Schicksalhafte Begegnung von star-angel (Ein Patient zum verlieben) ================================================================================ Kapitel 24: Von Irrenärzten und Gerichtsverhandlungen ----------------------------------------------------- Der nächste Morgen kam für Sasuke nach dieser Nacht viel zu schnell. Am liebsten wäre er einfach im Bett liegen geblieben, aber Itachi war unerbittlich. Zwar hatte der Kleine es mit Betteln und seinem Chibi-Blick geschafft, noch weitere 10 Minuten kuscheln raus zu schlagen, doch mehr war einfach nicht drin. Während der Ältere sich erhob und seine Sachen anzog, verkroch der Weißhaarige sich wieder gänzlich in der molligen warmen Decke, die immer noch den Geruch seines schwarzen Engels verströmte. Lediglich für die Augen ließ er einen Schlitz frei, um durch diesen noch hervorlugen zu können, um den Schwarzhaarigen beim ankleiden begutachten zu können, wodurch sich die Wangen des Jüngeren vor Scharm seines Handelns wegen röteten. Nachdem Itachi fertig angezogen war, drehte er sich wieder dem immer noch im Bett Liegenden zu, konnte jedoch nur einen Hügel aus Decken ausmachen, was ihn aufseufzen ließ. Beim Nähertreten erkannte er dann noch zwei schwarze Seen aus den Untiefen der selbst gebastelten Höhle hervor schauen. „He mein Kätzchen, raus aus den Federn. Wir müssen uns schließlich fertig machen für unsere Verabredung gleich, die du wie ich annehme nicht vergessen hast oder?“ Als Antwort auf die gestellte Frage rollte sich Sasuke in seinem Versteck zu einem Knäuel zusammen und tat einfach so, als hätte er den Anderen nicht gehört. Verdattert auf Grund dieses nicht erwarteten Verhaltens zog Itachi eine Augenbraue hoch. >Was soll das denn werden?< „He Sasuke, hast du nicht gehört? Raus aus den Federn.“ Statt der Aufforderung jedoch folge zu Leisten, konnte der Ältere erkennen, wie sein Schützling sich noch kleiner machte. >Na warte Bursche, so kommst du mir nicht davon.< „Sonderbar, ich dachte Sasuke sei noch im Bett, aber das kann nicht sein, sonst wäre er jetzt ja raus gekommen.“ Begann Itachi scheinheilig in lautem Ton vor sich hin zu erzählen, dabei entging ihm das Zusammenzucken unter der Decke keinesfalls. „Dann werd ich ihn wohl im Rest der Wohnung suchen müssen. Vielleicht ist er ja im Bad?“ Statt aber das Zimmer zu verlassen, trat er so leise wie nur möglich ans Bett heran. Schuldbewusst kugelte sich der Weißhaarige weiter ein, fühlte sich plötzlich ganz furchtbar. >Ich kann mich Itachi gegenüber doch nicht so verhalten und das nur weil ich Angst vor diesem Arzt habe, zu dem mich Itachi heute bringen will. Bestimmt ist er deswegen böse mit mir.< Nachdenklich kaute er auf der Unterlippe. >Vielleicht kann ich mich ja irgendwie aus dem Zimmer in die Küche schleichen und so tun, als sei ich wirklich schon aufgestanden als er sich anzog?< Viel weiter kam er jedoch nicht in seinen Überlegungen, da sich auf einmal ein schweres Gewicht auf ihm befand. Auf gewünschter Höhe blieb der Schwarzhaarige vor der Matratze stehen, den Blick fest auf dem Deckenhaufen gerichtet, auf dem Gesicht ein fieses Grinsen. Er konnte das schlechte Gewissen des Anderen förmlich spüren. Mit einem beherzten Sprung verfrachtete er sich dann nicht nur ins Bett, sondern genau auf sein Schmusekätzchen, welches einen erschrockenen Schrei von sich gab, der jedoch fast gänzlich von der Decke verschluckt wurde, wodurch es eher nach einer Art ersticktes Quietschen klang. Die Arme hatte der Ältere um das nun zitternde Bündel geschlungen. „Sieh mal einer an, wen haben wir denn da?“ Raunte er gegen den Stoff, unter welchem das Zittern augenblicklich erstarb, als der Jüngere begriff, wer ihn da gerade angesprungen hatte. Erleichtert atmete Sasuke tief durch. Bei seinem Angreifer handelte es sich nur um Itachi und nicht um irgendeine Gefahrenquelle, denn die war der Schwarzhaarige nun wahrlich nicht für ihn. Gedämpft vernahm er die Stimme seines Beschützers. „Hat sich da etwa ein kleines Kätzchen eingeschlichen? Wollen wir doch mal schauen.“ Als nächstes spürte er zwei Hände, welche sich vorwitzig unter seinen Schutzwall geschlichen hatten und nun begannen ihn sanft in die Seiten zu zwicken, oder anderweitig zu begrabbeln. Natürlich konnte er dies nicht ignorieren, wand sich hin und her, begleitet von seinen eigenen Glucksern, Kichern und leichtem Lachen. „Welch sonderbare Geräusche für ein kleines bepelztes Tier. Schauen wir doch mal nach um welch sonderbares Geschöpf es sich tatsächlich handelt.“ Erneut fiepste der Weißhaarige auf, weil die starken Arme sich wieder um seine schlanke Hüfte legten und er mit einem Ruck fast um 360° gedreht wurde, womit er nicht im entferntesten gerechnet hatte. Ein leichter Schwindel hatte von seinem Kopf Besitz ergriffen, bekamen ihm solch schnelle Bewegungen ganz und gar nicht gut. Danach fühlte er kühle Luft ihm entgegenströhmen, weil die Decke kurz gelüftet worden war. Nachdem er die Augen wieder öffnete, welche er wegen der ungeplanten Drehung fest zugekniffen hatte, musste er seine Augen weit Aufreißen, wegen dem was er vor sich erkannte, oder besser wen er vor sich erkannte. Denn er blickte in die zwei schwarzen Seelenspiegel der neben ihm liegenden Person, bei welcher es sich um niemand geringerem als seinem schwarzen Engel handelte. Sein, wegen der Situation wild pochendes Herz, beschleunigte sich noch einmal um so einiges, genau wie auch seine Atmung. Ebenfalls seine Wangen erstrahlten in einem zarten rose Ton. >Warum ist er mir so nah? Hoffentlich sieht er nicht, dass ich mal wieder rot bin. Warum werd ich überhaupt rot?< Weitere Gedanken konnte Sasuke jedoch nicht formen, da ihn die Lippen seines Bettgenossen in die Realität zurück holten und seine Augen noch größer werden ließen, lag dieses weiche Paar jetzt gerade auf seinen eigenen. Leider waren sie bereits schon wieder verschwunden, bevor sie wirklich auf Sasukes Gegenstücken zur Ruhe kamen. „So mein Kätzchen, jetzt aber raus aus den Feder, sonst kommen wir noch zu spät und das wollen wir doch nicht, oder? Ich überlege mir auch eine ganz tolle Überraschung zur Belohnung für dich Engelchen. Na, ist das nicht mal ein Angebot?“ Fragte Itachi lieb nach, stupste das niedliche Näschen seines Engelchens mit seiner eigenen noch kurz neckisch an, bevor er rückwärts aus dem Bett kroch. Statt wie vorhin aber dem Jüngern zu überlassen das schützende Bett selbstständig zu verlassen, drehte er den Kleine so, dass er dessen Rücken vor sich hatte, schnappte danach behände den zierlichen Körper, welcher einfach mitgezogen wurde. Normalerweise hätte sich der Weißhaarige gewehrt, sich versteift, oder Angst gehabt, bestand immerhin die Gefahr, dass sie Beide stürzten und sich auf dem Boden wiederfanden, wobei Sasuke die eindeutig peinlichere Pose innehaben würde, weil er schließlich auf Itachi läge, aber dem war seltsamer weise nicht so. Der Grund dafür war wahrlich simpel. Er vertraute Itachi voll und ganz. Niemals würde der Ältere ihn wissentlich einer Gefahr aussetzen. So stand er keine Minute später mit dem Rücken an die Brust des Älteren gelehnt, dieser hielt seine Arme vor Sasukes Oberkörper verschränkt. Während der Kleinere sich weiter in die schützenden Arme kuschelte lehnte Itachi seinen Kopf seitlich an Sasukes um ihm ins Ohr flüstern zu können. „Siehst du Großer, schon liegst du nicht mehr im Bett, sondern stehst. War doch gar nicht so schwer. Jetzt müssen wir dich nur noch anziehen. Ich würde mich mit Freuden darum kümmern dir dabei zur Hand zu gehen. Oder möchtest du es doch lieber selbst erledigen?“ Bei der Vorstellung wie der Größere ihm beim Ankleiden helfen würde schoss eine beträchtliche Menge Blut in den jungen Kopf. „N-nein, schon … schon gut. Ich ich schaff das schon al-alleine.“ Brabbelte er sich in seinen nicht vorhandenen Schnurrbart. „Na gut mein Kätzchen, ganz wie du willst. Solltest du jedoch nicht in aller spätestens 5 Minuten ebenfalls bei Mutter und mir in der Küche erscheinen, werde ich wiederkommen und dir trotz allem helfen, ob du willst oder nicht. Das ist ein Versprechen.“ Schnurrte er in das empfindliche Ohr, registrierte überaus zufrieden den kleinen Schauer, den er Sasuke dadurch bescherte. Schnell hauchte er noch einen zarten Kuss in die Halsbeuge des Jüngeren, welcher deswegen kichernd versuchte den freien Platz an der Halsbeuge zu schließen, indem er die Schulter hoch zog und den Kopf schräg legte. >Ich bin einfach viel zu kitzelig.