Schicksalhafte Begegnung von star-angel (Ein Patient zum verlieben) ================================================================================ Kapitel 12: wieder vereint -------------------------- Als Itachi in seiner Wohnung ankam, donnerte er seine Schuhe vor Wut in die nächste Ecke. Wie hatte diese blonde Hexe es nur wagen können, über seinen Kopf hinweg, über das Befinden seines Patienten zu entscheiden und ihn dann einfach diesen inkompetenten Polizisten zu übergeben. Vorerst würde er sich auf seiner Arbeit jedenfalls nicht mehr blicken lassen. Eine gute Ausrede hatte er dank seiner Verletzungen ja eh, warum diese also nicht mal nutzen. Anderenorts brachten die Polizisten den jungen Sasuke Green gerade in eines der Zimmer einer etwas abgelegenen Nervenheilanstalt. Die Beamten waren sich sicher, das den Jungen hier niemand suchen würde oder an ihn heran käme, war diese Anlage doch gut bewacht. Natürlich dienten diese scharfen Kontrolle nicht in erster Linie dazu, dass Unbefugte einfach eindrangen, sondern eher das niemand einfach so verschwand. Dennoch würde die Arbeit der Polizisten, was den Schutz ihres Zeugen anging doch ungemein so um einiges erleichtert sein. Lediglich Detektiv Morrison und der Polizeiarzt blieben bei dem noch schlafenden Knaben in dem spärlich eingerichteten Zimmer. Nur ein Bett, auf welches der Weißhaarige gelegt worden war, zwei Stühle, ein Tisch und ein kleiner Kleiderschrank standen im Raum. Die beiden Männer ließen sich auf die Stühle nieder, um darauf zu warten das Sasuke wieder aufwachte. Während der Wartezeit unterhielten sich die Zwei darüber, wie sie mit dem Jungen verfahren sollten, wenn dieser zu sich kam. Sie waren sich bewusst, dass der Jüngere gewiss mehr als verwirrt und verängstigt sein würde, wenn er sich in dieser fremden Umgebung wiederfinden würde, und dann auch noch mit zwei wildfremden Männer. Dennoch waren sie guter Dinge ihn schnell davon überzeugen zu können, dass sie ihm nicht feindlich gesinnt waren, sondern ihm nur helfen wollten. Gut eine halbe Stunde später sollten sie dann ihre Gelegenheit dazu erhalten, ihre zurechtgelegten Überredungs-und Beruhigungsversuche ausprobieren zu können. Müde schlug Sasuke wieder seine Augen auf. Rechnete damit, wieder in diese schwarzen Seen sehen zu dürfen, welche ihn schon so oft besorgt gemustert hatten. Dieses mal sollte ihm der Blick auf diese dunklen Tiefen jedoch verwehrt bleiben. Den weißhaarigen Jungen irritierte jedoch noch etwas vollkommen anderes. Er war sich nämlich sicher sich in einem anderen Raum zu befinden. Nein, sogar in einem anderen Gebäude. Gut die Decke und die Wände waren genau so weiß wie vorher auch, aber es herrschte hier ein gänzlich anderer Geruch. Den meisten anderen Menschen würde es nicht auffallen. Roch es doch hier, wie auch in dem Zimmer in welchem er zuvor gewesen war, nach Medikamenten und Desinfektionsmitteln, wie in jeder medizinischen Einrichtung. Für Sasuke aber gab es deutliche Unterschiede. Seit frühster Kindheit kannte er diese Gerüche, welche ihn 24 Stunden täglich umgeben hatten. So bemerkte er selbst die feinsten Unterschiede, welche es immer gab. Diese Unterschiede bestanden aus verschiedenen Putzmittel, mehr oder weniger Desinfektionsmittel in der Luft, oder anderem. Erneut wurde er unruhig, begann sich zu