Sieben Jahre bis zur Liebe zurück von abgemeldet (♥SasuSaku♥) ================================================================================ Prolog: ♥Brief nach Hause♥ -------------------------- Hallo, da bin ich wieder. Ich habe nun doch beschlossen, eine Fortsetzung von "Sieben Tage bis zur Liebe" zu schreiben. Viel Spass ***** ***** Liebe Mama, liebe Sayuri Ich habe mich hier schon recht gut eingelebt. Meine Klasse ist sehr freundlich. Ich finde sicher schon bald neue Freunde. Meine Tante und mein Onkel haben mich sehr gut aufgenommen. Meine Cousine Ayana auch, sie ist wirklich lieb. Und obwohl sie zwei Jahre älter ist als ich, behandelt sie mich immer korrekt und unvoreingenommen. Nun, ich hoffe, euch geht es auch gut. Ich vermisse euch schrecklich! Vielleicht könntet ihr mich bald besuchen?Ayana hält das auch für eine hervorragende Idee und meint, ihre Eltern hätten sicher nichts dagegen. Also, ich hoffe auf eine baldige Antwort und umarme euch ganz, ganz fest. Ich hab euch lieb! Eure Sakura ***** ***** So, das wäre der Anfang. Sakura ist nun in LA, bei Tante, Onkel und Cousine Ayana. Wer weiss, was sie dort erleben wird, und wen sie dort alles trifft? Aber wird sie Sasuke jemals vergessen können? Oder muss sie das überhaupt? Bleibt neugierig XD Danke fürs lesen! Eure smiley-chan Kapitel 1: ♥Das Wiedersehen♥ ---------------------------- Hier folgt das Kapitel 1. Viel Spass ***** ***** 7 Monate, nachdem Sakura weggezogen war Aiko schloss die Tür auf und trat ein. Sasuke folgte ihr mit seinem Gepäck. Aiko stellte ihre Koffer achtlos in eine Ecke, also beschloss Sasuke, es genauso zu tun. Zuletzt trat Marta ein. Sie schloss die Tür hinter sich und stellte ihren Koffer zu den anderen. Derweilen war Aiko in die Küche gelaufen. Sasuke sah, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl. Erst klein, schien es immer grösser zu werden, bis es ihr Gesicht ausfüllte. Sie jauchzte und drehte sich einmal im Kreis. „Es ist so schön, wieder zu Hause zu sein!“, rief sie übermütig, rannte ins Wohnzimmer und liess sich lachend aufs Sofa fallen. Sasuke folgte ihr langsam und lehnte sich dann an die Wand. Er lächelte. Aiko und er waren in den letzten Monaten richig gute Freunde geworden. Und er freute sich immer, wenn er sie lachen sah. So wie sie auch immer traurig wurde, wenn er Sakura vermisste. Früher hatte sie seinen Schmerz sehr gut verstehen können, denn auch sie vermisste ihren Freund. Benny. Doch nun waren sie wieder zurück und Aiko konnte ihren Benny wieder sehen. Nicht, dass Sasuke ihr das nicht gönnen mochte... er wünschte sich nur, er könne auch nur ins Flugzeug steigen, um Sakura wiederzusehen. Doch das war nach wie vor unmöglich. Er wusste ja nicht einmal, wo sie jetzt wohnte. Er schüttelte den Kopf, um die Gedanken loszuwerden. Darum war er ja hier. Er wollte sie vergessen! Unmöglich, flüsterte es in ihm. Du kannst sie nicht vergessen. Und das weisst du! Sasuke presste seine Hände gegen den Kopf. Es war unmöglich, sich selbst zu belügen. Ja es stimmte, er konnte sie nicht vergessen, er würde nie über sie hinwegkommen. Aber er konnte lernen, ohne sie zu leben. Er würde es lernen! Deshalb war er hier! Seufzend dachte er zurück, an seine Entscheidung, hierher zu ziehen.. – Rückblick – „Sasuke!“ Er drehte sich widerwillig um. Marta stand dort. Er wollte das Ganze nicht noch einmal durchkauen. Doch sie kam schon auf ihn zu. Wider Erwarten sagte sie nichts mehr, sondern schloss ihn einfach in die Arme. Er versuchte, sie wegzudrücken. Er wollte ihr Mitleid nicht. Doch vergeblich, Marta liess ihn nicht los. „Es tut mir so Leid!“ Hatte Marta da geschluchzt? „Wie hätte ich wissen sollen, dass es nicht nur deine Jugendliebe war? Sasuke, es tut mir Leid!“ „Schon gut.“ Endlich schaffte er es, sie fortzustossen. „Und wo willst du nun hin?“ „Weiss nicht…“ „Musst du denn…“ „VERDAMMT!“, fauchte Sasuke wütend. „Ja, ich muss fort. Meine Freunde reichen mir nicht. Hier erinnert mich alles an sie. ALLES!“ Aiko hatte ihn die ganze Zeit schweigend angesehen. Doch nun sagte sie: „Komm doch mit zu uns. Es ist doch unsinnig, wenn du Miete zahlst. Und wir wohnen wirklich weit genug weg.“ Sasuke wollte schon ablehnen, doch dann überlegte er es sich anders. Ja, sie wohnten wirklich weit weg. Viel zu weit… Perfekt! Sasuke nickte. „In Ordnung, ich komme mit euch.“ – Rückblick Ende – Nun war er also wirklich hier... Ein weiterer Seufzer folgte. Morgen würde er seine neue Klasse kennenlernen. Er war nicht nervös. Ihm war es egal, wie seine Klasse war. Hauptsache, er konnte Sakura vergessen. Sieben Monate war es nun schon her. Sieben Monate, in denen er sie nicht gesehen, nichts von ihr gehört hatte. Sieben Monate, in denen er Tag für Tag an sie gedacht hatte. Sieben Monate, in denen sie ihm jede Nacht im Traum erschienen war. Sieben Monate Mitleid von seinen Freunden. Sieben Monate Selbstmitleid... Ja, es reichte endgültig. Er wollte sie vergessen, endlich wieder leben. Alleine. „Hmm... lass mich raten: Die gute alte Sakura! Stimmts, oder hab’ ich Recht?“ Sasuke fuhr zusammen, als er Aikos Stimme so plötzlich neben sich vernahm. Er hatte nicht gemerkt, wie sie näher gekommen war. Sasuke lächelte und tat so, als müsse er angestrengt nachdenken. „Hmm... ich glaube, Recht hast du nicht, aber es stimmt.“ „Das ist typisch für dich, dass du mir nie Recht geben willst.“ Auch Aiko lächelte. Sie strich ihm tröstend über die Schulter. „Kopf hoch“, meinte sie. „Es wird schon alles wieder gut. Du wirst sehen. Hier in LA gibt es sehr viele hübsche Mädchen.“ Sasuke nickte langsam. Auf einmal fühlte er sich schrecklich müde. „Und ich stell’ dir Benny vor. Du wirst ihn mögen.“ Da lächelte Sasuke wieder. Immerhin hatte Aiko noch ihren Benny. Ja, nett war er sicher. Und Aiko war glücklich. Schon das tröstete ein wenig. Auch wenn er schrecklich neidisch war... „Und, wie gefällt es dir hier?“, fragte Aiko neugierig. Dann fuhr sie gespielt beleidigt fort: „Ich hatte eigentlich erwartet, dass du in Freudengeheul ausbrichst, wenn du unser Haus von innen siehst!“ Erst da fiel Sasuke auf, dass er sich noch gar nicht auf die Einrichtung geachtet hatte. Er sah sich um. Das Sofa fiel ihm als erstes auf. Es war blau, ein herrliches Himmelblau. Die Wände waren mit einem sehr hellen Blau, das ein wenig ins Graue stach, tapetiert. Die Farben des Wohnzimmers harmonierten perfekt miteinander. Es gefiel ihm. Vielleicht würde er hier wirklich endlich Zerstreuung finden. „Ja, nicht schlecht. Zumindest nicht für dich.“ Aiko knuffte ihn freundschaftlich in die Seite. Am nächsten Morgen weckte ihn ein Sonnenstrahl. Er schlug geblendet die Augen auf. Wie um Himmels willen konnte es im Mai um diese Zeit schon so hell sein? Wer konnte so denn schlafen? Sasuke sah auf seinen Wecker. Es war erst sieben Uhr. Er hatte doch erst um neun Schule. Er drehte sich auf die andere Seite. Doch vergeblich: Es war einfach zu heiss! Er stand auf und zog sich an. Marta war bereits aufgestanden und machte sich Frühstück. „Nanu, schon wach?“, fragte sie erstaunt. „Ja. Scheint die Sonne immer schon so früh so heiss?“ Marta lachte. „Daran wirst du dich wohl oder übel gewöhnen müssen. Möchtest du auch frühstücken?