Von Hartnäckigkeit und dem Schiksal von Laaran ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Natürlich war mir dieser Kerl einfach nicht aus dem Kopf gegangen. Jedoch, ich war mir noch nicht sicher, was genau ich eigentlich über ihn denken sollte. Besonders gelungen war das ganze ja nicht gewesen. Aber hey, wir hatten uns nicht geschlagen wie ich es sonst tat! Das war doch schon mal etwas?.... ...auch nur eine schwache Aufmunterung. Ich sollte mal langsam anfangen, etwas ehrlicher zu mit selbst zu sein. Diese Nacht konnte ich nicht ein Auge zu tun. Verdammt, meine Gedanken hielten mich einfach davon ab, auch nur eine ruhige Minute zu finden. Frustriert schmiss ich ein Kissen vom Bett und schnaubte kurz. Noch schlimmer an der ganzen Sache war, dass gerade er der Grund war, warum ich nicht endlich zur Ruhe kam. Und das schmeckte mir wirklich gar nicht! Am nächsten Morgen, ich konnte gar nicht sagen wann auch endlich ich ein Auge zu gemacht hatte, klopfte jemand hartnäckig an meiner Tür. „Captain, es ist schon spät sie sollten aufstehen!“ etwas verdutzt richtete ich mich auf, fuhr kurz durch meine Haare. Es war Spät? So lange schlief ich nun normalerweise wirklich nicht. Verdammt, ich war so fertig, und das alles nur weil ich mich mal selbst wieder vom schlafen abgehalten hatte. Aber dass war sicher nicht das erste Mal gewesen, deswegen wusste ich nur allzu gut, wie ich meine Lage vor anderen verbergen konnte. Schwäche zeigen, ein Unding für mich! Nachdem ich mich schließlich fertig gemacht hatte und mein Zimmer im Gasthof verlassen hatte, linste ich kurz zu dem Platz herüber, an dem ich mich gestern Abend mit Hawkins unterhalten hatte. Natürlich war er nicht da. Wäre ja auch ein Zufall gewesen. Zurück beim Schiff schienen schon alle in Aufbruchstimmung zu sein. Der Lockport hatte sich bereits neu ausgerichtet. Schneller, als ich vielleicht gewollt hatte. Hawkins Schiff war noch da. Ich erkannte es an der ungewöhnlichen Flagge. Darauf war ein Kreuz, ähnlich seiner Tattoowierung die er am Hals trug. Auch dort wuselte die eine oder andere schwarze Gestalt hin und her. Ob er auch da war? Vielleicht konnte ich ihn gleich sehen? Verdammt! Ich sollte doch damit aufhören! Wütend schüttelte ich den Kopf und wandte meinen Blick ab, trat auf mein eigenes Schiff. Ich hatte wirklich nicht die Zeit, mir meinen Kopf über ihn zu zerbrechen, es gab wichtigeres, Dinge, die es mehr Wert waren sich darüber Gedanken zu machen. Ich meine, vielleicht sah ich ihn ja sowieso nie wieder. Wer wusste das schon. Und Stur wie ich nun mal war, wandte ich mich schließlich ab, gab befehle, verhielt mich einfach so wie immer. Wenn es etwas gab, wo ich auch besonders gut drin war, dann war es etwas unangenehmes zu verdrängen. Gut, es kam dann doch ganz darauf an, um was es sich handelte, den anderer Seits war ich auch jemand, der sehr nachtragend sein konnte und nicht so schnell vergaß. Während unser weiteren Fahrt gelang es mir recht gut, diesen Mann aus meinen Kopf zu verdrängen und mich wieder auf das auszurichten, was vor uns lag. Und das war nicht wenig. Eine neue Welt, mit unglaublich starken Piraten, den stärksten um genau zu sein. Denn jemand, der es bis hier hin geschafft hatte, musste stark sein. Es gab keine Zufälle, die es auch anderen Piraten ermöglichten bis hier her vorzudringen. Und unser Ziel, der Archipel war auch nicht gerade ein Spaziergang, aber so lange man sich an gewisse Regeln hielt, konnte einen eigentlich nichts geschehen. Und diese trichterte ich jedem in meiner Mannschaft ein. Ein kleiner Fehler konnte ein großes Problem bedeuten und für Probleme hatten wir weder Zeit, noch waren wir darauf vorbereitet was passieren könnte, denn einerseits war dort ein Marinestützpunkt, eigentlich kein Problem an sich, wenn da nicht die Tenryuubito wären. Um diese musste man einen wirklich großen Bogen machen. Was einem Piraten ebenfalls das Genick brechen konnte war, unwissend zu sein. Wie sagte man so schön: Wissen ist Macht. Da war etwas wahres dran. Und dann kam natürlich auch die Erfahrung, die ich durch die Marine hatte, uns mehr als nur zu gute. Die Zeit zum Sabaody Archipel verging wie im Flug. Am Anfang hatte sich diese Reise sehr lang