Engel des Schicksals II von KimRay (Die Macht des alten Reiches) ================================================================================ Kapitel 15: Der Weg des Herzens ------------------------------- Hi, ich bins, KimRay! Hier ist mein kleines Osterei! Ich weiß, ein wenig früh, aber vielleicht finde ich ja noch ein anderes! Erst mal ein großes Dankeschön an alle, die mir immer fleißig Kommentare geschrieben haben! Schreibt mir auch diesmal wieder fleißig, ja!!!! Ich melde mich auf alle Fälle wieder! So, da ist er, der letzte Teil von Engel des Schicksals II, diesmal sogar mit Titel, war irgendwie treffend! Ich hoffe ich kriege keine Drohbriefe und es gefällt euch trotzdem! Viel Spaß beim lesen! Bis bald KimRay Teil 15 Der Weg des Herzens "Verschwinde Momoko! Dich kann ich heute absolut nicht mehr ertragen!" Momoko machte die Tür zu und schloß ab, bevor sie ins Wohnzimmer ging. Er stand am Fenster und starrte in die Dunkelheit "Yousuke ich.....!" Momoko ging auf ihn zu und hob die Hand, um ihn zu berühren, doch er schoß herum, griff ihre Handgelenke und nagelte sie regelrecht an die Wand, "Faß mich nicht an! Hast du gehört?....Faß mich bloß nicht an! Sonst vergesse ich mich!" Schmerz durchzuckte Momokos Körper und sie biß die Zähne zusammen. Yousukes Blick war von Wut und Leid erfüllt, "Was willst du eigentlich noch von mir? Du bist jedem anderen näher, als mir, Momoko! Was glaubst du, soll ich davon halten, wenn du meinen Freunden mehr Vertrauen entgegen bringst, als mir? Sag mir das!" "Das ist nicht wahr!" Sein Griff wurde noch härter, wenn das möglich war. Momokos Hände wurden taub. "Das ist nicht wahr?....Tut mir leid, aber das glaube ich dir nicht mehr. Ich hab gesehen, wie du Kazuja nachgelaufen bist!" Yousukes Stimme klang eisig und Momoko mußte daran denken, wie sie ihn damals mit Shiori gesehen hatte. Sie fragte sich, ob es wirklich Eifersucht war, die ihn so handeln ließ, "Ich bin Kazuja nachgegangen, weil ich.....!" "Weil du....?" Momoko spürte seinen Hohn wie einen Stich ins Herz. Yousuke glaubte ihr nicht mehr. Wie sollte sie Yousuke sagen, was sie von Kazuja und den anderen verlangt hatte? Er würde das niemals unbegründet akzeptieren und die Wahrheit konnte sie ihm nicht sagen. Ihre Angst um ihn und ihre Freunde war zu groß, obwohl sie nicht wußte, ob Ariel sie noch immer kontrollierte. Sie starrte in seine kalten Augen und spürte seine Kälte bis in ihr Herz, "Ich will dir nicht weh tun!" "Du willst mir nicht weh tun?....Du zerfetzt mir die Seele und nimmst mir den Glauben an alles, was mir wichtig ist!....und du willst mir nicht weh tun?" Tränen traten in Momokos Augen und Verzweiflung machte sich in ihr breit, als sie über ihre Wangen stürzten. Yousuke spürte erneut reißende Schmerzen in seiner Brust. Es gab nichts, was ihn überzeugen würde und selbst die Wahrheit würde er ihr vermutlich nicht glauben. Ariels Worte, daß sein Plan überraschend anders herum aufgegangen war, gingen ihr durch den Kopf. Yousuke hatte in rasender Eifersucht sein Vertrauen verloren. Was Ariel bei ihr mit seinen grausamen Bildern und Worten nicht erreichen konnte, hatte sich bei Yousuke in den wenigen Augenblicken ergeben, in denen er sie mit Kazuja auf dem Bootssteg gesehen hatte. Momoko begriff nicht, wie das hatte passieren können. "Yousuke hör auf, bitte...... ich kann nicht mehr.....ich kann nicht mehr!" Er lachte bitter, "Das ist wirklich gut, Momoko, echt gut!" Momoko senkte den Kopf und lehnte ihre Stirn gegen seine Brust. Yousuke schaffte es nicht zurückzuweichen. Wut und Schmerz waren verflogen und zurück blieben düstere Leere und die Angst, das einzige zu verlieren, was ihm wirklich wichtig war, dieses Gefühl, daß alle Wunden heilen konnte, die Liebe, die er für Momoko empfand. Schließlich wußte er, daß wahre Engel keine Liebe kannten. Momoko begann leise zu sprechen, "Du verstehst nicht, warum ich