“ Sasuke schüttelte den Kopf. Ihm fiel auf, wie viel freundlicher Marta jetzt war. Es tat ihr ehrlich Leid, wie sie sich verhalten hatte, das merkte er. Er hegte auch keinen Groll gegen sie. Vor allem nicht, wenn sie so lieb war, wie jetzt. Sie hatte sich so sehr verändert. Anscheinend war sie wirklich nur wegen Sakura so gewesen. Sakura. Er trat auf die Terrasse. Diese Stadt war so gross, fast schon riesig. Zum Glück wohnten sie am Rande der Stadt. Aber das Haus war schön. Es war sehr hell eingerichtet und wirkte freundlich. Sasuke mochte es hier. Sakura. Sie fehlte ihm. Er vermisste sie so sehr, dass es schien, als würde sein Herz Tonnen wiegen. Und das schon sieben Monate lang. Wann würde er sie endlich vergessen können? Er mochte nicht mehr an sie denken, er mochte sie auch nicht mehr vermissen. Warum war nur alles so ungerecht? Warum hatte sie ihn verlassen? Ja, diese Stadt war schön. Wunderschön fremd. „Guten Morgen miteinander.“ Mrs. Brown, die Lehrerin für Englisch und Geschichte, trat vors Lehrerpult. Sakura sah auf. Sie hatte irgendetwas gezeichnet, irgendeine Kritzelei. Ihre Klassenkameraden hatten sich längst daran gewohnt, dass sie oft abwesend war. Sakura selbst kam es so vor, als ob sie an ihrem eigenen Leben vorbei lebte. Sie fühlte sich leer, wie eine leere Tüte, die man irgendwo liegengelassen hat. Es gab kaum mehr etwas, das sie berührte. Nichts konnte sie begeistern, aber auch nicht erschüttern. Sie war einfach leer. Aber das liess sich wohl nicht ändern. Dass war der Preis, den sie dafür zahlte, dass eine andere Person, sehr weit weg von hier glücklich werden durfte. Und dafür war ihr auch kein Preis zu hoch. Doch es brachte nicht nur Nachteile. Sie hatte gelernt zu beobachten. Sie beobachtete oft ihre Mitmenschen um sich herum. So wie Mrs. Brown gerade. Sie hielt sich gerade, sogar noch mehr als sonst. Und ihr Schal, der sonst immer eher seitlich angemacht war, zeigte schön gerade nach vorne. So wie an ihrem ersten Schultag. So wie immer, wenn sie einen guten Eindruck hinterlassen wollte. „Hört mal alle her!“, sagte Mrs. Brown. Sie wartete, bis Ruhe in der Klasse eingekehrt war. Dann fuhr sie fort: „Ich habe eine Überraschung für euch. Wir dürfen heute einen neuen Mitschüler begrüssen. Sein Name ist Sasuke Uchiha. Komm herein Sasuke.“ Sakuras Atem stockte. Ihre Augen weiteten sich vor Schock. Zu ihrem grössten Entsetzen kam wirklich der schöne, geheimnisvolle Junge herein, den sie so innig geliebt hatte. Ob er sie wohl erkennen würde? Es war immerhin schon sieben Monate her. Vielleicht hatte er sie bereits vergessen? Verdammt, er sah immer noch so gut aus! Sein Haar war ganz ein kleines bisschen länger, doch das stand ihm nur noch mehr. Von der anderen Seite her stiess sie ein Mädchen an. Sie hiess Ami und hatte ihr Schliessfach gleich neben dem von Sakura. Sie war ein liebes Mädchen, klein mit braunen, lockigen Haaren und ebenso braunen Augen. Obwohl sie so klein war, hatte sie ein freches Mundwerk, sie war aber auch sehr witzig. Skaura hatte sie schnell lieb gewonnnen. Sakura brauchte einen Augenblick, bis sie sich von Sasukes Anblick losreissen konnte. „Was für ein schöner Junge“, flüsterte Ami grinsend. „Wer kann da widerstehen?“ Sakura versuchte zu lächeln, doch es misslang ihr kläglich. Ja, natürlich! Er würde hier genauso der Star der Schule sein, wie an ihrer alten Schule. Der schönste Junge der Schule, der Herzensbrecher, der Casanova von LA. Und sie konnte nichts dagegen tun. SIE hatte IHN verlassen. Und wahrscheinlich durfte sie sich auch nicht zu erkennen geben. Sakura wandte den Blick ab und wendete sich wieder Mrs. Brown zu, die noch Weiteres über Sasuke erzählte. Aber Sakura hörte nicht zu. Sie kannte ihn ohnehin viel zu gut. „…wo ist noch ein Platz frei?“ Mrs. Brown sah zu ihr hin. „Ah, neben Sakura ist noch ein einer frei.“ Sakura zuckte zusammen. Natürlich, die anderen Schüler kannten sich schon seit einer halben Ewigkeit, sie sass deswegen oft alleine. Aber eigentlich hatte es ihr auch nie etwas ausgemacht. Sie konnte so viel besser ihren Erinnerungen nachhängen. Ihre Erinnerungen über genau den Jungen, der in Zukunft neben ihr sitzen sollte. „Schau, du kannst dich da neben Sakura setzen.“ Die Lehrerin wies auf den leeren Platz neben Sakura. Sakura senkte hastig den Kopf, als Sasuke auf sie zukam. Sie hörte, wie er den Stuhl zurückschob, um sich setzen zu können. Doch sie blickte nicht auf. Ihre Haare hingen ihr ins Gesicht. Sakura nahm eine Strähne in die Hand und rieb die Haare hin und her. Schwarz. Genauso hatte sich ihr Herz angefühlt. Und so hatte sie ihre Haare gefärbt. Genau gesagt war es nur eine Tönung. Sie hatte es nicht über sich gebracht, ihre Haare langfristig schwarz zu färben. Schwarz. Neue Haare, neue Persönlichkeit. Vergangenheit vergessen. Zumindest hatte sie es versucht. Sie hatte Sasuke und jeden Gedanken an ihn zu verdrängt versucht. Nur manchmal überkamen sie die Erinnerungen an ihn. Doch nun würde das sowieso unmöglich sein. Sakura fluchte innerlich. Was, wenn er sie erkannte? Aber eigentlich… wenn sie es sich Recht überlegte… war ihr jetziges Verhalten nicht viel auffälliger? Neue Haare, neue Persönlichkeit. Genau. Sakura sah auf. Sie sah noch, dass Sasuke sie anstarrte, doch nun wandte er schnell den Blick ab. „Hallo, ich bin Sakura.“ Sakura hielt ihm die Hand hin. „Sasuke Uchiha.“ Sasuke schenkte ihrer Hand keine Beachtung. Sakura senkte sie wieder. Sie lachte leise. Typisch. Der unnahbare Uchiha. „Warum lachst du?“ Sasukes Stimme klang kühl. Sakuras Lachen erstarb. Dann überlegte sie kurz und grinste wieder. „Ach… ich dachte nur, du bist sicher einer der Typen, die sich für ’was Besseres halten“, erklärte sie und senkte dann den Kopf. Sasuke antwortete nicht. Sakura glaubte zu spüren, wie er sie anstarrte. Oh nein, hatte er es doch gemerkt? Warum sagte er nichts? „Hast du eigentlich auch einen Nachnamen?“ Sakura sah auf. Nachname? Nein, den durfte sie Sasuke nicht verraten! Was nun? „Haruka“, murmelte sie. „Mein Name ist Sakura Haruka.“ „Haruka…“, wiederholte Sasuke langsam. Dann wandte er Sakura das erste Mal offen sein Gesicht zu. Es traff sie, wie ein Schlag ins Gesicht! All die verdängten Erinnerungen, all der Schmerz, die Tränen, die Hoffnungslosigkeit und der Kummer, aber auch die Wiedersehensfreude schlugen auf sie ein, sodass sie ihn nur noch mit offenem Mund anstarrten konnte. Als er sie ansprach, klang seine Stimme nur von weit her zu ihr. „Tut mir Leid, wenn ich ein wenig komisch bin“, erklärte er. „Es ist nur… du erinnerst mich einfach zu sehr an meine Freundin. Ex-Freundin…“ Sakura schluckte. Sie schaffte es nicht, ihren Blick von Sasukes Anlitz abzuwenden. Aber warum war Sasuke auf einmal so offen? „War sie nett?“, fragte sie leise. „Ja, sehr.“ Sasukes Blick hielt sie immer noch gebannt. Doch dann wandte er seinen Blick ab und lachte leise. „Tut mir wirklich Leid“, sagte er, „aber es wird wohl eine Weile dauern, bevor ich dich nicht mehr so anstarre.“ „Schon gut“, murmelte Sakura. Endlich schaffte sie es, ihren Blick abzuwenden. Moment mal... Hatte sie sich das eingebildet? Das war das erste Mal, dass sie Sasuke lachen hörte. Wenn es auch nur kurz war, er hatte gelacht. War er so viel freundlicher und offener geworden, nachdem sie gegangen war? Und wie um Himmels Willen sollte sie das hier überleben? Neben Sasuke zu sitzen, Tag für Tag… Das war zu viel! Sakura schluckte leer und versuchte, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. ***** ***** Danke fürs lesen Kapitel 2: ♥Schule♥ ------------------- Hallo Leute Also, es tut mir ja wirklich soooooo schrecklich Leid schreibe ich erst jetzt. Mein Laptop ist kaputt gegangen und ich dachte, man könne ihn noch reparieren. Das war leider nicht der Fall. Ihr könnt euch meine Enttäuschung nicht vorstellen, ich hatte doch so viele Notizen für diese FF darauf… Nun ja, jetzt fange ich nochmals von vorne an. Vielen Dank für eure Geduld und nun viel Spass mit dem folgenden Kapitel. Ps: Ach ja, wegen dem Titel: Die ganze FF wird sieben Jahre dauern, daher der Titel.