bewegen. Ein Rascheln, welches vom Bett zu kommen schien, lenkte die Aufmerksamkeit der anderen im Raum befindlichen Personen auf dieses. Deutlich konnten sie eine Regung unter der dünnen Decke erkennen. Der Junge war also wieder erwacht. Deswegen erhoben sich die Herren und begaben sich zu dem im Bett Liegenden. Sasuke hingegen stützte sich mühselig auf seinen Unterarmen auf. War gerade dabei sich weiter aufzurappeln, in eine möglichst sitzende Position, als er eine Stimme hören konnte. Augenblicklich verkrampfte er sich. Spannte alle Muskeln im Körper an, um sich wehren, oder fliehen zu können, sollte dies von Nöten sein. „Guten Tag Herr Green. Sie befinden sich hier in der Sunshine Nervenheilanstalt.“ Begann der Arzt den Weißhaarigen anzusprechen. „Schön das sie wieder wach sind. Mein Name ist Detektive Morrison und das neben mir ist unser Polizeiarzt Doktor Smithback. Er wird sich ab heute um ihre Genesung kümmern. Ich hätte da einige Fragen an sie, von denen ich hoffe, dass sie mir weiterhelfen können.“ Überfuhren die Älteren den Jungen praktisch. Die beiden Männer kamen immer weiter auf Sasuke zu. Dieser rückte im Gegenzug immer weiter zurück, bis sein Rücken an die Wand, an welcher der Bettkopf stand, stieß. Panisch zog er seine Beine so nah wie möglich an seinen Brustkorb, schlang die Arme um sie und versuchte seinen Kopf zwischen ihnen zu verbergen. Er verstand nicht wo er war, oder was diese Männer von ihm wollten. Sie redeten einfach zu schnell, als dass er sie verstehen konnte. Bisher hatte ja auch noch niemand eine vernünftige oder gar anspruchsvolle Konversation mit ihm betrieben. Doch eines war ihm klar. Diese beiden Männer waren ihm unheimlich. Machten ihm Angst. Auf ihn wirkten sie bedrohlich. Er kauerte sich so weit wie möglich zusammen. Wünschte sich die Kerle würden ihn übersehen. Warum konnte er sich nicht einfach unsichtbar machen? Hinter seinen Augen spürte er ein Brennen. Tränen begannen sich hinter seinen Liedern zu sammeln. Verzweifelt versuchte er sie zurück zu halten. Wo war nur der Mann mit den schönen schwarzen Augen. Warum beschützte er ihn jetzt nicht, hatte er es doch vorher auch getan. Sasuke kniff die Augen zu, wünschte sich weit fort. Es klappte einfach nicht.Weiterhin nahmen seine Ohren knirschende Schritte auf dem Linoleumboden wahr, welche ca. 2 Meter vor ihm scheinbar stehen blieben. Zaghaft öffnete er seine Lieder wieder einen Spalt breit. Erkannte das die zwei Typen sich aufgeteilt hatten. Der Eine stand links, der Andere rechts vom Bett. „Du brauchst keine Angst vor uns zu haben.“ Begann Morrison, streckte dem Jungen in einer freundlichen Geste einen Arm entgegen. Sasuke hingegen verstand dies gänzlich falsch. Der Weißhaarige fühlte sich bedroht. Die Gestiken, Stimmen und Bewegungen gingen ihm zu schnell, er verstand sie daher nicht. Der Junge war sich sicher dieser Fremde wolle ihn grob am Arm packen, auf die Beine zerren um ihm weh zu tun, oder weiß Gott was mit ihm anzustellen. Dies löste bei Sasuke eine Kurzschlussreaktion aus. Adrenalin schoss durch seine Venen. Schnell schlug er den Arm vor sich beiseite. Hatte mit der anderen Hand nach dem neben sich liegenden Kissen gegriffen, welches er umgehend dem Mann entgegen feuerte. Ein direkter Treffer im Gesicht war das Ergebnis. Morrison war durch diesen