Welcome to my life von Karma ================================================================================ Von Schlössern, seltsamen Anwandlungen alter Bekannter und Heimfahrten ---------------------------------------------------------------------- Ja, ich weiß, der Titel ist scheiße, aber ich hab doch mal wieder erst auf den letzten Drücker gemerkt, dass meine liebe heute Geburtstag hat. Aus diesem Grund gibt's das neue Kapitel heute schon, schön mit Schleifchen drumrum und Widmung und allem Pipapo. ^_____^ Also, , ich hoffe, Du magst das Kapitel. Das, was Du letztes Jahr gekriegt hast, hatte zwar wesentlich mehr "Action" (*hust*JojoundAdrian*hust*(, aber ich hoffe, ich kann Dir auch mit einem kleinen bisschen Janni eine Freude machen. Fühl Dich mal ganz feste gedrückt, ja? *knuddel* @: Uh, so viel zu Beantworten und so wenig Zeit. Wo soll ich nur anfangen? *Haare rauf* Nyan, ich mach's einfach mal kurz und schmerzlos, weil ich ja gleich noch die Benachrichtigungs-ENS tippseln muss, mit denen ich beim letzten Mal geschludert hab. Janni ist halt der Typ, der seine Mimik nicht besonders gut im Griff hat. Wenn ihn was beschäftigt, sieht man ihm das auch an. Aber irgendwie mag ich das an ihm, auch wenn er selbst deshalb immer fast verzweifelt. *Janni puschel* Jassi hab ich persönlich auch unheimlich gern. Er sollte eigentlich gar nicht anrufen, aber meine Charas machen ja immer, was sie wollen. Und so gefällt's mir auch besser. Immerhin braucht Janni ja jemanden, der ihn mal ein bisschen bestärkt und aufbaut. Und wer wär da besser geeignet als der beste Freund? Und Rubens Handy-Aktion ... *kicher* Jaja, der Kleine ist schon ziemlich durchtrieben. Aber er will Jan ja nur helfen. Und diesbezüglich hat er auch schon einen ganz bestimmten Plan. Inwieweit der sich allerdings wirklich umsetzen lässt ... Na ja, lass Dich überraschen. Das kommt wahrscheinlich entweder in Kapitel 14 oder 15 zum Tragen. Je nachdem, ob ich wieder splitten muss oder nicht. @: Hm ... Also eine Deiner Spekulationen ist ziemlich nah an dem dran, was in meinem Hirn so vor sich geht. Welche das allerdings ist, verrate ich nicht. Wirst Du ja so nach und nach erfahren. ^.~ @: Der Hibbelfloh wird noch viel besser. *grins* Das mit dem Handy war nur der Anfang. Der Kleine hat Pläne, das glaubst Du nicht. *kicher* *mehr absichtlich noch nicht verrat* @: Glaub es oder nicht, aber ich wollte Janni auch schütteln. Der Kleine hat echt schon Minus-Selbstvertrauen. >.< Aber das wird sich auch legen ... irgendwann ... Und zu dem Gespräch: Genau so sollte es auch kommen. *kicher* Es sollte anfangs etwas verwirrend sein. Janni redet ja gerne mal etwas wirr daher und macht sich damit nur selbst zum Deppen, weil ihn trotzdem jeder sofort durchschaut. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich das an ihm mag. *Janni plattknuddel* Nyan, was soll ich zu diesem Kapitel sagen? Es passiert viel und doch eigentlich kaum etwas. o.O Eigentlich ist das auch nur ein Teil dessen, was ursprünglich als Kapitel 12 geplant war. Aber da es mich mal wieder geritten hat und ich irgendwann die 11.000-Wörter-Grenze überschritten hab, hab ich's doch lieber aufgesplittet. Sonst wär das echt zu viel geworden. Ich hoffe, ihr seht mir aus diesem Grund den doch ziemlich fiesen Cliffi am Ende nach. >.< Ach, und bevor ich's vergesse: Ich liebe Herrn Schierling. ^____^ Und jetzt genug gelabert. Viel Spaß! Karma ~*~ Der Freitagmorgen beginnt für mich nicht ganz so schlimm wie der Donnerstag. Ich bin zwar wieder wesentlich später eingepennt als Ruben, aber im Gegensatz zur letzten Nacht habe ich wenigstens ein paar Stunden ungestört schlafen können. Außerdem werde ich heute auch nicht von dem blöden SpongeBob-Wecker aus meinen Träumen gerissen, sondern von Ruben, der mich wachrüttelt und mir, sobald ich meine Augen aufschlage, auch schon sein Handy vor die Nase hält. "Eine Guten-Morgen-SMS von Christie", teilt er mir fröhlich mit und ich blinzele ein paar Mal, bis sich mein Blickfeld so weit geklärt hat, dass ich die Zeilen entziffern kann. ››Morgen, mein Sonnenscheinchen!‹‹, steht da und ich muss unwillkürlich schmunzeln, weil mich das an Jassis "Kleiner" erinnert, mit dem er mich immer begrüßt. ››Gut geschlafen? Hoffe, ihr habt einen schönen Tag. Komm Dich nachher abholen. Gruß an euch beide, auch von den Anderen. HDL & MYM‹‹, schreibt Christie weiter und als ich Ruben das Handy zurückgebe, strahlt er mich an. "Weißt Du, was das heißt?", fragt er mich und grinst wie ein Honigkuchenpferd, als ich den Kopf schüttele. "Wenn Christie schreibt, dass er mich abholt, dann heißt das, dass meine Eltern nicht kommen können und deshalb Christies Eltern gebeten haben, für sie einzuspringen. Und das wiederum bedeutet, dass es keinen Ärger wegen Simon gibt. Andi und Babsi petzen nämlich nicht. Klasse, oder?", freut Ruben sich und ich muss unwillkürlich auch lächeln. "Das ist ja super!" Und das ist mein voller Ernst. Für Simon ist es nämlich sicher auch angenehmer, wenn er nicht unbedingt auf seinen Vater trifft. Immerhin ist das Verhältnis der beiden ja – verständlicherweise, wie ich finde – ziemlich mies und er ist jedes Mal schlecht drauf, wenn die Rede auf seinen Vater kommt. Ich will mir lieber gar nicht vorstellen, wie es für ihn sein muss, diesen Mann persönlich zu treffen. "Find ich auch." Ruben wirkt vollkommen zufrieden, packt meine Hand und zerrt mich enthusiastisch aus dem Bett. "Los, ab ins Bad mit Dir!", kommandiert er fröhlich und ich lasse mich von seiner guten Laune anstecken. Kichernd und herumalbernd machen wir uns fertig und gehen dann gemeinsam zum Speisesaal, um zu frühstücken. Heute bin ich aufmerksamer als gestern – schließlich will ich nicht, dass Ruben immer meinen Beschützer spielen muss, nur weil ich nicht mitkriege, was um mich herum passiert –, und stelle zu meinem Erstaunen fest, dass Malte gar nicht bei Kevin und Carsten sitzt. Nein, er hockt alleine an einem Tisch ziemlich weit weg von seinen Idiotenfreunden und starrt missmutig in seine Tasse. Ein bisschen wundere ich mich ja schon darüber, aber ich bin nicht lebensmüde genug, um einen der Drei darauf anzusprechen – egal, wie irritierend ich die seltsamen Blicke auch finde, die Kevin und Carsten Malte