man sieht sich.“ ,gluckste ich und ging an ihr vorbei. „Das wirst du bereuen!“ ,schrie sie mir hinterher. Ich hob nur gelassen die Hand und zeigte ihr den Mittelfinger. Das brachte sie fast zum ausrasten. „Naa Kindschen, was kann isch denn für dich dun?“ Tsunade. Sie war schon wieder betrunken. Vielleicht sollte ich ihr den Alkoholvorrat klauen. „Hier, dieses Formular würde ich gerne von Ihnen ausgefüllt haben.“ ,antwortete ich und knallte das Blattpapier haarscharf vor ihre Nase auf den Tisch. Sie schrak auf und war etwas weniger benebelt. „Ahm. So so. Kindschen, dazu brauchst du meine Underschrift nich.“ Ich sah sie verwirrt an. „Ja aber Ino meinte, dass Sie am Anfang ein Formular ausfüllen müssen, damit ich in den Urlaub fliegen kann.“ „Paperlapap, wo sind wia denn? Du bischt erwachsen und kannst macheeen...“ Sie sah in ihr leeres Glas, dann in die leere Flasche und ging hastig zu einem Schrank um diesen mit voller Wucht aufzureißen. „ Shizune !“ Sofort stürzte eine erschrockene Shizune in das Büro. „ Mein Schnaps isch allee. Du weischt dass ich das nich leiden kann." Shizune atmete erleichtert auf und ging wieder. Ich folgte und sah ihr auf dem Flur hinterher: Auch wenn sie gar nichts von meiner Shizune hatte, weder das Aussehen noch den Charakter, musste ich immer an meine Shizune denken, wenn ich sie sah. Auf dem Weg in die Stadt traf ich auf eine genervte Ino die telefonierte. „Es ist egal welchen Käse du kaufst... Nein, die Socken brauchst du nicht kaufen.... Es ist mir egal ob es die bei Aldi für 99cent gibt! ... Tschüss Mama. Dann legte sie auf und sah wütend um sich. Ich ging auf sie zu und lächelte schlichtend. „Was? Komm sie ist der Horror!“ ,sagte Ino grimmig. „Das hab ich auch nicht geleugnet.“ Ich hakte mich bei ihr ein und steuerte auf ein Eiscafé zu. Bei einem Latte Macchiato würde sich ihre Wut sicherlich wieder legen. „Sag nicht das du sie schon kennengelernt hast!“ ,stöhnte Ino und lies sich in einen Sessel fallen. „Oh doch.“ ,antwortete ich und bestellte mir einen Eiskaffee. Wie viele Kalorien der wohl hatte? „In ein paar Tagen ist sie weg. Ich nehme auch einen Eiskaffee, danke. Sag mal was läuft jetzt eigentlich zwischen dir und Sasuke?“, wollte Ino wissen um ein anderes Thema anzuschneiden. Ich konnte es ihr nicht verübeln aber genau darüber wollte ich nicht sprechen. „Ist egal.“ ,antwortete ich und sah mir eine Karte ,die auf dem Tisch stand, näher an. „Jetzt komm, du kannst mir nicht sagen dass das nur Freundschaft ist.“ ,hakte Ino nach. „Hör zu, ich will nicht darüber reden. Aber wenn du so scharf darauf bist über Neuentdeckungen zu diskutieren, könntest du mir ja mal was über deinen Typen erzählen. Oder du gibst mir Nachhilfe in Geschichte.“ Die Blondhaarige sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Den du abgeschleppt hast.“ ,half ich ihr auf die Sprünge. „Ach der... war nur für eine Nacht. Aber er konnte unheimlich gut küssen.“ Ein verträumter Blick schlich sich auf ihr Gesicht. Ich seufzte tief und nippe an meinem Eiskaffee. „War deine Mutter schon einkaufen?“ Inos gute Laune verschlechterte sich innerhalb von drei Sekunden. „Ja. Sie kann es sich einfach nicht verkneifen in mein Leben einzugreifen. Als ob ich ein kleines Kind wäre. Wenn sie länger als zwei Tage bleibt, schmeiß ich sie raus!“ „Ach Ino jetzt komm, sie meint es ja auch nur gut mir dir.“ „Pah, sie will doch nur im Mittelpunkt stehen. Sie verkraftete es nicht, wenn man sie nicht beachtet oder toll findet“ Ich hob den Arm und winkte einem Kellner zu, der sich gerade um eine ältere Dame kümmerte. Er sah ziemlich verzweifelt aus und versuchte ihr zu erklären, dass das Café keinen Erdbeer-Apfel-Tee anbot. „Ich will aber einen Erdbeer-Apfel-Tee trinken!“ ,bestand sie eisern auf ihren Wunsch. „Es tut mir wirklich sehr leid aber wir führen nun einmal keinen Erdbeer-Apfel-Tee. Ich kann Ihnen gern einen Pfefferminztee bringen.“ ,versuchte der Kellner die Kundin zu beruhigen. „Nein, ich will einen Erdbeer-Apfel-Tee. Was ist daran so schwer? Kann denn niemand einer alten Frau einen Gefallen tun? Jungchen, nun bring mir doch einen Erdbeer-Apfel-Tee!“ „Ja aber...“ Ein schwarzhaariger Junge mischte sich in das Gespräch ein: „Oma jetzt lass es gut sein, ich mach dir zu Hause eine große Tasse von dem Tee, den du haben willst.“ Er legte eine Hand auf ihren Arm und sah sie eindringlich an. Widerwillig stimmte die Dame ein. „Aber dafür möchte ich einen großen Früchteeisbecher essen!“ ,sagte sie und rümpfte die Nase. Wahrscheinlich hatte der Kellner noch lange nicht gewonnen. Ich winkte noch einmal als er in unsere Richtung sah und zeigte auf mein Portemonnaie. Er sah mich erleichtert an und kam auf mich zu. „Sie möchten bezahlen?“ Ich nickte und reichte ihm das Geld. Dabei entging mir der undurchdringliche Blick des schwarzhaarigen Jungen nicht. Mit einem zuckersüßen Lächeln wünschte der Kellner einen schönen Abend und ging wieder. Ich stand auf und ging ebenfalls. „Hey, jetzt warte mal! Wo willst du denn hin? Sakura!“ ,rief Ino mir hinterher aber ich hatte keine Zeit. Als ich zwei Stunden später wieder nach Hause kam ,machte ich mich darauf gefasst Ino alles erklären zu müssen. Ich versteckte die drei Flugtickets hinter meinem Rücken und ging auf das Wohnzimmer zu, aus dem lautes Gelächter kam. Auf dem Sofa saß Ino mit ihrer Mutter. Während sich Frau Yamanaka Popkorn in den Mund stopfte und sich über die Werbung kaputt lachte, saß Ino gelangweilt daneben und war höchst erfreut als sie mich im Türrahmen stehen sah. „Ich muss mal aufs Klo.“ ,nuschelte sie und kam zu mir. „Rate mal was ich habe.“ ,flüsterte ich, obwohl der Fernseher laut genug war um mich zu übertönen. „Drei Flugtickets!“ Inos Vorfreude verschwand. Sie sah mich traurig an und bedeutete mir in die Küche zu gehen. „Ich kann aber leider nicht mitkommen.“ „Ja aber ich wollte mir mit dir und Hinata einen schönen Urlaub in der Karibik machen. Auf unsere neue Freundschaft!“ „Mensch Saku, bist du denn verrückt!? Das ist doch viel zu teuer!“ Ich lächelte schief. „Naja, ganz billig war es nicht aber ich hab ja noch genügend. Und außerdem werd ich bald einen Nebenjob anfangen.“ „Es tut mir wirklich leid. Meine Mutter will unbedingt mit mir nach Paris.“, seufzte die Blondine. „Dann machen wir uns wann anders einen schönen Urlaub.“ So lange Hinata mitkam, war alles im Lot. Als ich mich in meinem Zimmer vor dem Schreibtisch nieder lies und meinen Laptop anmachen wollte fiel mir ein, dass wir am nächsten Tag einen Test schrieben. Lehrer, mich und die Welt verfluchend sammelte ich schnell den Lernstoff zusammen und war für den Rest des Abends mit pauken beschäftigt. Irgendwann schlief ich über den Heftern ein und wachte viel zu spät wieder auf. Mit einer Schnitte in der einen, und einem Buch in der anderen Hand rannte ich los und schaffte es vor Stundenbeginn auf meinem Platz zu sitzen. Der Rotschopf neben mir quatschte noch ununterbrochen, als ich, völlig außer Atem, mein Buch auf den Tisch knallte und meinen Rucksack daneben schmiss. Er sah mich verwundert an, grinste aber im nächsten Moment. „Heute wohl nicht dein Tag?“ „Halt die Klappe, Mann ohne Namen.“ ,fuhr ich ihn an. Er lachte herzlich und beobachtete jede Bewegung die ich tat. Selbst als ich still an meinem Platz saß und noch einmal den Lernstoff durchging, hing sein Blick an meinem Gesicht und wanderte schließlich zu meinen Brüsten. „Gibt es nichts anderes, was du anstarren kannst?“ Ich sah ihn so böse an wie ich konnte um meinen Scham zu überspielen. Wie schon so oft viel mir auf wie heiß ich seine roten Haare fand. Er beugte sich zu mir vor und musterte mein Gesicht mit seinen dunkelgrünen Augen. Ich bemerkte wie das Blut in meinen Wangen anfing heiß zu werden und versuchte verzweifelte das Rotwerden zu vermeiden. „Was würdest du tun, wenn dich ein Junge aus heiterem Himmel küssen würde?“ ,fragte er so nachdenklich, dass meine Hoffnung auf einen schlechten Scherz schnell verflog. Ich überlegte. „Wenn er mir seinen Namen verraten würde, würde ich ihn wahrscheinlich nur hauen.“ ,grinste ich schelmisch, wurde nun aber endgültig rot, und sah ihm weiter in die Augen. „Warum müsst ihr Frauen immer so brutal zu uns Männer sein?“ ,empörte er sich und vergrößerte den Abstand zwischen uns. „Die Frage kannst du dir mal schön selber beantworten.“ Mein Lachen verflog schnell, als Orochimaru den Raum betrat. Sonst machte mir seiner finsterer Blick eigentlich keine Angst, im Gegenteil, ich fand das lustig, aber weil wir heute den Test schrieben, war bei mir alles auf Alarmbereitschaft gestellt. Irgendwie schaffte ich es dann die Fragen des Testes zu beantworten und ging mit gemischte Gefühlen nach Stundenende auf den Flur. Auf dem Weg zum nächsten Unterrichtsraum begegnete ich Hinata. Als ich ihr meine Urlaubspläne erklärte sah sie mich zerknirscht an. „'Tschuldigung Sakura, ich hab schon was vor.“ ,nuschelte die Blauhaarige und sah zur Seite. Alles was ich mir ausgemalt, ausgeschnitten und aufgeklebt hatte löste sich in Luft auf. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, dem man die Spielsachen weggenommen hatte. „Schon okay.“ ,flüsterte ich und ging weiter. „Sakura, j-jetzt warte doch mal! V-vielleicht hat ja jemand anderes Lust mitzukommen. E-es tut mir doch leid!“ „Und wer? Der Hausmeister?“ „Ja, warum nicht.“ ,rief mir der Hausmeister zu, der gerade etwas reparierte. Ich ignorierte ihn und sah Hinata abwartend an. „E-es wird sich schon jemand finden.“ Ich zuckte mit den Schultern und ging weiter. Und wer sollte sich finden? Zurückgeben konnte ich die Tickets ja nicht mehr. Als ich mich nach dem Unterricht auf dem Weg zum Pausenhof machte, kam mir das Inodubel entgegen. Wir blieben gleichzeitig stehen und sahen uns an. „Na sie mal an.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich scharf. „Hab keinen Spiegel dabei.“ ,entgegnete ich. Sie zog scharf die Luft ein, sagte aber erstmal nichts. Das schien sie gern zu machen. Mir fiel etwas ein. „Hey Blondi hast du schon was in den Ferien vor?“ Sie sah mich abschätzend an. „Was sollte dich das angehen?“ „Weil ich ein Flugticket in die Karibik aber keine Ahnung hab, was ich damit machen soll.“ Sie schien zu überlegen aber für eine Verlängerung des Gespräches war ich nicht in Stimmung. Ich holte die Karte aus meiner Tasche und lies sie auf den Boden fallen. „Wenn du willst nimm sie dir.“ ,sagte ich und zuckte mit den Augenbrauen, dann ging ich an ihr vorbei in die Pause. Jetzt musste ich nur noch eine Karte loswerden aber alleine fahren wollte ich auf keinen Fall. Ich seufzte schwer und lies mich auf einer Bank nieder. Unglaublich dass ich gerade dreihundert Euro an eine dahergelaufene Tussi verschenkt hatte. „Du ziehst ja schon wieder so ein Gesicht.“ Ich sah zu dem Rothaarigen auf und streckte ihm die Zunge raus. „Wenn du immer genau dann kommst, wenn ich Probleme habe...“ Er legte den Kopf schief, schürzte die Lippen und sah mich an. „Was hast du denn für Probleme?“ „Ich wollte meinen Mädels mal eine Freude machen und hab drei Flugtickets in die Karibik gekauft aber keine von ihnen kann mitkommen. Jetzt sitz ich auf einem Ticket fest.“ ,erklärte ich ihm verzweifelt aber er sah mich nur verwirrt an. „Du sagtest du hast drei Tickets...“ Ich verstand warum er mich so ansah und erzählte ihm, wie ich das andere Ticket losgeworden war. Dann lachte er, überlegte aber im nächsten Moment: „Also ich hab noch nichts vor. Vielleicht...“ ,der Roothaarige sah mich zuckersüß an, „könnte ich ja mitkommen?“ „Ich weiß nicht.“ ,entgegnete ich und sah zu, wie Asuma wild auf einen Schüler einredete. „Ach komm schon!“ Als ich wieder zu ihm sah schmolz ich dahin. Er sah mich mit Hundeblick und Schmolllippe an. „Das ist unfair!“ ,empörte ich mich und stand auf, sonst wäre ich ihm wahrscheinlich um den Hals gefallen. Er kam mir nach als ich wegging und hielt mich am Arm fest, als wir nicht mehr auf dem Pausenhof waren. „Du darfst dich nicht zu weit vom Hof entfernen, sonst gibt es Ärger.“ Ich drehte mich um und sah ihn schelmisch an. „Du darfst unter einer Bedingung mitkommen: Du verrätst mir deinen Namen!“ „Ok, ich verrat ihn dir. Danke das ich mitkommen darf.“ ,grinste er und verschwand. Genau in diesem Moment klingelte es, aber ich stand nur sprachlos da und versuchte schlau aus ihm zu werden. Der Junge wollte spielen? Von mir aus, aber er würde verlieren. Kapitel 5: Die Frage der Fragen ------------------------------- Ich stand schon eine halbe Stunde am Flughafen und von dem rothaarigen Schönling war weit und breit nichts zu sehen, dabei ging der Flug in fünfzehn Minuten. Ungeduldig trat ich von ein Bein auf das andere. Wenn er nicht bald kam würde ich ihn mein restliches Leben lang missachten und ihn nie mehr irgendwohin zu irgendetwas mitnehmen. Das waren die schlimmsten Ferien aller Zeiten. Ich sah auf die Uhr: nur noch zehn Minuten. Wo blieb er? Da packte mich auf einmal jemand von hinten an den Schultern und rief 'Buh'. Ich schrie erschrocken auf, was alle Blicke auf mich lenkte. „Ich weiß zwar das ich gut aussehe aber trotzdem brauchst du nicht gleich schreien.“ , flüsterte mir eine, mir allzu bekannte, Stimme ins Ohr. Ich drehte mich ruckartig um, sodass er nach hinten stolperte. Dann grinste ich und verklickerte den Leute um uns herum, dass nichts sei und sie schnell weiter gehen sollen, um ihren Flug nicht zu verpassen. „Sorry aber ich hab noch schnell das Hotel umgebucht.“ Mir klappte die Kinnlade runter. „Was hast du gemacht?“ , schrie ich ihn fassungslos an. „Weißt du wie schwer es war an dieses Hotel zu kommen?“ Er zog eine Augenbraue hoch, wartete aber noch mit seiner Antwort. „Wie kannst du es dir wagen? Das ist also dein Danke, dass ich dich mitgenommen habe!?“ Er sah mich amüsiert an. „Du bist süß wenn du wütend bist. Hör zu, ich hab ein total nobles Hotel gebucht, wo normalerweise nur die Reichen hingehen.“ „Und wer sagt das ich da überhaupt einchecken möchte. Danke, du hast alles versaut!“ Ich drehte mich um und ging auf eine Bank um mich dort hinzusetzten und mein Handy aus der Tasche zu holen. Toll, ich hatte 1000 Euro für nichts und wieder nichts verschwendet. „Was machst du da?“ Ich sah wütend auf und hielt mir mein Handy ans Ohr. „Ich fahre zurück.“ Er riss mir das Handy aus der Hand und machte es aus. Dann sah er mich ernst an und meinte: „Ich weiß das ich dich hätte fragen müssen aber ich kenne den Besitzer des Hotels und der hat mich heute früh angerufen und gefragt, ob ich denn nicht Lust hätte die Ferien in seinem Hotel zu verbringen. Es ist da wirklich weltklasse, du wirst es nie in deinem ganzen Leben bereuen.“ Er sah mich mit seinem Schmolllippengesicht an, was meine Wut tatsächlich milderte. Ich verschränkte die arme und drehte den Kopf zur Seite um missmutig klein beizugeben. Er stieß ein entzücktes Quietschen aus und hob mich hoch. Erschrocken von dem hohem Laut aus einer Männerkehle und dem plötzlichen Höhenunterschied schrie ich auf und strampelte wild hin und her. Doch das schien ihn nicht zu stören- er nahm einfach unser Gepäck und machte sich, mit mir über der Schulter, auf den Weg zum Kontrollband. „Könntest du mich jetzt wieder runterlassen?