I want you to want me von abgemeldet (Oliver Wood & Katie Bell) ================================================================================ I want you to want me --------------------- Oliver Wood = Seane Katie Bell = Leesh 1. Kapitel: I WANT YOU TO WANT ME „DUCKEN!“ Katie duckte sich und berührte mit der Nasenspitze schon beinahe ihren Besen, als ein schneller, schwerer Klatscher über ihren Kopf hinweg sauste und Kurs auf die Torringe nahm. Sie atmete erleichtert aus, bevor sie ihren Komet herumriss und nach dem Übeltäter Ausschau hielt. „GEORGE WEASLEY! Was war das denn?! Wolltest du mich umbringen oder was?“, schrie sie über den Wind hinweg und blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht. „Mach das noch einmal und ich prügel dich mit deinem Schläger windelweich, hast du mich verstanden?! Bescheuerter Weasley…“, grummelte sie und drehte sich wieder in Flugrichtung, um nach Angelina und Alicia Ausschau zu halten. „Sorry“, entschuldigte sich George zerknirscht, „war nicht so gemeint. Ehrlich!“ Sie zuckte nur mit den Schultern und schloss nun zu den anderen Jägerinnen auf, um mit ihnen weiter zu trainieren. Wood guckte schon wieder so komisch. Gleich würde er wieder davon anfangen, dass sie keine Zeit für Wehwehchen hätten, wenn sie den Pokal gewinnen wollten und dass sie gefälligst trainieren sollten, sonst gäbe es Strafliegestütze. Angelina gab das Zeichen für einen Spielzug und Katie stürzte sich in die Tiefe. „Alles klar!“, rief sie mit durchtriebenem Grinsen, „dann zeigen wir unserem Sklaventreiber mal, was wir drauf haben!“ Angelina flog von der Gegenseite an und Alicia (von rechts oben), sowie Katie (von links unten) folgten ihr. Mehrfach wurde der Quaffel zwischen ihnen hin und her gepasst, während sie in hohem Tempo die Höhe ihres Anflugs immer wieder stark variierten. Als sie schließlich knapp vor den Torringen angekommen waren, verschwand Katie im Sturzflug nach unten, während Alicia und Angelina nach links und rechts auseinander stoben. Leesh gab den Quaffel weiter an Katie, diese an Angelina und sie wieder zurück an Katie, welche mit einer gekonnten Faultierrolle unter einem Klatscher hindurchtauchte, an Alicia zurückpasste und wieder hochzog. Ein Looping, ein Doppelpass und der Quaffel flog durch den linken Ring. „JAH!“, rief Katie und reckte die Faust in die Höhe, während sie ein weiteres Looping hinlegte und bei Alicia abklatschte. „Na, Wood? War der zu schnell für dich?“ Herausfordernd blitzte sie ihn an. So genannter 'Sklaventreiber' schwebte wachsam vor den drei Torringen hin und her. Wie ein Luchs verfolgten die dunkelbraunen Augen den Quaffel. Wood war als Hüter ein Ass – er verbrachte immerhin jede Minute Freizeit mit Quidditch. Man konnte ihn schon als fanatisch bezeichnen und diesen Ruf hatte er auch schon seit Anfang seiner Schulzeit weg. Oliver wollte gerade den Mund öffnen und George ebenfalls gehörig die Meinung geigen, da machte ihm aber auch sogleich schon der Klatscher, der präzise auf ihn zuschoss, einen Strich durch die Rechnung. Er riss seinen Besen sofort scharf nach rechts und spürte noch den schwachen Luftzug als der Klatscher haarscharf an seinem Gesicht vorbeisauste. Das war geradewegs ein Attentat auf den eigenen Hüter gewesen[!] Erst wäre Bell beinahe erwischt worden und dann er. Diese Zwillinge