immer wieder zuwerfen. Unauffällig ist was anderes, aber dafür sind die anscheinend echt zu dumm. Ruben entgeht die ganze Aktion natürlich auch nicht, aber erst als wir es uns mit unserem Frühstück am gleichen Tisch wie gestern bequem gemacht haben, tippt er mich an und nickt dann in Richtung Malte. "Scheint, als gäb's Ärger im Paradies", vermutet er und ich kann nur zustimmend nicken. "Sieht so aus" Irgendwie würde ich ja schon gerne wissen, warum das Deppentrio plötzlich so offensichtlich Streit hat, aber da ich weiß, dass zu viel Neugier ungesund ist, beschließe ich, mich lieber um meine Angelegenheiten zu kümmern. Die drei Vollhonks raufen sich schon wieder zusammen. Und wenn sie das tun und ich habe vorher auch nur den Anschein erweckt, mich in irgendwas einmischen zu wollen, dann wird mir das schlecht bekommen, das weiß ich. Ruben ist allerdings weit weniger zurückhaltend als ich. Nachdem er sein Frühstück verdrückt hat und Malte Anstalten macht, gehen zu wollen, steht er auch auf, verfolgt Malte und holt ihn schließlich kurz vor der Tür des Speisesaals ein. Was genau Ruben ihn fragt, kann ich nicht verstehen, aber Maltes Antwort – "Das geht Dich einen feuchten Scheiß an, also verpiss Dich und lass mich in Ruhe!" – ist dafür laut und deutlich. "Da ist jemandem aber ne fette Laus über die Leber getrampelt", murmelt Ruben, sobald er sich wieder zu mir gesellt hat, aber ich zucke nur mit den Schultern. "Scheint so", nuschele ich dabei. Was sollte ich auch sonst dazu sagen? Gerade einem von uns wird Malte ja wohl kaum auf die Nase binden, was mit ihm los ist. Das wär ungefähr so, als würde ich zu Kevin rennen, um ihm von meinen Problemen zu erzählen – ein absolutes No-Go also. "Komisch ist es trotzdem", beharrt Ruben und zieht nachdenklich die Stirn kraus. Lange kann er sich allerdings nicht mehr mit Maltes seltsamem Verhalten befassen, denn Frau Römer räuspert sich vernehmlich und teilt uns dann mit, dass wir in spätestens zwanzig Minuten alle am Bus sein sollen, damit wir auch wirklich pünktlich abfahren können. "Stimmt ja, sie hatte ja gestern was von einer Schlossbesichtigung gefaselt", erinnert Ruben sich und ich beschränke mich darauf, einfach nur zu nicken. Was wir bis zur Heimfahrt noch machen, ist mir eigentlich relativ egal. Wenn's nach mir ginge, könnten wir auch jetzt gleich nach Hause fahren. Aber da Simon sicher noch arbeitet – wahrscheinlich hat er gerade erst angefangen oder so, es ist schließlich erst kurz vor halb neun –, ist es dafür wohl noch zu früh. Abholen kann er mich schließlich erst, wenn er Feierabend hat. Dreck, dass das noch eine halbe Ewigkeit dauert. Lange kann ich mich darüber allerdings nicht ärgern, denn sobald ich auch noch den Rest meines Frühstücks vertilgt hab, werde ich auch schon gepackt und zurück zu unserem Zimmer geschleift. Gemeinsam holen Ruben und ich unsere Jacken und Handys, beschließen aber einhellig, auf Schreibzeug zu verzichten. Immerhin war ja nie die Rede von irgendwelchen Aufgaben, die wir heute erfüllen müssen, also warum sollten wir unnötigen Ballast mit uns rumschleppen? Das Einzige, was Ruben noch in den Taschen seiner Jacke verschwinden lässt, ist eine Packung Kekse, "damit wir unterwegs nicht verhungern müssen". Pünktlich um Viertel vor neun stehen wir draußen vor dem Bus, wo Herr Schierling und Frau Römer schon warten. Zu meiner Verwunderung ist auch Malte schon da, aber er reißt nicht wie sonst einen blöden Spruch, als Ruben und ich ankommen. Er sieht uns nur ganz kurz an, presst dann die Lippen zusammen und dreht sich von uns weg. Dabei schweigt er geradezu verbissen und ein Blick in Rubens Gesicht zeigt mir, dass er das genauso seltsam findet wie ich. Allerdings scheint er nach der Konfrontation von vorhin keine Lust auf ein weiteres Gespräch mit Malte zu haben, denn er wendet sich stattdessen Herrn Schierling zu und fängt an, ihn über dieses Schloss, das wir gleich besichtigen wollen, auszufragen. Ich stelle mich zu den beiden, achte aber nicht wirklich auf das Gespräch, sondern versinke in meinen eigenen Gedanken, aus denen ich erst aufschrecke, als der Rest unserer Klasse auch eintrudelt und die Bustüren geöffnet werden. Sofort quetschen sich alle rein, als ob es irgendeinen Preis für die oder den Ersten gäbe. Ruben und ich warten das Gedränge ab und steigen erst ganz zum Schluss ein. Zum Glück ist unser "Stammplatz" auch dieses Mal wieder frei, aber das wundert mich nicht. Wer sitzt denn auch schon gerne in Reichweite der Lehrer? Außer uns tut sich das keiner freiwillig an, aber das ist auch gut so. So haben wir wenigstens unsere Ruhe und können die blöden Sprüche, die von irgendwo hinter uns kommen, einfach ignorieren. Während der Fahrt tippe ich eine kurze SMS an Jassi, in der ich ihm mitteile, dass Simon mich nachher abholen wird, weil Vicky ihn dazu überredet hat. Gleichzeitig erinnere ich ihn daran, dass er mir noch wegen Sina und Samstag Bescheid sagen wollte. Das hat er nämlich gestern nicht mehr gemacht. Wahrscheinlich war er nach Feierabend einfach zu müde dafür. Sobald ich die Nachricht abgeschickt hab, trete ich mich mental selbst dafür in den Arsch, dass ich meinen besten Freund bei der Arbeit mit so einem Müll belästige, mache mich in meinem Sitz so klein wie möglich und stelle den Vibrationsalarm ein. Ein kurzer Seitenblick zu Ruben zeigt mir, dass er auch fleissig tippt. Er hat die Zunge zwischen die Lippen geschoben und hackt so enthusiastisch auf die Tasten seines Handys ein, dass ich unwillkürlich grinsen muss. Doch, stelle ich wieder einmal fest, ich bin froh, dass er jetzt in meiner Klasse ist. Ohne ihn wäre dieser blöde Ausflug sicher eine totale Katastrophe geworden, aber so ist er bis jetzt gar nicht so schlimm. Mit Ruben ist es eben einfach lustig. Und dass ich zusätzlich noch so viel über Simon erfahren habe, macht die ganze Sache nur noch viel besser. Beim Gedanken an Simon werde ich unweigerlich wieder rot und rutsche noch ein Stück tiefer in meinen Sitz, um mein glühendes Gesicht in meinem Pulli verstecken zu können. Ich will einfach nicht, dass mir irgendjemand meine Gedanken ansieht. Gut, das ist wohl auch sehr unwahrscheinlich, weil ja schließlich niemand in meinen Kopf reinkucken kann, aber hier geht's