un.expected von Schnie (Scorpius und Rose) ================================================================================ Kapitel 3: Kein Ende -------------------- "So ein Scheiß!“ drang die Stimme von Scorpius Malfoy durch den grünlich schimmernden Raum in den unteren Kerkern und lenkte somit gleich die Blicke der gesamten Slytherinschülerschaft auf den blonden Jungen. Ein nicht gerade freundlicher Blick seinerseits und seine Mitschüler wandten sich eiligst wieder ihren Aufgaben zu. Scorpius zerknüllte mit viel zu viel Kraft das Pergament, auf dem Prof. McGonnagalls Termin zum Nachsitzen verzeichnet war, und warf es mit noch mehr Kraft in das Feuer, das vor ihm brodelte. Die Augen seines besten Freundes Albus Potter lagen auf ihm, doch er beachtete ihn nicht. In diesem Moment wollte er am liebsten nichts beachten. Nicht seinen Freund, seine Umgebung, seine Hausaufgaben, seine Pflichten als Vertrauensschüler, sein Magenknurren, das schon seit einer Ewigkeit keine Ruhe fand, und vor allem nicht seine Gedanken. Ja, die wollte er am aller wenigsten beachten. Einfach vergessen, wegwerfen und nie wieder danach suchen. Er wollte sie loswerden, so wie er dieses bescheuerte Stück Papier gerade losgeworden war. Die Flammen fraßen sich durch die Fasern des Pergaments. So sollten sie sich auch durch die Gänge, die Irrgänge, seiner Gedanken fressen. Und am besten nichts zurück lassen. Nichts außer einer Leere. Ach, wie angenehm wäre diese Leere, mit welcher Zufriedenheit würde er sie entgegennehmen. Wenn nur endlich diese Gedanken aus seinem Kopf verschwinden würden. Diese Gedanken, die ihm seit gestern einfach nicht mehr entfallen wollten. Er war wütend, außer sich, fast nicht mehr zu bremsen, dass er wegen dieser Weasley nun auch noch Nachsitzen sollte. Dabei war doch alles nur ihre Schuld. Was konnte er schon für ihre Dummheit? Ja, er konnte seine Wut kaum in Zaum halten. Und Obwohl es seine Idee war, beruhigte es ihn, dass diese Fotos auf unbekannte Weise von der Bildfläche verschwunden sind. Denn, so grandios sein Plan auch war, sie würden ihn an Alles erinnern. An wirklich Alles. An das plötzliche Wasser, das Lachen der Anderen, Rose Weasley triefnass in der Pfütze, das Gefühl seines Genusses, als sie sich vor ihm aufbaute und… Und natürlich auch an Prof. McGonnagall, die ihnen Nachsitzen aufbrummte. Ihnen Beiden. Unfairer Weise. Das waren ungefähr die Gedanken, die dem jungen Malfoy die ganze Zeit im Kopf herum spukten. Auf keinen Fall wollte er sie weiter ausführen, kleine und mit Sicherheit unwichtige Details wiederholen, wieder empfinden. Nein, das wollte er auf keinen Fall. Zu viel Angst, ja Angst, hatte er vor dem Ergebnis. Dieser Moment gestern war ein Moment. Ein kurzer Augenblick, voller verrückt spielender Gefühlen, natürlich hauptsächlich wegen Roses Wut und seiner Freude wegen ihrer Scham. Nichts anderes. Ein Moment. Ein Moment den man vergessen konnte, musste. Und das würde er auch. Den verschwunden Fotos sei Dank. Denn die würden ihn an wirklich Alles erinnern. Jedes Detail aus seiner tiefen Gedankenwelt auskramen, ihm unberechenbar und grausam vor die Augen halten. Womöglich würden sie ihn fesseln, damit er sich nicht abwenden konnte. So ungefähr stellte sich dies Scorpius vor. Vielleicht noch ein kleines Bisschen barbarischer. Aber so ungefähr. Natürlich bemühte Scorpius sich lediglich so sehr darum, diese Gedanken in Zaum zu halten, weil er nicht noch einmal die Fassung verlieren wollte. Es war alles die Schuld dieser Weasley. Das war’s. Genau. Er war einfach wütend, dass er wegen ihr nachsitzen musste. Wie leicht es doch manchmal war, komplexe Probleme und Verwirrungen mit einer einzigen, simplen, wenn auch nicht ganz ehrlichen, Lösung zu besänftigen. Wie leicht es war, einfach wütend auf sie zu sein. Zu leicht, sie innerlich zu beschimpfen, zu hassen. Und je leichter es wurde, umso mehr stieg die Wut. „War Gonni so gemein zu dir?