Der Pfad der Wölfe von Hisoka_Hebi (Die Begegnung mit einem Wolf) ================================================================================ Kapitel 7: Part 8 ----------------- ~ Abreise? ~ Hier nun das nächste Kapitel, wir nähern uns langsam dem Ende, aber keine Angst, es kommen noch ein paar Kapitel. Hoffe ich mal. ^^ Dieses Kapitel wird noch nachkontrolliert. Ich hoffe es gefällt euch. +++ 8 +++ Als Vater uns am Samstagabend in der 3 Ferienwoche nach dem Abendbrot zu sich rief, waren Dennis und ich vollkommen verzweifelt. Hatte er etwas heraus gefunden? Was wollte er sagen? Nüchtern und voller Vorahnung was passieren würde, standen wir vor ihm im Schlafzimmer. Wieso er uns hierher beordert hatte, konnten wir uns denken. „Ich muss mit euch reden“, meinte er trocken und seine Laune schien nicht die Beste. Meine Zunge war so schwer wie Blei in meinem Mund, ich konnte nicht antworten, starrte ihn einfach nur resignierend an. Darauf wartend was er uns zu sagen hatte. Angst beschlich mich, was würde aus den Welpen werden? „Meine Arbeit hat mich angerufen, wir müssen noch morgen Mittag abreisen“, erklärte er und holte aus seinem Schrank einen Koffer und packte seine Sachen hinein. Mir stockte der Atem. Die Worte halten in meinen Ohren wieder. Ungläubigkeit, aber auch Erleichterung. Ich war so darauf gefasst gewesen, dass er von uns wissen wollte, was wir die ganze Zeit trieben haben oder dass er es bereits heraus gefunden hätte. Doch damit, dass wir 3 Wochen zu Früh abreisen sollten, ohne dass ich mir Gedanken darüber gemacht hatte, was danach aus den Welpen werden würde, lies meine ganze Umgebung in Scherben bersten. Ich hatte den Gedanken an die Rückfahrt, ganz verdrängt. Wollte für immer bei den Welpen bleiben. Hatte wohl die Realität aus den Augen verloren. Jetzt abzureisen kam gar nicht in Frage. Ich schluckte schwer und versuchte Mut zu fassen. Es musste so Belanglos wie Möglich klingen, damit er keinen Verdacht schöpfte. „Müssen wir wirklich morgen schon abreisen? Können wir nicht noch etwas länger bleiben?“, hinterfragte ich und sah meinen Vater mit einen bittenden Blick an. „Mit Jungs kannst du dich auch in der Stadt rumtreiben, wenn dass dein einziger Grund ist, hier bleiben zu wollen“, meinte mein Vater bestimmend. Ich schluckte. Ich warf einen flehenden Seitenblick zu Dennis, doch auch er schien keine Ausrede parat zu haben. „Ich möchte hier bleiben, um noch etwas Zeit mit Oma und Opa zu verbringen“, kam es als erneuter, eher kläglicher Versuch. Sein Blick sah wissend aus, eher unbeeindruckt und misstrauisch. Er kannte mich, zumindest in mancher Hinsicht. „Du hattest die ganze Zeit über die Möglichkeit gehabt, dich mit deinen Großeltern zu beschäftigen, aber du hast es eher bevorzugt, in der Gegend rumzuziehen. Nun komm mir nicht mit dieser Ausrede. Morgen reisen wir ab und damit hat sich das. Wenn du noch etwas von deinen Großeltern haben willst, setz dich unten zu ihnen und rede mit ihnen. Heute hast du noch die Gelegenheit dazu“, entgegnete Vater streng und schob uns förmlich aus der Tür. „Was machen wir den jetzt?“, fragte ich flüsternd zu Dennis. An diesem Abend saßen wir alle beieinander am Tisch und spielten Karten. Wie ich so etwas doch hasste, Zwangsversammlungsspiele. Aber ich hatte nun mal erwähnt, dass ich wegen meinen Großeltern bleiben wollte. Der Abend wurde lang und mich dränge immer wieder der Gedanke, was sollte aus den Welpen werden? Ich brauchte mehr Zeit zum Nachdenken, mehr Möglichkeiten um zu Handeln. Ich konnte auf gar keinen Fall morgen mitfahren, doch wie sollte ich das Bewerkstelligen? Vater würde mich auch buchstäblich hinterher ziehen. Nachdem dieser grässliche Abend zuende ging und alle im Bett lagen, waren Dennis und ich hinüber in die Scheune, um den kleinen Welpen etwas