Chaostheorie von wesaysummer ================================================================================ Kapitel 2: Mau Mau. ------------------- Als ich das nächste Mal aufwachte, war es dunkel in meinem Zimmer. Desorientiert fragte ich mich, warum mein Wecker sonntags klingelte, dann sah ich auf die Uhr und stutzte. 6 Uhr morgens. Ähm. Wollte mir dieses Mistviech gerade ernsthaft erklären, dass es bereits Montagmorgen war, ich aufstehen, in die Schule gehen und Bene begegnen musste? Ja, scheinbar wollte es das wirklich. Irgendwer hatte was gegen mich - entweder mein Wecker oder der feine Herr da oben. Wahrscheinlich eher Letzterer, denn die Sache auf der Party konnte ich meinem Wecker beim besten Willen nicht in die Schuhe schieben. Grummelnd bewegte ich meinen Hintern aus dem Bett und machte mich auf ins Bad. Eine halbe Stunde später, und wie immer zu spät, saß ich in der Küche und schaufelte mein Müsli in mich hinein. „Schlürf nicht so.“, ermahnte mich die Zeitung, Pardon, mein Vater, und ich schlürfte noch etwas lauter. Der Mann ließ sich eh nur zum Frühstück blicken, jedenfalls der Teil, der nicht hinter der Zeitung vergraben war. Wäre er zu anderen Tageszeiten anwesend, würde ich auch nicht schlürfen. War logisch, verstand er aber nicht. Schließlich schnappte ich mir meinen Rucksack, schlüpfte in meine Schuhe, legte den mehr als nötigen Schal um und verließ das Haus. Ich wohnte zum Glück nur fünf Minuten von der Schule entfernt, trotzdem kam ich alle Nase lang erst nach dem Klingeln an. Mittlerweile guckten mich die Lehrer nur noch böse an, wenn ich mal wieder zu spät war. Auch heute war nicht mein Tag, als ich ankam war der Schulhof wie leer gefegt. Ich hastete in meinen Chemiekurs, lächelte den guten Mann entschuldigend an und ließ mich möglichst geräuschlos auf meinem Platz nieder. Nur keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Zwei Stunden später war ich völlig in meinem Wachkoma versunken. Mel rammte mir unsanft ihren Ellbogen in die Seite als es zur Pause klingelte. „Du kannst jetzt wieder aufwachen, Dornröschen.“, flötete sie gespielt freundlich. Davon durfte man sich nicht täuschen lassen, das Mädchen war brutal. Ich machte also, dass ich Land gewann. Ehe noch andere Körperteile meinerseits in Mitleidenschaft gezogen wurden. So, wo sollte ich mich nun verstecken? Bzw., wo lief ich am wenigsten Gefahr Bene zu begegnen? Ich entschied mich kurzerhand für den hinteren Schulhof, weil dort meist nur die Unterstufe war, und so verbrachte ich meine Pause allein zwischen Fußball spielenden und Seil springenden Pimpfen. Auch den restlichen Schultag konnte ich mich erfolgreich unsichtbar machen – bis mein persönlicher Horror auf dem Plan stand. Der Sportunterricht. Im Prinzip mochte ich Sport, wirklich. Ich war auch gut. Naja, ungefähr so lange, bis Bene in meinen Sportkurs gekommen war. Seine ständige Anwesenheit brachte mich jedes Mal aufs Neue durcheinander. Beim Laufen stolperte ich, die Hälfte der mir zugeworfenen Bälle klatschten mir ins Gesicht, und mit meinem Tennisschläger hatte ich schon den ein oder anderen in ernsthafte Gefahr gebracht, darunter auch meinen Sportlehrer. Kurzum, er machte mich wahnsinnig. Aber was sollte ich tun. Heute hatte ich größere Probleme. Erstens waren die Flecken trotz des Make-ups, das ich meiner Mutter heute Morgen knallhart geklaut hatte, nicht zu übersehen, zweitens würde auch Bene sie sehen, und drittens wusste ich immer noch nicht, wie ich mich verhalten sollte. Das konnte ja nur der absolute Knaller werden. ‚Auf in den Freitod!