nicht mit dir rede!...Das ist mir klar....Du glaubst, ich würde eher mit den anderen über das sprechen, was mich seit Wochen quält!....Aber.....aber von dir könnte ich nie verlangen, mir das Versprechen zu geben dich heraus zu halten, ohne dir den Grund zu nennen! Du würdest das niemals akzeptieren!...Du würdest die Wahrheit von mir verlangen!.....Aber....du bist das Wichtigste für mich!....wichtiger als alle anderen....das einzige, was zählt!...Du bist der letzte, den ich dieser Gefahr aussetzen würde. .....Lieber sterbe ich!" Yousukes Hände begannen zu zittern. Momoko spürte, wie sein Griff sich lockerte und er gleich darauf die Arme fallen ließ. Ihr Arme schlangen sich um seine Taille und sie klammerte sich an ihn, die gefühllosen Hände hinter seinem Rücken gekreuzt. "Die Angst um dich macht mich wahnsinnig!...ich bin am Ende, Momoko!...das ist mir jetzt klar!...Ich halte das nicht mehr aus!" Zögernd nahm er sie wieder in die Arme. Zärtlich, liebevoll, beschützend, so, wie Momoko ihn kannte. Das Blut kehrte in ihre Hände zurück und sie begannen zu kribbeln, doch sie krallte sie in sein Hemd und schmiegte sich fester an ihn. Sie wünschte sich, daß es für alle Ewigkeit so bleiben könnte, "Errichte einen Bannkreis!...Ich weiß, daß du es kannst!" Irritiert sah Yousuke in ihr Gesicht, tat jedoch, was sie verlangte, "Womit quält er dich, Momoko?...Diesen Bannkreis kann er nicht durchdringen!" Momoko schloß die Augen und lehnte sich gegen die Wand. Tränen quollen unaufhörlich unter ihren Liedern hervor, "Mit Worten und Bildern, seit Kazujas Unfall! ..Von dir und Shiori...von Takuro, wie er verbrennt,....Yuri, wie sein Schwert ihren Körper aufschlitzt, Hinagiku, Scarlett, Mama, Papa, Midori....Miyako....du!....Immer und immer wieder! Niemals in meinem Leben hat mir Schule so viel Spaß gemacht!....Da war es nicht nötig eine Aufgabe zu suchen, um diesen Irrsinn abzuwehren..Ich kann nicht mehr!....Ich will nicht mehr!...Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als ein einfacher Mensch zu sein! Ohne das alles....nur ein Mensch....und endlich Frieden! ... Vergessen ... vergessen! ... Alles vergessen!" Yousukes Finger wischten die Tränen von ihren Wangen, "Das ist das einzige, was ich dir nicht geben kann! Verzeih mir!" Langsam ging er vor ihr auf die Knie, ihren Körper noch immer fest umschlungen. Momoko schmiegte seinen Kopf gegen ihren Leib, gefangen in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Ihr war klar geworden, wie gering die Chancen waren, sie alle zu retten. Raphael betete zum ersten Mal seit Anbeginn seiner Existenz zu seinem Gott. Er bat um Schutz für Momoko und ihre Freunde, denn selbst wenn Ariel seinen Bannkreis nicht durchdringen konnte, so war ihm sicherlich klar, daß Momoko zusammengebrochen war. Und er hatte ihr mit Sicherheit nicht zum Spaß mit dem Tod der anderen gedroht, falls sie redete, denn sein einziger wirklich ernst zu nehmender Feind in dieser Welt war er, Raphael. Alles, was er ihr über Yousuke vorgegaukelt hatte, waren Illusionen, denn auch ein Erzengel konnte einen anderen Erzengel nicht einfach so töten. Um so ernster waren seinen Drohungen in Bezug auf die anderen, denn es hatte den Anschein, als fände er Gefallen daran, jene zu quälen, die ihm hilflos ausgeliefert waren. Momoko nahm sein Gesicht in die Hände und zwang ihn sie anzusehen. Ihre Finger liebkosten sein Gesicht, bevor sie selbst auf die Knie ging, "Mach mich vergessen, Yousuke, du bist der einzige, der das kann! Ich bitte dich,...laß mich vergessen!...Laß mich fühlen, wofür wir leben!" Yousuke sah in ihr blasses Gesicht. Ihre Augen waren vom weinen gerötet, das Haar zerzaust. Zärtlich strich er es zurück, sich wieder einmal allzu deutlich bewußt, das es für ihn niemals eine andere geben würde. So klein und zierlich sie war, so stark wie sie waren nur wenige. Er mußte an die Bemerkungen seiner Freunde denken, die inzwischen in weite Ferne gerückt waren. Mehr als einmal hatte er sich fragen lassen müssen, was ein Kerl wie er mit einem kleinem Mädchen wollte, doch das und ähnlich unschöne Angriffe hatten ihn immer kalt gelassen. Momoko mochte klein sein, doch an Kraft und Seele konnte es keines der Mädchen, die ihm nachgelaufen waren mit ihr aufnehmen. Manchmal dachte er, daß ihre Liebe sie unbesiegbar machte, doch er wußte, daß das eine Illusion war. Er zog Momoko an sich und küßte sie. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken und spielten mit seinem Haar, während sie seinen Kuß verlangend erwiderte. "Ich liebe dich, Momoko!" Sie zog seinen Kopf an ihre Brust, "Und ich werde dich bis in alle Ewigkeit lieben! Das schwöre ich dir!...In alle Ewigkeit!" Sie schlossen die Augen und genossen ihr eigenes kleines Universum. Schnell genug, würde die Realität sie einholen. Das Läuten der Türglocke riß Momoko aus dem Schlaf. Sie hatte nicht das Gefühl lange geschlafen zu haben. Es war offensichtlich noch immer mitten in der Nacht. Yousuke stand auf und zog sie auf die Beine. Sein Bannkreis hüllte sie noch immer ein, "Zieh dir was an!" Eilig lief sie ins Schlafzimmer. Es schien, als wisse er genau, was vor sich ging. Momoko zerrte eine ihrer Jeans ein T-Shirt und einen Pulli aus dem Schrank, in dem inzwischen genauso viele Sachen von ihr lagen, wie von Yousuke. Sie hörte, wie er zur Tür ging und lief in Jeans und T-shirt wieder ins Wohnzimmer. Es war Dean, der hereinkam und sein Gesicht sagte ihr deutlich, daß nichts mehr in Ordnung war. Ihr wurde kalt und sie begann zu zittern, als sie Yousukes Hand auf ihrer Schulter spürte. Seine Wärme gab ihr mehr, als es Worte je gekonnt hätten. Sie mußte sich ihrem Schicksal stellen. Das wurde ihr klar. "Sie sind alle weg!" Dean ging zum Fenster und starrte in die Dunkelheit, "Ich war nur kurz draußen, frische Luft schnappen, als ich zurück kam, waren alle ohnmächtig und Yuri, Hinagiku, Scarlett, Kazuja und Takuro verschwunden! Ich bin gleich in meinen Wagen und zu dir gefahren Momoko, deine Mutter und dein Vater sind fort, ebenso, wie deine Mutter, Yousuke, und Miyako! Sie sind alle verschwunden!" Er stand am Fenster, die Linke locker in der Hosentasche, als mache er Konversation, doch Momoko spürte, daß er tief aufgewühlt war. Sie setzte sich steif in den Sessel. Es war eingetreten, was sie befürchtet hatte. Ariel machte Ernst. Sie sah Yousuke an, doch dieser starrte ins Leere, "Er wird sich rühren! Das er sie einfach so umbringt, glaube ich nicht!" "Wieso denn nicht?", Deans Stimme klang gepreßt, daß erste Zeichen daß er nicht so ruhig war, wie er schien. "Er weiß, daß er Momoko damit im Griff hat und sie sich ihm stellen wird?" Dean wandte Yousuke den Blick zu und etwas an seinen Augen irritierte Momoko völlig. Etwas war neu darin. Sie stand auf und ging zu ihm, "Mach dir keine Sorgen! Scarlett wird nichts passieren! Genauso, wie den anderen! Glaub mir!" Dean lächelte traurig, "Du denkst immer zuerst an alle anderen! Wie schaffst du das nur!....Wenn wir alle das könnten, hätten wir nur halb soviel Ärger!" Erneut klingelte es an der Tür. Alle drei wandten sich um, doch Momoko war es, die in den Flur ging um zu öffnen. Es überraschte sie überhaupt nicht, einer völlig veränderten Shiori gegenüber zu stehen, "Wieso überrascht mich das nicht?" Nova ignorierte ihre Bemerkung, "PeachGoddess! Mein Herr erwartet dich!...Er wünscht dich in fünfzehn Minuten am Brunnen im Park zu treffen, wenn du deine Freunde lebend wiedersehen willst!" "Ich habe verstanden!...Ich werde kommen!" Sie wandte sich Yousuke und Dean zu, "Wie kann ich euch aufhalten?" Yousuke schüttelte den Kopf, "Gar nicht!" Momoko sah in Deans Gesicht und hoffte, daß wenigstens er vernünftig war, "Tut mir leid, Momoko, Ich kann Scarlett nicht hängen lassen! Wie du siehst hat es nichts gebracht, daß sie dir