“ fragte Albus über sein Buch hinweg und schielte zu seinem blonden, schlecht gelaunten Freund. Dieser warf ihm einen finsteren Blick zu, die einzige Antwort, bevor er wieder reglos ins Feuer starrte. Albus seufzte. Das ging nun schon den ganzen Tag so. Noch nicht einmal das Lob, welches Scorpius heute vom alten Slughorn für seinen ausgezeichneten Trank erntete, heiterte den Malfoy auf. Zum verrückt werden. Und dabei war er doch sogar besser als Rose. Und das war normalerweise Punkt Eins auf der Liste ‚Wie vergnügt man Scorpius Malfoy …’ Albus war ratlos. Also wandte er sich wieder seinem Buch zu. Auch wenn er das Verhalten seines Freundes als sehr merkwürdig empfand und sich keinen Reim darauf bilden konnte, so hatte er schon alles versucht. Und nichts hatte geholfen. Also ließ er ihn in Ruhe. Überließ ihn seinen eigenen Gedanken. Denn wenn Scorpius selbst es nicht schaffte, mit seinem scheinbar inneren Chaos fertig zu werden, dann schaffte Albus es bestimmt nicht. In die komplexe Welt des Scorpius Malfoy hatte es noch niemand gewagt einzudringen. Albus war einer der Wenigen, dem es, aber auch nur manchmal, gelang, den Blonden zu verstehen. „Scorpius, heute so mies drauf?“ erklang die harmonische Stimme von Natalie Collister plötzlich. Die hübsche Blondine lehnte sich elegant über die Rückenlehne ihres Auserwählten und schlang die Arme um seinen Oberkörper. Langsam wanderte ihr Kopf zu dem seinen und ihre langen Haare fielen über ihre Schultern, sodass sie sich geschmeidig um sein Gesicht formten. Scorpius bewegte sich nicht. Seine Augen waren immer noch auf das Feuer gerichtet, seine Arme lagen immer noch steif auf den Lehnen. Hätte er nicht geantwortet, so hätte man meinen können, der kleine Überfall der Slytherin wäre ihm unbemerkt geblieben. „Was geht es dich an.“ Flüsterte er schon fast. „Na hör mal.“ Trällerte Natalie in gespieltem Tadelton und schüttelte in eitler Manier den Kopf, während sie sich von ihm löste und um den Sessel herum tänzelte. Gleitend ließ sie sich auf die Armlehne von Scorpius’ Sessel sinken und streichelte ihm durch die blonden Haare. „Ich bin nur besorgt um deinen Gemütszustand.“ Rechtfertigte sie sich und Albus konnte nicht anders als loszuprusten. Sogleich erntete er von Natalie einen scharfen Blick und er versteckte sich immer noch schmunzelnd hinter seinem Buch. Auf Scorpius Lippen bildete sich ein mattes Grinsen. „Bist du nicht.“ Sagte er und sah Natalie in die Augen. Sie waren groß und sehr dunkel. Wirklich ein hübscher Anblick, wenn sie ihn nicht an etwas erinnern würden… „Du hast Langeweile und willst ein Bisschen ‚Spaß’ haben.“ Die Worte kamen schnell, zu schnell für das Mädchen, sodass sie nichts erwidern konnte. Und noch schneller wandte er seinen Blick von ihr ab. Ohne Rücksicht auf sie zu nehmen, stand Scorpius auf, stützte sich dabei auf seinen Armlehnen ab, wodurch er Natalie abschütteln konnte. Diese sprang fast schon entsetzt auf, fixierte ungläubig Scorpius Tun. „Al, ich glaub, beim Abendessen war nicht mehr genug für mich übrig.“ Sagte er lediglich zu dem jungen Potter, worauf dieser sofort sein Buch aus der Hand legte, mit einem Strahlen im Gesicht nickte und die Treppen zum Jungenschlafsaal hoch hetzte. Natalie beobachtete das knappe Gespräch der beiden Jungs nur ungeduldig und sobald Albus außer Sicht war, widmete sie sich wieder Scorpius. „Warum so zickig? Du hast doch sonst nichts gegen ein bisschen ‚Spaß’.“ Flötete sie und trat näher. Ihre dunklen Augen funkelten Scorpius von untern herauf an und ihre Zeigefinger strich über seine muskulöse Brust. Wieder wandte der Blonde seinen Blick ab und entwich mit einem beiläufigen Standbeinwechsel ihren Streicheleinheiten. Sie erwartete eine Antwort, eine Erklärung, die er ihr nicht geben konnte. Er wusste ja selbst nicht, warum ihm im Moment nicht ‚danach’ war. Glücklicherweise hörte er auch schon die dumpfen Schritte von Albus, der eilig die Treppen herunter sprang und somit Scorpius’ Aufmerksamkeit einen Grund gab, sich auf etwas anderes zu richten, seine Gedanken einen anderen Weg einschlugen ließen. Der Schwarzhaarige gesellte sich flink zu den beiden anderen Slytherins und nickte Scorpius mit einem Zwinkern zu. Dieser erwiderte kurz sein Nicken, bevor er sich wieder an Natalie wandte. „Ich bin nicht dein Spielzeug.“ Sagte er schlicht, dann rauschte er an ihr vorbei. Geschwind erreichte er die Öffnung in der Steinwand und Natalies Worte drangen nur noch gedämpft an seine Ohren. „Ach so, ich bin aber deines, oder wie?“ rief sie empört und schon war er mit Albus in die dunklen Korridore geflüchtet. „Also ich muss sagen, wie du Natalie abgeschüttelt hast, das war wirklich eine Meisterleistung.