ums Prinzip. Es wär einfach zu peinlich, wenn irgendwer mir anmerken würde, warum ich jetzt gerade so rot bin. "Kuck mal, das sind meine Freunde." Ruben stößt mir seinen Ellbogen in die Rippen und lenkt so meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Sobald er sicher ist, dass ich ihm zuhöre, zeigt er mir ein paar Fotos, die er auf seinem Handy gespeichert hat und die insgesamt fünf Jungs und ein Mädchen zeigen, Ruben und Christie eingeschlossen. Bei jedem Bild erklärt er mir, wer darauf zu sehen ist und wie, wann und wo es entstanden ist. Zu jedem Foto fällt ihm eine witzige oder auch peinliche Geschichte ein und so vergeht die restliche Fahrt damit, dass ich Rubens Freunde praktisch aus zweiter Hand schon mal kennen lerne. Nach einer Weile schwirrt mir ein bisschen der Kopf, aber ich höre trotzdem weiter zu und beobachte, wir Ruben lebhaft gestikuliert oder die Stimme verstellt, wenn er einen seiner Freunde nachahmt. "Da, das sind Christie und Marie-Claire", erzählt er mir schließlich irgendwann und grinst, als ich wegen des Bildes, das er mir zeigt, rot anlaufe. "Da hab ich sie heimlich beim Knutschen erwischt", kichert Ruben und meine Gesichtsfarbe wird noch dunkler. "Die beiden waren ein echt schönes Paar, aber das hat leider nur zwei Wochen gehalten. Danach haben sie sich wieder getrennt, weil's doch nicht gepasst hat. Aber zum Glück hat das ihrer Freundschaft nicht geschadet. Nur Maurice war etwas sauer deswegen – er hat nen fetten Schwesterkomplex und glaubt immer, er müsste auf Marie-Claire aufpassen –, aber als MC ihm erklärt hat, dass Christie ihr nichts getan hat und dass die Trennung von ihr ausging, hat er sich auch wieder eingekriegt", werde ich weiter informiert und Ruben sucht ein Weilchen, bis er ein anderes Bild von seinem besten Freund und dessen Exfreundin gefunden hat – ein Bild, auf dem die beiden einfach nur Hand in Hand nebeneinander stehen und in die Kamera lächeln. Diese Marie-Claire ist mit ihren dunklen Haaren, den grünen Augen und dem strahlenden Lächeln wirklich ein hübsches Mädchen und irgendwie finde ich, Christie und sie haben gut zusammengepasst. "Und warum hat sie Schluss gemacht?", will ich neugierig wissen und Ruben zieht nachdenklich die Stirn kraus. "MC sagte was davon, dass die Gefühle bei Christie und bei ihr nicht tief genug für eine Beziehung gewesen wären. Christie hat dazu gar nichts gesagt. Er spricht generell nicht gerne darüber. Am Anfang dachte ich, er würde sie vielleicht immer noch lieben, aber das ist es nicht. Trotzdem scheint ihm das Thema Marie-Claire und ihre Beziehung irgendwie peinlich zu sein. Immer wenn ich davon anfange, wird er rot und sagt entweder gar nichts mehr oder wechselt ganz schnell das Thema", antwortet er und ich blinzele irritiert, tue das Ganze dann jedoch mit einem mentalen Achselzucken ab. Eigentlich geht es mich ja auch gar nichts an, warum Christie und seine Exfreundin nicht mehr zusammen sind. Immerhin kenne ich das Mädchen ja nicht mal und auch ihn hab ich bisher nur am Montag kurz getroffen. "Irgendwie ist es schade, dass sie nicht mehr zusammen sind. MC hat Christie gut getan. Die beiden waren ein schönes Paar. Das fanden wir alle. Sogar Maurice war mit Christie als Schwager in spe einverstanden." Ruben seufzt leise, ehe er sein Handy wieder einsteckt. "Aber da ist wohl nichts zu machen. Trotzdem wär's schön, wenn Christie jemanden hätte, der ihn liebt. Er hat das echt verdient, so lieb, wie er immer ist. Aber verkuppeln lässt er sich nicht. Er sagt immer, er hätte ja Zeit und könnte warten, bis er jemanden kennen lernt und sich verliebt." Wirklich begeistert scheint Ruben von dieser Einstellung nicht zu sein, aber zu meinem Glück enthebt mich das Bremsen des Busses einer Antwort. Ohne auf die angenervten Kommentare zu achten, die sofort einsetzen, als unsere "tollen" Klassenkameraden das Ziel unseres Ausflugs vor sich sehen, steht Frau Römer auf und nimmt das Mikrofon, das der Busfahrer ihr reicht. "So, da wären wir also", macht sie uns auf das Offensichtliche aufmerksam, nachdem wenigstens ein bisschen Ruhe eingekehrt ist, und ich kann mir ein genervtes Augenrollen nicht verkneifen. Manchmal frage ich mich, ob sie sich dessen bewusst ist, dass sie es mit einer Klasse Fünfzehn- und Sechzehnjähriger und nicht mit Kleinkindern zu tun hat. Wenn ich mir allerdings das affige Verhalten einiger meiner werten Mitschüler – allen voran Kevin, Carsten und Malte – so ansehe, dann kann ich sie fast schon verstehen. Bei diesen ganzen Trotteln muss sie sich ja vorkommen wie im Kindergarten und nicht wie in der Abschlussklasse der Realschule. "Wenn ihr jetzt gleich aussteigt, bleibt bitte zusammen. Wir werden vorne am Tor abgeholt und machen gemeinsam die Führung mit. Dass mir keiner von euch verloren geht oder sich verläuft!" Nach dieser Ermahnung, die wieder von kollektivem Murren beantwortet wird, öffnen sich die Bustüren und wir werden in die Oktoberkälte entlassen. Wie gehabt steigen Ruben und ich zuletzt aus und bleiben vorsorglich in Herrn Schierlings Nähe. Ich krame in meinen Jackentaschen nach meinen Handschuhen – es ist echt eisig hier auf diesem komischen Hügel, auf dem dieses Schloss steht –, während Ruben das Gemäuer vor uns mit offenem Mund anstaunt. "Krasses Teil!", befindet er schließlich und nachdem ich mich erfolgreich in meine Handschuhe gekämpft hab, folge ich seinem Blick und nicke zustimmend. Dieses Schloss hat wirklich gigantische Ausmaße. Irgendwie finde ich die Vorstellung, hier von oben bis unten durchrennen zu müssen, nicht besonders prickelnd. Vor allem vor diesen Türmen und der Mauer graut es mir jetzt schon. Da kriegen mich keine zehn Pferde rauf. Nie im Leben. "Das würde meinem Bruder gefallen. Der steht auf alte Burgen und solches Zeug", kommt es von neben mir und in der nächsten Sekunde ertappe ich mich selbst dabei, mir vorzustellen, dass Simon jetzt hier wäre. Allein bei dem Gedanken an sein Lächeln, mit dem er mich zu dieser Turmkletterpartie überredet hat, wird mir ganz anders und ich kann fühlen, wie ich mal wieder rot anlaufe. Wahrscheinlich, schießt es mir durch den Kopf, würde er mich auch hier dazu überreden können, mir die Aussicht von irgendwo da oben anzukucken. So peinlich und