< Huschte es ihm durch den Kopf, als er traurig feststellte, dass der Ältere nun von ihm abließ und wirklich das Zimmer verließ. Einen Moment blieb er noch unschlüssig stehen, die Augen weiterhin auf die Tür gerichtet. >Ich sollte mich wohl wirklich besser fertig machen, sonst geht mir Itachi am Ende wirklich noch zur Hand, denn ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass er das nicht einfach nur so dahin gesagt hat.< Widerwillig schlüpfte der Jüngere nun doch in eine ausgewaschene blaue Jeans und ein schwarzes Shirt. Flink huschte er noch kurz ins Bad, um sich wenigstens einer kurzen Katzenwäsche zu unterziehen, bevor auch er die Küche betrat, wo Mikoto und ihr Sohn bereits am Tisch bei einer dampfenden Tasse Kaffee saßen. „Morgen Sasu-chan.“ Trällerte die Frau gut gelaunt und stand auf. „Sets dich mein Schätzchen. Frühstück ist schon fertig. Ich werde dir gleich was auftun. Dein Kakao dürfte auch gleich fertig sein, dann werden wir alle in Ruhe frühstücken.“ Folgsam nahm der Jüngste im Raum auf seinem üblichen Stuhl platz, als auch schon ein Teller vor ihm platziert wurde, so wie auch eine gefüllte Tasse. Friedlich speiste man, wobei Sasuke besonders still blieb, ihm war heute einfach nicht nach reden, nicht das er bis jetzt sehr gesprächig gewesen war. Nachdem sie dann fertig waren, scheuchte Mikoto die zwei Männer auch gleich wieder aus ihrem Heiligtum, um den Abwasch in Ruhe erledigen zu können. Der Weißhaarige trat einige Schritt weit ins Wohnzimmer, verharrte dann aber wieder. >Und was nun?< Eine Hand umschloss sein Handgelenk und zog ihn zum Sofa. Der Ältere setzte sich, zog einmal kräftig, jedoch nicht brutal an dem eroberten Arm, so das durch den entstehenden Ruck das Gewicht eines Körpers auf ihn fiel. Selbstverständlich war dies Absicht gewesen, die einfachste Möglichkeit seinen Kleinen wieder ganz nah bei sich zu haben, daher hatte er seine Arme ja auch umgehend bereit gehalten, damit er sein Kätzchen auffangen konnte, welches zum wiederholten male heute vor Schreck aufquietschte. Verkrampft hing er in Itachis Armen, die Hände hatte er zum Abfangen verwenden wollen, weshalb sie nun auf dem Oberkörper des Älteren ruhten. Sein Herz klopfte aufgeregt, wie die ersten schnellen Flügelschläge eines jungen Vögelchens. Der Schwarzhaarige achtete darauf jedoch nicht im geringsten, legte seelenruhig seinen einen Arm um Sasukes Hüfte, mit dem Anderen griff er dem Kleinen in die Kniekehlen. So war es ein leichtes für ihn sein Kätzchen quer auf seinen Schoß zu verfrachten. Der Jüngere entspannte sich wieder, bettete seinen Kopf auf die starke Schulter und schloss genießerisch die Augen, als er Itachis streichelnde Hand am Rücken spürte. „Wir haben noch knapp 30 Minuten bis wir uns auf den Weg machen müssen, wenn wir pünktlich um 10:15 Uhr beim Termin erscheinen wollen.“ Verkündete der Ältere leise, während er seinen eigenen Kopf gegen den des Weißhaarigen lehnte. „Stellt sich nur die Frage, was wir so lange machen wollen. Möchtest du gerne noch ein bisschen lernen? Wir könnten auch etwas fernsehen, oder wir bleiben einfach so hier sitzen und kuscheln noch ein Weilchen, wenn dir das lieber ist.“ Schlug Itachi vor. „So bleiben.“ Nuschelte Sasuke zaghaft, vergrub den Kopf daraufhin in Itachis Halsbeuge, wo er versuchte den Geruch des Älteren so unauffällig wie nur möglich in sich aufzusaugen. Genoss weiterhin die liebevollen Streicheleinheiten, welche man ihm zu teil werden ließ. Lange sollte es jedoch nicht dauern, bis der Liebkoser die Stille brach. „Was hast du Engelchen?“ „Nichts,“ kam die leugnende Antwort. „Lüg mich nicht an Sasuke. Ich seh doch, dass dich was beschäftigt. Los sag es mir. Danach fühlst du dich gleich besser und es ist nicht mehr so schlimm.“ Gewiss hatte sein schwarzhaariger Engel Recht mit dem was er sagte, dennoch musste sich der Jüngere überwinden um den Mund auf zu machen, weshalb er auch ein bis zwei Minuten benötigte. Zeit die ihm vom Älteren gewährt wurde. „Ich, ich hab ein bisschen Angst vor dem Gespräch mit diesem fremden Mann. Was ist, wenn, wenn er mich von hier, von dir, wegholen will?“ Gab er offen und ehrlich zu. Sein Blick war gesenkt als er dies sagte, sein Körper in sich gekauert. Plötzlich stießen ihm zwei schlanke Finger gegen die Stirn, veranlassten ihn so, seinen Blick wieder zu heben. Fragend sah er Itachi an, konnte nicht glauben was gerade geschehen war, daher tastete seine linke Hand auch nach der Stelle in der Mitte seiner Stirn, die tatsächlich gerade von dem Zeige- und Mittelfinger des Älteren angestoßen worden war. „Mein Dummerchen. Mein süßes kleines Dummerchen. Glaubst du wirklich Mutter oder ich würden das so einfach zulassen? Einfach nur zusehen, wie man dich von uns wegreißt?“ Er legte eine kleine dramaturgische Pause ein, seine Stirn legte er an Sasukes Wange, seine Nase ruhte am Kieferknochen. „Niemals, hörst du? Niemals würden wir es zulassen. Wir würden kämpfen damit du bei uns bleiben kannst. Das schwöre ich dir.“ Fest wurde der kleine Körper an den des Schwarzhaarigen gepresst, doch alles was dem Weißhaarigen durch den Kopf ging, war ein einziges Wort. >Lügner.< Sagen tat er jedoch nichts dergleichen, blieb einfach ruhig sitzen. >Wenn du die Wahrheit sagen würdest, wäre dein Körper nicht so angespannt. Du versuchst mit deinen Worten nur uns Beide zu beruhigen, mir Mut zu machen, Sicherheit zu geben. Das ist so total lieb von dir. Danke Itachi, mein schwarzer Engel.< „Danke,“ hauchte er am Ende doch noch über die Lippen. „Wofür?“ Erkundigte sich der Größere verwundert. „Einfach für alles. Das du mich beschützt, für mich da bist, mich tröstest. Einfach dafür, dass du geboren wurdest und mich gefunden hast.“ Wisperte der Kleine beschämt, während seine Wangen sich leicht röteten. Im ersten Moment starrte der Ältere ihn nur vollkommen perplex an, bevor er den Jungen auf seinem Schoß fest knuddelte. >Du bist echt unglaublich mein Kätzchen. Ich weiß nicht wie, aber du schaffst es doch einfach immer wieder mich zu überraschen. Womit hab ich ein solches Gottesgeschenk wie dich nur verdient mein Engelchen?< Dicht beieinander gekuschelt verbrachten sie nun die letzten Minuten in Ruhe. Zumindest so lange, bis Itachi es mit einem bedauernden Seufzen beendete, seinen Schmusekater auf die Arme nehmend erhob er sich, um seinen Süßen auf dessen eigene Füße zu stellen. „So sehr ich diese Zweisamkeit auch genieße mein Engelchen, wir müssen jetzt echt langsam los, sonst kommen wir doch noch zu spät.“ Betrübt senkte Sasuke das Haupt. „Nun lass mal nicht dein hübsches Köpfchen hängen. So schrecklich schlimm wird es schon nicht werden und wenn du brav alles über dich hast ergehen lassen, fällt mir bestimmt auch noch ne schöne Belohnung für dich ein.“ Zärtlich legte der Ältere seinen Zeigefinger unter das Kinn seines Gegenübers um sanft dessen Gesicht zu heben, damit sie sich wieder in die Augen gucken konnten. Liebevoll verschloss er ihre Lippen miteinander, um sich einen kleinen Kuss zu rauben. Schnell verabschiedeten sie sich noch bei Mikoto, bevor sie endgültig die Wohnung verließen. Selbstverständlich kamen die Beiden pünktlich in Irukas Praxis an, waren sogar ein wenig zu früh, weshalb sie eine freundliche Empfangsdame bat, noch einen Moment im angrenzenden stilvoll eingerichteten Wartebereich platz zu nehmen. Der Bereich war hell ausgeleuchtet, es gab hier zudem mehr als genügend bequeme Sitzgelegenheiten, auf einem Tisch lagen verschiedene Zeitschriften aus, um die Wartezeit zu verkürzen, auch an Getränke auf einem etwas höheren Schränkchen hatte man gedacht, so wie ansprechende Bilder von Landschaften und natürlich jede Menge Grünpflanzen. Lange brauchten sie nicht warten, bis sich eine Bürotür öffnete, aus welcher ein Mann mittleren Alters, mit braunen Haaren, welche zu einem Pferdeschwanz hochgebunden waren, trat. Sein Gesicht zierte eine lange waagerechte Narbe. Sie reichte von einem Auge, über die Nase zum anderen Auge. Dennoch wirkte er nicht angsteinflößend oder unfreundlich. Aber man soll den Tag ja bekanntlich nicht vor dem Abend loben, rief Itachi sich in Erinnerung, immerhin sagte das Aussehen einer Person nichts über ihr Verhalten aus. Sasukes Eltern hatte schließlich auch niemand angesehen welche Monster sie in Wirklichkeit waren. Jedenfalls bewegte sich erwähnter Mann nun auf sie zu. „Guten Tag. Ich nehme an, bei ihnen handelt es sich um Itachi Uchiha und Sasuke Green?“ Itachi nickte kurz und ergriff die ihm dargebotene Hand. „Ganz recht. Ich bin Itachi Uchiha und der junge Mann hier neben mir ist Sasuke Green, der um den es hier eigentlich geht.