“ Sagte Albus mit vollen Backen und streckte sich bequem auf dem großen Küchentisch aus. Die beiden Slytherins hatten nach ihrer Flucht vor der hübschen Blondine sofort den Weg in die Küche eingeschlagen. Dort saßen sie nun, die kleinen Hauselfen tummelten um die Beine der Beiden und servierten immer wieder kleine Teller mit verschiedenen Häppchen. Es war nicht ihr erster Ausflug in den großen Raum, der kein besseres Essen liefern konnte. Schon des Öfteren stahlen sie sich durch die dunklen Gänge um letztlich in der Küche zu landen. Der Unsichtbarkeitsumhang, den Albus von seinem Vater vor seinem ersten Jahr in Hogwarts als Geschenk bekam, war dabei natürlich sehr hilfreich. Schade, dass er nicht auch diese Karte der Rumtreiber abstauben konnte. Die hatte Lily gekriegt. Obwohl Albus ja dachte, dass dieser Teil der väterlichen Güte ein Fehler war. Verschwendung. Lily war viel zu brav um jemals nachts durch das Schloss zu schleichen. Aber daran war nun auch nichts mehr zu ändern. Außerdem war es sein letztes Jahr. Und das würde er auch ohne diese blöde Karte genießen können. „Stimmt.“ Grinste Scorpius als Antwort, seine Stimme schwamm in Egoismus gerade zu. Der Schwarzhaarige ihm gegenüber lachte, froh darüber, dass Scorpius wieder der Alte war. Es ging eben nichts über eine gute Mahlzeit um wieder zu klarem Verstand zu kommen. Doch trotzdem schwirrte eine Frage durch den Kopf des Potters. Zuerst wollte er sie nicht stellen, aus Gefahr, Scorpius könnte wieder sein ‚neues Ich’ an den Tag legen. Doch nun, da er wieder besserer Laune war und das sich häufende Essen einen großen Beitrag dazu liefert, wollte er es doch wagen. „Danke, Dizzy.“ Sagte er zu einer kleinen, grauen Elfe, die ihm einen Teller frisch gebackener Kekse vor die Nase hielt und sich sofort tief verbeugte, bevor sie wieder davon tapste um mit den anderen Hauselfen weiteres Essen vorzubereiten. „Sag mal…“ begann Albus also und biss von dem Keks ab. „Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund, warum du Natalie abserviert hast? Ich meine,… das ist ja sonst nicht so deine Art.“ Er drehte nebenbei den Keks in den Fingern, seine Frage sollte so nebensächlich wie möglich wirken. Schließlich wollte er nicht wieder den Malfoy’schen Zorn erwecken. Scorpius sah ihn kurz an, bevor er sich auf seinen Pudding konzentrierte. Seine Stirn bildeten langsam Falten und eine Weile sagte niemand etwas. Doch dann legte der Blonde seinen Löffel beiseite und streckte sich auf seinem Stuhl. Irgendetwas musste er schließlich antworten. „Ich weiß auch nicht.“ Sagte er müde und rieb sich die Augen. „Natalie ist heiß. Keine Frage. Aber sie ist nicht gerade sehr… schlau.“ Ein höhnisches Schmunzeln zierte die Lippen des Malfoy und mit vielsagendem Blick besah er sich seinen Freund, dem ebenfalls das Grinsen im Gesicht stand. Natürlich entsprach Scorpius’ Aussage der Wahrheit. Natalie war eines der hübschesten Mädchen auf Hogwarts. Aber sie langweilte ihn schnell. Für eine oder auch zwei Nummern war sie gerade zu perfekt, doch für eine Unterhaltung oder eine Diskussion konnte man sie vergessen. Allerdings war das nicht die ganze Wahrheit. Zwar war er inzwischen von Natalie genervt, das stimmte. Aber dass das der einzige Grund für seine Ablehnung war, stimmte nicht. Doch das sollte Albus nicht erfahren. Und er wollte auch, dass das so blieb. Schließlich hatten seine Gedanken rein gar nichts zu bedeuten. Er war nur wütend. Ganz einfach, wie gesagt. Und warum sollte er andere mit etwas langweilen, denn so würde es auf jeden Fall sein, was noch nicht einmal stimmte? Was nur eine kurze Phase war? Eine Phase der Wut, die ausnahmsweise mal andere Weg einschlug und sich anders äußerte. Überflüssige Energie, die er verschwenden würde. Genau. Es wäre unnötig. Also befasste er sich eben mit der halben Wahrheit und vergas, wie nun schon so oft, den Rest. „Da hast du Recht.“ Sagte Albus und nickte kräftig. „Außer einem guten Körper hat Natalie wirklich nicht viel zu bieten.“ Doch das hatte den Malfoy sonst auch nie gestört. „Und seit wann genau hast du dir vorgenommen, mit Natalie wichtige, wissenschaftliche Gespräche zu führen?“ fuhr Albus fort und kratzte sich mit einer Hand am Kopf, während er mit der anderen die Schokostücke aufsammelte, die sein Gebäck nicht halten konnte. Scorpius’ Kopf zuckte eine winzige Sekunde und seine Augen trafen auf die des Potters. „Ich… keine Ahnung. Ich hatte wohl einfach keinen Bock.