Only you von LadyMalice (Dark Spiritshipping (HaouxYohan)) ================================================================================ Kapitel 1: Eiskalt abgewiesen ----------------------------- Diese goldenen Augen waren mindestens so ungewöhnlich wie meine. Eigentlich dachte ich, dass ich ein Einzelfall wäre, aber wie es schien, hatte ich mich geirrt. Zudem bemerkte ich, dass diese wundersame Gestalt kein Mädchen war. Nachdem sie sich erhoben hatte, wurde sofort deutlich, dass es sich um einen Jungen handelte. Einen, der sicher in die 10. Klasse ging. Ich musste kurze Zeit die Information verarbeiten. Aussehen.... also er war kleiner als sich, beinahe einen ganzen Kopf kleiner. Sein Körperbau wirkte zierlich und recht weiblich. Die Haare waren schokoladenbraun aber eher dunkler. Beim Ansatz oben schien er sogar ein wenig orange. „Was glotzt du mich so an?“, hörte ich auf einmal und schreckte mal wieder aus meiner Gedankenwelt. Ich wurde skeptisch gemustert, skeptisch und unglaublich kühl. Der Junge vor mit zeigte kein einziges Gefühl. Sein Gesicht war geradezu ausdruckslos. „Darf man sich nicht wundern, dass hier ein neues Gesicht ist?“, entgegnete ich leicht bissig. Ein wenig Höflichkeit durfte man doch verlangen. Wusste der Bengel nicht, wer ich war? Ah, stimmt ja. Das musste doch der Schüler, das „Wunderkind“, aus Japan sein. Mhn, für einige Momente schien er ja recht interessant zu sein, aber diese Kühle. War das nicht mein Part? Der braunhaarige blieb für eine Weile still. Darauf wandte sie sich ab und wollte an mir vorbeischreiten. „Warte mal, Kleiner. Wer bist du überhaupt?“, fragte ich ihn im genervten Ton. Solch eine Dreistigkeit. Er stellte sich nicht einmal vor. Das Gesicht wurde zu mir gewandt. „Was geht dich das an? Geh lieber und spiel mit deinen Puppen“, entgegnete er ruhig und schritt davon. Ich konnte nicht anders, als ihm verblüfft nach zu starren. Was war das denn gewesen? In all den Jahren hier hatte sich noch NIEMAND getraut mir so die Stirn zu bieten. Geschweige sich überhaupt mit mir angelegt auf solch einer frechen Weise. Wieso hatte ich nichts entgegnet?! Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. Das machte mich nachdenklich. Ich war nicht wütend, wie so sonst immer. Eher verwirrt. Der kleine hatte keine Barbie-Puppen gemeint. Er hatte die Mädchen der Schule gemeint und das mit einer Betonung, die ich nicht erwartet hätte. Hatte er mich in weniger als einer Minute durchschaut? Unsinn. Woher sollte er wissen, dass ich mit den Girls nur spielte? Außerdem war er doch erst seit einem halben Jahr auf dieser Schule. Oder hatte er mich die ganze Zeit beobachtet? Nachdenklich hörte ich, wie die Glocken für die Nachtmittagsstunden läuteten. Was? Die Stunde meiner wertvollen Pause war schon vorbei? Bei allen was mir lieb war, hatte ich den Kerl allen Ernstes eine halbe Stunde lang angestarrt? Nein, sicher hatte ich nur auf der Suche zu viel getrödelt. Nachdenklich begab ich mich zurück in meine Kursklasse und setzte mich in eine der hintersten Reihen des Biologie-Raumes. Schräg links vor mir saß Jim, der sich nach hinten und mich anschaute. „Und?“, fragte er neugierig. Irgendwas gefiel mir an seinem Lächeln nicht. „Was und? Der Bengel ist unverschämt.“ „Ah, verstehe. Was hat er denn gemacht?“ „Nun... was hat er gemacht? Kaum etwas, er ist nur sehr dreist und unterstellt mir Dinge“, meinte Yohan nachdenklich. Mehr hatte dieser Junge auch nicht gemacht. „Egal. Den sehe ich sowieso nie wieder.“ „Das wäre ich mir nicht so sicher.“ Jim deutete auf die Tür, wo unser Bio-Lehrer mit einer bekannten Gestalt ankam. Nicht schon wieder er! Ich musste mir doch noch aushecken, was ich ihm entgegnen würde. Der braunhaarige Bursche schenkte dem Kurs keine Aufmerksamkeit wie es schien. Seine Augen waren zwar auf sie gerichtet, aber sie wirkten so, als wäre er nicht ganz anwesend. Nach einigen Sekunden bemerkte ich, dass er kurz zu mir schaute. Jim fing an zu kichern. „Was?“, fragte ich ihn grob. „Haou-kun hat gerade so ausgesehen, als wäre er genau da gelandet, wo er nicht sein wollte.“ „Was zum...?! Seine Reaktion war ausdruckslos. Woher weißt du das? Und... Moment... du kennst seinen..