“ „Freut mich sehr sie kennen zu lernen. Mein Name ist Iruka Umino.“ Nachdem die beiden Männer sich die Hände geschüttelt hatten, reichte der Braunhaarige auch dem Jüngeren die Hand, dieser jedoch versteckte sich mit dem halben Körper hinter seinem Beschützer. Der Psychologe zog seinen Arm zurück, lächelte dennoch weiter. „Nun gut, aber lassen sie uns doch in mein Büro gehen, dort können wir uns besser unterhalten.“ Mit einer einladenden Handbewegung wies er auf die immer noch offenstehende Tür, aus welcher er gerade erschienen war. Zögerlich folgte der Weißhaarige diesem Vorschlag, auch wenn nicht freiwillig. Eher war es so, dass sein schwarzer Engel sich sein Handgelenk geschnappt hat, an welchem er nun in den Raum gezogen wurde, Iruka direkt hinter sich. „Machen sie es sich doch auf dem Sofa dort bequem.“ Schlug der Älteste vor. Zwar setzten sich die beiden Gäste auf das große Sofa, andererseits hätten sie sich aber genau so gut in einen der ebenfalls im Büro befindlichen Sessel quetschen können, so dicht wie der Jüngere sich an den Schwarzhaarigen drängte. Der Therapeut hingegen machte es sich auf einem gegenüberliegenden Sessel gemütlich. Itachi ließ interessiert den Blick schweifen. Das Zimmer war wegen der großen Fenster lichtdurchflutet, beherbergte andererseits aber auch unzählige von Lampen, welche diese Aufgabe genau so gut erfüllen würden, sollte es Draußen zu dunkel dafür sein. Bei den Möbeln handelte es sich überwiegend um zierliche, jedoch edle Stücke. Im Bücherregal zu ihrer linken tummelten sich etliche Bücher, so wie der ein oder andere Staubfänger. Die Wände schmückten auch hier farbenfrohe, einladende Landschaftsbilder. In diesem Zimmer gab es sogar noch mehr Pflanzen als im Warteraum, trotz dessen wirkte das Zimmer nicht überladen, eher herzlich, einfach vertrauenerweckend. >Wirklich nicht schlecht. Da hat mal einer sein Büro mit Köpfchen eingerichtet, damit sich auch die Patienten wohlfühlen. Schließlich werden die mehr und leichter erzählen was sie quält, wenn das Ambiente stimmt.< Lobte Itachi gedanklich Irukas Stilverständniss. Ein Seitenblick auf seinen Sitznachbarn machte ihm aber klar, dass dies wohl nicht bei jedem zu funktionieren schien, drängte sein Kätzchen sich unbeirrt an ihn, beide Arme um seinen rechten Arm geschlungen. „He mein Großer. Ist schon OK. Du musst dich nicht an mich klammern. Hier bist du in Sicherheit. Keiner wird dir etwas tun.“ Bei diesen Worten strich er seinem kleinen Anhängsel behutsam über die blasse Wange und lächelte ihn gütig an. Es verging ein Moment, in dem Sasukes schwarze Seelenspiegel ängstlich in die des Größeren blickten. Am Ende jedoch gab er tatsächlich den halt gebenden Arm frei und setzte sich ordentlich hin. Der Blick gesenkt, die Hände im Schoß liegend, sich gegenseitig haltend, den Körper leicht eingesunken. Ihm war es einfach unbehaglich. Er mochte Menschen nicht so gerne. Zumindest keine Fremden, die jagten im immer Angst ein. Iruka hingegen hatte die Szene sehr aufmerksam, wenn auch stillschweigend, bis ins kleinste Detail verfolgt. Die Situation war perfekt um die ersten Eindrücke zu sammeln. >So etwas habe ich schon erwartet nach der Reaktion bei der Begrüßung eben. Anscheinend ist der Junge mehr als verängstigt. Da werde ich sehr behutsam verfahren müssen.< „Gut,“ durchbrach der Älteste im Raum die entstandene Stille. „Dann wollen wir mal langsam beginnen denke ich. Du brauchst dich wirklich nicht fürchten Sasuke. Ich darf dich doch duzen?“ Schüchtern linste der Angesprochene zu dem Fremden hinüber, rückte wieder etwas näher an seinen Nebenmann und Nickte kaum merklich. „In Ordnung Sasuke. Mich kannst du gerne Iruka nennen. Wie gesagt, du brauchst wirklich keine Angst haben. Itachi hat dich nur hier her gebracht, damit wir Beide ein bisschen mit einander reden können. Mehr will ich gar nicht. Aber vorher noch das wichtigste, hast du vielleicht Durst? Oder möchtest du ein paar Kekse? Ich habe gerade erst welche gekauft. Die sind total lecker.“ Der Braunhaarige erhob sich wieder, ging zu seinem Schreibtisch, wo er nach einer Schüssel gefüllt mit Keksen griff. „Für sie einen Kaffee nehme ich an Herr Uchiha?“ „Ja gerne, aber sie können ruhig Itachi zu mir sagen.“ Nachdem vor Itachi und Iruka je eine dampfende Tasse mit dem schwarzen Muntermacher und vor Sasuke ein Glas mit O-Saft standen begann der Braunhaarige erneut. „Also Sasuke. Itachi hatte mir am Telefon schon grob deine Situation erklärt. Kurz gesagt, soweit ich es zumindest verstanden habe, lebst du derzeitig bei ihm, weil deine Eltern sich nicht gut um dich gekümmert haben und er nun auf dich aufpassen soll. Stimmt das ungefähr?“ Wieder nickte der Weißhaarige nur. „Du scheinst Fremden Menschen gegenüber sehr misstrauisch und ängstlich zu sein. Richtig?“ Ein erneutes Nicken. „Aber Itachi vertraust du?“ Wieder nickte Sasuke nur, was Iruka leicht frustriert aufseufzen ließ. >So wird das nichts. Er muss schon mit mir reden, sonst kommen wir nie weiter.< „Sag Sasuke-kun, magst du nicht mit mir reden?“ Dieses Mal schüttelte der Junge mit dem Kopf. „Weil du auch vor mir Angst hast?“ Nun sah der Kleine nur auf den Boden und rührte sich sonst gar nicht. Jetzt sprang Itachi mit ein. Sanft legte er eine Hand auf den zierlichen Rücken. „Ist schon OK mein Kleiner, du kannst Iruka wirklich alles erzählen was er wissen will. Er will dir nur helfen.“ Dem Zuschauer ihnen gegenüber entging nicht, wie der Jüngere kurz mit sich rang, die Augen schloss, um scheinbar zu überlegen, den Blick wieder hob, energisch nickte und sich entschieden zu haben schien. >Faszinierend, eine flüchtige Berührung, ein paar nette Worte und der Junge folgt ihm wie ein kleines Hundchen. Ihre Bindung ist stärker als ich gedacht habe.< „Sasuke, kannst du mir sagen wie alt du bist?“ Die schlanken Schultern zuckte. „Weiß nicht genau. Ich hab noch nie Geburtstag gefeiert.“ Gab der Jüngste geknickt zu, während der Schwarzhaarige sich wieder einschaltete. „Wenn ich mich recht erinnere, stand auf der Kopie deiner Geburtsurkunde in den Akte, dass du Mitte oder Ende nächsten Monats Geburtstag hast. Du wirst 18 Jahre alt werden, also Volljährig.“ „Gut, dann haben wir die Altersfrage schon mal geklärt. Hast du Geschwister?“ „Nein. Denke ich jedenfalls.“ „Verstehst du dich gut mit Itachi?“ „Ja. Er ist total nett zu mir. Er hilft mir immer und beschützt mich.“ Iruka stellte noch ein, zwei weitere allgemeine Fragen, wie es dem Jüngeren so ging und ähnliches. Sasuke antwortete stets ehrlich und artig. Dann sah der Braunhaarige Itachi eindringlich an, welcher verstand. Als sie telefoniert hatten, hatte Iruka ihn darüber informiert, dass er zu einem späteren Zeitpunkt den Raum verlassen sollte, damit der Psychologe sich in Ruhe und ganz offen mit dem Jüngeren unterhalten konnte. Dieser Zeitpunkt schien nun erreicht zu sein, daher erhob er sich von seinem Platz. „Ich werde mir ein bisschen die Beine vertreten gehen, dann könnt ihr Beide euch noch ungestört weiter unterhalten.“ Dann drehte er sich etwas mehr in Sasukes Richtung, der ihn mit fragenden Augen anstarrte. „Ich warte dann draußen auf dich, bis ihr hier fertig seit.“ Daraufhin drehte er sich um, wollte eigentlich seinen Worten Taten folgen lassen, was aber nicht so wirklich klappte, dank eines weißhaarigen Jungen. Alles was der Jüngste der Runde tat, nachdem er dies gehört hatte, war aufzuspringen, zusätzlich hatte er aus Leibeskräften nur ein Wort geschrien. „NEIN!“ Seine zerbrechlichen, blassen Ärmchen schlangen sich von hinten um den kräftigeren, älteren Körper, an dessen Rücken er sich nun presste. Überrumpelt gefror der Schwarzhaarige in seiner Bewegung. In Wahrheit verging nicht viel mehr als ein Wimpernschlag, der für Itachi einer schiere Ewigkeit glich, bis er sich in dem Klammergriff seines Kätzchens zu diesem umwand. „Was ist denn?“ Erkundigte er sich besorgt. „Ich lass dich schon nicht hier. Schau, Iruka will nur ungestört mit dir reden und er fürchtet, solange ich bei dir bin, kannst du nicht frei reden, weil du glaubst du könntest etwas sagen, was mir nicht gefällt. Darum hatten Iruka und ich uns darauf geeinigt, dass ich solange vor dem Behandlungszimmer warte, bis ihr fertig seid.“ Noch beim Sprechen schlang sich auch Itachis linker Arm um die schlanke Hüfte des Kleineren, wodurch er ihn noch enger an sich drückte, während in der Zwischenzeit seine Rechte durch das seidige, weiche Haar, oder wahlweise den Rücken strich. „Nein nicht … nicht gehen.