Until your End von Keks (Kapitel 6 online | HGxDM) ================================================================================ Kapitel 3: Vergeltungsmaßnahmen ------------------------------- Kapitel 3 – Vergeltungsmaßnahmen *** „Mister Zabini, können Sie wiederholen, was ich gerade gesagt habe?“, nun durchlöcherte Professor Vektor einen weiteren Schüler in ihrer Klasse. Zu allem Überfluss musste es ausgerechnet Dracos guter Freund Blaise Zabini sein. Dieser reagierte abermals nur mit einem kurzen Kopfschütteln und widmete sich seinem Heftchen wieder zu, was er hinter seiner Schullektüre versteckte. Er hatte wohl nicht den Ehrgeiz, die letzten vier Minuten zu wiederholen. Draco malte sich dagegen schon die Szene aus, wie er doch gleich selbst dran genommen werden würde. Jede Stunde fragte sich Draco, wieso er ausgerechnet dieses Fach gewählt hatte. Außerdem saß auch noch eine Reihe vor ihm Hermine Granger, die wie so oft mit ihrer Hand winkte, um der Lehrkraft klar zu machen, dass sie doch sowieso alles wusste. Zwischendurch musste wohl Professor Vektor eine neue Frage gestellt haben, da Draco mit ziemlich geringen Interesse mitverfolgte, wie Hermines Arm hinunter ging. Die denkt auch, sie könnte sich alles leisten, dachte er und verdrehte die Augen. „Verdammtes Schlammblut“, nuschelte Draco und bereute diesen Satz prompt. „Ah. Mister Malfoy. Sie wollen uns die Frage beantworten? Sehr schön. Wollen Sie die Tafel zur Hilfe nehmen?“ Mit übermäßig großer Begeisterung stand die Fachlehrerin für Arithmantik vor Malfoy und strahlte ihn an. „Den Teufel werde ich tun!“, gab er von sich und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Oho – da hat wohl wer mal wieder schlechte Laune?“, fragte die Lehrerin immer noch entzückt von der Tatsache, dass er überhaupt was zum Unterricht beigetragen hatte. „Das ist ja auch ein Dauerzustand von ihm“, flüsterte Hermine währenddessen ihrer Tischnachbarin zu, die anfangen musste zu kichern. „Fragen sie doch Granger. Die ist doch sonst auch so scharf drauf, sich am Unterricht zu beteiligen.“ Hermine drehte sich unmittelbar um und starrte ihren Mitschüler an. „Ich würde das zu gerne tun, aber Professor Vektor hat dich dran genommen und nicht mich.“ „Kein Problem. Ich übergebe dir nun die Frage. Bitte Hermine“, und ihren Namen sprach er äußerst deutlich und verächtlich aus. „Erkläre du uns doch bitte den Unterschied zwischen der Zahlenmystik des dreizehnten Jahrhunderts und der antiken Vorgehensweise der Römer.“, nun war Hermine wirklich sprachlos. Draco grinste sie überaus böse an und wartete darauf, dass sie die falsche Antwort sagen würde. Diese rümpfte nur die Nase und überlegte einen kurzen Moment. Im gesamten Klassenraum herrschte Stille. Vermutlich waren alle Anwesenden, inklusive von der Lehrerin, hoch interessiert, ob Hermine nun die richtige Lösung wusste oder nicht. Es war nichts neues, dass sich etliche Schüler von Hogwarts während ihrer Schullaufbahn verfeindet hatten. Unbeteiligte waren wie in den Bann gezogen, sobald sich irgendwo zwei zankten oder sämtliche Andeutungen dazu machten. Überraschend wendete Hermine ihren Stuhl um und schaute genau in Dracos Augen, was sie nicht gerade toll fand. „Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden genannten Zeiten liegt darin, dass die Vorgehensweise eine vollkommen andere war. Um die sechzig Prozent aller damaliger Zauberer verfügte nur über ein sehr begrenztes Repertoire innerhalb der Arithmantik. Zumal bestand das grundlegende Problem darin, dass die Menschen