versprochen haben sich heraus zu halten!" Momoko wandte den Blick wieder Nova zu, die unbeteiligt zugehört hatte, "Dann laßt uns gehen!...Wir wollen doch deinen Herrn und Meister nicht warten lassen!" Nur wenige Minuten später waren sie im Park. Momoko spürte, wie sie in seinen Bannkreis eintraten und im nächsten Moment stand er ihr gegenüber, doch sein Blick hing an Yousuke hinter ihr, "Bist du also doch gekommen!" Momoko ignorierte seine Bemerkung, "Wo sind meine Freunde?" Ariel würdigte sie keines Blickes, ließ jedoch seine Gefangenen, von denen jeder einzeln in einen Bannkreis eingeschlossen, aber bei Bewußtsein und bester Gesundheit war, erscheinen. Momoko konnte sehen, daß sie alle sprachen, oder schrien, doch sie hörte keinen Laut. Aphrodite erschien neben ihr, "Sie sind bisher alle okay!" "Was will er? Er sieht mich gar nicht an!" "Er hat nicht damit gerechnet, daß Raphael erscheinen würde!" Momoko sah sich zu Yousuke um, erkannte ihn jedoch nicht wieder. Ein klein wenig erinnerte die Lichtgestalt Raphaels an Viento, doch nur ein ganz klein wenig! Und zu Momokos absoluter Verblüffung hatte er Flügel. Sein Blick traf kurz ihren, wie sie da so stand und er hoffte, daß sie es verstehen würde. Ariels Gefangene jedenfalls waren verstummt und starrten ihn an. Er fing Ariels Blick wieder ein, "Laß es uns unter einander austragen! Schließlich bin ich der Grund, warum du ins alte Reich zurück kehren willst, nicht wahr! Schließlich bin ich der Grund für all deinen Haß und deine blinde Wut! Mit Momoko hat das gar nichts zu tun! Also laß sie aus dem Spiel,....sie und die anderen!" Ariel starrte ich kalt an, "Sie sind wichtig genug, dich hier erscheinen zu lassen! Wieso sollte ich sie laufen lassen! Und meinen ganz persönlichen Elementarengel laß ich bestimmt nicht gehen!" Einen Augenblick lang schien Raphael irritiert, doch gleichzeitig spürte Momoko, wie sein Bannkreis sie einschloß und Ariels Angriff daran abprallte. Ihr Blick hing an Raphael, in dessen Hand jetzt ein Schwert erschien. Ariel starrte ihn immer noch nachdenklich an, "Ihr alle seid seiner nicht würdig! Keiner von euch! Und du am wenigsten! Du bist ein Jammerlappen, weich geworden durch die Jahrhunderte unter den Menschen!" "Sie hätten dich reich gemacht, wenn du nur deine Strafe akzeptiert hättest!" "Akzeptieren? Eine Strafe für etwas, was du getan hast! Niemals!" "Wir beide haben unsere Fehler begangen und keiner stand dem anderen in irgendetwas nach! Dafür hat unsere Gier gesorgt!" "Ich habe in seinem Sinne gehandelt! Ich wollte für recht und Ordnung sorgen!...Du bist der Hitzkopf, der nicht genug bekommen konnte!....Du bist derjenige, der nicht genug bekommen konnte!" Raphael wirkte verwundert und Aphrodite neben Momoko meinte, "Er bringt wohl einiges durcheinander! Keiner von ihnen hat in Gottes Sinne gehandelt! Das hat er selbst bei Verkündung seines Urteils gesagt!" "Wer gab dir diese Aufgabe?" "Wer mir diese Aufgabe gab?...Du Narr!....Gott gab mir den Befehl!...ich habe die ehrenvolle Aufgabe euch alle eurer gerechten Strafe zuzuführen!....Dich Raphael für deine Arroganz, dich PeachGoddess dafür, daß du die Welten zerstört hast und euch Engel aus dem Reich der Liebe dafür, daß ihr versagt habt!....Ihr alle seit meinem Wort Untertan!" Für Raphael stand fest, daß Ariel den Verstand verloren hatte. Ein Blick zu Momoko und Aphrodite sagte ihm, daß sie seiner Meinung waren. Deans verblüffter Gesichtsausdruck entging ihm völlig. Raphael senkte sein Schwert wieder. Solange er der Überzeugung gewesen war, daß Ariel aus reiner Bösartigkeit handelte, hatte er kein Problem damit gehabt in einem Kampf auf Leben und Tod gegen ihn anzutreten, doch die Tatsache, daß er im Wahn handelte hinderte ihn daran. "Ich bin durch die Jahrhunderte gegangen und habe Höllenqualen erlitten um euch in seinem Namen zu stellen! Endlich ist es mit gelungen!" Auch in Ariels Hand