“ Gab der Blonde schließlich zu und erkannte an Albus’ Mimik, dass er sich damit zufrieden gab. Vorerst. Denn auch wenn Albus sein Freund war, war er auch immer noch ein Slytherin. Und so stellte der Schwarzhaarige seine Neugierde oft einen Platz über sein freundschaftliches Einfühlvermögen. Doch im Moment schien letzteres gewonnen zu haben. Für den Fall, dass die Slytherinseite sich bald wieder bemerkbar machen würde, hatte der Blonde schließlich noch etwas Zeit, um sich eine bessere Ausrede einfallen zu lassen. Mit der flachen Hand schlug Scorpius auf den Tisch und richtete seinen Blick zum ersten Mal direkt auf Albus. „Also, hauen wir ab? Es ist schon nach elf.“ Albus nickte zwar, doch ein Grinsen konnte er nicht verbergen. „Ja, ja, schon klar. Klein Malfoy muss ins Bettchen. Schließlich hat er morgen einen Krieg zu führen, was?“ Ein lautes Lachen über Albus’ eigenen, brillanten Witz ermöglichte es Scorpius seine Antwort zu unterdrücken. Auch wenn Albus Recht hatte, denn Scorpius hatte es sich irgendwann einmal angewöhnt, nicht nach Mitternacht schlafen zu gehen, da er so am nächsten Tag viel besser in Form war und somit die Chancen stiegen, Rose in welcher Form auch immer zu schlagen, so wollte er doch jeden Gedanken an die Weasley vermeiden. Die Beiden Slytherins erhoben sich von ihren Stühlen und sofort eilten viele, kleine Hauselfen herbei. „Mr. Potter, Mr. Malfoy, wünschen Sie noch etwas für den Weg?“ piepste die Stimme einer gräulichen Elfe. Albus und Scorpius tauschten einen kurzen Blick und der Schwarzhaarige unter ihnen wandte sich mit einem breiten Strahlen an das kleine Wesen. „Na wenn du schon so fragst, Poppy. Dann mal her mit dem Proviant!“ Wieder huschten die Hauselfen eilig umher, klimperten mit Besteckt, schwangen Pfannen und zückten braunes Butterpapier. Nach nur wenigen Sekunden streckten sechs zierliche Ärmchen den beiden Jungen einen ganzen Haufen Essenspakete entgegen. „Danke ihr Drei.“ Sagte Scorpius und nahm einen Teil des Proviants an sich. Albus tat es ihm gleich und mit einem Grinsen der Jungs und vielen, tiefen Verbeugungen der Elfen verabschiedeten sie sich von ihren Köchen. Kaum traten die Beiden auf den Flur, warf Albus auch schon den Unsichtbarkeitsumhang über Scorpius und sich selbst. Die Arme voll mit verpacktem Essen spähte Scorpius an sich herunter. „Langsam wird es etwas eng hier.“ Stellte er fest und verzog das Gesicht. Der Umhang berührte nur noch ganz leicht den Boden und verbarg so nur noch knapp die Fußspitzen der beiden jungen Männer. „Hey!“ stieß Albus aus und sah seinen blonden Freund fast schon pikiert an. „Beleidige den guten, alten Umhang nicht! Der war uns jahrelang treu!“ schimpfte der Potter und Scorpius verkniff sich ein Grinsen. Ja, das stimmte. Der Umhang hatte die Beiden schon vor vielerlei Übel bewahrt. „Entschuldige, guter, treuer Umhang.“ Presste Scorpius unter seinem Grinsen hervor und setzte sich mit Albus in Bewegung. Während sie die Korridore entlang schlichen konnte Albus nicht mehr an sich halten und öffnete nacheinander die kleinen Esspakete. „Oh Mann, das schmeckt fast noch besser, als das frische Essen.“ Sagte er kauend und nickte zur Bekräftigung seiner Aussage. „Konntest du nicht noch diesen einen Moment warten?“ beschwerte sich Scorpius und sein Blick wanderte immer wieder nervös in die dunklen Ecken. Nicht, dass der Malfoy Angst hätte vor Gespenstern oder sonstigen umher schleichenden Wesen. Viel mehr ängstigten ihn umher schleichende Lehrer oder Hausmeister. Durch Albus’ plötzliche Fressattacke waren die Beiden wesentlich langsamer als sonst und die Zeit kletterte mehr und mehr Richtung zu spät. „Reg dich ab! Wir sind hier doch gut versteckt- Oops.“ Ein Kürbiskerntörtchen fiel dem Schwarzhaarigen aus der Hand und kullerte geradewegs unter dem Tarnumhang hindurch durch den Korridor. Scorpius hob eine Augenbraue. „Ja, super gut versteckt.“ Albus verrollte die Augen und schnappte sich den verlorenen Kuchen. „Jetzt komm endlich!“ herrschte der Blonde ihn an und zog an seinem Ärmel. „Hör auf hier herum zu hetzten. Du wirst es überleben, wenn du mal nicht um Punkt Zwölf im Bett liegst!“ schimpfte Albus. „Ja, das vielleicht. Aber einen Sturm der McGonnagall’schen Art sicherlich nicht. Also beweg deinen Arsch endlich etwas schneller!