Dhun von elfogadunk (Obsession) ================================================================================ Kapitel 42: ------------ Sona hatte sich gerade auf eine Parkbank auf dem Gelände des Forschungszentrums gesetzt und wollte Mittagspause machen, als plötzlich ihr Handy klingelte. Sie war überrascht, als sie sah, dass auf dem Display Sharmans Name stand. Kaum hatte sie abgenommen, hörte sie auch schon seine aufgeregte Stimme am anderen Ende. „Meine Eltern haben ihr Einverständnis gegeben!“, sagte er, was Sona veranlasste, nachzufragen, was er denn meinte. „Oh, ja... ähm... Meine Eltern haben unserer Hochzeit zugestimmt.“, wiederholte er noch einmal verständlicher. Sona klappte bei seinen Worten die Kinnlade herunter und sie wusste nicht, was sie zu dieser Neuigkeit sagen sollte. Als er keine Antwort bekam, fügte Sharman hinzu: „Es tut mir leid, dass ich dich damit jetzt so überrumpelt habe und eigentlich hätte ich dir das auch nicht am Telefon sagen sollen, aber ich konnte einfach nicht mehr warten bis du am Samstag wieder da bist...“ Sie hatte die Nachricht zwar noch immer nicht verdaut, doch sie fand ihre Sprache wieder und meinte fassungslos: „Aber wieso...? Ich meine, wollten wir nicht noch warten...? Das kommt jetzt wirklich sehr plötzlich...“ Sharman gab ein zustimmendes Murren von sich. „Ich weiß, aber meine Eltern haben danach gefragt und als ich ihnen erzählt habe, dass wir darüber nachdenken, waren sie sofort begeistert... Ich habe ihnen auch gesagt, dass wir nichts überstürzen wollen...“ Er machte eine kleine Pause und meinte dann: „Fühl dich jetzt aber bitte nicht zu irgendetwas gedrängt. Im Gegensatz zu meinen Eltern kann ich noch warten... Aber wäre es zu viel verlangt, wenn ich wissen will, ob du wenigstens nicht vollkommen abgeneigt bist...?“ Sona wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie fühlte sich im Moment so überrumpelt, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. Sollte sie jetzt wirklich die wahrscheinlich wichtigste Entscheidung einfach so übers Knie brechen? Sie brauchte unbedingt noch etwas mehr Bedenkzeit, vor allem da nun ihre Gefühle für Abhay erneut aufgewühlt wurden waren. Sharman wartete am anderen Ende der Leitung geduldig auf eine Antwort bis Sona schließlich mit zögerlicher Stimme meinte: „Ich will und kann das wirklich nicht von jetzt auf gleich entscheiden... Bitte gib mir noch etwas Zeit... Eine Hochzeit ist eine zu wichtige Sache, als dass ich meine Entscheidung jetzt so übereilt treffen könnte...“ Sie hörte wie Sharman enttäuscht ausatmete. „Ja, du hast Recht... Lass dir Zeit und denk in Ruhe darüber nach. Wir reden dann, wenn du wieder da bist, okay?“ Erleichtert stimmte sie zu und legte auf nachdem sie sich verabschiedet hatten. Aufgewühlt steckte sie ihr Handy zurück in ihre Handtasche und bemerkte dabei, dass sie nicht allein war. Als sie den Kopf hob, erschrak sie, denn es war Abhay der vor ihr stand und sie mit einem Blick anschaute, der ihr Schauer über den Rücken jagte. Sein Ausdruck war durchdringend und gleichzeitig war es unmöglich zu erraten, was er dachte. Sona schluckte schwer, da sie annahm, dass er ihr Gespräch mitgehört hatte. Ohne ein Wort zu ihm senkte sie ihren Blick, nahm ihre Tasche und ging. Sie wusste nicht, was sie zu ihm hätte sagen sollen und so hielt sie es für das Beste, einfach zu gehen. Abhay schaute ihr hinterher. Sein Herz schlug schnell und er atmete schwer. Sie wollte also tatsächlich heiraten? Eigentlich hatte er es sich ja denken können, doch diese Nachricht traf ihn jetzt doch härter als er gedacht hätte. Kopfschüttelnd ging er zurück in sein Büro. Donnerstag war schließlich der letzte Tag, an dem die Praktikanten an ihren Projekten und Versuchen arbeiten konnten. Viele mussten länger bleiben, da sie es sonst nicht geschafft hätten. Auch Sona war eine von ihnen – am Ende war sie schließlich sogar die allerletzte. Abhay hatte ihr mehrmals angeboten, ihr zu helfen, doch das hatte sie jedes Mal dankend abgelehnt. Sie wollte ihr Projekt alleine durchziehen. Als sie schließlich fertig war, atmete sie erleichtert durch und ließ sich in ihren Stuhl fallen. Es war bereits nach 20 Uhr und sie und Abhay waren die letzten im Haus. Ihm war das mehr als bewusst und er war sich nicht sicher, ob er das als ein Zeichen ansehen sollte. Als er ihr schließlich half, alle Versuchsuntensilien wegzuräumen, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. „Du hast dich also verlobt?“, fragte er und schaute ihr dabei unverwandt ins Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)