erschien jetzt ein Schwert. "Ariel, wir beide wissen, daß das nicht richtig ist! Wir haben im alten Reich um Macht und Ansehen gekämpft und keine Rücksicht darauf genommen, wen wir zu Grunde richteten! Wir beide sind im Kampf um diese Macht aneinander geraten, haben einen blutigen Krieg angezettelt und uns seinen Unwillen zugezogen! Keiner von uns handelte in seinem Sinne! Weder du noch ich! Keiner von uns hat das Recht dem anderen einen Vorwurf zu machen!" "Blödsinn!" Raphael mußte eine Attacke Ariels abwehren und wich zurück. "Er gab mir den Auftrag, dich zu strafen! Er verlangte von mir, dich deiner gerechten Strafe zuzuführen!" "Ich habe meine Strafe abgegolten! Du bist es, der sich entzogen hat!" Wieder griff Ariel ihn an und Raphael wehrte ab, "Ich mußte mich entziehen, um dir folgen zu können! Ich hab mein sein aufgegeben, um dich zu finden! Ich habe mich mit der Hölle verbündet, um dich zu strafen!...weißt du, wie ist, sich selbst mit ewigem Eis zu bannen? Ohne Nova wäre ich schon lange verloren!" Momokos Blick wandte sich zu der Eisdämonin. Sie fragte sich, wie sie es geschafft hatte, als Mensch in der Menschenwelt zu existieren. Nie zuvor hatte sie einen Eisdämonen gesehen! Selbst im Dämonenreich war man der Überzeugung gewesen, daß sie nicht mehr existierten. "Dann laß sie frei und sei du selbst, wenn du glaubst im Recht zu sein! Er wird dir sicher nichts tun, wenn du seinem Befehl folgst!" Das schien Ariel zu irritieren, denn er begann massiv auf Raphael loszugehen. Momoko wollte dazwischen, doch der Bannkreis hielt sie auf. Raphael hatte sie in einen ebenso undurchlässigen Bannkreis eingeschossen, wie Ariel die anderen. Offensichtlich hatte er vorausgesehen, daß sie versuchen würde sich einzumischen. Ihr Blick flog zu Dean, der als einziger frei war, jedoch vollkommen konsterniert zu sein schien. Fassungslos verfolgte er den Streit der beiden. Raphael hatte keine Mühe Ariel abzuwehren, doch ihm war klar, daß ihm das nichts half, denn töten konnte er ihn nicht einfach, doch das müßte er, wenn er diesen Zweikampf beenden wollte. Er fragte sich, ob das die Rolle war, die Gott ihm zugedacht hatte - Ariel endlich seiner Strafe zuführen. Sein Blick flog immer wieder zu Momoko, die mit geballten Fäusten in seinem Bannkreis stand und ihn wütend anstarrte. Er wußte, daß es noch eine einzige Möglichkeit gab, doch die Frage war, was der Preis dafür sein würde. Entschlossen wandte er sich wieder Ariel zu. Momoko wollte er nicht für ihn opfern und so begann er ernst zu machen. Dank seiner Erfahrungen aus dem Dämonenreich war er im Umgang mit dem Schwert weitaus geübter, als Ariel, der vermutlich schon Jahrhunderte keines mehr in der Hand gehabt hatte. Es zeichnete sich augenblicklich ab, daß Raphael ihm weit überlegen war und innerhalb kürzester Zeit stand Ariel mit dem Rücken zur Wand und fühlte Raphaels Schwertspitze an seiner Kehle, "Tue es ruhig, du wirst deine gerechte Strafe bekommen! Er wird dich strafen! Für alles, was du getan hast!" Raphael bewegte sein Schwert und Blut rann Ariels Kehle hinunter. Verzweifelt versuchte er gegen seinen eigenen Widerstand anzukämpfen, denn dies war die einzige Möglichkeit Peach heraus zu halten, doch da hörte er ihre Stimme in seinem Kopf >Nein, Yousuke, bitte nicht! Bitte tue das nicht!< Er wandte den Kopf und sah sie an. Tränen rannen über ihre Wangen und ihr Blick flehte ihn an, Ariel nicht zu töten, >Er oder ich, Momoko!< >Keiner von euch! Es muß doch eine andere Möglichkeit geben!< >Nein!< >Doch! Ich sehe dir an, daß du mich belügst!< >Nein, Momoko!< >Es geht um mich! Nicht wahr?....Yousuke....Raphael, es ist mir gleich, welche Strafe mich erwartet, ...ich will nicht, daß du ihn tötest!....Bitte nicht!