“ , fragte ich als wir am Scanner standen. „Nö.“ Ich verdrehte die Augen und stützte das Kinn auf die Handfläche. Als wir in dem Flugzeug saßen wurde mir etwas mulmig, da ich noch nie geflogen war. „Willst du ans Fenster?“ , fragte mich der Rothaarige als er unsere Sachen verstaute. Ich schüttelte energisch den Kopf und spielte nervös mit meinen Fingern. „Bist du noch nie geflogen?“ Ich schüttelte ein zweites Mal den Kopf. Er trat auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Du bist schon Eine. Warum wolltest du dann in die Karibik fliegen, wenn du doch so viel Angst hast?“ „Ich wusste nicht das es so schlimm sein wird.“ , nuschelte ich an seiner Brust. „Sie müssen sich jetzt anschnallen!“ ,ermahnte uns eine Stewardess. Der Rothaarige schob mich ans Fenster, drückte mich in den Sitz, schnallte mich an und sicherte sich anschließend auch. „Sag mal...Was... He, ich will nicht am Fenster sitzen!“ , empörte ich mich aber da hoben wir auch schon ab. Der Druck drückte mich in den Sitz und lag unangenehm auf den Ohren. Ich nahm die Hand des Rothaarigen und drückte sie energisch. Er erwiderte die Berührung. Nachdem wir einige Minuten in der Luft waren, legte sich mein Puls langsam, trotzdem klammerte ich mich immer noch an den Jungen neben mir und traute mich nicht aus dem Fenster zu gucken. Das schien ihn zu amüsieren. „Hey guck mal. Was ist das denn?“ , fragte er aufgeregt und zeigte aus dem Fenster. Ohne zu überlegen folgte ich seinem Zeigefinger und sah aus dem Fenster. Vor mir erstreckte sich ein Feld aus Wolken und unter uns sah ich viele kleine Punkte, die wahrscheinlich Häuser waren. Mein Atem stockte für einen Moment, dieser Anblick war unbeschreiblich schön. „Und ist es schlimm aus dem Fenster zu gucken?“ , neckte mich der Rothaarige. Ich kniff ihm in die Seite und streckte die Zunge raus. „Du bist doof!“ , gähnte ich. Mir war gar nicht aufgefallen wie müde ich war. Ich schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Irgendwann kippte mein Kopf zur Seite und die Träume kamen. Ich war auf einer Party- der Bass vibrierte unter meinen Füßen und um mich herum tanzten Personen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Ich kämpfte mich durch die Menge, bis ich an der Bar angekommen war. „Eine Cola bitte“ Der Mann hinter der Bar sah mich ungläubig an. „Was? Habt ihr hier nichts alkoholfreies?“ Daraufhin bekam ich eine Cola, aus der ich einen großen Schluck nahm. Ich drehte mich zur Tanzfläche um und lehnte mich an die Bar. „Tat es eigentlich weh?“ Ich drehte meinen Kopf und sah einen muskulösen Macho direkt in die Augen. Ich nahm einen weiteren Schluck und fragte so abweisend wie möglich: „Was ist?“ Er rückte ein Stück zu mir, was mich veranlagte ein Stück wegzurücken. „Na als du vom Himmel gefallen bist.“ Ich verdrehte die Augen: „Ah ja.“ „Hör mal zu Püppi, du und ich, das passt einfach.“ Er kam noch näher und nahm meine Hand. Leider konnte ich nicht weiterrücken, da ich sonst vom Stuhl gefallen wäre. Also entzog ich ihm meine Hand und stand auf. Doch er umfasste meine Hüfte und zog mich auf seinen Schoß. „Hey lass mich los!“ , schrie ich, doch die Musik übertönte mich. Ich trat und schlug ihn aber das schien ihm nichts auszumachen. Dann versuchte ich es mit den Waffen einer Frau. Ich rieb mein Hinterteil an seinen Schoß und spürte nach kurzer Zeit die Wirkung. Das ekelte mich zwar extrem an, war aber meine Chance. Ich befreite mich so schnell wie möglich aus seiner Umarmung und verschwand in der Menge. Doch der Mistkerl kam mir tatsächlich nach. Ich versuchte mich schneller durch die Tanzenden zu kämpfen, als ich auf einmal gegen jemanden stieß und fast umgekippt wäre, wenn er mich nicht aufgefangen hätte. „Was ist denn los?“ „Tobi da bist du ja.“ Erleichtert klammerte ich mich an ihn. „Da ist so ein Typ der was von mir will und mich einfach nicht in Ruhe lässt.“ Er nahm mich in den Arm und beruhigte mich. Ich atmete den Geruch seiner Kleidung ein und fühlte mich so sicher wie noch nie. „Ist er das?“ , wollte Tobi wissen. Ich sah auf und nickte. Da zog er mich plötzlich sanft an sich und legte seine Lippen vorsichtig auf meine. Zuerst sah ich erschrocken in sein ruhiges Gesicht. Aber als ich sah, dass er die Augen geschlossen hatte lies ich mich einfach treiben und genoss was er mit mir machte. Als er von mir abließ sah ich ihn fragend an. „Ok er ist weg.“ , grinste er. „So schnell wird der nicht wieder kommen.“ „Oh und ich dachte...“ Aber das es den Typen so abschrecken würde wenn Tobi sich als mein Freund ausgab, hätte ich nicht gedacht. An diesem Abend sah ich mir seinen Körper das erste Mal genauer an und musste feststellen, dass er einen perfekten Körperbau besaß, der total sexy war. Verschlafen sah ich um mich,schloss die Augen dann aber wieder. Schon wieder so ein komischer Traum, der sich so real angefühlt hatte. Mir stieg ein himmlischer Duft in die Nase. Ich drehte meinen Kopf und roch an dem Stoff . Oh Gott, wie konnte etwas so riechen? Ich drehte mich ganz zu dem Körper und genoss weiter den Duft, bis sich jemand räusperte. Ich sah erschrocken auf und realisierte was ich gerade tat. Zwei grüne Augen sahen mich vergnügt an. Mein Kopf musste an die Schulter des Rothaarigen gerutscht sein und nun schnupperte ich an seinen Sachen. Ein unglaublich großes Schamgefühl breitete sich in mir aus. „Wir setzten jetzt zur Landung an. Bitte schnallen Sie sich an.“ Ich setzte mich schnell hin und sah steif aus dem Fenster. Als wir dann vor dem Hotel standen klappte mir die Kinnlade runter: „Wow!“ Ich schluckte und sah den Rothaarigen an. „Hier zu übernachten muss ein Vermögen kosten. Ich kann das niemals bezahlen!“ Er legte einen Arm um mich und grinste. „Ich bezahl alles. Lehn dich einfach zurück und lass dich verwöhnen.“ Er zog mich zur Rezeption und meldete sich als 'Sabakuno' an. Ich musste grinsen- seinen Nachnamen wusste ich nun. Doch als ich ihn meiner Suite stand vergaß ich diese Tatsache schnell. Der Boden meines Schlafzimmers war mit dunkelbraunem Parkett ausgelegt, auf dem in der Mitte des Raumes ein weißer, flauschiger Teppich lag. Das Bett glich einem Himmelbett, war aber doch viel schöner. Die Fließen des Bades schimmerten in einem herrlichen Blau und die Dusche war so luxuriös dass sie ein Vermögen gekostet haben muss. Es gab eine kleine Küche, die mit schwarzen Fließen ausgelegt war. Der Herd und die Wandschränke waren in einen dezenten, roten Lack getaucht. Von der Küche aus konnte ich auf einen Balkon gehen, von dem ich auf das weite, klare Wasser gucken konnte. Und dann gab es noch ein Wohnzimmer in dem ein riesiger Flachbildfernseher prangte und eine Ledercouch stand. „ Ich hoffe die Suite gefällt dir.“ , meinte der Rothaarige und lächelte mich an, „ Ich wohne nebenan.“ Er sah sich nochmal um und ging dann, an der Tür drehte er sich um und sagte: „Am besten du räumst jetzt deine Sachen ein. Wir treffen uns dann unten am Pool.“ Mit einem leisen Klicken viel die Tür ins Schloss und gab für mich den Startschuss ins Schlafzimmer zu rennen und auf dem riesige Bett loszuhüpfen. Das wollte ich schon immer mal machen! Ich war kurz davor einen Salto zu machen, als sich hinter mir jemand räusperte. Ich drehte mich ruckartig um und erblickte eine junge Frau im schwarzen Kleid, weißer Schürze und weißem Kopftuch. „ Unsere Betten sind eigentlich nicht für solch Benutzung gedacht, Miss.“ „ Oh ja, Entschuldigen Sie.“ , nuschelte ich und setzte mich hin. „Ich wollte Ihnen nur frische Handtücher bringen und fragen ob sie einen Wunsch haben.“ Ich überlegte kurz: „Haben Sie denn Cocktails im Angebot?“ Die Frau nickte und lächelte mich an. „Welchen Cocktail möchten Sie denn trinken, Miss?“ „Irgendeinen fruchtigen und mit nicht zu viel Alkohol.“ Sie nickte ein zweites Mal und verschwand dann. Ich stand währenddessen auf und räumte meine Sachen aus meinem Koffer in die Schränke. „Mist“ , fluchte ich, „ich hab meinen Bikini vergessen.“ Na toll, ohne Bikini lies es sich schlecht Baden, auch wenn ich überzeugt war das es dem Rothaarigen gefallen würde. Ich musste also wohl oder übel shoppen gehen. Ich grinste- ja, die reinste Qual. Ich beschloss mir ein Sommerkleid anzuziehen, da es hier verdammt heiß war und suchte ein Hellgrünes aus dünnem Stoff heraus. Kurz nachdem ich mich umgezogen hatte stand auf einmal die Frau von vorhin im Schlafzimmer. „Hier bitte, ihr Cocktail.“ Sie stellte ein großes Glas auf den Nachttisch und ging. Ich nahm das rosarote Getränk in die Hand und sog zaghaft an dem Strohhalm. Heiliger Bimbam, das Zeug schmeckte wirklich gut. Ich nahm einen größeren Schluck und machte mich auf den Weg zu dem Swimmingpool. „Schneien die Putzfrauen eigentlich immer einfach so in die Wohnungen rein?“ , fragte ich den Rothaarigen als er auf mich zukam. „Keine Ahnung, ich hab die mal so zusammengeschisssen, dass sie immer einen großen Bogen um mein Zimmer machen wenn ich da bin.“ Ich sah ihn an und schlürfte das letzte Bisschen Cocktail aus dem Glas. Seine Haare glänzten tiefrot in der Sonne, ich fing an sie zu lieben. Ich beobachtete jede Regung in seinem Gesicht und sah verträumt in seine Augen. Sein Lächeln war unbeschreiblich schön... „Wollen wir an den Strand gehen und eine Runde schwimmen?“ , fragte er mich und sah mich an. Das Wort 'schwimmen' holte mich so plötzlich aus meinen Gedanken das ich ein lautes Rülpsen nicht unterdrücken konnte. Er sah mich irritiert an. Ich merkte wie das Blut in mein Kopf schoss und sich immer mehr erwärmte, bis ich total rot im Gesicht sein musste. Das war peinlich, das war mehr als peinlich! „Ich sehe das jetzt mal als ein Ja an.“ , grinste er und ging. Ich stellte mein leeres Glas irgendwo ab und ging auch hoch um Geld zu holen. „Ich hab meinen Bikini vergessen und muss jetzt nochmal schnell einen kaufen gehen.“ „Sag das doch gleich, ich komm mit und zeig dir die besten Geschäfte.“ Er orderte ein Taxi und sagte dem Taxifahrer irgendwas auf Spanisch. Kurze Zeit später hielten wir vor einem Geschäft in dessen Schaufenster viele bunte Bikinis und Badeanzüge hingen. Der Rothaarige verabschiedete sich und stieg aus. Als wir das Geschäft betraten stockte mir der Atem- so viel Auswahl an Badebekleidung hatte ich noch nie gesehen. „ Wow, hier wird mir die Auswahl echt schwer fallen...“ „Ah Schätzchen, schön dich hier zu sehen. Was können ich für dich tun?“ ,kam uns eine dickere Frau entgegen. Sie sprach unsere Sprache nicht perfekt, trotzdem war sie mir sehr sympathisch. Sie umarmte den Rothaarigen stürmisch und sah mich dann an. „Ist das dein Freundin? Ein hubsches Mädchen.“ , lächelte sie und umarmte mich auch. „Wir haben ein Problem.“ , sagte der Rothaarige, „Sakura hat ihren Bikini vergessen und braucht dringend einen Neuen.“ Die Frau nickte und bedeutete uns ihr zu Folgen. „Sag mal woher kennst du die ganzen Leute?“ , flüsterte ich ihm zu. „Mein Onkel hat hier einen Wohnsitz. Ich war früher sehr oft hier.“ Wir blieben vor einer Kabine stehen, dort drückte mir die Frau auch schon vier Bikinis in die Hand. Ich ging in die Kabine und begann mir das erste Exemplar anzuziehen. Der Bikini war bunt gestreift, wobei die Streifen etwas wellenförmig waren. Ich zog den Vorhang weg und stellte mich vor die Beiden. Die Frau sah mich abschätzend an und nickte. „Sehr hubsch, sehr hubsch. Du hast ein tolle Figur.“ „Ich find das meine Brüste irgendwie nicht zur Geltung kommen.“ , zweifelte ich. „Ist ok. Du müsst dich wohl fühlen.“ Also zog ich mir den nächsten Bikini an. Er war lila und rosa umrahmt, die Körbchen wurden von einem durchsichtigen Ring zusammen gehalten. Allerdings gab es dazu nur einen Tanga. „Mein Liebes das sieht wunderbar aus!“ „Aber der Tanga...“ Ich drehte mich im Kreis und zuckte mit den Schultern. „Das seht sehr sexy aus.“ , sagte sie und dem Rothaarigen schien es auch zu gefallen. „Er kommt in die engere Auswahl.“ Der nächste Bikini war ein Hauch von nichts. Nie würde ich so was anziehen! „Muss ich euch alle zeigen?“ ,rief ich und hoffte auf ein Nein. „Ja natürlich.“ Ich seufzte und zog ihn mir an. Er war schrecklich. Es zogen sich jeweils ein dünner, blauer Streifen Stoff über meine Brustwarzen und meinen intimen Bereich. Diese Stofffetzen wurden von dünnen, fast durchsichtigen, Bändern zusammen gehalten. Unsicher trat ich aus der Kabine. Dem Rothaarigen klappte die Kinnlade runter. Bevor nur ein Wort über seine Lippen kommen konnte sagte ich klar und deutlich: „Nein!“ Als nächstes zog ich noch drei weitere Bikinis an die zwar nicht schlimm aber auch nicht wirklich besonders aussahen. Ich zeigte mich gerade in einem roten Badeanzug als mir ein wunderschöner grüner Bikini ins Auge fiel. Sofort ging ich zu ihm hin und nahm ihn mit in die Umkleide. „Oh ja, der ist perfekt!“ , strahlte ich. Der Bikini war mit vielen schwarzen Blüten verziert und musste am Hals zusammengeknüpft werden. Dünne rosa Streifen zogen sich über den Stoff und verliehen ihn einen besonderen Ausdruck. „Den nehm' ich!“ Als wir wieder im Hotel waren lies ich mich erschöpft auf einen Stuhl nieder. „Wirklich Lust an den Strand zu gehen hab ich nicht mehr.“ , seufzte ich und schloss die Augen. Als ob mein Magen die Aussage unterstreichen wollte, knurrte er so laut das sich zwei Besucher nach mir umdrehten. Der Rothaarige lachte. „Ich hab auch Hunger. Komm, ich lad dich ein.“ In dem Hotelrestaurant bestellte ich einen Burger und eine große Portion Pommes. „Bin ich froh das die so was hier haben!“ , sagte ich und stopfte mir die erste Ladung Essen in den Mund. Er sah mich nur irritiert an und brach die Schale irgendeines Meerestieres auf. „Wasch?“ , nuschelte ich mit vollem Mund. „Ich hatte erwartet das du einen Salat nimmst.“ Ich verdrehte die Augen. „Ich hab Hunger und da brauch ich was Richtiges. Morgen probier ich etwas anderes .“ Das ich schnell dick wurde lies ich aber unerwähnt. Einmal würde es schon nicht schaden. Ich runzelte die Stirn. „Ischt dasch da Sasuke?“ Der Rothaarige drehte sich um und sah sich den schwarzhaarigen Jungen genau an um den Kopf zu schütteln. „So Herr Sabakuno“ , sagte ich als wir auf dem Balkon saßen und stellte ihm einen Cocktail vor die Nase, „wären sie so gnädig und würde mir Ihren Vornamen verraten?“ Er nahm das Glas und sah mich einen Moment an. „War ich so unachtsam das du meinen Nachnamen rausgefunden hast!?“ Ich sah ihn eindringlich an und setzte mich neben ihn auf einen Stuhl. „Wann gedenken Sie nun, mir ihren Vornamen zu verraten?“ „Hm...A-“ Hinter uns ging die Tür auf und herein sprang ein schwarzhaariger Typ, mit Sonnenbrille, massenhaft Gel in den Haaren und Hawaii- Badehose, die ein modischer Fehltritt war. Er trug allerdings kein Hemd und sein Oberkörper war mehr als lecker. Das machte den peinlichen Auftritt etwas wett. Da ich nicht wusste wer es war sprang ich auf und stellte mich in Angriffsposition hin. „ Hey jo Gaara. Was geht?