Nur. von bells-mannequin ================================================================================ Kapitel 3: Nur Kunoichi. ------------------------ - Aus der Sicht eines Mannes. Kunoichis sind gefickt fürs Leben. Das klingt ein wenig ruppig für den Anfang, liebe Freunde, aber letztendlich sind sie gefickt, wortwörtlich und im übertragenen Sinne. Sie werden von keinem männlichen Shinobi als gleichwertig betrachtet. Zivilisten fürchten sie. Sie wirken zu dominant und sind zu zerbrechlich. Allein schon die Bezeichnung. Wenn alle Shinobi gleich sind, warum gibt es dann dieses Wort überhaupt? Kunoichi. Es klingt schwach, wie ein Wort, das nur eine Frau aussprechen würde. Fakt ist, dass Kunoichi es hassen, sich selbst als Kunoichi zu bezeichnen. Aber sie sind es. Sie werden unterschätzt. Von jedem. Von ihren Vorgesetzten, von ihren Missionspartnern, von ihren Auftraggebern und von ihren Opponenten. Kunoichis sind in erster Linie dafür da, ihren Körper herzugeben, um an wichtige Informationen zu gelangen. Sie müssen schmutzig und unfair spielen, weil man es von ihnen erwartet. Eine Kunoichi, die ehrenhaft in den Tod gehen will wie jeder andere Shinobi es auch wünscht – in einem Kampf, zum Beispiel, um Teamkameraden zu beschützen – werden ausgelacht. Dies ist nicht der Sinn einer Kunoichi. Wenn sie das noch nicht verstanden haben, sind keine Ninjas. Und wenn sie es verstanden haben, sind sie in erster Linie Huren und in zweiter Linie Kunoichi und in dritter Linie Shinobi und die vierte Linie gibt es nicht, aber wenn es sie gäbe, dann wären sie Menschen. Letztendlich sind sie weniger Mensch als die männlichen Ninja. Sie werden überschätzt. Im Gegensatz zum Kampffeld, während sie nur als hübsche Puppen mit ein paar Shuriken und kleinen Ninjutsu-Spielereien angesehen werden, sind Kunoichi außerhalb des Dienstes etwas, das sie nicht sind. Sie sind plötzlich Huren, an die sich kein anständiger Zivilist herantraut, denn sie geben nicht nur ihren Körper aus niederen Beweggründen her, sie sind auch noch gefährlich. Sie töten nicht nur wie ihre männlichen Kollegen, sie gehen tiefer, sie verlieren ihre Ehre, ihren Stolz. Ehre und Stolz sollten essentiell für einen Shinobi sein. Kunoichi sind schön anzusehen. Aus der Ferne. Anmutig und mit diesem Abstand in den Augen, der einen herausfordert. Aber. Ich gebe euch einen Rat: Wenn ihr euch jemals in eine verdammte Ninjabraut verlieben solltet, rennt lieber mit ihr weg, als sie eurer Mutter vorzustellen. Außer ihr mögt Mutter mit Herzinfarkten. Sie sind traurig. Es ist natürlich nicht so, als hätten alleinig weibliche Shinobi das Recht gepachtet, traurig zu sein – aber vermutlich ist es das Band, das sie alle zusammenhält. Trauer. Um ihre verlorene Unschuld – nicht nur körperlich – um ihr verlorenes Leben. Jeder Ninja hasst sich mindestens ein Mal in seinem Leben dafür, Ninja zu sein – aber Kunoichi wachen und schlafen mit dem Gedanken. Sie wünschten, sie könnten ihr Ninja-Dasein an den Nagel hängen und als Zivilist einen freundlichen, besorgten, anständigen Mann heiraten, zwei Kinder zur Welt bringen und dann glücklich irgendwann sterben. Manche von ihnen tun das auch, spätestens, wenn sie die biologische Uhr ticken hören, aber sie werden auch als Ex-Ninja niemanden Ehrbares finden, der sie ehelichen würde. Vielleicht sind Kunoichi ein netter Zeitvertreib für zwischendurch – aber kein bis dass der Tod euch scheidet. Sie sind schön. Wisst ihr, was das wichtigste für den Job als Kunoichi ist? Nicht unbedingt das Aussehen. Aber die Ausstrahlung. Und die Ausstrahlung jeder Kunoichi ist schön. Gefährlich und riskant und wundervoll beschwingend und schön. Nicht, dass jeder von ihnen das von Beginn am im Blut hat, aber sie lernen es seit Akademietagen und nachdem sie ihre Skrupel abgelegt haben – es mussten – nutzen sie die Reize, die die Natur ihnen gegeben hat und die sie verbessert haben in den Jahren als Kunoichi. Ein paar Beispiele. Ihr kennt doch Hyuga, oder? Lange, dunkle Haare. Schüchternes Lächeln. Große Augen. Die Unschulds-Taktik. Glaubt es oder glaubt es nicht, dieses Mädchen weiß, was es will. Was es wollen muss. In ein paar Jahren ihren blutsverdammten Vettern heiraten, eine neue Form des Byakugan