Hübsche Rivalin von LadyBlack ================================================================================ Kapitel 13: Part 19 ------------------- 1. WOCHE NACH DEN FERIEN DIENSTAG Am nächsten Morgen war die Stimmung irgendwie anders. Das Oberhaupt Soun Tendo strahlte keine bösartige Aura mehr aus, Ranma und Akane schwiegen sich zwar noch an, aber sie waren irgendwie...naja wie sollte man das beschreiben, da war was zwischen ihnen. Die Familie konnte während dem Frühstück beobachten, wie Akane Ranma verstohlene Blicke zuwarf, wenn dieser es gerade nicht bemerkte. Und Ranma beobachtete Akane, wenn er glaubte keiner bemerkte es. Es war süss mit anzusehen. Wie lange dieser Zustand wohl anhalten würde? Die Kinder machten sich nach dem sie gegessen hatten, auf den Weg zur Schule. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Nun waren sie endlich alleine. Akane genoss es mit Ranma allein zu sein. Ob er nach der Schule wieder mit ihr trainieren würde? Sie hoffte es so sehr. Als Akane bemerkte in welcher Straße sie gerade waren, verdüsterte sich ihre Stimmung. An der nächsten Kreuzung würde Reika angeschossen kommen und sich Ranma an den Hals werfen. Bisher war der Morgen so gut gewesen und Reika würde ihn ruinieren. Akane erwartete mit jedem Schritt den sie tat, Reikas nervtötende Stimme zu vernehmen. Doch plötzlich wurde sie von Ranma geschnappt und dieser Sprang mit ihr auf den Armen über eine Ziegelmauer und den Dächern der Stadt. Das blau-haarige Mädchen verstand nicht warum er das jetzt tat, doch sie lies ihn machen, schwieg und genoss es ihm wieder so nahe zu sein. Sie vertraute ihm. Ranma sprang über noch einige Dächer und das in einer ziemlichen Geschwindigkeit. Akane wusste gar nicht, dass er so schnell sein konnte. Schließlich sprang Ranma von einem Dach in einen kleinen Park hinter der Schule und setzte Akane auf eine Bank ab. Er setzte sich neben sie. Der Junge seufzte. Er hatte es geschafft. Das blau-haarige Mädchen richtete sich die Haare wieder, die durch diese Aktion etwas durcheinander geraten waren. Die beiden saßen einen Moment schweigend nebeneinander, bis Ranma das schließlich änderte. „Trainieren wir nach der Schule?“ fragte er Akane. „Von mir aus“ antwortete Akane leicht verlegen. Ranma nickte leicht, er hatte keine andere Antwort erwartet. Die beiden saßen auf der Bank, schwiegen sich an und jeder hing seinen Gedanken nach bzw. blickte mit leerem Blick durch die Gegend. „Die Schule fängt gleich an“ kam es dann schließlich von Akane. Ranma nickte „Lass uns bitte noch einen Moment hier verweilen““ Der schwarz-haarige Junge lehnte sich zurück und lies sich die Sonne, die durch das dichte Blätterwerk der Bäume kämpfte, auf das Gesicht scheinen. Gerne würde er um Akane einfach den Arm umlegen und sie an sich ziehen. Er mochte ihren Duft. Ihr Haar roch nach Pfirsichen. „Hasst du mich Akane?“ Akane die auf ihren Schoss geblickt hatte, hob den Kopf. „Glaubst du ich hasse dich?“ fragte sie sanft und blickte wieder etwas verlegen auf ihren Schoss. „Als du am Strand die Verlobung gelöst hast, konnte ich den ganzen Hass und die Verachtung die du für mich empfindest in deinen Augen sehen.“ Ranma sagte das sachlich ohne jeden Vorwurf in der Stimme. Es kehrte schweigen ein. Ganz in der Nähe war Vogel gezwitscher zu hören. „Ich hasse dich nicht Ranma.“ antwortete Akane schließlich beinahe im Flüsterton. Obwohl Ranma das vermutet hatte, da sie Extra gegen Reika kämpfte um sie los zu werden, war es schön das von ihr zu hören. Er hatte in seinen Träumen immer wieder ihren hasserfüllten Blick vor Augen und war einige Male deswegen aus dem Schlaf geschreckt. Das hatte ihn mehr beschäftigt, als er zugeben würde. „Reika hatte in der 2. Ferienwoche ein Turnier, dass sie unbedingt gewinnen wollte und hatte mich gebeten sie in den Bergen zu trainieren, da ihr alle erzählten, dass ich der stärkste Kämpfer in der Gegend bin. Nach dem ich deinen Hass zu spüren bekam, hatte ich eh nichts mehr zu verlieren. Deswegen habe ich zugestimmt. Ich hätte nach der 2. Woche wieder kommen können, doch wollte ich mir auch eine Pause gönnen und so haben wir uns die 3. Woche in den Bergen erholt. Das Tunier hat sie übrigens verloren, sie wurde nur zweite.