“ „Sasuke?“ , fragte dieser ungläubig mit offenem Mund. Dann herrschte Stille- niemand sagte etwas, niemand bewegte sich, bis ich das Schweigen brach: „W-was zum Teufel?!“ , fing ich an zu lachen. Es überkam mich eine wohlige Welle, sie durchströmte meinen ganzen Körper und lies mich komische Geräusche von mir geben. Ich lachte so lange bis mir der Bauch wehtat und selbst da konnte ich noch nicht aufhören. „Aua, mein Bauch...“ , gluckste ich und schmiss mich auf den Boden um dort gestörte Bewegungen zu machen. Ich rollte mich zusammen, klatschte mit der Hand auf den Boden, hielt mir im nächsten Moment wieder die Hand an den Bauch und wünschte endlose Lachtränen aus meinen Augen. Immer wenn ich Sasuke ansah überkam mich ein neuer Lachanfall. Als mein Magen so rebellierte, dass ich Würgereize bekam, hörte ich endlich auf zu lachen und blieb mit einem erschöpften Seufzer ruhig liegen. „Soso, Gaara also.“ Die Frage der Fragen hatte sich nun geklärt, also konnte ich jetzt schlafen gehen. Nur der Teufel weiß was mit mir an diesem Tag los war, denn ich stand auf, legte mich in mein Bett und schlief ein. Mein Traum war schlecht- ich wälzte mich unruhig hin und her und wachte zwei mal auf. Immer wieder zogen verschiedene Bilder an meinen geistigen Auge vorbei. Wasser, mein neuer Bikini, wie ich geschockt gucke und mich schäme und Tobi, aus meinen vorherigen Träumen. Ich war froh als es hell war, als ich aufstand und mir verschlafen die Haare aus dem Gesicht strich. Ich schlenderte in die kleine Küche und machte den Kühlschrank auf um mir eine Packung Milch zu nehmen, aufzuschrauben und einen kräftigen Schluck zu nehmen. „Hm, sehr deliziös.“ , nuschelte ich, sah mir das Etikett an und stellte die Packung wieder zurück an ihren Platz. „Und jetzt schwimmen...“ Als ich dann aber unten am Pool stand, fiel mir ein das ich vergessen hatte meinen Bikini anzuziehen. Ich sah mich um- es war so früh, dass niemand hier war. Ich überlegte kurz und kam zum Entschluss, dass Nacktbaden doch auch eine schöne Sache war. Mit wenigen Handgriffe zog ich mich aus und sprang ins Wasser. Schon irre dass es hier schon so früh, so heiß war. Während ich meine Bahnen schwamm begann ich ein Lied zu summen und mit jedem Ton wurde mir bewusster, was ich hier eigentlich tat. Ich wollte gerade wieder aus dem Pool klettern als ich jemanden kommen hörte. Schnell sprang ich wieder ins Wasser. Krampfhaft überlegte ich was ich machen sollte. Ich sah mich um, suchte einen Busch hinter dem ich mich verstecken konnte. Der nächstgelegene Strauch war allerdings zu weit weg und die Schritte kamen immer näher. Ich wurde immer ungeduldiger und verfiel schließlich in totaler Panik. Mist,Mist,Mist, was mach ich denn jetzt?, dachte ich immer wieder. Wenn die nahende Person ein Angestellter des Hotels war, würde ich nie wieder in dem Pool baden gehen dürfen. Aber was machte das schon für einen Unterschied? Egal wer jetzt kommen würde, es würde unerträglich peinlich für mich enden. Vielleicht konnte ich mich rausreden. Ja genau, wie im Märchen „Der gestiefelte Kater“ wären mir die Sachen geklaut und der Bikini vom Körper gerissen. Es hab bestimmt einen Dummen der mir das glaubte. Ich stöhnte gequält: Na klar Sakura, wo lebst du? Ich schwamm in eine Ecke und zog meine Beine fest an meinen Körper. Gebannt sah ich zu der riesigen Terrassentür und wartete. Ein Zeh Streckte sich langsam aus der Tür, gefolgt von einem Fuß und schließlich von einem Bein. Ich hielt den Atem an und machte mich auf das Schlimmste gefasst. Doch das Bein zog sich wieder zurück und der Jemand drehte sich um, um wieder zu gehen. Ehe ich mein Glück realisierte schwamm ich an den Rand, kletterte aus dem Pool, streifte mir meine Sachen irgendwie über und ging. Im Fahrstuhl starrten mich alle komisch an, doch das war mir im Moment ziemlich egal. Sollten sie nur gucken. „Schickes Outfit“ , grinste Sasuke als ich an ihm vorbeikam. Ich lächelte ihn an und Schloss die Tür auf. Als ich an dem Wandspiegel an der Garderobe vorbeikam blieb ich geschockt stehen. Ich hatte aus lauter Hecktick meinen Tanga über die Hose und das Oberteil falsch herum angezogen. Ich hatte Gaara schon den ganzen Tag nicht gesehen, er war noch nicht beim Frühstücks- und noch nichtmal beim Mittagsbüfettes gewesen. Allmählich machte ich mir Sorgen. Was wenn er in seiner Suite umgefallen war und seine Seele vom Tod mitgenommen wurde? Grübelnd stieg ich die Treppen hinauf, ich hatte beschlossen nicht mehr mit dem Fahrstuhl zufahren, da das abendliche Fastfoodessen ziemlich angesetzt hatte, als von oben ein lautes Trampeln zuhören war. Bevor ich zur Seite gehen konnte rannte ein Junge an mir vorbei und stieß mich um. Schreiend fiel ich drei Stufen hinunter und landete mit einer gekonnten Sprungrolle auf dem Flur. Schwankend stand ich auf und strich mir meine Klamotten glatt. „Was wäre wenn ich eine Oma gewesen wäre?“ , schrie ich dem Unfallverursacher hinterher, obwohl er mich nicht mehr hören konnte. Neben mir öffnete sich der Fahrstuhl und heraus trat tatsächlich eine Oma die zitternd die Hand hob und mich grüßte. Ich erzwang mir ein Lächeln und tat es ihr gleich. Vor Gaaras Suite klopfte ich an und wartete. Nichts. Oh Gott was war wenn er nun wirklich tot auf dem Boden lag? Aufgeregt trat ich von einem Bein auf das andere, mich fragend was ich nun tun sollte. Nach drei Minuten fasste ich einen Entschluss. Es gab keine andere Möglichkeit, schließlich ging es hier um ein Menschenleben. Mit zittrigen Händen schloss ich meine Tür auf und ging zielstrebig in die Küche und trat auf den Balkon. Vorsichtig stellte ich mich an den Rand und spähte hinunter. Schnell sprang ich zurück und schloss die Augen. Das war eindeutig keine gute Idee aber ich musste es tun. Langsam stellte ich mich auf den Rand des Balkons und hielt mich an einem Rohr,welches an der Wand verlief , fest. Es führte bis zu Gaaras Balkon und war mein einziger Halt. Zaghaft setzte ich einen Fuß auf ein weiteres, schmales Rohr und schließlich den anderen- sofort knackte es. Ich quietschte leise und schloss die Augen um mich zu beruhigen. Mein ganzer Körper zitterte als ich weitere Schritte tat und schließlich nur noch einen Meter vom Ziel entfernt war. Noch zwei Schritte und dann- schnell sprang ich auf den Balkon und presste mich fest an die Glastür. Scheiße, was wenn sie jetzt nicht offen war? Zu meinen seltenen Glück konnte ich sie öffnen und in Gaaras Suite treten. „Gaara?“ , rief ich leise und sah mich im riesigen Wohnzimmer um. Ich ging ich in die Küche und schließlich ins Bad, doch nirgends war er zu finden. Als ich das Bad verlassen wollte hörte ich ein Geräusch. So leise wie möglich folgte ich ihm. Je näher ich zum Schlafzimmer kam, desto lauter wurde es. Langsam schob ich die Tür auf, gefasst auf alles. Doch nicht auf das. Schnell rannte ich aus der Wohnung. In meiner Suite nahm ich mir angeekelt ein Glas und füllte es mit Leitungswasser. Mit schnellen Schlücken würgte ich die aufsteigende Wut und Trauer hinunter. Ich hatte mir großen Sorgen gemacht, sehr große Sorgen und hatte mich sogar in Lebensgefahr gebracht. Alles nur um Gaara mit einer Schwarzhaarigen im Bett zu erwischen. „Ich habe mich nicht in ihn verliebt.“ , flüsterte ich als die Tränen Oberhand gewannen und mir über die Wangen liefen. Unschlüssig was ich tun sollte, ging ich ins Bad und stellte mich samt Sachen unter die Dusche. Als das heiße Wasser auf meinen Körper traf, sich durch den Stoff fraß und sich brennend auf meine Haut legte, wurde mein Kopf langsam frei und ich konnte in Ruhe über alles nachdenken. Ich drehte das Wasser etwas kälter und zog mir meine Sachen aus. Es konnte mir egal sein,was er tat. Doch ich hatte ihn ins Herz geschlossen, eine Verbindung zu ihm aufgebaut und ihm all meine Gedanken anvertraut. Vielleicht hatte ich mich auch ein bisschen in ihn verliebt. Doch wie konnte ich so töricht sein und annehmen, dass er das Gleiche für mich empfinden würde? Er war immer so geheimnisvoll gewesen, sarkastisch und gemein und trotzdem im nächsten Moment wieder zärtlich und charmant. Mein Blick verfinsterte sich. Er hatte ihr seinen Namen gesagt, wo ich doch fast zwei Monate warten musste! Wütend aber auch traurig stiegt ich aus der Dusche. Eigentlich lohnte es sich nicht mehr hier zu bleiben... In Gedanken versunken saß ich am Abend am Strand, sah aufs Wasser und genoss den Sand zwischen meinen Zähen. Meine Flip Flops hielt ich in der einen, meine Sonnenbrille in der anderen Hand. Seufzend stand ich auf und wollte wieder zum Hotel gehen. „Oma nicht, du kannst doch nicht schwimmen!“ , rief jemand hinter mir und im nächsten Moment hörte ich es laut Platschen, als jemand ins Wasser rannte. Alarmiert drehte ich mich um, bereit zu helfen. Der Omi ging es allerdings gut, es musste ein Kind gewesen sein, was ins Wasser gesprungen war. Doch als ich dem Blick von ihrem Enkeln begegnete stockte mir der Atem. Das war doch... Kapitel 6: sensible Tränen -------------------------- Ich schüttelte kaum merkbar den Kopf. Das konnte nicht sein. „Tobi lass mich auf der Stelle los! Ich bin zwar alt, kann aber auf mich alleine aufpassen. Außerdem wollte ich gar nicht schwimmen gehen, lediglich nur mit den Füßen ins Wasser.“ Er lachte auf, lies sie aber trotzdem los. „Wer's glaubt.“ Und dann sah er mich wieder an. Ein unangenehm schönes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Ich schluckte. Tobi. Der Junge aus meinen Träumen. Der Junge aus meinen wiedergekehrten Erinnerungen. Automatisch tat ich einen Schritt auf ihn zu, gefangen in der Vertraut- und gleichzeitigen Fremdheit. Es kam mir so vor als ob er den Arm ein wenig nach mir ausstreckte als ich mich umdrehte und ging. „Hey Sakura warte mal!“ ,rief Gaara als ich an ihm vorbeiging. Tobi ruft nach mir und versucht mich einzuholen, doch ich bleibe nicht stehen oder drehe mich um. Meine Knie schmerzten, weil ich zuvor die Treppe runtergefallen war und mein Make- Up saß auch nicht. Meine Zunge kribbelte- ich hatte sie mir beim Kaffeetrinken verbrannt und meine Laune war am Boden. Ich ging weiter und versuchte Tobi so gut wie möglich zu ignorieren. „Jetzt warte doch mal“ ,keuchte Gaara und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich er schrak und brauchte einige Sekunden um wieder ganz bei mir zu sein. „Willst du heute Abend mit mir was trinken gehen?“ „Keine Zeit.“ Er zog seine Schmolllippe, die aber keine Wirkung mehr auf mich hatte, und verschränkte die Arme. „Und mit wem soll ich dann einen wunderschönen Abend verbringen?“ „Es gibt noch genügend wunderschöne, sexsüchtige Mädchen in dieser Gegend. Glaub mir. Und alle wollen es bestimmt gern mal mit dir treiben. Genau wie die kleine Schwarzhaarige die stöhnend auf dir geritten ist du ''Hengst''“ ,konterte ich mit scharfen Unterton. Er sah mich entgeistert an. „Was?“ Ich verdrehte die Augen: „Du weißt schon was ich meine. Heute bist du den ganzen Tag in deiner Suite gewesen und als ich nun vor deiner Schlafzimmertür stehe, um zu gucken ob es dir gut geht, muss ich mir mit ansehen, wie eine notgeile Diva auf dir rumrutscht.“ Er lachte. „Ach Süße, das war mein Bruder. Der macht so was öfters.“ Nun war es an mir entgeistert zu gucken. „Ich fasse es nicht!“ „Ja er ist echt schlimm.“ Augenblicklich schnellte meine Hand nach oben und prallte mit voller Wucht gegen seine Nase. Voller Genugtuung sah ich, wie mein Gegenüber vor Schmerz aufschrie und, seine blutende Nase haltend, nach hinten taumelte. „Bist du bescheuert?!“ ,schrie er mich an. „Nein. Wenn ich es wäre, wäre ich auf deine absolut bescheuerte Lüge reingefallen. Dein Bruder? Für wie naiv hältst du mich eigentlich? Du bist so ein verdammtes Arschloch.“ Er legte den Kopf nach hinten und schniefte. „Scheiße.“ Ich schnaubte und drehte mich um. „Du musst den Kopf nach vorne legen, Idiot.“ „ Und du bist eine vorlaute Schlampe! “ Gelassen schlenderte ich zum Hotel: „Fick dich doch du Macho.“ Wütend trat ich in die große Eingangshalle. Fahren sollte ich- sofort packen und einen Flug zurück buchen. Stattdessen steuerte ich die Hotelbar an und setzte mich an die Theke. „Irgendwas Hartes.“ ,nuschelte ich, als mich der Barkeeper fragend ansah. Ich schüttelte mich als ich von dem giftgrünen Getränk nippte. „Das ist ja widerlich.“ Hustend wog ich das Glas leicht in meiner Hand hin und her. „Was soll's.“ Achselzuckend setzte ich an und trank alles in einem Zug. Es schmeckte bitter und mein Hals brannte aber nach wenigen Sekunden breitete sich in mir eine Wärme aus, die alle meine Sorgen verschwinden lies. „Noch ein Glas davon!“ ,verlangte ich mit rauer Stimme. Ein Fehler, wie ich am nächsten Morgen feststellen sollte. „Sakura? Sakura! Du musst jetzt wirklich aufstehen. Hey!“ Irgendein Idiot rüttelte an mir ununterbrochen und verlangte tausend Sachen von mir, doch anstelle zu hören drehte ich mich mit einem lauten Schmatzgeräusch auf die andere Seite um weiterzuschlafen. Dabei merkte ich dass neben mir ein riesiges Loch war und streckte die Arme aus, um mich irgendwo festzuhalten. Meine Hände krallten sich zwar in einen Stoff aber fallen tat ich trotzdem. Ich schrie auf als mein Körper , begleitet von einem reißendem Geräusch, in kaltes Nass tauchte. Ich weiß nicht was sich Gott dabei gedacht hatte, als im nächsten Moment ein Penis vor meinem Gesicht baumelte. Noch geschockter, als ich eh schon war, sah ich auf. „Das ist jetzt mal blöd, nicht?“ ,sagte Sasuke peinlich berührt. Ich nickte nur stumm. „Was machen Sie denn da?“ Ein schlanker Mann in Uniform kam mit eiligen Schritten und empörten Gesichtsausdruck auf uns zu. Er blieb ein paar Meter vor Sasuke stehen und betrachtete, laut luftschnappend, seinen Hintern. „Hören Sie-“ ,setzte Sasuke an und drehte sich um ehe ich ihn aufhalten konnte. Der Mann zog scharf die Luft ein, da er nun auch freie Sicht auf das beste Stück von dem Schwarzhaarigen hatte. „Das werde ich umgehend melden!“ „Nein, lassen sie es mich erklären!“ ,rief Sasuke und machte einen Schritt auf ihn zu, wobei sein kleiner Sasuke hin und her wippte. „Bleiben Sie bloss da stehen wo sie sind!“ ,zischte unser Gegenüber und hielt abwehrend die Hände hoch. „Ihre perversen Liebesspielchen können Sie in Ihrer Suite vollführen. Ich gehe jetzt und melde diesen Vorfall!“ „Jetzt warten Sie doch!“ ,rief Sasuke. Genau in diesem Moment betrat eine Frau die Terrasse, schrie auf und rannte hysterisch davon. Der Uniformmann beschleunigte und war nach wenigen Sekunden verschwunden. „Na toll! Und nun?“ Sasuke drehte sich schwungvoll um. Ich konnte seinem Penis nur knapp ausweichen indem ich untertauchte. „Zieh dir was an!“ ,befahl ich wieder an der Oberfläche. „Wie denn? Ich hab ja nichts! Du hast mir doch meine Hose plus Unterhose zerrissen, als du ins Wasser gefallen bist. Ich stöhnte und streckte ihm meine Hand entgegen. Er sah sie nur fragend an, was mich zu einem weiteren Stöhnen bewegte. „Hilf mir raus!