kitschig und blöd das auch sein mag, aber wenn Simon bei mir ist, fühle ich mich sicher – und das, obwohl er mich gleichzeitig auch total verunsichert. Verrückte Welt, echt. Irgendwann wird mich dieses verdammte Gefühlschaos noch umbringen, wenn das so weitergeht. "Ich muss auf jeden Fall ein paar Fotos machen und ihm die schicken." Ruben stößt mir seinen Ellbogen in die Rippen und grinst, als ich ihn ansehe. "Oder Du machst das. Seine Nummer hast Du jetzt ja schließlich", schiebt er hinterher und ich werde noch röter. Allerdings komme ich nicht mehr dazu, einen total peinlichen Widerspruch zu stammeln, weil just in diesem Moment unser Führer auftaucht und sich mit absolut übertriebener Geste vor Frau Römer verbeugt. Sie ist davon offenbar ebenso angetan wie von dem reichlich seltsamen Outfit, das dieser Kerl trägt. Ich höre sie irgendwas von wegen "Gewandung" und "ja sooo authentisch" faseln und kann mir ein Schnauben nicht verkneifen. "Wenn Simon das macht, sieht das viel eleganter aus, nicht so affig wie bei dem da", befinde ich und Ruben neben mir fängt an zu kichern. "Dich hat's ja echt voll erwischt!", teilt er Jassis Meinung von gestern und zerrt mich mit sich hinter den Anderen her, ohne auf meinen Protest einzugehen oder mein knallrotes Gesicht eines Kommentars zu würdigen. Die nächste gefühlte Ewigkeit – vielleicht sind es auch nur zwei oder drei Stunden, was weiß ich? – verbringen wir damit, uns jeden einzelnen Raum in diesem Schloss anzusehen und uns irgendwelche Namen und Daten anzuhören, die ich gleich wieder vergesse. Ich finde das Ganze nicht wirklich spannend, schieße aber trotzdem fleißig Fotos von den Räumlichkeiten und allem, was sonst noch wenigstens einigermaßen interessant aussieht. Dass ich die hauptsächlich mache, um Simon damit eine Freude zu machen, versuche ich dabei nach Möglichkeit ebenso zu ignorieren wie den Streit, der irgendwann unter meinen Klassenkameraden ausbricht. Erst als Malte Carsten mit voller Wucht gegen eine der Wände schubst, hebe ich den Kopf. Malte sieht verdammt sauer aus und ich frage mich wie schon beim Frühstück, was heute eigentlich mit ihm los ist. So hab ich ihn noch nie gesehen – jedenfalls nicht gegenüber seinen ach so tollen Freunden. Da muss ja echt was Ernstes im Busch sein, wenn die sich sogar fast prügeln. Die sich anbahnende Schlägerei wird allerdings von Frau Römer unterbunden, ehe es Verletzte gibt. Sie geht dazwischen, trennt die beiden Streithähne und schickt Malte nach einer kurzen Diskussion zu Herrn Schierling und damit auch zu Ruben und mir. Die Hände zu Fäusten geballt kommt Malte der Aufforderung nach, würdigt uns beide allerdings keines Blickes, sondern starrt stur geradeaus. Es ist nicht zu übersehen, wie geladen er ist. Ich ziehe unwillkürlich den Kopf ein und selbst Ruben verkneift sich sicherheitshalber einen Kommentar. Zu viert am Ende der Schlange unserer Klassenkameraden setzen wir die Führung fort. Irgendwann geht es nach unten in den Keller, wo die Verliese liegen. Dabei macht Ruben sich einen Spaß daraus, mich in eine Tomate zu verwandeln, indem er mir erzählt, was man mit Ketten und ähnlichem so alles anfangen kann und wie sehr gerade das Simon gefällt. Mir ist das Ganze furchtbar peinlich und ich bin froh, als wir den Keller endlich wieder verlassen. Über solche Dinge will ich wirklich ganz und gar nicht nachdenken. Nein, danke. Kaum aus dem Keller raus, kündigt unser glorreicher Führer an, dass wir jetzt nach oben kraxeln werden, um uns die Türme anzusehen und den "wirklich atemberaubenden" Panoramablick von der Mauer zu genießen. Ehe wir allerdings die Treppe nach oben erreichen, bleibe ich stehen und halte auch Herrn Schierling auf. "Ich ... ich geh nicht mit nach oben", informiere ich ihn und schlucke, als mich nicht nur zwei, sondern drei Augenpaare überrascht ansehen. Malte blickt allerdings gleich wieder weg und ich bin froh darüber. Das hier ist auch so schon peinlich genug. "Und wieso nicht?", erkundigt Herr Schierling sich und ich zupfe verlegen an meinen Handschuhen herum. "Ich hab Höhenangst", gebe ich dann beschämt zu und hoffe, dass ich leise genug gesprochen hab, damit Malte mich nicht gehört hat. Irgendwann wird er sich schließlich wieder mit Kevin und Carsten vertragen und ich kann wirklich gut darauf verzichten, dass er den Beiden dann meine größte Schwachstelle verrät. Das ahnen sie zwar eh schon, aber ahnen ist ja nicht gleich wissen. "Oh. Dann ist es wirklich besser, wenn Du hier unten bleibst", murmelt Herr Schierling und Ruben nickt heftig. "Auf jeden Fall!", stimmt er zu und beschließt dann: "Ich bleib auch hier!", woraufhin Herr Schierling und ich gleichzeitig den Kopf schütteln. "Du kannst ruhig mitgehen, Ruben", sagt er und ich nicke. "Genau. Das wär sogar gut. Dann kannst Du noch ein paar Fotos machen. Für ... für Simon." Damit drücke ich Ruben mein Handy in die Hand und versuche zu lächeln, obwohl mein Gesicht schon wieder glüht. Ruben sieht mich kurz an, dann nimmt er das Handy entgegen und nickt. "Okay, mach ich", verspricht er und zwinkert mir kurz zu, ehe er mich noch einmal drückt und dann dem Rest unserer Klasse hinterher stürmt. Zurück bleiben Herr Schierling und ich – und Malte, der auf Nachfragen seitens Herrn Schierling, warum er nicht auch nach oben geht, keine Antwort gibt. Herr Schierling nimmt das mit einem Achselzucken zur Kenntnis und sieht uns dann abwechselnd fragend an. "Kann ich euch beide für ein paar Minuten hier unten alleine lassen?", fragt er hauptsächlich in Maltes Richtung – er weiß schließlich, dass Kevin, Carsten und Malte mich immer gerne hänseln und ärgern –, bekommt aber nur ein undeutliches Brummen zurück, das alles und nichts bedeuten kann. Ich traue dem Braten jedenfalls nicht so ganz, aber für Herrn Schierling scheint es zu genügen, denn er nickt uns noch mal kurz zu und geht dann ebenfalls nach oben zu den Anderen. Mir ist es nicht wirklich geheuer, mit Malte allein zu sein, deshalb beschließe ich nach kurzem Nachdenken, nach draußen in den Schlossinnenhof zu gehen. Ich werde den Rückweg schon finden und auch sicher früh genug wieder zurück sein, damit Frau Römer und Herr Schierling nicht merken, dass ich mich heimlich ein bisschen abgesetzt habe. Kaum