Dark Life von Dite (War es meine Schuld?) ================================================================================ Kapitel 1: Drei Worte... Und alles ändert sich... ------------------------------------------------- Es war hell, angenehm Mild und kein Wölkchen verunstaltete den wunderbaren, azurblauen Himmel. Gut gelaunt schlenderte ich durch die Straßen. Ich war auf dem Weg zur Schule, da ich meine Zwillingsschwester Riley vom Volleyballtraining abholen wollte. Als ich an der Sporthalle ankam, rannte ich sofort zur Umkleide, doch sie war nicht da. Ein anderes Mädchen aus dem Team meinte, dass sie schon gegangen sei. Ich nickte und ging wieder nach draußen. Wieso hatte ich sie nicht auf dem Weg getroffen? Sie nahm doch sonst immer diesen Weg. War ihr etwas passiert? Ich wollte gerade wieder nachhause gehen, als ich etwas hörte. Eine Stimme. Zu leise, als das ich verstehen könnte, was sie sagte, aber ich erkannte, dass es Rileys war. Ich war mir ganz sicher. Ihre Stimme würde ich wirklich überall und unter Tausenden erkennen. Besorgt rannte ich in die Richtung, aus der die Stimme kommen musste. Sie war wohl hinter der Sporthalle oder aber auf dem Angrenzenden Parkplatz. Ich lief um die Ecke und blieb erstarrt stehen, als ich die Szene realisierte, die sich hier vor mir abspielte… Riley stand mit dem Rücken zu mir gewandt und flüsterte leise den Namen, des Jungen, an dem sie geschmiegt war. Chris. DER Chris! MEIN Chris!! Wut loderte in mir auf. Riley war der Liebling unserer Eltern. Das war sie schon immer gewesen. Sie konnte immer, alles besser als ich und ich beneidete sie dafür. Sie war mein Vorbild. So wollte ich auch irgendwann mal sein, aber das… DAS ging zu weit! Normalerweise ließ ich ihr immer, alles durchgehen. Schließlich war sie meine Schwester und ich liebte sie, egal wie sehr sie bevorzugt wurde. Aber dass sie es allen Ernstes wagte mir meinen Freund auszuspannen…!! DAS war zu viel!! Vor Wut zitternd, stapfte ich auf die zwei zu und riss Riley von ihm los. Ich zog sie dabei so fest am Arm, dass rücklings hinfiel. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah sie mich an. „Miley…“ Ein heiseres Flüstern, nichts weiter. Schnell rappelte sie sich auf und kam auf mich zu. „Miley, es… es ist nicht so, wie… d-du… du verstehst das falsch! Bitte! I-ich…“ „Du machst hinter der Sporthalle mit meinem Freund rum und ich soll das FALSCH verstehen?!?!“, schrie ich sie an. Die Bombe patzte. Ich platzte. Meine Wut gewann endgültig die Überhand über meinen Verstand. Ich konnte sie nicht länger zurückhalten. „Miley…“, ertönte eine Stimme hinter mir. Ich wandte mich stocksauer zu Chris um. „Was?“, zischte ich. „Bitte… verzeih mir… ich… Riley, sie…“ Ich hatte schon genug gehört. Noch wütender als ohnehin schon drehte ich mich wieder zu meiner Zwillingsschwester. Chris hinter mir grinste gehässig, doch ich bemerkte es nicht. Wollte es nicht bemerken oder ich registrierte es in meiner Wut einfach nicht. Hasserfüllt starrte Riley zu Chris. Dann zu mir. Den Blick voller Trauer. „Miley! Du wirst ihm doch nicht glauben?!“ „WIE soll ich ihm bitte nicht glauben?! WAS soll ich bitte jetzt deiner Meinung nach tun!? RILEY!! Du warst die einzige, der ich vertraut habe!! DU warst die Einzige, die alle meine Geheimnisse, Wünsche und Sorgen kannte!! Wie kannst du mir das nur antun!?! Du weißt genau, wie sehr ich ihn liebe!!“ Ich war außer mir. „Ja, aber… Miley!“ Ich wusste nicht, wieso sie es nicht fertigbrachte einen vernünftigen Satz auszusprechen. Schuld? Angst? Irgendwas anderes? Egal! Zornesröte stieg mir ins Gesicht. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass sie mir so etwas antat! „Miley…“, begann sie noch einmal. „Bitte! Er hat doch…“ „NEIN!!“, ich schluchzte und vergrub meine Hände in meinen Haaren. Ich schüttelte den Kopf so heftig, dass er anfing zu schmerzen. „Ich… ich hasse dich! ICH HASSE DICH!!