unerwarteten Angriff so perplex, dass er wie angewurzelt stehen blieb. Der weißhaarige Knabe hingegen nutzte diese Chance, welche sich ihm bot. Hechtete aus dem Bett, auf den rettenden Ausgang, die Zimmertür zu. Dort angekommen zerrte er verzweifelt am Türgriff. Umsonst, denn seine 'Gastgeber' hatten abgesperrt. Hecktisch sah sich der Junge nach einer anderen Fluchtmöglichkeit um. Das Einzige was er allerdings erblicken konnte, war ein Fenster, schräg gegenüber der Tür. Dummer weise wusste er nicht in welchem Stock sie sich befanden. Ein Sprung aus dem Fenster konnte also eine Flucht in den sicheren Tod bedeuten. Außerdem war das bestimmt kein normales Glas, durch das er einfach durch hüpfen könnte. Wohl eher Sicherheitsglas oder ähnliches, war das Fenster ja nicht vergittert. Sasuke bemerkte dass die beiden Typen sich wieder in Bewegung gesetzt hatten, direkt auf ihn zu. In seinem Kopf begann es zu rattern, er ging seine Optionen durch, soweit sein Gehirn das derzeitig zuließ. Flucht? Nein, derzeitig unmöglich. Sich zur Wehr setzen? Keine Chance, dafür war er körperlich viel zu schwach. Seine letzte Möglichkeit, verstecken. Aber wo nur? Zu spät. Eine starke, schwielige Hand griff nach seinem Handgelenk. Holte ihn so aus seinen Überlegungen in denen er sich in seiner Hecktick verirrt hatte. Sasuke zuckte heftig bei der Berührung zusammen, gab jedoch keinen Laut von sich. Fing statt dessen an, den Versuch zu starten, sich aus dem festen Griff zu winden. Schlug mit dem freien Arm nach seinen Peinigern. Zwar traf Sasuke die Älteren oft genug, fehlte es seinen Verteidigungs- und Befreiungsversuchen jedoch an ausreichend Kraft. Die Herren hingegen hatten alle Mühe den Schlägen und Tritten auszuweichen. Schlussendlich reichte es dem Detektive. Immerhin war er kein Sandsack. Außerdem würde sich der Kleinere so irgendwann selbst Verletzten. Da es seine Aufgabe war dies zu Verhindern, platzierte der Mann sich, nach einigem Gerangel, hinter Sasuke. Schlang seine Arme fest um den zierlichen Oberkörper. Fixierte so problemlos die dünnen Ärmchen. Die Panik des Weißhaarigen hatte sich derweil ins unermessliche gesteigert. Unfähig noch einen klaren Gedanken fassen zu können schlug und trat der Junge blind um sich. Alles erfolglos. Heiße, salzige Tränen liefen unkontrolliert über seine eingefallenen, grauen Wangen. Sasuke bemerkte dies nicht einmal, so aufgewühlt war er. Der geschwächte Körper zitterte stark. Dennoch gab er immer noch keinen Mucks von sich. Eine letzte Chance um aus dem Schraubstockgriff zu entrinnen kam ihm in den Sinn. Ohne weiter darüber nachzudenken biss er Detektive Morrison in den Unterarm. So fest wie möglich vergrub er seine Zähne in dem zähen Fleisch. „Au, verdammt.“ Fluchte der Mann als ein stechender Schmerz durch seinen Unterarm schoss. Reflexartig ließ dieser von seinem 'Gefangenen' ab, presste die andere Hand auf die Bisswunde, aus welcher sogar etwas Blut floss. Blitzschnell verkroch der Junge sich. Machte sich zwischen Bett und Wand so klein wie nur möglich. Doktor Smithback begutachtete kurz Morrisons Arm. Die Wunde war nicht besonders schlimm. Deswegen wanden sich die Beiden wieder dem Häufchen Elend am Bett zu. Morrison bemühte sich zwar erneut ein freundliches Gesicht aufzusetzen, aber am Ende schaffte er es doch nicht, zu verbergen wie sauer und angefressen er war. „Nun stell dich nicht so an, wir tun dir doch nichts.