Nur. von bells-mannequin ================================================================================ Kapitel 2: Nur Mensch. ---------------------- - Aus der Sicht eines Shinobi Menschsein ist verletzlich. Niemand hat das jemals überhaupt in Frage gestellt. Die Welt ist ein Buch aus Skizzen und Bleistiftstrichen, aber dieser Fakt allein ist mit blutroter Tinte auf die erste Seite geschrieben worden, von Anbeginn der Zeit. Einst war der Mensch ein Aasfresser, nicht fähig genug, sich selbst mit Stärkeren anzulegen, aber im Laufe der Evolution veränderte sich das Bild des homo sapiens, bis er ganz an der Spitze stand. Aber das ändert nichts daran. Menschen sind schutzlos. Deswegen gibt es uns. Shinobi. Menschen sind vielleicht auf diesem Planeten mit das Mächtigste, aber aus genau diesem Grund brauchen sie jemanden, der sie beschützt. Vor sich selbst und voreinander. Deswegen gibt es Shinobi. Menschen haben Angst. Auch das ist unbestreitbar. Und das Verwirrendste? Sie haben am meisten Angst vor dem, was sie selbst kreiert haben. Und was ist das? Shinobi. Eine ganze Welt davon haben sie aufgebaut, diese dummen, sinnlosen Menschen – um sich vor ihrer eigenen Rasse zu schützen, und nun sitzen sie in ihren Häusern und fürchten sich vor denen, die sie erschaffen haben, um zu beschützen. Aber. Menschen können lieben. Es ist eine Gabe, um die sie jeder beneidet. Jedes Wesen, jedes Individuum beneidet sie um diese Fähigkeit, die ihnen jemand gab, der wusste, dass sie nicht mächtig genug für diese Welt waren. Aber solange Menschen lieben können – andere lieben können als sich selbst – werden sie weiterbestehen, denn jeder hat Respekt vor diesem Wort und dem Hintergrund und all dem, was mit diesem Wort – diesem Atmen, diesem Gefühl, diesem Leben – verbunden ist. Tiere fürchten. Vermutlich können sie auch Zufriedenheit verspüren. Sie sind nicht so hochentwickelt wie Menschen, aber sie leben, und solange sie leben, können sie sich nach Liebe sehnen. Shinobi. Jeder Shinobi fragt sich das mindestens ein mal in seinem Leben. Liebe. „Wenn du lieben willst, heißt es nicht auch, dass du lieben kannst?“ Nein. Aber das heißt nicht, dass Shinobi nicht lieben können. Es ist auch immer noch eine Sache des Ansehens. Ein Shinobi muss die Kehrseite der Kehrseite erkennen können. Das. Tun wir. Wir alle, gewissenhaft. Selbst junge Genin-Anwärter kennen diese Regel und es dauert selten länger als bis zur Chunin-Auswahlprüfung, dass sie sie auch verstehen und anwenden können. Und Liebe. Die Kehrseite der Kehrseite der Liebe – ist nur Hass und Schmerz. Wenn man als Shinobi liebt, dann zeigt man Blöße und Verletzlichkeit. Dies ist ein Fehler, den man nicht begehen darf. Menschen verstehen Shinobi nicht. Wie denn auch? Dies ist kein Vorwurf. Es ist nur die Wahrheit, die verdammte, blutige Wahrheit. Menschen, Zivilisten, sie alle –sie fragen sich, was Shinobi dazu bringt, ein grauenvolles, einsames Leben zu fristen, ohne den Sinn eines Morgens, nur das Töten und das Getötetwerden und die Furcht davor. Und so viel Einsamkeit. Anfangs. Da sagen Shinobi, dass sie trotz allem noch Menschen sind. Sie lernen, ihre Emotionen während einer Mission abzuschalten. Und dann, wenn sie heimkommen – sind sie wieder da. Das Lächeln und die Gefühle und alles Menschliche ist wieder da und sie leben wieder, ein Leben, das menschlich ist. Für das es sich zu leben lohnt. Aber irgendwann. Ist die Tür zu. Sie klemmt. Und es wird nach jeder Mission, nach jedem getöteten Leben, nach jedem