^^ Ps2: Übrigens habe ich Kappi 1 ein wenig geändert. Nichts Essentielles, nur dass das Mädchen, das Sakura anstösst Ami heisst und ihre Freundin ist. Und dass Mrs. Brown Die Lehrerin für Englisch & Geschichte (statt Bio) ist. Ach ja, das Letzte noch: Entschuldigt wegen der ganzen ♥, ich weiss es ist kitschig, aber ich habe mich gerade unheimlich gefreut!^^ ***** ***** Das nächste Fach war Mathematik. Sakura mochte es nicht besonders, aber der Lehrer war nett und deshalb war es einigermassen erträglich. Sie musste einfach gut aufpassen, dann ging es mit den Noten. Und schliesslich war der Stoff auch einfacher als bei ihr Zuhause. Früher hatte ihr Ino immer geholfen, doch hier hatte sie erst lernen müssen, es alleine zu schaffen. Sie hatte in dieser Zeit ihre beste Freundin am Meisten vermisst. Der Lehrer erklärte gerade etwas an der Wandtafel. Es ging um Logarithmen. Es schien so einfach, aber das war es anfangs immer. Sakura notierte sich das Beispiel von der Wandtafel. „Bist du gut in Mathe?“, fragte eine samtene Stimme neben ihr. Sakura schloss die Augen und lauschte auf Sasukes Stimme. Sie hatte den Klang seiner Stimme so vermisst! Es klang melodisch, wie das schönste Lied dass sie je gehört hatte. Sie begann erst wieder zu realisieren, wie schön seine Stimme war, wie angenehm sie klang. „Sakura?“ Sie öffnete ihre Augen wieder und schüttelte den Kopf. „Es geht so“, meinte sie, sah ihn jedoch nicht an. Dann musste sie unwirkürlich lächeln. Wie leicht er sie doch ablenkte. „Darf ich den Witz auch hören?“, fragte die schöne Stimme wieder. „Ach, es ist nur so widersprüchlich, dass ICH gefragt werde, ob ich gut in Mathe bin. Früher war ich so schlecht in diesem Fach.“ „Und jetzt…?“ Sakura wurde nachdenklich. „Jetzt habe ich mir fest vorgenommen, besser zu werden. Und nun geht es… langsam.“ Ihr Lächeln wurde noch breiter. Ihr Blick hatte sich nie von der Wandtafel gelöst, doch die Stimme des Lehrers drang nur langsam wieder zu ihr durch. „…wenn nichts steht, geht man davon aus dass es ein dekadischer Logarithmus ist, also einer mit der Base 10. Das ist wichtig, also notiert euch das.“ „Hä?“ Fassungslos starrte Sakura zur Wandtafel. Wie hatte sie sich nur so ablenken lassen können? Jetzt hatte sie den Faden verloren. „Mist“, schimpfte sie, „jetzt blick’ ich gar nicht mehr durch.“ „Ach das ist einfach“, meinte Sasuke herablassend. „Wir hatten das kurz bevor ich gegangen bin. Er hat nur gesagt, dass man 10 aus Ausgangspunkt nimmt wenn keine Zahl als Base steht.“ „Aha…“, sagte Sakura, doch sie hatte kein Wort begriffen. Wie auch, wenn Sasukes Stimme sie so ablenkte. Sie legte ihre Hand an die Stirn. So wird das nie was, dachte sie verzweifelt. Ich kann hier echt nicht neben ihm sitzen bleiben. „Ach, dass wird schon“, sagte Sasuke, seine Stimme klang zuversichtlich. Als Sasuke sich ihm zuwandte, bekam sie ein strahlendes Lächeln geschenkt. „Wenn du willst, helfe ich dir.“ Sakura lächelte gezwungen. Das war ja wohl das Letzte das sie wollte, da konnte sie ja gleich einpacken. Trotzdem sagte sie: „Danke, ich komme gegebenenfalls darauf zurück“, und wandte sich wieder dem Lehrer zu. „Du musst einfach sagen, wenn du meine Hilfe brauchst“, hörte sie Sasuke sagen. Sie schloss die Augen und seufzte genervt. „Oh, tut mir Leid!“ Sasukes Stimme klang entschuldigend, aber er konnte den leicht spöttischen Unterton wohl einfach nicht lassen. Sakura wandte sich ihm erneut zu. „Ich lenke dich wohl ein bisschen ab, wie?“ Er lächelte leicht. In diesem Augenblick erstarrte Sakura. Sie konnte ihn nur noch anstarren, er mit dem schönsten Lächeln auf den Lippen, das sie je gesehen hatte. Sie merkte selbst, wie dumm sie sich benahm, konnte ihren Blick aber einfach nicht von ihm wenden. Was sollte das? Die Hitze strömte ihr ins Gesicht und sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie wieder vollständige Wörter herausbrachte. „Nein… nein, es geht schon… es ist nur… deine Stimme klingt so schön und…“ Sie brach ab, als sie merkte was sie da gerade schwafelte. Und endlich gelang es ihr auch, den Blick von ihm abzuwenden. Sie lief puterrot an und wandte sich wieder nach vorn. Alle anderen arbeiteten. Himmel, jetzt hatte sie nicht mal den Auftrag mitgekriegt! „Nun… vielen Dank.“ Sasukes Stimme klang nun vollends spöttisch. Sakura wurde ärgerlich. „Darauf musst dir nichts einbilden, den Rest kann das nicht wettmachen.“ Dabei warf sie ihm einen Blick zu, der sowohl abschätzend, als auch abwertend sein sollte. Sasuke grinste. „Wie soll ich das jetzt verstehen: heisst das, du findest mich hässlich?“ „Das habe ich nicht gesagt“, sagte Sakura. „Was aber nicht heisst, dass ich dir bei dem Punkt unbedingt widerspreche.“ Dann wandte sie sich wieder der Tafel zu. Da, unten rechts stand der Auftrag. Was für ein Glück! Sakura schlug die entsprechende Seite auf, konnte sich jedoch nicht konzentrieren. Sie biss sich auf die Unterlippe. Wahrscheinlich war es besser so, wenn sie und Sasuke sich nicht zu sehr anfreundeten. Die Vergangenheit stand ihnen im Weg. Trotzdem stach es, irgendwo tief in ihr drin… Nach der Stunde ging Sakura zu ihrem Schliessfach, um die Biologiebücher zu holen. Als sie nach links zu ihrer Freundin Ami schauen wollte, sah sie Sasuke stehen, nur zwei Schliessfächer weiter. Das durfte doch wohl alles nicht wahr sein! Sie merkte wie er den Mund öffnete als er ihren Blick bemerkte, doch da schaute sie schnell wieder in ihr Schliessfach, schnappte sich die Bücher und hastete an ihm vorbei ins Biologiezimmer. Ami sass schon dort. Sakura trat zu ihr hin, knallte ihre Bücher auf den Tisch, so dass Ami erschrocken hochfuhr und setzte sich. Ami sah sie amüsiert an und fragte: „Sag mal, wirst du verfolgt oder warum bist du so gestresst? Die Pause dauert doch sicher noch sieben Minuten.“ Sakura lächelte und meinte: „Entschuldige, ich habe gerade herausgefunden dass meine Tante doch keinen Auflauf macht heute Abend. Ich habe mich so sehr darauf gefreut. Bei Enttäuschungen geht es bei mir etwas heftiger zu.“ Nun lächelte auch Ami und sagte: „Nun, das merk’ ich mir. Ich werd’ dich nie enttäuschen.“ Sie grinsten sich beide an, dann wandte sich Ami ihrem Handy zu. Wahrscheinlich hatte sie gerade ’ne SMS von ihrem Freund gekriegt. Es war unglaublich, wie selbstverständlich sich Sakura mit dem anderen auf Englisch unterhalten konnte. Sie hatte nie wirklich grosse Probleme damit gehabt. Und in der Highschool war der Stoff ja auch noch recht einfach. Ausser Mathe, das konnte sie anscheinend einfach nicht. „Wie ist eigentlich der Neue?“ Ami kicherte und klang dabei wie eine Elfjährige. „Es sieht ja so gut aus. Du Glückspilz. Ist er nett?“ „Ami“, sagte Sakura tadelnd, „du hast schon einen Freund. „Ich weiss“, sagte Ami und seufzte. Dann aber grinste sie wieder. „Du aber nicht, soviel ich weiss. Also, wie ist er?“ „Ich weiss nicht so genau“, log Sakura. Sie sah Ami nicht an, während sie das sagte. „Ich habe mich bisher nicht richtig mit ihm unterhalten.“ Ami machte ein tadelndes Gesicht. Dann sah sie an Sakura vorbei und meinte: „Nun, vielleicht lässt sich das jetzt ändern.“ Sakura drehte sich um und sah eine schmale Taille. Ein dunkelblaues T-Shirt, eng anliegend. Die Muskeln darunter liessen sich gut erahnen. Als sie hoch sah, sah sie Sasukes lächelndes Gesicht vor sich. „Stört es dich, wenn ich mich neben dich setze? Ich meine, schon wieder.