“ Akane war leicht überrascht, dass er ihr das jetzt erzählte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ob sie an seiner Stelle anders reagiert hätte? Es war wahr, dass sie ihm an jenem Tag über alles hasste, doch hatte sich dieser Zorn schnell gelegt und war der Wut gewichen. Akane hätte sich jetzt gerne in ihr Zimmer verzogen und über das, was Ranma gerade gesagt hatte, nachgedacht. Doch nicht mal zum nachdenken kam sie. „Lass uns die ersten 2 Stunden blau machen und ins Aquarium gehen“ schlug Ranma vor. „Du willst schwänzen?“ kam es von Akane entsetzt. „Ja warum nicht, wir hätten eh nur Chemie und kämen jetzt auch noch zu spät. Wir würden die 2 Stunden sowieso nur vor der Tür stehen mit vollen Wassereimern...da können wir genauso ins Aquarium gehen.“ Akane überlegte einen Moment. Wo er Recht hatte, da hatte er Recht...Herr Ikuhara war wirklich streng was Pünktlichkeit anging. „Also gut“ antwortete sie dann schließlich. Das blau-haarige Mädchen konnte es gar nicht fassen, sie würde schwänzen. Sie hatte noch nie die Schule geschwänzt. Die jüngste Tendo wollte gar nicht daran denken, was ihr Vater dazu sagen würde, wenn er das erfuhr und Kasumi! Sie würden sicherlich enttäuscht sein. Aber sie wollte jetzt mit Ranma zusammen sein. Sie wollte mal spontan und nicht immer das brave Mädchen sein. „Dann lass uns gleich los, bevor der Hausmeister hier seinen Kontroll-Spaziergang macht. Am besten wir nehmen eine Abkürzung.“ Kaum war Akane aufgestanden, da hob sie Ranma auch schon auf seine Arme. Sprang in einen Baum und von diesem auf ein Häuserdach, und mit großen, schnellen Sprüngen machte er die Dächer Nerimas mal wieder unsicher. Und das auch noch in aller früh. Wie Gut das auf den Dächern kein reger Verkehr herrschte. Keine 500 Meter von dem Aquarium entfernt sprang er in eine Straße auf der gerade niemand zu sehen war. Von dieser huschten sie vorsichtig zum Aquarium. Akanes Vater war in der ganzen Stadt bekannt und viele Leute wussten, dass sie seine jüngste Tochter war. Sie konnte es sich jetzt nicht leisten, gesehen und dann möglicherweise auch noch bei ihrem Vater verpetzt zu werden. Das hätte die ganze Aktion runiert. Ob Ranma von Anfang an mit ihr ins Aquarium wollte? Sie verstand immer noch nicht, warum er von ihrem üblichen Schulweg geflüchtet war. Aber warum hatte er dann noch so lange mit ihr im Park gesessen? Bei einer günstigen Gelegenheit würde sie ihn fragen... Ranma kaufte für sie zwei Karten an der Kasse, der Verkäufer war regelrecht aus seinem halb schlafenden Zustand geschreckt, als Ranma ihn ansprach. Sie spazierten zusammen hinein und waren nicht überrascht, als sie feststellten das es leer war. Bis auf die Angestellten waren sie vermutlich die einzigen die um diese Zeit ins Aquarium gingen. In der ersten Halle konnten sie viele bunte Fische in Schwärmen bestaunen, sie ließen keins der Fenster aus. Bei Akane kam regelrecht das Kind zum vorschein, sie mochte Fische. Sie hatte ihm mal erzählt, dass ihre Mutter ihr als kleines Kind einen Goldfisch schenkte. Passenderweise hieß dieser Goldi. Doch er starb kurz darauf, als ihre Mutter verstarb. Seit dem hatte sie sich keinen mehr angeschafft. Begeistert blickte Akane in ein großes Fenster in dem es große und kleine Rochen zu betrachten gab. „Ranma, schau doch mal. Ist der nicht süss? Es ist kaum zu glauben, dass der kleine mal so groß wird wie der da hinten. Das ist ein Riese.“ Der verfluchte Junge kam Akanes Aufforderung schmunzelnd nach, doch anstatt sich neben sie zu stellen – Platz war reichlich vorhanden – stellte er sich ganz dicht hinter sie und blickte ihr über die Schulter. Wieder stieg ihm der Duft von Pfirsichen in die Nase. Die Nähe von Ranma blieb Akane nicht unbemerkt und sie spürte wie ihr Herz heftiger zu schlagen begann. Es donnerte ihr regelrecht in den Ohren. Ein Wunder, das er ihr Herz nicht hörte. Ganz leicht, konnte das blau-haarige Mädchen sein Parfüm riechen. Sie war angetan, sich einfach nach hinten an ihn zu lehnen und die Augen zu schließen. Und dann würde Ranma seine Arme um sie legen und sie fest an sich drücken. Er würde ihr ins Ohr flüstern das sie die einzige für ihn wäre und anschließend... „Akane? Akaneeee??