I want you to want me von abgemeldet (Oliver Wood & Katie Bell) ================================================================================ Trying ------ KAPITEL 18 – TRYING Soo, Leute :) Wie schon in der Kurzbeschreibung auf der Startseite der FF möcht ich nochmal verkünden, dass dieses hier das vorletzte Kapitel der FF ist. Wir sind im RPG schon so weit, dass mit dem nächsten Kapitel die FF zu Ende geht. D.h. im Klartext: Ich meld mich meim nächsten Chap noch mal ;D Viel Spaß! Oliver kam nicht drumrum erleichtert auszuatmen. Er dankte Gott dafür, dass die zwei Mädels keinen Shopping-Marathon im Sinn hatten. Und wenn doch, ... dann hätte er sich sicherlich irgendwann unauffällig abgesetzt. Eine halbe Stunde später - nach ihrer Tasse heißem Kakao - durchstreiften die drei, zwischendurch kurz jeder für sich, die Einkaufspassage, bzw. das Zentrum. Hier im Glasgow war alles etwas größer. Natürlich hatte aber auch der Schotte kurz versteckt einkaufen müssen. Immerhin hatte er ein Geschenk für seine Schwester und auch für Katie besorgen müssen. Das war gar nicht mal so einfach gewesen. Besonders Aileen war ziemlich neugierig und hatte versucht in die große Tüte zu lugen, in welche Wood all seine Geschenke verfrachtet hatte. Gerade als Aileen einen großen Bierkrug an der Kasse für ihren Onkel bezahlte, stieß auch wieder die blonde Jägerin zu ihnen. Abschätzend zog sich Olivers rechte Augenbraue in die Höhe, da er die rasche Bewegung von ihr noch wahrgenommen hatte. Jedoch dachte er sich nichts weiter bei und ließ seine Blicke zu seiner Schwester schweifen, die ihm prompt ihre Tüten in die Hand drückte. Ihm blieb wohl heute wahrlich nichts erspart. "Ja, wir wären dann soweit", antwortete er etwas gequält, weil es letztendlich doch drei Stunden Einkaufen geworden sind. Aber wer hätte ahnen können, dass die Jüngste im Bunde doch so viel einkaufen musste. "Dann lasst uns gehen. Ich bin sicher Zuhause erwartet uns ein leckeres Mittagessen." Wood grinste kurz und verließ mit den zwei Mädels schließlich - im recht zügigen Tempo - das Einkaufszentrum, im welchen die unterschiedlichsten Zauberartikel zu finden gewesen waren... Es war ein ulkiger Anblick: Aileen hatte ihre Taschen bei Oliver abgeladen, welcher diese nun nach Hause schleppen durfte. Katie musste sich zusammen reißen, um nicht los zu lachen oder ihm ihre eigene Tasche noch aufzubürden. Sie trug also ihre Einkäufe den Weg zurück zum Haus (oder sollte sie es besser ‚Anwesen’ nennen?) der Woods allein und amüsierte sich stattdessen über Oliver als Packesel. „Gut sieht das aus, Olly. Wenn du jetzt noch die Ohren aufstellst, bockst und ‚EH-AH’ schreist, würde ich dich glatt verwechseln.“, lachte Katie frech und streckte ihm die Zunge raus, während sie so rückwärts vor ihm her lief. Es war einfach zu witzig, als dass die blonde Gryffindor sich ihre blöden Kommentare verkneifen könnte. Doch wie es nun einmal war, blieb diese Schadenfreude nicht ungestraft und Katie stolperte rückwärts über einen Stein am Boden, was zur Folge hatte, dass sie im nächsten Augenblick schon auf dem Weg im Schnee lag. Etwas benommen blinzelte Katie erstmal, bevor sie sich mühsam aufrappelte. Ihr Kopf brummte. „Autsch…“ Anscheinend war sie mit dem Kopf irgendwo angestoßen. „Wehe du sagst was!“, mahnte Katie Oliver und versuchte aufzustehen – bei dem Versuch wackelte sie schwindelig umher. „Ups?!“, machte sie und musste sich an Wood fest halten, bis sich das Bild vor ihren Augen wieder aufgeklärt hatte und alles wieder still stand. „So, jetzt können wir weiter. Ich hab einen Bärenhunger.