“, bevor ich zu Ende reden konnte, wurde ich vom Lehrer unterbrochen. „Herr Anderson, bitte stellen Sie ihre Privatgespräche ein. Es ist unhöflich gegenüber Herr Yuki, wenn er sich gerade vorstellen will.“ Knurrend schwieg ich dann doch. Es machte sich nicht gerade gut, wenn ich jetzt Krach machte. Ich sollte lieber einmal zuhören. Vielleicht erfuhr ich noch etwas Interessantes. Der Lehrer räusperte sich und schrieb den Namen des Schülers an die Tafel. „Unser neuer Mitschüler ist Haou Yuki. Er kommt aus Japan. Heißt ihn willkommen. Ah, bevor ich es vergesse. Yuki-kun hat unser Thema schon längst durchgearbeitet und kann euch bei euren Projekten helfen. Keine Sorge, er ist zwar ein wenig still, aber doch hilfsbereit.“ Nach dieser Vorstellung verbäugte sich dieser Yuki ein wenig und die Mädchen seufzten verträumt. Sie fanden ihn wohl unglaublich toll. Darauf schlich sich ein Gedanke in meinen Kopf, der mir vorher nicht gekommen ist. Wie alt war dieser Bursche!? Er sah nicht so aus, als würde er in die Oberstufe gehen. Jim schien mir meine Frage anzusehen. „Haou-kun ist 16 Jahre alt und hat Klassen übersprungen, Yohan. Schon vergessen?“ Ah, genau. Das war es ja. Der Junge war ja ein „Wunderkind.“ Wie konnte ich das nur VERGESSEN? Ein wenig gereizt beobachtete ich, wie Jim diesen Yuki zu sich rief. Mein schwarzhaariger Kumpel musste ihn ja sehr leiden können. So offen ging er eigentlich nur mit sehr guten Freunden um. Woher wusste er Yukis Vornamen? Nur weil sie vorher geredet hatten? Das bezweifelte ich. Er hatte Yuki sofort angesehen, was er dachte. Das war unmöglich. Der braunhaarige Yuki setzte sich tonlos auf den Platz vor mir. Er hatte mich nicht einmal angeschaut. Eher gesagt, er hatte durch mich durch gesehen, als wäre ich gar nicht da. „Hey, Haou-kun. Ich dachte, du willst gar nicht mehr den Unterricht besuchen. Was hat dich angelockt?“, fragte Jim in seinem üblichen Ton. Er redete mit ihm genauso wie mit mir. Das kam mir verdächtig vor. Ich kannte Jim seit Jahren. Sollten die paar Geheimnisse, die wir voreinander haben, gar nicht so klein sein? Nachdenklich stützte ich meinen Kopf ab und beobachtete die beiden. Haou drehte seinen Kopf langsam beinahe geschmeidig zu Jim. Er deutete auf Jims halb beschriebene Blätter und neigte seinen Kopf leicht zur Seite. „Hast recht. Vielleicht sollte ich wirklich mal arbeiten. Du bist ziemlich unfair. Anstatt so viel zu lesen und die Themen im Voraus durchzunehmen, hättest du mich anrufen können, Kumpel.“ Was war das? Anrufen? Ich sollte unbedingt mal mit meinem besten Kumpel reden. Also war es, wie ich es erwartet hatte. Jim kannte Yuki schon vorher. Fragte sich nur noch, woher und warum. Anstatt sofort zu fragen, wartete ich ab. „Jim-kun, du weißt warum.“ Die Stimme klang so... so leer. Kein einziges Gefühl war hörbar. Als wäre der Kerl leer. Jim rieb sich an der Nase. „Hehe. Aber das bedeutet nicht, dass du alles andere vernachlässigen darfst. Aber nun zu meiner vorherigen Frage. Wieso gehst du auf einmal zum Unterricht? Das hast du gar nicht nötig.“ Haou wand sich seinem eigenen Blättern zu und begann etwas zu schreiben. Unhöflicher Kerl. Er antwortete noch nicht einmal. Jim schrieb dann ebenso auf seinen Blätter und Haou zeigte ihm ab und zu auf einige Stellen. „Oi, buddy, was kann ich dafür, wenn ich diese dämliche Regeln nicht kenne?“, fragte Jim nach einer halben Stunde frustriert. Erstaunlich. Sie redeten noch nicht einmal miteinander und verstanden sich prächtig. Das war ja schon beinahe spannend anzusehen. Yuki-san schüttelte den Kopf. Arg. Jetzt hang ich ihm sogar schon ein –san in Gedanken dran. Egal. Auf jeden Fall kritzelte er Jim etwas an den Rand. Eine recht saubere und gut lesbare Schrift hatte der Bengel. Das musste man ihm lassen. Jim stöhnte und ließ sich zurückfallen. „Meine Theorie ist somit komplett Müll reif. Du hättest mir das vorher sagen sollen!“ „Du musst nur zwei Dinge umändern. Dann passt es“, entgegnete der braunhaarige. Dann schaute er auf einmal zu mir. Nun wirkte er ziemlich genervt und... unheimlich? Was sollte der dunkle Schatten über seiner Stirn? „Kannst du jemand anderes anstarren? Langsam wird’s lächerlich.