dass ich den ersten Schritt nach draußen gemacht hab, weht mir der kalte Wind auch schon ein paar Blätter ins Gesicht und ich kneife die Augen zu, um mich erst einmal zu orientieren. Mein Blick fällt auf die Schlosskapelle, die auf der anderen Seite des Innenhofes liegt, und ich beschließe in Ermangelung einer besseren Alternative, sie mir einfach mal anzusehen. Da drin ist es bestimmt warm und außerdem ist da auch kein Malte, also kein Problem. Die schwere Holztür der Kapelle aufzuziehen erfordert einiges an Kraft und ich muss mich wirklich anstrengen, um sie überhaupt zu bewegen. Schlussendlich gelingt es mir aber doch und ich trete etwas zögerlich in das schummrige Halbdunkel, das nur von wenigen Kerzen und dem bisschen Licht, das durch die bunten Glasfenster hereinfällt, erhellt wird. Kaum dass die Tür hinter mir wieder zugefallen ist, ist es vollkommen still um mich herum und der hier herrschende Weihrauchduft weckt ein paar alte, halbverschüttete Erinnerungen, die ich gleich wieder verdränge. An Kirchenbesuche mit meiner ganzen Familie – vor über zehn Jahren, als ich noch eine intakte Familie hatte – will ich wirklich nicht denken. Nicht jetzt und auch sonst nicht. Gemächlich schlendere ich durch die wenigen Bankreihen, streiche mit den Fingern über das dunkle Holz und sehe mich um. Dabei bin ich so in meine Gedanken verstrickt, dass ich mich halb zu Tode erschrecke, als sich urplötzlich eine Hand auf meine Schulter legt. Ich erwarte beinahe, dass einer der tollen Führer hinter mir steht und mich zusammenscheißt, weil ich hier nichts verloren habe, aber als ich mich umblicke, finde ich mich stattdessen Malte gegenüber. Sobald ich ihn ansehe, lässt er mich sofort wieder los und räuspert sich leise, aber in der Stille hier klingt dieses Geräusch so überlaut, dass ich unwillkürlich zusammenzucke. Ich bin total verwirrt – und habe zugegebenermaßen auch etwas Schiss; immerhin ist hier gerade niemand außer ihm und mir –, aber ehe ich fragen kann, was er hier will, beginnt er auch schon zu sprechen. "Du hast Höhenangst?", erkundigt er sich und ich kann ein weiteres Zusammenzucken nicht verhindern. Scheiße, er hat es vorhin doch gehört! Na toll, ich bin also gearscht. Wenn Malte das weiß, dann werden Kevin und Carsten es auch wissen, sobald die Drei sich wieder vertragen haben. Super, wirklich. Warum muss so eine Scheiße eigentlich immer nur mir passieren? Das ist nicht fair, verdammt! Offenbar interpretiert Malte mein Zusammenzucken und mein Schweigen als Ja, denn er fährt sich durch seine braunen Haare und seufzt abgrundtief. "Das wusste ich nicht. Echt nicht. Ich ... Ach, Scheiße!", flucht er dann und ich mache unwillkürlich zwei Schritte rückwärts, bis ich an eine der Holzbänke stoße. Ich habe keine Ahnung, was er jetzt eigentlich von mir will. Im Moment kann ich ihn absolut nicht einschätzen. So habe ich ihn noch nie erlebt. Bisher kannte ich ihn eigentlich nur im Dreierpack mit seinen beiden Idiotenfreunden und bei denen geht's schließlich nicht ohne Beleidigungen in meine Richtung. Das hat ja schon an meinem allerersten Schultag in der neuen Klasse angefangen. Da durfte ich mir gleich die ersten "Nettigkeiten" anhören. "Okay, also ... Es tut mir leid", holt Maltes Stimme mich wieder aus meinen Erinnerungen und mir fällt nur eine Erwiderung ein, um meine momentanen Gedankengänge passend zu artikulieren: "Hä?" Was geht denn jetzt bitteschön hier ab? "Mann, das mit der Brücke neulich! Ich wusste doch nicht, dass Du Höhenangst hast!", werde ich daraufhin angeblafft und meine Augen werden groß. Was ist denn jetzt kaputt? Bin ich vielleicht im falschen Film, ohne das zu merken? Oder bin ich im Bus eingeschlafen und das hier ist ein ganz abgefahrener, unrealistischer Traum? Das kann doch jetzt nicht sein Ernst sein, oder? Der Malte, den ich kenne, würde sich doch nie entschuldigen – jedenfalls nicht bei mir. "Ich ... Na ja, ich wollte nur ... Ist ja auch egal. Tut mir jedenfalls leid, Jan. Wirklich", bekräftigt die wie Malte aussehende Halluzination ihre Entschuldigung noch mal und ich kneife mich unbemerkt, aber an der Situation, in der ich mich befinde, ändert sich dadurch nichts. Ich stehe noch immer in dieser komischen Kapelle und Malte, der ja wohl ganz offensichtlich doch keine Halluzination ist, steht genau vor mir und sieht mich abwartend und irgendwie ... reumütig? ... an. Okay, ich träume also nicht. Und Wahnvorstellungen hab ich auch keine. Das bedeutet dann ja wohl, dass Malte – Malte Arschloch Brenning, einer der treuesten Gefolgsleute von Kevin Oberarsch Döring – sich tatsächlich bei mir entschuldigt hat. Und er hat mich – zum ersten Mal, seit ich ihn kenne, wohlgemerkt – nicht als "Schwuchtel", "Emo-Tunte" oder sonst was bezeichnet, sondern mich tatsächlich mit meinem Namen angesprochen. Ich wusste gar nicht, dass er überhaupt weiß, wie ich heiße. Irgendwie bin ich jetzt total baff und sprachlos. Ich hab keine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll. Ich weiß ja nicht mal, ob ich das überhaupt ernst nehmen kann oder nicht. Vielleicht ist das nur ein Trick oder Verarsche, um mich bei der nächstbesten Gelegenheit noch besser fertig machen zu können. Zuzutrauen wär's diesen drei Spasten auf jeden Fall. Andererseits hat Malte sich tatsächlich so angehört, als ob er's wirklich ernst gemeint hätte. Entweder ist er ein verdammt guter Schauspieler oder aber seine Entschuldigung war doch kein Scherz. Irgendwie weiß ich nicht, welche Option ich beunruhigender finde. "Ähm ... Da-Danke", stammele ich wenig geistreich und möchte mich am liebsten selbst dafür treten. Wie komme ich denn bitteschön dazu, mich nach allem, was er und seine Freunde mir angetan haben, bei diesem Vollidioten zu bedanken? Ich muss doch wohl vollkommen bescheuert sein. Das ist doch echt krank. Da versucht dieser Arsch, sich mir gegenüber ein einziges Mal nicht wie der Abschaum zu benehmen, der er zweifelsohne ist – ist er doch, oder? –, und ich Depp falle sofort auf diese blöde Masche herein. Eigentlich, wenn ich es so genau betrachte, sollte ich nicht mich selbst treten, sondern ihn. Ich meine, hallo? Dem geht's doch wohl zu gut! Monatelang machen er und seine Idiotenfreunde mir jeden einzelnen Schultag zur Hölle