“ Beharrte Sasuke wimmernd, verkroch sich tiefer in den schützenden Armen seines einzigen Beschützers. Iruka, welcher erneut nur stiller Beobachter gespielt hatte, musste sich gerade eingestehen das es wohl doch besser sein würde, wenn Itachi auch weiterhin anwesend bliebe. Es bestand wohl weniger die Möglichkeit, dass Sasuke nichts sagte weil sein derzeitiger Vormund dabei war, als viel mehr, dass der Junge überhaupt nicht sprach, da Itachi nicht anwesend war. Nachdem er dies erkannte mischte sich der Psychologe wieder ein. „Ich denke, es geht schon in Ordnung wenn du doch hier bleibst Itachi. Sasuke würde sich dann bestimmt auch wohler fühlen und das ist immerhin das wichtigste, wenn wir mit unserem Gespräch hier Erfolg haben wollen.“ Bestätigend nickte der Mediziner, wonach er sich, Sasuke immer noch beruhigend haltend, zurück auf das Sofa setzte. „Da wir das wohl vorerst geklärt haben, können wir ja weiter machen, wenn es euch nichts ausmacht. Du hattest vorhin erwähnt, dass außer Itachi und dir derzeitig noch Mikoto, Itachis Mutter in seinem Apartment lebt.“ Bestätigend nickte der Jüngere, verstand aber nicht was der Mann damit bezwecken wollte. „Und was hältst du von ihr Sasuke?“ Verwirrt blinzelte der Angesprochene. Was sollte wohl diese seltsame Frage? Natürlich mochte er die schwarzhaarige Frau, warum auch nicht, so lieb wie sie zu ihm war. Fast als sei er ihr eigener Sohn, was er Iruka nun auch kund tat. „Ich mag sie, sehr sogar. Sie ist immer so nett zu mir, genau wie Itachi. Sie kocht immer für uns und ich habe sie noch nie ein böses Wort sagen hören.“ „Du verstehst dich also gut mit Mikoto?“ Harkte Iruka noch mal nach. Sasukes Verwirrung stieg weiter. >Warum sollte ich mich nicht mit Mikoto verstehen? Was meint er nur?< „Ich … ähm … ja. Sie kocht immer für uns, ganz leckere Sachen und sie backt auch ganz tolle Kuchen oder Plätzchen, nur für mich.“ „Nur für dich?“ „Ja, weil Itachi solche süßen Sachen nicht mag. Ich durfte ihr sogar schon mal helfen.“ „Das ist schön Sasuke. Hat es dir auch Spaß gemacht?“ „Sehr. Leider war ich aber keine große Hilfe.“ Nuschelte der Jüngere betreten, während sein Blick wieder Richtung Teppich wanderte. „Wie meinst du das?“ Fragte der Psychologe nach. „Wegen mir hat sie noch mehr Arbeit gehabt, nur weil ich so ungeschickt bin.“ Deutlich war zu erkennen, wie der Weißhaarige immer deprimierter wurde. Aufmunternd wurde er deswegen von Itachi fester in den Arm genommen. „He mein Engelchen. Guck doch nicht so traurig. So schlimm war es doch nicht. Eher lustig.“ Begann der Schwarzhaarige sein Kätzchen zu trösten. „Mutter war doch auch nicht böse. Als ich ihr Mal beim backen geholfen habe, sah die Küche aus, als hätte dort ein Krieg der Lebensmittel getobt. Ein echtes Schlachtfeld.“ „Was genau ist denn passiert?“ Erkundigte sich Iruka, der nicht ganz verstand warum Sasuke so geknickt wegen eines scheinbar missglückten Backversuches war. Itachi hingegen grinste bei der Erinnerung. „Also, das Ganze ist so gewesen. Ich hatte noch was wegen der Arbeit zu klären, weswegen ich im Krankenhaus angerufen habe. Damit Sasuke sich in der Zeit nicht langweilt und Mutter Gesellschaft in der Küche hat, schlug sie vor, er könne ihr dort ein wenig zur Hand gehen und mit ihr zusammen einen Blechkuchen backen.“ Begann Itachi ausführlich zu berichten. „Sasuke fand die Idee auch ganz toll, war regelrecht Feuer und Flamme gewesen.“ Lächelnd hatte der Ältere noch mit dem Kopf geschüttelt, bei so viel kindlicher Begeisterung was das Backen anging. Sasuke hingegen huschte aufgeregt durch die Küche, was Mikoto ein amüsiertes Kichern entlockte. „Ganz ruhig Sasu-chan. So dann las uns Mal anfangen. Als Erstes messen wir die richtige Menge Zucker für den Boden ab. Komm her Schätzchen, ich zeig dir wie.“ Schon stand der Junge neben ihr, beobachtete jede Bewegung der Frau genau, welche eine Schüssel auf eine Waage stellte, die Anzeige auf 0 drehte, um danach Zucker in die Schüssel zu geben. „Siehst du, so einfach ist das. Laut Rezept brauchen wir 140g Zucker, also habe ich so lange Zucker in die Schüssel gegeben, bis der rote Zeiger hier auf 140 steht. Als nächstes brauchen wir Butter. Bist du so lieb und gibst sie mir?“ Nachdem sie das gewünschte Lebensmittel in Händen hielt, stellte sie erst die Waage wieder auf 0, nahm ein Messer und trennte einen kleinen Teil der gelben quadratischen Masse ab, welches zum Zucker in die Schüssel gegeben würde. „Laut Rezept brauchen wir wieder 140g, ich hab jetzt etwas weniger abgetrennt, wie du an der Anzeige der Waage ablesen kannst. Darum packen wir einfach noch etwas Butter dazu, bis wir die 140g voll haben.“ Erneut beobachtete der weißhaarige Junge die Bewegungen genau. „Nun brauchen wir noch Eier. „Mit diesen Worten griff Mikoto bereits nach dem Ersten zerbrechlichem Ei. „Schau Sasu-chan, ich zeig dir jetzt wie man Eier aufschlägt.“ Gesagt, getan. Behände schlug die Schwarzhaarige die dünne Schale am Schüsselrand an, wodurch die zerbrechliche Hülle einen Riss bekam, an welchen links und rechts die Daumen angesetzt wurden, um die Hälften so mit leichtem Krafteinsatz zu trennen, so dass das flüssige Innenleben mit einem 'Platsch' zu den bereits vorhandenen Backbestandteilen plumpste. „Willst du es auch Mal probieren?“ Große Augen starrten die Fragende an. „Komm schon. Du hast doch gesehen, wie ich es gemacht habe. Mach es einfach genau so.“ Ermutigte sie ihren kleinen Helfer, der daraufhin zögerlich auch eines der Eier ergriff. Ein prüfender Blick zurück zur Älteren, welche aufmunternd nickte. Dadurch ermutigt versuchte es der Jüngere nun wirklich selbst. Dummerweise verwand er weit mehr Kraft, als es Mikoto getan hatte, als er die Schale am Schüsselrand anschlagen wollte, so kam es, dass die Schale nicht nur einen kleinen Sprung bekam, sondern komplett geteilt wurde. Der größte Teil landete somit neben der Schüssel, statt mit dem kleineren Rest in selbiger, während die Kalkschale durch den Druck der Finger weiter zerbrach. „Tut, tut mir Leid. Das wollte ich nicht.“ Stammelte der Junge aufgelöst, den Kopf gesenkt und den Tränen nahe. „Schon gut Sasu-chan. Ist nicht schlimm. So was kann jedem Mal passieren. Besonders beim Ersten Versuch.“ Beruhigte die Frau den Kleineren, legte eine Hand auf die zierliche Schulter und hauchte einen Kuss auf das weiße Haar. „Wir wischen das einfach auf was daneben ging und fertig.“ Kurz knuddelte sie ihren kleinen Helfer fest, bevor sie nach einem Tuch griff, um den Schmutz aufzuwischen. „Möchtest du es noch mal versuchen?“ Erkundigte sich Mikoto, doch Sasuke schüttelte nur den Kopf, wollte nicht wieder eine Sauerei verursachen. „Ach komm schon, versuch es doch.“ Aber der Jüngere blieb standhaft. „Dann probieren wir es halt zusammen, was hältst du davon?“ Fragende Augen, in denen man nur zu deutlich erkennen konnte, dass der Jüngere nicht richtig verstand. „Komm her, nimm das Ei dort.“ Während Sasuke nun doch nach dem gewünschten griff, stellte sich Mikoto hinter ihn. „Genau, und nun fass es genau wie eben an. Perfekt.“ Sanft legte die Frau nun ihre Hände um die des Jüngeren. „Gut, und jetzt die Hände schön locker lassen. Lass einfach mich deine Hände führen, dann merkst du auch wie fiel Kraft du benötigst, damit das Ei nicht wie gerade eben gänzlich kaputt geht.“ Mit leichtem Schwung beförderte sie die Schale, welche Sasuke hielt an den Schüsselrand, um dann die Hälften mit Hilfe ihres Lehrlings ganz zu teilen, so dass der Inhalt wie beim ersten Ei auch in der Schüssel landete. „Siehst du? War doch gar nicht so schwer oder? Beim nächsten Mal wirst du es bestimmt schon alleine schaffen. Alles nur Übungssache. Meine ersten Versuche sind mir auch missglückt. Entweder gingen sie neben die Schüssel, oder mit Schale in die Schüssel. Auch nicht wirklich lecker. Also nicht verzweifeln. Doch jetzt machen wir erst Mal weiter. Ich gebe das Backpulver dazu während du bereits das Blech einfetten kannst. Hier, am Besten nimmst du dafür diesen Pinsel, dann hast du das ganze Fett nicht an den Fingern kleben.“ Gewissenhaft bepinselte der Weißhaarige das besagte Blech, bis Mikoto ihn wieder ansprach. „Sasu-chan Schatz, kannst du mir bitte die Tüte Mehl von der Anreiche geben und vielleicht auch aufmachen?