“ „Was?!“, rief ich und stand auf. Er wagte es schon wieder so frech zu werden. „Herr Anderson, setzen Sie sich bitte. Es klingelt erst in fünf Minuten.“ „Eh, ja, natürlich“, murmelte ich und bemerkte, wie die anderen kicherten. Ich machte mich noch zum kompletten Deppen wegen ihm. Dummheit. Es gab keinen Grund so auszuflippen. Doch er schaffte es mich zu reizen. Yuki-san hatte sich seiner Arbeit gewidmet, als ich ihn anfunkelte. Ich bemerkte, wie Jim ein Lachen unterdrückte und sich ins Fäustchen kicherte. Er klopfte seinem Nachbarn leicht auf die Schulter, der leicht ausatmete. Dann drehte mein Kumpel seinen Kopf zu mir. „Yohan, so hab ich dich ja noch nie erlebt. Starr den armen doch nicht die ganze Zeit an.“ „Ich hab ihn nicht die ganze Zeit angestarrt.“ „Hast du. Gibt es irgendwas, dass du uns erzählen willst?“ „Jim, träumst du eigentlich mit offenen Augen?“ „Manchmal. Du auch?“, fragte er mit leichtem Sarkasmus in der Stimmte. „Halt einfach den Mund, Jim.“ „Was immer du sagst, Chef“, entgegnete er amüsiert und blickte zu dem Bengel, der ihm entgegensah. Jim nickte einfach nur. Dann schallte die Glocke. Alle packten ihre Sache zusammen und verließen den Raum. Ich wollte Jim gerade fragen, ob er heute zu mir wollte, um ein wenig mit mir abzuhängen, doch er kam mir zuvor. „Yohan, sorry pal, heute hab ich keine Zeit. Ich habe Haou-kun schon vor einer Weile versprochen, ihm die Stadt zu zeigen. Im Gegenzug wird er mir bei meinem Fremdsprachenproblem helfen.“ Ich schenkte ihm einen leicht bissigen Blick, doch dann winkte ich ab. „Kein Problem. Zieh Leine und hab Spaß.“ „Danke. Werd‘ ich haben. Wir sehen uns später, Haou-kun.“ Der angesprochene nickte und verließ gemeinsam mit Jim den Raum. Die beiden verhielten sich extrem verdächtig. Seit Ewigkeiten hatte sich Jim nicht mehr so verhalten. Damit meine ich nicht, wie er gegenüber mir seine Gedanken zeigte, sondern dass er zu jemand anderem stand als nur mir. Er hatte diesen beschützenden Blick in den Augen gehabt, als sein „Freund“ bedroht worden war. An dieser Sache stimmte etwas nicht. Wann hatte Jim das letzte Mal dieses Funkeln in den Augen? Ohne es richtig zu realisieren, ging ich am Lehrer vorbei, der mir einen prüfenden Blick schenkte. Interessieren tat es mich nicht. Viel eher war ich über diesen Neuling nachdenklich. Lag es daran, dass ich die Sache viel zu hart sah? Wahrscheinlich lag es daran. Es war schon eine gute Weile her, dass ich jemanden in meinem Freundeskreis aufgenommen habe. Jim hang ja überwiegend die ganze Zeit mit mir rum. Daher fand ich es wohl merkwürdig, dass er auf einmal bei jemand anderem war. Jemanden, den ich nicht verstand. Dieser Bengel sollte nicht so frech sein. Ich war gute zwei Jahre älter als er. Mhn... er wirkte auf mich, als wäre er überwiegend alleine. In seinen Augen sah man nicht einen lebendigen Funken. Wenn ich ehrlich war, erinnerte er leicht am mich, als ich viel jünger war. Allerdings war ich nicht so verschwiegen. Ich räumte meine Schulklamotten in meinen Spint und überprüfte, ob ich heute noch irgendwelche Termine hatte. Nichts. Na das würde ja ein toller Tag werden. Wieso gönnte ich mir nicht ein wenig Ruhe? Ich konnte mir alles kaufen und alles leisten, also wieso nicht? Mein Weg leitete mich zum Parkplatz, wo mein nachtschwarzes Cabrio auf mich wartete. Das Schätzchen hatte ich zu meinem 18. Geburtstag bekommen. Ich hatte es noch mit ein paar dingen aufgemotzt, sodass es einfach nur ein geiler Schlitten war. Es krachte irgendwo. Darauf brüllte jemand über den ganzen Platz. Sogar nach der Schule war es hier laut und das ging mir langsam gegen den Strich. Ich bemerkte darauf, dass ein Jungenkreis am Rand des Parkplatzes entstanden war. Was war nun los? „Entschuldige dich, du Lümmel!“ „Hör auf zu schweigen und mach deinen Mund auf!“ „Hast du deine Zunge verschluckt?!“ „Was guckst du so?! Kannst du nicht einmal zeigen, dass du Angst hast?!“ „Willst du dich mit uns anlegen?!