hatten heute wirklich nichts anderes als Unsinn im Hirn. Wobei, ... hatten sie das eigentlich nicht immer? Wood stieß einen aufgebrachten Laut aus und konzentrierte sich wieder rasch auf seine drei Jägerinnen, die ihn anscheinend versuchten vorzuführen. Aber nicht mit ihm, ... er kannte diesen Spielzug ... hatte diesen schon unzählige Mal gesehen. Seine Hände umklammerten den Stiel seines Besens fester. Fast schon verbissen verfolgte er die einzelnen Bewegungen der Mädchen, ... und dann urplötzlich! Oliver hatte automatisch nach rechts ausgeschwenkt, schoss der Quaffel auf den linken Torring und, ... ging geradewegs hindurch. Für wenige Sekunden lang wirkte der Hüter doch tatsächlich ziemlich baff, fasste sich jedoch recht schnell wieder, tauchte blitzschnell herab und pflückte den Quaffel vom Rasen - kehrte auf seinen Platz vor den Torringen zurück. "Den hätte jede Schnecke kriegen können, Bell." Natürlich ging er gleich drauf ein. "Ich hatte euch nur eine Chance lassen wollen." Auf seinen Lippen kräuselte sich ein herausforderndes Grinsen. Natürlich stimmten seine Worte vorne und hinten nicht, ... aber er wollte sich natürlich nicht die Blöße geben. "Wenn du noch einen rein bekommst, überlege ich mir die 10 Straf-Runden um das Feld vielleicht ausfallen zu lassen." Da die Zwillinge heute zu spät zum Training erschienen waren, hatte gleich das ganze Team drunter zu leiden. "Also was ist, Bell?" Er warf ihr den Quaffel zu und wartete auf ihre Reaktion. Reflexartig pflückte Katie den roten Ball aus der Luft und hielt ihn fest, während sie Oliver weiter fest in die Augen sah. Er sollte ja nicht glauben, er würde gewinnen. So leicht gab sie nicht auf. „Jede Schnecke also, eh? Das wollen wir doch mal sehen.“ Sie winkte die anderen beiden Jägerinnen zu sich. „Die Wette gilt, Wood. Wenn wir noch einmal einen rein bekommen, erlässt du uns die Runden und du spendierst mir nächstes Wochenende in Hogsmeade ein Butterbier…“ Katie grinste frech und flog zurück auf ihre Position. „Mädels! 4-8, 30!“, wies sie an und deutete nach links, bevor sie mit wild entschlossener Miene und über ihren Besenstiel gebeugt ihr Ziel fixierte. 4-8, 30 – ihr Geheimcode für die Purskoff-Täuschung. Wood war in diesen Code nicht eingeweiht – Ja, ab und an wollten die Gryffindorjägerinnen auch bei ihrem eigenen Käpt’n ein paar Tore erzielen. Außerdem war es immer wieder lustig mit anzusehen, wie er verzweifelt versuchte herauszufinden, was sie da trieben. „Leesh! 25-16, Angelina, 75-8!“ „Geht klar“, rief Alicia und Angelina reckte den Daumen in die Höhe. Fred und George schwebten mittlerweile auf gleicher Höhe und grinsten. „5 auf Wood.“ „5 auf Kates.“ „Leg noch ein Butterbier drauf und die Wette gilt.“ „Alles klar.“ Schadenfroh über Olivers Gesichtsausdruck ließ sie ihren Besen Tempo aufnehmen und schoss wie eine Kanonenkugel auf die Torringe zu – es hatte ganz den Anschein als wolle sie selbst das Tor erzielen, im letzten Moment jedoch ließ sie den hellroten Ball fallen und zog ihren Besen ruckartig nach oben. Alicia, die Meter unter ihr verdeckt geflogen war, fing den Quaffel auf und warf ihn mit aller Kraft auf den rechten Ring, der Ball jedoch, schön gelenkt, drehte eine Kurve und schoss auf den mittleren Ring zu. Katie verfolgte den Ball mit aufmerksamen Blick: //Bitte, bitte, bitte, komm