“, fügte sie hinzu und schickte sich an, weiterzulaufen und ein anderes Thema anzuschneiden, um von ihrem peinlichen Sturz gerade abzulenken. „Wie spät ist es eigentlich, Oliver?“ Schwacher Versuch, aber egal. Sie hatte ihn schließlich auch wegen der ganzen Einkaufstaschen aufgezogen, dann würde sie es wohl auch aushalten müssen, wenn er wegen des Sturzes lachte. Es waren nun nur noch 2 Tage bis Weihnachten – der heutige und der nächste – und Katie war schon voller Vorfreude auf das kommende Fest. Zum einen war sie sehr gespannt auf Olivers restliche Familie und ob die wohl auch alle so Quidditch-fanatisch waren wie ihr Käpt’n und zum anderen feierte sie Weihnachten mit Wood. Diese Vorstellung versetzte Katie unmissverständlich in Hochstimmung, auch wenn es wohl nicht so sein sollte. Glühwein, Geschenke, Schnee und romantisches Feeling unterm Weihnachtsbaum… Katie grinste. Ja, das war doch wirklich gar nicht so schlecht. Inzwischen waren sie beim Haus der Woods angekommen, welches Katie immer noch so groß und mächtig vorkam. Drinnen zog sie schlotternd Mantel und Schuhe aus. „Mrs Wood? Könnte ich die hier’’ – sie hob beides hoch – „irgendwo zum Trocknen legen? Ich bin nass bis auf die Haut.“ Inzwischen kroch die Kälte wirklich überall hin und Katie rieb sich die Arme. Sie würde wohl erst einmal eine heiße Dusche und frische Klamotten brauchen, um aufzutauen. Kurz zuckte Olivers rechte Augenbraue beunruhigend auf und ab. Eigentlich war nichts dabei, wenn MANN die Einkaufstüten der FRAU, bzw. der kleinen Schwester, trug. Aber als Katie anfing dumme Kommentare vom Stapel zulassen, atmete der Schotte einmal ganz tief ein und wieder aus. Zudem hatte sie ihn ein weiteres Mal Olly genannt! "Oliver, der Quidditch-besessene Esel", kicherte nun auch Aileen leise in sich hinein und piekte ihren Bruder frech in die Seite, woraufhin Wood murrend in sich zusammenzuckte. Er wollte gerade zum Konter ansetzen, da passierte es auch schon: Bell fiel rücklings in den Schnee. Sein erster Impuls bestand darin besorgt auf seine blonde Jägerin zuzustürmen und sie nach ihrem Wohlbefinden zufragen. Jedoch kam sie - seiner Meinung nach - doch wieder recht schnell auf die Beine. Und das war dann so etwas wie ein Startsignal: Oliver prustete lautstark los. "Das war ja ganz große klasse, Kates!", brachte er unter Lachen nur sehr mühsam hervor und spürte für ein paar Sekunden lang ihre Hände auf seinen Oberarmen, da sie sich kurz an ihm festhalten musste. "Anstatt ans Essen zudenken, solltest du es vielleicht in Erwägung ziehen dich lieber hinzulegen. So ein graziöser Sturz ist nicht ungefährlich", zog Wood sie nun mit Vergnügen auf und ignorierte dabei die stechenden Blicke seiner Schwester, die im ersten Moment ziemlich erschrocken gewirkt hatte. "Schwach, ... ein sehr schwacher Versuch." Er grinste. "Aber ich will heute mal gnädig sein. Es ist kurz nach vier." Das 3er Gespann hatte zehn Minuten später dann aber auch schon das Anwesen der Woods erreicht. Aileen schlüpfte blitzschnell aus ihren Klamotten und flitzte - nachdem sie Oliver die Tüten entrissen hatte - nach oben in ihr Zimmer. Mrs. Wood, die ihnen die Tür geöffnet hatte, sah ihrer Tochter nur kopfschüttelnd hinterher und wand sich dann lächelnd an Katie. "Die kannst du mir geben, Katie." Jean schwank kurz ihren Zauberstab, sodass ihre Sachen und auch Olivers, der sich Schuhe und Jacke entledigt hatte, in hohen