“ Konterte der Malfoy mit gedämpfter Stimme und zerrte ein weiteres Mal mit seiner freien Hand an dem Ärmel seines Freundes. „Jetzt hör endlich auf damit! Du zerreißt noch meine Pullover!“ zischte dieser und befreite sich umständlich mit immer noch vollen Armen aus Scorpius Griff. „Du kannst froh sein, wenn dein Pullover das einzige ist, das an dir noch heil bleibt, wenn du nicht gleich aufhörst zu essen und schneller gehst!“ fauchte Scorpius und während er Albus grimmig dabei beobachtete, wie er mit angestrengter Miene versuchte seinen Proviant nicht fallen zulassen, trat er immer noch unter dem Umhang versteckt um die nächste Ecke. Fast zeitgleich mit dem Scheppern der zusammen gestürzten Rüstung erfassten Scorpius’ Augen Rose Weasley, die einen heiseren Schrei ausstieß und ihre Bücher fallen ließ. Auch Albus erstarrte in seiner Bewegung und ebenso wie Scorpius hafteten seine Augen auf seiner Cousine. Die Teile der Rüstung verteilten sich lautvoll auf dem Boden, Roses Hab und Gut mischte sich darunter. Nach diesem kurzen jedoch nicht gerade lautlosen Moment, in der scheinbar auch Rose versuchte sich wieder zusammeln, tauschten Albus und Scorpius einen Blick. Der Malfoy führte seinen Zeigefinger an den Mund und deutete Albus leise zu sein und sich nicht zurühren. Albus nickte mit weit aufgerissenen Augen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder gespannt auf Rose richtete. Auch Scorpius beobachtete die Gryffindore. Selbst wenn der Blonde in diesem Moment ruhig und konzentriert wirkte, so war er aufgeregter denn je, während seine Augen jede keine Bewegung der Weasley musterten. Rose sammelte fast schon unsicher ihre Utensilien ein, schlängelte sich um die Körperteile aus Blech und versuchte, sich so lautlos wie möglich zu beeilen. In Scorpius Brust pochte sein Herz so laut, dass er befürchtete, Rose könnte es hören. Nicht nur die Tatsache, dass er und Albus mitten in der Nacht der am meisten gefürchteten Vertrauensschülerin gegenüber standen bereitete dem Slytherin ein seltsames Gefühl in der Magengegend, sonder auch die Gedanken, die ihn plötzlich alle wieder einholten. Die Gedanken, gegen die er die letzten vierundzwanzig Stunden angekämpft hatte und sie zu vertreiben versuchte. Er spürte, wie sich Albus neben ihm mehr und mehr anspannte und seine Gedanken, die abgedriftet waren, richteten sich wieder auf das aktuelle Geschehen. Rose Weasley schlich immer näher an die Slytherins unter dem Tarnumhang heran, unwissend, wem sie sich da näherte. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Scorpius schluckte lautlos als Rose sich nach ihrem Tintenfass bückte, welches am nächsten bei den Unsichtbaren lag. Kaum hatte sie ihren Blick abgewandt um ihn auf ihr Tintenfass zu leiten, stieß Albus Scorpius mit dem Ellbogen in die Seite. Der Blonde warf ihm einen entgeisterten Blick zu und durch den kleinen, ungeahnten Ruck, der Scorpius packte, stieß seine Fußspitze gegen einen Arm der Rüstung, der direkt vor ihm gelandet war. Mit starrem Blick beobachteten die beiden Jungs, ebenso wie Rose das Rütteln des Blechteils. Scorpius Herz raste. Und dann, ohne Vorwarnung, packte Albus ihn am Arm und zerrte ihn an Rose vorbei. Die Flucht, die der Potter scheinbar heimlich geplant hatte, ging allerdings nach hinten los. Nicht nur die sonstigen, zerstreuten Rüstungsteile, die mit einem erneuten Scheppern durch die Hallen Hogwarts läuteten zogen einen Strich durch seinen Plan. Obwohl diese auch einen erheblichen Einfluss darauf hatten. Denn durch den Schreck, plötzlich von den Füßen gerissen zu werden, konnte Scorpius nicht anders, als seinem Freund hinterher zustolpern ohne darauf zu achten, wohin er trat. So kam es dann schließlich auch, dass er natürlich auf einem der Rüstungsteile ausrutschte, jedoch von Albus gerade noch so gehalten wurde, bevor er auf den Boden stürzte. Leise fluchend befreite sich Scorpius wild aus Albus’ Griff und samt ihren Essensvorräten, die aus ihren Armen plumpsten, glitt auch der Unsichtbarkeitsumhang auf den Boden. Noch mitten in ihrem Geplänkel von Wörter und Anschuldigungen verstummten die Slytherins und ihr Blick wandte sich langsam auf Rose, die ihnen gegenüber stand. Ihre dunklen Augen waren geweitet, jedoch nicht vor Schreck, sonder vor Erstaunen. Sie huschten von den Jungs auf den am Boden liegenden Umhang und wieder zu Albus und Scorpius. Eine knappe Weile starrten die Drei sich einfach nur an, bis Rose schließlich blinzelte und mehr oder weniger das Wort erhob. „Was… wie…woher…?