“ Knurrte er. Sasuke hingegen kauerte sich noch weiter zusammen. „Lassen sie es mich versuchen Detektive.“ Schlug der Arzt vor. Nachdem Morrison mit einem Nicken bestätigte, begann der Arzt. „Hallo Sasuke. Wie gesagt ich bin Arzt. Wir haben dich hier her gebracht, um dich vor deinem Vater besser schützen zu können. Du siehst, wir sind also die Guten. Angst brauchst du vor uns daher nicht haben. Sei ein braver kleiner Junge und gib mir deine Hand. Wir legen dich dann wieder schön ins Bett, und du beantwortest Detektiv Morrison brav seine Fragen. Na los komm schon.“ Drängte Smithback. Sasuke aber igelte sich noch weiter ein, auch wenn dies unmöglich schien, sagte aber immer noch nichts. Sein Körper zitterte immer heftiger. Mittlerweile so stark wie Espenlaub. Auch die Tränen waren noch nicht vererbt, nahmen sogar noch zu. >Ich will hier weg. Bitte, bitte hilf mir doch.< Huschte es wie bei einer kaputten Schallplatte, immer und immer wieder durch Sasukes Gedanken. Vor Augen hatte er dabei stets Itachis freundlich lächelndes Gesicht. Morrisons Geduldsfaden war seit der Bissaktion zum zerreißen gespannt. Als der Weißhaarige auf den Polizeiarzt nun auch keinerlei Reaktion für eine Kooperation zeigte, riss dieser Faden endgültig. Wütend und etwas zu grob packte er Sasuke fest am Arm und zog ihn auf die Beine. „Schluss jetzt mit dem Mist. Ab ins Bett Bursche,“ bellte er bestimmend. Der Jüngere fand daran keinen Gefallen. Mit aller Kraft, die ihm noch zur Verfügung stand, stemmte er sich gegen den Polizeibeamten. „Ich halte das für keine gute Idee Detektive.“ Schaltete Smithback sich ein. „Ach, halten sie doch die Klappe und helfen mir lieber.“ War Morrisons gezischte Antwort. Der Arzt gab sich geschlagen, griff in eine seiner Taschen des Arztkittels und zog eine Spritze daraus hervor. Die Plastikkappe wurde geschickte mit den Zähnen abgezogen, woraufhin er sich wieder zu den Zwei kämpfenden drehte. „Dann halten sie den Jungen wenigstens fest, dann kann ich ihm eine Beruhigungsspritze geben.“ „Sie haben gut reden, der Zwerg hat mehr Kraft als man ihm ansieht. Jagen sie ihm das Teil einfach irgendwo rein.“ Der Mediziner schüttelte resignierend den Kopf, kam der Aufforderung aber nach. Nun, besser gesagt, er versuchte es zumindest. Bevor er Sasuke die Nadel jedoch in den Oberarm bohren konnte, landete die Spritze auf dem Boden, wo das Gehäuse klirrend zersprang. Bei der Rangelei mit dem Polizisten traf eine seiner Hände den Arzt und schleuderte ihm so das Teil aus den Händen. „Verflixter Bengel. Jetzt reicht es aber.“ Presste Smithback zwischen den Zähnen hervor. Danach stürzte auch er sich in das Getümmel. Sasuke wehrte sich Tapfer weiter. Spürte wie seine Kräfte immer weiter schwanden. Fünf weitere Minuten versuchte er sich zu befreien, durch die immer weiter abnehmende Gegenwehr schaffte es der Detektive dann seine Handgelenke zu ergreifen. Kurz darauf sackte Sasuke auf Grund der Erschöpfung auch schon in seinen Armen zusammen. Schnell ergriff der leicht korpulente Mann den in sich zusammensinkenden Körper, und verfrachtete ihn wieder aufs Bett. „Mein Gott, ich hätte nie gedacht, das in dem Knaben so viel Energie steckt. Der hat uns echt ganz schön auf Trab gehalten.