im dreizehnten Jahrhundert keine Möglichkeiten hatten, ihre …“ Draco staunte nicht schlecht, als er tatsächlich bemerkte, seiner Feindin eine weitere Chance gegeben zu haben, Pluspunkte zu sammeln. Sein eigentliches Ziel hatte er mehr als nur verfehlt. Nun saß er da und ärgerte sich schwarz, während ihm das halbe Arithmantik Lehrbuch erläutert wurde. Nach einer gefühlten Ewigkeit sprach zur Abwechslung wieder Professor Vektor, die noch entzückter zu sein schien als zuvor bei Draco. Das Ende der Stunde ließ nicht mehr lange auf sich warten. Sobald die Lehrerin ihren Unterricht beendete, liefen ihre Schüler hinaus. Hermine hatte es verdammt Eilig, ihren Freunden von der verbalen Attacke Malfoys zu erzählen. „Oha. Wen sehe ich denn jetzt schon wieder vor mir?“, rief Blaise Hermine hinterher. „Ist es nicht die Frau „Ich-weiß-alles“ ?“, fragte er sie und stieß sie unsanft beim Vorbeilaufen zur Seite. „Ja und wer war das gerade? Der Herr „Ich-lese-lieber-Schmuddelhelftchen-im-Unterricht, als-aufzupassen“?“ Der hat wohl gesessen, dachte sich Hermine und rieb sich nun unter Beobachtung weiterer Slytherins ihre Schulter. „Hermine. Würdest du bitte mal mitkommen?“, sie drehte sich um und erblickte Luna vor sich „Was ist denn los?“, fragte sie diese und folgte ihr den Korridor entlang. “Scheinbar müssen die Neuigkeiten noch etwas warten“, wisperte sie leise vor sich hin und verschwand um die nächste Ecke mit ihrer Freundin. * Draco beschloss kurzerhand, sich nach der Flaute im Arithmantik Unterricht einfach einen freien Nachmittag zu gönnen. Ihn schien es einfach zu langweilen, Tag ein Tag aus in jeglichen Räumen zu sitzen, um Dinge zu lernen, die er spätestens in einem halben Jahr eh nicht mehr brauchte. Natürlich wusste keiner was von dem Brief, den er schnellstmöglich verschwinden ließ. Er war gerade auf dem Weg zu seinem Haus, als er eine hysterische Frauenstimme hören konnte. „Nicht die schon wieder!“, sagte er grimmig und kehrte gerade um, als die Stimme von Pansy näher zu kommen schien. In seinem Leben war momentan alles kompliziert genug, da brauchte er nun wirklich nicht eine offensichtliche Verehrerin, die ihn mit Müll belästigte. Vielleicht sollte ich meinem Vater doch von dem aktuellen Zustand erzählen – so einen Gedanken zog er nur zu gerne in Erwägung. Ich könnte sie auch ein bisschen verführen, um mich anschließend noch mehr über sie lustig machen zu können. Nun war Draco komplett in seinen Gedanken vertieft und bemerkte noch nicht einmal, dass er gerade auf dem Weg zur Bibliothek war, wo ein voll beladener Ron ihm entgegen kam. Mit einem lauten Knall stießen sie zusammen und sämtliche Bücher von dem Rotschopf fielen zu Boden. „Pass doch auf Weasley! Hast du keine Augen im Kopf? Oder können sich deine Eltern nicht einmal diese grundlegenden Körperteile für euch erbärmlichen Kinder leisten?“, nun war Draco mehr als nur wütend. Er saß auf dem Boden und seine Laune schien komplett im Keller zu sein. „Wieso, um Himmelswillen, hast du dir eigentlich Bücher ausgeliehen. Seit wann kann deine Familie lesen?“ „Nun hör mal zu, Malfoy! Es ist mir so was von egal, wieso du immer deine Laune an vermeintlich Schwächeren auslassen musst, aber nur zu deiner Information! Ich kann wohl besser lesen als du! Nur weil du so ein verzogener Bengel bist, glaubste, du kannst dir alles leisten oder was? Du kriegst alles in deinen verwöhnten Arsch gesteckt und weißt doch nicht einmal, was 'arbeiten' wirklich heißt“ Einzig und allein der letzte Satz brachte Draco zum Ausrasten. Ohne lange zu zögern nahm er seine Faust und schlug auf Ron ein. „Wie kannst du es nur wagen, so mit mir, einem Malfoy, zu sprechen?! Dafür wirst du leiden, dass schwöre ich dir bei meiner Ehre!