gezogen, aber jetzt verging die Zeit so wahnsinnig schnell. Viel zu schnell nach meinem Geschmack. Von mir aus hätte das ganze noch einige Tage dauern können. Ich kannte mich bereits aus, den dies war nicht das erste mal, dass ich diese Insel betrat. Wie sehr ich diesen Ort doch verabscheute, aber wir kamen nicht darum herum, egal wie sehr ich mich eigentlich davor sträubte. Im ersten Augenblick wirkte diese Insel so unscheinbar, so friedlich.... … aber das war sie nicht. Die Menschen hier, gleichgültig, feige und egoistisch, Kopfgeldjäger skrupellos und brutal. Und die Weltaristokraten, verabscheuungswürdig, wahre Menschenhasser. Jedoch, abschrecken ließ ich mich sicher nicht. Jetzt waren wir so weit vorgedrungen, dann würde mich das sicher auch nicht mehr aufhalten. Wir ankerten an einer Zone, die recht verlassen zu sein schien. Zumindest war hier niemand sonst zu sehen und dass war mir ganz recht. Zunächst mussten wir einen Handwerker suchen, der sich um unser Schiff kümmerte. Coating war eine verdammt aufwendige Sache, aber das war auch etwas, was uns nicht erspart blieb. Uns blieb nur der Weg unter der Redline offen, darüber her, das war unmöglich! Also schickte ich einige meiner Männer los, diese sollten einen Handwerker auftreiben. Alleine ließ ich nicht einen von ihnen los ziehen. Das war viel zu gefährlich und dass nicht nur wegen anderen Piraten. Eine zweite Gruppe blieb beim Schiff zurück, um dieses zu bewachen. Zur Not konnte sie dann das Schiff weg schaffen oder bereit halten, falls etwas unerwartetes passieren sollte. Mit dem Rest der Crew drang ich sofort ins Innere der Insel vor. Ich wusste sehr genau, wo ich hin wollte. Schließlich gab es nur einen Bereich, der für uns in Frage kam und das war der gefährlichste. Eigentlich brauchte ich mir aber keine zu großen sorgen machen, den ich glaubte kaum, das sich gerade jemand mit uns anlegen wollte. Dafür waren wir viel zu bekannt, mein Kopfgeld zu hoch. Obwohl, sicher gab es auch einige Spinner die sich nicht mal davon abschrecken ließen. Quartiere für uns waren sehr schnell aufgetrieben. Natürlich, die Stadt war groß, der Piratenandrang noch weit aus mehr, als sonst irgendwo und darauf waren die Menschen eingespielt. Sie wussten, wie sie selbst mit den gröbsten von uns umzugehen hatten. Das respektierte ich. Ich wusste, das meine Leute nicht immer die manierlichsten waren, aber Sorgen machte ich mir nicht. Sie wussten sehr genau, wann die Lage ernst war und wie sie sich dann zu verhalten hatten. Reibungsloser hätte unsere Ankunft eigentlich gar nicht laufen können, was mich doch sehr erleichterte. Verdammt, so viele Sorgen, wie ich sie mir in letzter Zeit gemacht hatte, waren mir bisher noch nie im Kopf herum gespuckt. Das hörte aber sicher wieder auf, wenn wir die andere Seite der Grand Line erreicht hatten. Erst am nächsten Tag wurde ich unangenehm daran erinnert, dass wir nicht die einzigen Piraten auf der Grand Line waren, die hier her wollten, aber dass es gleich so viele auf einmal waren? Ich glaube, so einen Zufall hatte es zuvor noch nie gegeben und ich war mir sicher, das jeder einzelne von Ihnen eine bedeutende Fähigkeit hatte. Das wiederum machte mich Neugierig und ohne Konkurrenz war das ganze ja auch witzlos. Wie den gestrigen Tag ließ ich auch heute alles langsam und ruhig angehen. So wie immer hatte es sowieso keinen Sinn, sich zu viele Gedanken zu machen, denn am Ende kam es sowieso immer anders, als man dachte. Etwas, was man schnell begreifen musste. Ab jetzt hieß es abwarten und Tee trinken. Zunächst waren wir gezwungen hier zu bleiben und eine Mannschaft zu beschäftigen, war weiß Gott nicht sehr einfach. Sie einfach herumlungern zu lassen war sicher nicht gerade die beste Idee, besonders nicht, wenn so viele andere Piraten unterwegs waren, aber blieb mit eigentlich eine andere Wahl? Zumindest diese Frage konnte ich mir selbst beantworten. Naja, sie würden wohl nichts anstellen....hoffte ich zumindest. Das nächste Interessante was ich an diesem Tag zu sehen bekam verursachte bei mir ein recht flaues Gefühl im Magen. Aber eigentlich hätte ich nicht überrascht sein dürfen, ihn hier zu treffen. Hawkins und einer seiner Männer. Sie tauschten untereinander