schon! Diese Genugtuung kann ich ihm doch nicht gönnen. Wood lässt mir keine Ruhe mehr, wenn er den hält…// "Soll mir nur recht sein, ... Bell", erwiderte Wood zuversichtlich und hatte wahrlich nicht vor zu verlieren. Immerhin stand sein Ruf als guter Hüter auf dem Spiel und so leicht würde er es ihr nicht machen. "Vielleicht hätte ich noch 10 Strafrunden drauflegen sollen", murmelte er eher für sich selbst und schirmte mit seiner Hand kurz die lästige Spätsommersonne ab, die ihn für einen Augenblick lang noch geblendet hatte. Oliver runzelte angestrengt seine Stirn und versuchte in der Tat sich einen Reim draus zumachen, was diese ganzen Zahlen eigentlich zu bedeuten hatten. Das war nicht fair! - Jedoch ein sehr gutes Training für ihn. Dadurch konnte er sich eigentlich nur noch verbessern. Aus den Augenwinkeln heraus versuchte der 17-Jährige den Zwillingen kurz einen strafenden Blick zu zuwerfen. Anstatt feuchtfröhlich in der Luft herumzuschweben, sollten die beiden gefälligst wieder trainieren und keine Wetten abschließen! Wieder einmal verfolgten die dunkelbraunen Augen die blonde Jägerin wie ein Luchs. Er durfte sich jetzt auf keinen Fall einen Fehler erlauben. Der Schotte sah wie der Quaffel auf den rechten Ring zusteuerte - eigentlich hatte er damit gerechnet, dass Katie selbst werfen würde - und stürzte auch sogleich nach vorne. "Verdammt!", zischte Wood nur eine Sekunde später verärgert über sich selbst, zog den Besenstiel scharf nach oben und legte einen großen Looping hin, ... und das wahrhaftig in aller letzter Sekunde. Mit der Faust hatte der Hüter den Quaffel noch rechtzeitig abgewehrt, der nun haltlos zu Boden segelte. Seine Lippen formten sich zu einem siegreichen Grinsen. "Wie war das noch mal mit den Strafrunden?" Oliver erbarmte sich jedoch ein klein wenig. Das Team hatte heute immerhin eine hervorragende Leistung erzielt. "Machen wir 5 Strafrunden draus und das Butterbier ist dir trotzdem sicher." Sein Blick wanderte nach unten. Auf dem Quidditch-Feld waren plötzlich gelbe Roben auszumachen. Hufflepuff. War es denn schon so spät? Er hatte die Zeit völlig vergessen. "Okay Jungs, .... und Mädels. Training ist für heute beendet. Die Strafrunden werden bis übermorgen warten müssen." Katie fluchte. Jetzt würde der Schotte schon gar nicht mehr von seinem hohen Ross herunterkommen. Sie sah sich selbst schon die Strafrunden laufen, nach Luft schnappend wie ein Fisch auf dem Trockenen. Die blonde Jägerin schüttelte sich bei dem Gedanken widerwillig. Olivers nächster Satz ließ ihren Kopf jedoch in die Höhe schnellen. Was war das? Also das war doch wirklich nicht normal. Ihr fanatischer, sie mit Theoriestunden langweilender, absolut unerbittlicher Käpt’n erließ ihnen fünf Strafrunden? Sie flog zu ihm und legte ihm die Hand auf die Stirn, wobei sie ihm scharf in die Augen sah. „Also entweder bist du schwer krank oder seine Majestät lässt heute tatsächlich Gnade walten.“, meinte sie grinsend. „Und für das Butterbier schon mal vielen Dank im Voraus, Olly.“ Als auch sie die Hufflepuffs erblickte, lenkte sie ihren Komet gen Erde, stieg ab und musste erstmal ihre Beine schütteln. „UFF.“, stöhnte sie erledigt und hängte sich bei Alicia ein, die in Richtung Umkleidekabinen wankte. „Da hat uns unser Tyrann-osaurus aber heute mal wieder arg gequält. Ich glaub ich fühl meine Beine nicht mehr… Verdammtes Quidditch, irgendwann bekomme ich noch O-Beine.