“ Flink legte Sasuke daraufhin den Pinsel beiseite und schnappte sich die Tüte, welche er auf dem Weg zu Mikoto versuchte zu öffnen. Leider war dies nicht so einfach. Zwar schaffte er es, doch beförderte er dabei auch eine gewaltige Mehlwolke ans Tageslicht, die ihn, wie auch Mikoto einhüllte. Hustend und mit der Hand versuchend den Mehlwirbel weg zu scheuchen mühten sich die Zwei wieder Luft zu bekommen. Nachdem die Wolke sich dann wirklich verzogen hatte, wurde das ganze Ausmaß des Chaos sichtbar. Die Schwarzhaarige sah auf das Gesicht ihres Küchenhelfers, blinzelte noch einmal, bevor sie eine Hand vor den Mund führte und hemmungslos drauf los prustete, erntete dafür einen irritierten Blick des Jüngeren. „Sorry,“ begann sie ihren Erklärungsversuch. „Aber du müsstest dich mal sehen. An dir klebt überall Mehl. Wie ein kleines Gespenst.“ Kicherte sie weiter. Das sie selbst nicht gerade viel besser aussah bedachte die Ältere dabei nicht. Wegen der Stimmung und Mikotos bemehltem Gesicht begann so auch der Junge sich dem fröhlichen Gekicher anzuschließen. Itachi im Wohnzimmer hingegen hatte gerade sein Telefonat beendet, stand auf und streckte sich ausgiebig, als er die freudigen Laute aus der Küche hörte. Neugierig geworden beschloss er daher der Sache auf den Grund zu gehen. Im Türrahmen blieb er schließlich stehen, um sich mit geweiteten Augen seine Küche anzusehen. Boden und einen Teil der Arbeitsfläche zierte eine feine Puderschicht aus Mehl, aber nicht nur diese. Mikoto war ebenfalls weiß gepudert, lediglich einige saubere Flecken waren noch auf ihrem Gesicht, den Haaren oder der Kleidung, ließen sie so ein wenig wie eine gefleckte Kuh aussehen. Sasuke hingegen war von Kopf bis Fuß mit dem Mehl bedeckt. Unfähig sich zu rühren stand Itachi so weiterhin einfach rum und beobachtete die Beiden. „Oh hallo Itachi. Schon fertig mit deinem Telefonat? Möchtest du Sasu-chan und mir vielleicht helfen?“ Fragte die Köchin freudig, als sie ihren Sohn erblickte, was wiederum Sasuke ebenfalls dazu bewegte, sich umzudrehen, um den Neuankömmling auch anzuschauen. Der Anblick des, in seinen Augen geschockten Gesichts von Itachi veranlasste ihn seinen Blick sofort zurück auf den Boden zu lenken. Er schämte sich fast zu Tode, nicht nur dass er einen guten Teil des Mehls in der gesamten Küche verteilt hatte, nein, Itachi musste dieses Desaster auch noch mitbekommen. >Bestimmt ist er jetzt sauer auf mich, weil ich so ungeschickt bin.< Hervorgerufen durch diese Gedanken sammelten sich bereits den ersten Tränchen in seinen Augen. So entging ihm jedoch das Itachis Mund sich bereits zu einem weichen Lächeln geformt hatte. Er war seinem Katerchen schließlich nicht im entferntesten böse. Im Gegenteil, er fand seinen Schatz gerate einfach nur zum niederknien niedlich, denn Sasukes sonst gräuliche Haut wirkte durch das Mehl gerade weiß wie frisch gefallener Schnee, wodurch seine schwarzen Augen sogar noch eindrucksvoller wirkten als sowieso schon. Um so enttäuschter war er daher als diese Perlen lieber den Boden beäugten als weiterhin ihn anzusehen. Andererseits bemerkte er so Sasukes Stimmungsumschwung überdeutlich. Ruhig schritt der Ältere auf das Mehlhäschen zu, um sich vor ihn zu hocken. „Aber aber mein Hübscher, ist doch alles nur halb so schlimm. Kein Grund gleich traurig zu sein.“ Bei diesen Worten hob er mit dem Zeigefinger das Kinn des Jüngeren leicht an, damit sie einander wieder in die Augen sehen konnten. Deswegen erkannte er auch umgehend die dünnen Tränenspuren, welche sich durch das Mehl Sasukes Wangen hinabgeschlängelt hatten. „Nicht weinen mein Kleiner. Komm, ich wisch dir erst Mal das Mehl ab.“ Hierfür ließ Itachi seine rechte Hand ins Innere seines Ärmels wandern. So konnte er nun bequem mit dem Stoff über Sasukes Auge die Wange hinabstreichen um ihn so zu säubern. Das Gleiche wiederholte er auf der anderen Gesichtshälfte. „Nicht mehr traurig sein mein Großer. Ist doch nicht schlimm.“ „Genau Sasu-chan. Itachi hat Recht. Du brauchst wegen so was doch keine Tränen vergießen. Ich habe mich schon ewig nicht mehr so beim backen amüsiert.“ Gestand die Älteste, während sie sich zu ihren beiden Jungs hockte und sich selbst die Tränen aus den Augen wischte, nur waren die nicht wie bei dem Weißhaarigen aus Trauer entstanden. Nein, bei diesen Exemplaren handelte es sich eindeutig um Freudentränen. Gemeinsam mit ihrem Sohn zog sie das sich erholende Häufchen Elend wieder aus der eingeknickten Haltung in eine gerade. Dann schlang sie die Arme um Beide und knuddelte sie durch. „Wo zwei meiner drei liebsten Menschen jetzt hier bei mir sind, was haltet ihr zwei Süßen davon, wenn wir gemeinsam den Kuchen weiter backen. Dann sieht Sasu-chan auch gleich wie dusselig du dich bei solchen Sachen anstellst Ita-Bärchen. Du musst nämlich wissen Sasuke, Itachi ist die reinste Küchenchaosmaschine. Ich habe allein schon eine Ewigkeit gebraucht um ihm beizubringen Kaffee zu kochen, ohne dabei die komplette Küche zu sprengen.“ „Mam, musst du immer so übertreiben?“ „Von wegen übertreiben. Du hast mich ganze 3 Kaffeemaschinen gekostet.“ „Erstens waren es nur zwei und Zweitens war die Erste eh schon so alt, die ist schon auseinander gefallen wenn man sie schief angesehen hat.“ „Ja klar Schatz.“ Neckte Mikoto ihren Sohn frech weiter, der empört die Backen aufplusterte und zu einer erneuten Verteidigung ansetzen wollte, doch Sasukes Kichern wegen der Käbbelei brachte ihn davon ab. „Das findest du wohl witzig Engelchen was?“ Fragte Itachi mit einem fiesen Blitzen in den Augen. Schüchtern nickte der Jüngste, musst aber gleich darauf wieder herzhaft lachen, weil Itachi ihn wieder durchkitzelte. Die Drei alberten noch ein Weilchen so weiter bis sie doch noch einmal die Kurve kriegten und sich wieder dem Kuchenbacken zuwandten. Dennoch hielt auch während der weiteren Zubereitung das heitere Gelächter aller Beteiligten an. Sasuke tat zum Schluss sogar der Bauch schon vor lauter Lachen weh. Als der Kuchen am Ende dann endlich fertig war ließ es sich sogar Itachi nicht nehmen ein Stück davon zu probieren. „Wie dem auch sei, der Kuchen war echt lecker.“ Endete Itachi den Backbericht gegenüber dem Psychologen. >Und wenn Sasuke immer soviel Spaß beim Backen hat, werde ich mir wohl noch einmal überlegen müssen, ob ich diesen Süßkram nicht doch zu mögen anfangen sollte.< „Na dann war es am Ende also doch schön Sasuke oder?“ Fragte Iruka den Jüngsten wieder. „Ja am Ende schon, da hat ja auch Itachi Mist gebaut, nicht ich.“ Gab dieser offen zu und der Schwarzhaarige erinnerte sich im Gegenzug daran, wie die Tüte Puddingpulver statt in der Käse-Masse in seinen Haaren landete, wie er dann noch gekonnt das Gefäß, in welchem er den Saft der ausgepressten Zitrone gesammelt hatte, umgeschmissen, oder aber als er beim zukippen des Öls sich umdreht um sich in das Gespräch von Mikoto und Sasuke einzumischen. Dummerweise hatte er dabei nicht aufgehört mit dem schütten, weshalb er eine schöne Pfütze auf dem Boden verursachte. “Erinnere mich bloß nicht daran.“ Seufzte er deswegen ergeben. „Ich bin halt nicht für die Küche geschaffen.“ Gestand er und Sasuke kicherte. >Aber für diese himmlischen Laute hat es sich gelohnt, dass ich mich bis auf die Knochen blamiert habe.< Sacht glitt Itachis Hand durch das weiße Haar seines Schmusekätzchens. Das weiter Frage Antwort Spiel von Iruka verlief einfacher, da Sasuke sich durch seine kleine Lachattacke deutlich entspannt hatte. Trotzdem wollte Iruka gerne noch mal einen erneuten Versuch starten allein mit dem Jungen zu reden. Es interessierte ihn brennend wie dieser sich dann wohl benehmen würde. Itachi schien dies zu spüren und als Iruka ankündigte die Sitzung in einer halben Stunde beenden zu wollen, versuchte er sein Glück einfach. „Sasuke ich verschwinde mal kurz auf die Toilette, bin gleich wieder da, ihr könnt ja so lange weiter reden.“ Zwar konnte man wieder deutlich die Angst Sasukes in seinen Augen erkennen, zusätzlich krallte sich auch wieder eine seiner Hände um das Handgelenk seines schwarzen Engels, doch gab er dieses wieder frei, nachdem Itachi ihm kurz durchs Haar wuschelte. „Bin doch gleich wieder da. Versprochen. Ich lass dich hier schon nicht sitzen.“ Damit verließ Itachi tatsächlich ungehindert den Raum. Zuerst spannte sich Sasuke wieder an, Blickte auf den Boden und knetete seine Finger. „Sasuke, ich hab da eine Frage an dich.“ Begann Iruka freundlich. „Du hast vorhin erwähnt das du noch nie in einer Schule warst, kannst aber lesen und schreiben, haben dir das deine Eltern beigebracht?“ „Ja. Aber sie waren keine guten Lehrer, nicht so wie Itachi. Und sie haben es mir nur gezeigt damit ich Sachen aufschreiben konnte wenn ich es sollte.“ „Itachi hat dich unterrichtet?