‘, dachte ich mir mit dem Mut der Verzweiflung und betrat die Sporthalle. „Hey Nick, dich hab ich ja heute noch gar nicht gesehen.“, grinste mir Tom entgegen. „Jetzt siehst du mich ja. Wahnsinn.“, murrte ich. Guter Freund hin oder her, ich war mehr als angespannt, und da war mir gute Laune und Smalltalk mehr als im Weg. Sein Grinsen nahm plötzlich atomare Ausmaße an. „Was hast du denn am Hals? Oho, das sieht ja fast aus als hättest du am Wochenende ordentlich Spaß gehabt…“ Oh nein, ganz falsches Thema. Smalltalk war super,wirklich. Meinen panischen Blick offensichtlich ziemlich fehlinterpretierend, legte Tom einen Arm um mich und meinte mit dreckigem Unterton: „So, jetzt erzählst du deinem besten Freund erstmal alles, in allen Einzelheiten, auch den schmutzigen.“ Bitte? Seit wann hatte der sich zu meinem besten Freund aufgeschwungen? Ich dachte gar nicht daran, jetzt hier ein Schwätzchen zu halten, und zu meinem Glück sah das der Sportlehrer genauso. „Einlaufen, husch, husch!“, meckerte er uns an. Wir setzten uns in Bewegung und da Tom praktischerweise nicht gerade der Sportlichste war, konnte er sich die Unterhaltung fürs Erste abschminken. Problem 1 war also überstanden. In diesem Moment lief ich in irgendwas hinein. Im nächsten Moment war mir klar: Problem 2 hatte ich soeben über den Haufen gerannt. Mein Gesicht erstrahlte augenblicklich in wunderschönem Ampel-Rot, kurz sah ich ihm in die Augen, dann ergriff ich die Flucht, so schnell mich meine Puddingknie trugen. Nur weg. Sein Gesicht hatte nichts verraten, somit war ich immer noch völlig ahnungslos wie viel er noch wusste. Und jetzt gerade wollte ich das auch nicht herausfinden. Nach dem Einlaufen wurde ich losgeschickt, um irgendeinen blöden Bolzen für das Fußballtor zu suchen. Geil, wirklich. Konnte der Blödmann den nicht selbst suchen? Oder ihn gar nicht erst verlegen, wäre auch eine Möglichkeit. Auf jeden Fall latschte ich brav in die andere Halle, um dort die Garagen nach dem Dings abzusuchen. Nicht, dass ich genau wusste was das war. Aber bitte. Er hatte es so gewollt. Gut, was hatten wir hier? Turnmatten, einen Barren, irgendwelche komischen Stangen. Hm, das sah alles nicht so nach dem kleinen Teil aus, das ich finden sollte. Irritiert kratzte ich mich am Kopf. Jo. Schöner Schlamassel. „Soll ich dir helfen?“, erklang es hinter mir. Ich zuckte zusammen. „Öhm.“, machte ich unintelligent und drehte mich zu Bene um. „Ja, wäre nicht schlecht.“ Er ging an mir vorbei, griff zielsicher nach dem Ding, das ich völlig übersehen hatte, und reichte es mir. „Danke.“, nuschelte ich und wurde schon wieder ein bisschen rot. „Kein Ding. Ach so, wegen Samstag – ich hoffe, ich hab mich nicht danebenbenommen oder so. Ich meine mich zu erinnern, dass wir uns unterhalten haben. Aber mehr auch nicht, ich hab einen ziemlich Filmriss. Also, falls, dann tut’s mir Leid.“, meinte er und grinste verlegen. „Nein, hast du nicht. Keine Sorge.