“ stammelte sie und wieder hüpften ihre Augen zu dem Umhang. Es war unglaublich. Da standen Scorpius Malfoy und Albus Potter, gerade aus dem Nichts aufgetaucht, und schauten sie an, als wäre sie die jenige, die aussähe wie ein Geist. Na ja, vielleicht tat sie das in diesem Moment ja auch, schließlich stand sie immer noch mit großen Augen und offenem Mund da, während sie das Schauspiel ungläubig begutachtete. Niemand sagte etwas. Vermutlich waren Scorpius und Albus zu sehr damit beschäftig, zu hoffen, dass Rose glaubte, sie würde träumen. Einige Sekunden länger verweilten die dunklen Augen der Weasley auf dem Umhang, der sich um die Füße der Jungs gewickelt hatte. Roses Stirn zog sich kraus. „Ist das…?“ fragte sie erstaunt und sah zu Albus auf. Dieser tauschte einen schnellen Blick mit Scorpius, dessen Körper sich scheinbar nicht mehr aus seiner Starre lösen wollte. Albus öffnete den Mund, wollte etwas sagen. Was wusste er selbst nicht, doch er kam sowieso nicht dazu. Denn Rose hatte nicht nur den Umhang entdeckt sondern auch die Essenspakete, die auf dem Boden lagen. „Essen? Wart ihr etwa in der Küche?“ zischte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Ha, das war doch was mit dem man etwas anfangen konnte. Schließlich war sie zu so später Stunde nur noch in den Gängen unterwegs, weil sie fleißig war und noch zu lernen hatte. Albus und Scorpius schienen allerdings ganz andere Dinge im Kopf gehabt zu haben. „Ach komm schon Rosie, als hättest du dich noch nie nachts in die Küche geschlichen!“ fand Albus seine Stimme wieder und in Potter’scher Manier verdrehte er die Augen. Rose schnappte aufgebracht nach Luft, wollte etwas erwidern, doch Scorpius fiel ihr ins Wort. „’Miss Möchte-Gern-Perfekt’ würde doch niemals nachts in den Gängen herumschleichen, Albus. Sie hat gewiss etwas Besseres zu tun.“ Sagte er und schüttelte gespielt tadelnd den Kopf, bevor er Rose ein hämisches Grinsen zuwarf. Die Augen der Weasley verengten sich schlagartig und sie löste ihre Verteidigungshaltung als sie auf die Beiden zutrat, Scorpius nicht aus den Augen lassend. „Was ich nachts treibe geht dich einen feuchten Dreck an!“ fauchte sie dem Malfoy entgegen, was diesen nur zum Schmunzeln brachte. „Glaub mir Wiesel, ich möchte gar nicht wissen, wer sich nachts in deine Träumen verirrt hat.“ Lachte Scorpius auf und wechselte einen belustigten Blick mit Albus. Dieses Mal war es Rose, die die Augen verdrehte. „Oh, bitte Malfoy, etwas besseres fällt dir nicht ein?“ sagte sie müde, eilte zurück zu ihrem Tintenfass, verstaute alles in ihrer Tasche und widmete sich erst wieder ihren momentan einzigen Gesprächpartnern, als sie wieder direkt vor ihnen stand. „Wenn ihr mich bitte durchlassen würdet…“ sagte sie in süßem Ton, doch ihre Stimme schwamm in Ironie, als sie auf den parallel laufenden Gang deutete, dessen Zugang von Albus und Scorpius versperrt wurde. Albus warf seiner Cousine einen genervten Blick zu und wollte schon zur Seite treten, doch Scorpius dagegen näherte sich Rose. „Und was machst du noch so spät hier?“ fragte Scorpius und funkelte Rose an, sodass der Hohn nur so strahlte. Die Weasley baute sich ebenso vor ihm auf. Das wäre ja gelacht, wenn sie ihm nicht die Stirn bieten könnte. „Das, mein ‚Lieber’, geht dich überhaupt nichts an!“ fauchte sie und musste sich auf die Zehen stellen, um ihrer Aussage Nachdruck zu verleihen. „Ach nein?“ „Nein!“ „Falls du es aber vergessen hast, ich bin ebenfalls Vertrauensschüler. Und somit geht es mich sehr wohl etwas an.“ Sagte er und Albus Stöhnen war neben Roses pochender Wut das einzige was man hörte. Nun ging das schon wieder los. Tja, der Krieg machte eben keine Pausen. Rose stieg vor Zorn fast schon die Röte ins Gesicht. Was fiel diesem schmierigen Wichtigtuer eigentlich ein? „Und was jetzt, du toller Vertrauensschüler? Willst du mich verpetzten?“ fauchte sie aufgebracht. Scorpius’ Grinsen wurde breiter. „Vielleicht.“ Sagte er nur und entlockte Rose somit ein leicht hysterisches Lachen. „Sehr lustig, du Genie. Hast du vielleicht vergessen, dass ich euch genauso verpetzten kann?“ sagte sie und verschränkte wieder die Arme. Albus nickte Scorpius zu, als wäre der Blonde der einzige unter ihnen, dem diese Idee noch nicht gekommen war. „Dann werde ich dir eben zuvor kommen.