“ Probierte der Braunhaarige das Gespräch am laufen zu halten. „Ja, er bringt mir viele Dinge bei. Jeden Tag lernt er mit mir. Mal Mathe, dann Sachen über Tiere oder Pflanzen oder Geschichte. Gestern hat er mir etwas über das alte Griechenland erzählt, über die Götter die angebetet wurden und wie die Menschen damals lebten. Das war sehr interessant. Itachi erlaubt mir auch, dass ich wann und soviel ich will in seinen Büchern lesen darf. Abends schauen wir uns hin und wieder auch eine Dokumentation an. Er beantwortet mir auch immer meine Fragen, wenn ich welche habe. Falls ich mal was nicht gleich verstehe schimpft Itachi auch nicht mit mir, oder schlägt mich, sondern erklärt es mir so lange, bis ich es verstanden habe.“ „Also lernst du gerne mit Itachi?“ „Sehr gerne.“ „Hast du deine Eltern eigentlich noch Mal gesehen seit dem du bei Itachi wohnst?“ Wie geschlagen zuckte Sasuke bei dieser Frage zusammen. Seine Finger umklammerten einander so stark, dass die Fingerknöchel sogar weiß hervortraten, während sein Körper sich deutlich anspannte und kleiner machte. „Papa,“ wisperte der Kleinere leise. „Was ist damals passiert?“ Wollte der Psychologe genauer wissen, hatte Itachi dieses Ereignis am Telefon nur mehr als grob skizziert. „Itachi musste weg. Mikoto und ich waren alleine. Wir wollten Tee trinken und dann war mein Vater da.“ Berichtete Sasuke gegen die Tränen kämpfend. „Und was ist dann passiert?“ „Er war wütend, wollte mich mitnehmen.“ „Was ist dann passiert?“ „Mikoto wollte das ich weglaufe, er hat sie geschlagen.“ Schniefte der Weißhaarige. „Wie ging es weiter?“ „Ich bin ins Bad. Hab mich eingeschlossen. Papa wurde wütender.“ Kam es hiksend als Antwort, da es Sasuke immer schwerer viel nicht in einen Heulkrampf hinüber zu gleiten. „Wie hat dein Vater dann reagiert Sasuke?“ „Ge-geschrien. Dann hat er … er hat gesagt … er, er tötet Mikoto, wenn … wenn ich nicht … ich konnte doch nicht … ich musste … und dann ...“ Der Junge musste wegen eines Schluchzers unterbrechen, die Tränen rann bereits in Sturzbächen über seine gräulichen Wangen. Iruka hatte zwar Mitleid mit seinem Patienten, dennoch durfte er jetzt nicht abbrechen. Es war wichtig das Sasuke weitersprach, so sehr es dem Mann selbst gegen den Strich ging. „Du bist also wieder raus aus dem Badezimmer. Was geschah dann?“ „Er war böse … hat ausgeholt. Es tat so weh, so schrecklich weh. Schmerzen, … Blut, … es tut so weh.“ Sasuke zog die Beine an den Oberkörper und schlang die Arme um sie, vergrub das Gesicht zwischen Armen und Knien. Laut weinte und wimmerte er, war in seiner Erinnerung gefangen, erlebte erneut die Pein dieses Tages. Mit einer solch heftigen Reaktion hatte Iruka nicht gerechnet, legte Block und Stift beiseite und eilte zu dem Jungen, setzte sich neben ihn um ihn zu beruhigen. Tröstend legte er eine Hand auf Sasukes Schulter, versuchte ihn mit Worten zu beruhigen, doch vergeblich, der Weißhaarige bemerkte den Psychologen nicht Mal, wimmerte nur weiter. „Hilfe … Itachi … es tut weh … Itachi ...“ „Ganz ruhig Sasuke. Alles ist in Ordnung, dein Vater ist eingesperrt, er kann dir nichts mehr tun. Das sind alles nur Erinnerungen. Beruhige dich wieder.“ Sasuke jedoch weinte ungemindert weiter, wippte zusätzlich mit dem Körper vor und zurück. Da öffnete sich die Tür. Itachi, welcher draußen noch ein kurzes Schwätzchen mit der Empfangsdame gehalten hatte wollte mal nach seinem Engelchen sehen, immerhin war es ja auch auffällig wenn er so lange weg blieb, sein Kätzchen war schließlich nicht blöde. Eine Viertelstunde war ja OK aber alles darüber hinaus war ihm zu gefährlich, nachdem er jedoch sah, wie es seinem Engelchen ging, wünschte er sich, er hätte nie das Zimmer verlassen. Sein kleiner süßer Sasuke hockte zusammengekauert auf dem Sofa, sein Körper wippte, während er weinte, daneben ein mittlerweile verzweifelter Iruka, der zwar alles probierte den Jüngeren zu beruhigen, aber keinen Erfolg dabei hatte. Nach einer Schrecksekunde rannte Itachi zum Sofa, um sein Kätzchen fest an sich zu drücken. Nun konnte er auch endlich hören, das der Kleine unter Schluchzern etwas unzusammenhängendes murmelte. Doch er musste gar nicht alles verstehen. Es reichten ihm sein Name und Hilfe. „Es ist alles gut Sasuke ich bin ja hier mein Kleiner. Alles ist gut. Was ist hier passiert Iruka?“ „Ich habe ihn nach dem Tag gefragt, als sein Vater bei ihnen eingebrochen ist. Während des Erzählens wurde er dann apathisch. Ich habe zwar versucht ihn zu beruhigen, ich komme aber nicht zu ihm durch.“ „Ich verstehe. Durch die Geschehnisse hat er wohl ein Trauma. Es war wirklich schlimm für ihn. Sein Vater drohte meinte Mutter zu töten wenn Sasuke nicht aus dem Bad käme und als er es dann tat hat dieses Schwein ihn fast zu Tode geprügelt.“ „Das erklärt sein Verhalten. Aber jetzt müssen wir ihn erst beruhigen und aus seiner errichteten Welt zurückholen.“ „Sie haben Recht.“ Beherzt zog Itachi daher Sasuke auf seinen Schoß, legte dessen Kopf gegen seinen Brustkorb damit Sasuke seinen Herzschlag hören konnte, schlang den einen Arm um die zierliche Hüfte und strich mit der anderen Hand über den schlanken Rücken. „Pscht Sasu. Ich bin ja da, du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich beschütze dich.“ „Itachi … Angst … nicht gehen.“ „Ich bin doch hier mein Großer und bleibe auch bei dir. Niemand wird dir weh tun. Alles ist gut.“ „Tut weh … Itachi Hilfe.“ „Ja Sasuke, ich bin doch hier mein Kätzchen. Wo tut es denn weh?“ „Papa … Papa nicht.“ „Ganz ruhig. Dein Vater ist nicht hier. Er sitzt im Gefängnis und kann dir nichts mehr tun. Alles ist in Ordnung ich bin doch hier, hörst du? Ich bin hier, bei dir.“ Liebevoll wiegte der Schwarzhaarige das zitternde Bündel in seinen Armen, spürte wie sein Kätzchen sich allmählich wirklich entkrampfte. Das graue Gesicht presste sich fester an die starke Brust, vergrub sich tiefer in dem bereits durch Tränen befeuchteten Hemd. Der Geruch der dadurch in Sasukes Nase stieg, die Wärme mit den sanften Berührungen, so wie die liebevollen Worte beruhigten ihn dann, gaben ihm neue Kraft. Zaghaft hob er den Kopf, blickte mit geröteten Augen in das besorgte Gesicht seines schwarzen Engels. „Itachi.“ Mit diesem einen Wort, welches für den Jungen der rettende Anker war, schlang er seine Arme um den Älteren, wolle ihn selbst halten, um sicher zu gehen, dass sein Beschützer nicht gleich verschwand. Die beiden Männer hingegen atmeten erleichtert auf, zwar war der Junge noch immer aufgewühlt, doch lebte er wieder im hier und jetzt, statt in seiner aus Erinnerungen bestehenden Welt. „Na Gott sei Dank. Aber ich muss gestehen Itachi, mit einer solch heftigen Reaktion Sasukes habe ich nicht gerechnet. Solange du mit dabei warst lief das Gespräch schließlich sehr entspannt, sogar noch nachdem du den Raum verlassen hattest.“ „Kann ich verstehen. Ich hatte auch keine Ahnung das ein so tiefsitzendes Trauma durch diesen Tag zurückgeblieben ist. Da haben wir wohl noch so einiges an Arbeit vor uns Sasu-chan hm?“ Die Antwort des Angesprochenen bestand lediglich aus einem undeutlichen Murren. Verdutzt drehte Itachi den Kopf so weit wie möglich zur Seite, wodurch der Kleine ein Stück weite runterrutschte. „Kätzchen alles OK?“ „Mhm.“ Damit kuschelte sich der Kleinere fester an seinen lebenden Teddybären, so bemerkte dieser auch dass sein Engelchen derweil eingeschlafen war. Ein kleines Lächeln erschien auf den Lippen des Schwarzhaarigen. „Das ganze ist wohl ziemlich anstrengend für dich gewesen was? Na dann schlaf ruhig ne Runde.“ Der Mediziner hatte den Psychologen bei diesem Anblick bereits vergessen, weshalb er Sasuke einen Kuss auf die Schläfe drückte. Iruka hingegen räusperte sich vernehmlich, erhob sich und ging zu seinem Sessel zurück, in welchen er sich setzte. „Ich denke wir sollten für heute Schluss machen, vor allem, da unser Patient nun ja eh eingeschlafen ist und die Zeit auch bereits um ist.“ „Da stimme ich dir zu. Aber eins würde ich schon gerne noch wissen bevor wir gehen. Wirst du Sasuke die Freigabe erteilen vor Gericht aussagen zu dürfen? Für die Verurteilung wäre es wichtig.“ „Ich weiß, deswegen stimme ich seiner Aussage auch zu, aber nur unter der Bedingung, dass du vor, während und auch nach der Verhandlung in seiner Nähe bleibst. Deine Anwesenheit beruhigt den Kleinen ungemein und diese Stärke benötigt er, um das Ganze über sich ergehen lassen zu können.“ „Das hatte ich auch vor. Sollten wir Beide noch Mal vor Verhandlungsbeginn hier vorbeikommen?