“, entgegnete ich. Er nickte, lächelte, und dann ging er. Ich blieb zurück, nicht wissend, ob mich der Filmriss jetzt freute oder eher nicht. Nachdem ich vom Sportunterricht so gut wie gar nichts mitbekommen hatte, konnte ich endlich nach Hause. Ich brauchte jetzt erst einmal Ruhe, um nachzudenken. Das Gute war, dass Bene nichts mehr wusste, was wiederum bedeutete: Keine Auseinandersetzung mit dem Geschehenen, keine möglichen Hasstiraden seinerseits, dass ich ihn geküsst hatte, etc. Das Schlechte daran war, dass ich weiterhin nicht den Hauch einer Chance bei ihm hatte. Null, Zero, nichts. Und das stellte sich, jetzt wo ich wusste wie es war ihn zu küssen, als ziemlich beschissen raus. Es war okay gewesen, solange wir einfach nur in der Schule nebeneinander gesessen hatten. Ich hatte mich damit abgefunden, dass ich nie mehr bekommen würde, und es war okay gewesen. Nur jetzt.. ging das einfach nicht mehr. Ich wollte ihn wieder küssen. Immer und immer wieder. Ständig hatte ich das Bild vor Augen, spürte ihn fast auf meinen Lippen, und jedes Mal aufs Neue liefen die Schmetterlinge in meinem Bauch Amok. Wäre ich nur nicht auf dieses blöde Fest gegangen. Dann müsste ich mich jetzt nicht damit rumschlagen. Ganz davon abgesehen, dass ich sowieso nicht hingewollt hatte. Tja, hinterher war man bekanntlich immer schlauer. Und da ich für meinen Teil wieder absolut ratlos war, griff ich zu meiner ultimativen Waffe: dem Telefon. Seit mein bester Freund – der nicht Tom war – vor zwei Jahren in eine andere Stadt gezogen war, hatte ich mich zu einem regelrechten Telefonjunkie entwickelt. Was vor allem daran lag, dass ich bei jeglichen Problemen meinerseits sofort hysterisch wurde und allein auch selten was auf die Reihe bekam. Aber gut, dazu gab es Daniel. Der musste das wieder hinbekommen. So trompetete ich, nachdem er abgehoben hatte, ohne jegliche Begrüßung: „Der Weltuntergang steht bevor!“ ins Telefon. Ich hörte ihn seufzen. „Was hast du diesmal? Fingernagel abgebrochen, Pussy?“, fragte Daniel trocken. Man, wurde ich hier wieder ernst genommen. „Du bist gemein. Ich hab wirklich ein Problem. Und zwar ein schlimmes. Pff, Ignorant.“ Nur weil ich hin und wieder ein bisschen überreagierte. „Ja, halt dich nicht lange mit Vorreden auf. Du platzt doch sowieso, wenn du mir das jetzt nicht gleich erzählen kannst.“ Ich konnte sein Grinsen fast sehen, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Sollte er halt lachen, das würde ihm schon noch vergehen. „Gut, die Kurzversion: Ich war am Wochenende auf dem Frühlingsfest, hab mich zusammen mit Bene ziemlich betrunken, wir haben rumgemacht und er hat einen Filmriss. Die 1-Million-Euro-Frage: WAS SOLL ICH TUN? Du hast fünf Minuten Zeit.“, sprudelte ich hervor. Ein Husten erklang am anderen Ende der Leitung. „Das klingt ja wirklich wie ein Problem.“, stellte Daniel intelligent fest. „NEIN, wie kommst du denn darauf?“, entgegnete ich sarkastisch. Er hatte mir ja nicht geglaubt. Bitte, selbst Schuld. „Öh. Lass mich nachdenken. Das muss ich jetzt mal kurz verarbeiten.“ Ja, sollte er mal mich fragen. Ich musste das verarbeiten, nicht er. „Die Uhr tickt.“, erinnerte ich ihn ungeduldig. „Hm. Also, im Prinzip kannste da jetzt nichts machen. Also, er hat ja ‘ne Freundin. Und wenn er sich nicht mehr dran erinnert, ist das doch eigentlich gut. Passiert ja nichts. Lass es einfach darauf beruhen.“ Hahaha. Witzbold. „Aber ich muss ständig daran denken, wie sich seine Küsse anfühlen, und wie weich seine Lippen sind, und…“ – „Klappe! Nick, ich habe überhaupt kein Problem damit, dass du schwul bist. Und du bist mein bester Freund. Aber BITTE, setz‘ mir nicht solche Bilder in den Kopf. Das verfolgt mich sonst.“, unterbrach er mein Schmachten. „‘Tschuldigung.