“ „Nein“, sagte Sakura so abweisend, dass man es auch als „ja“ hätte nehmen können. Sasuke setzte sich trotzdem. Gleich darauf klingelte es. Sie nahmen gerade die Zellteilung durch, dass hatte Sakura Zuhause schon gehabt. Das war einfach. „Nun, wer kann mir sagen, wie viele Chromosomen wir Menschen haben?“, fragte Mrs. Miller, die Biologielehrerin. Sasuke hob die Hand und Mrs. Miller nickte ihm zu. Sie war jung, höchstens so gegen die 29 Jahre alt. Aber sie gab sich sehr viel Mühe den Unterricht interessant zu gestalten. Sakura mochte sie sehr. „46“, sagte Sasuke mit seiner ruhigen Stimme, „23 Paare.“ „Richtig“, sagte Mrs. Miller, „kannst du mir auch sagen, welches die autosomen Paare sind?“ „Alle, abgesehen von den Chromosen X und Y.“ „Sehr gut“, lobte sie. Dann fuhr sie nachdenklich fort: „Hast du das in deiner alten Schule schon gehabt?“ Sasuke nickte. Sakura währenddessen starrte ihn nachdenklich an. Er schien kein Problem zu haben, dem Unterricht auf Englisch zu folgen. Aber er konnte ja sowieso alles: Sport, Schule, Mädchenherzen brechen. Zumindest tat er das bevor sie kam. Ob er danach wieder damit angefangen hatte, nachdem sie gegangen war? Sie hätte ihn zu gern gefragt, ihn ein wenig ausgefragt, auch um zu sehen, ob es ihren Freunden dort gut ging, aber das war ihr nicht vergönnt. Er durfte niemals herausfinden, wer sie war. Diese Geschichte musste doch irgendwann ein Ende finden? Sie hatte ihm doch schon so schrecklich wehgetan, es konnte doch nicht möglich sein, dass er sie immer noch liebte… oder doch? Sein Gesicht gab ihr keine Antwort darauf. Er schien nur gelöst, entspannt, als wäre eine grosse Last von seinen Schultern gefallen. Sie seufzte frustriert auf und wandte sich von ihm ab. Sowohl Sasuke als auch Ami blickten sich verwundert zu ihr um, aber sie beachtete sie nicht weiter. Sie begann wütend ihre Übungsaufgaben zu lösen. Wie konnte es nur sein, dass er nach all der Zeit ein grösseres Rätsel war denn je? Konnte sein Gesicht nicht mal einmal offen sein, wie ein offenes Buch? Musste sie ihn immer ansprechen und herauszufinden, was er dachte? „Du scheinst ja sehr gut in Biologie zu sein“, stellte Sasuke fest. Verwundert blickte Sakura auf. Erst da sah sie dass sie die Aufgaben schon alle gelöst hatte. „Du brauchst gar nicht so überrascht zu sein“, fauchte sie ihn an, obwohl sie genau wusste, dass es eigentlich nicht seine Schuld war. Was konnte er dafür, dass er ein Rätsel für sie war? Aber sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme hart klang. „Nur weil ich nicht so gut in Mathe bin, heisst das noch lange nicht, dass das auch für alle anderen Fächer gilt!“ Sie wandte den Blick wieder ab. „Ich bin nicht überrascht.“ Sasukes Stimme klang amüsiert. „Ich versuche nur mit dir ins Gespräch zu kommen.“ Darauf gab sie keine Antwort. Wie konnte er nur so selbstsicher sein? „Sakura, Sasuke, was schwatzt ihr da? Seid ihr schon fertig?“ Mrs. Miller war wirklich die einzige Lehrerin, die noch auf Disziplin während der Stunden achtete. In diesem Moment war Sakura so dankbar dafür. „Ja“, antwortete sie und zeigte Mrs. Miller, die näher getreten war, ihre Lösungen. „Ich leider noch nicht“, sagte Sasuke schuldbewusst und schenkte Mrs. Miller ein schiefes Lächeln. „Ich war gerade ein wenig abgelenkt.“ „Das habe ich gesehen“, sagte Mrs. Miller, aber auch sie lächelte. Dann ging sie wieder zum Lehrerpult zurück. Sasuke schrieb noch eine halbe Minute, dann schob er das Blatt weg und meinte zufrieden: „Fertig. Jetzt können wir uns unterhalten.“ Sakura hob die Hand und als Mrs. Miller zu ihr schaute, sagte sie: „Ich habe noch eine Frage.“ Den Rest der Lektion vermied es Sakura zu Sasuke zu schauen und mit ihm zu sprechen. Als es klingelte packte Sakura schnell ihre Sachen zusammen und ging zu ihrem Schliessfach. Sie hatte jetzt noch zwei Stunden Geschichte, dann konnte sie nach Hause. An den Stundenplan hatte sie sich schnell gewöhnt. Das war nur eine Frage der Zeit gewesen. „Weißt du, wenn heute nicht mein erster Tag wäre und das von dem her eigentlich ausgeschlossen ist, würde ich denken, du hast was gegen mich.“ „Nun…“ Sakura liess sich Zeit mit der Antwort. „Vielleicht ist aber genau das der Fall.“ „Und warum sollte das jetzt schon möglich sein?“ Sasuke schien sie mit seinen Blicken zu löchern, er liess Sakura keinen Moment aus den Augen. „Ich weiss nicht… vielleicht habe ich das Gefühl, du bist einer dieser Machos, die nur mit Mädchen spielen. Das wäre ein Grund, dich nicht zu mögen.“ „Ein Guter“, stimmte Sasuke ihr zu. Dann wurde seine Stimme plötzlich mitfühlend. „Dir hat mal so einer das Herz gebrochen, wie?“ „Von wegen“, antwortet Sakura, doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme traurig klang. „Ja, ich bin mit so einem Typen gegangen, aber ICH habe mit IHM Schluss gemacht.“ „Das widerspricht nicht unbedingt dem, was ich vorhin gesagt habe“, sagte Sasuke sanft. „Ach was“, sagte Sakura und kehrte ihm den Rücken zu. „Zu mir war er nicht so. Nie…“ Ihre Stimme wurde plötzlich weich und klang auf einmal ein wenig buttrig. „Das Ganze hatte andere Gründe…“ Dann drehte sie sich wieder zu ihm um und funkelte ihn an. „…die ich hier aber nicht erläutern werde. Ich weiss eh nicht, was dich das angeht.“ Dann stolzierte sie an ihm vorbei. An diesem Abend nahm Sakura nach dem Abendessen das Telefon mit auf ihr Zimmer. Sie wusste nicht mehr weiter und in solchen Fällen gab es nur eine Person, die ihr helfen konnte. Sie tippte die Nummer ein. Sie konnte sie im Schlaf, auch wenn sie sie schon lange nicht mehr gebraucht hatte. Zu viele schmerzliche Erinnerungen. Ja, sie hatte oft Heimweh gehabt. Es tutete zweimal, dann wurde der Hörer abgenommen. „Ino Yamanaka“, meldete sich Sakuras beste Freundin. „Hi Ino, ich bin’s. Ich brauche deinen Rat.“ ***** ***** So, das wars auch schon wieder. Wie gesagt, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie Leid es mir tut, kommt das Kappi erst jetzt. Danke fürs Lesen Eure smiley-chan Kapitel 3: ♥Versöhnungsversuche♥ -------------------------------- Hi, hier folgt das nächste Kappi. Ich bin leider total unsicher darüber, ob es gelungen ist oder nicht. Aber ja... seht selbst. ***** ****** Es tutete zweimal, dann wurde der Hörer abgenommen. „Ino Yamanaka“, meldete sich Sakuras beste Freundin. „Hi Ino, ich bin’s. Ich brauche deinen Rat.“ „Wird auch Zeit, dass du dich wieder mal meldest!“, schimpfte Ino. „Was war los mit dir?“ „Tut mir Leid, Ino“, sagte Sakura entschuldigend. Sie spürte, wie das schlechte Gewissen an ihr nagte. Sie hatte sich tatsächlich schon lange nicht mehr gemeldet und kaum das Telefon abgenommen, wenn Ino angerufen hat. Sie wusste selbst nicht wieso. Vielleicht lag es daran, dass sie Ino einfach zu sehr vermisste, um dauernd an sie erinnert zu werden. Vielleicht lag es auch eher daran, dass sie nicht wollte, dass Ino sie an eine gewisse Person erinnerte. An Sasuke. Vielleicht. „Von deiner Entschuldigung kann ich mir leider auch nichts kaufen“, zischte Ino. Anscheinend war sie wirklich wütend. „Ach Ino, es tut mir wirklich Leid. Ich hab’ dich einfach so schrecklich vermisst, und es tut weh, wenn ich dich am Liebsten in die Arme schliessen würde und ich kann nicht. Bitte sei nicht sauer. Du bist doch meine beste Freundin und du fehlst mir so schrecklich.“ Sakura machte es nichts aus zu betteln. Sie wusste, dass sie Ino so am Schnellsten herumkriegen würde. Und tatsächlich, Ino klang nun nicht mehr sauer. „Schon gut. Nun wie geht’s dir? Sakura zögerte. „Gut… eigentlich. Und dir?