“ Das war wieder mal so typisch. Immer gingen sie in Grüppchen auf einen los. Ich wollte desinteressiert weitergehen, als sich kurz eine Lücke bildete und ich bemerkte, wer umzingelt wurde. Es sollte mir ja egal sein, was mit ihm passierte, aber irgendwie musste ich nachsehen und überprüfen, was dieser Yuki schon wieder angestellt hatte. Also zwang ich mich hinzugehen. „Was ist hier los?“, fragte ich kühl, sodass alle bis auf den Angeklagten zusammenzuckten. Die Gesichter drehten sich zu mir und schauten nun entmutigter drein. Einige von diesen Schlägertypen kannte ich. Sie hatten es einmal gewagt, meine Karre anzurühren. Dafür hatten sie natürlich ihre Strafe bekommen. Das war ihr eigene Schuld. Was suchten sie sich auch mein Schätzchen zum Stehlen aus. Nun regte sich ihr Anführer. „Der Grünschnabel hat es gewagt uns anzurempeln. Da soll er sich gefälligst entschuldigen.“ „Du bist dir auch ganz sicher, dass er dich angerempelt hat und nicht umgekehrt? Dem letzten Neuling hast du vorgeworfen, er hätte dir die Sonne gestohlen.“ Immer dieselben Ausreden. Solche Idioten. „Öhm... Los, verschwinden wir!“ Da rannten sie wieder wie die Hühner. Diese Typen waren wirklich der letzte Dreck dieser elendigen Welt. Ich bemerkte, dass der kleine braunhaarige mich anschaute. Ein merkwürdiger Ausdruck lag in seinen Augen. Seine Augen waren das einzige, welche teilweise seine Gefühle preisgaben. Er schien verwirrt. Was? Hatte er nicht erwartet, dass ich ihm half? Darauf packte mich beinahe leichte Wut. Diese Kerle hatten ihn angegriffen und er hatte sich nicht gewehrt, wie zu sehen war. Yuki-san blutete an der Wange. Eine Schnittwunde war es, soweit ich es deuten konnte. Ich trat näher zu ihm und reichte ihm ein Taschentuch, dass ich aus meiner Westentasche geholt hatte. Der Junge musterte mich weiterhin. Dann nahm er es an und schaute es kurz an. „Du blutest an der Wange“, meinte ich und zeigte leicht darauf. Merkte der Bursche das etwa nicht? Fühlte er keinen Schmerz? „Ah“, gab er dann von sich und rieb das Blut weg. Recht tollpatschig, wenn ich das bemerken durfte. Ich nahm ihm seufzend das Taschentuch ab und rieb ein wenig stärker an seiner Wange. So würde er das Blut ja nie wegkriegen. Nur verwischen. „Was wollten die eigentlich von dir?“ „...“ „Wieso hast du dich nicht gewehrt, wenn du nichts angestellt hast?“ Er antwortete immer noch nicht. Hartnäckiger Junge. Konnte er sich nicht einmal bedanken? Heutzutage konnte man wohl überhaupt kein nettes „Danke“ erwarten. Ich drehte mich um und ging zu meinem Wagen, als ich merkte, dass er hinter mir her schritt. Oder in dieselbe Richtung? „Willst du was?“ „Wie komme ich zum Marienplatz?“, fragte er ruhig und immer noch so kühl. Was für eine Frage war das? Der Junge kannte sich hier wohl gar nicht aus. Mir fiel ein, dass Jim sich mit ihm treffen wollte. Der würde mich umbringen, wenn ich den Jungen jetzt hier stehen ließ. „Steig ins Auto, ich bring dich hin.“ Ein misstrauischer Blick folgte. Ich konnte förmlich spüren, dass er mir alles zutraute. Gerade noch so schaffte ich es ein Knurren zu unterdrücken. Dann atmete ich aus. „Ich bring dich schon zu Jim. Keine Sorge.“ Das schien er mir zu glauben und er stieg vorne in meinen Wagen. Gleich nach ihm stieg ich ein, schnallte den Sicherheitsgurt um und steckte die Schlüssel in den Zünder. Ich wartete kurz bis der kleine Junge sich angeschnallt hatte. Dann schnurrte mein Schätzchen laut auf und ich fuhr auf die einzige Straße, die von der Schule zur Stadt führte. Herrlich. Die frische, kühle Luft während des Fahrens war einfach nur erlösend, vor allem bei dieser unerträglichen Hitze. Wenn endlich diese dummen Ferien beginnen würden, könnte ich irgendwo hinfliegen, wo die Hitze angenehm war. Es war nicht so, als fände ich Deutschland dämlich. Ich wohnte in diesem Land seit ich begann zur Schule zu gehen. Meine Eltern fanden hier das Schulsystem recht akzeptabel. Daher haben sie mich aus Norwegen hier her verschleppt und alleine gelassen. Diesen Gedanken nachzuhängen war nicht schwierig. Ich könnte praktisch damit die ganze Zeit verbringen, aber schlechte Laune nur wegen solch einem Mist bekommen? Das hatte ich nicht nötig. Die Ampel schaltete gerade auf rot, als ich den Wagen langsam anhielt. In diesem Moment musste ich wieder den jüngeren