Until your End von Keks (Kapitel 6 online | HGxDM) ================================================================================ Kapitel 1: Schlechte Tage hat jeder einmal ------------------------------------------ Kapitel 1 – Schlechte Tage hat jeder einmal *** „Hermine, kannst du mir bitte bei den Hausaufgaben helfen?“ , Rons Stimme schallte durch den Gemeinschaftsraum hindurch wie keine andere. Widerstrebend öffnete Hermine ihre Augen und blinzelte zu ihrem Freund hinüber. „Was verstehst du denn nun nicht? Ich habe dir das doch vorhin alles schon erklärt.“ Natürlich wollte sie ihm helfen, nur es waren noch andere im Raum, die ihm problemlos hätten helfen konnten. Er sah doch, dass sie probierte sich vor den Prüfungen auszuruhen, die sie gezwungener Weise vorverlegen musste. „Einfach alles“, sprach er leise aber deutlich. „Ich weiß echt nicht, wieso es alle so schnell kapieren. Du weißt doch, ich bin nicht die hellste Person in dem Fach.“ Oh ja. Das konnte sie nur zu gut bestätigen. Sie liebte ihren Freund – sie liebte ihn mit all seinen Stärken und Schwächen, aber immer öfter musste sie zugeben, dass er wirklich nicht gerade viele Gehirnzellen abbekommen hatte. Wahrscheinlich war er zu der Zeit der Gehirnzellen Verteilung in der Küche gewesen, um sich etwas zu Essen zu holen. Niemals würde sie ihm so etwas ins Gesicht sagen, dafür schämte sie sich viel zu sehr, dennoch wollte sie diese entscheidende Tatsache nicht mehr bestreiten. „Nun schieß schon los.“, sagte sie genervt und richtete ihren Körper auf. „Meine Güte Hermine, was ist mit dir los? Er hat dich doch nur gefragt, ob du ihm helfen könntest.“ Diesmal war es Harry, der versuchte, die vermutlich eskalierende Situation zu entschärfen. „Es ist ja auch alles nicht so schlimm, nur ich hatte vorhin schon gesagt, dass ich Kopfschmerzen habe und momentan wirklich nicht allzu viel Schlaf abbekomme. Wann hatte ich es nochmal gesagt? Hmm... lasst mich überlegen... vielleicht so vor zwanzig Minuten?“ „Hast du. Und davor hast du es beim Essen gesagt und das war vor etwa dreiunddreißig Minuten gewesen. Welch ein Wunder, das, ich mir so gut Zahlen merken kann.“, nun mischte sich auch noch Ginny in das Gespräch ein. Sie guckte sie mit einem fragenden Blick an und probierte ihrer Freundin mitzuteilen, dass sie einfach runter kommen sollte. Ginny selbst wusste natürlich Bescheid, wieso sie so angespannt war. Sie verbrachte verdammt viel Zeit mit ihr, um Abends mit ihr im Schlafsaal der Mädchen zu lernen. Da war es klar, dass sie als erstes den vermeintlich bösen Brief zu Gesicht bekommen hat. Die Jungs dagegen amüsierten sich tagtäglich und meideten Schulstress und Prüfungen recht gut. Hermine war an einem Punkt angelangt, an dem sie ihre genervte Stimme einsetzen musste. Dies folgte, nachdem sie sich ihre Fingernägel in ihre Hände rammte, um nicht gleich völlig aus zurasten.“Okay Ron. Sag mir einfach in Ruhe, was dein Problem ist. Höchstwahrscheinlich wirst du dann auch einsehen, dass es völlig unnötig war, mich aufzuwecken.