“ „Sie haben Recht. Es währe besser, wenn wir den Knaben am Bett fixieren. Nicht das uns sowas noch mal passiert, wenn er wieder aufwacht.“ Schlug der Arzt vor. Gesagt getan. Umgehend wurde das Bett gegen eines mit ledernen Fesseln für Arm- und Beingelenke ausgetauscht, in welchem der Grauhäutige auch gleich festgeschnallt wurde. Mittlerweile war es Nachmittag. Itachi saß zu Hause auf seiner Couch im Wohnzimmer, nippte hin und wieder immer mal an einer Tasse heißen Tee, und starte sauer auf den Fernseher. Was gerade lief war ihm gänzlich egal. Er hatte den Kasten eh nur eingeschaltet um sich abzulenken. Half nur nichts. Immer wieder dachte er an das Gespräch, welches er vor ein paar Stunden mit der blonden Klinikleiterin geführt hatte. Deswegen kochte er nämlich immer noch vor Wut, und bekam nicht ein Wort der laufenden Sendung mit. Ein Klingeln zog schließlich seine Aufmerksamkeit an. Irritiert blickte er sich um. >Von wo kommt das?< Seine Augen wanderten weiter durch den Raum, entdeckten schließlich die Lärmquelle. >Das Telefon.< Schnell sprang Itachi auf und eilte zu diesem um abzuheben. Gerade rechtzeitig schnappte er sich den Hörer. „Ja Uchiha.“ „Ach du bist doch da?“ Konnte er Kakashis Stimme aus der Leitung hören. „Ich wollte gerade auflegen.“ „Wie du hören kannst, bin ich doch hier, also was willst du, Kakashi?“ Gab der Jünger nun sarkastisch von sich. „Und ich warne dich, wehe es ist nichts wichtiges!“ „Ach so freundlich wie eh und je mein Lieber, was? Dennoch solltest du mir lieber gut zuhören, denn das was ich dir zu sagen habe, wird dich garantiert interessieren. Es geht nämlich um deinen kleinen Patienten, den mit den weißen Haaren und der gräulichen Hautfarbe.“ „Um Sasuke?“ Schrillte seine, gerade viel zu hohe, Stimme durch den Hörer. „Was ist mit ihm. Ist er verletzt oder etwa wieder entführt worden? Nun sag doch was Kakashi. Lass mich hier nicht dumm sterben.“ „Wenn du mich auch mal zu Wort kommen lassen würdest, würde ich dich ja wirklich gerne auf den neuesten Stand bringen.“ „Ist ja gut, ich hab ja verstanden, aber nun mach bitte endlich Kakashi.“ Entschuldigte sich Itachi schnell. „Na bitte geht doch. Also gut. Die Sache ist die, unsere liebe Polizei kommt mit dem Jungen wohl nicht wirklich klar. Ich habe Tsunade dann darüber aufgeklärt, dass du recht gut mit ihm ausgekommen bist. Nun will sie dich umgehend in ihrem Büro sprechen. Ich vermute, es geht darum, das man dem Krankenhaus, speziell dir, wieder die Verantwortung für ihn übergibt. Also, schwing deinen Hintern augenblicklich hier hin, solltest du ihn wieder haben wollen.“ Gab sein Vorgesetzter unbeteiligt von sich. „Was wirklich? Beschäftige sie noch ein Weilchen, ich bin gleich da, aber bitte, bitte halt sie bis dahin noch hin.“ Schnatterte er noch in den Hörer, bevor dieser unsanft auf die Gabel fiel. Nach seinem Jackett greifend, welches dann umständlich angezogen wurde, war es immerhin nicht einfach, es im gehen anzuziehen, stürmte er zur Wohnungstür. Die Schuhe wurde im weiterstolpern mehr oder weniger angezogen. Wen interessiert es schließlich ob die Schnürsenkel zu sind, oder nicht. Unten in den Wagen gesprungen, und mit Vollgas wieder zur Klinik. Jetzt hatte er ausnahmsweise mal Glück mit dem Verkehr, kam verhältnismäßig gut und zügig voran. Schnell noch den Wagen in der nächst besten freien Parkbucht versenkt, und hoch in das Büro des blonden Drachen gehetzt. Gänzlich außer Atem traf er oben ein, wo er umgehend die entsprechende Tür aufriss, nur um keuchend, mit einer Hand auf den Knien abgestützt stehen zu bleiben. „Sie … sie wol... wollten mich … sprechen, we... wegen Sasuke Green.