Jungen neben mir schauen, dessen Blick geradezu desinteressiert über die höhen Gebäude der Stadt wanderte. Falls er das wirklich so langweilig fand... wieso schaute er sich dann um? Dachte er, dass er etwas Aufregendes in solch einer kleinen Stadt fand? Dieses Städtchen hier, ich habe den Namen vergessen, weil er so uninteressant war, lag weiter entfernt von den Großstädten. Die Lage war auf jeden Fall so, dass wir von viel Grün umgeben waren. Es gab in der Nähe ein Gebirge, daher lag sie Schule etwas höher. Wie auch immer. Der braunhaarige umklammerte seine schwarze Schultasche und blinzelte, als irgendein Spiegel von einen zufälligen Auto die grellen Sonnenstrahlen direkt auf sein zartes Gesicht umlenkten. Zart? Nein, steinhart. Ich sollte nicht so freundlich über ihn denken. Schließlich war er ebenso unhöflich. Eigentlich könnte ich ihn hier aussetzen und ihm den restlichen Weg schildern. Ich vergeudete meine wertvolle Zeit mit ihm. So gern ich ihn rausschmeißen würde, irgendwas hielt mich auf. Ob es daran lag, dass er mir in manchen Dingen auf eine bekannte Weise ähnlich war? Nachdenklich fuhr ich bei grün weiter und bog rechts ab, wo ich auch schon von weitem Jim erblickte. Ich musste grinsen, denn er wirkte ziemlich geschockt, als er mich mit diesem Bengel sah. Mein schwarzhaariger Freund überquerte sie Straße und kam auf uns zu, als ich rechts parkte. Heute gab es hier nicht so wahnsinnig viele Autos. Einige Parkplätze standen vollkommen ungenutzt leer da. „Yohan? Uhm, hey? Was macht ihr beiden zusammen?“, fragte Jim völlig überrumpelt. Tja, da konnte er mal sehen, was für ein freundlicher Mensch ich sein konnte. Mein Freund hier konnte ja nicht ahnen, dass ich eigentlich nicht so war. In Wirklichkeit fand ich solch eine zahme Freundschaft nur öde. Welch sadistische Gedanken meine „Reinheit“ tränkten, wenn ich darüber nachdachte, wie man Jim am besten „beglücken“ und „quälen“ konnte. Er wusste im Prinzip viel zu wenig über mich. Das war auch besser so, sonst würde ich anfangen, ihn zu foltern. Ein Folterzimmerchen hatte ich ja in meiner Hütte. Heh. „Dein Winzling hatte Probleme in der Schule. Außerdem ist sein Orientierungssinn so ausgeprägt, dass ich ihn selbst zu dir gebracht habe, bevor er sich auf dem Weg zur Stadt verläuft“, meinte ich amüsiert und spürte einen ziehenden Schmerz an meinem rechten Ohr. „Arg~!“ Der Bursche zog mich gerade tatsächlich an den Ohren. „Das du dich nicht benehmen kannst!“, fuhr Yuki-san mich seelenruhig, aber betont an. „Lass los, Zwerg!“ „Oi, Haou-kun, lass ihm noch sein Ohr dran. Mit einem Ohr weniger würde er ja noch weniger mitbekommen als sonst!“ „Ich warne dich, lass los!“, knurrte ich. Was sollte dieser Zirkus? Es gab keinen Grund, um so wie er zu reagieren. „Hörst du endlich mal auf, dich so aufzuspielen?“, fragte Yuki-san fast bissig. Diese Frage ließ mich staunen. Verwirrt starrte ich ihn an und genau dann, hatte er mein Ohr freigegeben und war aus dem Auto gestiegen. Jim redete beruhigend auf den Bengel ein. Ich verstand nicht, was genau er ihm sagte. Konzentrieren konnte ich mich gar nicht. So einfache Aussagen... wieso hatte ich nur das Gefühl, dass er mich wirklich durschaut hatte? Es war heute Mittag schon merkwürdig gewesen. Aber das hier übertraf alles. Wusste er, dass ich mich nur nett zeigte? Konnte er Gedanken lesen? „Yohan? Yohan!“ „Eh?“ Die schaute auf und sah, wie Jim mit einer Hand vor meinem Gesicht fuchtelte. Er wirkte ein wenig besorgt. „Was ist?“ „Ich hab seit gut fünf Minuten versucht dich anzusprechen, aber du warst gar nicht zu Hause“, meinte er und schüttelte seufzend den Kopf. „Also, willst du mitkommen?“ „Wohin?“ Das konnte nur Zufall sein. Vielleicht deutete ich die Sätze des kleinen einfach nur falsch. Es konnte unmöglich sein, dass er wusste, was ich tat. Niemand konnte jemanden in weniger als ein paar Sekunden oder auch Minuten jemanden bis ins kleinste Detail erfassen. Tief im Inneren spürte ich, dass sich etwas regte, das ich vor allen versteckte. Leicht fluchend fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare und starrte zum Himmel. „YOHAN!