und dann versucht er plötzlich, mir mit einer simplen, blöden, billigen Entschuldigung zu kommen? Ich glaub, es hackt! Der spinnt doch! Eigentlich möchte ich Malte all das, was mir gerade durch den Kopf geht, gerne vor den Latz knallen, aber als ich den Mund öffne, kommt einfach nichts raus. Ich möchte ihn wirklich anschreien, aber irgendwie bringe ich kein einziges Wort über die Lippen. Aus diesem Grund bin ich auch regelrecht froh, als er sich einfach umdreht und mich ohne einen weiteren Kommentar stehen lässt. Er ist mit zwei langen Schritten an der Tür, drückt sie auf und ist auch schon verschwunden, ehe ich mich so richtig aus meiner Starre gelöst habe. Auf mich wirkt diese Hast beinahe wie eine Flucht, aber diesen Gedanken schüttele ich ganz schnell wieder ab. Wie bescheuert wäre das denn auch bitte, wenn Malte jetzt plötzlich die Flucht ergreifen würde – ausgerechnet vor mir? Das ist doch lächerlich! Der Witz des Jahres, aber echt. Was für ein Schwachsinn! Über mich selbst und meine kruden Gedanken den Kopf schüttelnd tapere ich Malte hinterher zu der Treppe, die der Rest der Klasse vorhin hochgestiegen ist. Allerdings machen Frau Römer, Herr Schierling und die Anderen noch keine Anstalten, zurückzukommen, also setze ich mich irgendwann auf eine der unteren Stufen, weil mir das Stehen zu blöd wird. Malte tut es mir gleich, aber er setzt sich nicht zu mir an die Wand, sondern fläzt sich so auf die Treppe, dass er sich an das Geländer lehnen kann. Dabei vermeidet er es fast schon auffällig, mich anzusehen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt vermuten, dass ihm seine Entschuldigung von vorhin irgendwie peinlich ist. Aber das ist doch lächerlich. Ist es doch, oder? Diese ganzen nervigen Fragen und Gedanken und Maltes sonderbares Verhalten gehen mir so dermaßen auf den Keks, dass ich regelrecht froh bin, als es irgendwann oben an der Treppe laut wird. Beinahe hektisch springe ich auf und grinse Ruben an, der als Erster die Stufen heruntergepoltert kommt und mich erst mal fest umarmt, so als hätten wir uns eine halbe Ewigkeit nicht gesehen und nicht nur eine knappe halbe Stunde. "Die Aussicht war echt toll!", teilt er mir mit und drückt mir mit einem überdimensional breiten Grinsen mein Handy in die Hand. "Und ich hab jede Menge Fotos gemacht – genau wie Du wolltest", fährt er fort und hakt sich bei mir ein. "Und was hast Du so getrieben, während wir weg waren? Gab's Ärger?", will er dann wissen und ich werfe einen kurzen Blick zu der Stufe, auf der Malte vorhin gesessen hat, aber von ihm ist nichts mehr zu sehen. "Ich war in der Schlosskapelle", beantworte ich Rubens Frage und grinse schief, als er aufgrund meines Gesichtsausdrucks fragend eine Braue hochzieht. "Und da ... Malte hat sich bei mir entschuldigt. Für die Sache mit der Brücke, die Kevin, Carsten und er sich geleistet haben. Du weißt schon, an dem Abend, als ich Simon kennen gelernt hab." Ich hab ihm davon erzählt, also weiß er, was ich meine. "Irgendwie ist er heute echt komisch", schiebe ich nuschelnd hinterher und Ruben reckt sich ein wenig, um Malte in der Menge unserer Klassenkameraden zu suchen. "Kevin und Carsten sind auch total seltsam. Kein blöder Spruch über Dich oder mich, als wir oben waren. Stattdessen haben sie nur mit Ronja und Jihan die Köpfe zusammengesteckt und gelästert. Dabei ist ein paar Mal der Name Malte gefallen, aber ich konnte leider nicht hören, worum es genau ging. Wenn Du mich fragst, dann hängt bei den Dreien echt der Haussegen schief. Was auch immer Malte ausgefressen hat, es muss was Ernstes gewesen sein", vermutet er und ich kann nur zustimmend nicken. Allerdings will ich nicht mehr unbedingt über das Thema Malte nachdenken, deshalb schleife ich Ruben dieses Mal mit, als Frau Römer uns alle zu sich ruft, um zu verkünden, dass wir jetzt in die Stadt laufen werden, um da alle zusammen essen zu gehen. Danach, informiert sie uns weiter, werden wir mit dem Bus zurück zur Herberge fahren, damit wir uns auf die Heimreise vorbereiten können. Der Marsch zur Stadt, wofür wir den ganzen Schlosshügel runterlatschen müssen, kostet und beinahe eine halbe Stunde und bringt meine vorher schon recht angeschlagenen Füße endgültig um. Zumindest fühle ich mich ziemlich platt, als Frau Römer an einer Pizzeria endlich das Zeichen zum Anhalten gibt. "Hier findet sicher jeder etwas, das ihm schmeckt", sagt sie gut gelaunt und lotst uns dann alle in den Laden hinein. Ruben zerrt mich gleich zu einem der kleineren Tische, an dem nur Platz für vier Personen ist. Der Rest unserer Klasse verteilt sich lärmend und johlend und ich schäme mich ein bisschen dafür, dass ich mit diesen peinlichen Idioten hier bin. Glücklicherweise setzt sich von denen niemand zu uns. Die beiden freien Plätze werden, nachdem alle sich gesetzt haben, von Herrn Schierling und Frau Römer eingenommen. Sie setzt sich auf den freien Stuhl mir gegenüber – Ruben sitzt neben mir – und lächelt Ruben und mich gleichermaßen an. "Und, wie haben euch die letzten beiden Tage gefallen?", will sie wissen und ich erwidere ihr Lächeln, während Ruben gleich wieder sein Honigkuchenpferdgrinsen auspackt. "Also ich fand sie toll!", verkündet er und ich nicke. "Mir haben sie auch gefallen", stimme ich zu und Frau Römers Lächeln vertieft sich. "Das ist schön", freut sie sich und ich weiß, dass sie es ernst meint. Sie ist wirklich froh darüber, dass ihr Sorgenkind – also ich – endlich nicht mehr so ganz alleine dasteht. Gemeinsam mit unseren beiden Lehrern suchen Ruben und ich uns etwas zu essen aus und werden während des Wartens auf unsere Bestellung von Herrn Schierling mit Geschichten aus seiner Schüler- und Studentenzeit unterhalten, über die ich mehr als einmal herzlich lachen muss. Hin und wieder habe ich dabei das Gefühl, beobachtet zu werden, aber wenn ich mich unauffällig umsehe, bemerke ich niemand bestimmten, so dass ich das Gefühl schließlich als Einbildung abtue. Sind wahrscheinlich nur meine Klassenkameraden, die sich darüber wundern, dass ich tatsächlich auch lachen kann. Immerhin hatte ich dazu kaum Grund und noch weniger Gelegenheit, ehe Ruben zu uns gekommen ist. Seit er da ist, ist wirklich alles besser geworden. Nach dem Essen, das zu meiner