“ Er nahm meine Hand in seine Hand und zog mich raus. Dabei spannten sich seine Muskeln am Oberarm herrlich an, was sehr sexy war. „Und jetzt?“ „Lauf!“ ,sagte ich bestimmt, „Doch bevor du läufst, halte dir das vor deinen Schambereich.“ Ich zog mir mein T-Shirt aus und gab es ihm. Doch gerade als wir loslaufen wollten kam die Polizei um die Ecke. „Shit.“ ,murmelte ich tonlos. „Sie behaupten also dass Ihre Freundin bewusstlos am Beckenrand des Hotelswimmingpools lag und dass Sie sie aufwecken wollten!?“ ,fragte einer der beiden Polizisten und sah auf ein Formular. Sasuke nickte. „Nach langem Probieren soll sie sich dann einfach umgedreht und den Halt verloren haben!?“ Wieder ein Nicken seitens Sasuke. „Daraufhin hat sie sich kurzerhand an ihrer Hose festgehalten, um im nächsten Moment in den Pool zu fallen und Ihnen Hose samt Unterhose zu zerreißen!?“ „Ja verdammt, so war es!“ ,rief Sasuke und fuchtelte mit seinen Händen in der Luft herum. „Nun das … ist eine sehr unfassbare Geschichte.“ ,sagte der andere, dicke Polizist mit scharfem Ton und sah Sasuke skeptisch an. Letzterer stöhnte nur und sank in seinem Stuhl zurück. „Was sagen Sie dazu?“ Die Frage war an mich gestellt. „Ähm“ ,stotterte ich, „ich weiß ehrlich gesagt nichts mehr. Zu mindestens nicht, wie ich überhaupt an den Pool gekommen bin. Aber das mit der Unterhose ist … wahr.“ Peinlich berührt sah ich zur Seite. Die beiden Polizisten grinsten sich an und fingen im nächsten Moment laut an zu lachen. „Sie können dann gehen.“ ,kicherte der dicke von beiden während der andere vom Neuen losprustete. „Wie...“ ,setzte Sasuke an. „Das ist die amüsanteste Geschichte aller Zeiten!“ ,kicherte der Dicke und wischte sich eine Lachträne aus dem Auge. „Es ist hier immer so langweilig, da kommt so ein Fall gerade recht.“ ,stimmte der Andere zu und räusperte sich um im nächsten Moment ernst fortzufahren. „Ich denke das ist kein Grund solch großen Heckmeck zu veranstalten. Ich habe mir ihre Akten angesehen, welche völlig unbeschmutzt sind. Also gehen Sie. Aber wehe es kommt noch einmal vor.“ Wir schüttelten den Kopf und er fing wieder an zu kichern: „Die Hose samt Unterhose kaputt gerissen...“ Sasuke und ich verabschiedeten uns schnell und gingen. „Trink beim nächste mal nicht mehr so viel.“ ,ermahnte mich der Schwarzhaarige vor der Tür des Polizeireviers und lief angesäuert los. Ich seufzte traurig und rannte ihm hinterher. „Bist du sehr sauer?“ Er sagte nichts. „Es tut mir leid! Ehrlich!“ Wieder nur Schweigen. „Sasuke.“ ,flüsterte ich den Tränen nah, „Das ist nicht fair!“ Wieso war es mir verweigert etwas zu trinken? Wieso durfte ich nicht einmal über die Strenge schlagen? Verdammt, wegen dem bescheuerten Alkohol hätten wir beinahe miteinander geschlafen! Und wer war betrunken gewesen? Er! Ich schüttelte mich und rannte davon. Während ich rannte verschleierte sich mein Blick immer mehr durch die Tränen welche mir in die Augen stiegen. Ich war seit dem Unfall so scheiß sensibel geworden. Ich wusste weder wo ich war, noch wie lange ich überhaupt schon lief. Meine Lunge protestierte doch ich hörte nicht auf sie, unterdrückte den aufkommenden Würgereiz und beschleunigte. Doch irgendwann kam der Punkt an dem meine Beine nachließen und mich ,wortwörtlich, auf den Boden der Tatsache zurück zogen. Und dann lag ich da- mitten im Dreck, staubig, dreckverschmiert und verheult. Meine Knie brannte, die Hose hatte bestimmt etliche Löcher und meiner Lunge ging es alles andere als gut. Schwer atmend richtete ich mich auf und humpelte weiter. Zum Glück war das Hotel nicht mehr weit entfernt aber dass mich ein Opa überholte stärkte meinen Optimismus nicht gerade. Auf einmal setzte mein Bewusstsein aus und mir wurde schwarz vor Augen. Kurz bevor ich fiel sah ich ein vertrautes Gesicht und rief mit letzter Kraft: „Hilf mir!“ Ich erwachte tief in der Nacht mit einer schrecklichen Hustenattacke. Keuchend tastete ich nach dem Lichtschalter, doch ehe ich ihn fand wurde das Licht schon angemacht. Ich saß in meiner Suite, in meinem Bett und war immer noch so dreckig wie vorher. „Auf dem Nachttisch steht Medizin. Der Arzt meinte du hast deine Lunge überlaste. Deine Atemwege sind total trocken und deshalb hast du auch die Hustenanfälle.“ Ich sah ihn stumm an. Zum einen da eh nur Krächzen aus meiner Kehle kommen würde und zum anderen, da er vor kurzem noch auf mich sauer war und ich wegen dem Vorfall überhaupt in dieser Verfassung war. „Tu so was nie wieder! Hast du verstanden?“ Ich verzog innerlich das Gesicht. Ich hasste den Ton in dem er sprach! Seine strenge Mine wurde besorgt und er kam zu mir. „Es tut mir so leid Sakura! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!“ Er kam immer näher und stand nun ganz dicht neben mir. „ Als ich erfahren habe, dass es dir nicht gut geht, hab ich mir Vorwürfe gemacht, dass ich dich einfach weggehen lies. Und dann sah ich dich so erschöpft in deinem Bett liegen und da wurde alles nur schlimmer. Und dann dieser Typ, ich dachte er und du...“ Den letzten Satz sprach er so schnell, dass ich ihn kaum verstand. Ich sah ihm tief in seine schwarzen Augen. Und da passierte es: In diesem einen Moment war ich ihm so nah wie noch nie. Er lies mich in sein Innerstes blicken, er teilte seine Gefühle für ein paar Sekunden mit mir. Dann verschloss er sich wieder. Bis jetzt war mir nie aufgefallen, dass er nicht viel von seinem Befinden preisgab. Er war immer so cool, unbeschwert und guter Laune. Dabei sah es ganz anders in ihm aus. Ich beugte mich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke.“ ,flüsterte ich. „Bist du fertig?“ Ich schrie auf und drehte mich um, wobei ich eine Vase vom Tisch stieß. Gaara stöhnte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Das wären wohl tausend Euro mehr zu zahlen.“ Ich stemmte die Hände in die Hüfte und sah ihn böse an. „Wenn du mich so erschreckst! Ich bezahl es schon selber.“ Der Gedanke an die verschenkte tausend Euro tat ziemlich weh aber den Sieg würde ich Gaara nicht lassen! Ich drehte mich um und packte meine Sachen weiter. „Nur weil du etwas gegen Sex im Urlaub hast, bist du noch lange, lange nicht im recht mich so anzukeifen. Ich bezahle die tausend Euro, so wie ich auch schon den Flug und das Hotel bezahlt habe.“ Ich ballte die Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte ich ihm an den Kopf geworfen, dass er ein rücksichtsloses Arschloch war. Er hatte mir den Glauben an sein Interesse an mir geschenkt. Er war in mein Leben geplatzt und so lange an meiner Seite gewesen bis ich mir meinen Gefühlen nicht mehr sicher wahr. „Lass mich allein!“ ,zischte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Einen Tag später schloss ich die Wohnungstür im Internat auf und rief: „Home, sweet home!“ Zur Antwort drang ein Stöhnen an mein Ohr. Seufzend schloss ich die Tür leise hinter mir und ging in mein Zimmer. Diese Ferien bestanden eindeutig aus zu viel Sex! Zugegeben deprimierte es mich, da ich selber noch nie dieses Vergnügen erleben durfte. Mit gerunzelter Stirn trat ich in den Flur und verfolgte das leise Stöhnen, bis ich vor Hinatas Zimmer stand. Verblüfft nickte ich anerkennend, da ich so was nie von ihr erwartet hätte. Sie war ein aufgeschlossener, bodenständiger Mensch, der nicht einfach so für eine schnelle Nummer war. Oder ich kannte sie noch zu wenig. Zurück in meinem Zimmer setzte ich mich an den Schreibtisch und fuhr meinen Laptop hoch. Ich hatte ihn schon so lange nicht mehr benutz, dass er ganz verstaubt war. Und auch in dem ganzen Zimmer sah es nicht besser aus. Ich machte leise Musik an, holte mir einen Eimer Wasser, einen Lappen und ein Handtuch und begann meinen Laptop vorsichtig sauber zu machen. Danach wischte ich meinen Schreibtisch ab, das Regal aus (welches ein weißes Wave Regal war, du kannst es ja mal googlen) und sämtliche Ecken. Mit im Takt wiegenden Hüften sprühte ich die Fenster mit Glasreiniger an und wischte auch diese sauber. Das gleiche machte ich beim Spiegel. Nach getaner Arbeit lies ich mich erschöpft in den Drehstuhl vor meinem Schreibtisch fallen. Mir war eine Idee gekommen. Sicherlich hatte niemand die Daten, also Fotos, Dokumente, gespeicherte Internetseiten, gelöscht und genau diese konnten wahnsinnig viele Informationen enthalten, welche mir halfen mein Gedächtnis wiederzufinden. Nur ein Problem gab es- ich wusste das Passwort zu meinem Laptopprofil nicht mehr. Frustriert fuhr ich ihn wieder runter und überlegte angestrengt nach einer Lösung. Entschlossen schnappte ich mir meine Strickjacke plus Geld und machte mich auf dem Weg zu Tsunade. Ohne zu klopfen schmiss ich die Tür auf und ging zu dem großen braunen Schreibtisch am Ende des Zimmers. „Tsunade“ ,sagte ich ohne zu warten, „wo habe ich früher gewohnt?“ Sie sah mich zuerst verwundert und dann böse an. „Sakura Haruno, was fällt dir ein...“ „Es ist wichtig!“ ,unterbrach ich sie. Tsunade sah mich durchdringlich an, zeigte keinerlei Anstand mir meine Frage zu beantworten. „Bitte!“ Ich faltete die Hände zusammen und sah sie flehend an. „Ich weiß zwar nicht warum es so wichtig ist“ Sie stand auf und ging zu einem Schubfach um dieses aufzumachen und eine Akte herauszuholen „Aber ich werde dir zu liebe nach schauen.“ Mir fiel auf, dass sie mit erstaunlicher Klarheit die Sätze aussprach. Sie musste wohl auf Entzug sein. Tsunade setzte sich eine Brille auf, was sie unheimlich geschäftlich wirken lies, und sah sich die Akte an. „Du hast in Sungakure gewohnt. Eine schöne Stadt, nur ziemlich warm da.“ Ich bedankte mich und verschwand so schnell wie ich gekommen war. Ich hatte Glück. Als ich am Bahnhof ankam konnte ich sofort eine Fahrkarte nach Sunagakure einlösen und in den Zug steigen. Ich stöpselte mir meine Ohrhörer in die Ohren, die Musik auf meinem Mp3-Player fand ich immer noch gut, und versuchte den aufsteigenden Gedanken zu unterdrücken, dass meine Tat vielleicht zu voreilig war. Ich spürte wie sich jemand zu mir gesellte und sah auf. Augenblicklich stockte mein Atem. Gegenüber von mir lies sich Tobi nieder. Er sah unverschämt gut aus. Ein weißes T-Shirt auf dem die Umrisse blauer Häuser aufgedruckt waren spannte sich sanft über seinen Oberkörper. Dazu trug er eine lässig verblichene Jeans die am rechten Oberschenkel leicht aufgeschliffen war. Er sah mich mit seinen dunkelbraunen Augen belustigt an und lächelte. Ich lächelte zögernd zurück, wandte meinen Blick dann aber ab. Es war komisch in in Wirklichkeit vor mir zu sehen. Mein Gehirn sagte dass er es unmöglich sein konnte, dabei brauchte ich nur die Hand ausstrecken und ihn berühren, doch mein Herz wusste genau das er es war. Es schlug irgendwie regelmäßiger in seiner Gegenwart, dass war mir bei unserer ersten Begegnung schon aufgefallen. Mir lief eine stumme Träne über die Wange. Ich wollte mein altes Leben zurück! So unauffällig wie möglich wischte ich sie weg und nahm die Ohrhörer ab. „Tobi.“ ,flüsterte ich. Er sah mich an. „Ja.“ Seine Stimme hatte einen leichten rauen Unterton, war aber trotzdem angenehm. Genauso wie aus meinen Träumen nur realistischer, nur intensiver. Ich sah in seine Augen. Ehe sich mein Gehirn dagegen wehren konnte sprang ich auf und fiel ihm in die Arme. Viel mehr stolperte ich, das war mir aber egal. Ich fiel also in seine Arme und fing an zu schluchzen und zu weinen. Er wartete geduldig bis ich mich beruhigt hatte und streichelte mir immer wieder beruhigend über den Rücken. „Wieso musste mir so was passieren?“ Er seufzte und drückte mich etwas fester. „Ich weiß es nicht. Du bist eben extrem tollpatschig.“ Er stockte. „Oder nicht mehr?“ Ich richtete mich auf und wischte mir energisch übers Gesicht. „Oh doch. Und sensibel bin ich geworden.“ ,lachte ich. Er lächelte mich an. „Es wäre schlimm gewesen, wenn du dich so sehr verändert hättest.“ Er sah mich an, so intensiv wie er es schonmal getan hatte. „Komm her!“ Er zog mich an sich und drückte mir einen Kuss auf die Haare. „Verdammt ich hab dich so vermisst. Ich wusste die ganze Zeit nicht wo du hingezogen bist und dann sah ich dich in dem Café...“ Ich lauschte seiner schönen Stimme an seiner Brust und nahm seinen regelmäßigen Herzschlag in mich auf. „Tobi?“ „Hm?“ Ich vergrub mein Gesicht noch mehr in sein T-Shirt und sagte: „Du musst mir helfen meine Erinnerungen wieder zu finden. Ich bin mir sicher das sie wiederkommen werden, aber nur wenn ich etwas dafür tue. Ich will wieder alles wissen.“ Er hielt mich ein Stück von sich weg um mir in meine Augen schauen zu können. „Du wirst immer auf mich zählen können. Immer. Egal wie viele Gedächtnisverluste du erleidest und ich immer wieder von vorne anfangen muss dir zu helfen und zu erklären. Ich werde dir immer helfen!“ Es tat gut neben Tobi durch die Straßen von Sunagkure zu laufen. Er blieb stehen als wir an einem Skatepark vorbei kamen. „Hier waren wir früher manchmal.“ Ich sah ihn entgeistert an: „Ich mochte es zu skaten?“ Er schüttelte grinsend den Kopf. „Du hast es gehasst aber mir zu liebe bist du mitgekommen.“ Wir gingen weiter und es dauerte nicht lange bis wir an einer Eisdiele vorbei kamen. „Hier waren wir Eis essen, nachdem wir uns im Park getroffen hatte. Nicht wahr?“ Ich erinnerte mich ganz klar daran. „Ja das kann sein, wir sind danach noch viele male hier her gegangen.“ „Zeig mir den Park!“ ,befahl ich, nahm seine Hand und zog ihn mit. Er stolperte hinter mir her und sagte mir den Weg, bis wir vor einem riesengroße Gelände standen. Überall wuchsen zwischen kleinen Bäumen lauter exotische Pflanzen. Kein Wunder, hier herrschte echt heißes Klima. Tobis Hand ruhte warm in meiner. Ich drückte sie etwas fester und sog tief die warme Luft ein. Er fing an „home, sweet home“ zu summen. „Zeig mir wo ich gewohnt habe.“ Es war ein bitteres Gefühl vor meinem alten Appartment zu stehen und das Namensschild mit der Aufschrift „Fam. Akimichi“ zu lesen. Ein weiterer Beweis, dass es kein zurück gab. Mein Magen zog sich zusammen weil ich Hunger hatte und knurrte furchtbar laut. „Komm wir gehen etwas essen.“ Er wollte mich sanft mitziehen aber ich hielt ihn zurück. „Nein. Ich … ich möchte zu dir gehen.“ Ich errötete leicht weil dieser Gedanken für mich absurd erschien. Ich wusste so gut wie nichts mehr über ihn und überstürzte irgendwie alles. Doch er schien es nicht so zu sehen. „Ich hab nicht mehr viel im Kühlschrank aber für Bolognese reicht es noch.“ Ich stellte ein Foto auf dem ein bildhübsches Mädchen, wahrscheinlich Tobis Freundin, in die Kamera strahlte zurück an seinen Platz und ging zu ihm in die Küche. „Schneidest du die Tomaten?“ Ich nickte stumm. Er gab mir ein Schneidebrett und ein Messer und wuselte weiter in der Küche umher. Während ich anfing die Tomate einmal in der mit durchzuschneiden holte er Hackepeter aus dem Kühlschrank und setzte Wasser zum Kochen auf. „Ist das deine Freundin auf dem Foto im Wohnzimmer?“ Er kicherte, nahm sich ebenfalls ein Schneidebrett und schnitt den Hackepeter in viele kleine Würfel. „Nein, dass ist meine Schwester Konan. Sie wohnt in Amegakure und wird bald heiraten.