“ Sie grinste Oliver frech zu und quetschte sich vor ihm in die Kabine. „Schönheit vor Alter, Wood.“, zwitscherte sie und flüchtete sich schon einmal lachend hinter Fred. Sicher würde er das nicht auf sich sitzen lassen, allein das 'verdammte Quidditch' würde ihren Käpt’n bestimmt auf die Palme bringen. „Was ist, Olivia? Hat’s dir die Sprache verschlagen?“, grinste sie hinterhältig und hüpfte auf die Sitzbank vor ihrem Spind. Krank? Nein... - Völlig zufrieden und beste Laune traf es wohl eher! Immerhin hatte ER dieses kleine Spielchen gewonnen und das würde er Katie mit Sicherheit noch wochenlang unter die Nase reiben. Durfte der fanatische Quidditch-Kapitän dann auch nicht einmal gnädig sein?! Anscheinend nicht. "Kates, ... wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich nicht Olly nennen sollst?", rief er ihr gespielt verärgert hinterher und stieß ein leises Schnauben aus. Dieser Spitzname war grausam, ... wobei, ... nein! Eigentlich nicht. Sein Team hatte eindeutig noch schlimmere parat. Oliver begab sich ebenfalls in den Sinkflug, nickte dem Kapitän der Hufflepuffs noch kurz grüßend zu. Dabei trug er seinen verbissenen Gesichtsausdruck zur Schau. "Das habe ich gehört!", bellte der Hüter und riss sich vom anderen Team los - blieb aber nicht lange so aufgebracht und verstaute seinen Besen in einen der Spinde. "Hat es Kitty, hat es. Deine Schönheit hat mich so geblendet, dass mir sämtliche Worte im Halse stecken blieben", konterte er mit einem unverschämten Grinsen, ging auf die blonde Jägerin zu, hob seine rechte Hand und schnippte mit seinen Zeigefinger sanft gegen ihre Stirn. "Bell, du hast gerade ein paar Strafrunden dazu gewonnen. Herzlichen Glückwunsch", verkündigte Wood bester Laune - wusste sich halt zu wehren. "Hey Wood, du weißt schon das ihr nicht offensichtlicher miteinander hättet flirten können, oder?" Fred befreite sich von seinem Umhang und grinste breit. "Ich glaube nicht, dass es ihm bewusst ist Fred", raunte sein Bruder ihm zu. Wenn sogar schon die Zwillinge Lunte rochen, musste da doch was dran sein, oder? Katie lachte. „Aber gerade deswegen ist es doch so lustig, dich Olly zu nennen, Olly.“, stichelte sie und begann, ihre Schoner abzunehmen. „Und das kannst du übrigens ruhig auch hören, schließlich bekommt man schon als kleines Kind eingetrichtert, dass man die Wahrheit sagen soll. Stimmt’s?“ Alicia und Angelina nickten wild. Katie grinste Oliver überlegen an. „Siehst du?“ Auf seinen nächsten Satz streckte die blonde Jägerin ihrem Käpt’n nur frech die Zunge raus – das hatte er verdient – wusste er doch haargenau, dass sie es hasste, wenn sie jemand Kitty nannte. Und das Schnippen gegen die Stirn ließ sie sich von ihm gleich dreimal nicht gefallen. Sie wollte gerade zu einer kecken Erwiderung ansetzen, als er ihr bester Laune noch ein paar Strafrunden ankündigte. „WAS? Du- Angh. Schottischer Quadratschädel.