“ Japste er vor sich hin. „Oh Doktor Uchiha. Das ging aber schnell. Ja genau, ich wollte sie wegen dem jungen Herrn Green sprechen. Also die Herrschaften hier,“ dabei deutete sie mit einer ausladenden Bewegung auf zwei Männer, von Itachi aus gesehen auf der rechten Seite, vor Tsunades Schreibtisch, von denen er den einen als Detektive Morrison identifizierte, „kommen mit ihm, sagen wir mal nicht ganz klar. Wie mir Doktor Hatake jedoch erklärt hat, hatten sie einen guten Draht zu dem jungen Herrn Green. Stimmt das?“ Flüchtig warf Itachi einen Blick aus den Augenwinkeln zu Kakashi, welcher auf der linken Schreibtischseite stand. >Danke Kakashi.< „Ja das stimmt. Bisher bin ich sehr gut mit dem Jungen zurecht gekommen und konnte ihn jedes mal beruhigen.“ Antwortete er Tsunade, ließ sich dabei nichts von seiner inneren Nervosität anmerken. Er stellte sich gerade auf eine längere Diskussion ein um seinen Patienten zurück zu bekommen, als er verwundert bemerkte, das die Blondine verstehend nickte, und ihren weiteren Worten lauschte. „Nun gut, am Besten werden sie die Herren gleich in die Nervenheilanstalt begleiten und den Jungen hierher zurückbringen.“ Übermütig durch einen so einfachen Sieg, wagte sich der junge Medizinern etwas weiter vor. „Wenn sie gestatten Frau Direktorin, hätte ich da Einwände. Ich halte es für besser, wenn wir den Jungen nicht wieder hier ins Krankenhaus bringen würden. Die Gefahr einer erneuten Entführung, oder eines Zwischenfalles wie bereits mit Doktor Sasoris Assistenzarzt, halte ich für zu hoch. Außerdem ist es bestimmt nicht besonders gut, wenn ich mich hier aufhalte, obwohl ich nicht komplett Arbeitsfähig bin. Ich würde daher Vorschlagen, den Jungen bei mir in der Wohnung einzuquatieren. Meine Wohnung ist groß genug. Ich habe da noch ein freies Gästezimmer, in welchem ich ihn unterbringen kann. Da sein Vater nicht weiß, wo ich wohne, bestände von dieser Seite auch kein wirkliches Risiko.“ Erläuterte er seine Idee. Das Tsunade diese Idee nicht gefiel, war ihren Gesichtszügen deutlich abzulesen. Daher schaltete sich Kakashi geschwind ein. „Ich halte diesen Einfall für sehr gut. Durch die Krankschreibung dürfte Doktor Uchiha sich ja normalerweise nicht hier aufhalten. Das Doktor Green hier erneut den Betrieb durcheinander bringt, weil er seinen Sohn entführen will, würde sich auch erübrigen. Damit währe doch uns allen gedient. Was meinen Sie Frau Direktorin.“ Zähneknirschend schloss die blonde Frau ihre Augen, atmete hörbar durch und schüttelte schlussendlich den Kopf. „Von mir aus. Tun sie, was sie nicht lassen können, wenn ich dann endlich meinen Frieden habe.“ „Vielen Dank.“ Bedankte Itachi sich unter einer höflichen Verbeugung. „Ist ja gut. Machen sie lieber das sie weg kommen, bevor ich es mir noch anders überlege.