“ „Auch gut danke.“ Einen Moment lang herrschte ein peinliches Schweigen. Sie hatten sich so viel zu sagen, doch sie wussten nicht, wie sie anfangen sollten. Es hatte sich viel verändert. „Und? Wie läuft es so bei euch?“, fragte Sakura gespielt heiter. Da merkte sie sofort, dass sie sich mit schlafwandlerischer Treffsicherheit das falsche Thema ausgesucht hatte. Inos Zögern sprach für sich. Es ging um Sasuke. Sakura öffnete soeben den Mund um vom Thema abzulenken, aber Ino kam ihr zuvor. „Also eigentlich ist es momentan recht seltsam“, begann sie. Dann zögerte sie erneut. Sakura seufzte und fragte: „Es geht um Sasuke, nicht wahr?“ „Ja.“ Inos Stimme klang unsicher. Dann schien sie sich endlich ans Herz zu fassen und sagte: „Sakura, er hat sich sehr verändert.“ „Ich weiss…“, sagte Sakura leise. Sie sah vor sich den alten Sasuke, still lächelnd, und dann den neuen, lachenden Sasuke. „Nein, du hast ja keine Ahnung wie sehr!“, widersprach Ino heftig. „Wenn du nur wüsstest…“ Sie hielt kurz inne, dann fuhr sie sanfter fort: „Er hat dich nie vergessen, Sakura. Es hat ihn nicht mehr gekümmert, dass er seine Gefühle offen zur Schau trug. All seine Trauer… Er zeigte uns, was er fühlte. Sakura, er hat sich so verändert, er lacht auch und…“ „Ino, du weißt genau, dass ich ihn nicht verlassen habe, weil er zu wenig lacht“, sagte Sakura ungeduldig. Ihre Stimme klang nun wütend und bei Weitem unfreundlicher, als es eigentlich in ihrem Sinne stand. „Ich habe ihn geliebt!“ Sie konnte nicht verhindern, dass sich ein Schluchzen zwischen die letzten Worte schlich. „Ich weiss…“ Ino klang wieder unsicher. Sakura seufzte. Seit sie Ino die ganze Geschichte erzählt hatte, hatte ihre beste Freundin es sich in den Kopf gesetzt, Sakura davon zu überzeugen, dass sie Marta das nicht durchgehen lassen konnte. Doch Sakura wusste auch, dass Ino eigentlich Recht hatte. Sie war nur feige. Sie wagte es nicht, alles auf eine Karte zu setzten, und für ihr Glück zu kämpfen. Lieber wollte sie still leiden, um Sasuke glücklich zu machen. Um ihm ein für ihn angemessenes Leben zu ermöglichen. Zumindest war das immer ihr Antrieb gewesen. Sie wollte nicht hören, dass sie Sasuke damit wehtat. Wie sonst sollte sie den Willen finden, nicht zu ihm zurückzukehren? Ja Sakura hatte Angst. Sie war noch nie so wütend auf sich gewesen wie damals, als sie sich eingestehen musste, dass vielmehr ihre Feigheit an ihrer Trennung mit Sasuke schuld war, als Marta. Aber wie um Himmels willen sollte sie das ändern? Trotzdem, sie wusste, dass es nicht recht war, Ino so anzuschnauzen. „Tut mir Leid, Ino“, sagte sie leise. „Es ist nur… er fehlte mir auch, weißt du?“ Ino fiel die Vergangenheitsform nicht auf, so beschäftigt war sie mit ihren eigenen Gedanken. „Ich weiss…“ „Nun, was wolltest du vorhin sagen?“, fragte Sakura versöhnlich. „Du hast gesagt, er hat gelacht und…?“ „Ach nichts“, sagte Ino, ein bisschen zu schnell. Dann fuhr sie eilig fort: „Jedenfalls wollte er unbedingt von mir wissen, wo du steckst. Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als ich ihm gesagt habe, dass ich es ihm nicht sagen kann. Sakura, er hat mich angefleht, ich möge es ihm doch verraten.“ Sakura setzte sich an ihren Schreibtisch, stellte auf Lautsprecher und verbarg das Gesicht in den Händen. Warum erzählte ihr Ino das? Es tat ihr doch mindestens genauso weh, wie Sasuke… Wie von weit her klang Inos Stimme an ihr Ohr. „Sakura, du musst ihn mal anrufen. Wenigstens, um ihm zu sagen, dass es dir gut geht.“ Sakura schwieg. „Bitte Sakura. Du musst!“ Ino schwieg kurz, dann sagte sie entschlossener: „Er ist übrigens weggezogen. Anscheinend hält er die Erinnerungen an dich einfach nicht mehr aus.“ Inos Stimme klang sehr anklagen. „Ino…“ Sakuras Stimme war vor lauter Tränen, die sie zurückhalten musste nur noch ein leises Flüstern. „Ino, er geht jetzt auf meine Schule. Er ist mein Pultnachbar.“ Einen Moment lang herrschte Ungläubiges Schweigen. „Wirlich?“ Ino klang ungläubig. „Ja.“ „Oh Sakura.“ Inos Stimme war voller Mitleid. „Und, was hat er gesagt, als er dich wiedersah?“ „Ähm… ich hab’ mich nicht zu erkennen gegeben.“ „Wie jetzt, trägst du ’ne Maske während dem Unterricht?“ „Nein… nun ja, ich hab’ ihm gesagt, ich sei eine andere Sakura…“ „Und das hat er dir einfach so abgekauft? Haben die Amis ihn in der kurzen Zeit schon so dumm gemacht?“ Sakura musste lächeln. „Nein… ich glaube eher, er will es selbst nicht wahrhaben. Er will nicht, dass ich die Sakura bin, die nichts mehr von ihm wissen will. Er will eine neue Sakura, die ihn gerne mag.“ „Ich bleibe bei meiner Theorie“, meinte Ino. Daraufhin brachen beide in ein leises Gelächter aus. „Ach du meine Güte“, stöhnte Sakura, immer noch lachend, „wie komme ich aus der Situation wieder raus?“ „Ach komm’ schon“, entgegnete Ino, „wetten, Sasuke findet dich immer noch sehr hübsch? My dear Sakura, ahmte sie Sasukes Stimme mit einem leicht englischen Akzent nach, du bist schön wie eine Rose, wenn ich dich se’e, ist es, als würde die Sonne aufge’en. I love you so much!“ „Ach, hör’ schon auf, Ino“, sagte Sakura genervt, „weißt du, wie kitschig das ist?“ Ino kicherte. „Wer weiss, vielleicht wirst du so etwas wirklich mal von ihm hören.“ „Ich verzichte dankend“, murmelte Sakura, dann fragte sie wieder: „Und…? Was soll ich jetzt tun?“ „Na was wohl? Freunde dich mit ihm an. Du hast doch selbst gesagt, er fehlt dir. Geniesse es. Verbringe ein wenig Zeit mit ihm.“ Dann seufzte sie und fügte hinzu: „Ich muss gestehen, ich beneide dich ein bisschen. Er fehlt mir.“ Sakura spürte, dass diese Bemerkung ihr einen Stich versetzte. Halt, warte mal… war das die Eifersucht? Sie schüttelte den Gedanken ab und fragte mitfühlend: „Du hast ihn wohl sehr gern bekommen, wie?“ „Ja“, sagte Ino. „Ich habe mich doch so sehr daran gewöhnt, mit ihm über dich zu reden. Wir haben dich gemeinsam vermisst.“ Sie seufzte. „Jetzt bin ich alleine hier und vermisse euch beide.“ „Ach Ino, du bist so lieb“, sagte Sakura gerührt. „Du fehlst mir auch. Aber weißt du was? In drei Wochen habe ich Projektwoche. Ich muss nur Montag und Freitag in die Schule, sonst darf ich zu Hause arbeiten. Warum kommst du dann nicht zu mir? Dann bist du eben in der Schule eine Woche krank!“ Sakura glaubte fast, Inos breites Lächeln durchs Telefon zu hören. Den Freudenschrei jedenfalls, den hörte sie ganz deutlich. „JA, KLAR WILL ICH, JUCHU!“ Dann wurde ihre Stimme wieder leiser als sie sagte: „Danke Sakura, du glaubst nicht, was du mir da für eine Freude bereitest.“ „Ja klar“, knurrte Sakura. „Erinnerst du mich daran, dir mitzuteilen, wie laut dein Organ ist, sobald ich meine eigene Stimme wieder hören kann?“ „Gebongt!“, sagte Ino fröhlich und sie lachten beide. „Ino“, sagte Sakura mit feierlicher Stimme, „ich danke dir für alles. Du bist wirklich meine allerbeste Freundin!“ „Du auch meine, Sakura“, sagte Ino mit weicher Stimme. „Vergiss das nie.