entwickeln, und so rein wirken wie unberührter Schnee. Hyuga-sama, ihr Vater, weiß, dass seine Tochter noch Jungfrau ist, und sie wird es bleiben bis zum Tage ihrer Hochzeit mit einem Mann, der sie nicht schätzt und den sie nicht liebt. Hyuga-sama weiß, zu welchen Mitteln er greifen muss, dass seine Tochter unversehrt bleibt. Das Mädchen ohne Nachnamen. Burschikos, hantiert mit Waffen, schminkt sich nie, nie. Aber schaut sie euch genauer an. Hm? Was seht ihr? Sie ist die Unscheinbare, die, die mit inneren Werten zu punkten scheint. Ihr Lächeln. Rehbraun ist es und sehr verletzlich, obwohl sie sich stark und tapfer gibt. Und habt ihr sie schon singen hören? Schön ist sie dann. Auf länger dauernden Missionen können solche Werte mehr nützen als hocherotisches Winden auf dem Tisch. Wie die Tochter von Yamanaka Inoichi es macht. Der Vater kein besonders herausragender Kämpfer, aber mit Charme. Das hat er seiner Tochter vererbt. Von Rookie 9 und dem Mädchen ohne Nachnamen ist sie die offensichtlichste. Sie ist aggressiv erotisch, lasziv und sie wirkt, als kenne sie die Geheimnisse der Welt – und des Kamasutras. Blond und blauäugig, ein Luder. Es macht Männer heiß, egal, wie sehr sie es abstreiten. Sie wird eine von denen sein, die einsam enden, einsam im Herzen. Männer im Überfluss, weil sie schön ist, unanständig schön. Aber niemand traut sich, ihr Herz gewinnen zu wollen, aus Angst, gefangen und nie mehr freigelassen zu werden, und die, die sie je in ihr Herz gelassen hat, haben sie betrogen und verlassen. Es gibt klügere und anständigere als sie. So einfach ist das. Hokage-samas Schülerin. Bunt und schlicht zugleich. Die gleiche Kraft in den Fäusten wie ihre Shishou, mit großer Begabung für Genjutsu. Sie scheint die talentierteste, während sie danach strebt, ihrem früheren Team hinterherzulaufen. Keiner der beiden scheint je einen Blick auf sie zurückzuwerfen und so sieht auch keiner der beiden, dass sie schön geworden ist. Tatsächlich will sie schön sein, aber nur für diese beiden, für niemanden sonst. Ihre Unschuld hat sie an einen jungen reichen Kaufmann verloren, der sie sanft und weich geküsst und sie danach gefragt hat, ob sie bei ihm bleiben und ihn heiraten will. Ob sie ihr Leben als Kunoichi Konohagakures aufgeben will, für ihn. Aber das Gift hat nach meinen Informationen schon eingesetzt und es war wohl zu spät, selbst für eine Iryonin wie sie. Ihre Trauer macht sie noch weltfremder und ihre Haare und Augen tun den Rest. Sie wirkt wie von einer anderen Welt und für Zielscheiben, die Ausgefallenes brauchen um verführt zu werden, ist sie die perfekte Wahl. Es wird sich nichts an all dem ändern. Egal, wie viele von euch jetzt sagen mögen: Aber Godaime Hokage-sama ist eine Frau. Aber Yuuhi Kurenai-san ist Mutter. Aber Iryonin Shizune-san ist mit einem Zivilisten verlobt. Es ändert nichts daran. Godaime-sama hat ihren Ehemann verloren, einen, den sie tatsächlich liebte. Sie hat alles verloren, und erst dann nahm sie den Posten als Oberhaupt Konohagakures an. Sie wollte sich dadurch retten, weil das Leben als Kunoichi sie zerstört hatte. Sie mag eine Frau sein und sie mag Dinge verändert haben, aber nichtsdestotrotz gibt es nur eine Kunoichi pro Team und je weiter oben man in den Rängen hochsteigt, desto dünner wird die Luft dort für Frauen. Yuuhi-sans Mann ist tot. Er hat ihr ein Kind hinterlassen, von dem sie noch nicht einmal weiß, ob es das Kind ihres Mannes ist oder eines unbekannten Kerls auf einer unbekannten Mission. Sie wird das Shinobi-Dasein aufgeben und für den Rest ihres Lebens, einsam in ihrem Herz, ihr Kind aufziehen und es bitten, niemals Shinobi zu werden. Shizune-san ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Sie ist sanft und nachgiebig und sie hat Missionen, die Verführung beinhalteten, immer abgelehnt. Sie ist vor allem eine Ärztin und Helferin der Hokage und dann erst später Kunoichi. Sie wird glücklich mit ihrem Zivilisten enden, aber das ist Glück unter Tausenden. Sie sind. Einsam. Unterschätzt. Verletzt. Ängstlich. Traurig. Und dann sterben sie. Zuerst seelisch. Dann körperlich. Aber das ist nicht so wichtig, meine Damen und Herren. Denn. Sie sind. Nur Kunoichi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)