Bogen Richtung Wohnzimmer schwebten. Anscheinend sollten sie - ganz nach Muggelart - vor dem Kamin trocknen. "Das Essen wird in einer etwa halben Stunde fertig sein. Schlüpft ihr drei doch solange unter die Dusche." Mrs. Wood fuhr ihrem Sohn kurz über das widerspenstige Haar. Das tat sie immer, weil sie jedes Mal daran etwas auszusetzen hatte. "Mom", beschwerte er sich warnend und duckte sich weg - huschte Richtung Treppe um nach oben zu verschwinden und sich eine heiße Dusche zu gönnen. Denn die würde ihm jetzt wirklich nur sehr recht kommen. Murrend stapfte Katie durch den Schnee, die Hände in die warmen Taschen ihrer Jacke gesteckt und die untere Hälfte des Gesichts im Schal versteckt. Das hatte wieder nur ihr passieren können, so peinlich wie das gerade gewesen war! Eben noch spottend über Olivers befristetes Dasein als Quidditch besessener Packesel, im nächsten Moment perplex und rücklings im Schnee liegend wie ein komplett unfähiger Vollidiot. Das hatte sicherlich sehr elegant ausgesehen, ja bestimmt. Glanzvoller Auftritt, Kates. Wie so oft in letzter Zeit, hätte sie sich selbst ohrfeigen können. Ausgerechnet vor Oliver so auf die Schnauze zu fallen. Sie schüttelte den Kopf und knurrte kehlig, als Wood auf ihren ‚graziösen’ Sturz zu sprechen kam. „Eigentlich wäre ich jetzt sauer darüber, dass du dich über meine Anzeichen menschlicher Schwäche, die sogar ICH manchmal habe, lustig machst – aber wenn du gnädig bist, bin ich es erst recht..“, meinte Katie gespielt barmherzig und wischte sich erneut den Schnee von der Jeans. „Sehen wir es als Revanche für den Packesel.“ Eine Viertelstunde später im Haus der Woods übergab Katie erleichtert ihre tropfnasse Kleidung an Jean, die solche im selben Moment noch fortschweben ließ, zusammen mit der von Oliver. In Erwartung einer heißen, wohltuenden Dusche und einem guten, reichlichen Essen zog sich Katies Magen vor Vorfreude zusammen und ein Blick auf Oliver, dem seine Mutter gerade mit liebevollem Blick durchs Haar fuhr, setzte auch ihr Herz in Aufruhr. Nach einem tiefen Atemzug, der ihr flatterndes Herz beruhigen sollte, blinzelte Katie kurz und nickte dann. Eine heiße Dusche wäre jetzt wirklich eine gute Idee. „Was wetten wir, dass ich länger brauche um zu duschen, als du, Oliver?“, grinste die blonde Gryffindor schelmisch und stieg fröstelnd die Treppe hinauf, um zum Gäste-Badezimmer zu gelangen. Bevor sie es betrat, holte sie trockene Klamotten aus dem Gästezimmer, welches ihr zu bedacht war und zwei Badetücher, dann verschloss sie die Tür hinter sich. ~ Etwa eine halbe Stunde später – Katie hatte ihre Haare föhnen müssen, da sie ihren Zauberstab leider nicht benutzen durfte, solange sie außerhalb von Hogwarts war – hüpfte Katie in warmen, frischen Klamotten die Treppe wieder hinunter. Diesmal fand sie auch das Esszimmer auf Anhieb. Sie schlich hinein, in der Hoffnung, unbemerkt zu bleiben und lächelte in die Runde: „Ich bin hoffentlich nicht zu spät?“ "Das ist keine Kunst, Kates." Olivers Lippen formten sich kurz zu einem schelmischen Grinsen, welches verliebte Mädchenherzen höher schlagen ließ. NATÜRLICH würde der Schotte zehnmal schneller als seine blonde Jägerin sein. Frauen brauchten beim Duschen nun mal definitiv länger. "Aber wenn du es schaffen solltest, gibt es nach den Ferien eine Woche lang schonendes Training." Was soviel hieß: Keine Runden ums Quidditch-Feld zu laufen. Alles andere - wie zum Beispiel sein 'bezauberndes' Herumbrüllen - würde beim Alten bleiben. Im