“ Dann legte sie auf. Sakura aber konnte nicht schlafen. Sie lag in ihrem Bett und dachte darüber nach, was Ino gesagt hatte. Ob sie und Sasuke wirklich Freunde werden konnten? Aber würde er wirklich nichts merken? In dieser Nacht fand Sakura keinen Schlaf. Als es halb sieben war und es endlich Sinn machte aufzustehen, war Sakura einfach nur noch dankbar. Sie frühstückte in Windeseile und putzte sich dann besonders gründlich die Zähne. Sie wusste nicht, was mit ihr los war. Wie sollte sie mit dieser Situation nur zurechtkommen? Zurück in ihrem Zimmer ging sie auf die Knie und holte eine alte Pappschachtel unter dem Bett hervor. Darin lagen alte Erinnerungen. Viele alte Fotos von Ino und ihr. Und von ihren alten Freunden. Auch viele Freundschaftszeichen von Ino und ihr. Sie waren ja schon so lange beste Freundinnen… Und auch ein paar Fotos von Sasuke… ein paar gemeinsame Fotos. Sakura hatte schon damals die Angewohnheit gehabt, immer einen Fotoapparat in der Tasche zu haben. Die Fotos waren nicht gestellt, sondern einfach aus dem Moment heraus. Sakura fiel zum ersten Mal auf, dass Sasuke doch irgendwie glücklich aussah. Es lag nicht an seinem Lächeln, er lächelte nicht mal auf allen Bildern. Nein, es waren seine Augen. Sakura sah sie genau vor sich: Ein warmes Braun. Ihr lief immer noch jedesmal ein Schauer über den Rücken, wenn sie an seinen Blick dachte, daran, wie er SIE angesehen hatte… Auch stellte sie wieder einmal fest, was für ein hübscher Junge er war. „Sakura, du musst dich beeilen, die Schule fängt gleich an!“ Sakura schreckte auf. Dann nahm sie ihre Tasche und rannte die Treppe hinunter. Ihre Tante wartete schon im Auto. Sie fuhr Sakura jeden Morgen zur Schule. Auf der Strasse hatte es ungewöhnlich wenig Verkehr und Sakuras Tante legte ein flottes Tempo an den Tag, sodass Sakura trotzdem früh in der Schule erschien. Sie hatte als Erstes Sport. Also ging sie zu ihrem Schliessfach ging, um ihre Turnschuhe zu holen. Dann schloss sie es wieder und drehte sich um. Da blieb sie vor Schock starr stehen und Adrenalin schoss durch ihre Adern. Ihr Atem ging schneller und ihre Augen blickten starr in die warmen schwarzen Augen, an die sie vor 10 Minuten noch so grüblerisch drüber nachgedacht hatte Doch sie hatten nicht diesen ganz besonderen Blick. Trotzdem… sie waren wunderschön. „Sasuke…“ Ihre Stimme klang schwach und zu Sakuras Entsetzen zitterte sie sogar ein wenig. Er lächelte. Hatte er nicht das schönste Lächeln, das es gab? „Hallo.“ Seine Stimme klang samten weich, aber sie holte Sakura wieder auf den Boden zurück. „Wir sehen uns in Mathe“, sagte sie schnell und wollte an ihm vorbei, doch dann stützte er seine Arme gegen ihr Schliessfach und liess ihr so keine Chance, wegzugehen. Sakuras Herz klopfte noch schneller und sie spürte, wie ihr langsam das Blut ins Gesicht schoss. „Was…?“ Ihr fehlten die Worte, als sie sah, wie sich Sasukes Augen veränderten, dass er sie wieder so ansah wie früher, mit den gleichen glücklichen Augen, dem gleichen liebevollen Blick. Der Moment schien ewig zu dauern. Sasukes Duft wehte langsam zu Sakura herüber und benebelte ihre Sinne. Wie lange hatte sie von diesem Augenblick geträumt? „Warum weichst du mir immer aus, Sakura?“ Sasuke klang amüsiert, und doch war seine Stimme sanft und weich. „Können wir nicht einfach mal normal miteinander reden?“ Sakura öffnete den Mund, brachte jedoch keinen Laut heraus. Sie spürte, wie ihre Wangen brannten und wandte das Gesicht ab. Doch Sasuke fasste mit seiner linken Hand an ihr Kinn und drehte ihr Gesicht mit sanfter Gewalt zu sich um. „Was ist los?“, fragte er leise. Doch Sakura war immer noch nicht fähig, ihm eine Antwort zu geben. Sie konnte nur in seine Augen blicken. Sie schienen ihr soviel sagen zu wollen, doch für Sakura war es nicht mehr so einfach, in ihnen zu lesen. „Weißt du, dass du wunderschöne Augen hast, Sakura?“, fragte Sasuke plötzlich. „So ein schönes Grün… wie kleine Stücke Smaragd.“ „Ach was“, flüsterte Sakura leise. Ihre Stimme klang ihr auf einmal seltsam fremd in den Ohren. „Smaragd glänzt doch schön.“ „Ich hab dich nie weinen sehen“, antwortete Sasuke sanft. „Ich wette, dann glänzen sie auch noch wunderschön.“ Sakura schloss ihre Augen. Sie liess sich wieder mal zu sehr auf Sasuke ein, dass durfte nicht sein. „Wenn du sagst, wir sollen uns „normal“ unterhalten, könntest du dann vielleicht zwei Schritte zurückstehen?“ Sasuke lachte und trat tatsächlich zurück. Sakura atmete tief durch. Ihr Kopf wurde auf einmal wieder klar und ihre Wangen kühlten sich wieder ab. Plötzlich nahm sie die Personen um sich herum wieder war. Die Zeit lief wieder. Es gab viele, die um sie herum waren. Alle starrten sie an. Du meine Güte, dachte Sakura, Sasuke sieht so gut aus, dass ich schon böse Blicke von den Mädchen kriege. Dabei läuft zwischen uns doch nichts! Da bemerkte sie plötzlich Ami, die bis über beide Ohren grinsend neben ihr stand. „Was ist?“, fauchte Sakura, doch Ami grinste nur noch breiter. „Ach nichts, ich dachte nur… nichts!“, sagte sie und war ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. „Komm schon“, sagte Sakura, griff nach Amis Arm und zog sie mit sich. „Oder wir kommen zu spät.“ „Warte, ich muss noch meine Turnschuhe holen“, sagte Ami und wandte sich aus Sakuras Griff. Sakura knurrte, besonders als sie merkte, dass auch Sasuke auf Ami wartete. „Beeil dich!“, sagte sie ungeduldig und sah sich um. Die Menge zerstreute sich langsam wieder. Was sollte das? Warum waren in LA alle so neugierig? „Fertig!“, sagte Ami, schloss ihr Schliessfach und ging auf Sasuke zu, „Wollen wir nicht gemeinsam zu der Turnhalle laufen?“, fragte sie und schenkte Sasuke ein strahlendes Lächeln. Er erwiderte ihr Lächeln und sagte: „Gern.“ Ami drehte sich zu Sakura um und ignorierte den bitterbösen Blick, den Sakura ihr zuwarf. „Kommst du?“ Sakura stolzierte an ihnen vorbei und gab keine Antwort. Als sie sich vor der Turnhalle trennten, gab Sakura keine Antwort, als Sakura ihnen viel Spass wünschte. sie ignorierte auch Ami, die noch kurz bei Sasuke stehen blieb. Als Ami ihr hinterher rannte, blieb sie auch nicht stehen um auf sie zu warten. „Sakura warte“, rief Ami. Dann kam sie bei ihr an und fragte argwöhnisch: „Was ist den los? Du magst ihn doch, oder nicht?“ „Ach Quatsch!“ „Hm… das sah vorhin aber anders aus.“ Ami grinste wieder. „Ach, halt doch die Klappe“, sagte Sakura böse. „Komm schon.“ Amis Grinsen verschwand. „Tut mir Leid. Wenn ich gewusst hätte, dass es dich so wütend macht. hätte ich nichts gesagt. Aber warum bist du so wütend?“ „Er hat mich blossgestellt“, fauchte Sakura. „Er hatte mich vollkommen in der Hand, ich kann das nicht ausstehen!“ Sie wollte sich nicht eingestehen, dass da noch mehr war. Dass das, was sie wirklich störte war, dass es ihr gar nicht viel ausgemacht hatte. Dass sie den Moment genossen hatte. Dass sie sich wünschte, die anderen wären nie aufgetaucht und es wäre ewig so weitergegangen. Und wenn sie ganz ehrlich war, dann war es doch schön gewesen, nicht? Sasukes Stimme, sein Duft, seine Augen… Erst jetzt wurde ihr der volle Umfang bewusst, wie sehr Sasuke ihr gefehlt hatte. Und diese paar Minuten, gestohlene Minuten, gestohlen von dem Glück das sie eigentlich niemals wieder haben dürfte. Es war schliesslich Sasukes Glück. Ja, sie hatte es tatsächlich genossen. Aber das würde Ami niemals erfahren. Ami sagte nichts dazu, aber ein geheimnisvolles Lächeln schlich sich auf ihrem Gesicht, als sie Sakura in die Garderobe folgte. ***** ***** So das wars auch schon wieder. Danke fürs lesen. Eure smiley-chan Kapitel 4: ♥Freunde♥ -------------------- Hallo, hier folgt das nächste Kappi. Viel Spass! ***** ***** „Sakura, konzentrier’ dich endlich!“ Sakura zuckte zusammen. Mrs. Spring, die Turnlehrerin warf ihr einen beinah finsteren Blick zu. „Was ist los mit dir?“, fügte sie stirnrunzelnd hinzu. „Du bist doch sonst immer so gut in Volleyball.“ Sakura tat so, als müsse sie sich den Schweiss vom Gesicht wischen, der nicht mal vorhanden war. Sie wusste dass Mrs. Spring sie eigentlich gern hatte, sonst würde sie sich das nicht erlauben. Sie setzte eine Leidensmiene auf und jammerte: „Ach Mrs. Spring, ich fühle mich nicht so gut.