“ Ich zuckte zusammen und rieb mein Ohr. Musste Jim so schreien? „Sag mal, ignorierst du mich aus Spaß oder wieso hörst du nicht zu?“ „Oh, sorry Kumpel“, murmelte ich. Aus tiefblauen Augen gemustert grinste ich ein wenig beschämt. „Eh, also was hast du gesagt?“ „Ob du mit uns mitkommen willst!? Ich würd‘ mich schlecht fühlen, wenn ich dich bei solch einem Wetter nach Hause schicken würde. Außerdem bin ich dir ein fettes Danke schuldig, weil du Haou-kun geholfen hast.“ „Der Bengel kann sich auch selbst bedanken.“ „Yohan... huh, es war sein Vorschlag gewesen...“ „Eh?“ Heute war ich wohl nicht ganz auf der Strecke, dass ich selbst das nicht mitbekommen hatte. Meine Sinne waren sonst immer so gut ausgeprägt. Diese goldenen Augen ruhten auf mir, schon wieder so ausdruckslos und doch forschend. „Öhm, ja, Warum nicht?“ Ich versuchte möglichst cool zu antworten, da es mir Leid war, immer so auszuflippen bei diesem winzigen Spinner. „Na, endlich eine Antwort. Wurde auch Zeit. Komm, wir zeigen Haou-kun ein wenig die Stadt und gönnen und anschließend gönnen wir uns ein Eis im Londoras Eiscafé“, schlug Jim vor und grinste Yuki-san an, der schlicht nickte. Nachdem ich aus meinem Wagen gestiegen bin und alles abgeschlossen hatte, folgte ich meinem Freund und dem kleinen Monster neben ihm. Ohne es wirklich zu steuern, musste ich darüber nachdenken ob meine Tarnung Lücken aufwies, über die ich nicht Bescheid wusste. Es war sonst immer perfekt gewesen. Nicht einmal Jim hatte durch meine Aktionen hindurchsehen können. Mein Kumpel erzählte etwas über das langweilige Städtchen und zeigte einige Sehenswürdigkeiten wie den großen Brunnen in der Stadtmitte. Er redete heiter auf den Winzling ein, der recht unbeeindruckt zuhörte. Kein einziges Gefühl. Leere. Mir schien es, als würde der kleine nicht wissen, was das Wörtchen „Gefühle“ bedeutete. Selbst seine Gesten waren geradezu bedeutungslos. Jim schaute hinauf zum Glockenturm der großen Kathedrale, die schon vor Jahrhunderten errichtet worden war. Dieses riesige Gebäude hatte alle Kriege durchgestanden. So hatte sich auch schon einige Restaurierungen erlebt und wurde ein wenig erneuert. Ich gähnte verschlafen, als Jim die Geschichte dieser Kathedrale versuchte zu erzählen. „Sie steht schon so lange hier?“, fragte Yuki-san interessiert und ließ das große Gebäude auf sich wirken. „Seit mehreren Generationen soweit ich weiß. Es soll ein unglaublicher Schutzwahl gegen böse Geister, Dämonen und all das Zeug um die Mauern herum geben. Wenn du willst, können wir das innere besichtigen. Nachmittags dürfen wir nämlich zur Besichtigung rein.“ „Nein... nein, ich denke, das ist nicht notwendig“, antwortete der kleine auf eine Weise, die mich wieder in tiefste Verwunderung gleiten ließ. Ehrlich gesagt, ich würde auch nicht in diese große Folterkammer gehen. Mir wäre es sowieso nicht möglich gewesen. Die Schutzwälle dieses Gebäudes wirkten nämlich auf mich, sie waren nervig. Das lag an der Tatsache, dass meine... wie soll ich sagen? Dass meine „Seele“ nicht so rein war, wie die der anderen. Wie auch immer. Mich wunderte es, dass der Bengel da nicht rein wollte. Er klang so, als würde er anstatt dieser Besichtigung alles Andere hinnehmen. „Mhn, okay. Können wir ja wann anders mal ansehen. Lasst uns jetzt Eis essen gehen!“, schlug Jim darauf vor und zerrte mich mit diesem Yuki zu seinem Lieblingscafé. Nach zehn Minuten saßen wir an einem Tisch im Schatten eines großen Sonnenschirmes und betrachteten die Speisekarte, wo etliche Angebote draufstanden. Londoras Café war berühmt und nicht gerade billig. Das Café zählte zu den Dingen, die man unbedingt als Tourist besuchen musste. „Haou-kun, nimm dir was du willst. Ich geb einen aus!“, verkündete mein schwarzhaariger Freund und klopfte dem jüngsten von uns auf die Schulter. „Ich möchte dieses“, entgegnete Yuki-san ohne zu zögern und zeigte auf einen riesigen Becher mit Schokoladeneis und viel zu vielen Extras: Waffeln, Schokoladensoße, Sahne und Nussraspeln. Also eine ziemliche Kalorienbombe. Und die Schüssel für dieses Eis war nicht gerade klein. Der Junge würde das niemals alles alleine aufessen können. Dafür sah er auch viel zu dünn aus. Gut, er war nicht dürr. Für seine Größe relativ perfekt. Ah, ich sollte aufhören über diesen Wicht nachzudenken. Ich bestellte mir irgendeinen Eisbecher, der für mich schmackhaft klang und nahm war, dass Jim sich mit Freunde einen Eisbecher mit Kirschen bestellte. Kirschen und Likör darin. Ah, das war typisch für ihn. Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen, wie ich selbst feststellte und lehnte mich entspannt zurück. Dann herrschte für einige Minuten Stille. Nur das Gelabber der anderen Gäste störte. Jim lehnte sich irgendwann ein wenig mehr zu Yuki-san und betrachtete diesen interessiert. „Haou-kun, du hast mir meine Frage immer noch nicht beantwortet~“ Der angesprochene blickte von der Speisekarte auf und schaute wie immer ausdrucklos zu meinem Kumpel. „Ich wollte ein paar Dinge überprüfen.“, gab er schließlich als Antwort. Toll, daraus wurde man auch sehr schlau. „Mhn. Und erfolgreich gewesen?“, fragte Jim grinsend und das kleine Monster nickte. Nach weiteren fünf Minuten wurde unsere Bestellung endlich an unser Tisch gebracht. Jim grinste sein übliches freudiges Grinsen und hatte schon den Löffel voll mit Eiscreme im Mund. Dann fiel ich beinahe vom Stuhl... dieser Yuki lächelte?! Strahlte!? Verblüfft nahm ich war, dass der junge Braunhaarige niedlich lächelte, als er sein Schokoladeneis betrachtete. Was denn? Bei Schokolade grinste er? Das war ein Alien. Der reagierte wohl nur bei süßen Sachen wie ein Mensch, denn sonst war es ausdrucklos. Ich stopfte mir meinen Löffel gefüllt mit einem Eis, dass sich „Cookies“ nannte in den Mund und ließ das Eis dort schmelzen. Nach einem Seufzen beobachtete ich den Winzling aus dem Augenwinkeln, schob mir ab und zu das Eis in den Mund und versuchte herauszufinden, was genau mich an ihm störte. Seine Art. Eindeutig. Yuki-san lächelte Jim niedlich an, was mir einen leichten Stich in die Seite versetzte. Konnte er nicht auch mal zu mir nett sein? Pfft. „Jim-san, du hattest Recht. Das Eis hier ist köstlich.“ „Tja, wie ich es versprochen hatte. Aber jetzt Mal zu etwas Anderem... Wohnst du alleine in diesem Hotel?“ Ein Nicken des Monsters folgte. „Bist du dir sicher, dass du nicht lieber bei mir bleiben würdest?“ Bei dieser Frage verschluckte ich mich am Eis und hustete. Jim warf mir einen fragenden Blick zu, dann hielt er aber Yuki-san wohl für eindeutig wichtiger. Der jüngere legte sich den gefüllten Löffel in den Mund und lutschte nachdenklich dran. „Ich komme schon klar. So wie immer.“ Merkwürdig. Dieser Satz klang nicht gerade überzeugend oder selbstbewusst. So, als müsse man es einfach akzeptieren. „Gut, wenn du meinst. Aber falls etwas ist, ruf mich einfach an. Bitte, Haou-kun.“ Wieso bitte? Das hörte sich so an, als wäre dieses Mini-Monster ein totaler Einzelgänger. Vielleicht war er das sogar. So wie er sich verhielt... „Mhn.“ Yuki-san sagte nichts mehr dazu, sondern aß sichtlich genüsslich seinen Schokobecher. Erstaunlich, er würde wirklich diesen riesigen Becher alleine verdrücken. Ach, was kratzte mich das. Ich sollte lieber über meine heiß ersehnten Ferien nachdenken. Wohin sollte ich nur dieses Mal fahren? Die letzten Ferien war ich in Afrika genauer gesagt in Tunesien gewesen. Ein recht nettes Örtchen hatte ich mir ausgesucht. Perfekt um sich zu entspannen. Darauf bemerkte ich, dass Jim etwas verzweifelt suchte. „Sag nicht, du hast deine Geldbörse irgendwo liegen lassen.“ Der Typ würde sich nie ändern. „Ehhh?! Verdammt, ich glaube meine süße Karen muss sie mir abgenommen haben, als ich sie nach Hause gebracht habe. Mein Mädchen war nicht erfreut gewesen, dass ich sie alleine lassen wollte“, versuchte Jim zu erklären. Ein Seufzer verließ meine Lippen. Toll, so ein Spinner. „Miss! Die Rechnung...“ „Lass mal, Jim. Ich bezahle es für euch“, gab ich bekannt und Jim strahlte. „Danke, buddy. Nächstes Mal geb ich einen aus. Nah, da haben wir Glück gehabt, was Haou-kun?“ „Du änderst dich nie“, entgegnete dieser kühl, beinahe schneidend kühl. Doch Jim rieb sich verlegen und kichernd am Hinterkopf. Immer mehr... ich stellte fest, dass dieser Yuki mir immer mehr ähnelte. Vor einigen Jahren hatte ich ebenso kaum auf Einflüsse von außen reagiert. Sie waren unwichtig... sie berührten mich nicht. Aber diese Verschlossenheit musste einen von innen heraus zerfressen. Ach, was kümmerte mich dieser Bursche. „Hey, Yohan, würd es dir was ausmachen, wenn du uns zur mir bringst?