“ Sagte Scorpius. „Das wollen wir ja erst noch sehen!“ „Das kannst du gerne haben!“ „Als würde irgendwer dir mehr Glauben schenken. Du bist ein dreckiger Slytherin!“ „Aber immer noch Vertrauensschüler!“ „… was mir immer noch unbegreiflich ist!“ „Du warst ja noch nie die hellste…“ „Ha! Wer hat denn bitte in Zaubertränke ein Ohnegleichen einkassiert? Und wer nur ein Erwartungen übertroffen?“ „Ja, dafür musst du aber auch immer Stunden lang in der Bibliothek sitzen!“ Falls es noch möglich war, so stieg der Rot-Ton in Roses Gesicht noch weiter. Das Schlimmste an dieser Beleidigung war, dass Scorpius auch noch Recht hatte. Zwar hatte Rose das Glück, die Intelligenz ihrer Mutter geerbt zu haben, doch traute sie dieser trotzdem nicht immer und um ja nichts zu riskieren verbrachte sie eben immer noch zusätzlich viel Zeit mit dem Lernen. Dass Scorpius ein Super-Genie war und nichts für seine ebenso außerordentlich guten Klausuren lernen musste, bezweifelte sie zwar, doch schließlich war er es, der diese Angriffsfläche gerade attackiert hatte und nicht sie. Ihm war es in den Sinn gekommen, nicht ihr. Das war der Knackpunkt. Während Rose noch mit Worten rang, trat Albus näher und legte Scorpius eine Hand auf die Schuler. „Wir sollten langsam verschwinden.“ Flüsterte er und sah seinen blonden Freund eindringlich an. Doch bevor dieser etwas erwidern konnte, hatte Rose ihre Stimme auch schon wieder gefunden und setzte zum Gegenangriff an. „Ich muss eben auch nicht die ganze weibliche Schülerschaft Hogwarts’ befummeln um mir Anerkennung zu beschaffen. So sind eben die Unterschiede, Malfoy.“ sagte sie und ein siegreiches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Sie wusste, dass Scorpius zwar stolz auf seine weiblichen Errungenschaften war, doch sie wusste auch, dass er es hasste, wenn ihn jemand nur darauf reduzierte. Mit hochgezogenen Brauen erwartete sie seine Antwort, doch Scorpius starrte sie nur zornig an. Etwas in ihrem Augenwinkel regte sich und automatisch huschte Roses Blick zu Albus, der sich plötzlich auf etwas ganz anderes zu konzentrieren schien. Fast schon sichtbar rutschte ihm das Blut aus seinem Gesicht und in seiner plötzlichen Blässe schienen seine Gesichtsmuskeln eingeschlafen zu sein. Roses Augen suchten den Weg zurück zu Scorpius und auch dessen blaue Augen starrten über ihren Kopf hinweg, auf einen Punkt, der Rose nicht sichtbar war. Es waren nur Sekunden vergangen, in denen sie die sich verändernde Mimik der beiden Slytherins entdeckt hatte und plötzlich vernahm sie ein Geräusch hinter sich, das ihr mehr Angst und Schrecken durch die zierlichen Glieder jagte, als jedes Kettenrasseln oder Heulen uralter und erbarmungsloser Geister. Das Räuspern, um das Geräusch zu benennen, war ihr nur zu gut bekannt. Und das bedeutet nichts Gutes. Nein, das bedeutete überhaupt nichts Gutes. Erstarrt, unfähig auch nur irgendetwas zu tun, zwang sie ihren Körper, sich umzudrehen. Ein lautes Schlucken war das einzige, was sie von sich geben konnte, als sie in die grünen Augen von Prof. McGonnagall sah, die sich mit geschürzten Lippen unmittelbar hinter ihr aufgestellt hatte. Völlig regungslos starrte Rose die Direktorin an, ihre Glieder waren gelähmt. Sie würde hier festwachsen. Ganz klar. Doch als Prof. McGonngall eine ihrer furchteinflößenden Augenbrauen ruckartig in die Stirn zog, erschrak Rose so sehr, dass sie mit einem leisen Quieken einen kleinen Sprung nach hinten setzte und sich somit in die Reihe von Scorpius und Albus einordnete. Keiner der Dreien wagte auch nur irgendetwas zu sagen. Prof. McGonnagall galt zwar auch als die Fairste unter den Lehrern, doch leider gewann ihr Ruf als Gefürchtete häufiger. „Gibt es irgendwelche Erklärungen für Ihr nächtliches Zusammentreffen, das Sie aus dieser Lage retten könnte?“ ertönte die strenge Stimme der Direktorin und Rose stellte, neben ihrem eigenen Schrecken, genüsslich fest, dass auch Scorpius und Albus bei dem Klang dieser Stimme zusammen gezuckt waren. Natürlich war McGonnagalls Frage eine rein rethorische. Niemand würde in solch einer Situation eine Antwort finden, die die Direktorin besänftigen würde. Wenn es dergleichen überhaupt gab… „Wie ich sehe nicht. Schön.“ Und bei der Art, wie Prof. McGonnagall schön sagte, lief es Rose eiskalt den Rücken herunter. „Strafarbeiten. Alle Drei.