“ Man konnte es Ron genau ansehen, dass er sie jeden Moment drauf hinweisen wollte, dass sie lediglich die Augen geschlossen hatte und nicht geschlafen hatte. Mittlerweile stand sie bei ihm und guckte ihm über die Schulter. Die anderen wandten sich ihren eigentlichen Beschäftigungen wieder zu, als sie merkten, dass Ron doch lieber seinen Spruch für sich behielt. Dementsprechend verfolgten sie die Konversation zwischen den beiden nicht mehr. „Nun. Du weißt schon, dass die Aufgabe sowieso auf Seite dreiundneunzig anfängt und du deshalb nicht weiter kommst, oder? Professor Snape hatte es extra nochmal betont. Und außerdem – wieso machst du nicht einmal deine Aufgaben an dem Tag, bevor wir Snape haben?“ „Weil ich es nicht will“. Mehr kam von Ron nicht. Und dafür war sie aufgestanden, dachte sie sich und wollte sich in ihren gemütlichen Sessel begeben, als sie mit entsetzen feststellen musste, dass dieser von Lavender Brown besetzt wurde. 'Bloß ruhig bleiben. Zück bloß nicht deinen Zauberstab, um sie nicht zu töten. Alles wird gut. Sie hat sich nur in einen leeren, nicht besetzen Sessel rein gesetzt, in dem du vorher saßst. Geh in den Schlafsaal und leg dich aufs Bett. Dann wird alles wieder gut.', sprach sie sich selber gut zu, um nicht völlig auszuticken. Ohne eine Show zu machen, verschwand Hermine aus dem Gemeinschaftsraum. Wieso musste auch Unterricht noch kurz vor den Prüfungen ausfallen? Verwandlung war noch nie ihr Lieblingsfach gewesen, aber heute wollte sie einfach nur soviel Unterricht haben, wie es nur ging. Natürlich war es nichts Ungewöhnliches für die wohl bekannteste und fleißigste Schülerin Hogwarts, aber sie hatte einfach keine Lust, anderen Leuten etwas Gutes zu tun und selbst nie etwas als Gegenleistung zu bekommen. Stress. Kopfschmerzen. Sehnsucht – Sehnsucht nach Freiheit und erholsame Tage. War das etwa zu viel verlangt? Konnte dieser Tag eigentlich noch ätzender werden, fragte sie sich selbst und schlief mit diesen Gedanken ein. * Niemals hätte sie angenommen, dass dieser Tag noch schlimmer werden würde. Natürlich wurde er schlimmer. Alles Schlimme passierte, was auch nur passieren konnte. Murphys Low – Verflucht sollst du sein! Als Hermine aufwachte, musste sie fassungslos feststellen, dass sie verschlafen hatte. Für einen kurzen Moment konnte man einen sehr hohen Frauenschrei wahrnehmen. Wie konnte das nur passieren? Wieso hatte sie keiner geweckt, dachte sie und rannte mit ihrer Tasche aus dem Schlafsaal. Was hatte sie jetzt nochmal? Natürlich, schrie sie sich selbst an und verfluchte Murphy für diesen Tag. Es musste ausgerechnet eine Zaubertrankstunde sein, zu der sie zu spät erschien. Ohne auf weitere Mitmenschen zu achten, raste Hermine Granger um jegliche Ecken von Hogwarts, um auf den schnellsten Wege zu den Kerkern zu gelangen. Kurz bevor sie diesen erreicht hatte, richtete sie nochmal ihre Schuluniform und probierte möglichst ausgeruht zu wirken und nicht so wie jemand, der vor fünf Minuten erst aufgestanden war. Sie ging rein und alle starrten sie an. Wie war es nur möglich, dass sie, Hermine Granger, zu spät zu einem Unterricht erschien? Blanke Sprachlosigkeit von der Gryffindor Front her und lautes lachen von der Slytherinseite. Hermine verschenkte keinen Moment und bewegte sich zu dem nächst besten freien Platz. Wie es ihr Schicksal nur wollte, flog sie über ein Buch, was Neville wahrscheinlich zu Beginn der Stunde fallen gelassen hat. Mit einem lauten Knall flog sie genau vor die Füße ihres absoluten Feindes. Draco Malfoy. Angewidert stand er über ihr und guckte abfällig auf sie hinab. „Granger, ich finde es zwar sehr mutig von dir, offenkundig vor unseren beiden Häusern vor mir auf die Knie zufallen, aber ich muss dich bitter enttäuschen. Leider stehe ich nicht auf Schlammblüter und bevorzuge Reinblütige!