Gegensatz zu Katie verschwand Wood im angrenzenden Bad neben seinem Zimmer. Vorher jedoch hatte er sich noch frische Kleidung - einen schwarzen Rollkragenpullover und eine dunkelbraune Hose - aus seinem Schrank geangelt. Er brauchte ganze ZEHN MINUTEN[!] - warf, als er fertig war, noch einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und ging dann mit feuchten Haaren in den Flur hinaus. Er hörte schon von Weiten das Wasser im Gästebad rauschen und grinste siegreich in sich hinein. Gut gelaunt und pfeifend trappte Oliver die Treppen hinab und fand sich nur wenige Sekunden später im Esszimmer wieder, wo sein Vater und Aileen schon bei Tisch saßen. Seine Mutter war noch mit ihrem leckeren Eintopf beschäftigt, der noch ein paar Minuten köcheln müsste. Wood setzte sich seiner Schwester gegenüber, die sich gerade ein Gähnen unterdrücken musste. Anscheinend hatte sie der Einkauf ziemlich geschafft. "Wo hast du eine Freundin gelassen?" Logan Wood sah mal wieder von einer Zeitung auf und zog viel sagend seine Augenbrauen zusammen, was Oliver zum Schnauben brachte. "Da~d", warnte er ihn grollend. "Katie. Ist. Nicht. Meine. Freundin!" Wie lange sollte das denn noch gehen? Bei Merlin, er hasste seine Familie im Augenblick so ziemlich! Er wollte gerade zu einer erneuten Erklärung ansetzten, da platzte seine "Freundin" auch schon ins Zimmer. Rasch warf er einen Blick auf die Uhr, woraufhin seine Mundwinkel zu zucken begannen. "Ein neuer Rekord, Katie. Du hast exakt 20 Minuten länger gebraucht." Oliver neigte seinen Kopf ein klein wenig nach rechts. Seine schokoladenbraunen Augen blitzten kurz auf. Im Grunde genommen waren es nur 10 Minuten gewesen, aber er konnte schon immer gut lügen ohne rot zu werden. Katie stieß ein ungläubiges Schnauben aus und warf ihre Haare über die Schulter: „Schonendes Training? Wenn das so ist, brauch ich mich nicht anzustrengen. Das Training, das du schonend nennst, nennt man in Fachkreisen ‚Drill’.“, erklärte die blonde Jägerin und schickte sich dann an, so schnell wie möglich ins Badezimmer zu kommen, um nicht für ihren frechen Spruch büßen zu müssen. Ein Kichern konnte sie sich jedoch nicht verkneifen und als sie dann endlich in der Dusche war, entspannte das heiße Wasser ihre angestrengten Muskeln auf so wohltuende Weise, dass sie vergaß, sich zu beeilen. Seine spätere Behauptung im Esszimmer, sie hätte 20 Minuten länger gebraucht, überging sie mit einem gleichgültigen Achselzucken, setzte sich und griff nach dem Orangensaft. „Oliver, du magst vielleicht gut lügen können, aber leise sein ist keines deiner ach so großen Talente. Ich hab dich bis in die Dusche rumoren gehört und das war vor genau -’’ Katie wagte einen kühnen Blick auf seine Uhr – „Vor genau zehn Minuten. Also versuch nicht, mich zu verarschen, Kleiner.“ Sie streckte ihm herausfordernd die Zunge entgegen und konzentrierte sich dann aufs Essen, denn ihr Hunger meldete sich eben lautstark zurück. ~ Am nächsten Tag machte Katie sich zusammen mit Oliver, Aileen und Mr Wood schon frühmorgens auf in den angrenzenden Wald, um nach einem geeigneten Tannenbaum zu suchen, der das Wohnzimmer zieren sollte. Sie hatte wunderbar geschlafen und so stand es mit ihrer Laune definitiv zum Allerbesten. „Oliver-’’ Sie hakte sich bewusst bei ihm unter und schaute ihm strahlend ins Gesicht. Gestern Nacht hatte sie einen neuen Entschluss gefasst – sie war schließlich eine Frau mit Reizen und die wollte sie nun einsetzen. Schließlich hatte Katie ihn schon einmal dazu gebracht, das zu tun was sie wollte, zwar mit Alkohol im Spiel aber immerhin. Sie würde es wieder schaffen. So lehnte sie sich also etwas an ihn und funkelte ihn aus ihren blauen Augen fröhlich an. „Ich hab ein Geschenk für dich – aber ich werde dir nicht verraten was es ist.