I want you to want me von abgemeldet (Oliver Wood & Katie Bell) ================================================================================ Slytherinperfidy and Gryffindorcourage -------------------------------------- 12. Kapitel – SLYTHERINPERFIDY AND GRYFFINDORCOURAGE Katie hatte eigentlich vorgehabt, in ihren Schlafsaal zurück zu gehen und dort einen Brief an ihre Eltern zu schreiben, in dem sie erklärte, dass alles wie immer sei (total kompliziert) und dass sie sich nicht sorgen müssten. Stattdessen jedoch bemerkte sie im Gemeinschaftsraum der Gryffindors den Aushang für das erste Hogsmeade-Wochenende in diesem Jahr. Sie wusste nicht, wie sie darüber denken sollte. Sollte sie sich über die willkommene Ablenkung freuen, oder sollte sie deprimiert sein, weil sie wieder nicht mit Oliver hin gehen konnte, wie sie es eigentlich so gerne wollte? Das Beste war wohl, den Gedanken daran erst einmal zu verwerfen. Es war schließlich noch eine ganze Woche bis dahin und sie hätte noch genug Zeit, sich den Kopf zu zerbrechen. Katie sah auf die Uhr. Schon so spät… Da sie keinem der anderen Schüler begegnen wollte, steuerte sie nun doch die Bibliothek an – dort würde sich um diese Zeit an einem Sonntag niemand herumtreiben. Dachte sie jedenfalls. Nachdem sie ein Buch aus dem Regal genommen hatte und sich umdrehte, zuckte sie zurück: „Verdammt Pucey! Wegen dir wär mir fast das Herz stehen geblieben.“, entrüstete sie sich und versuchte, wieder regelmäßig zu atmen. Der Kerl hatte sie vielleicht erschreckt. „Nett gesagt, Bell.“, grinste der spöttisch und machte einen Schritt auf sie zu, was sie ebenfalls zurückgehen ließ – woraufhin sie mit dem Rücken ans Regal stieß. „Du weißt genau, wie ich das gemeint habe.“, stieß sie hervor und zog die Augenbrauen zusammen, konnte aber nicht umhin, den Slytherin zu mustern. Er war ein Idiot – zweifellos – und dennoch sah er unglaublich gut aus. Seine nicht ganz kurzen, schwarzen Haare fielen ihm in die azurblauen Augen, die so unverschämt spöttisch funkelten. Bildete sie sich das ein oder konnte sie da einen Hauch Interesse erkennen? „Das tut jetzt nichts zur Sache, Bell. Sag…-’’ Er tat noch einen Schritt und stand jetzt ziemlich nah vor ihr, was sie mit Missbilligung verfolgte. Außerdem regte sie sich darüber auf, dass sie hoch sehen musste – wie auch Oliver war Pucey zwei Köpfe größer als sie. „Sag, stimmt es? Das mit Wood und dir, hinter der Rüstung?“ Seine Augen blitzten und er legte die Hände beiderseits ihres Kopfes an das Regal. „Wüsste nicht, was dich das angeht, Schlange.“, gab sie trotzig zurück und umklammerte das Buch in ihren eigenen Händen. Was zum Teufel sollte das werden? „Oh, ich finde schon, dass ich das Recht habe das zu erfahren. So was nennt man wertvolles Wissen, weißt du, KittyKat? Ich hab gehört, Wood lässt sich nicht einfach mit kleinen Mädchen ein, die müssen schon Talent in gewissen Dingen haben.