“ „Welcher Ehre? Du bist doch nichts weiter als ein hohler Niemand mit einem großen Geldbeutel!“ Die Situation eskalierte von Sekunde zu Sekunde immer mehr. Draco und Ron schienen ihr Umfeld gar nicht mehr wahrzunehmen. Vom gegenüber liegenden Korridor ertönte ein schriller Pfiff. Beide schauten kurz auf und erblickten eine wutentbrannte Madam Hooch, die einst ihre Flugbesenlehrerin gewesen war. „Meine Herren, was geht denn hier vor sich?“, während sie probierte die Streitköpfe auseinander zu bringen, konnte man noch die ein oder andere Beleidigung hören. „Ich werde Sie beide Ihren Hauslehrenden melden müssen. Wir befinden uns hier in Hogwarts und nicht in einem Ghetto. Sie können doch einen Konflikt wie kultivierte Menschen lösen oder habe ich zwei Affen beigebracht, wie man auf einem Besen fliegt?“. Die Definition vom Ghetto ließ sie sich vor ein paar Jahren von Mugglestämmigen Schülern erklären und seitdem probierte sie immer Vergleiche zu ziehen. „Nein, Madam Hooch. Mister Weasley hielt es scheinbar für angebracht, mich mitten am Nachmittag zu attackieren.“, sprach Draco und wollte möglichst unschuldig rüber kommen. „Was soll das für eine bescheuerte Lüge sein? Du bist gegen mich gerannt und hast meine Familie beleidigt! Zudem – was machst du überhaupt hier? Müsstest du nicht in irgendeinem Unterricht sitzen?“ Mist! Jetzt hat der Mistkerl tatsächlich noch die Sache mit dem Schwänzen erwähnt, dachte Draco und wollte am liebsten wieder auf Ron drauflos schlagen. „Mir geht es nicht gut. Ich wollte soeben in den Krankenflügel gehen.“, sagte Draco und hustete theatralisch. „Mister Malfoy, dann gehen Sie auch zum Krankenflügel und lassen sich von Madam Pomfrey untersuchen. Ihr Husten hört sich ja grauenvoll an!“, mit einer Hand wedelte sie wie wild in seine Richtung und wandte sich letztendlich Ron zu. „Und was Sie betrifft … wieso sind Sie nicht im Unterricht?“ „Ganz einfach – ich benötige ein paar Bücher für meine Arbeit. Meine Klasse bereitet sich jetzt innerhalb von Kleingruppen für die Prüfungen vor und dazu brauchen wir nun mal die ein oder anderen Bücher.“ Ron hätte ihr genau wie Draco eine Lüge auftischen können, aber er hielt es für besser, die Wahrheit zu sagen. „Nun, wenn das so ist, werde ich Sie ganz sicherlich nicht davon abhalten, etwas zu lernen.“, sagte die kleine Frau und nickte ihm kurz zu, um anschließend in Richtung der Treppen zu gehen. Draco war mittlerweile im Krankenflügel angekommen und heuchelte Madam Pomfrey etwas von seiner 'plötzlichen Krankheit' vor. Sie war jedoch so naiv, um seine Lüge nicht zu durchschauen und steckte ihn in ein freies Bett, damit er schnellstmöglich wieder gesund werden konnte. Da lag er nun - völlig alleine mit seinen Gedanken. Der vorherige Angriff mit Weasley durchlief seine Gedankenbahn, womit er sich ein Grinsen nur schwer verkneifen konnte. Er hoffte sehr, dass Ron den ein oder anderen zusätzlichen Schaden erlitten hatte. Wenn er das erst einmal den anderen erzählen würde, wäre er garantiert für die nächsten Wochen der Held Slytherins, was er ja sowieso schon immer war. Der Held der Slytherin. Prinz und Held zugleich... dieser Geistesblitz hatte was, dachte er sich und schloss seine Augen. * Harry Potter saß seit einer gefühlten Ewigkeit mit seinen Freunden im Raum der Wünsche. Zusammen mit ein paar Gryffindors und Luna lernte er für die anstehenden Prüfungen. Ron war los gegangen, um fehlende Lektüren aus der Bibliothek zu holen, doch er tauchte irgendwie nicht mehr auf. Als Harry schließlich die anderen fragen wollten, ob er wirklich nur Bücher holen wollte, ging die Tür auf und er stand total vermakelt im Türrahmen. „Oh mein Gott. Was ist denn mit dir passiert?