“ Sie hatte ihn bewusst etwas gebremst, um Abstand zwischen ihnen und die anderen zu bringen. Oliver stutzte - fühlte sich doch tatsächlich ein klein wenig ertappt. War er etwa wirklich SO laut gewesen? Er räusperte sich rasch gekünstelt und griff nach seinem Glas Orangensaft. "Kleiner?", wiederholte er dann jedoch leise und runzelte irritiert die Stirn. Der Schotte war alles andere als klein. Zudem sah man diesen krassen Unterschied zwischen ihm und seiner Jägerin sofort. Gegen ihn war sie - seiner Meinung nach - ein kleiner, aufmüpfiger und frecher Giftzwerg. "Du solltest es vielleicht mal in Erwägung ziehen über eine Brille nachzudenken", erwiderte Wood neckend und quittierte ihr Zunge-Herausstrecken mit ungerührter Miene. Hier vor seinen Eltern sollte er sich einfach zu benehmen wissen. Außerdem reichte es, wenn diese schon laufend falsche Schlüsse zogen. ~ Der nächste Morgen fing in der Tat schon sehr früh an, was für Oliver jedoch kein Problem darstellte. Immerhin stand er auch in Hogwarts zu unmöglichsten Zeiten auf und quälte sein Team noch vor dem Frühstück. Dementsprechend war die Reaktion der sechs anderen Spieler. Aber Oliver wäre nicht Oliver, wenn er da nicht entsprechende Maßnahmen gegen einleitete. Über Nacht war noch massig Schnee gefallen, sodass sie regelrecht durch eine Flut von weiß hindurchwaten mussten. Er wusste, ... nach einer Stunde würde er seine Füße nicht mehr spüren. Seine Schritte wurden nun jedoch sofort ein klein wenig langsamer, da sich Katie überraschenderweise bei ihm eingeharkt hatte. Er neigte seinen Kopf fragend in ihre Richtung, nur um gleich darauf in dieses strahlende Blau zu versinken, welches drohte ihn immer wieder von Neuem gefangen zunehmen. Das war nicht fair! Sein Herzschlag geriert kurz ins Stocken, nur um dann etwas aufgeregter weiter zuschlagen. Es wurde sogar noch ein wenig schlimmer, als sich Bell gegen ihn lehnte. 'Verflucht seihen diese lästigen Hormone und dieses nervige Herumflattern', schoss es ihm durch den Kopf und er amtete einmal tief ein. Es war nicht leicht verli... Oliver hielt gedanklich inne. Da war er doch schon einmal gewesen. "Also wenn es ein Gutschein ist, der aussagt, dass du einen ganzen Tag total lieb, nett und brav bist, möchte ich diesen doch sofort einlösen!" Er zwinkerte ihr frech zu. Dennoch, ... er war neugierig. Ziemlich neugierig! Auch wenn er damit am allerwenigsten gerechnet hatte. Jedoch, ... immerhin hatte er auch etwas für Katie besorgt, was er aber nun verschwieg. FRAU musste ja nicht ALLES wissen. Es war eine Überraschung. Da es nun wieder anfing zu schneien, wurde die Sicht sofort ein klein wenig schlechter. Aber Oliver behielt seinen Vater und Aileen so gut es ging im Auge. Er hatte keine Lust sich zu verlaufen. Als Kind hatte ihm das definitiv gereicht. Katie versank nicht minder gewichtig in Olivers schokoladenbraunen, warmen Augen – war aber darauf vorbereitet und konnte deren Wirkung soweit beschränken, dass sie noch zu kurzen, wichtigen Gedanken fähig war. Was auch gut war, schließlich hatte sie gerade mit dem ersten, einleitenden Schritt begonnen. Ein Grinsen umspielte ihre Mundwinkel und sie legte den Kopf schief, immer noch lächelnd. Sie stellte sich auf Zehenspitzen – schließlich überragte, auch wenn sie es bestritt, Oliver sie um zwei ganze Köpfe – und hauchte ihm entgegen: „Sofort einlösen oder später?