“, meinte er jetzt weniger spöttisch und musterte sie unverhohlen, was Katie dazu brachte sich unwohl zu fühlen. „Wie gesagt, das geht dich einen feuchten Kehricht an, Pucey. Außerdem bin ich vieles, aber kein kleines Mädchen! Wenn du also die Güte hättest…“ Sie versuchte vergeblich, unter seinem Arm hindurch zu schlüpfen. „Lass mich raus, ich muss zum Trai-’’ Sie schaffte es nicht, den Satz fertig zu sprechen, denn der Slytherin hatte kurzerhand mit den blauen Augen gerollt und ihr die Lippen mit den Seinigen verschlossen. Trotz kurzen Widerstandes (kräftiges mit den Fäusten gegen seinen Brustkorb schlagen und auf die Füße treten) konnte Katie es nicht verhindern, dass sie wie automatisch den erzwungenen Kuss erwiderte. Das jedoch nur für ein paar Sekunden, dann ruckte ihr Knie nach oben und sie riss sich von Pucey los. „Fass mich nicht noch mal an, verstanden?“, presste sie hervor und warf das Buch in ihren Händen auf den in die Knie gegangenen Slytherin. „Das wirst du bereuen“, brachte dieser mit aufeinander gepresstem Kiefer hervor und Katie flüchtete aus der Bibliothek hinaus. Da sie nicht aufpasste, ob dort jemand ging, knallte sie direkt in jemanden hinein. Durch die Wucht des Aufpralls wurde sie zurückgeschleudert und landete auf dem Boden. „Verflucht! Was ist denn heute los, verdammt noch mal.“, brachte sie unter Tränen hervor, wischte trotzig mit dem Handrücken über ihre Augen und sah hoch. Direkt in Woods Gesicht. //Na klasse.// Oliver blieb tatsächlich so lange Sitzen bis sich seine Mannschaft mit, doch noch leicht, verunsicherten Blicken von ihm verabschiedete und die große Halle verließ. Anscheinend hatten sie begriffen. Er stieß ein tonloses Seufzen aus, zog seinen Teller wieder heran um wenigstens eine Kleinigkeit zu essen. Auch wenn es nur eine Schüssel voll Müsli war. Aber mehr bekam er einfach nicht runter. Nachdem sich Wood regelrecht das Essen hinein gezwungen hatte, erhob er sich und wollte geradewegs aus der großen Halle raus, da stellte sich ihm doch tatsächlich Flint in den Weg. "Wen haben wir denn da? Eine amüsante Vorstellung war das gerade eben gewesen. Das muss ich schon zugeben", grinste sein Erzfeind höhnisch und verschränkte seine Arme vor die Brust. "Schön, dass sie dir gefallen hat", zischte Oliver sarkastisch zurück und bedachte den Slytherin mit einen hasserfüllten Blick. "Hast wohl schlechte Laune. Aber die hätte ich auch. Die Bell bringt es wohl nicht, was?" Nun formten sich Flints Lippen zu einem provozierenden Grinsen und gab so seine übergroßen Vorderzähne preis. Sein Aussehen glich dem wirklich eines Trolls. Der Gryffindor senkte rasch seinen Blick - versuchte die Provokation zu ignorieren. Das wollte dieser Bastard doch nur. "Sag was du willst, Flint. Aber gehe doch in Zukunft anderen Leuten auf die Nerven", kam nur schwach der Konter zurück und Oliver drängelte sich an dem anderen grob vorbei. Er hatte jetzt echt keinen Nerv noch an Flint zu geraten. Er sollte gefälligst an andere Dinge denken. Da das Training erst in einer Stunde begann, konnte er vorher ruhig noch etwas für seine Hausaufgaben tun. Den Aufsatz für Zaubertränke schob er einfach schon viel zu lange vor sich her. Kurzerhand schlug er den Weg zur Bibliothek ein. Oliver wollte gerade um die Ecke biegen, da lief auch schon jemand prompt in ihn hinein. Er musste einen ausfallenden Schritt zurück machen - landete jedoch nicht auf dem Boden. "Sag mal, kannst du denn nicht aufpa-!" Der Rest des Satzes blieb dem Quidditch-Kapitän regelrecht im Halse stecken. "Katie? Aber was?" Auch das Wegwischen mit dem Handrücken über ihre Augen, ließ die Tränenspur nicht verschwinden. Nur allzu deutlich