“ Umgehend kamen die Anwesenden dieser Aufforderung nach. Itachi fuhr dem Detektiv, und dem, wie er vorgestellt wurde, Polizeiarzt hinterher. Vor einem großen weißen Gebäude abgelegen der City, von einem hohen Metallzaun umringt, hielten sie dann an. Dem Schwarzhaarigen lief es bei diesem Anblick kalt den Rücken runter. Selbstverständlich zeigte er dies nicht. Gemächlich schritten die beiden Männer vor Itachi durch einige Gänge. Endlich kamen sie dann bei einem abgesperrten Raum an. Doktor Smithback sperrte auf und sie traten ein. Kaum betrat Itachi den Raum ruhte sein Blick auf einer im Bett liegenden Gestalt. Bei dem was seine Augen allerdings sahen, blieb er wie versteinert stehen. Im Bett lag Sasuke. Arme und Beine waren fest am Bett fixiert. Machten freies Bewegen, gar aufstehen unmöglich. Der Junge wirkte katatonisch. Itachi war geschockt. Ein Ruck ging durch seinen Körper, der ihn zum Bett eilen ließ. Am Ziel angelangt sah er erst das ganze Ausmaß Sasukes Zustand. Paralysiert lag dieser auf der Matratze. Die Augen starr an die Decke gerichtet. Sie wirkten leer. Deutlich konnte man noch Tränenspuren auf seinen Wangen erkennen. Vorsichtig, als würde Sasuke zerbrechen, legte er eine Hand auf die kalte, graue Wange. Doch Sasuke reagierte nicht. Wutendbrand wirbelte sein Kopf zu den Anderen herum. „Was in Gottes Namen habe sie sich dabei gedacht?“ Fauchte er. „Nun ja wissen sie das war ...“ Weiter kam sein Kollege nicht. „Vergessen sie es. Ich will ihre Ausflüchte gar nicht erst hören. Verschwinden sie lieber. Ab hier über nehme ich.“ „Aber ...“ „Nichts aber. Raus, habe ich gesagt, oder ich schmeiße sie eigenhändig aus dem Zimmer!“ Ihrer Gesundheit zur liebe kamen die beiden Männer der Drohung nach. Itachi widmete sich wieder Sasuke. Vorsichtig und so schnell wie möglich löste er die Fesseln. Redete dabei auf Sasuke ein, welcher ihn nicht mal eines Blickes würdigte. Von seiner Umwelt nahm er nichts mehr wahr. Aber Itachi war nicht gewillt aufzugeben. Immer weiter sprach er beruhigend mit dem Jüngeren, strich zärtlich über dessen Wangen oder Arme. Legte seine Hand sanft auf den sich ruhig hebenden und senkenden Brustkorb. Plötzlich neigte sich Sasukes Kopf in seine Richtung. Er starrte den Schwarzhaarigen an. Itachi hatte das Gefühl er könne regelrecht sehen wie etwas wie Erkennen in den schwarzen Augen seines Gegenübers erkennbar wurde. Die Augen des Jüngeren füllten sich wieder mit Leben, begannen feucht zu glänzen. Dann geschah es. Der junge Medizinern hatte keine Möglichkeit zu Reagieren so schnell ging alles. Zwei dünne gebrechliche Ärmchen schlangen sich um seinen Hals. Ein schmächtiger Körper der sich an seinen drückte, und ein Gesicht welches sich in seinem Hemd zu verkriechen versuchte. Automatisch legte Itachi seine Arme um den stark zitternden Körper vor sich. Leicht zuckte er zusammen als ein leises Schluchzen an seine Ohren drang. Ebenfalls bemerkte er, das sein Hemd an der Brust feucht wurde. Es brach Itachi beinahe das Herz als dieses hilf- und wehrlose Geschöpf in seinen Armen so herzzerreißend weinte. Der Arzt hob eine seiner Hände. Legte sie behutsam auf den Hinterkopf des Weißhaarigen. „Schhhht Sasuke. Alles ist wieder gut. Ich bin ja da. Du brauchst nicht mehr weinen. Ich bin ja endlich wieder da. Es tut mir so unendlich Leid das ich nicht bei dir sein konnte, um zu verhindern das diese Trottel dich so behandeln. Nochmal passiert das nicht. Du kommst mit zu mir. Dort kommt niemand rein von dem ich es nicht will. Da bist du wirklich in Sicherheit. Ich verspreche es, mein Engel. Alles wird gut, du brauchst wirklich nicht mehr weinen. Schhh schh schhhh.