“ Ich schnitt die nächste Tomate in Scheiben. „Wie geht es dir in dem Internat?“ Er stellte den Hackepeter zur Seite und griff sich eine Zwiebel. „Gut. Die Mädchen sind wahnsinnig nett dort.“ „Die Jungs nicht?“ Tobi ging aus der Küche und kam mit einer Taucherbrille wieder. Ich sah ihn verwirrt an worauf er antwortete: „Damit ich nicht heule.“ „Wir wär's noch mit einem Toast?“ ,schlug ich spaßeshalber vor. Tatsächlich griff er in eine Brotbox und steckte sich ein Toast in den Mund. Mit zusammen geknautschten Gesicht sah er mich an und ich musste lachen. Ich lachte so lange bis das Wasser überkochte und Tobi sich fluchend auf den Topf stürzte, ihn zu Seite schob und das übergelaufene Wasser wegwischte. Dann stellte er den Topf wieder auf die Herdplatte, machte die Spagetti hinein und gab Salz dazu. „Und die Jungs sind also nicht nett?“ ,führte Tobi das Gespräch weiter. „Was heißt nett? Sie sind ganz okay...“ Er sah mich ernst an. Wobei es durch die Taucherbrille eher komisch aussah und ich mir einen neuen Lachanfall verkneifen musste. „Also der Schwarzhaarige Typ scheint sich ja sehr um dich zu kümmern.“ Ich überlegte kurz. „Sasuke? Wieso?“ „Du kamst kurz vor deiner Abreise angehumpelt und bist dann vor meinen Augen umgefallen. Davor hast du mich um Hilfe geboten. Und als ich dich auf die Arme nahm, um deine Suite zu suchen, kam dieser … Sasuke an und riss dich aus meinen Armen. Er war total aufgebracht dass ich, ein Fremder, dich anfasse.“ Er schälte die Zwiebel. „Davon hat er gar nichts erzählt.“ ,bemerkte ich stirnrunzelnd und widmete mein Messer der letzten Tomate. „Er war dann aber sehr besorgt und hat sich bei mir für sein Verhalten entschuldigt.“ Er stellte einen zweiten Topf auf den Herd, kippte Öl in ihn hinein und gab dann die Zwiebeln dazu. „Kann ich etwas zu Trinken haben?“ Er nickte und schenkte mit ein Glas Eistee ein. „Wenn dich irgendwann jemand verletzten sollte, sag es mir!“ Er gab mir das Glas und nahm die Taucherbrille ab. „Sie sind alle wirklich nett, außer..“ Ich schüttelte den Kopf. „Ist egal.“ Er sah mich böse an. „Die Geschichte ist total bescheuert.“ ,rief ich und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. Nachdem er mich drei Minuten weiter so böse angeguckt hatte, fing ich schweren Herzens an ihm alles zu erzählen. „... Und dann meinte er: Nur weil du etwas gegen Sex im Urlaub hast, bist du noch lange, lange nicht im recht mich so anzukeifen. Ich bezahle die tausend Euro, so wie ich auch schon den Flug und das Hotel bezahlt habe.“ Tobi sah wütend aus. „Diese Art von Typen gibt es leider zu oft. An meiner Schule gibt es auch so ein notgeiles Arschloch- Itachi Uchiha.“ Ich erstarrte. Uchiha. Er bemerkte es sofort und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich bejate und wies ihn auf die glasigen Zwiebelstückchen in dem Topf hin. In dieser Nacht konnte Sasuke Uchiha nicht einschlafen, obwohl er normalerweise keine Probleme damit hatte. Seine Gedanken schwirrten ungeordnet in seinem Kopf herum. Hauptsächlich drehten sie sich um Sakura, was ihn nicht sonderlich wunderte da dieses Mädchen schon lange einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit besaß. Seit jenem Tag war es aber unerträglich. Er machte sich immer noch Vorwürfe. Wie konnte er so dumm sein und sie davon rennen lassen? Wie konnte er ihr so weh tuen? Er hatte seine Worte gar nicht für so verletzend gehalten. Irgendetwas war mit diesem Mädchen. Etwas was er heraus finden musste. Sasuke stand auf und rieb sich mit der Hand übers Gesicht. Dann ging er ins Bad und sah in den Spiegel- ein verpeiltes und ausgelaugtes Gesicht sah ihm entgegen. „Was ist nur aus dir geworden?“ , fragte eine zu raue Stimme sein Spiegelbild. Er machte den Wasserhahn auf und lies seine Hand voll mit Wasser laufen. Mit viel Schwung schmiss er sich das kühle Nass ins Gesicht. Diese raue Stimme war seine Stimme. Kapitel 7: Denn ich bin dein Gedächtnis --------------------------------------- Seufzend stand ich von Tobis Sofa auf und ging zum Fenster, um, auf die Straße schauend, einen Schluck von meinem Tee zu nehmen und die Wassertropfen bei ihrem Tanz auf dem Asphalt zu beobachten. Es regnete schon den ganzen Tag- noch immer war der Himmel grau verhangen. Ich mochte den Regen, aber nicht wenn er mich von meinem Vorhaben abbrachte. Tobi meinte, dass es in Sunagakure selten regnete. Warum also ausgerechnet heute? „Was hast du?“ ,fragte er und trat hinter mich. Ich nahm einen weiteren Schluck und sah ihn an: „Lass uns einen Regenschirm nehmen und weiter die Stadt erkunden.“ Er musterte mich und anschließend die nasse Straße. „Denkst du nicht, dass es ziemlich viel auf einmal ist?“ Ich starrte ihn entgeistert an und öffnete gerade den Mund, als er mir dazwischen sprach: „Du musst dir Zeit lassen alles zu verarbeiten. Die vielen Informationen können unmöglich gut für dich sein. Du stellst so viele Fragen in der Minute. Ich bekomme Schwierigkeiten sie zu beantworten!“ „Ich kann aber nicht auf hören! Weißt du wie unerträglich es ist, jeden Tag aufzuwachen und feststellen zu müssen, dass man ein Gedächtnis von ein paar Wochen hat und davor nichts mehr weiß? Dass man keine schönen, keine schlechten Erinnerungen mehr in sich trägt?“ Während ich sprach wurde meine Stimme immer lauter. „Man sagt doch dass man aus Fehlern lernt aber ich nicht, weil ich gar nicht mehr weiß, was meine Fehler waren!“ Die letzten Worte schrie ich ihm ins Gesicht, so laut dass ich selbst erschrak. Er sah mich die ganze Zeit an ohne sich zu bewegen, ohne etwas zu sagen. Er sah mich einfach nur an und selbst als ich nichts mehr sagte, lag sein Blick auf mir. Dann, aus heiterem Himmel, schlang er seine Arme um mich und zog mich an seinen warmen Körper. „Und genau deswegen bin ich da, meine kleine Kirschblüte. Ich kann dir sagen was deine Fehler waren, denn ich bin dein Gedächtnis .“ * Sasuke saß in seiner Wohnung auf dem Sofa und sah Fern. Das Sofa war auf einer Anhöhe, welche sie heimlich aufgebaut hatten- eine Idee von Naruto, die gar nicht so schlecht gewesen war- aufgestellt, so wie Fernseher, Stereoanlage und ein kleiner Tisch. Wenn man den Kopf drehte konnte man aus einem großen Fenster auf das Meer sehen. Das Fenster davor hatten sie ausbauen und ein größeres einbauen lassen, mit der Begründung, dass zu wenig Licht ins Zimmer falle und so ihre Stimmung samt Schulleistung negativ beeinflusst wurde. Er war am Anfang gegen diese dusselige Begründung gewesen, aber nun hing das Fenster groß und prächtig ab Kniehöhe aufwärts neben dem Sofa und war der Stolz der ganzen WG. Sasuke zappte durch die Kanäle, schaltete schließlich den Fernseher aus und sah aus besagtem Fenster. Es hatte immer etwas Beruhigendes. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, lehnte sich tiefer in das weiche Sofa und schloss die Augen. Eine wunderbare Stille herrschte in der Wohnung und das schon seit einem Tag. Gaara war wieder abgehauen, vielleicht zu einer Geliebten, Shikamaru war zu seinem alten Freund Chouji gefahren, um dort seine Familie zu besuchen und Naruto war irgendwo hingeflogen, wegen seinem Schülersprecherkram und Ramen und bla. Interessierte ihn nicht. Trotzdem ging ihm diese Ruhe langsam auf die Nerven, vor allem weil seine Gedanken häufiger zu Sakura abschweifen konnte. Ihre schöne Stimme und das wohlige Lachen tauten sein Herz jedes mal von Neuem auf und selbst wenn sie mal nichts sagte, war er ganz und gar von ihr fasziniert. Wenn man sie ansah schienen ihre seltsamen rosa Haare im ersten Moment gar nicht zu den strahlenden, grünen Augen, über der geraden Nase und unter den feinen Augenbrauen, zu passen. Doch beim zweiten, genaueren Hinsehen, war alles an ihr so harmonisch und vollkommen, dass man den Blick nur schwer von ihr nehmen konnte. Oder ging es nur ihm so? Es war so still im Raum, dass er sich atmen hörte. Eine Weile lauschte er auf die gleichmäßigen Züge mit denen er Luft in seine Lunge sog und wieder ausstieß. Die Stille ergriff immer mehr Besitz von ihm, hüllte seinen Körper mit ihren langen, dünnen Armen ein. Er hatte sie sich schon so oft gewünscht, die Stille, und jetzt wo er sie hatte, gefiel ihm das Ganze nicht mehr. Diese Art von Stille war unglaublich erdrückend. Energisch griff er zur Fernbedienung und wollte den Fernseher wieder anmachen, als auf einmal die Haustür mit einem lauten Knall aufflog. * Gegen Abend schaffte mich Tobi zum Bahnhof- es hatte keinen Zweck weiter zu machen. Mit einem aufmunternden Lächeln nahm er mich in die Arme und sagte: „Falls du Probleme haben solltest, ruf mich an. Meine Wohnung steht jeder Zeit für dich offen!“ Ich nickte matt und stieg in den Zug ein. Meine Stirn fühlte sich unnormal heiß an, was ich Tobi jedoch verschwiegen hatte. Der Zug begann zu fahren und mich von ihm wegzubewegen. „Ha, ich habe die Wette gewonnen. Was bekomme ich nun?“ Breit grinsend sah ich ihn an: „Einen Arschtritt weniger.“ Mit lautem Geschrei wollte er sich auf mich stürzen, doch ich war schneller. Mit einer geschickten Drehung brachte ich mich aus der Schussbahn und lief lachend davon. Hinter mir hörte ich einen dumpfen Knall und anschließend ein Stöhnen. Erschrocken drehte ich mich um und sah wie Tobi sich, mit schmerzverzerrtem Gesicht, den Hintern rieb. „Alles okay?“ ,wollte ich ängstlich wissen. Wackelig stand er auf und kam in langsamen Schritten auf mich zu. „Weißt du...“ ,sagte er und humpelte weiter, „... dass du“ , nun stand er vor mir, „gerade voll bescheuert guckst?!“ Mit diesen Worten fing er an mich aus zu kitzeln. „Tobi!“ ,schrie ich lachend. „Tobi hör auf!“ Ich wand mich hin und her in seinen Armen, doch egal wie sehr ich strampelte, er lies nicht locker. Mein Lachen verging mir und Tränen der Qual stiegen in meine Augen. Er merkte es und lies abrupt los. Während ich keuchend auf den Boden sank entschuldigte er sich schuldbewusst und bot mir sämtliche Wiedergutmachungen an, doch ich sah ihm einfach nur verschmitzt in die Augen und flüsterte: „Der Tag wird kommen.“ Mit höllischen Kopfschmerzen setzte ich mich an den Schreibtisch, fuhr den Laptop hoch und gab sämtliche Wörter ein, die mir als Passwort einfielen. Irgendwann schlürfte ich verzweifelt in die Küche und füllte mir ein Glas mit Wasser. Mittlerweile waren die Kopfschmerzen zu einem Pochen angewachsen. Aus meinem Glas trinkend ging ich alle Möglichkeiten durch, die ich noch nicht eingetippt hatte. „Tobi“ hatte ich gleich am Anfang eingegeben und alle anderen Dinge, die mir laut Tobi lieb und wichtig gewesen waren, konnte meinen Laptop auch nicht entsperren. Was konnte mein Kennwort sein? Ich war mir sicher, dass es im Verhältnis zu Tobi stehen musste... Nichts. Ich wusste einfach nichts. Warum konnten meine verdammten Erinnerungen nicht in Momenten zurückkehren, wo ich sie wirklich brauchte? Warum musste ich sie überhaupt verlieren? Und dann noch die Art und Weise, wie ich sie verloren hatte. Auf einem Bleistift ausgerutscht! Auch der Arzt fand das hoch amüsant. Wie dumm konnten Zufälle sein? All diese Fragen machten mir die Kopfschmerzen nur noch unerträglicher und vermehrten sich, je länger ich darüber nachdachte. Ich beschloss schlafen zu gehen. „Lass mich in Ruhe!“ Ich drehte mich um und wollte gehen aber Tobi hielt mich am Ärmel fest und zog mich so stark zurück, dass der Stoff knackte. „Du machst noch meinen Pullover kaputt!“ ,herrschte ich ihn an. „Dein Pullover ist im Moment gar nicht wichtig, Sakura. Du bist in diese Gang reingeraten und musst unbedingt wieder raus!“ Ich sah ihn abschätzend an und drehte mich wieder um. „Sakura!“, schrie er. „Die beuten dich aus, spielen dir im ersten Moment vor deine Freunde zu sein und lassen dich in schlimmen Situationen auflaufen. All die Sachen die du tun musst, das ist doch nicht mehr normal. Sakura, ich kann dir helfen. Bitte! Überleg es dir!“ „Nein Tobi, es ist zu spät.“ sagte ich und schüttelte den Kopf. Als ich ging fing es an zu regnen. * „Bäm. Und daheim ist der King!“ In der Tür stand ein blonder Wuschelkopf mit Blümchenbadehose und freiem Oberkörper. Der anfängliche Schock Sasukes verwandelte sich in Empörung und schließlich in Wut. Doch anstatt Naruto anzuschreien, griff er auf seine übliche provozierende Art zurück: „Hast du dir dein Six-Pack mit Öl eingerieben, oder warum glänzt das so bescheuert?“ Der Blonde sah mit einem breiten Grinsen an sich herunter. „Sieht geil aus, was?“ Dann verschwand er in seinem Zimmer. Ein kleines Lächeln umspielte Sasukes Mund. Naruto war so ein kleiner Spinner. Währenddessen schmiss Naruto seine Sachen auf sein Bett. „Schöne wieder zu Hause zu sein.“ ,flüsterte er, breitete die Arme aus und holte tief Luft. Es müffelt in seinem Zimmer, also machte er das Fenster weit auf. Vielleicht sollte er es mal neu streichen und sich neue Möbel zu legen. Nicht alle, nur ein paar die schon völlig kaputt waren. Er hatte ja nicht die Geldscheiße. Aber er hatte Zeit, denn er war jung und frei. „Hast du Lust auf 'ne Runde Rahmen?“ „Schon wieder? Wir waren doch erst letzte Woche Rahmen essen.“ „Ach bitte. Sasuke. Bitte!“ „Du bist wie ein kleines Kind, Naruto!“ Naruto überging die Bemerkung und sah seinen Gegenüber still an. „Na gut aber du bezahlst.“ ,verdrehte Sasuke die Augen und stand auf. „Ja natürlich.“ ,grinste Naruto. Doch im Geheimen hatte er gehofft, das Sasuke bezahlen würde. * Seit sie weg war ging es ihm nicht gut. Er dachte nur noch negativ und hatte zu gar nichts Lust. Genervt von allem stellte sich Tobi unter die Dusche und lies eiskaltes Wasser über seinen Körper laufen. Wie er diese Depressionsanfälle hasste. Dabei waren sie schon lange nicht mehr aktiv gewesen. Als er Sakura das erste Mal wieder gesehen hatte, war augenblicklich alle Angst von ihm abgefallen. Seiner Kirschblüte ging es gut- sie lebte und war immer noch wie früher, hatte sich aber auch gleichzeitig sehr verändert. Wie viele Fragen er sich doch gestellt hatte. Und als er sie endlich wieder in den Arm nehmen, sein Gesicht in ihren weichen, rosa Haaren vergraben und ihre wohlige Stimme hören konnte, ging es ihm wieder gut. Dafür war die Sehnsucht nach ihr größer geworden. Am Liebsten wäre er jeden Tag bei ihr. Ohne wirklich auf das laufende Programm zu achten, starrte er auf den Fernseher und drückte auf der Fernbedienung herum. Er vermisste seine kleine Maus, ohne sie gab es in Sunagakure nichts mehr. Er erinnerte sich noch an sämtliches, das die beiden durchgestanden hatten, doch er würde ihr nicht alles auf einmal sagen. Es hatte Zeit. * Naruto erzählte den ganzen Abend ununterbrochen und immer wenn Sasuke dachte, er sei fertig mit erzählen, viel ihm wieder ein neues Gesprächsthema ein. Sasuke erzählte nicht gern viel. Das lag zum einen daran, dass ihm die meiste Zeit nichts ein viel und zum anderen daran, dass er viel lieber zu hörte. Außerdem hatte er in seiner Vergangenheit gelernt, dass es besser war mehr zu schweigen als zu reden. Aber Naruto überspannte den Bogen maßlos. Es gab Tage, da wachte Sasuke auf und dachte sich: Heute werde ich mich anstrengen nett zu Naruto zu sein. Doch wie, um Gottes Willen, sollte er das jemals schaffen, wenn Naruto auch nichts an seiner Art änderte? Nervös nippte er an seinem Bier. Lange reichte seine Geduld nicht mehr aus. Währenddessen bemerkte Naruto nicht im Geringsten, dass seine, ihm angenehme, Unterhaltung allmählich anfing seinem Freund gewaltig auf die Nerven zu gehen. Es tat gut mit Sasuke zu reden. Er brauchte so etwas einfach. Wenn er nicht ab und zu ein ordentliches Gespräch führen würde, würde er verrückt werden und dann käme seine aggressive Seite wieder zum Vorschein. Wie früher. Für einen kurzen Moment war er mit seinen Gedanken weit weg, in der Vergangenheit. Sasuke bemerkte es und nutze die Gelegenheit die Rechnung zu bezahlen und seine Sachen zusammen zu suchen. „Komm, wir gehen.