aufhörenden Herzschlag schwieriger, sie aufzustoßen. Die Gefühle sind immer weiter weg. Und das Blut kommt immer näher. Es steigt auf wie eine Flut und irgendwann – schwimmt man darin. Als Shinobi. Und man gewöhnt sich an das Blut und an die Grausamkeiten und vergisst Liebe und Freundschaft und Zuneigung. Menschen sterben. Shinobi sterben. Vögel sterben. Hunde sterben. Sterne sterben. Sogar Gefühle sterben. Traurigkeit, Liebe, Freude, Unglück. Alles stirbt. Aber alles ist unendlicher als ein Mensch. Weil Menschen in der Lage sind, zu lieben, in der Lage sind, Trauer beiseite zu legen und weiterzumachen. Menschen sind in der Lage zu vergeben und zu vergessen und zu leben. Deswegen ist es überwindbar, wenn jemand stirbt. Weil die anderen weiterleben. Weil die Nebenstehenden da sind und sie leben und sie sind da. Menschen sterben mehr und unwichtiger als jede andere Form. Aber. Menschen sind genauso einsam wie jeder andere. Sie mögen eine Familie haben wie sie Shinobi niemals haben werden können, sie mögen mehr und wichtiger und anders lieben können. Aber nur, weil sie es können, heißt es nicht, dass sie es tun. Sie haben mehr Freiheiten in dieser Hinsicht als alle anderen, aber sie nutzen sie nicht. Manchmal. Menschen sind einsam, weil sie sich einsam machen. Natürlich, auch Shinobi haben ihren Weg selbst gewählt, aber so absolut sind menschliche Entscheidungen nie gewesen und werden es auch nie. Deswegen sind es Menschen. Niemand zwingt sie, perfekt zu sein, weil es niemanden Perfektes gibt, der ihnen als Vorbild dienen kann und will – und weil sie niemand zwingt, haben sie Fehler. Fehler wie Hass oder Misstrauen oder Naivität oder ein zu großes Herz. Deswegen sind Menschen einsam. Sie sind anders einsam, aber sie sind es trotzdem, unwiderlegbar. Menschen sind Menschen. Deswegen lasst euch niemals davon beeinflussen, Shinobi. Sie scheinen innere Stärke fassen zu können, aber sie können genauso schwach sein wie wir es sind. Und wenn ihr euch einen Menschen anseht, dann erkennt ihr auch nicht auf den ersten Blick, dass sie anders sind. Sie haben die gleichen Körper wie Shinobi, sie haben Augen und in diesen Augen gibt es etwas zu sehen und sie haben zehn Finger, zwei Ohren, ein Herz und ein Gehirn. Anatomisch sind sie genau gleich den Shinobi, aber in ihrem Inneren sind sie so schrecklich anders. Sie haben andere Beweggründe zu leben, sie haben andere Bedürfnisse und andere Ziele. Sie können lieben. Das ist vermutlich der größte Unterschied darin. Sie können so unendlich schön lieben. Aber. Sie müssen es nicht. Und auch wenn wir als Shinobi uns manchmal nach solchen sanften Dingen wie Liebe sehnen und wissen, dass Liebe keine Schwäche sondern eine Stärke ist – sollten wir uns nicht davon beeinflussen lassen. Menschen sind Menschen. Auch wenn Leute wie Uzumaki, Hyuga, Uchiha, Yuuhi anders wirken – in ihrem tiefsten Inneren sind sie genauso Shinobi wie wir alle. Lasst euch nicht bewegen; seid standhaft. Sie sind genauso wenig Menschen wie ihr es seid. Und sie sind froh darüber. Denn. Wenn sie Menschen wären, wären sie längst an ihren gebrochenen Herzen gestorben. Nur Menschen. Nur Menschen sind in der Lage, es zu umgehen. Aber wir Shinobi brauchen das nicht. Unser Herz ist nur ein weiterer Angriffpunkt unseres Körpers und mehr auch nicht. Eine einzige Spezies ist dumm genug. Nur Menschen. -- Mir gefällt Nur Shinobi besser. Ein bisschen besser^^ Würd mich über Feedback freuen, bells Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)