“ Akane erschrak aus ihren eigenen Gedanken und drehte sich um, um zu schauen wer sie gerufen hatte – obwohl das eigentlich nur Ranma sein konnte. Ranma grinste sie an. Er war kein Millimeter gewichen, der schwarz-haarige Kerl müsste sich nur etwas runter beugen und schon würde sie seine Lippen schmecken. Akane schoss das Blut in die Wangen bei dem Gedanken. „Lass uns weiter gehen“ murmelte sie, den Blick irgendwohin gerichtet, Hauptsache sie Blicke Ranma nicht in die Augen. Zielstrebig lief sie auf das nächste Fenster zu um darin ein paar Clowns-Fische zu bewundern. Ranma schmunzelte. Hatte es gerade zwischen ihnen geknistert? Für ihn hatte sich das ganz so angefühlt. Es hätte nur etwas beugen seinerseits bedurft und schon hätte er gewusst wie sich Akanes Lippen auf seinen anfühlen. Nur etwas beugen...leise seufzte Ranma. Ob sie ihm eine verpasst hätte, wenn er den ersten Schritt getan hätte? Sicherlich. Ihren Hammer hätte sie gezückt, nach ihm geschlagen wie eine Furie, dabei eins der Fenster zerstört. Millionen Liter von Wasser mit diesem einen Schlag befreit, tausend Fische somit getötet und ER wäre schuld gewesen, weil ER versucht hätte sie zu küssen. Nicht Akane...die den Hammer geschwungen hätte...So und nicht anders, wäre es garantiert gewesen. So war es IMMER. Er trottet Akane nach und so betrachteten sie noch die restlichen Fische. Die Zeit verging viel zu schnell für Ranmas empfinden. Sie hatten gerade alles durch, da war es auch schon Zeit, dass sie sich zurück zur Schule machten. Diesmal sprang er nicht mit Akane auf den Armen über die Dächer Nerimas zurück, sondern mit eiligen Schritten liefen sie zurück. Sie schafften es gerade noch so ins Klassenzimmer bevor es zu den nächsten Stunden läutete. All zu gern hätten ihre Freunde und Klassenkameraden sie darüber raus gequetscht wo sie die ersten 2 Stunden waren, doch war der Lehrer äußerst pünktlich und so mussten sie sich bis zur nächsten Pause gedulden, bis sie die beiden ausquetschen konnten. Als schließlich Ranma, Akanes und sein Fehlen in den ersten beiden Stunden mit verschlafen entschuldigte, die 2 Stunden Mathe mit Herrn Yoru überstanden waren und es zur Pause klingelte, wurden Akane und Ranma regelrecht überfallen. Anders konnte man das gar nicht bezeichnen. Wie so ein Schwarm Geier die sich auf einen Kadaver stürzten. Der reinste Zoo. Ranma wurde von seinen Leuten in die Mangel genommen, Akane von ihren Leuten und innerhalb von 15 Minuten kursierten schon wieder die wildesten Gerüchte darüber was Akane und Ranma wirklich in diesen 2 Stunden getan hatten. Es war furchtbar. Hatten die Leute kein eigenes Privatleben? Es fehlte wirklich bloss noch, dass jemand eine Website für die 2 erstellte und einen auf Gossip-Girl machte, damit ja jeder zu jeder Zeit über das neuste von den beiden informiert war. Ranma kam sich vor wie im Verhör. Und zwar genau so wie man es immer im TV zu sehen bekam. 2 Polizisten, spielten böser und guter Bulle. Es fehlte nur noch, dass eine Schreibtischlampe ihn blendete. Dann wäre alles perfekt. Sie hätten den ganzen Tag schwänzen sollen, dachte sich Ranma. Der Schultag verlief für die zwei noch recht stressig und anstrengend. Akane hatte dauernd die Fraktion Wir-hassen-Ranma, die aus 6 Kerlen aus den niederen Klassen stammen am Hals und Ranma war der böse Bubi der die Kerle zum Mond schickte, wenn sie zu frech wurden. Man musste ja schließlich nicht übertreiben. Nach dem die Schule endlich aus war, lief Akane allein nach Hause. Sie hatte ein bisschen gehofft, das sie Ranma begleiten würde. Zwar würden sie sich die meiste Zeit anschweigen und nur miteinander reden, wenn es gar nicht anders ging, aber das war besser als ganz allein nach Hause zu gehen. Ranma fing nach der Schule eine von Akanes besten Freundinnen ab. Sakura. „Kann ich mit dir reden Sakura?“ fragte er sie, als sie mal ohne Anhang ein paar Schritte ging. „Klar, um was geht es?“ hagte Sakura etwas misstrauisch nach. Sie wusste das Ranma nicht mehr der Feind war, was Akane anging, aber trotzdem. Man konnte ja nie wissen. Der verfluchte Junge deutete mit dem Kopf Richtung Park. „Lass uns ins Park gehen.“ Schlug er vor und schlug die Richtung ein. Sakura folgte ihm. Sie gingen schweigend. Ranma steuerte auf den Spielplatz zu und schwang sich stehend in eine der beiden Schaukeln. Sakura nahm sitzend auf der anderen Platz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)