“, brummte sie, während sie sich den Umhang über den Kopf zog. Inzwischen hatten die Jungs sich auf ihre Seite der Kabine verzogen, doch dank dem Spalt an der Decke konnte man immer noch miteinander reden, auch wenn sie durch eine Wand getrennt waren. Still belauschte sie die Worte Freds und Georges, während sie sich nun auch T-Shirt und Jeans entledigte. Gespannt auf Woods Antwort und etwas nervös – wieso, wusste sie sehr gut – wartete sie. Oh ja. Sie war nervös. Und zwar deshalb, weil das die Frage beantworten könnte, ob Oliver mehr für sie empfand, als für eine gewöhnliche Teamkameradin. Denn über diese Linie war sie, Katie, schon hinausgeschossen. Aber sehr weit. Angelina und Alicia grinsten sie beide nun wissend an. Häh? Was denn? Die wussten doch nicht etwa was? Sie streckte beiden die Zunge raus und widmete sich ihrem Handtuch, welches sie sich jetzt geschnappt hatte. Wenn er noch einmal den Namen 'Olly' hörte dann, ... ja was dann?! In üblicher Manier ausbrechen? Nein, definitiv nicht! "Ich zahle dir nur deine Frechheiten heim, Kitty." Bei dem Namen stach sein schottischer Akzent nur allzu deutlich hervor. Fred & George hatten sich anfänglich mehr als genug darüber lustig gemacht. Besonders wenn Oliver das Wort 'Quaffel' in den Mund genommen hatte. Mittlerweile hatte sich das Team wohl dran gewöhnt. "Aber Bell, so langsam solltest du es doch wissen. Du hast keine Chance auf einen verbalen Sieg", sprach er etwas lauter, da zwischen Mädchen und Jungs eine Trennwand bestand. Oliver zog sich gerade seinen Pullover über den Kopf hinweg und erstarrte augenblicklich dank der Worte der Zwillinge. "Flirten?" Er sprach in einer normalen Lautstärke weiter - wusste nur allzu gut, dass die andere Seite lauschte. "Bell?" Er machte eine kurze Pause. "Flirten wir?" Im Gegenzug dafür hatte es der schottische Sklaventreiber keineswegs ernst genommen, bzw. wand er sich so aus dieser unangenehmen Frage heraus und schloss Katie mit ins Gespräch ein. Also bitte - er würde doch wissen, wenn er mit seiner blonden Jägerin flirten würde. Das war mehr eine Kabbelei zwischen ihnen und nichts weiter. Während er auf eine Antwort wartete, nahm Wood ein großes Baumwollhandtuch an sich. Auch die Zwillinge und Harry waren mittlerweile soweit fertig um kurz unter die Dusche zu springen. "Wieso Frechheiten?", fragte 'Kitty' gelassen und wickelte sich das Handtuch um ihren Körper, bevor sie ihn ihre Schlappen schlüpfte. "Das sind alles nur Feststellungen und Tatsachen. Nackte Tatsachen.", meinte sie altklug und guckte bei dieser Anspielung an sich selbst hinunter. Ja, so konnte man ihren Käpt'n wahrscheinlich auch noch ärgern. Mit unmoralischen Anspielungen. Grinsend zog sie ihr Haarband vom Kopf um ihre blonde Mähne zu schütteln. Während sie weiter lauschte, fuhr sie mit den Fingern kämmend durch ihre Haare. Was jetzt wohl kam. "Flirten?", wiederholte Katie mit belegter Stimme. "Nein. Wir flirten nicht.", meinte sie ernst und konnte sich einen etwas enttäuschten Blick nicht verkneifen. "Ich glaube, ihr atmet zu viele giftige Dämpfe ein da drüben.", meinte sie dann wieder etwas würdevoller und machte sich auf den Weg zur Dusche - womit es sich nicht vermeiden ließ, dass sie so wie sie war - mit offenen, langen Haaren und nur mit einem Handtuch bekleidet, an der offenen Jungenkabine vorbei musste. Sie seufzte auf und machte sich auf den Weg. Das war ja nur logisch. Warum sollte Oliver auch mehr in ihr sehen, als ein kleines Nesthäkchen, das eben auch seine Jägerin war. Flirten? Mit ihr? War für ihn wohl kaum denkbar. Die Anspielung überging der Schotte geflissentlich. Im Augenblick war diese nämlich völlig