“ Sofort war die Lehrerin an ihrer Seite, tröstete sie ein wenig und fragte, ob sie sie zur Krankenschwester begleiten sollte. Sakura schüttelte den Kopf und sagte, sie wolle sich nur kurz setzen. Dann ging sie an den Rand der Turnhalle und beobachtete ihre Mannschaft beim Spielen. Was war nur mit ihr los gewesen? Sie war sonst sehr gut im Sport. Vor allem im Volleyball. Doch jetzt zitterten ihre Hände plötzlich und wurden feucht. Was war nur los mit ihr? „Ist dir schwindelig?“. fragte Ami, die näher trat. „Ein wenig.“ Sakura seufzte. Sie mochte es nicht, wenn sie gezwungen war zu lügen. „Hab ich’s doch gewusst.“ Ami grinste. Auf Sakuras fragenden Blick hin fügte sie hinzu: „Sasuke hat dir den Kopf verdreht.“ Sie kicherte. Sakura warf ihr einen bitterbösen Blick zu, dann wandte sie sich ab. „Lass die Wortspiele“, murrte sie. „Ach, komm schon Sakura“, sagte Ami und setzte sich neben sie. Doch dann kam Mrs. Spring auf sie zu und Ami setzte eine so elende Leidensmiene auf, dass die Lehrerin erst gar nicht fragte, warum Ami nichts machte. Sobald sie sich wieder den anderen zuwandte, grinste Ami spitzbübisch. Dann wandte sie sich wieder Sakura zu. „Du kannst mir nichts erzählen“, sagte sie warnend. „Ich habe dich doch gesehen.“ Sie machte Sakuras Gesicht nach, fasziniert von der Luft vor ihr, mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen. Dann schlich sich ein kleines, verliebtes Lächeln auf ihr Gesicht. Ich habe gelächelt?, fragte sich Sakura erstaunt. Komisch. Daran kann ich mich nicht erinnern. „Ach ja, natürlich müsste ich jetzt noch rot sein“, sagte Ami verschmitzt. „Ach, hör’ schon auf“, sagte Sakura streng, aber sie musste einfach lächeln. „Sakura, du bist offensichtlich interessiert an ihm. Was ist daran so schlimm? Hässlich ist er ja nicht…“ Sakura schmunzelte. „Ami, versuchst du gerade, mich zu verkuppeln?“ „Nun, vielleicht tu ich das wirklich…“ Ami grinste zurück. Darauf mussten keine Worte mehr folgen. Sie verstanden sich. Die zwei Stunden die nun folgten, vergingen wie im Flug. Erst Geographie, dann eine Stunde English. Sakura liebte English. Meistens lasen sie doch nur Bücher und besprachen sie. Und auch wenn ihr English längst nicht fehlerfrei war, so konnte sie doch hin und wieder einen Kommentar zu gewissen Passagen des Buches abgeben. Auch die Aufsätze waren leicht und wurden sehr grosszügig benotet. Doch kaum war Sakura wieder bei ihrem Schliessfach, fing das Theater erneut an. Ami erwartete sie bereits. Sie schielte kurz zu Sasuke rüber und grinste dann. Sakura knurrte, sagte jedoch nichts und fing an, ihre Sachen zu verräumen. Neben sich vernahm sie Amis Stimme. „Sag mal Sasuke, willst du heute nicht mit uns zu Mittag essen?“ Ami ignorierte Sakuras finsteren Blick. „Ich allein mit zwei Mädchen?“ Sasuke sah sie gespielt ungläubig an. Ami grinste. „Nein, natürlich nicht. Es kommen noch mehr. Einfach so unsere Clique.“ Sasuke tat so, als müsse er angestrengt nachdenken. Dann sagte er gespielt zögernd: „Nun, ich denke, dann müsste es in Ordnung gehen.“ Er grinste Ami an und Ami grinste zurück. Sakura seufzte. Diesmal machte sie sich nicht die Mühe auf Ami zu warten. Sie lief den beiden voraus in Richtung Kantine. Doch Ami holte schnell zu ihr auf, griff nach ihrem Arm und hielt sie fest, bis Sasuke wieder bei ihnen war. Sakura seufzte erneut, doch von da an startete sie keinen Versuch mehr, Sasuke zu entkommen. Ami hätte es doch vereitelt. Angekommen in der Kantine stand Ami sofort bei der langen Schlange an. Alle taten das hier. Alle ausser Sakura, sie nahm lieber einige Sandwichs mit zur Schule. Auch heute hatte sie welche dabei. Sie ging sofort an den Tisch, an dem sie und ihre Mitschüler immer sassen. Sie setzte sich und nahm ihr Buch hervor. Sie las oft ein Buch über die Mittagspause. Über was hätte sie sich mit den anderen auch unterhalten wollen? Über ihre verlorene Liebe? Bei diesem Gedanken musste Sakura unwirkürlich grinsen. Das Sasuke ihr gefolgt war merkte sie erst, als er einen Stuhl zurückschob und sich neben sie setzte. „Was liest du da?“, fragte er mit seiner samtweichen Stimme. Er machte das absichtlich, dessen war sich Sakura sicher. Er musste doch merken, wie die Augen sämtlicher Mädchen zu strahlen anfingen, wenn er das Wort an sie richtete. Und es ist ja nicht so, als hätte er es sich nicht zu nutzen gemacht, früher… bevor sie gekommen war. Hatte er auch mit ihr so gesprochen, mit samtener Stimme? Anfangs sicherlich nicht, Sakura erinnerte sich noch genau, welchen Klang Sasukes kalte, herablassende Stimme hatte. Aber danach…? Sakura konnte sich nicht erinnern. Das alles war schon viel zu lange her. Sie hob ihr Buch so, dass Sasuke den Buchtitel lesen konnte, ohne mit dem Lesen aufzuhören. „Stolz und Vorurteil?“ Sakura hörte Sasuke an, dass er belustigt war, aber er gab sich Mühe, es nicht allzu sehr durchblicken zu lassen. Sie antwortete mit Schweigen. Gleichzeitig war sie froh, hatte sie ein Buch dabei, das sie früher auf keinen Fall gelesen hätte. Stolz und Vorurteil war das Produkt einer zutiefst melancholischer Phase. Wenn sie früher auch lieber einen spannenden Krimi, oder einen nicht zu blutigen Thriller gelesen hatte, so las sie jetzt die Liste der besten Romane durch. Aber die Jane Austen Bücher hatten es ihr wirklich angetan, und es kümmerte sie nicht, dass sie das Buch nun schon zum zweiten Mal las. „Kann ich dich Mal was fragen? Aber nicht böse sein, okay?“ Sakura blickte auf. Sasuke sah ein wenig verunsichert aus, gleichzeitig schien er aber neugierig. „Schiess los.“ Sakura legte ihr Buch beiseite, nachdem sie sich die Seitenzahl eingeprägt hatte. „Warum lesen alle Frauen diese Jane Austen-Bücher? Ich meine, was ist wirklich gut daran?“ Sakura musste lächeln. Wieder eine typische Frauenangelegenheit, über die Männer nur den Kopf schütteln konnten. Sasuke schien aber ehrlich interessiert, deshalb blieb sie ihm die Antwort schuldig. Doch als sie näher darüber nachdachte, schien die Frage plötzlich schwer zu beantworten. „Ich weiss nicht…“, sagte sie zögerlich. „Nun, es ist doch beeindruckend, wie eine Frau aus dieser Zeit solch starke Frauencharaktere erfinden konnte, mit einer derartigen Entscheidungsgewalt über ihre Lebenspartner. Und sie…“ „Ich kenne die historischen Hintergründe“, unterbrach Sasuke sie. „Aber was ist an dem Buch selbst gut?“ Erst war Sakura ein wenig verärgert darüber, dass er sie einfach unterbrach, aber seine Stimme klang weder unfreundlich noch ungeduldig, ausserdem sah er ehrlich interessiert aus, also mahnte Sakura sich selbst zur Nachsicht. Sie dachte erneut über seine Frage nach. „Also… die Bennet-Schwestern sind sehr unterschiedlich. Die beiden Älteren, Elizabeth und Jane sind die, die sich wirklich Gedanken über Liebe machen, schöne Gedanken. Sie sind ja auch im richtigen Alter dafür sind. Nicht so wie die jüngeren, die sind nur naiv! Die Mutter ist einfach nur witzig, wie schnell sie ihre Meinung von einem Mann ändert, sobald der eine ihrer Töchter zu heiraten gedenkt!“ Bei dem Gedanken musste sie kurz lächeln. „Jane ist die Freundlichkeit in Person, sie sieht nur das Gute in Menschen und weigert sich strikt zu glaube, jemand könne einem Mitmenschen vorsätzlich Schaden zufügen. Und es ist einfach zu süss, wie sie und Mr. Bingley mit der Zeit vertrauter miteinander umgehen. Elizabeth ist der Hauptcharakter. Sie und Mr. Darcy sind wie geschaffen füreinander, aber sie braucht eine Ewigkeit, bis sie selbst das auch sehen kann. Und es ist einfach witzig, weil eine Reihe von Verwechslungen und Missverständnissen dazu führten, dass sie immer wie mehr Abneigung gegen ihn empfindet.