“ „Nein. Ich denke das heute war genug Aufregung. Bis zum Gerichtstermin sollte er sich lieber erholen, damit er das ganze besser übersteht.“ „In Ordnung. Dann sehen wir uns bei Gericht wieder. Aufwiedersehen.“ „Ja, aufwiedersehen.“ Damit erhob Itachi sich, Sasuke sicher in seinen Armen verstaut, wollte er seinen Schatz ja nicht wecken. Der Braunhaarige öffnete ihnen noch die Tür und damit verließ Itachi mit dem schlafenden Sasuke die Praxis. Behutsam wurde der Schlafende dann auf den Beifahrersitz gesetzt und festgeschnallt, danach ging es schnurstraks wieder nach Hause. Am Apartmentblock angekommen lenkte Itachi seinen Flitzer souverän auf den Parkplatz, stieg aus und schnappte sich wieder den immer noch schlafenden Weißhaarigen. Oben an der Wohnungstür machte er sich nicht die Mühe umständlich nach seinem Schlüssel zu angeln und diesen dann noch ins Schlüsselloch zu prokeln, sondern betätigte einfach die Klingel, wusste er doch das Mikoto daheim war. „Itachi Schatz was ist denn nur passiert?“ Kam ihm gleich als Erstes entgegen. „Geht es Sasuke gut?“ „Ja Mutter, es geht ihm soweit gut, nun lass uns doch aber zu erst reinkommen.“ „Ja natürlich.“ Geschwind huschte sie zur Seite, zog die Tür dabei ganz auf und gewährte ihrem Sohn so Eintritt. Dieser verschwand gleich Richtung Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch setzte. Mikoto schloss noch schnell die Tür bevor sie ins selbige Zimmer folgte. „Willst du Sasuke nicht lieber ins Bett legen?“ „Nein, ich denke es ist besser er ist hier in meiner Nähe falls er aufwacht. Die Sitzung war ziemlich anstrengend für ihn, die Nacht war auch nicht so besonders, da will ich das Desaster von neulich, als er nach einem Alptraum aufgewacht ist und ich nicht da war, nicht unbedingt wiederholen, deshalb bleibt er besser genau da wo er ist, in meinem Arm. Bist du vielleicht so lieb und gibst ...“ „Mir eine Decke für Sasu-chan? Klar doch Liebling.“ Schon entfaltete sie die weinrote Fließdecke, welche sie dann über den Kleineren legte. Liebevoll glitten ihre Finger durch die weiße Mähne. „Er sieht aus wie ein kleines Kind wenn er schläft. So unschuldig und zerbrechlich.“ Flüsterte sie um Sasuke nicht versehentlich zu wecken. „Ja, wie ein kleiner Engel.“ „Unvorstellbar was der Kleine bereits alles durchleiden musste. Ich versteh nicht wie seine Mutter das zugelassen hat, sogar mitzog, hat sie sich den nie wirklich ihren Jungen angesehen?“ „Wohl nicht.“ „Ich werde jetzt Tee machen. Danach erzählst du mir was bei dem Gespräch abgegangen ist das unser Liebling so erschöpft ist.“ So machten die Beiden es dann auch. Nachdem Itachi ihr alles erzählt hatte brauste Mikoto auf, wie dieser Mann nur darauf käme einem Opfer kurz nach der Tat solche Fragen zu stellen. Ihr Sohn hatte alle Hände voll damit zu tun sie wieder zu beruhigen und davon zu überzeugen, dass diese Fragen Standard und nötig waren. Nachdem er dies endlich geschafft hatte regte sich der Jugendliche in seinen Armen. „Na Kätzchen, wieder wach?“ „Mmh, … wo ...?“ „Wir sind wieder zu Hause. Alles ist gut. Willst du noch ein bisschen schlafen oder lieber etwas essen?“ Herzhaft gähnte der Angesprochene, nuschelte ein schwaches „Müde,“ und schmiegte sich wieder Wärme suchend an den größeren Körper. „Gut Engelchen, dann schlaf noch etwas. Ich bleib hier bei dir. Wir essen dann später etwas, wenn du wieder munter bist.“ Ein leichter Kuss wurde auf die Stirn gehaucht und der zierliche Körper noch ein Mal in den schützenden Armen zurecht gerückt. So behütet schlief Sasuke dann noch eine gute Stunde tief und fest bis er endgültig erwachte. Wie angekündigt aßen die Drei danach in Ruhe eine Kleinigkeit, um sich im Anschluss ins Wohnzimmer zurück zu ziehen, wo man noch ein wenig Plauderte und kuschelte. Besonders lange blieben sie jedoch nicht wach, da Sasuke bereits sehr früh wieder müde wurde. Schlaftrunken wankte Sasuke Richtung Schlafzimmer, versuchte sich den Schlaf aus den Augen zu reiben um wenigstens den Weg bis zum Bett relativ klar zu sehen. Itachi hingegen gefiel dies ganz und gar nicht, bestand so doch immerhin die Möglichkeit dass Sasuke wieder munter wurde. Deswegen wurde der Jüngere einfach wieder auf die Arme gehoben und zum Bett getragen, wo er sanft auf die weiche Matratze gebettet wurde. Der Jüngere war nicht mal mehr wach genug um sich selbst richtig aus seinen Klamotten zu pellen, weswegen auch hier der Schwarzhaarige hilfreich einsprang. Nicht ganz selbstlos natürlich, genoss er es doch beim entkleiden mit seinen Fingern wieder über die weiche, graue Haut zu gleiten. Dem Jungen entglitt durch diese Behandlung ein wohliges Seufzen. Sich auch seiner Kleidung entledigend krabbelte Itachi zu seinem Schmusekater unter die warme Decke und zog den Kleineren in eine behütete Umarmung, in der sie schnell in die Wohlverdiente Traumwelt hinüber glitten. Zu Anfang verlief die Nacht auch ruhig und friedlich. Nach einigen Stunden aber wandelte sich Sasukes friedlicher Traum. Die von Blumen übersäte Wiese veränderte sich. Statt weichem, saftigem Gras unter seinen Füßen spürte er jetzt kühles Laminat. Der süßliche Blumenduft wich dem herben, etwas rostigen Geruch von Blut, seinem Blut. Zu Erst stand er nur da, wie ein Zuschauer. Sah ein in einer Ecke kauerndes Bündel Mensch, vor diesem stand ein Mann, schrie den vor sich Kauernden an. Dann schlug und Trat er diesen, der Körper kippte zur Seite in einen Scherbenhaufen. In den weißen Haaren klebte, wie auch auf der grauen Haut Blut, Blut welches aus unzähligen Schnitt- oder Platzwunden stammte. Der Junge weinte, während der Mann weiter tobte. Sasuke wollte dem Verletzten helfen, wollte ihn von seinem Leid befreien, doch er konnte nicht, sein Körper weigerte sich einfach sich zu bewegen. Verzweifelt blickte er auf seine Hände, dann änderte sich das Bild. Seine Hände wiesen lauter kleine Schnitte auf, aus denen feine Rinnsale seines Blutes liefen. Er stand nicht mehr nur da und sah zu, nein, jetzt war er der Junge der auf dem Boden lag, der der beleidigt, geschlagen und getreten wurde. Schmerz durchflutete ihn. Die vergossenen Tränen der Verzweiflung wichen denen des Schmerzes und Leides. Konnte denn niemand ihm helfen? Itachi erwachte langsam, als er bemerkte das der Engel in seinen Armen sich unruhig bewegte. Der junge Körper warf sich immer erregter von einer auf die andere Seite, stöhnte. Der Schwarzhaarige war alarmiert zog den kleineren fester zu sich. „Alles ist gut. Ich bin hier.“ Ein Schluchzer löste sich aus der Kehle des Weißhaarigen, so wie die ersten Tränen. „Sasuke wach auf, du hast nur einen Alptraum. Alles ist gut. Hörst du? Ich bin hier, du musst nur aufwachen.“ Vorsichtig, aber zärtlich küsste er die Tränen von den Wangen bid hinauf zu den Augen fort, schob seine Hand auf Sasukes Bauch, wo er zu streicheln begann. Sasuke, der sich immer noch auf dem Boden befand rollte sich zusammen, versuchte mit den angezogenen Knien so den nächsten Tritt vielleicht etwas abzufangen. Er bemerkte wie der Mann, der sein Vater war, ausholte und dabei war einen weiteren Tritt auszuteilen. Fest kniff der Kauernde daher die Lieder zusammen, sah vor seinem Geistigen Auge das lächelnde Gesicht Itachi und wünschte sich in dessen Arme. Die Zeit verstrich, doch der Schmerz blieb aus. Warum? Zaghaft wagte er es eines seiner Augen einen Spalt breit zu öffnen. Sein Vater war noch da, aber er bewegte sich nicht mehr, konnte es allem Anschein nach nicht, dann wurde sein Körper langsam durchsichtig, die Konturen immer undeutlicher. Der Junge verstand nicht was gerade geschah, dann hörte er eine Stimme. Zu Erst nur undeutlich, dann wurde sie lauter, deutlicher. Er kannte die Person, der diese Stimme gehörte und allein das beruhigte ihn, verlieh im Kraft. So wie der Körper seines Vaters gerade verschwand, so materialisierte der passende Körper zu der liebevollen Stimme sich nun und ein gewisser schwarzhaariger Arzt stand vor ihm, kniete sich dann aber zu ihm runter. Verwirrt sah Sasuke den Man an, dann an sich hinab. Seine Verletzungen waren verschwunden, darum hatte er also keine Schmerzen mehr. „Alles ist gut.