“, nuschelte ich. „Also du meinst wirklich, dass Vergessen die einzige Möglichkeit ist?“ War nicht unbedingt das Einfachste. „Ja, ich denke schon. Es würde euer Verhältnis nur total kompliziert machen, zumal wir nicht wissen, wie er reagieren würde wenn er es wüsste. Weißte?“, meinte Daniel. Ich seufzte. „Ja, wahrscheinlich hast du Recht.“ Und so ließ ich die Sache auf sich beruhen, wie Daniel gesagt hatte. Ein Monat verging ohne nennenswerte Zwischenfälle, ich ging Bene so gut wie möglich aus dem Weg und versuchte, mir niemandem gegenüber anmerken zu lassen wie beschissen es mir ging. So oft ich mir auch einreden wollte, dass ja quasi nichts passiert sei, dass das nur ein kleines unbedeutendes Ereignis war und dass ich eigentlich genau so weitermachen konnte wie vorher, es ging einfach nicht. Immer wenn ich ihn mit seiner Freundin sah, wie sie Händchen hielten, sich küssten und glücklich miteinander waren, wollte ich mich am Liebsten in Luft auflösen. Ich entwickelte einen regelrechten Hass auf sie, obwohl ich sie nicht einmal näher kannte. Eigentlich war ich nie sonderlich besitzergreifend gewesen, aber jetzt brachte mich meine Eifersucht fast um den Verstand. Ich fing an, entweder alles zu lesen was mir in die Finger kam, sogar das Kochbuch meiner Mutter, nur damit ich nicht nachdenken konnte, oder Musik in einer mehr als ungesunden Lautstärke zu hören, sodass sie meine Gedanken übertönte. Ich schlief nur noch wenig und war vor allem immer sehr früh wach. Auch an diesem Morgen wachte ich vor meinem Wecker auf. Ich schaltete das Mistviech aus, duschte ausgiebig und machte mich langsam fertig für die Schule. Als ich in die Küche kam, hörte ich meine Mutter gerade aufstehen. Kein Wunder, es war schließlich erst 7, und ich damit eine halbe Stunde zu früh. Muffig machte ich mir meine übliche Schüssel Müsli, setzte mich an den Tisch und begann langsam zu essen. Meine Mutter traf fast der Schlag, als sie kurz darauf die Küche betrat. „Mein Gott, Nick! Was sitzt du denn hier im Dunklen?“ Jo, hatte ich eben das Licht ausgelassen. Essen konnte ich auch im Dunklen. „Hatte keine Lust das Licht anzumachen.“, sagte ich also teilnahmslos. Meine Mutter schüttelte verständnislos den Kopf. „Versteh einer den Jungen.“, seufzte sie und begann, das Frühstück zu machen. Um halb 8 verließ ich das Haus und kroch im Schneckentempo zur Schule. So früh war ich sicher seit der Grundschule nicht mehr aus dem Haus gegangen, aber was sollte ich machen. Hatte halt zu viel Zeit. Mir fiel ein, dass ich jetzt zwei Stunden Mathe hatte und mich überkam der Wunsch, mich spontan von der Bordsteinkante in den Suizid zu stürzen. Dafür war ich allerdings doch zu unmotiviert, also schlurfte ich tatsächlich zum Klassenraum und ließ mich missgelaunt auf meinem Stuhl nieder. Noch 20 Minuten Ruhe, dann musste ich wieder ein fröhliches Gesicht aufsetzen. Ich legte mich mit dem Kopf auf die Tischplatte und schloss die Augen. Vielleicht würde mich dann wenigstens niemand anquatschen. Dass sich die Tür kurz darauf öffnete, ignorierte ich gekonnt, doch als die Schritte in meine Richtung kamen und schließlich jemand vor meinem Tisch stehen blieb, hob ich aus Gewohnheit den Kopf – soviel zum Thema Schlafend stellen. „Oh.“, machte ich unintelligent. Genau die Person, die meinen Morgen perfekt machte. „Hey, was machst du denn schon hier?