zu fressen zu bringen. Sie begrüßten uns stürmisch, sprangen an unseren Beinen hinauf, leckten unsere Hände und hielten uns ihre Bäuche hin. Mein Herz schmerze bei den Gedanken, nicht zu wissen, was ich nun mit den Welpen machen sollte. Ich konnte sie ja schlecht in den Kofferraum sperren und mit in die Stadt nehmen. Vater würde das sofort mitbekommen und weiß Gott was dann passierte. „Leonie, wach auf“, hörte ich meinen Bruder mich wecken. Er rüttelte mich an der Schulter. Ich hatte fürchterliche Kopfschmerzen und ich fühlte mich heiß an. Mein Bett war irgendwie stachelig und nicht so schön weich und kuschelig. Obwohl ich mich warm fühlte, zitterte mein Körper und Gänsehaut überzog meine Haut. Langsam öffnete ich meine Augen und sah wie die kleinen Welpen mich anstarrten. Als ich mich erhob, kamen sie auf meinen Schoss gesprungen und wollten alle Streicheleinheiten. Dennis hockte vor mir, mit einem leicht besorgten Ausdruck in den Augen. „Leonie alles klar? Du siehst ganz schön beschissen aus“, meinte er und es klang Besorgnis mit. Wieso hatte ich in der Scheune geschlafen? Irgendwie fühlte ich mich so matt. „Danke“, murmelte ich sarkastisch. Meine Schläfen hämmerten und mein Blut rauschte in meinen Ohren. „Ich hab dich gestern nicht mehr wachbekommen, du bist hier einfach eingepennt. Leg dich schnell ins Bett, bevor Vater was mitbekommt“, schlug er vor und ich nickt zustimmend. Irgendwie sehnte ich mich gerade nach meinem Bett. Fühlte mich nicht gut. Die Sorge um die Kleinen, war die ganz Nacht nicht aus meinen Gedanken gewichen. Ich streichelte und kuschelte sie, bevor ich Dennis aus der Scheune folgte. Ich hatte noch gesehen, dass er frischen Futter dagelassen hatte. Irgendwie war ich froh, als ich meinem Bett lag. Ich war schon fast eingeschlummert, da kam Dennis auch schon mit Vater und Mutter im Schlepptau in das Zimmer gestürmt. Als ob meine Kopfschmerzen nicht schon schlimm genug wären. „Leonie, hör auf hier krank zu spielen. Mit dieser Tour kommst du mir nicht durch. Du kannst dich auch zu Hause ins Bett legen“, schnaubte mein Vater verärgert. Ich gab mir nicht einmal die Mühe ihn eines Blickes zu würdigen. Meine Mutter legte mir behutsam eine Hand auf die Stirn. „Schatz, beruhig dich doch mal, sie wird hier nicht auf Krank spielen, sie hat wirklich Fieber und sollte im Bett liegen bleiben“, meinte sie beschwichtigend und schob meinen protestierenden Vater aus der Tür. Es wurde langsam wieder ruhig im Zimmer und die lauten Geräusche sich in die untere Etage verzogen. Dennis war ihnen wohl gefolgt. Die Ruhe lies mich einschlafen, irgendwie brauchte ich jetzt schlaf. „Hey Leonie“, ich hörte Dennis leise Stimme und er rüttelte mich ganz leicht an der Schulter. Nur mürrisch öffnete ich meine Augen und lies meinen Traum verschwinden. Ich wandte mich ihm zu. Noch immer waren meine Kopfschmerzen nicht verschwunden, doch es ging mir schon etwas besser. Ich sah ihn fragend an. Sein Gesicht sah entspannt aus, als er wieder zu Sprechen begann. „Es gibt eine Gute und eine Schlechte Nachricht“, verkündete er und saß neben meinem bett auf den Fußboden. „Die Gute ist, Vater ist vor einer Stunde mit Mutter zurück in die Stadt gefahren und haben uns hier gelassen“, verkündete er mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Erleichterung machte sich in mir breit, dass wir doch noch nicht abreisen mussten. Der Gedanke an die Welpen lies mein Herz schneller schlagen. „Die Schlechte ist, er kommt uns nächste Woche irgendwann abholen, egal ob wir mitwollen oder nicht. D. H. wir haben zwar noch etwas mehr Zeit, aber nicht viel. Wir müssen uns einen Kopf machen, wie es weiter gehen soll“, erklärte er mir und in seinem Gesicht stand eine Sorge. „Zudem hat Vater angeordnet, dass du auch weiterhin das Gelände nicht verlassen sollte und im Bett bleiben musst“, erläutete er mir Vaters Anordnung. „Das mit dem Geländeverlassen werd ich wohl einhalten können, aber im Bett werde ich nicht lange bleiben“, meinte ich und wollte gerade aufstehen, als die Tür aufging und Oma hereinkam. Sie sah mich mit großen Augen an. Sie hatte eine Schale voll Wasser und einen Lappen mit. „Wo willst du hin Leonie?