< Raphael wandte den Blick ab und bewegte erneut sein Schwert gegen Ariel, als sein Blick Ariels traf und darin die Hoffnung auf einen Märtyrertod erkannte. Schlagartig wurde ihm klar, daß er es nicht konnte und Peach Goddess brauchte, um es zu verhindern. Er versenkte sein Schwert zur Hälfte im Boden und streckte die Linke in Momokos Richtung, ohne sie dabei jedoch anzusehen. Momoko spürte, wie der Bannkreis sich auflöste und eine Welle übermächtiger Energie sie mehrere Schritte zurück stolpern ließ. Dean schrie auf, "Neeeiiin.....waaaassss tust duuuuu?....Dafür wird er euch beide in die Hölle schicken!....Eher hätte ich ihn getötet!" Der Aufruhr seiner Gefühle durchbrach seinen eigenen Bannkreis und er wurde zu Gabriel. Verblüfft starrte Raphael ihn einen Moment lang an, bevor sein Blick an Momoko hängen blieb. Sie war ein Elementarengel mit mindestens zwei Elementen, doch ihre Verwandlung zeigte ihm, daß ihr auch Ariel Macht übertragen haben mußte, aus welchen Gründen auch immer. Mit drei Elementen und der Macht von Alt wie die Welt war sie mächtiger, als die Erzengel. Ihm war klar, daß der Herr ihnen das niemals durchgehen lassen würde. Mächtige Schwingen zerteilten den Wirbel der Elemente und gaben den Blick auf PeachGoddess frei. Gabriel öffnete fassungslos die Lippen. Ariel starrte sie mit glänzenden Augen an. Da war die Macht, die er sich seit Anbeginn seiner Existenz gewünscht hatte, genau, wie Raphael und Gabriel einst. Dank dreier Elemente und Alt wie die Welt war sie jetzt der mächtigste Engel im Reich. Raphael fragte sich, ob Michael das Beben spürte, doch er wußte, daß Gott das nicht zulassen würde. PeachGoddess sah Ariel an und hob ihre Hände. Er verwandelte sich vom Eisdämon in den Erzengel zurück, doch er wußte, daß das nichts an der Tatsache änderte, daß er verloren hatte. Sie würde ihn Gottes Macht überantworten, so, wie sie die Welten zerstört hatte. Er sah zu Raphael, dessen Blick noch immer an PeachGoddess hing, "Nie hätte ich geglaubt, daß du den Mut haben würdest einen Engel zu schaffen, der stärker ist, als du selbst!...Niemals Raphael!....Mit diesem Engel habe ich nicht gerechnet!" PeachGoddess schloß Ariel in einen Bannkreis ein, bevor sie sich Nova zuwandte, die sie voller Entsetzen anstarrte und offensichtlich nicht in der Lage war sich in Sicherheit zu bringen. "Saint Christal Love for You!" Momokos Stimme klang brüchig. Nova verschwand als letzte Dämonin im Sternennebel. Die Bannkreise, die die ehemaligen Engel und Momokos Freunde und Familie eingeschlossen hielten, brachen mit dem Verschwinden von Nova und der Bannung Ariels zusammen. Sakura wollte auf Momoko zustürzen, doch Gabriel fing sie ab und hielt sie zurück. Die Entscheidung war gefallen. Niemand konnte daran mehr etwas ändern. Sakura begann zu schluchzen und Suichiro nahm sie in die Arme, während er wie alle anderen zu Momoko und Yousuke hinüber starrte. Nur Scarlett starrte Gabriel an, doch der wagte nicht, ihr den Blick zu zuwenden. PeachGoddess und Raphael standen einander Gegenüber und sahen sich an. Raphael streckte die Hand aus und Peach ergriff sie, "Gemeinsam!" "In alle Ewigkeit!" Ein mächtiger Bannkreis durchdrang sie alle und ein gleißendes Licht erschien in ihrer Mitte, "Es verärgert mich ungemein, daß ich mich doch noch selbst bemühen muß, um diese Geschichte endlich zu bereinigen! Wie kannst du es wagen ihn nicht seiner verdienten Strafe zu zuführen?" Raphael wandte den Blick nicht, als er sagte, "Weil das eure Pflicht ist, doch ihr wolltet euch wie üblich nicht die Hände schmutzig machen, genau, wie bei mir damals!" Gabriel stöhnte hörbar auf, "Du wirst niemals begreifen, wenn es besser ist den Mund zu halten!" Raphael überging diesen Einwurf, warf Gabriel jedoch einen Blick zu. Dieser wußte, daß er hoffte seinen Schwur eingelöst zu haben, doch diesen Gefallen würde er ihm nicht tun. Die Sache würde schon kompliziert genug werden, nachdem sie sich beide seinen ungezügelten Zorn zugezogen hatte. Wie konnte er auch so verrückt sein Peach die Macht von Alt wie die Welt