Überraschung Frau Römer und Herr Schierling bezahlen, ist allgemeiner Aufbruch angesagt. Mehr oder weniger gemeinsam macht sich unsere ganze Klasse auf den Weg in die Richtung, in der laut Frau Römer unser Bus auf uns warten soll. Wie schon während der Führung bilden Ruben und ich zusammen mit Herrn Schierling das Schlusslicht, aber wir sind nicht alleine. Malte schlurft ebenfalls ausgesprochen langsam und fast schon widerwillig hinter uns her, macht aber keine Anstalten, irgendjemanden anzusprechen oder gar zu beleidigen. Er ist vollkommen schweigsam, wirkt aber, wie ich aus dem Augenwinkel sehen kann, ziemlich angespannt und so geladen, dass ich Ruben schnell am Arm fasse und den Kopf schüttele, als er ihn ansprechen will. Ich habe irgendwie das unbestimmte Gefühl, dass Maltes Geduldsfaden heute ganz extrem dünn ist und beim geringsten Anlass schon reißen könnte. Und ich möchte wirklich nicht in der Schusslinie stehen, wenn das passiert. Auf die Erfahrung kann ich verdammt gut verzichten. Malte ist der Letzte, der nach Ruben und mir in den Bus klettert. Während wir es uns schon hinter Herrn Schierling bequem gemacht haben, geht er weiter nach hinten durch und sobald er sitzt, fährt der Bus los in Richtung Herberge. Sobald wir dort angekommen sind – die ganze Fahrt über haben Ruben und ich uns miteinander unterhalten –, verschwinden alle nach einer letzten Ermahnung seitens Frau Römer, dass wir uns doch bitte in spätestens anderthalb Stunden wieder am Bus einfinden sollen, auf ihre Zimmer, um zu packen. Ruben und ich erledigen die ganze Angelegenheit in Arbeitsteilung: Er schleppt das ganze Zeug an, ich lege es zusammen und dann stopft jeder seinen Kram in seine Tasche. Sobald wir damit fertig sind, grinsen wir uns an und beschließen nach einem kurzen Blick auf die Uhr, unser Gepäck schon mal zum Bus zu bringen, obwohl wir nur eine knappe Dreiviertelstunde gebraucht haben. Gemeinsam hieven wir also unsere Taschen zum Parkplatz, wo der Busfahrer sie uns abnimmt und verstaut. Dann klettern wir schon mal in den Bus, wobei ich auf der letzten Stufe wie angewurzelt stehen bleibe, so dass Ruben mit voller Wucht in mich hineinläuft. Dieser Zusammenprall entlockt mir ein leises Ächzen, aber den Stoß in den Rücken nehme ich kaum wahr. Ich bin viel zu baff von dem, was ich vor mir sehe. Auf dem Zweierplatz hinter dem Sitz, auf dem Frau Römer bisher immer gesessen hat, lümmelt Malte. Er hat Stöpsel in den Ohren und seine Augen sind geschlossen, aber mein Zusammenstoß mit Ruben ist so laut, dass er ihn trotzdem hört. Offensichtlich wenig erbaut öffnet er die Augen um zu sehen, wer ihn stört, aber als er uns erkennt, dreht er sich gleich wieder weg und blickt stattdessen aus dem Fenster. Ich bin zugegebenermaßen total irritiert von dieser Situation, aber Ruben fängt sich relativ schnell wieder. "Na, so alleine?", fragt er Malte provozierend, schiebt mich aus dem Weg und reißt sich los, als ich ihn auf seinen Platz ziehen will. Stattdessen baut er sich vor Maltes Sitz auf und rupft diesem mit einem Ruck die Stöpsel aus den Ohren. "Wo sind denn Deine beiden Busenfreunde Kevin und Carsten? Läuft die Dreiecksbeziehung nicht mehr?", bohrt er weiter und ich halte den Atem an, als Malte sich vorbeugt und Ruben aus schmalen Augen ansieht. Einen Moment lang befürchte ich, er will Ruben schlagen, aber er reißt ihm einfach nur mit einer unwirschen Bewegung seine Kopfhörer aus der Hand. "Ich hab keine Freunde mehr", sagt er dann so eisig, dass ich unwillkürlich zusammenzucke. Auch Ruben zuckt zurück, als hätte Malte ihn tatsächlich geschlagen. "Ist Deine Neugier jetzt befriedigt? Gut. Dann kannst Du Dich ja endlich wieder verpissen und mich in Ruhe lassen." Damit schiebt Malte sich die Stöpsel wieder in die Ohren, wendet sich demonstrativ von uns ab und Ruben lässt sich langsam auf den Sitz neben mir sinken. "Irgendwie ist die Temperatur hier drin gerade um mindestens zehn Grad gefallen", nuschelt er und ich nicke zustimmend. Dabei schiele ich aus dem Augenwinkel zu Malte rüber, aber als mir klar wird, was ich da gerade tue, fummele ich schnell mein Handy aus meiner Jackentasche, um den Vibrationsalarm, den ich vorhin für die Führung angemacht hab, wieder auszustellen. Dabei blinkt mir gleich eine SMS entgegen und ich beeile mich, sie zu lesen. "Jassi bringt Sina morgen Abend mit", informiere ich Ruben kurz, während ich schon damit beschäftigt bin, eine Antwort zu tippen und abzuschicken. Danach halte ich das Handy weiter in der Hand, denn meine Finger brauchen jetzt einfach eine Beschäftigung. Allein der Gedanke daran, dass es bald endlich wieder nach Hause geht, macht mich ganz kribbelig und nervös. "Hast Du Simon schon Bescheid gesagt, wann er Dich abholen soll?", erkundigt Ruben sich neugierig und als ich mich halb zu ihm umdrehe, grinst er mich breit an. "Nein, ich hab Jassi geschrieben", antworte ich leise, nachdem ich mich erst mal geräuspert hab. Mein Gesicht ist schon wieder knallrot und Rubens Grinsen wird noch ein ganzes Stück breiter. "Vergiss nur nicht, meinem Bruder zu schreiben, wann er da sein soll", ermahnt er mich dermaßen altklug, dass ich ihm leicht gegen den Oberarm boxe. "Blödmann!", tituliere ich ihn dabei, aber das nimmt er nicht ernst. Er lacht einfach nur darüber und wendet sich dann seinem eigenen Handy zu, um, wie ich vermute, eine SMS an Christie zuschreiben. Ich halte mein Handy die ganze Zeit fest, während endlich auch der Rest unserer Klasse so nach und nach auch endlich eintrudelt. Als Kevin und Carsten den Bus betreten, erwarte ich die obligatorische Beleidigung, aber das "Verräter!", das Kevin von sich gibt und das Carsten mit zustimmendem Gemurmel quittiert, gilt ganz offensichtlich weder Ruben noch mir, sondern Malte. Der sitzt allerdings vollkommen ungerührt auf seinem Platz und sieht die beiden nicht mal an. Kann sein, dass er gar nicht mitgekriegt hat, dass sie mit ihm reden. Irgendwie interessiert es mich ja schon, was genau zwischen den Dreien los ist, aber ich bin nicht wahnsinnig genug um zu fragen. Und ehe Ruben etwas in der Art unternehmen kann – seine Neugier ist ihm förmlich anzusehen –, sind Kevin und Carsten auch schon nach hinten getrottet und fläzen sich da irgendwo hin. Kurz nach dem Idiotenduo – ein Trio sind sie ja laut Maltes Worten von vorhin nicht mehr; ob das wirklich so bleibt oder nicht sei dahingestellt – steigen auch Frau Römer und Herr Schierling in den Bus und nachdem sie den Wecker, den irgendjemand im Zimmer vergessen hat, an den Besitzer übergeben haben, fährt der Bus endlich los. Augenblicklich klopft mein Herz zum Zerspringen und ich atme mehrmals tief durch, ehe ich mich daran mache, die SMS an Simon zu schreiben. ››Hi, Simon.