sah er, dass sie weinte oder geweint hatte? "Was ist passiert? Also...?", fragte er ruhig und bot ihr seine Hand an um ihr aufzuhelfen, damit sie erst einmal vom Boden wegkam. Vergessen war die Knutscherei hinter der Rüstung, vergessen war die Szene in der großen Halle - vorerst und nur für diesen Augenblick. Nun stand zu aller erst einmal eine sehr starke und unbekannte Sorge an erster Stelle und nichts anderes! Klar, er war für seine Freunde da, aber Bell löste bei ihm seit einiger Zeit etwas ganz anderes aus. Mehr als die gewöhnliche Sorge. Auch wenn ihm das nicht so ganz bewusst war. Irgendjemand schien etwas gegen Katie zu haben. Zumindest kam es ihr mit jedem Tag mehr so vor, als vermochte eine höhere Macht sie immer wieder dorthin zu lenken, wo sie nicht sein sollte. Mit jeder Stunde, die verging, ritt sie sich entweder mehr in die Scheiße hinein oder irgendetwas passierte, das ihr Leben noch ätzender machte. Zuerst verliebte sich in diesen Trottel von Quidditchkapitän, dann knutschte sie mit ihm versteckt hinter irgendwelchen Rüstungen obwohl sie wusste, dass ihm das nicht ernst war, nur um am nächsten Tag festzustellen dass es jeder wusste, und zu allem Überfluss wurde sie dann auch noch von einem Slytherin in der Bibliothek überfallen, wonach sie ausgerechnet heulend wie ein Weichei von Wood abgefangen wurde. Ja, irgendjemand mochte Katie nicht. „Es ist- es ist nichts.“, presste sie unter einem Schluchzen wenig überzeugend hervor, ließ sich aufhelfen und entzog ihm ihre Hand, die nach dieser kleinen Berührung in Flammen aufzugehen schien. In diesem Moment erschien ein rasend wütender, fluchender Adrian Pucey in der Tür zur Bibliothek, der beim Anblick Woods erstarrte und etwas unwohl zwischen ihm und Katie hin- und hersah. Als sie Pucey erblickte, schüttelte Katie ein neuer Schluchzer und sie wischte sich hastig und mit zitternden Fingern die Tränen weg. Gott, sie sah aus wie ein Idiot. Heulend wie ein kleines Mädchen. „La- lass mich einfa- hach in Ruhe, okay?“, brachte sie vor und flüchtete weiter. Sie konnte seine Anwesenheit gerade einfach nicht ertragen, konnte es nicht ertragen, dass ihm die Sache zwischen ihnen nichts bedeutete. Jetzt auf einmal, jetzt kam alles hoch. Katie rannte, wusste aber nicht wohin, rannte weiter bis zum Portrait der fetten Dame, die, wie sie entsetzt fest stellen musste, ausgeflogen war. Auch das noch. Katie lehnte sich mit dem Rücken gegen das leere Bild und rutschte daran hinunter, bis sie auf dem Boden saß, zog die Knie an und schlang die Arme darum, während sie weiter weinte. Sie war so bescheuert, sich in Wood zu verlieben… Sie hätte es irgendwie verhindern müssen, hätte das Gestrige nicht zulassen dürfen… "Wa-?" Olivers Augen weiteten sich irritiert. Katie hatte ihm ihre Hand entrissen, ... so als hätte sie sich daran verbrannt. Was bei Merlin sollte das? Was war eigentlich los? Warum weinte sie? Vielleicht wegen der Sache in der großen Halle? Möglich wäre es alle mal. "Nichts? Wegen nichts würdest du doch nicht weinen, oder? Katie, rede mit m-." Wood stockte. Seine dunkelbraunen Augen fixierten nun den fluchenden Slytherin an, der geradewegs aus der Bibliothek gestürmt kam. Jetzt verstand er die Welt erst recht nicht mehr. Er wollte endlich wissen, was hier eigentlich los