“, Hermine sprang vom Sofa auf und lief zu ihrem Freund hin. „Dreimal darfst du raten.“, antwortete er und legte die Bücher auf den Tisch. „ Meine Schnarchkackler Freunde haben mir soeben ins Ohr geflüstert, dass du von einem Slytherin Schüler angegriffen wurdest.“, Luna nahm ihr Buch aus der Hand und legte es zugeklappt auf dem Tisch. „Oder irren sie sich etwa?“. Ihre Stimme hörte sich so sanft und verträumt an, dass die meisten ihr gar nicht erst zuhören würden, wenn ihnen gegenüber ein Junge stehen würde, der mehr als nur eine Verletzung an sich hatte. „Ähm.. Luna.. woher weißt du das?“, fragte Ron entsetzt und setzte sich auf einen freien Platz direkt neben Neville. „Das habe ich doch schon gesagt. Die Schnarchkackler haben es mir zugeflüstert. Sie haben euch beide beobachtet. Und die Lehrerin die dabei war, um den Streit zu schlichten.“ Sie lächelte ihn zuckersüß an und nahm sich einen Keks vom Tisch. „Das ist jetzt schon etwas unheimlich...“, flüsterte Ron Neville zu und zuckte wegen einen schmerzenden Muskels zusammen. „Nun sag schon. Ist es so gewesen?“, drängte Harry ihn zu einer Antwort. „Erstaunlicherweise ja. Ich wollte gerade hier hinkommen, als mir Malfoy über den Weg lief und mich so extrem provoziert hat, dass wir uns geschlagen haben. Er hat Madam Hooch was vorgelogen, dieser Idiot.“, angewidert schluckte er seinen Speichel runter und fuhr mit seiner Geschichte fort. „Jedenfalls hat sie ihm dann gesagt, er solle sich doch bei Madam Pomfrey untersuchen lassen und mir wollte sie, glaube ich, am liebsten eine schöne Strafe aufbrummen. Es ist unglaublich, dass der Kerl jedes mal durch kommt..“ „Oh ja..“, unterbrach ihn Hermine und schaute in die Runde. „Heute hatte ich auch eine Auseinandersetzung im Arithmantik Unterricht mit ihm und anschließend durfte ich mir noch was von Zabini anhören. Er wollte mich vor der Klasse bloß stellen, nur weil er mal wieder nicht aufgepasst hatte.“ „Ach, regt euch doch ab. Ihr wisst doch, dass dieser Trottel nur so sein kann. Wieso regt es euch noch nach so langer Zeit auf? Und wir müssen uns auf wichtigere Dinge konzentrieren als auf Malfoy. Schließlich wollen wir doch gute Ergebnisse in den Prüfungen erzielen, oder? Was er dann macht, kann uns doch scheiß egal sein! Harry, würdest du mir noch einen Keks reichen?“, bat Ginny, die Jüngste von allen Anwesenden, Harry mal ganz nebensächlich, nachdem sie das Machtwort ausgesprochen hatte. „Natürlich“, flüsterte dieser und überreichte ihr einen Keks. „Leute. Das können wir aber nicht einfach so hinnehmen.“, offenbarte Hermine und sprang von dem Sofa auf. „Mine, bleib mal ganz ruhig. Wir können heute eh nichts mehr machen. Es ist schon spät und in zwanzig Minuten gibt es sowieso schon Abendessen.“, Ron schien die Sache nur halb so wild zusehen wie seine Freundin. „Aber Ron. Du wurdest von ihm attackiert. Ich durfte mir heute nur die üblichen Beleidigungen anhören. Ich kann es nicht glauben, dass du das so locker siehst! Wir müssen etwas dagegen tun und wenn ihr mir nicht helfen wollt, mach ich es eben alleine!