“ Naruto widersprach nicht, nahm ebenfalls seine Sachen und trat mit Sasuke an die frische Nachtluft. Der Sommer neigte sich dem Ende. Während die beiden jungen Männer nebeneinander im schwachen Mondlicht zum Internat liefen, beschloss Naruto seinen Freund um etwas zu bitten. „Sasuke?“ Als Antwort bekam er ein lustloses „Hm?“. Jedoch hatte Sasuke sehr wohl den Stimmungsumschwung in Narutos Stimme bemerkt. Seine Neugier war geweckt, was er aber nie zugeben würde. „Sei bitte für einen Augenblick du selbst und gib mir einen ehrlichen Rat und sag mir deine ehrliche Meinung.“ Sasuke wartete geduldig, dass Naruto fortfuhr. „Äh, es ist so... Seit kurzem fühle ich mich manchmal so anders. Ich denke Sachen, die ich zuvor niemals gedacht habe und die ich auch zuvor nicht denken wollte. Es sind keine schlimmen Gedanken, sie sind nur so ... anders. Sie erfüllen mich mit, hört sich jetzt zwar bescheuert an, aber irgendwie mit… Unsicherheit. Je mehr ich darüber nachdenke, desto, naja, verrückter werde ich.“ Aus Sasukes anfänglicher Neugier, war nun echtes Interesse gewachsen. Naruto fuhr fort: „ Am Anfang dachte ich, dass das nur eine Phase wäre. Scheint aber doch nicht so...“ Sasuke sah Naruto verwirrt an, dieser konnte sein Gesicht wegen der Dunkelheit aber nicht sehen. Er schob die Hände in die Hosentaschen und legte den Kopf in den Nacken. Es gab Dinge, auf die selbst ein Uchiha keine Antwort wusste. Aber natürlich würde er das nie zugeben. Stattdessen fragte er: „Was sind das für Gedanken?“ Es war erstaunlich, wie ernst ihm dieses Gespräch auf einmal war. „ Hm, also über ein Mädchen. Als ich weg war habe ich mit ihr öfters geredet. Immer wenn ich an die Gespräche zurück denke, fühle ich mich so komisch. Und dann fange ich mich an zu fragen, was das für ein Kribbeln ist und woher es kommt. Und wenn ich mich das frage, muss ich automatisch an ihre Haare denken und an ihre Grübchen, die so deutlich hervorgetreten sind, als sie über einen meiner schlechtesten Witze lachte. Naja und da frage ich mich, ob sie nur mir zu liebe über den Witz gelacht oder ihn wirklich lustig gefunden hatte. “ Für einen Moment war es still. Sasuke schloss die Tür zu ihrer gemeinsamen Wohnung auf und beide traten ein. Da standen sie nun und beide wusste ins Geheim, was die Antwort war. Stattdessen verdrehte Sasuke die Augen und sagte: „In Zukunft kannst du darüber ja mit jemand anderem reden.“ * Mühsam öffnete ich die Augen und stand auf. Ich tapste zum Fenster, öffnete es weit und beugte mich hinaus. Während ich die frische, leicht kühle Luft einatmete wurde ich langsam wach. Mein Blick fiel auf einen schwarzen Haarschopf der nicht weit unter einem Baum saß. Ich zog mich schnell um, brühte mir einen Kaffee auf und ging, mit der Tasse in der Hand, raus. „Sasuke?“, fragte ich zaghaft, als ich nur noch einige Schritte von dem Baum entfernt war. Er drehte sich um und für einen Moment kam es mir so vor, als ob seine Augen leuchten würden. Ich lächelte und fragte: „Was machst du hier?“ Dann setze ich mich vorsichtig neben ihn ins schon leicht verblichene Gras und folgte seinem Blick Richtung Meer. „Die Frage ist wohl eher, was du hier machst.“ ,entgegnete er mir und sah mich an. „Naja ich wohne doch gleich da.“ ,antwortete ich etwas irritiert und zeigte auf unser Wohnhaus. „Das meine ich nicht. Hast du schon mal auf die Uhr geguckt?“ Er jetzt fiel mir auf, dass sich kaum ein Schüler auf dem Gelände befand. Er lachte leise, was einen angenehmen Schauer durch meinen Körper gleiten lies. „Ich wache in letzter Zeit immer so früh auf.“ Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und lauschte dem Rascheln der Blätter über uns, als Wind aufkam. Ich merkte wie er mich für einen Moment intensiv ansah, sich dann aber schnell wieder abwandte. „Sasuke?“ ,fragte ich nach einer Weile des Schweigens. „Denkst du, dass ich unerträglich bin?“ Er sah mich entgeistert an. „Das ist jetzt ein Witz, oder?“ Ich sah ihn ohne etwas zu sagen, bis er begriff, dass ich es ernst meinte. „Nein“ , sagte er und seufzte. Dann stand er auf, vergrub die Hände in den Hosentaschen und ging. Ich sah ihm noch eine Weile überrascht nach, bis sich ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet, ich den letzten Schluck Kaffee trank und bereit für einen neuen Tag war. * „Verdammt!“ , dachte er sich während er über die Anlage lief. „Verdammt!“ ,brüllte er dann und schlug gegen einen Baum, von dem so gleich die Rinde absplitterte. Den Schmerz in seiner Hand ignorierte er und lief weiter. Er wollte nicht so gefühlsduselig wie Naruto sein, er wollte der unantastbare Sasuke Uchiha bleiben. Verzweifelt fuhr er sich mit den Händen über das Gesicht, versuchte sich irgendwie wieder zu beruhigen und cool zu bleiben. Es war so verdammt anstrengend diese elende Maske ständig aufrecht erhalten zu müssen. Es gab Tage an denen er seine Vergangenheit verfluchte, die ihn zu dem machte, das er heute war. Alle dachten, dass er nur wenig Mitgefühl kannte, dass es ihm nichts ausmachte seine Freunde leiden zu sehen, dass er nur Spaß mit Frauen haben wollte, dass er keine Gefühle besaß und wenn, sie nur selten zeigte. Alle dachten so und jedes mal, wenn er versuchte diesen Vorwand abzulegen, waren alle so überrascht, dass es ihm bald auf die Nerven ging und er so weiter wie vorher machte. Aber bei Sakura ging es langsam nicht mehr. Er konnte nicht aufhören an sie zu denken, musste sich zusammen reißen nicht über sie zu reden und alles über sie wissen zu wollen. Er wollte keine Affäre mit ihr, wie er es schon oft mit anderen Mädchen hatte. Es war anders, komplett anders und als ihm klar wurde, warum es so anders war, wusste er was er tun würde. * Ich schloss die Tür zu unserer Wohnung auf und ging in die Küche, um meine Tasse in die Spüle zu stellen. Als ich aber in der Küchentür stand, fiel sie mir fast aus der Hand. Vor mir saß Tobi am Tisch und schlürfte einen Tee. Er lächelte und stand auf. „Was machst du hier?“, fragte ich irritiert. Er überlegte kurz und nahm dann meine Hand um mich hinter sich her aus der Wohnung zu ziehen. Ich schaffte es gerade so, meine Tasse auf den Schuhschrank im Flur zu stellen. Als wir am Strand waren verlangsamte er das Tempo und lies mich los. Ich blieb stehen und verschränkte die Arme, teilweise weil frischer Wind aufkam und teilweise, weil ich so verwirrt war. „Und?“ ,wollte ich mit zusammengekniffenen Augen wissen. Er sah mich an und dann auf das Meer. „Ich habe dich vermisst.“ „Hättest du mich dann nicht anrufen und Bescheid sagen können, dass du kommst?“ „Ich wollte erst gar nicht kommen aber dann konnte ich doch nicht anders.“ Ich sah ihn schweigend an und versuchte aus seinen Gesichtszügen zu lesen. Aber mehr als die Bestätigung, dass er verdammt gut aussah, kam mir nicht ein. Es schien als habe er sich einige Tage nicht rasiert -ein paar Bartstoppeln zierten leicht sein Kinn- aber das hob nur um so mehr seine Männlichkeit hervor, was ihn wahnsinnig sexy machte. Schnell sah ich zum Boden. „Ich dachte“, fing er an zu sprechen, „dass die Zeit, als ich nicht wusste wo du warst, die schrecklichste in meinem Leben war aber jetzt habe ich festgestellt, dass es viel schlimmer ist zu wissen wo du bist, dich aber trotzdem so selten bei mir zu haben.“ Er sah mich an und trat einen Schritt auf mich zu. „Als ich dich damals im Café gesehen habe, war ich mir zuerst nicht sicher ob du es wirklich bist. Du hast dich so verändert.“ Er sah wieder auf das Meer und schwieg. Dann fügte er hinzu: „Und ich habe mich auch verändert.“ Sein Blick verlor sich in den Wellen und auf einmal erschien er mir schrecklich hilflos. Ich schlang meine Arme seitlich um seine Hüfte und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Aber das ist doch nicht schlimm.“ ,flüsterte ich und sah ihn von unten an. Doch er antwortete nicht woraufhin ich mir nicht mehr so sicher war, ob es stimmte. „Oder?“, fragte ich noch leiser. Er sah mich anders als sonst an. Sein Blick verschmolz regelrecht mit meinem und ich hatte das Gefühl, dass er mir etwas sagen wollte. Für einen Moment spürte ich, wie er wirklich war und es fühlte sich herrlich an. Ohne dass ich es wahrnahm beugte er sich zu mir runter und küsste mich. Er küsste mich mit all der Wahrheit, die er besaß und beseitigte für einen kurzen Augenblick all meine Fragen und Zweifel. Seine Arme schlangen sich warm und kräftig um meine Hüfte und zogen mich an sich, während seine weichen Lippen kontinuierlich mit meinen verschmolzen. Es war ganz anders als damals in der Disco, viel intensiver und ehrlicher. Ich wusste dass es falsch war und dass es, nachdem wir uns wieder von einander lösen würden, alles durcheinander bringen würde aber ich konnte mich nicht gegen das Verlangen, ihn weiter zu küssen, währen. Also genoss ich es, als er seinen Mund leicht öffnete um mir noch mehr Zärtlichkeit zu geben und machte einfach mit. Bis jetzt war er der Mensch, dem ich vertrauen konnte und der mir geholfen hatte, der Mensch, der mit am nächsten stand. Warum war es also falsch? Kapitel 8: Auf der Suche nach Lösungen -------------------------------------- Die Tage vergingen wie gewohnt; der alltägliche Schulstress brach wieder über uns herein und jeder zog sich in seine Wohngemeinschaft zurück und hatte reichlich wenig mit den anderen außerhalb zu tun. Ich war froh darüber und vertiefte mich ganz und gar in meine Unterrichtsvorbereitung, da die Prüfungszeit in die erste Runde ging. So hatte ich meine Ruhe und wurde die Gedanken in Bezug auf Tobi einigermaßen los. Trotz des ganzen Stress hatte ich es sogar geschafft, mein Zimmer aufzuräumen und da ich den ganzen Tag nur am Schreibtisch saß, sah auch nur er verwüstet aus. Es klopfte an der Tür. „Ja.“, sagte ich und legte den Kuli beiseite. Vor mir stand Hinata in fein säuberlich gebügelter Schuluniform. Ihre langen Haare fielen ihr über die Schultern, nur zwei Ponysträhnen hatte sie sich mit Klammern nach hinten gesteckt. Sie sah mich an und verschränkte die Finger ineinander. Unsicher ließ sie sich dann auf mein Bett fallen und sah aus dem Fenster. In letzter Zeit war sie ruhiger geworden, ich spürte, dass ihr etwas auf dem Herzen lag. „Ist bei dir alles okay?“, wollte sie wissen und sah mich an. Ich stutze und meinte: „Öh, ja. Warum nicht?“ Eigentlich hätte ich ihr diese Frage stellen müssen. Sie sah auf ihre Finger und verschränkte sie noch mehr ineinander. „Ach, ich hatte nur so ein Gefühl.“ Sie grinste halbherzig und machte eine wegwerfende Handbewegung. Dann stand sie auf und ging. „Und bei dir?“ Sie blieb in der Tür stehen, drehte sich aber nicht um. „Ist bei dir alles okay?“,fragte ich ein zweites mal, als keine Antwort kam. „Ja.“ ,antwortete sie zu ernst. „Machst du dich dann fertig? Wir müssen gleich los.“ Nachdem sie die Tür hinter sich zu gemacht hatte, stand ich auf und schlüpfte in meine, mehr oder weniger ordentlich aussehende, Uniform, schnappte mir meine Bücher und folgte ihr. * „Hat jemand meine Boxershorts gesehen?“ ,rief Naruto quer durch die Wohnung und wuselte von einem zum anderen Zimmer. „Wo die ist, müsstest du ja wohl am besten wissen“ ,kam es aus Gaaras Zimmer. „Man Leute, das ist nicht witzig! Ich weiß dass ihr wisst, wo sie ist!“ Er blieb im Flur stehen und raufte sich verzweifelt die wild vom Kopf abstehenden Haare. „Dann nimm halt eine andere.“ , erwiderte Sasuke genervt, lehnte sich an den Küchentürrahmen und nahm einen Schluck von dem, heute viel zu stark gekochten, Kaffee. Er verzog das Gesicht und beobachtete Naruto, der seine Suche im Schuhschrank fortsetzte. „Das war die letzte saubere!“ , rief er verzweifelt. Gaara fing in seinem Zimmer laut an zu lachen und trat nun auch in den Flur. „Dann müsstest du die anderen mal regelmäßiger waschen.“ , grinste er. Naruto richtete sich auf und sah den Rotschopf wütend an. „Nur dass du als Letztes an der Reihe warst.“ , kam ihm die Erkenntnis. Gaara grinste viel versprechend. „Du verdammter Bastard!“, rief Naruto und stürzte sich auf ihn, verfehlte ihn aber, da er sich gekonnt in Deckung brachte. Sasuke schüttete seinen Kaffee weg und ging in sein Zimmer. Im Flur flog irgendwas mit lautem Krach um und zersprang. Die Augen verdrehend nahm er seinen Rucksack und öffnete das Fenster. „Hier“ , unterbrach er dann die Rauferei und warf Naruto eine Unterhose zu. Dieser sah ihn verwundert an. „Die will ich aber nie wieder bei mir sehen!“ Mit einer Ruhe im Gang, wie es nur ein Uchiha haben konnte, verließ er das Wohnhaus. Nicht weit auf einer Bank wartete Kumiko. Als sie ihn sah lächelte sie und stand auf. Mit extrem knappen Rock kam sie auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Hast du schon von der Neuen gehört?“ , wollte sie wissen und lies ihre Kaugummiblase laut platzen. Sasuke vergrub, wie üblich, seine Hände in den Hosentaschen und ging weiter. Kumiko ging dicht neben ihm. „Was heißt neu? Sie ist hier schon für ein paar Monate aber bis jetzt hat kaum einer etwas von ihr mitbekommen.“ , lachte sie und kaute genüsslich auf ihrem Kaugummi herum. Sasuke beschloss nichts zu sagen und sie einfach reden zu lassen. Er wusste, dass sie ihm deswegen nicht auf die Nerven gehen würde. Kumiko und er kannten sich schon eine ganze Zeit. Sie war das einzige Mädchen, mit dem er regelmäßig Affairen hatte und die nicht auf eine Beziehung aus war, so glaubte er. Sie gefiel ihm, auch wenn sie zickiger als alles andere sein konnte. „Vor ein paar Wochen habe ich sie getroffen.“ , sagte Kumiko und rümpfte die Nase. „Genau hier.“ Sie blieb kurz stehen und sah sich um. „Das ist eine arrogante Schnepfe, sag ich dir. Hat mich doch tatsächlich mit dieser Ino verwechselt.“ Sasuke sah sie an und zog innerlich die Augenbrauen hoch. Verwunderlich war das nicht, da sie mit ihren blond gefärbten Haaren Ino zum verwechseln ähnlich gesehen hatte, vor allem, wenn sie einen Zopf trug. Aber jetzt hatte sie sich braune Strähnen in die Haare färben lassen. Er fand es irgendwie sexy. „Ich habe mir da was hübsches für sie einfallen lassen.“ , grinste sie und zwinkerte ihm zu. Er verdrehte die Augen und seufzte. Ihm war es egal, wer dieses Mädchen war, trotzdem kotzte es ihn an. „Findest du nicht, dass das Kinderkram ist? Hast du nichts besseres zu tun?