“, fragte sie mich verblüfft und ich schluckte. Das durfte jetzt noch nicht falsch herüber kommen. „Ich wollte nur auf Toilette“, entgegnete ich ihr. Froh darüber, dass mir etwas eingefallen war. Ich verschwand im Bad und atmete noch einmal tief durch. Das würde wohl doch nicht so leicht werden, Oma würde mich wohl wie einen Schlosshund im Auge behalten. Als ich mich wieder ins Zimmer traute, hatte sie einen Schul zu meinen Bett herangezogen und saß nun dort und beobachtete mich. Mein Bruder saß neben ihr auf dem Boden und schien ebenfalls zu warten. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er sagte nichts, da Oma ihn wohl im Auge behielt. Schnell schlüpfte ich in mein Bett und deckte mich zu. Noch waren meine Kopfschmerzen nicht verschwunden und hoffte, dass das Gespräch nicht allzu lange dauern würde. Oma schwieg die erste Zeit und kümmerte sich eine Weile darum, dass mein Fieber sank. Ich merkte, dass sie etwas zu sagen hatte, etwas was sie beschäftigte, aber noch schwieg sie und lies mich schlafen. Erst am nächsten Morgen, nachdem es mir wieder besser ging und ich beim Frühstück teilgenommen hatte, suchte sie die Antwort auf ihre Frage, die sie bei sich trug. „Nun denn, erzählt uns doch einmal, was hier eigentlich los ist und was ihr in der Scheune macht“, fuhr Opa gleich drauf los, nachdem ich mit Essen fertig geworden war. Ich schluckte. Wie würden sie es auffassen, ich wusste wir müssten die Wahrheit sagen, irgendwas wussten sie ja eh schon. Anlügen kam nicht gut, da sie ja jeder Zeit nachgucken konnten. Doch es fiel mir trotzdem schwer, denn Mund aufzubekommen. „Ähm also, wir würden euch gerne etwas zeigen, wenn ihr uns nicht gleich den Kopf abreist und dann zuhört“, begann ich vorsichtig. Abschätzend ob sie auf mich eingehen würden. Meine Großeltern warfen sich einander Blicke zu und erhoben sich. „Na dann mal los, wir wollen doch wissen, was ihr jetzt seit 2 Wochen so schönes treibt, die Reserven aus den Lager entwendet und Gerätschaften aus dem Schuppen mitgehen lässt“, offenbarte Opa bereits seine Beweise, dass irgendwas im Busch war. Man, seinen Adleraugen schien aber auch gar nichts zu entgehen. Aber eine Sorge blieb, hatte Vater auch etwas mitbekommen gehabt? Ich hoffte es nicht. Dennis und ich kletterten vorneweg, die Leiter hinauf. Opa und Oma brauchten etwas länger. „Was habt ihr denn mit dem ganzen Heu gemacht?“, beschwerte er sich leicht sauer. Ich wusste, dass es viel Arbeit machte, die Heuballen zu stapeln. Irgendwie tat es mir Leid. Als sie um unseren Schutzwall herum kamen und die kleinen Welpen entdeckten, die auf ihrem Heubettchen aufsahen, stockte ihnen der Atem. Opa zog scharf die Luft ein, als ich zu ihnen hinüberging und sie mich freudig begrüßten. Sie warfen sich auf die Bäuche und ließen sich kraulen. Hier bei ihnen fühlte ich mich wohl, nahm die Kleinen in die Arme und lies mir das Gesicht ablecken. „Um Himmelswillen, was habt ihr euch nur dabei gedacht?“, brachte Oma schockiert heraus. Ich weiß nicht womit sie gerechnet hatte, aber sie schien vollkommen aus der Fassung. War sie wütend? Ich wusste es nicht, aber es war mir auch egal. Niemand würde mir meine Welpen wegnehmen. Opa hingegen hatte eine stille, ausdruckslose Miene und schien nichts zusagen zu haben. Vielleicht musste er auch erst einmal verdauen, was er hier zu sehen bekam. +++ Ende 8 +++ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)