war. "Hat dir etwa Puc-?" Wieder kam der Schotte nicht dazu zu Ende zu sprechen. In Ruhe lassen?! Aber-! Oliver stieß einen undefinierbaren Laut aus - spürte den seichten Luftzug als Bell an ihm vorbei rannte. Er rührte sich nicht. Okay, wie sie wollte ... dennoch würde er ... Der Gryffindor zückte seinen Zauberstab und richtete diesen direkt auf das Herz von Adrian. Die Schlange schien nicht gerade beeindruckt, aber das unsicherere Aufflackern in Puceys Augen entging Wood dennoch nicht. "Was hast du mit Katie gemacht?", verlangte er von dem Jüngeren zu wissen. Adrian setzte natürlich eins seiner höhnischen Grinsen auf, um seine wahren Emotionen zu verbergen. "Das Gleiche, was du mit ihr getan hast, Wood", antwortete er provozierend und verengte seine Augen zu zwei schmalen Schlitzen. "War schon nett." Olivers Hand begann vor unterdrückter Wood zu zittern. "Und wo ist denn dieser erbärmliche Gryffindor-Mut geblieben? Mach schon, ... schock mich", zischte die Schlange - zeigte nicht die geringste Angst. "Was geht hier vor? Mr. Wood? Mr. Pucey?", erklang dann auch schon eine ölige Stimme hinter dem Hüter. Der verhasste Zaubertränkelehrer! Wood zuckte in sich zusammen und ließ rasch seinen Zauberstab wieder sinken. Kein Wunder, dass Pucey ihn aufgefordert hatte ihn zu schocken. So eine miese hinterhältige Schlange...! "Oh, ich verstehe. Unerlaubtes Duellieren auf den Gängen. Das macht dann wohl 10 Punkte Abzug für Gryffindor und sagen wir eine Woche nachsitzen", meinte Snape genüsslich. Die Schadenfreude war ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. "Aber Professor Snape", wollte Oliver hitzig erwidern, war herum gewirbelt und bedachte den Lehrer mit blitzenden Augen. "Sprechen sie nur weiter Mr. Wood. Das würden dann noch mal 5 Punkte werden." Snapes Lippen kräuselten sich zu einem sadistischen Lächeln. Oliver schwieg darauf hin verbissen. Es hatte ja doch keinen Sinn. "Na schön", begann Snape dann ganz sanft. "Gehen sie zurück in den Gemeinschaftsraum und sie Mr. Pucey folgen sie mir!" Der Professor rauschte an ihm vorbei. Zornig setzte sich er sich in Bewegung und schlug den Weg zum Gemeinschaftsraum ein. Klasse! Das hatte er in der Tat toll hinbekommen. Erst die Sache mit Katie, dann Pucey und letztendlich Snape. Was hatte er eigentlich verbrochen? Als er das Ende der Treppe erreichte, blieb er abrupt wieder stehen. Bell?! Vor dem leeren Gemälde saß seine blonde Jägerin. Oliver drehte sich wieder herum. Immerhin hatte sie von ihm verlangt, dass er sie in Ruhe lassen sollte. Katie ahnte natürlich nichts von alldem, was sich gerade vor der Bibliothek abspielte, sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen und zittrig durchzuatmen, bis sie sich beruhigt hatte. Sie hörte auch das Geräusch nicht, das entstand als Wood sich auf dem Absatz umdrehte, nachdem er sie hatte sitzen sehen. Erst als die fette Dame hinter ihr plötzlich zu reden anfing, schreckte sie auf: „Was machst du denn da unten auf dem Boden, Kind? Steh auf, du wirst krank auf den kalten Fliesen!“ Ihr Kopf ruckte in die Höhe und ihr Herz hämmerte, als wollte es zerspringen, so sehr hatte sie sich erschrocken. „Ich, äh-’’ Katie schluckte. Ihr fiel keine gescheite Antwort darauf ein, also rappelte sie sich einfach auf, klopfte sich den Staub von der zerschlissenen Jeans und strich sich die Locken aus dem Gesicht, bevor sie das Portrait wieder ansah. „Passwort?