“ Sagte sie knapp und bestätigte Roses ungutes Gefühl. Die Angesprochenen sahen gleichzeitig auf, doch niemand wagte etwas zu sagen. Das war ja wirklich großartig. Jetzt musste Rose nicht nur mit diesem Windbeutel nachsitzen, jetzt durfte sie auch noch Pokale mit ihm polieren oder sonst was. Ein Traum. „Und ich weiß auch schon was. Sie werden bei den Vorbereitungen zum Halloween-Ball mithelfen. Neben ihren diesbezüglich so wieso schon anfallenden Vertraunensschülerpflichten.“ Fügte sie noch hinzu, dieses Mal nur an Rose und Scorpius gewandt. Die erstarrte Mimik der Weasley verrutschte zu einer gequälten und sie hörte, wie auch Scorpius ein ganz leises Stöhnen von sich gab. McGonnagall aber sah die drei nur nacheinander an und nickte, als müsste sie sich selbst für ihre grandiose Idee loben. Dann seufzte sie auf ein Mal und ihr Blick schweifte über Scorpius und Rose. „Warum sind eigentlich immer Sie beide in solche Aktionen verwickelt?“ fragte sie und ein leichtes Kopfschütteln vermittelte den Angesprochenen, dass sie auch auf diese Frage nichts antworten sollten. Für einen ganz kurzen Augenblick trafen sich die Blicke der Weasley und des Malfoy und Rose wusste nicht, ob er das gleiche dachte, doch auch sie stellte sich dieselbe Frage wie McGonnagall in diesem Moment. Warum? So viele Streiche und so viel Unsinn wurden auf Hogwarts getrieben, nur in den seltensten Fällen wurde jemand dabei ertappt. Aber sobald Rose Weasley und Scorpius Malfoy in die Sache verstrickt waren, flog Alles auf. Ein Fluch. Das musste es sein. Erneut ertönte die Stimme der Direktorin. „Und nun machen sie, dass sie in ihre Gemeinschaftsräume kommen. Und zwar auf direktem Wege!“ Ein letzter eindringlicher Blick und McGonnagall rauschte davon. Kaum war sie hinter der nächsten Ecke verschwunden, stürmten Rose und Scorpius aufeinander los. Zur gleichen Zeit warfen sie sich die übelsten Wörter und Beschuldigungen an den Kopf, Albus stand lediglich dazwischen und verrollte stöhnend die Augen. Nur eine Sache konnte die beiden Streithälse wohl nun auseinander treiben… „Ich sagte auf direktem Wege!“ donnerte die Stimme McGonnagalls lauter denn je durch die Gemäuer und noch bevor die Direktorin erneut hinter der Ecke verschwand, waren Rose und Scorpius auseinander gewichen. Jeder der Beiden stand auf einer Seite des Ganges, die Wände boten sowohl Rose als auch Scorpius Halt. Die Gryffindore ließ ein Schnauben hören und sie raffte ihre Tasche. „Also, dann bis zum Nachsitzen.“ Trällerte sie gekünstelt, doch der zischende Unterton blieb nicht aus. Ein krummes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, während sie mit den Augenwimpern klimperte. „Ich freu mich echt schon wahnsinnig.“ sagte sie als sie sich endlich umwandte und den Korridor entlang stürmte. Dieses Mal unterdrückte sie den Sarkasmus und den Zorn in ihrer Stimme nicht. „Frag mich mal!“ fauchte Scorpius ihr nach und schon war Rose um die nächste Ecke verschwunden. Nur noch ihr Getrampel war zu hören. Ein kleiner, stummer Wutschrei und ein Tritt gegen die steinerne Wand später, half er Albus auch schon, ihre Vorräte aufzusammeln. Sein Vorhaben, die störenden Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben, unterstützte diese neuste Gegebenheit nicht sonderlich. Ein weiteres Mal ließ Rose Weasley Scorpius Malfoy wutentbrannt und gleichzeitig total verwirrt auf einem dunklen Gang stehen. Und es würde nicht das letzte Mal sein… ________________________________________________________________________________ So meine lieben und aufmerksamen Leser. Wie ihr seht, haben sich eure Vermutungen bewahrheitet^^ Es waren natürlich Scorpius und Albus. Alles andere wäre ja auch total~ langweilig gewesen;) Ich möchte euch allen noch ganz dolle danken für eure tollen Kommentare! Es freut mich wirklich immer wahnsinnig, wenn jemandem meine Ideen gefallen. So ist man doch gleich viel motivierter, eine Geschichte fortzusetzen. Also,macht schön weiter :D Ich hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat. Obwohl ich mitten in der Klasurenzeit stecke, konnte ich meine Finger einfach nicht von den Tasten lassen^^Aber in dem ganzen Stress ist das Schreiben ab und an doch wirklich sehr entspannend:) So, das wars aber jetzt von mir. Fühlt euch geknuddelt. Eure Schnie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)