“, fragte Bene. Er klang irgendwie.. zurückhaltend. Völlig untypisch für ihn. Normalerweise sprang er Leute vor Begeisterung fast um, und jetzt nuschelte der sich hier einen zurecht? „Öhm, ja. Ich konnte nicht mehr schlafen.“, entgegnete ich perplex. Jetzt grinste er. „Und da hat dich dein erster Weg in die Schule geführt? Jetzt hab ich dich aber durchschaut, Streber.“ Sein Lachen war immer noch extrem ansteckend, sodass ich einfach zurückgrinsen musste. „Ja, sieht so aus. Steinige mich.“, hauchte ich dramatisch. Ja, ich war schon mal witziger gewesen, das wusste ich auch. Aber mehr konnte man um die Uhrzeit auch nicht von mir erwarten. Schon gar nicht in Benes Gegenwart. Plötzlich verstummte sein Lachen. Er sah mich mit einem.. mehr als merkwürdigen Blick an, irgendwie durchdringend. „Ist was?“, fragte ich verwirrt. War mir gerade ein Pickel auf der Nase gewachsen, oder was? Als er jedoch nicht antwortete, sondern mich nur weiter ansah, erwiderte ich seinen Blick und mein Herz beschleunigte seinen Rhythmus um ein Vielfaches. Wäre es nicht unmöglich, hätte ich glatt behauptet, dass man es förmlich knistern hören konnte. Dass ich dennoch Recht hatte, merkte ich in dem Moment, als er sich zu mir herunter beugte und seine Lippen auf meine presste. Weiter konnte ich darüber allerdings nicht nachdenken, mein ohnehin nur auf Sparflamme laufendes Gehirn versetzte sich in den Stand-By-Modus, ich schlag instinktiv meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn stürmisch zurück. Scheiße, hatte ich das vermisst. Als er von mir abließ, kribbelte mein ganzer Körper. Ich schüttelte kurz den Kopf, um den Weg in die Wirklichkeit wiederzufinden und war heilfroh, dass ich schon saß, denn ob meine Gummibeine mich in diesem Moment tragen würden war eine mehr als ungewisse Frage. Dann sah ich Bene an, doch ich wusste seinen Gesichtsausdruck nicht zu deuten. Also fragte ich das Nächstbeste was mir einfiel: „Wieso?“ Er seufzte abgrundtief. „Wenn ich das wüsste… Ich bin etwas .. sehr verwirrt im Moment.“ Was?! Da lachte ich ja. Aber lauthals. ER war verwirrt? „Ich weiß jetzt auch nicht genau wieso – aber IRGENDWIE kenn‘ ich das Gefühl. Achso, stimmt! Du hast mich mal eben einfach so geküsst. Und dann bist du verwirrt? Sonst biste aber noch ganz knusprig, ja?“, meckerte ich los. Das war ja wohl die Höhe. „Also es ist ja nicht so, als hätte ich dich dazu genötigt. Du hast dich doch regelrecht an mich geklammert! Warum beschwerst du dich dann?“, fragte der Idiot doch tatsächlich. „Weil ich nicht weiß warum du mich küsst? Könntest du mir diese Frage bitte mal beantworten? Und nicht mit ‚Ach, weiß ich im Prinzip auch nicht.‘ Du machst mich wahnsinnig, Junge!“ So verliebt ich auch war, jetzt war Schluss. Der Kerl konnte mich nicht immer küssen und dann verschwinden. Das ging eindeutig zu weit. „Ich.. keine Ahnung. Ach, SCHEISSE!“ Damit hastete er zur Tür, hielt aber noch einmal inne. „Es tut mir Leid, glaub’s mir. Aber ich weiß wirklich nicht was ich machen soll. Ich.. du.. Jeden Tag seh ich dich, und jeden Tag ist da dieses Gefühl. Das ich definitiv nicht haben sollte. Und ich bin so furchtbar verwirrt, weil ich seit einem Monat an nichts anderes denken kann. Sorry, dass ich dich angelogen hab, aber ich hatte keinen Filmriss. Ich erinner mich an alles. Und das macht mich echt fertig. Ich.. Es tut mir Leid. Ich kann das jetzt nicht. Tut mir Leid, wirklich.“ Dann ging er, und ich saß sprachlos auf meinem Stuhl und verstand die Welt nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)