“ Sakura lächelte erneut. Dann seufzte sie jedoch. „Doch letztendlich ist sie mit ihrer wahren Liebe zusammengekommen.“ „…und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“, fügte Sasuke hinzu. Sie sahen sich an und mussten beide plötzlich lächeln. „Sieh an, sieh an“, vernahmen die beiden plötzlich Amis fröhliche Stimme. „Da scheinen sich zwei doch ganz gut zu verstehen.“ Sakura und Sasuke schreckten beide zurück; sie hatten nicht gemerkt, dass sie sich über den Tisch hinweg einander zugelehnt hatten. Als Antwort auf Amis Bemerkung stöhnte Sakura nur genervt. Sasuke hingegen lächelte. „Da ist wohl jemand neidisch“, bemerkte er grinsend. „Erraten“, stöhnte Ami. Angewidert starrte sie auf ihr Essen. „Die Kartoffeln sehen aus, als wären sie in Öl geschwommen. DAFÜR hätte ich wirklich nicht anzustehen brauchen.“ Sakura schmunzelte. Die Kartoffeln waren hier häufig so. Kein Wunder stieg in den Vereinigten Staaten die Zahl der Fettleibigen, wenn sie ihre Kartoffeln immer im Fett schwimmen liessen, bevor sie sie assen. „Du kannst ein Sandwich von mir haben“, bot sie Ami an. „Ich habe zwei dabei.“ Man sah Ami das schlechte Gewissen an. Es war nicht das erste Mal, dass Sakura ihr Mittagessen mit ihr teilte. Doch Sakura störte es nicht. Sie ass sowieso oft nur, damit sie etwas gegessen hatte. Das Hungergefühl war vor langer Zeit verschwunden, und es kam nur manchmal wieder. Ami war anfangs sehr besorgt gewesen, darum hatte Sakura immer genügend zu Essen mitgenommen, um Streitereien zu vermeiden. Ami selbst war genauso schlank wie Sakura und ernährte sich sehr gesund. Sakura war es ein Rätsel, warum jemand, der mit diesem ungesunden Essen aufgewachsen war, einfach darauf verzichten wollte. Während Ami in ihr Sandwich biss, nutzte Sasuke die Gelegenheit, eine Antwort von Sakura zu kriegen, da Ami nicht antworten konnte. „Nun, sag mir doch mal eins“, begann er und beobachtete sie genau. Sie erwiderte seinen Blick fragend. „Du hattest einen Freund, mit dem hast du Schluss gemacht, das hast du mir ja erzählt.“ Sie nickte. „Sah er mir ähnlich? Weil du bist vorhin, als wir uns im Gang begegnet sind so rot geworden. Nun ja, es sah ja ganz süss aus. Aber da dachte ich…“ Den Rest des Satzes erstickte ein Stück der fettigen Kartoffeln. Sakura hatte Amis Gabel genommen und es Sasuke einfach in den Mund gestopft. Ami selbst musste so sehr lachen, dass sie sich verschluckte und die nächsten drei Minuten ununterbrochen husten musste, bis Sakura sich erbarmte und ihr ihre Wasserflasche anbot. Auch der Rest ihrer Freunde konnten sich das Lachen nicht verkneifen; selbst dann nicht, als Sakura einen nach dem anderen mit einem bitterbösen Blick bedachte. Der letzte Blick galt Sasuke, der immer noch die eklige Kartoffel kaute. Er selbst wirkte ebenfalls amüsiert, war aber so klug, nichts mehr zu sagen, sobald er geschluckt hatte. Sakura aber kochte vor Wut! Die nächsten zwei Stunden waren Geschichte. Sakura hasste Geschichte. Der Lehrer war einfach zu langweilig, und es kümmerte ihn nicht im Geringsten, ob seine Schüler in seinem Unterricht etwas lernten. Er zog nur seine Stunden durch und verliess dann immer schnell das Klassenzimmer. Diese zwei Stunden ähnelten immer einem schlafähnlichen Wachzustand und Sakura fragte sich jedes Mal aufs Neue, wie sie diese Stunden überleben sollte. Als Sakura das Klassenzimmer betrat, sass Ami neben ihrem Freund. Sein Name war David. Er war braunhaarig mit ebenso braunen Augen, grossgewachsen und braungebrannt. Sakura fand ihn ganz nett, aber eigentlich nichts Besonderes. Eigentlich gab es nur einen Jungen, den sie besonders fand. Aber Sakura wunderte sich. Ami sass normalerweise immer neben ihr in Geschichte, damit sie gemeinsam Tic-Tac-Toe spielen konnten. Aber Sakura störte sich nicht daran. Sie sass allein an ein Pult. Doch erst, als Sasuke Sakura fragte, ob er sich neben sie setzen dürfe, wurde ihr klar, dass Ami genau das beabsichtigt hatte. Sie warf einen Blick zurück und begegnete dem von Ami. Diese konnte kaum mehr an sich halten vor Lachen. Sakura knurrte verärgert. Sie antwortete Sasuke nicht, doch er setzte sich trotzdem. „Immer noch sauer?“ Sasukes Stimme klang ruhig wie eh und je. Aber da für Sakuras Geschmack noch nicht genug Bedauern in seiner Stimme mitklang, antwortete sie wieder nicht. Sie hörte Sasuke neben sich seufzen. „Würdest du mir verzeihen, wenn ich mich ganz nett entschuldige?“ Nun klang seine Stimme schon ernster. Gut so! „Vielleicht!“ Sakura war stolz darauf, wie kalt ihre Stimme klang. „Nun dann, ich nehme das Risiko auf mich.“ Sasukes Stimme klang belustigt. Doch sie wurde gleich weicher, samten. „Sakura, würdest du mich bitte ansehen?“ Und er tat es schon wieder, er nutzte seine wunderschöne Stimme, um seinen Willen zu erzwingen. Sakura war so wütend, dass es funktionierte! Seine Augen blickten warm, und er lächelte leicht. Sakura war wie gebannt von seinem Blick. Und mehr denn je wünschte sie sich plötzlich, ihre Lippen auf seine legen zu können. Sie presste ihre Lippen aufeinander, um nicht in Versuchung zu kommen. „Meine liebe Sakura“, begann Sasuke feierlich. Er machte Anstalten ihre Hand zu ergreifen, aber Sakura zog sie schnell vom Tisch. „Ich habe einen grossen Fehler begangen“, fuhr Sasuke im gleichen Ton fort. „Ich hätte das nicht sagen dürfen, und es tut mir schrecklich Leid.“ Seine Stimme wurde leiser, sanfter. „Würdest du mir bitte verzeihen?“ Sakura konnte ihren Blick nicht mehr von seinem Gesicht abwenden. Ihre Lippen zitterten, und ihre Hände begannen zu schwitzen. Ihr Kopf war wie leergefegt. Nur ein Gedanke hielt sich hartnäckig: Sie WOLLTE ihn küssen. Hier, Jetzt. Sie presste eine zitternde Hand gegen ihre Lippen, wie um sich selbst zurückzuhalten. Diesmal wehrte sie sich nicht, als Sasuke ihre Hand ergriff. Seine Hand war warm. Das Zittern hörte augenblicklich auf. Und in diesem Moment begriff Sakura, dass sie niemals wieder ohne ihn würde leben können. Sie sah mit unfassbar klarer Deutlichkeit das starke Band, das sie an Sasuke fesselte. Ihre Liebe. Niemals würde sie sich dem entziehen können. Und endlich konnte sie ihr Gesicht abwenden. Doch sanft, noch sanfter als zuvor am Morgen nahm Sasuke erneut ihr Kinn in seine Hand und drehte ihr Gesicht zu sich hin. „Aber eine Sache tut mir nicht Leid gesagt zu haben“, fuhr er leise fort. „Du bist nämlich wirklich süss, wenn du rot wirst.“ „Lass das“, murrte Sakura leise. Ihre Wangen brannten. „Sag mir eins Sakura“, fuhr Sasuke fort. „Können wir nicht einfach Freunde sein? Wirst du jemals aufhören mir auszuweichen?“ Sakura seufzte. Dann wandte sie ihm wieder das Gesicht zu und sagte entschlossen: „Natürlich können wir Freunde sein. Aber dann musst du aufhören, solche Dinge zu sagen, und mich ständig in Verlegenheit zu bringen.“ "Tu ich das?", fragte Sasuke und zog eine Augenbraue hoch. "Tu doch nicht so", murrte Sakura leise. "Warum glaubst du wohl, werde ich rot?" Darauf erwiderte Sasuke einen Augenblick lang nichts. Dann sagte er leise: „Einverstanden.“ Sie schüttelten die Hand. „Deal!“ ***** ***** Ok, das war's wieder. Ich habe keine Ahnung, ob dieses Kappi gelungen ist, oder nicht. Das müsst ihr selbst entscheiden. Danke fürs Lesen. Eure smiley-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)