“, ich schrie aus Leibeskräften und sank auf die Knie. „Ich hasse dich… ich… ich… hasse… ich…“ Mein Geschrei wurde immer leiser, bis es zu einem leisen Murmeln und schließlich zu einem kaum hörbaren Flüstern wurde. Plötzlich geschahen mehrere Dinge Gleichzeitig. Der Wind wehte, ein Auto hupte und Riley fing an zu kreischen. Ruckartig hob ich meinen Kopf. Mein Zorn war auf der Stelle verraucht. Ich wusste es noch ehe sie auf dem Boden aufkam. Noch ehe das Auto sie voller Wucht traf. Ich erlebte diese paar Sekunden in Zeitlupe. Das Auto raste auf Riley zu. Sie versuchte auszuweichen, konnte es aber nicht. Dann geschah es. Das Auto überführ sie komplett und war genauso schnell verschwunden, wie es gekommen war. Ich konnte es nicht glauben. Sekunden, Minuten, Stunden –so kam es mir jedenfalls vor- saß ich noch da und starrte auf den Reglosen Körper meiner Schwester. Dann, endlich konnte ich mich bewegen. Ich fühlte meinen eigenen Körper nicht mehr, während ich so schnell wie möglich aufsprang und zu Riley hinüber sprintete. Um sie herum hatte sich bereits eine Blutlache gebildet. Es war mir Egal. Ich stürzte zu ihr uns kniete mich mitten in ihr Blut, nur um ich über sie zu beugen. Ich konnte oder wollte einfach nicht verstehen, was gerade passiert war. „R-Riley…?“, eine heißeres Flüstern. „Riley!!“ Lauter. „RILEY!!“, ich schrie schon wieder. Diesmal aber nicht vor Wut, sondern vor Entsetzen. Wie hatte ich das nur tun können?! Tränen kullerten mir die Wangen hinab. So unglaublich viele Tränen. Ich machte mir nicht die Mühe sie zurückzuhalten. Aber ich wollte auch nicht verstehen, dass meine Schwester nie wieder zurückkehren würde. Ich sah sie durch einen Schleier aus Tränen an. Ihre Miene noch Geschockt, ihre Augen vor Angst weit aufgerissen. Ich konnte es nicht ertragen diesen Anblick zu sehen. Sanft schloss ich ihre Augen, setzte mich endgültig hin und drückte ihren starren Körper an mich. Das konnte doch nicht wahr sein!! Das DURFTE NICHT wahr sein!! Wieso? Warum nur? Ich heulte und drückte mein Gesicht an ihrer Schulter. Inzwischen war ich über und über mit Blut verschmiert. Die Blutlache wurde immer größer. Es war dein Blut. Dein Blut, das aus den unzähligen Platzwunden strömte. Dein Blut, das meine Kleider, Haare und meine Haut befleckte. Deine Knochen, die sicher gebrochen wurden. Dein Leben, das so brutal beendet wurde. Sicher war es schnell gegangen. Sehr schnell sogar. Es änderte aber nichts. Nichts, an der Tatsache, dass ich mir niemals verzeihen würde, was ich getan hatte. „Chris! Hol…“, ich schaute mich um. Er war nicht mehr da. Er hatte sich einfach aus dem Staub gemacht! Feigling!! Egal, dafür hatte ich keine Zeit. Mir war als würde ich selbst in die Tiefe stürzen. Dunkelheit umfing mich. Ich klammerte mich an das, was von meiner Schwester übrig war. Ich hatte Angst. So unglaublich große Angst, dass mir fast schlecht davon wurde. Ich konnte nicht mehr. „Riley…“ ich flüsterte. „Es tut mir so leid… so unglaublich leid… ich… ich hasse dich doch nicht wirklich… es… es war… ich… ich liebe dich doch… Riley! Du bist doch… mein…meine Schwester… meine zweite… Hälfte…“ Meine Worte gingen in meinem Schluchzen unter. Ich konnte nicht mehr. Ich war nicht fähig zu reden, mich zu bewegen oder sonstiges zu tun. Das einzige, wozu ich momentan in der Lage war, war einfach ihren Körper zu umklammern, ihn ganz fest an mich zu drücken und zu weinen. Ich wusste nicht, wie lange ich so dasaß, aber irgendwann hörte ich ein spitzes Kreischen und anschließend Schritte, die immer näher kamen. Ich schaute nicht auf. Ich blieb heulend in meiner Starre. Meine Tränen wollten einfach nicht versiegen. „Miley! Was? Was ist… passiert?!“ Ich antwortete nicht. „Miley?“ Immer noch keine Reaktion. Ich hörte, wie die Person etwas aus ihrer Tasche kramte. Anschließend ein paar Piep Laute. Ein Handy. Ich verstand die gedämpften Worte der Person nicht mehr, aber kaum 15 Minuten später waren Sirenen zu hören. Polizei? Krankenwagen? Was nützte das alles noch? Sie war TOT verdammt!! Und das auch noch meinetwegen!! Ich hörte aufgeregte Stimmen. Wie viele es waren, wusste ich nicht. Ein Mann legte mir die Hand auf die Schulte. „Kleine… lass sie los…“, sagte er in einem sanften Ton. Ich schüttelte heftig den Kopf. „Niemals…“, brüchig. „Wir können ihr vielleicht helfen…“ Wieder schüttelte ich den Kopf. „Ihr könnt nicht helfen…“ Nur ein erbärmliches Wispern. „Sie ist… sie ist…“ Meine Stimme Brach. Ich schluchzte erneut und klammerte mich noch fester an Riley… Drei Worte und alles änderte sich… Drei Worte und meine Welt brach… Drei Worte und mein Herz zersprang… Drei Worte. Meine Seele zerbarst… Drei Worte, die alles zerstörten… Drei Worte… und du warst weg… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)