“, nun stürmte sie zu der Tür und war verschwunden. Die anderen schauten ihr noch hinterher, konnten jedoch nichts darauf erwidern. Hermine wusste noch nicht genau, wie sie sich rächen könnte, aber irgendwas würde ihr schon einfallen. Sie eilte durch die Schule auf der Suche nach dem größten Trottel, den sie je gesehen hatte. Irgendwie empfand sie diese Lage als äußerst nervig. Sie musste noch so viel für die Prüfungen lernen und nun probierte sie sich, an einem Typen zu rächen, der sie schon seit sechs Jahren quälte. Eigentlich tat sie es hauptsächlich für Ron. Sie wollte ihren Freund nicht so sehen und schon gar nicht als denjenigen, der sofort aufgibt. Das passte überhaupt nicht zu ihm. Irgendwie machte sie es schon stolz, dass keiner von ihren Freunden probierte sie aufzuhalten. Das war also ein stilles Anfeuern, dachte sie sich und lief um die nächste Ecke. Kurz bevor sie am Krankenflügel angekommen war, bemerkte sie, dass Madam Pomfrey draußen herum lief. Aus heiterem Himmel fiel ihr wieder ein, dass sie doch was für Lavender Brown fragen sollte. Lavender war ihre Zimmergenossin und sie hatte ihr vor nicht all zu langer Zeit eine Frage gestellt, die ihr nun wieder in den Sinn kam. Hermine wusste selbst die Antwort nicht und sagte ihr deshalb, sie würde sich mal informieren. „Entschuldigen Sie Madam Pomfrey. Hätten Sie einen kleinen Moment Zeit für mich? Ich hätte da eine Frage bezüglich eines Medikaments“ „Miss Granger, ich habe momentan viel zu viel um die Ohren. Ich würde Ihnen gerne weiterhelfen, nur bei mir mangelt es wirklich an Zeit. Kommen Sie morgen doch nochmal vorbei. Dann kann ich Ihnen auch sämtliche Fragen beantworten.“ Na das hatte ja super geklappt, dachte Hermine und machte sich wieder auf die Suche nach Malfoy, um mit ihm abzurechnen. * Draco lag nach wie vor in dem Bett des Krankenflügels. Seit seiner eigenen 'Einlieferung' waren bestimmt schon vierzig Minuten vergangen, aber ihm ging es immer noch nicht besser. Zu viele Nichtigkeiten ließen ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Wie würde es dann wohl erst sein, wenn er wüsste, was sein Auftrag ist? Am liebsten hätte er das Kissen, was er in der Hand hielt, auseinander gerissen oder gleich verzaubert. Kurz bevor er völlig am aus ticken war, hörte er Schritte, die sich dem Raum näherten, aber jedoch plötzlich verstummten.. Er guckte etwas verstört in Richtung Tür und wunderte sich, dass keiner kam. Anschließend hörte er die Stimme von Granger und Madam Pomfrey. „Muss die mich jetzt auch noch in meiner Freizeit nerven?“, er stöhnte leise und tat so, als würde er schlafen, für den Fall, dass beide gleich hineinkommen sollten. Sobald die Stimmen verstummten, öffnete er wieder seine Augen und beschloss runter in sein Schlafsaal zu gehen. Ihm war nicht danach etwas zu Essen, deshalb verzichtete er auf das Abendbrot und die unerträglichen, langweiligen Konversationen seiner Mitschüler. Unten angekommen bereitete sich Draco schon auf Pansy vor, die penetrant auf ihn warten würde. Er hatte nicht einmal genug Zeit, sich einen gemeinen Spruch für sie auszudenken, als er feststellen musste, dass keiner da war. Er war äußerst positiv überrascht. Ihm war einfach nicht danach, zu reden und schon gar nicht mit ihr. Im Schlafsaal angekommen, zog sich Draco seine Schuhe aus und entfernte hiernach seinen Umhang. Er schlenderte zu seinem Himmelbett und ließ sich drauf fallen. Man konnte einen lauten Seufzer im Raum hören und danach die Vorhänge, die er zu zog. An der Decke seines Bettes befand sich ein Muster, dass er mit den Augen verfolgte. Nach nicht allzu langer Zeit ließ er die Augenlider sinken und fing an, vor sich