“ Sagte ihm Itachi und breitete seine Arme aus. Sofort kam der Jüngere dem unausgesprochenen Angebot nach. Er warf sich in die offenen Arme, kuschelte sich fest an den Besitzer. Das ganze war einfach so unglaublich schön. Langsam wurde ihre Umgebung immer heller. Der Weißhaarige beachtete dies jedoch nicht, schloss einfach nur glücklich seine Augen. Itachi war erleichtert als er bemerkte wie seine tröstenden Worte Wirkung zeigten, zwar nur langsam doch Hauptsache er schaffte es. Stückchenweise entspannte sich der zierliche Körper seines Kätzchens, die Tränen versiegten und auch das Gesicht wirkte jetzt ruhig, vielleicht sogar ein wenig glücklich. Ihm fiel auf, das die Lieder seines Kleinen zu flattern begannen, wenige Augenblicke später sahen ihn zwei müde, schwarze Augen an, die dennoch froh wirkten. Die Hand des Schwarzhaarigen die bisher weiterhin den schlanken Bauch verwöhnt hatte, wurde nun auf eine der grauen Wangen gelegt, um nun dort mit dem Streicheln zu beginnen. „Alles in Ordnung mein Kätzchen. Du hast nur schlecht geträumt. Ich wollte dich nicht wecken, nur beruhigen, damit du nicht mehr schlecht träumst. Du kannst ruhig weiterschlafen, während ich weiter aufpasse.“ Versicherte der Ältere. Der Jüngere der seinen schwarzen Engel beim erwachen erkannt hatte lächelte. Ja er brauchte sich wirklich nicht fürchten, sein Itachi passte auf ihn auf, immer, ob nun im realen Leben oder in der Traumwelt, er war für ihn da. „Danke,“ nach diesem leisen einfachen Wort, welche jedoch aus tiefstem Herzen kam, schmiegte Sasuke sich zufrieden an die warme Brust, atmete tief den unverwechselbaren Geruch seines Beschützers ein. „Kein Problem mein Engel und nun schlaf noch etwas, ich werde deine Träume derweil beschützen.“ Gefühlvoll platzierte der Mediziner noch einen Kuss auf Sasukes Kopf, bevor er ihre Umarmung noch ein wenig vertiefte. So schiefen die Zwei auch recht schnell wieder beieinander ein. Die restliche Nacht verlief friedlich. Keiner der Beiden wurde noch ein Mal von einem Alptraum belästigt. Auch die folgenden Tage und Nächte verliefen ereignislos, so dass Sasuke sich schnell erholte. Ihm wurde es oft sogar zu langweilig, weswegen er Itachi mehr als einmal anbettelte sie mögen doch bitte etwas lernen oder andere Dinge unternehmen. Selbstverständlich kam Itachi dieser bitte nach. Weil der Ältere selbst jedoch nicht Lust hatte, ihre ganze gemeinsame Zeit nur mit dem lernen, oder dem proben von Sasukes Aussage vor Gericht, damit im Ernstfall alles glatt lief und sich der Jüngere nicht so leicht einschüchtern lassen würde, zu verbringen machten sie auch immer wieder Spaziergänge in dem nahegelegenen Park, etwas woran Sasuke besonderen Spaß hatte. Der weißhaarige Junge liebte die Natur und Tiere einfach, Itachi hingegen genoss es das Strahlen seines Lieblings bei den Ausflügen ins Freie zu erblicken. So flogen die Tage geradezu dahin und bevor sie sich versahen, stand auch schon der Verhandlungstag an. Sasuke war seit dem Aufwachen unheimlich nervös, bekam kaum etwas Essbares hinunter, da half auch all das gute Zureden Mikotos oder das ruhige Streicheln Itachis über seinen Rücken nichts. Als sich die Drei dann fertig machten um sich auf den Weg zum Gericht zu begeben, zitterte der Weißhaarige sogar so sehr, dass er es kaum schaffte sich allein anzuziehen. Darum half ihm auch Itachi dabei, knöpfte die letzten Knöpfe des dunkelblauen Hemdes zu, rückte noch mal alles gerade, kämmte das seidige schwarze Haar noch ein Mal und band seinem Kleinen die Schuhe zu. Mikoto war so freundlich gewesen, sich bereit zu erklären zu fahren, daher war es dem Schwarzhaarigen möglich mit seinem kleinen Schmusekater hinten auf der Rückbank noch ein wenig zu kuscheln und ihm aufmunternde Worte ins Ohr zu flüstern. Im Gefängnis ging es da weit ruhiger zu. Doktor Green hatte Dank der guten Beziehung zu Orochimaru selbst während seiner Gefangenschaft nicht auf verschiedene Annehmlichkeiten verzichten müssen. So hatte man ihm unter anderem nicht zugemutet mit anderen Gefangenen eine Zelle teilen zu müssen. Nein, er hatte eine geräumige Einzelzelle, die eigentlich für 6 Personen gedacht war zugeteilt bekommen. Auch zum Essen brauchte er nicht mit den anderen Insassen in den Speisesaal gehen, sondern bekam das Essen, oder auch Sonderbestellungen direkt in seine Unterkunft geliefert. Zudem war seine Zelle in der Regel nicht verschlossen, so konnte er selbst entscheiden wann er seinen Freigang absolvierte. Es war eben praktisch, wenn der beste Freund gleichzeitig der Polizeipräsident war. So wurde er auch nicht wie eigentlich üblich in Handschellen zur Verhandlung gefahren. Nein, er blieb ungefesselt, bekam kurz vorm Verlassen des Gefängnisses sogar noch ein kleines 'Geschenk' von Orochimaru, welches ihm von einem von Orochimarus Wachleuten überreicht wurde. Bei diesem Geschenk handelte es sich um ein kleines, dafür aber umso schärferes Messer. Für Orochimaru hatte sich keine Gelegenheit ergeben sich Sasukes anzunehmen, wurde dieser doch keine Sekunde mehr von Itachi aus den Augen gelassen. Vielleicht gelang es ja dem Vater den Störenfried unschädlich zu machen. Sollte er jedenfalls die Möglichkeit erhalten dem Jungen nahe zu kommen, wäre ihm das Messer gewiss eine große Hilfe. Beide Parteien befanden sich somit also auf dem Weg zum Gerichtsgebäude, jeder mit seinen eigenen Vorstellungen darüber wie dieses Aufeinandertreffen wohl enden würde. Als Itachi, Sasuke und Mikoto ankamen, entdeckten sie vor dem Gebäude die mit einander plaudernden Kakashi und Iruka. Auch die beiden Männer entdeckten die Ankommenden und grüßten diese. „Hallo ihr Drei, da seit ihr ja. Na Sasuke, wie geht es dir denn? Wir haben uns ja schon eine Weile nicht mehr gesehen.“ Begann Kakashi. „Danke gut.“ Gab der Junge genuschelt als Antwort. „Was macht ihr den hier und du dann auch noch ohne eines deiner Büchlein Kakashi.“ Wunderte sich Itachi. „Na na Itachi. Warum Iruka hier ist weißt du doch. Er soll bestätigen das Sasuke aussagefähig ist und ich bin zur moralischen Unterstützung von euch hier.“ „Ich nehme an, Sie sind die Mutter von Itachi.“ Wand sich Iruka derweil an die einzige Frau in der Runde. „Oh sorry, da hab ich wohl was vergessen. Mutter wenn ich vorstellen darf, dass hier ist Iruka Umino, der Psychologe zu dem ich Sasuke begleitet habe und Iruka, dass ist meine Mutter Mikoto Uchiha.“ „Freut mich sie kennen zu lernen Herr Umino.“ „Ebenfalls Frau Uchiha, aber nennen sie mich doch Iruka.“ „Gerne, dann nennen sie mich aber auch Mikoto.“ „Gut, da wir dass nun geklärt hätten sollten wir wohl so langsam rein gehen und uns einige Plätze suchen. Itachi, du und Sasuke solltet am Besten gleich vorne in der ersten Reihe hinter dem Staatsanwalt sitzen.“ Itachi nickte nur. „Ich habe einen Platz gesondert vom Richter zugewiesen bekommen. Ich werde in der Nähe des Staatsanwaltes sitzen.“ Berichtete Iruka. „OK. Mikoto und ich werden uns dann in die Reihe direkt hinter Itachi und Sasuke setzen. Dann sind wir alle in deiner Nähe Sasuke, du brauchst dich also nicht zu fürchten.“ Sasuke war allen sehr dankbar dafür. So setzte sich die kleine Gruppe dann in Bewegung. Als sie den Raum, in welchem die Verhandlung stattfinden sollte, ankamen, saßen Sasukes Eltern bereits mit ihren Anwälten auf der Anklagebank. Bei dem Anblick seiner Eltern lief es Sasuke eiskalt den Rücken runter. Schutz suchend drängte er sich weiter an Itachi. Dann, als hätte Doktor Green durch die Bewegung des Weißhaarigen gespürt, dass sie eingetroffen waren, drehte er seinen Oberkörper nach hinten, seine Augen fixierten mit einem eiskalten Blick seinen Sohn. Sasuke gefror dabei das Blut in den Adern, panisch krallte er sich in Itachis Arm, wollte sich hinter dem Älteren verstecken. Selbstverständlich hatte der Schwarzhaarige dies bemerkt, zog seinen Schützling etwas weiter hinter sich und sandte einen mindestens genau so giftigen Blick an seinen 'Kollegen' zurück. Wie besprochen nahmen Itachi, Sasuke und Ihre Begleitung, weiterhin beobachtet durch Sasukes Vater platz. Der Weißhaarige sank verängstigt in sich zusammen, zwar besserte sich dies ein wenig, als starke Arme sich um ihn legen und ihn schon fast auf Itachis Schoß zogen, dennoch raubte ihm dies nicht die ganze Angst. Zwar wagte es der Junge nicht erneut zu seinem Erzeuger zu schauen, doch konnte er auch weiterhin dessen hasserfüllten Blick auf sich spüren. Es war fast so, als fräße sich dieser wie Salzsäure durch seinen Körper, durch jede Faser und Zelle seines Körpers, ließ ihn seine Lieder fest zusammenpressen um zu versuchen dieses Gefühl zu ignorieren, leider ohne Erfolg. Das alles endete erst, als der vorsitzende Richter dieses Falles den Raum betrat. Nach der üblichen formalen Begrüßung, bei der alle aufzustehen hatten, war es dann so weit und die Verhandlung konnte beginnen. Wie würde sie wohl ausgehen und was würde wohl noch alles bis zum Ende geschehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)