“ Die Zahl ihrer Herzschläge verdoppelte sich und ihr wurde warm, obwohl sie ihre Zehen nicht spürte. Es lag ewig hoher Schnee und die Temperatur war so kalt, wie Katie es noch nie erlebt hatte, auch nicht zuhause in Irland. Sie konzentrierte sich wieder auf Oliver vor ihr, nachdem sie sich mit einem kurzen Seitenblick vergewissert hatte, dass sie nicht beobachtet wurden. Sie fand das, was sie hier abzog, ja schon irgendwie lächerlich, aber was sollte es – es war für Oliver. Der einen dermaßen herzschmelzenden Blick in seinen Augen hatte, dass sie Mühe hatte, ein Seufzen zu unterdrücken. Seine Antwort abwartend hielt sie den Blickkontakt und kaute auf ihrer Unterlippe. Oliver spürte wie seine kalten Wangen ganz warm wurden und stieß für diese - seiner Meinung nach - dämliche Reaktion innerlich einen unschönen Fluch aus. Er begann auf seiner spröden (wegen der Kälte) Unterlippe herumzukauen und seine schokoladenbraunen Augen wirrten dabei auch kurz nach rechts in die verschneite Landschaft hinein. Was in drei Merlins Namen tat Katie da eigentlich? Musste sie ihm so auf die Pelle kommen? Das hielt doch kein gesunder Teenager aus! Und sie hatte es tatsächlich geschafft! Seine blonde Jägerin hatte den dickköpfigen und vor allem tyrannischen Käpt'n sprachlos gemacht. "Wie wäre es mit jetzt?", erwiderte Wood schließlich in einer etwas schwachen Tonlage und suchte wieder den direkten Blickkontakt. Leugnen war zwecklos. Er war ihr verfallen - hoffnungslos. Fehlte nur noch, dass er dümmlich grinsend durch die Gegend lief. Aber soweit käme es noch! War es eigentlich normal? Die Wärme, die von ihrem Arm, welcher sich bei den Seinigen eingeharkt hatte, ausging, schien sich plötzlich zu verdoppeln und ihm wurde unsäglich heiß. "Ich meine ...du ... ich" Oh nein! Wenn er jetzt auch noch anfing zu stottern, war es aus. Das war verdammt noch mal peinlich! Wie stellte Bell das an? Sie war außerdem erst im vierten Jahrgang und er konnte doch schlecht ... also sie...! Ihm schwirrte der Kopf. "Ich meine... wir sollten uns beeilen!" Oliver bekam gerade noch so die Kurve und zog Katie vorsichtig mit sich, damit sie wieder zu Mr. Wood und Aileen aufholen konnten. Erstaunt beobachtete Katie Olivers Mienenspiel. Anscheinend hatte sie Recht behalten mit dem, was sie sich überlegt hatte. Auch wenn sie es bisher immer gedacht hatte, so schien es ihren tyrannischen Käpt'n doch nicht so ganz kalt zu lassen, wenn sie ihm nahe kam. Interessant. Seine Antwort kam ihr noch dazu äußerst gelegen. "Jetzt wäre wirklich eine gute Idee..", flüsterte sie und schluckte. Sie wollte gerade zum entscheidenden Teil ihres Plans fortschreiten, als er wieder anfing zu reden - zu stottern. Verwirrt legte Katie erneut den Kopf schief. Was war das denn jetzt. Seit wann stotterte ein Oliver Wood? Das war doch nicht ganz normal. "Alles in Ordnung?", fragte sie jetzt in normaler Lautstärke und sank zurück auf die Fersen. "Oliver?" Bevor sie noch etwas sagen oder tun konnte, hatte er sie schon fort gezogen. Überrascht lief sie hinterher, bis sie bei Mr Wood und Aileen angekommen waren. Was zur Hölle hatte er denn jetzt auf einmal? Sein Verhalten machte sie beinahe schon wütend, vor allem deswegen, weil er sie um etwas gebracht hatte. Dämlicher Käpt'n. Sie knurrte unzufrieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)