hin zu dösen. In seinem Dämmerzustand spiegelte sich der erlebte Tag wieder. Sofort erkannte er die Szene aus dem Gemeinschaftsraum. Er sah den Brief vor sich liegen und Pansy, die an ihm hing. Urplötzlich kamen Crabbe und Goyle hinein geplatzt und erzählten was von Granger. Erst da bemerkte er, dass er nicht er selbst war. Er betrachtete die Situation aus der dritten Perspektive. Als er an sich hinab schaute, sah er dass er auf einem Stuhl saß. Gefesselt. Vor ihm stand sein eigentliches Ich und begann in Richtung Tür zu laufen. Irgendetwas stimmte hier nicht, abgesehen von der Tatsache, dass er gefesselt war und sich selbst beobachten konnte. Er wollte schreien, doch irgendwas schien ihn davon abzuhalten. Als er seinen Kopf nach hinten drehte, sah er Blaise auf einem Sessel sitzen, der mit Pansy wild am rummachen war. Das war nun wirklich zu viel für seine Nerven, dachte er sich und presste seine Augen zu, um dieses Bild aus seinen Gehirn zu verbannen. Irgendjemand kam von hinten angerannt und zog so heftig an seinen Haaren, dass er Tränen in den Augen hatte vor Schmerz. Nun kamen auch alle anderen Anwesenden auf ihn zu und hielten ihn fest. Pansy schnappte sich sein Gesicht und riss seine Augen mit aller Gewalt auf. Sie lachte so bösartig, dass es schon in den Ohren weh tat. Auch Blaise hatte Gefallen daran gefunden, seinen Freund zu quälen. Etwas spitzes piekste auf seinem Arm. Auf und ab – auf und ab. Als er einen kurzen Moment Zeit hatte, auf seinen Arm hinunter zu blinzeln, sah er Blut. Grünes Blut. Blaise stach in sein Arm mit einem Messer hinein. Er hatte noch nie zuvor solche Schmerzen empfunden. Nun liefen die ersten Tränen aus seinen Augen hinaus. “Malfoys weinen nicht!“, sagte eine düstere Stimme aus einer Ecke des Raumes. Seine Augen waren von einem Tränenschleier bedeckt. Er musste sich sehr anstrengen, um überhaupt bis dahin gucken zu können. Langsam ging die mysteriöse Person auf ihn zu. Es war jemand, mit einer schwarzen Kutte, der sich darin außerordentlich vorsichtig bewegte. Draco probierte seine Tränen irgendwie wegzuwischen. Als er jedoch feststellen musste, dass ihm keiner seiner Freunde auch nur die geringste Chance geben würde, einen seiner Arme freizugeben, gab er auf und schüttelte wie wild mit seinem Kopf, um so die gröbsten Mengen seines Augenwassers loszuwerden. Ein kurzer Blick auf seinen Arm verriet ihm, dass Blaise nun auch schon beinah an seinen Pulsadern angekommen war. „So werde ich nun enden... von meinen eigenen Freunden umgebracht.“, wisperte Draco und schaute verzweifelt auf den Blut überströmten Boden. Sekunde um Sekunde wurde der Boden von weiteren Tropfen Blut überfüllt. In seinem Blut bewegte sich etwas. Es fing an kleine Blasen zu werfen und diese wurden immer größer. Nach annähernd fünf Sekunden befand sich eine Schlange auf dem Boden, die sich aus Dracos Blut kennzeichnen ließ und zu der Gestalt mit dem langen Mantel hin schlich. Diese überaus elegante Schlange, zischte leise vor sich hin, während sie an den Beinen hoch kletterte. „Draco.. es ist nun soweit. Dein Ende naht!“, sprach die Gestalt vor ihm sehr deutlich und nahm langsam die Kapuze vom Kopf ab. Vor ihm stand der Dunkle Lord, der hinter seinem Rücken ein silber-grünes Schwert hervor holte. Ohne lange zu zögern. jagte er Draco das Schwert genau in seine Brust hinein. Es ertönte ein gedämpfter Schrei. Danach war es still. * * * Ich bedanke mich an alle,die meine Geschichte so fleißig lesen :) Eure Keksfee Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)