fehl am Platz und verleitete ihn zu Gedanken, die wohl als unsittlich bezeichnet werden durften. Oliver war eben auch nur ein Mann, ... mit Bedürfnissen und in der Blüte seiner Jugend. Halt ein gesunder 17-jähriger volljähriger junger Mann! "Das sind die Zwillinge", erwiderte Wood und glaubte sich den belegten Ton in Katies Stimme nur eingebildet zu haben. Außerdem überwog gerade das entrüstete Schnauben der identisch aussehenden Rotschöpfe. "Wenn dann schon Gase, Katie. Ga-se", wiederholte Fred und wackelte kurz aufreizend mit den Hintern. George tat es ihm gleich. "Ich warne euch", drohte Oliver und band sich das Handtuch um seine Hüften. Wenn die beiden jetzt meinten ihr, ... nein! Soweit wollte er erst gar nicht denken und drehte sich rasch in die entgegen gesetzte Richtung - erhaschte daraufhin noch einen kurzen Blick auf Katies Körper, dieser nur mit einen dünnen Handtuch bedeckt war. Soviel zum Thema unmoralische Gedanken! Er hätte die Tür zu machen sollen. Nachdem die Mädchen allesamt in der Damendusche waren, konnten nun auch die Herren ihren Weg antreten. Das heiße Wasser prasselte angenehm auf seinen gepeinigten Körper herab und ließ ihn etwas entspannen. Jedoch währte die Ruhe nicht lang, da Fred und George begannen mit Seifenstücken herum zu werfen. Eins der Stücke schoss nur haarscharf an Woods Kopf vorbei und klatschte mit einem Platsch gegen die Wand. Seine rechte Augenbraue zuckte kurz. "George! Nein, Quatsch....Fred! Arg, ... wie auch immer." Oliver drehte rasch den Duschkopf in die Richtung der beiden Twins und stellte kurzerhand das Wasser auf eiskalt. Das fast schon mädchenhafte Kreischen was folgte, war sicherlich auch bei Katie, Angelina und Alicia zu hören gewesen .... Katie lachte amüsiert auf. „Schieb nicht immer alles auf unsre beiden Chaoten, Olly“, meinte sie im Vorbeigehen, nicht ohne noch einen kurzen Blick auf eben ihren Käpt’n zu werfen. Verdammt. Er hätte die Tür zu machen sollen, dann hätte sich jetzt nicht das Bild dieses verboten heißen Schotten in Handtuch in ihr Hirn eingebrannt. Das würde sie in ihren Träumen verfolgen. Musste Wood denn auch so verflucht gut aussehen? Den Kopf über sich selbst schüttelnd verschwand Katie in der Damendusche, wo auch Angelina und Alicia schon auf sie warteten. Mit wissendem Blick und entschlossenen Mienen. „Ist was, Mädels?“, fragte die blonde Jägerin gespielt unschuldig und warf ihr Handtuch über die Tür, bevor sie den Hahn aufdrehte. „Allerdings, Katie Bell. Seit wann stehst du auf Wood und warum zum Teufel hast du uns nichts davon erzählt?“, fragte Angelinas herrische Stimme aus der Duschkabine neben ihr. Bei Merlins Bart, hätte sie doch nur ihre vorlaute Klappe gehalten. „Ich steh nicht auf Wood.“, beharrte Katie und shampoonierte sich die Haare ein, während ihre angespannten Muskeln sich im heißen Wasser lockerten. „Ja klar, und die Erde ist ne Scheibe.“, antwortete Leeshs glockenhelles Stimmchen aus der anderen Ecke des Raums. „Leute, ehrlich, ich finde nichts an Wood!