“ Schleppend verebbte das Schluchzen. Der junge Körper beruhigte sich allmählich wieder. Zögernd wurde der Kopf mit der weißen Wuschelmähne angehoben, die Arme rutschten von Itachis Hals zu dessen Brust, wo sie sich fest krallten. Tränen verschleierte Augen blickten in seine. Schienen zu fragen ob dies wahr ist. Itachi schenkte ihm ein sanftes Lächeln zur Bestätigung und wischte zärtlich die über die Wangen laufenden Tränen fort. „Du bist doch damit einverstanden, das ich dich mit zu mir nehme, oder?“ Während er diese Frage stellte, beobachtet der Schwarzhaarige Sasuke genau. Ein kaum merkliches Nicken war seine Antwort, welche sein Lächeln noch sanfter werden ließ. Behutsam legte er Sasukes Gesicht wieder an seine Brust an, welche dieser sich sogleich anschmiegte. Der Jüngere genoss die Wärme des anderen Körpers, welche er schon einmal spüren durfte. Genießerisch schloss er die Augen. Sog Itachis Duft tief ein. Bewegte sich mit dem beruhigenden heben und senken der starken Brust. Er fühlte sich unendlich wohl. Etwas wühlte sich durch seine weiße Strubbelmähne und begann ihn am Hinterkopf zu kraulen. Sein Körper entspannte sich, wodurch er tonlos aufseufzte. Müdigkeit machte sich in ihm breit. Ließ seine Glieder Blei schwer werden. Im Halbschlaf bemerkte er noch, wie starke Arme ihn hoch hoben, bevor er gänzlich ins Traumland driftete. Vorsichtig schritt Itachi durch die Anstaltsgänge, bedacht darauf, den in seinen Armen Liegenden nicht zu wecken. Dieser schlief gerade seelenruhig an ihn kuschelte. Die Hände klammerten sich weiterhin ins Hemd seines Retters. Ohne sie anzusprechen, oder gar eines Blickes zu würdigen, ging Itachi an den Verursachern von Sasukes jüngsten Qualen vorbei. Er steuerte direkt sein Auto an. in welchem er, wie schon einmal, den Kleineren verfrachtete. Bedächtig fuhr er dann nach Hause. Sasuke schlief noch immer als sie in Itachis Wohnung ankamen. Oben angelangt sperrte Itachi die Tür auf und streifte die Schule mit den Füßen ab. Dann trug er Sasuke ins Gästezimmer, welches sich gleich rechts neben dem Eingang befand. Im Zimmer war es stockdunkel. Lediglich das einfallende Licht aus dem Flur erhellte es etwas. Gerade genug das der junge Arzt nirgends dagegen lief. Der Jüngere wurde auf das Bett gelegt und zugedeckt. Itachi setzte sich zu ihm auf die Bettkante. Nahm die kalte Hand seines neuen Mitbewohners in die seinige. Strich hauchzart immer wieder über sie. Beobachtete das zierliche Gesicht, welches zum Ersten mal friedlich und ohne Angst wirkte. Lautlos seufzte er auf. >Was wird wohl noch alles passieren. Der arme Junge hat doch schon so viel Leid ertragen müssen. Kann nicht endlich Schluss damit sein?< Auch Itachis Lieder wurden jetzt immer schwerer. Seine sanften Streicheleinheiten wurden langsamer, bis sie gänzlich zum erliegen kamen. Der Kopf war auf die Brust gesunken, die Atmung ruhiger, tiefer und entspannter. Nun schliefen beide friedlich. Sasuke im Bett liegend, und Itachi auf der Bettkante sitzend. So beschaulich die Szene auch wirkte, war wirklich bereits alles ausgestanden? Eine Antwort auf diese Frage würde gewiss der nächste Tag liefern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)