“. Nun spaltete sich der Raum endgültig in zwei Gruppen. Die Gryffindors, peinlich berührt und zutiefst schockiert, über ihre sonst so vorzeigbare Streberin und auf der anderen Seite waren die Slytherins, die sich vor Lachen nicht mehr ein zu kriegen schienen. Mittlerweile standen Neville und Ron an Hermines Seite, um ihr hoch zu helfen. „Ruhe!“, schrie Professor Snape und probierte in seinem Kerker für Ordnung zu sorgen. „Miss Granger, ich weiß ja nicht, wieso Sie erstens zu spät zu meinem Unterricht erschienen sind und zweitens dann auch noch hier eine derart schlechte Zirkusnummer vorführen müssen, aber dies wird seine Konsequenzen haben. Zwanzig Punkte wird es Gryffindor zur Strafe kosten. Und außerdem werden Sie mir einen achtseitigen Aufsatz schreiben, indem Sie mir die Frage „Wieso soll man nicht zu spät zum Unterricht erscheinen“ beantworten. Außerdem können Sie nun auch wieder in ihr Haus zurück kehren, denn ich wüsste jetzt nicht, wieso ich Ihnen überhaupt Ihre Aufgabe sagen sollte.“ Wie erstarrt stand Hermine in Mitten des Raumes. Hatte sie vielleicht die letzten sieben Minuten nur geträumt? War das alles nur ein schlechter Witz? „Und was Sie betrifft Mr. Malfoy.. es ist mir egal, was Sie in Ihrer Freizeit anstellen, aber solche Bemerkungen will ich in meinem Unterricht nicht hören. Auch Sie werden eine Strafarbeit erledigen müssen.“ Und ein weiteres Gesicht erfüllte sich in diesem Moment mit puren Entsetzen. „Wie bitte Professor Snape? Soll das etwa ein extrem verspäteter April Scherz sein? Ich habe nichts weiter gemacht, als ihr ein indirektes 'Hallo' zu sagen und dafür soll ich eine Strafarbeit erledigen?“, Draco Malfoy starrte seinen sonst Lieblingslehrer mit offenem Mund an. „Das sollen Sie, Mr. Malfoy. Und wenn Sie weiterhin so gucken, bekommen Sie für jede zwanzig Sekunden mindestens zwei Extra Seiten drauf. Ich werde mir anlässlich ihres Benehmens noch eine weitere Arbeit überlegen. Für sie beide. Und nun Schluss damit. Miss Granger, habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt? Ich dulde Sie für den heutigen Tag nicht mehr in meinem Unterricht.“, sagte er und drehte sich zum Tisch um. Ohne auch nur ein Wort zu erwidern, drehte sich Hermine um und verließ den Raum. Kurze Zeit später befand sie sich im Gemeinschaftsraum und versuchte den ersten Schock zu verkraften. „Was war da gerade passiert?“, fragte sie verdattert und starrte mit fassungslosem Blick ins Kaminfeuer. Als erstes kam nichtsahnend Ginny in den Gemeinschaftsraum. Sie entdeckte eine Hermine, mit einer unnatürlichen Blässe und weit aufgerissenen Augen. „Was ist denn mit dir passiert, Hermine?“,fragte sie und setzte sich neben ihre Freundin. „Ich glaube... Ich meine... Ich vermute...“, stammelte diese nur. „Erzähl schon, oder muss ich noch auf die Jungs warten?“, drängte nun die Jüngere. „Ich habe einfach nur einen schlechten Tag Ginny.“, sagte sie und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen. *** Vielen Dank fürs lesen. Ich würde mich auch wieder über Rückmeldungen freuen ;3 Keksfee Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)