“, fauchte Katie dickköpfig und stellte das Wasser ab, wickelte sich wieder ein und verließ den Duschraum, um sich anzuziehen. Angelina und Alicia warfen sich einen stummen Blick zu und folgten ihr. Nachdem sie sich vollständig bekleidet hatte und ihre Haare getrocknet waren, machte Katie sich auf den Weg zum Schloss. Als sie vor die Tür der Umkleideräume trat, stellte sie in Gedanken fluchend fest, dass wohl auch Oliver inzwischen fertig war. Diesmal brauchten die Herren der Schöpfung mal länger als die Damen und das war auch nur den Zwillingen zu verdanken gewesen; ... was hatten die auch einen kleinen Krieg anfangen müssen? Harry hatte sich schon ein paar Minuten eher aus dem Staub gemacht, sonst hätte ihn eine Ladung Haar-Shampoo erwischt gehabt, welches jedoch - dummerweise - Wood abbekommen hatte und sich das Zeug nun gerade verärgert aus den Haaren auswusch. Mit einem erstickten Lachen waren die Twins sehr schnell verschwunden. Oliver würde wohl der Letzte sein. Aber das war meistens so, weil er nach jedem Training noch im Kapitäns-Büro verschwand. Der Schotte band sich das Handtuch um seine Hüften und kehrte in die Jungenumkleide zurück. Dort schlüpfte er rasch in seine Schuluniform, band sich die Krawatte - wohl etwas unordentlich - aber das war noch nie seine Stärke gewesen, ... und warf sich seinen Umhang über. Darauf hin suchte er noch mal kurz das Kapitäns-Büro auf, nahm einige Rollen Pergament an sich und trat wieder hinaus. "Bell?" Das Kapitäns-Büro war direkt neben den Umkleiden und er sah, wie die blonde Jägerin davor noch herumlungerte. "Hast du auf mich gewartet?" Wood schenkte ihr ein verschmitztes Grinsen. Seine braunen Haare waren noch ganz feucht und standen etwas wirr vom Kopf ab. "Die anderen schon weg?" Er blieb direkt vor ihr stehen, sah fragend auf sie herab - klemmte sich die Pergamentrollen unter den rechten Arm. Katie versuchte mit der Sporttasche ihr Gesicht zu verdecken und so schnell wie möglich abzudampfen, als Wood sie auch schon entdeckt hatte. //Verdammt.// Sie drehte sich um, ließ die Tasche sinken und ihr entgeisterter Blick wandelte sich in ein ertapptes Lächeln. „Oh. Äh. Hi, Oliver. Ja klar, selbstverständlich. Ich hab nämlich auch den ganzen Tag nichts Besseres zu tun, als auf meinen Käpt’n zu warten und mir dann auf dem Rückweg langweiliges Theoriegefasel anzuhören.“ Sie grinste ihn provozierend an und piekste ihn in die Seite. Nebenbei musterte sie den Schotten unauffällig. Seine Haare waren noch nass und standen etwas wirr vom Kopf ab – was ihm ihrer Meinung nach außerordentlich gut stand. Das Bild des in Handtuch bekleideten Olivers in der Jungenumkleide fiel ihr wieder ein und die Bauchmuskeln, die ihr so frech ins Gesicht gesprungen waren. //Verflucht, Bell, du musst lernen, über ihn weg zu kommen. Er steht einfach nicht auf dich!// In diesem Moment blieb er direkt vor ihr stehen und sah zu ihr hinunter, womit sie wieder einmal nicht umhin konnte, ihm in seine dunkelbraunen Augen zu sehen. „Äh. Ja. Weg. Alle. Haha.“, stammelte sie verlegen lächelnd und strich sich eine blonde Haarsträhne aus den dunkelblauen Augen. „Weg.“, wiederholte sie sicherheitshalber noch einmal, bevor sie wieder zur Besinnung kam und sich umdrehte, um voran zu gehen. „Also, komm schon Woody bevor wir hier Wurzeln schlagen. Ich hab noch Hausaufgaben und du musst mir dabei helfen. Du bist hier schließlich das Astronomie-Ass. Außerdem tut es dir bestimmt gut, auch mal an was anderes zu denken, als an Quidditch.“. //Zum Beispiel an mich.//, fügte sie in Gedanken hinzu. Resigniert seufzte sie auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)