‹‹, fange ich an und bemühe mich, das Zittern meiner Finger zu unterdrücken. ››Wir sind gerade losgefahren. Die Hinfahrt dauerte knapp drei Stunden, also sollten wir so gegen sieben an der Schule sein. Schaffst Du das? Jan‹‹ Ich lese die Nachricht noch drei Mal durch, ehe ich mir sicher bin, dass ich mich nicht blamiere oder verrate. Dann erst schicke ich sie ab und warte hibbelig und ungeduldig auf eine Antwort. Meine Nerven werden mehr als zehn Minuten strapaziert, ehe es endlich piept. Vor lauter Hektik lasse ich mein Handy beinahe fallen und mein Gesicht fängt wieder an zu glühen, was Ruben neben mir erneut zum Lachen reizt. Ich werde noch etwas röter, beschließe aber, ihn zu ignorieren und lieber die SMS zu lesen. Sie ist tatsächlich von Simon und allein seinen Namen als Absender zu sehen lässt mein Herz vollkommen durchdrehen. ››Hey, Jan‹‹, lese ich und mein Puls schießt gleich noch mehr in die Höhe. ››Kann sein, dass es etwas später wird. Hab erst um halb sieben Feierabend und muss dann ja noch Vicky abholen. Aber ich beeil mich. Versprochen. Simon‹‹ Mein Blick klebt förmlich am Display fest und ich komme erst wieder in der Realität an, als Ruben mir das Handy wegnimmt, um die Nachricht auch zu lesen. Sobald er damit fertig ist, gibt er mir mein Handy wieder und grinst mich breit und zufrieden an. "Na, das ging ja schnell", freut er sich und sein Grinsen wird noch breiter, als ich nur verwirrt blinzele. "Denk doch mal nach", setzt er mir auseinander. "Eigentlich muss Simon doch jetzt arbeiten. Dass er trotzdem so schnell geantwortet hat, heißt doch nur, dass er auf die SMS von Dir gewartet hat – und dass er nicht will, dass Du Dir Sorgen machst, wenn er noch nicht da ist, wenn wir ankommen. Aber ich geh jede Wette ein, dass er auf jeden Fall pünktlich da ist." So langsam nimmt Rubens Grinsen wirklich beängstigende Ausmaße an. Ich hingegen werde mit jedem Wort von ihm nur noch röter und mache mich in meinem Sitz noch etwas kleiner. "Meinst ... meinst Du wirklich?", frage ich unsicher und Ruben nickt sofort hektisch. "Klar doch!", bestätigt er, legt mir seinen gesunden Arm um die Schultern und drückt mich kurz. "Ich kenne Simon. Wenn er etwas verspricht, dann hält er das auch. Ich sag Dir, er mag Dich. Und ich wette, er freut sich auch schon darauf, Dich wiederzusehen", versucht er, mich zu überzeugen. Ich möchte ihm nur zu gerne glauben, dass Simon sich auch so auf unser Wiedersehen freut wie ich, aber ein kleiner Teil von mir warnt mich davor, mir falsche Hoffnungen zu machen. Das würde nur wieder weh tun, wenn diese Hoffnungen enttäuscht werden. Allerdings versucht der wesentlich größere Teil von mir vehement, mir einzureden, dass Ruben Recht hat. Immerhin ist Simon schließlich sein Bruder, da muss er so was doch wissen, oder? Andererseits haben die beiden sich jahrelang fast gar nicht gesehen, also ist es wohl fraglich, wie gut Ruben Simon noch kennt. Drei Jahre sind eine ziemlich lange Zeit. In drei Jahren kann verdammt viel passieren. Das Piepsen meines Handys, das mir den Eingang einer weiteren SMS verkündet, reißt mich wieder aus meinen wirren Überlegungen, ob ich Rubens Worten nun Glauben schenken soll oder nicht. Mit klopfendem Herzen öffne ich die Nachricht, nachdem ich gesehen hab, dass sie auch von Simon ist. Einen Moment lang bin ich mir fast sicher, dass er mir nur sagen will, dass er es doch nicht schafft, aber das, was ich stattdessen lese, lässt mein Herz höher schlagen. ››Hey, Jan! Hab mit Lucy die Schicht getauscht. Mache schon um sechs Schluss, bin also auf jeden Fall pünktlich da. Grüß Ruben von mir, ja? Bis nachher. Simon‹‹, steht da und ich bin froh, dass ich sicher sitze, weil meine Beine plötzlich ganz weich werden. Er hat mit dieser komischen Vampirtussi getauscht, nur um eher Feierabend machen zu können – meinetwegen? Okay, Jan, ganz ruhig. Schön weiteratmen und vor allem nicht umkippen. Wenn Du jetzt umkippst, kannst Du Simon heute nicht mehr sehen, also durchhalten und nicht schlappmachen, klar? Umkippen kannst Du immer noch, wenn Du erst Mal zu Hause in Deinem Zimmer bist und Dich niemand mehr beobachtet. Haltung, Jan, Haltung! "Ha, ich wusste es doch!" Ruben quiekt mir förmlich ins Ohr und unterbricht so meine gedanklichen Durchhalteparolen. Als ich ihn anblicke, blendet er mich fast mit seinem Grinsen und versucht danach mal wieder, mich durch eine Umarmung zu ersticken. Offenbar, vermute ich einfach mal, hat er mir mein Handy abgenommen und die letzte SMS von seinem Bruder gelesen. Mitgekriegt habe ich davon zwar nichts, aber das würde sein überschwängliches Verhalten erklären. "Was hab ich Dir gesagt? Wenn Simon es so eilig hat und so unbedingt pünktlich da sein will, um Dich abzuholen, dann hast Du auf jeden Fall Chancen bei ihm", teilt Ruben mir mit, nachdem er mich wieder losgelassen hat und als ich endlich genug Luft kriege, um seine Worte zu verarbeiten, laufe ich gleich wieder vom Halsansatz bis zu den Haarspitzen rot an. Das Ganze ist mir furchtbar peinlich, aber ich kann nicht leugnen, dass ich mich auch unheimlich darüber freue. Die Vorstellung, dass Simon extra nur meinetwegen eher Feierabend macht, beschert mir ein unglaubliches Hochgefühl. ~*~ Fieses Ende, ich weiß. Das nächste Kapitel gibt's irgendwann nächste Woche, sobald ich Kapitel 14 fertig hab. Ich möchte versuchen, ab jetzt immer wenigstens ein Kapitel Vorlauf zu haben, damit ihr nicht wieder so lange auf dem Trockenen sitzt wie über die Feiertage. Drückt mir die Daumen, dass meine Muse mir treu bleibt und dass alles so klappt, wie ich mir das wünsche, ja? Über euren Senf freu ich mich übrigens immer, also nur her damit. *Kekse in die Runde werf* Bis zum nächsten Mal! *wink* Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)