“ „Wie bitte? Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da warst du immer mit dabei Neuankömmlinge zu verarschen. Wo ist mein alter Sasuke?“ „Kumiko lass den Scheiß und mach lieber was sinnvolles.“ Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an: „Du hast dich verändert Sasuke Uchiha und ich weiß nicht warum. Heute Abend 20 Uhr bei mir.“ , flüsterte sie dann und stöckelte zu ihrer Mädchengruppe. * Konzentriert an nichts zu denken lief ich durch die Schulflure und steuerte auf den nächsten Unterrichtsraum zu. Ich hatte mich heute besonders gut vorbereitet und wollte gerade selbstbewusst in den Raum treten, als ich mit jemanden zusammen stieß. Vor Schreck lies ich ein Teil meiner Bücher fallen. „Pass doch auf!“ , zischte dieser jemand. Ich bückte mich um die Bücher auf zu heben und sah aus dem Augenwinkeln zwei schwarzglitzernde High Heels. „Ach sie mal einer an.“, rief ich aus, als ich aufstand und endlich sah, wer mit mir zusammen gestoßen war, „Die zweite Ino!“ Ihr zuvor gehässiger Blick verfinsterte sich binnen Sekunden. „Du hast dir ja die Haare gefärbt.“ , strahlte ich und versuchte sie zu besänftigen. Das Letzte, was ich gebrauchen konnte, war eine sinnlose Auseinandersetzung. „Steht dir.“ Mit diesen Worten ging ich an ihr vorbei in den Unterrichtsraum und setzte mich an meinen Platz. Ich merkte wie ihr Blick mir folgte aber als ich zur Tür sah, war sie weg. Gaara setzte sich neben mich und sah sich das Klassentreiben an. „Leg dich nicht mit ihr an.“ , meinte er beiläufig, verschränkte die Arme vor der Brust und lümmelte sich noch mehr auf seinen Stuhl. „Was?“ Wir hatten seit dem Vorfall im Hotel nicht mehr großartig miteinander geredet. „Du hast mich schon verstanden. Es ist nicht gut, wenn du es dir mit Kumiko verscherzt.“ Ich lachte und antwortete: „Holt sie dann ihre Barbiepuppen-Freundinnen und verhaut mich, oder wie?“ „Gut möglich.“ , grinste er und sah mich mit seinen grünen Augen an. Ein wenig mulmig wurde mir aber doch. „Es gab schon einige Vorfälle in der Vergangenheit.“ , fuhr er fort. „Öfters hat sie sich ihren Spaß mit Neuen gemacht und war dabei nicht oft gnädig gewesen. Ich glaube eine hat sogar mal deswegen gewechselt.“ „Und warum hat da niemand was dagegen gemacht?“, unterbrach ich seinen Gedankengang. „Tze“, antwortete er, „wenn du dir eins merken musst, dann dass Kumiko einer der Personen ist, die hier die Strippen in der Hand hat. Sei es weil sie den Titel als Schülersprecherin und Vorzeigebild in Sachen Noten trägt, oder ihre Eltern nicht gerade wenig Geld haben. Aber vor allem, weil sie die Nichte von Tsnuade ist.“ Ein Papierflieger traf ihn am Kopf, worauf er ihn zerknüllte und ihn zurück warf. „Und wenn ich dir noch was raten darf, meine Kleine:“ , seine Andeutung überging ich gekonnt, „Halte dich von ihren Anhängern fern. Am schlimmsten sind...“ „Hinsetzten und Klappe halten!“ , unterbrach ihn Asuma auf den Punkt genau mit der Schulklingel. Ich überlegte ihn nach den Anhängern zu fragen aber angesichts der Tatsache, dass Asuma heute nicht gut gelaunt schien, lies ich es dabei und konzentrierte mich auf der Unterricht, welcher gut verlief. Öfters als gedacht, hob ich den Arm und beantwortete gestellte Fragen richtig. Schließlich klingelte es und alle packte ihre Sachen zusammen, um sich auf zum nächsten Raumzu machen. Ich lies mir besonders viel Zeit und wollte gerade auf den Flur treten, als mich Asuma im üblich barschen Ton zurückrief. „Miss Haruno?" Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich auf den Absätze um. Er setzte sich auf die Kante des Lehrerschreibtischs und musterte mich mit zusammen gekniffenen Augen. „Sie zeigen eine starke Verbesserung Ihrer Unterrichtsarbeit und auch Ihrer Noten.“ Er machte eine kurze Pause, stand dann auf und räusperte sich. „Ich möchte dass das so bleibt. Sie können gehen.“ Ich tat was er verlangte und lief mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen zum nächsten Raum. Es schien, als wäre der Groschen gefallen. * Sasuke stand mitten auf dem Hof als Saskura an ihm vorbei lief, ohne ihn zu beachten. Zuerst überlegte er sie zu grüßen oder ihr etwas nachzurufen. Hatte er etwas falsch gemacht? War es falsch gewesen, dass er damals unter dem Baum mit ihr gesprochen hatte? Seit diesem Tag schien sie so nachdenklich und zog sich öfter in ihre Wohnung zurück. So konnte er es niemals schaffen. Kühler Wind zog auf und wirbelte leicht rotgefärbte Blätter über den Hof. Sasuke machten den Kragen seiner Jacke zu und sah in die Sonne, welche verzweifelt versuchte, die Wärme durchzusetzen. Nicht mehr lange und sie würde endgültig versagen. Sein Blick wanderte zu Kumiko, die sich gerade theatralisch mit irgendeinem Mädchen unterhielt und sich so mal wieder gekonnt in den Mittelpunkt schob. Er mochte diese Art nicht und noch weniger die Macht, die sie dennoch über ihn besaß. Er glaubte sie wusste das nicht. Irgendwann würde er ihr verklickern, dass er kein Interesse mehr an einer Affaire hatte, dass er überhaupt nie wieder Affairen haben wollte. „Willst du hier noch lange stehen, oder kommst du mit zu uns?“ , holte ihn Shikamaru, mit einem leichten Schlag auf die Schulter, aus seinen Gedanken. Er lief hinter ihm her und stellte sich mit zu Naruto, Gaara, Kiba und den Anderen. „Ratet mal was ich mir vorgestern gekauft habe.“ , fing Kiba gerade an zu verkünden. Niemand wollte darauf eingehen, außer Naruto, der quatschte munter drauf los: „Was denn? Das neue krasse Videospiel?“ Kiba schüttelte grinsend den Kopf. „Ah, ein Abo für den Playboy?“ Wieder ein Kopfschütteln aber mit einem breiteren Grinsen. Naruto schwieg und machte auf einmal große Augen. „Doch nicht etwa einen Massagestuhl?“ Kiba sah ihn irritiert an, was ihm alle anderen im Kreis gleichtaten, und schüttelte abermals den Kopf. „Was denn dann?“, wollte Naruto enttäuscht wissen. Wie ein kleines Kind, dachte sich Sasuke. „Einen“ , Kiba machte es spannend, „einen Hund!“, rief er dann und freute sich. Doch selbst bei Naruto lies die Begeisterung zu wünschen übrig. „Ist jetzt nicht dein Ernst.“ , sagte er und biss in sein Brötchen, dass er eigentlich schon vor 3 Minuten essen wollte. „Doch, ein kleiner, weißer Hund. Wisst ihr, wie mir die Mädchen da zufliegen? Immer wenn ich mit ihm Gassi gehe hält eins an und streichelt Akamaru.“ Naruto verschluckte sich an seinem Brötchen. „Der Köter hat 'nen Namen?“ , hustete er, woraufhin Gaara ihm sehr kräftig auf den Rücken schlug. „Ist ja gut.“ , zischte der Blondschopf und sah ihn böse an. „Das ist kein Köter!“ , zog Kiba wieder alle Aufmerksamkeit auf sich. Irgendwann hörte Sasuke nur noch mit halben Ohr hin und schließlich gar nicht mehr. Er dachte darüber nach einfach zu Sakura zu gehen und seine elende Maske fallen zu lassen. Vielleicht würde ja dann alles besser werden. Als er den Blick wieder auf seine Freunde richtete, sahen ihm fragende Gesichter entgegen. „Was sagst du?“ , wiederholte Gaara die wahrscheinlich schon einmal gestellte Frage. „Was sage ich wozu?“ , entgegnete Sasuke. „Ob du auf die Herbstparty ins Naka mitkommst!?“ Er zuckte mit den Schultern und bejate schließlich. Nach dem Unterricht schlenderte er langsam über das Schulgelände, als sein Handy klingelte. „Hallo Bruder.“ , meldete sich eine kühle Stimme, nachdem er das Gespräch entgegen genommen hatte. „Ich soll dir von Vater ausrichten, dass er dich am Wochenende bei unserem Familientreff erwartet.“ Sasukes Blick verfinsterte sich. „Kann er mir das nicht selber sagen?“ „Du weißt, dass er ein viel beschäftigter Mann ist, der hart arbeitet um an seine Ziele zu kommen. Du kannst ihm also keine Vorwürfe machen.“ Nur zu deutlich hörte Sasuke den Vorwurf aus der Antwort seines Bruder. „Ich werde sehen, dass ich kommen kann.“ ,sagte er und wollte sich verabschieden, als sein Bruder schon aufgelegt hatte. Zornig schob er das Handy wieder in seine Hosentasche und betrat das Wohnhaus. In seinem Zimmer angekommen donnerte er seine Schultasche in eine Ecke und knallte die Tür hinter sich zu. Glücklicherweise waren die Anderen noch nicht da, sodass er sich nicht verstellen musste. „Ich hasse es.“ , flüsterte er und fuhr den Laptop hoch. Mit grimmigem Gesichtsausdruck suchte er Flüge nach Iwagakure, wohin er wohl oder übel am Wochenende fliegen musste. Jedes Jahr fanden drei Familientreffs statt, bei denen alles Wichtige in Bezug auf Arbeit und Veranstaltungen geplant wurde. Sasukes Familie war der Inhaber einer großen und weit verbreiteten Firma: schon die Generation vor seinen Urgroßeltern führte das Unternehmen und vererbte es immer weiter. So würde auch Sasuke in ferner Zukunft den Posten seiner Eltern zusammen mit seinem Bruder einnehmen. Aber er weigerte sich, denn schon als kleines Kind hatte er sich davor gesträubt, was seinen Vater dazu veranlagt hatte, ihn nur noch mehr zu triezen. Ständig ließ er Sasuke seine Abneigung spüren und bevorzugte immer öfters seinen Bruder Itachi. ''Vielen Dank für Ihre Buchung!'' erschien auf dem Bildschirm, als Sasuke einen Flug gefunden hatte, den er natürlich aus eigener Tasche bezahlen musste. Es regte ihn so auf, dass er das Geld für die Familientreffs ausgeben musste, anstatt es für etwas anderes anzulegen. Ein weiterer Punkt indem Itachi bevorzugt wurde, denn er bekam die Flugtickets bezahlt. Doch als Sasuke die ersten Anstalten machte, nicht zu einem der Treffs zu kommen, standen auf einmal vier monströse Kerle vor seiner Tür und zwangen ihn mit zukommen. Nach drei weiteren Versuchen, sich von dem Familiengeschäft abzuwenden, gab Sasuke es auf, weil er sich die Folgen nicht leisten konnte (dazu zählte die vorübergehende Sperrung seines Kontos und Verfolgung seiner Freunde, weshalb sein Freundeskreis nun kleiner gehalten war). Schon oft hatte er sich die Frage gestellt, wie ein Vater so sein konnte. Es gab Tage, an denen war er zusammen gebrochen und hatte nicht mehr weiter gewusst. Irgendwann kam dann der Punkt an dem er sich ergeben hatte. Doch anstatt der erhoffte Erlösung bekam er nur einen kühlen Blick von seinem Vater. „Ich bin froh, dass du dich endlich besonnen hast.“ , meinte er und lies ihn stehen. Daraufhin legte Sasuke seine Maske auf, zog in eine andere Stadt und schrieb sich in das Internat ein. Als er auf die Uhr sah war es kurz vor 20 Uhr. Er nahm seine Jacke und machte sich auf den Weg in das Mädchenviertel. Als er an der Wohnungstür von Kumiko klingelte, öffnete diese ihm mit einem verschwörerischen Lächeln die Tür. Sie sah wunderschön aus. „Und warum bin ich jetzt hier?“, fragte er, als er eintrat und seine Sachen auf eine Kommode im Flur legte. Sie stemmte die Hände in die Hüfte und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Tust du nur so oder bist du wirklich so einfältig?“ * „Ich hab Kuchen gekauft.“ , rief Ino durch die Wohnung und klapperte in der Küche herum. „Kuchen?“ , fragte ich belustigt und trat zu ihr. "Um diese Uhrzeit?" Mein Blick fiel auf den Tisch, wo drei Plattformen standen, auf denen sich kleine Stückchen verschiedenster Kuchensorten tummelten. „Kirschkuchen!“ , rief ich und stürzte mich auf meinen Platz. „Stop!“ , rief Ino und nahm mir ein besonders schönes Stückchen aus der Hand. „Warte bis Hinata da ist!“ Ich beobachtete sie verstohlen dabei, wie sie an der Küchenzeile herumwerkelte und versuchte Ordnung zu schaffen. „Was ist denn hier los?“ Hinata stand im Türrahmen und stellte ihre Tasche ab. „Seit wann kaufst du Kuchen Ino? Ist irgendwas passiert? Und um die Uhrzeit?“ Ino sah kurz auf und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Muss denn etwas passiert sein, wenn man Kuchen kauft? Und habt ihr noch nie etwas von Mitternachtskaffee gehört?“ „Nein, nein aber es ist … untypisch für dich.“ Als sich Ino ohne etwas zu sagen wir umdrehte, sah mich Hinata fragend an. Ich zuckte die Achseln. „Du kommst vielleicht doch ganz schön nach deiner Mutter, was?“ , witzelte ich, als wir alle am Tisch saßen und stopfte mir ein köstliches Stück Kirschkuchen in den Mund. Ich liebte das Zeug, auch wenn es Hüftgold war, vor allem so spät. Hinatas Kichern versiegte, als Ino lautstark ihre Kabel auf den Teller knallte. „War nur ein Scherz.“ , versuchte ich sie, mit mehr oder weniger Erfolg, zu besänftigen. Für eine Weile sagten wir nichts mehr, bis Ino auf einmal selber das Schweigen brach: „Ich bin schwanger.“ Schock. Hinata verschluckte sich und fing heftig an zu husten, während mir alle Gesichtszüge entgleisten. „Aber wie ... Und wer?“ , stammelte Hinata. Ino sah beschämt zur Seite, schob ihren Teller von sich und stütze dann ihren Kopf verzweifelt in die Hände. „Ich sitze ganz tief in der Scheiße.“ , schluchzte sie. Ich schluckte und versuchte das beklemmende Gefühl im Rachen durch Räuspern zu vertreiben. „Und im wievieltem Monat bist du?“ , fragte ich zaghaft und sah meine Freundinnen verzweifelt an. Ino brach nun richtig in Tränen aus. Zwischen ihrem Wimmern und Schluchzen verstand ich nur schwer und abgehackt ihre Antwort: „Zwei … Monate.“ Hinata und ich wussten nicht, was wir sagen sollten. Ganz langsam beruhigte sich Ino wieder: Ihr Wimmern wurde leiser und das Schluchzen ging zu einem Schniefen über. Ich reichte ihr mit zittriger Hand ein Küchentuch, in das sie lautstark schnäuzte. „Das tat gut.“ ,war das Erste, was sie mit einem schiefen Lächeln herausbrachte. „Ich habe vor einer Woche einen Schwangerschaftstest gemacht.“ ,fing sie an zu erzählen, „Wisst ihr, die Wochen davor war mir ganz merkwürdig. Ab und zu war mir richtig schwindelig aber immer nur kurz, nur dazu kamen Kopfschmerzen und Schnupfen, also habe ich gedacht, dass es eine normale Grippe ist.“ Sie machte eine kurze Pause und aß ein Stück Kuchen. „Als ich dann abends regelmäßig Fressattacken bekommen habe, im Gegensatz dazu aber auch manchmal überhaupt keinen Appetit auf gar nichts hatte, wurde mir das alles unheimlich.“ Sie sah uns kurz an. In ihren Augen lag vor allem Scham. „Wie soll ich es nur meiner Mutter beibringen?“ „Aber warum hast du uns nicht eher Bescheid gesagt?“ , flüsterte Hinata und legte eine Hand auf Inos. „Ich wollte es nicht wahr haben. Nur allein schon das hier“ , sie zeigte auf den Tisch, „beweist, dass etwas nicht stimmt.“ Sie entzog sich Hinatas Hand und strich über ihren Bauch. Das sie schwanger war, war noch nicht zu erkennen. „Ich möchte es behalten.“ , sagte Ino nachdem wieder Stille eingetreten war. Ich wollte ihr antworten aber fand einfach nicht die richtigen Worte. Sie blieben mir förmlich im Hals stecken, der sich unnormal trocken anfühlte. „Du musst wissen, was du möchtest.“ , antwortete Hinata glücklicherweise. (Ich bewunderte ihre Standhaftigkeit, wo sie doch normalerweise eher zurückhaltend und ruhig war.) „Trotzdem muss ich dich fragen, ob du dir sicher bist.“ Ino nickte mit festem Blick und sah dann an sich herunter. „Gut, dann schaffen wir das auch!“ „Aber ich möchte euch nicht belasten.“ , warf Ino beschämt ein. „Das machst du nicht!