zurück zu geben, wo es doch schon schlimm genug war, daß er sie bewahrt hatte. Peach hatte nicht wissen können, was er damit anrichtete, doch offensichtlich war es ihnen beiden egal. Er fragte sich, warum er nicht wenigstens sie beschützt hatte, wie er es bisher immer getan hatte. "Nun, da ich einmal hier bin, werde ich diese Sache endgültig regeln!....Aphrodite....du bist deiner Aufgabe unwürdig!....Ich enthebe dich mit sofortiger Wirkung deiner Pflicht Momoko Hanasaki gegenüber!....Du wirst in die Menschenwelt geboren und mußt dort erst die Reinheit deiner Seele unter Beweis stellen, bevor du zurückkehren darfst!" Aphrodite zerstäubte in glitzernden Nebel, ".....Ehemalige Engel Tenshi Kais! Ihr tragt an dieser Geschichte zweifellos die geringste Schuld, doch solange ihr euch eurer unseligen Vergangenheit bewußt seid werdet ihr keine wirkliche Ruhe finden und für das Schutzreich seit ihr noch lange nicht bereit!....Geht in eure Welt....geht und lebt euer Leben als die Menschen, die ihr seid, jedoch ohne euch jemals wieder an die Welten zu erinnern...Geht, gemeinsam mit euren Lieben!....Vergeßt, was war und erlebt die Realität, wie sie ohne all das gewesen sein sollte!", Peach sah, wie die Gestalten ihrer Freunde und Eltern durchsichtig wurden. Sie konnte sehen, wie ihre Mutter weinend die Hand nach ihr ausstreckte, bevor sie verschwand. Tränen traten in ihre Augen und Raphaels Griff wurde fester. "Ariel, du großer Dummkopf! Du wirst jetzt endlich deine Strafe antreten.....wärst du nicht so verbohrt gewesen, könntest du es schon hinter dir haben, so wir Raphael!", auch Ariel verschwand. Zurück blieben Raphael, Gabriel und PeachGoddess. Es herrschte lange Stille, bevor er meinte, "Was soll ich nun mit euch ungehorsamen Dickköpfen machen?....Das mit dir regeln wir besser später, Gabriel, kehre zurück und erwarte meine Entscheidung!" Gabriel zögerte. Er fragte sich, ob er es schnell genug schaffen würde, ein Tor zu öffnen, um zu beobachten, wie es weiterging, "Hast du mich nicht verstanden?" "Doch, doch!" Gabriel nickte eilfertig und verschwand, um nur einen Sekundenbruchteil später neben Michael im alten Reich zu erscheinen, der wie erwartet schon lange ein Tor geöffnet hatte und das geschehen offensichtlich genau beobachtete. Der Gedanke, daß der Herr Raphael zurückbeordern könnte gefiel ihm sicher überhaupt nicht, doch damit rechnete Gabriel nicht, "Was wird er mit ihnen anstellen?" "Keine Ahnung! Er ist ungewöhnlich verärgert!" Raphael sah Peach an, "Es tut mir leid! Ich wünschte, ich hätte dich schützen können!" "Um dich selbst zu opfern?...Nein, Raphael!" Sie fragte sich, welche Strafe sie erwartete. "Ich bin für bedeutungslosere Dinge durch die Hölle gegangen! Deine Liebe ist es Wert dafür zu sterben! Ich bin dankbar, daß ich dir begegnen durfte!" Er zog Peach an sich und senkte den Kopf um sie zu küssen, als sie irritiert die Klinge seines Dolches zwischen ihren verschränkten Händen spürte. Kurz bevor seine Lippen ihre berührten spürte sie sein Flüstern mehr, als sie es hörte. "Vertrau mir!" Ihre Finger verschränkten sich fester mit seinen, als er sie küßte und dabei den Dolch herauszog. "Was tut er?" Gabriel ballte die Fäuste. Das konnte nicht gut gehen. Niemals würde er das durchgehen lassen. "Trotzen, wie üblich!", bemerkte Michael süffisant. Raphael würde sich niemals wirklich ändern, schon gar nicht nachdem er wußte, was ihnen allen entging. Peach spürte den Schmerz kaum, als die Klinge ihre Handfläche ritzte und sich ihr Blut brennend mit seinem mischte. Die Finger ihrer Rechten krallten sich verzweifelt in seine Kleidung. Sie hatte keine Ahnung, was er vor hatte, doch sie vertraute ihm und hoffte, daß er auf diese Art vielleicht doch einen Weg finden würde. "Raphael,.....du bekommst, was du verdienst!", ließ der Herr sich vernehmen. Raphael verschwand augenblicklich und Peachs Hände ballten sich