“, fragte die fette Dame herrisch und linste auf sie herunter. „Fortuna Major.“, antwortete Katie und wollte eintreten, doch das Bild schwang noch nicht zur Seite. „Weißt du Mädchen, du solltest vielleicht aufpassen, wo du wann mit wem was anfängst. Bilder sehen alles.“, meinte die Wächterin des Gryffindor-Gemeinschaftsraums altklug und ließ sie eintreten. Katie rollte nur mit den blauen Augen, wischte sich noch einmal übers Gesicht und kletterte durch das Portraitloch, um aus ihrem Schlafsaal ihre Sporttasche zu holen. Nachdem sie das erledigt hatte, nahm sie denselben Weg zurück, nur schlug sie diesmal die Richtung zum Quidditch-Feld ein. Schließlich hatten sie trotz allem immer noch Training. Sie musste ihre Einstellung ändern. Auf alle Fälle. In letzter Zeit hatte sie sich viel zu sehr verändert. Vom selbstbewussten, frechen Typ Mädchen zur verliebten Heulsuse. Das würde ihr nicht noch einmal passieren. Nein, auf keinen Fall. Außerdem musste Katie sich von Wood fern halten, bis sich ihre Gefühle beruhigt hatten. Das war die einzige Lösung, die ihr einfiel. Anders ging es nicht, auch wenn ihr Herz sich dagegen sträubte, es ging einfach nicht anders. Misstrauisch sah sie in der Eingangshalle um die Ecke – Puceys Überfall hatte sie vorsichtiger gemacht. Als niemand zu sehen war, schulterte sie ihre Tasche und machte sich entschlossen auf den Weg zu den Umkleidekabinen. Dort warteten, wie sie unschwer erkennen konnte, schon die Weasleyzwillinge und Harry. Von den anderen, insbesondere Wood, war noch nichts zu sehen. Katie ignorierte diese Tatsache, ging mit hoch erhobenem Kopf an den Twins vorbei in die Mädchenumkleide. Oliver hatte - nachdem er so scharf kehrt gemacht hatte - sofort den Weg zum Quidditch-Stadion eingeschlagen. Sein Leben hier auf Hogwarts glich zurzeit wirklich einem heillosen Chaos. Dabei sollte er doch nichts anderes im Kopf haben als den Quidditch-Pokal. Immerhin hatte er noch dieses EINE JAHR. Verflucht seihen doch alle Frauen! Der Schotte ging, ohne einen Blick in die Umkleidekabinen zu werfen, an diesen vorbei direkt ins Büro hinein. Der Rest der Mannschaft trudelte ohnehin erst langsam nacheinander ein, also konnte er noch vorher an einigen Strategien tüfteln. Wood ließ sich auf einen schäbig aussehenden Stuhl hinter einem wackligen Tisch, auf denen etliche Pergamentrollen lagen, nieder und wollte sich gerade auf einen neuen Spielzug konzentrieren, da klopfte es auch schon an der Tür. Irritiert zogen sich eine Augenbrauen zusammen, als Angelina und Alicia in den kleinen Raum hinein traten. "Kann ich euch helfen?", fragte er und heuchelte dabei ernstes Interesse. Irgendwie konnte er sich nämlich schon vorstellen warum sie bei ihm aufkreuzten. "Oh ja, das kannst du, Wood!", fauchte Angelina und haute mit ihrer flachen Hand auf den Tisch, sodass dieser anfing zu wackeln. "Wenn ihr mit mir über Bell sprechen wollt, ... vergesst es", schoss er unbeeindruckt zurück, auch wenn Johnson gerade mehr als bedrohlich wirkte. Wenn sogar Fred vor ihr immensen Respekt hatte, sollte das schon was heißen. "Du kannst nicht ewig davon weglaufen", kam es nun etwas leiser von Alicia und trat neben