“ , brachte ich endlich mit kratziger Stimme heraus. Ino lächelte schwach. „Danke! Ich weiß gar nicht, womit ich so wunderbare Freundinnen verdient habe.“ Wir saßen noch eine ganze Weile in der Küche und redeten über die, nun ganz schön veränderte, Zukunft. Dabei schafften wir noch nicht mal die Hälfte von dem Kuchen und verstauten ihn im Kühlschrank. Kurz bevor ich ins Bett ging, räumte ich meinen Schreibtisch grob auf, wobei mir mein Handy ins Auge fiel. „Ein Anruf in Abwesenheit“ prangte auf dem Bildschirm. Ich sah nach, wer mich angerufen hatte aber die Nummer war als anonym angegeben. Ich schaltete das Handy aus und ging schlafen. * Sasuke lag in seinem Bett; oberkörperfrei und die Arme hinterm Kopf verschränkt sah er an die Decke und spielte die Situation bei Kumiko noch einmal in Gedanken ab. Es war schon lächerlich, dass er wirklich nicht gewusst hatte, warum sie ihn zu sich geboten hatte. Als sie im Flur standen und er sie musterte, wurde ihm klar, was sie wollte. „Heute nicht.“ , versuchte er ihr begreiflich zu machen. Sie sah ihn zuerst entgeistert an. „Du weißt, dass ich es hasse, wenn man mich warten lässt, aber weil du es bist, will ich nicht so sein.“ Er betrachtete ihre geraden Lippen und wanderte mit seinem Blick zu den vollen Brüsten und der zierlichen Taille, runter zu ihren säuberlich lackierten Fußnägeln. Innerlich schüttelte er den Kopf, als er sich dabei ertappte, seinen neuen Vorsatz zu brechen. „Nein Kumiko“ , setzte er ein zweites mal an, „ morgen und übermorgen auch nicht. Nie mehr.“ „Du machst Witze.“ , lachte sie aus einer empörten Fassungslosigkeit heraus. Er schwieg und sah ihr tief in die Augen. Sie verstand und sah herablassend zurück. „Was ist nur aus dir geworden?“ Sie ging zur Tür und öffnete sie. „Aber denk nicht, dass du mich so schnell wieder haben kannst, Sasuke Uchiha. So darf niemand mit mir umspringen.“ , schleuderte sie ihm abwertend entgegen. Er verließ ihre Wohnung ohne sich umzudrehen und ihm wurde klar, dass seine Maske ihm die ganzen Jahre nichts gebracht hatte. Es klopfte leise an der Tür aber er machte keine Anstalten zu reagieren. Es klopfte ein zweites mal und nachdem er auch darauf nicht reagierte, wurde die Tür einfach aufgemacht. „Bist du noch wach?“ , flüsterte Naruto und trat einen kleinen Schritt in das Zimmer. Sasuke sah ihn kurz an und dann wieder zur Decke. Draußen war Wind aufgezogen, der wohl eine Vorwarnung auf einen bevorstehenden Sturm sein sollte. Er blies mit viel Kraft durch das weit geöffnete Fenster und lies die langen Gardinen auf und ab steigen. Naruto machte die Tür hinter sich zu und setzte sich auf den Sessel an Sasukes Schreibtisch. Entweder bildete es sich Sasuke nur ein, oder sein Freund wusste zum ersten Mal ernsthaft nicht, wie er anfangen sollte. Er richtete sich halb im Bett auf und musterte Naruto eingehend. Dann lehnte er sich an die Wand und wartete geduldig darauf, dass der Blondschopf anfangen würde zu reden. „Damals im Kindergarten“ , es schien ihm tatsächlich schwer zu fallen weiter zu sprechen, „warst du der Erste, der mit mir ernsthaft gesprochen hat.“ Er machte eine Pause und überlegte. „Die Anderen sind mir immer aus dem Weg gegangen, haben mich beleidigt und verarscht und ich wusste nie warum.“ Naruto sah Sasuke an und grinste schief. „Und dann kamst du auf mich zu und meintest: Hör nicht auf die. Die wissen gar nichts. Mach das was du denkst, so wird das schon richtig sein.“ Dann hast du mich angeguckt, ohne eine Miene zu verziehen, und gesagt: „Aber denk nicht, dass ich dich mag.“ Und dann bist du gegangen.“ Sasuke beobachtete seine Freund dabei, wie er gedankenverloren auf den Boden starrte und fragte sich, worauf er hinaus wollte. „Seit dem ist verdammt viel Zeit vergangen und ich habe in der Zwischenzeit so viel Scheiße durchgemacht. Es wundert mich, dass ich mir deine Worte überhaupt so genau gemerkt habe.“ Naruto lachte und fuhr sich durch das wirre Haar. Dann sah er Sasuke wieder eindringlich an und meinte ernst: „Aber immer hatte ich sie im Hinterkopf.“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch, schwieg aber weiterhin. „Eigentlich ist es schon krass, dass das damals ein 5- jähriger gesagt hat, aber du warst eben schon immer anders als andere Kinder.“ Sasuke wollte fragen, was Naruto damit meinte. Hatte er ihn die ganzen Jahre über beobachtet? „Aber das ist ja auch egal. Ich wollte dir nur danken, Sasuke.“ Mit diesen Worten stand Naruto wieder auf und ging zur Tür. Sasuke saß noch lange nachdem sein Freund das Zimmer verlassen hatte auf seinem Bett und starre auf das Fenster. Allmählich leuchtete ihm ein, dass sich alle in seinem Umfeld verändert hatten. Nur er nicht, denn er war in seinem Inneren immer noch der kleine verletzte Junge, wie er es damals schon gewesen war. Als er am Morgen aufwachte, fand er sich immer noch an der Wand lehnend wieder. Mit schmerzendem Nacken stand er auf und taumelte zu seinem Schrank, um sich frische Klamotten herauszusuchen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er gerade so früh aufgewacht war, um sich für die Schule ohne großartigen Stress fertig zu machen. Aus dem Flur drang lautes Gepolter in sein Zimmer. Wahrscheinlich hätte er bei dem Lärm eh nicht verschlafen. Er gab sich keine sonderliche Mühe bei der Kleidungsauswahl und zog wahllos ein T-Shirt, eine Hose und Socken aus dem Schrank. Dann schnappte er sich sein Handy und wollte ins Bad. Doch als er seine Zimmertür aufmachte, flog ihm eine Unterhose ins Gesicht. Wütend nahm er die Unterhose und schmiss sie auf den Boden. „Wer war das?“ , presste er mit zusammengekniffenen Zähnen hervor. „Sorry Sasuke“ , meinte Gaara „ aber Naruto dreht gerade wieder völlig durch.“ „Was mache ich? Du gehst deinen Pflichten nicht nach und ich muss es ausbaden. So sieht es aus.“ , schrie Naruto ihn an und wuselte weiter in irgendeiner Ecke rum. „Werdet erwachsen!“ , nuschelte Sasuke gereizt und ging ins Bad. Nach einer ausgiebigen Dusche und Rasur, fühlte er sich gleich viel mehr in der Lage, dem neuen Tag entgegen zu treten. Er streifte sich sein T-Shirt über und packte seine Schulsachen. Als er in die Küche trat und Naruto wild vor sich hinfluchend vorfand, überkam ihm auf einmal das Gefühl, seinem Freund beizustehen. „Was hat Gaara denn gemacht?“ , fragte er so beiläufig wie möglich und goss sich eine Tasse Kaffee ein. „Dieser Mistkerl geht seinen Pflichten und Verantowrtungen nicht nach.“ , keifte Naruto ohne aufzusehen. „Ach komm“ , versuchte Sasuke ihn zu beruhigen, „dass machst du auch nicht.“ Leider ging sein Versuch nach hinten los. Naruto drehte sich gereizt zu ihm. „Er hat seit einem Monat kein einziges Mal die Wäsche gewaschen, als er dran war und hat kein einziges Mal die Mülltonne entleert, um nur einen Teil da von aufzuführen. Und ich muss die scheiß Konsequenzen tragen: Ich habe keine frischen Unterhosen und muss das Strafgeld bezahlen.“ sagte er, sich keine Mühe gebend, dabei leise zu sprechen. Sasuke hob beschwichtigend die Hände und trank von seinem Kaffee. „Ist ja gut.“ , sagte er. Er fand es komisch, dass Naruto in letzter Zeit so auf Ordnung bedacht war. „Ich werde mit Gaara mal reden.“ , versprach er, nachdem seine Tasse alle war. Der Unterricht wollte einfach nicht vergehen. Sasuke saß, den Kopf auf eine Hand gestützt, an seinem Platz und starrte aus dem Fenster. „Was sagen Sie dazu, Herr Uchiha?“ Gelangweilt drehte er sich zur Lehrerin. „Ich denke, dass man nicht immer die Fehler des Einzelnen, sondern die der Gesellschaft im Auge behalten sollte.“ , antwortete er mit ausdrucksloser Miene. „Das ist eine interessante Auffassung, Herr Uchiha.“ , stimmte sie ihm zu, als eine Hand vor ihm in die Höhe schnellte. „Aber im Endeffekt macht nur eine Person den Fehler.“ , warf Kumiko ein und sah Sasuke viel sagend an. Es war eine Anspielung. „Falsch“ , konterte dieser, „denn diese Fehler beruhen auf dem Einfluss der Gesellschaft.“ Er hielt kurz inne und sah in die Gesichter seiner Mitschüler und schließlich in das von Kumiko. In diesem Moment brach etwas in ihm auf. „Wenn du von dem Großteil deiner Mitmenschen fertig gemacht wirst, wirst du von allein ein verbitterter Mensch, der sich nach Anerkennung, Freundschaft und Liebe sehnt.“ Er taxierte sie so eindringlich, dass sie unwillkürlich ihr Gesicht abwandte. „Das passiert nur mit denen, die zu wenig Selbstvertrauen haben.“ , versuchte Kumiko sein Argument zu kippen. „Wieder falsch.“ , sagte Sasuke und brachte sich nun in eine ordentliche Sitzhaltung. Die Diskussion fing an ihm Spaß zu machen. Seine Langeweile war schon längst verflogen. „Der Druck ist zu groß, auch wenn du es dir jetzt nicht so vorstellen kannst, aber wenn über die Hälfte der Schule dich andauernd richtig fertig macht, bist du nach einer Weile psychisch so verletzt, dass du im Unterbewusstsein nur noch nach Anerkennung strebst. Und selbst wenn der Druck von den Anderen nicht groß ist. Mit der Zeit wird er es.“ Es herrschte bedrücktes Schweigen in der Klasse. Alle versuchten es sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sich mit dem Gesagten in irgendeiner Weise identifizierten. „Ich bin begeistert.“ , brach die Lehrerin die Stille, „Ich glaube sie haben ein verstecktes Talent, Herr Uchiha.“ Mit einem Augenzwinkern fuhr sie mit dem Unterricht fort. * Gedankenverloren kickte Tobi einen Stein vor sich her. Mit verbissenem Gesichtsausdruck sah er ihm dabei zu, wie er über dem sandigen Fußweg hüpfte. „Ein Stein müssten man sein“ , dachte er und trat mit besonders viel Kraft zu. „Keine Probleme, keine Aufgaben, einfach kein Leben.“ Seine ohnehin schlechte Laune wurde noch schlechter. Er blieb abrupt stehen und raufte sich die Haare. „Was denk ich hier überhaupt?“ , sagte er laut und sah verzweifelt um sich. Er wusste, was ihm fehlte. Ihm fehlte Sakuras Nähe, welche er seit dem Kuss noch mehr vermisste. Ein unerfülltes Verlangen war eines der schrecklichsten Gefühle. Er verzehrte sich so sehr danach und wusste gleichzeitig, dass er so schnell keine Erlösung finden würde. Es war wie ein enormer Druck, der bei jedem Gedanken größer wurde. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und ging weiter. Während er aus dem Park hinaus auf den belebten Bürgersteig lief, berührte er sein Handy gedankenverloren in der Hosentasche. Als er vor seiner Wohnung stand zog er es heraus und tat das, was er schon viel früher hätte tun sollen. Er klemmte es sich zwischen Ohr und Schulter, um die Tür aufschließen zu können, und lauschte auf das regelmäßige Tuten. Was würde er sagen, wenn sie sich meldete? Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht. Leicht nervös zog er sich die Schuhe aus und ging in die Küche, um Wasser aufzusetzen. Als sich schließlich nur die Mailbox meldete, legte er enttäuscht auf. Er lehnte sich gegen die Küchenzeile, verschränkte die Beine und sah ins Nichts. Als der Wasserkocher klickte, hängte er einen Früchteteebeutel in eine Tasse und goss das dampfende Wasser darüber. Schon nach wenigen Sekunden stieg ihm der fruchtige Geruch, vor allem von Kirsche, in die Nase und beruhigte seine Sinne ein wenig. Sakura liebte Kirschkuchen, daran konnte er sich noch ganz genau erinnern. Auf einmal musste er grinsen, denn er war einfach viel zu emotional, was ihn kein bisschen weiter brachte. Vielleicht ging er es einfach nur total falsch an; vielleicht sollte er lieber abwarten und ruhig bleiben. Es war nur so verdammt schwer, diese Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Er seufzte und ging, mit der heißen Tasse in einer Hand, in das Wohnzimmer und stellte sich vor das Fenster. Um sich abzulenken dachte er daran, wie viel Geld er in seine Wohnung investiert hatte und wie mühselig die Suche nach einem halbwegs vernünftigen Job gewesen war, den er neben der Schule führen konnte, und der ihm genügend Geld einbrachte. Aber er hatte nicht aufgegeben und sich immer etwas zurück gelegt. Und eines Tages steckte ein Brief in seinem Postfach, der ihm schon auf den ersten Blick nicht gewöhnlich erschien. Es war ein Formular, dass ihn zum Erben des Vermögens seines Großvaters machte. Ab diesem Zeitpunkt änderte sich etwas in Tobi: Er erkannte, dass es Zeit war, seine Zukunft in die Hand zu nehmen und nicht länger auf einem Fleck zu laufen. Und außerdem nahm er sich vor, mehr mit seiner Großmutter zu unternehmen. Er beendete die Schule mit einem guten Abschluss, fand einen guten Job und fing an ein angenehmes Leben zu führen. Nur etwas fehlte. Das Klingeln der Wohnungstür holte ihn aus seinen Gedanken. „Tobi?“ Vor ihm stand Shizune, Sakura Pflegemutter, als er die Tür aufmachte. Klein und zierlich in ihrer Gestalt sah sie ihn fragend an. Er beantwortete ihre Frage mit einem Nicken. „Meine Güte, du hast dich aber verändert. Dabei ist es doch gar nicht so lange her, dass ich dich gesehen habe.“ Er lächelte und bat sie herein. Während sie ihre Tasche abstellte und die Schuhe auszog, nahm er einen großen Schluck von seinem Tee. „Weißt du, ich war gerade auf dem Weg zu Sakuras Internat und da ist mir die Idee gekommen, dich mal zu besuchen. Es war ein ganz spontaner Einfall und“ ,sie unterbrach sich und sah Tobi mit erschrockenem Gesicht an, „Ich habe ja ganz vergessen, dass du gar nicht weißt, was mit Sakura passiert ist.“ Tobi wollte ihr gerade antworten, als sie weiter redete. „Es tut mir schrecklich leid, ich wollte keinesfalls mit der Tür ins Haus fallen.“ „Aber nein, das sind Sie doch gar nicht. Ich bin Sakura vor ein paar Monaten durch Zufall selber begegnet. Ich weiß also über alles Bescheid. Kein Grund, dass Sie sich jetzt Vorwürfe machen.“ Sie schien sichtlich erleichtert. Er fand die ganze Situation irgendwie belustigend „Jetzt kommen Sie doch erstmal richtig herein und ich mache Ihnen einen Tee. In Ordnung?“ Sie lächelte und nahm das Angebot dankbar an. Fünf Minuten später saßen beide auf dem Sofa im Wohnzimmer, tranken ihren Tee und unterhielten sich. „Während Sakura im Krankenhaus lag, hatte ich einen Arbeitsauftrag in New York bekommen. Es war mir freigestellt ihn anzunehmen oder auszuschlagen und die Entscheidung fiel mir wirklich nicht leicht, aber ich hatte schon so lang davon geträumt, in New York meiner Arbeit nachzugehen. Also habe ich das Angebot angenommen und Sakura im Internat angemeldet. Es ist wirklich schön da, doch sie war natürlich nicht begeistert.“ , Shizune seufzte, „Ich hoffe, es geht ihr gut.“ „Ich denke schon, dass es ihr gut geht. Sie scheint viele Freunde gefunden zu haben.“ Dabei verschwieg Tobi, was ihm außerdem aufgefallen war. „Da bin ich aber froh. Denkst du, ich sollte einfach so hinfahren?“ „Sakura wird sich sicherlich wahnsinnig freuen. Es tut ihr gut, Halt aus ihrem alten Leben zu haben. Dadurch, dass sie keine Erinnerung mehr hat, sind wir um so wichtiger.“ Sie schien beruhigt und die Beiden saßen noch eine ganze Weile im Wohnzimmer und redeten über dies und das. Nach der dritten Tasse Tee, beschloss Shizune aufzubrechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)