leer zu Fäusten. Sie schwankte und hielt den Kopf tief gesenkt. Ein Schrei drohte ihre Brust zu sprengen und Tränen schossen ihr in die Augen, doch sie verbiß ihren Schmerz und hob stolz dem Kopf, kalten Blickes ihrem Schicksal entgegen schauend. Egal, was geschehen würde, ihre Liebe konnte niemand zerstören und wenn es eine Ewigkeit dauern würde, bis sie ihn wiederfand. Gabriels Achtung für PeachGoddess wuchs. Sie war wirklich stark. "Nun kleiner Engel, hast du immer noch die Kraft mir trotzig entgegen zu treten? Nicht verwunderlich! Mit der Kraft dreier Erzengel und der von Alt wie die Welt solltest du das können! Keiner von ihnen hat jemals ein Jota seiner Kraft einem anderen gegeben! Ariel tat es aus Arroganz, Gabriel aus Verzweiflung und Raphael aus Liebe! Das hat mich wirklich überrascht! Du erzielst ungewöhnliche Wirkungen, kleiner Liebesengel! Nichts desto trotz hast du gegen alle Regeln verstoßen! Du bist nicht zum ersten Mal, sondern schon zum dritten Mal in der Menschenwelt, auch wenn das eigentlich Raphaels Schuld ist! Du hast meine Welten vernichtet, die für das Gleichgewicht von Liebe und Haß in der Menschenwelt verantwortlich waren. Du hast mit Kräften gekämpft, die dir nicht zustanden und du hast dich eingemischt in einem Kampf, der zwischen Ariel und Raphael entschieden werden sollte! Du bist alles andere, als ein gehorsamer, göttlicher Engel, der einen Platz im Schutzreich verdient hätte! Und doch bist du auch diejenige, die meinem arroganten Raphael den wahren Sinn unseres Daseins klar gemacht hat! In einem hat Aphrodite recht! Du bist der Engel mit dem größten Herzen, den unsere Welt hervorgebracht hat und hast nicht umsonst den Titel Engel der Liebe getragen! Du magst vieles getan haben, was nicht richtig war, doch eines hast du nie getan. Die Liebe hast du niemals verraten! Was soll ich nur mit die machen?" Stille machte sich breit, als er schwieg und Peach fragte leise: "Was habt ihr Raphael angetan?" Die Stille schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er sagte, "Kleiner Engel göttlichen Blutes! Immer wollte ich Engel wie dich schaffen! Heute weiß ich, daß ich es nicht kann! Doch es ist wirklich nicht gut wenn man euch Engel in die Welt der Menschen läßt! Ihr seid zu anfällig für ihre Schwächen! Wahrscheinlich ist es das, was euch wahrhaft Seele verleiht!" PeachGoddess verschwand. "Jetzt ist's vorbei!" Jamapi hatte Tränen in den Augen und auch Jamachu und Jamapon sahen nicht gerade glücklich aus. Sie waren Gabriel gefolgt, als er das totenstille Strandhaus verlassen hatte. "Wollt ihr wohl still sein?" Helles Licht hüllte die drei Jamas ein. Als es verschwand, waren sie Katzen. Das Licht verblaßte und der Bannkreis löste sich auf. Jamapi begriff seine Chance sofort und rannte nach Hause. Jamachu und Jamapon folgten ihm langsam. "Heh, Momoko, willst du nicht endlich aufstehen! So spät war es gestern auch wieder nicht und wir haben lange genug auf die Bescherung gewartet!" Momoko öffnete die Augen. Sie hatte ein Gefühl als habe sie einen schrecklichen Kater. Dabei hatte sie auf der Party gestern gar nichts getrunken. Sie schob ihre Decke bei Seite und weckte ihren Kater Jamapi, "Heh, Dicker, laß uns was frühstücken! Okay!...Vielleicht gibt für dich ja auch eine Kleinigkeit zu Weihnachten!" Jamapi sah sie beleidigt an, "Sorry, ich hab's nicht so gemeint! Du bist gar nicht dick!" Sie nahm ihn in den Arm und kraulte ihn, während sie im Nachthemd hinunter ins Wohnzimmer ging, um mit ihren Eltern Weihnachten zu feiern. Yousuke starrte von dem kleinen Balkon der Wohnung seiner Mutter in der Rue Montpellier auf die Straße hinunter, bevor sein Blick zur Sacre Coeur hinüber wanderte. Nie zuvor hatte er sich so fehl am Platze gefühlt, wie an diesem Weihnachtsabend. To be continued? Wir werden sehen! Ist ja auch wirklich nicht nett, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)