Angelina. Oliver stieß einen resignierten Laut aus und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Sie hatten ja recht. Aber das war doch gar nicht so einfach. "Könnt ihr nicht endlich Ruhe geben?", murmelte er kaum hörbar. "Nein", antwortete die schwarzhaarige Jägerin schlicht. "Wir wollen nur, dass ihr das beide klärt. Vernünftig. Und komm ja nicht wieder mit: Das war nur Spaß. Katie, sie..." Alicia legte Angelina ihre Hand auf die rechte Schulter und schüttelte stumm den Kopf. "Wie auch immer. Klärt das. Das ganze Team steht schon Kopf, Käpt'n." Wenige Sekunden später war Wood auch schon wieder alleine. Die hatten gut reden. Er wusste doch selbst nicht, was er eigentlich genau für Bell empfand. Seufzend erhob sich Oliver vom Stuhl, verließ das Kapitäns-Büro und ging in die Umkleide um sich fürs Training umzuziehen. Wohin und warum Angelina und Alicia so plötzlich verschwunden waren, wusste Katie nicht. Und wenn sie ehrlich war, interessierte es die blonde Jägerin auch herzlich wenig. Viel wichtiger war jetzt, sich ordentlich aufs Training zu konzentrieren. Schließlich wollte sie diesen Pokal - und vor allem wollte sie, dass Oliver keinen Grund hatte, das Geschehene noch mehr zu bereuen, weil sie deswegen unkonzentriert war und alles durcheinander brachte. Der Pott war wichtig – sehr wichtig – und das in jederlei Beziehung. Außerdem wollte sie sich an Pucey für den Überfall in der Bibliothek rächen, schließlich war sie eine Gryffindor und ließ ganz bestimmt nicht alles mit sich machen! Katie warf ihren schwarzen Pullover über die Schulter, während sie so nachdachte, öffnete den Verschluss ihres Kettchens und legte es vorsichtig obenauf auf ihren Wäscheberg, den sie immer verursachte. Dann tappte sie barfuss über den Boden zu dem Spind, in dem in goldenen Lettern ihr Name stand, öffnete ihn und holte ihre Quidditch-Robe und ihre Schoner daraus hervor. Während sie diese befestigte, kamen Angelina und Alicia zurück - Angelina mit einer steilen Falte auf der Stirn. "Was ist los?", fragte Katie argwöhnisch und verschloss ihren Ellbogenschützer. "Kleine Unterredung mit dem Boss.", antwortete Alicia knapp, während ihre Freundin das Türchen ihres Spinds zuknallte. Katie nickte nur - mehr würde sie wohl sowieso nicht aus den beiden herauskitzeln können. Stattdessen warf sie noch einmal einen Blick in den Spiegel, schüttelte ihre Locken und trug Labello auf. Da es Herbst war, waren ihre Lippen im Wind besonders anfällig. Noch dazu, wenn sie ständig darauf herumkaute, sei es aus Konzentration oder Nervosität. Schließlich und endlich schnappte sie sich ihren Besen und trat entschlossen hinauf aufs Quidditch-Feld, wo außer ihr bisher nur Harry und Oliver standen. Der Rest der Bande war wohl noch nicht so weit. Katie seufzte und atmete noch einmal tief durch. Das würde ein anstrengendes Training werden – Oliver war schon ein Tyrann wenn er guter Dinge war, aber wenn er SCHLECHTE Laune hatte, war es kaum auszuhalten. Sie zog die Augenbrauen zusammen und setzte eine ernste und entschlossene Miene auf. So schnell ließ sie sich nicht unterkriegen. Es war Zeit, dass die wahre Katie Bell zurückkam – und nicht diese weinerliche kleine Heulsuse, die sie in der letzten Zeit gewesen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)