“, fragte mein Kumpel. „Kein Problem.“ Ich bezahlte die Rechnung und begleitete die beiden zu meinem Wagen, wonach ich sie zu Jims Häuschen fuhr. Er besaß ebenso ein Haus, nur war seines kleiner. Seine Eltern machten Karriere, da sie im Unternehmen meinem Vater arbeiteten. Daher war Jim auch nicht das, was man arm nannte. Jim trug Haous Tasche schon vor die Haustür, während der braunhaarige langsam ausstieg und mich darauf merkwürdig anschaute. „Was?“, fragte ich genervt und wollte einfach stur nach vorne sehen, aber sein Blick hielt mich gefangen. „Hör zu, Spinner. Du scheinst es nicht zu verstehen, aber ich bin nicht an dir interessiert. Ich will weder von dir bemuttert werden, noch dich zum Freund haben. Und ich rate dir eines, wenn du nicht endlich mit deiner Show aufhörst und dich weiter so albern anstellst, wirst du tief fallen. Also tu mir den Gefallen und lass mich in Ruhe“, erklärte er eiskalt und ging in Jims Haus. Ich konnte nicht anders, als ihm mit offenem Mund hinterher zusehen. Wie... was... bedeutete das... Ich hörte ein amüsiertes, lautes Lachen neben mir. „Er hat dir einen fetten Korb gegeben!“, lachte Jim und hielt sich an meiner Wagentür fest, um nicht vor Lachen auf dem Boden zu liegen. „Ich glaub’s nicht. Du hast ihn nicht einmal gefragt und schon...hahaha... das ist zu viel für mich!“ „Fresse, Jim!“, brüllte ich ihn an und spannte meine Fäuste an. Ich glaubte es nicht! Dieser Wicht hatte es gewagt mir einen Korb zu geben! Dabei habe ich nicht einmal daran gedacht, irgendwas mit ihm anzufangen! Was bildete sich dieser Typ ein?! Knurrend schlug ich Jim mit der Faust auf den Kopf, aber dieser kriegte sich nicht mehr ein. Er hatte schon Tränen in seinen blauen Augen. „JIM!“ „Sorry, pal. Ich fand’s nur genial, dass du zum ersten Mal einen Korb bekommen hast... hehe.“, kicherte mein Kumpel, der sich allmählich beruhigte. „Du hättest dein Gesicht sehen müssen.“ „Das war kein Korb! Ich will gar nichts von diesem... diesem... Mini-Monster! Was bildet er sich ein!?“ „Oi, Yohan, beruhig dich. Ich nehme an, Haou hat das geglaubt, weil du ihn ständig angeschaut hast. Ehrlich gesagt, hätte ich an seiner Stelle dasselbe vermutet.“ „Ihr habt beide eine Schraube locker.“ „Hey, buddy, sei mal ehrlich. Du hast sicher daran gedacht, mit ihm auszugehen. Wieso hättest du ihm sonst helfen sollen?“ „Ich habe keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, ihn als Lover zu haben! Der ist mir zu jung und viel zu frech! Außerdem habe ich ihm geholfen, weil du mich sonst zusammengeschrien hättest.“, murmelte ich beleidigt. Jim zerzauste meine Haare, worauf er sich auf den Weg in sein Haus machte und mir winkte. „Bis morgen, pal! Und hab nicht allzu sehr Liebeskummer ja?“, rief er mir gackernd zu und verschwand. Genervt machte ich mich auf den Heimweg. Die Sonne verschwand stufenweise, sodass der Abendhimmel sich in all möglichen Rot-, Orange- und Gelbtönen schmückte. Normalerweise beruhigte mich dieser Anblick, aber... ICH FASSTE ES NICHT, DASS DIESER ZWERG MICH OHNE GRUND ABSERVIERT HATTE!!! Noch kein einziger hatte das gewagt. Seine Worte... sie waren so gewählt und schienen treffend. Er klang immer noch so, als hätte er mich durchschaut. Aber das konnte nicht möglich sein. Allerdings störte mich eine andere Sache noch fiel mehr... ich war eiskalt abgewiesen worden.... DABEI HATTE ICH NICHT GEPLANNT IHN ALS LOVER ZU HABEN!!! Geschweige als Kumpel. Wie mich dieses Monster aufregte! „Tz, soll der sich doch einbilden, was er will“, meinte ich dann in die Leere und versuchte mich beim Fahren irgendwie abzulenken. Dieser Bursche würde mich noch richtig kennen lernen, wenn er sich noch so eine Show erlaubte. Mich vor Jim so zu blamieren... Arg, ich dachte immer noch daran! ----- Und hier haben wir das zweite Kapitel xD. Ich hoffe euch allen gefällts bis jetzt. Eure AngelxOfxHell Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)