irgendwelche Worte aus, aber sie waren zu weit weg, als dass ich sie hätte hören können. Unauffällig auffällig drehte ich mich einfach weg. Eigentlich scheut ich niemals eine direkte Konfrontation, aber irgendwie war mir überhaupt nicht danach. Das war einfach anders, als bei jemand anderem. Hawkins wollte ganz sicher nicht mit mir kämpfen und seine Stärke beweisen, genauso wenig wollte ich das. Eigentlich gute Voraussetzungen um friedlich miteinander aus zukommen. Eigentlich... Dieses mal würde ich mich sicher nicht dazu hinreißen lassen, wieder direkt auf ihn zu zu gehen. Letztes Mal war ich schon verlegen genug gewesen, das musste ich mir kein zweites Mal antun. Also beschäftigte ich mich lieber mit anderen Dingen. Zum Beispiel dem Coating des Schiffes. Da einen Handwerker in die Finger zu bekommen war echt eine Herausforderung, weil diese verdammt beschäftigt waren. Und man kannte es ja, wenn die Nachfrage hoch war, dann war der Preis es auch. Und verdammt, ich war niemand, der sich über den Tisch ziehen ließ! Wenn ich schon etwas wollten, dann würde ich sicher nicht über dem Wert bezahlen! Und da ich nun mal Stur war, war es auch nicht gerade leicht jemanden zu finden, der unter meinen Konditionen arbeiten wollte! Unverschämtes Pack! Ich wusste, das ich mich früher oder später trotzdem geschlagen geben musste, aber das war mir egal, ich harrte lieber aus. Und schließlich sichtlich entnervt kehrten wir in die Stadt zurück. Natürlich war ich immer in Begleitung unterwegs. Wie gesagt, ich erlaubte es niemanden, sich hier alleine aufzuhalten, das selbe galt auch für mich selbst. Ich würde niemals etwas von meiner Crew verlangen was ich nicht auch tun würde. Einige meiner Männer versuchten mir ins Gewissen zu reden diese Handwerker zu bezahlen, die Zeit sei knapp. Ich wusste, das sie recht hatten. Sie hatten sogar recht häufig recht, das musste ich zugeben, aber wenn ich einmal eine Meinung vertrat oder meinen Willen durchsetzen wollte, dann konnte man mich nur sehr schwer überzeugen. Deswegen waren ihre Versuche stets vergebens und hörten schnell wieder auf. Erst später am Abend geschah wieder etwas unerwartetes. Wir hatten ein Lager vor dem Gasthaus aufgeschlagen, in welchem wir wohnten. Gut, Lager konnte man das ganze nicht nennen, es waren wohl eher diverse Kisten, Gepäck und andere Dinge die wir besorgt hatten, damit wir weiter reisen konnten und die so schnell wie möglich zu Schiff gebracht werden sollten. Dann bekam ich etwas grob den Ellbogen einer meiner Leute in die Rippen gedrückt. Erst wollte ich von diesen verärgert eine Rechtfertigung fordern, aber ich beließ es schließlich dabei, da ich dessen Reaktion nur zu gut verstehen konnte. Mist, da war er schon wieder, dieser Hawkins. Und dieses Mal keines Falls nur im vorbei gehen, sondern er kam auch noch schnurstracks auf mich zu! Das war wirklich nicht mein Tag, denn auf gerade ihn hatte ich wirklich keine Lust, auch wenn ich anderer Seits schon mit ihm reden wollte. Natürlich konnte ich mir das „Wieso“ nicht erklären. Auch er wurde begleitet. Ein Mann, dunkel gebräunt, schwarzes Haar, jedoch machte dieser keinen besonders sympathischen Eindruck auf mich und noch zwei in dunklen Kutten gekleidete Männer trabten ihn brav hinter her. Doch bevor sie uns näher kamen, schien er etwas zu ihnen zusagen, sie blieben stehen und sahen ihm bloß hinter her. Ich tat es ihm gleich. Wenn er schon zu mir kam, würde ich zumindest den Anstand haben alleine mit ihm zu sprechen und auf ihn zu zu gehen. Ich meine, mir erwies er diesen Respekt ja auch. Es trennten uns sicher nur zwei Schritte, bis er und ich stehen blieben. „Ich wünsche dir erneut einen Guten Abend.“ er sprach diese Worte genauso aus, wie er das das letzte mal getan hatte und genauso brummte ich ihm auch eine Erwiderung entgegen. Aber vielleicht lag es auch daran, das ich gar nicht wusste, was genau ich ihm sagen sollte, den schließlich interessierte mich viel mehr, was er von mir wollte Ich beobachtete ihn sehr genau. Jede Geste, egal was es war, mit entging es sicher nicht, egal wie banal es auch immer sein sollte. „Ich gestehe, ich habe keinen wirklichen Grund mit dir sprechen zu wollen, aber ich nenne einfach das Gespräch an sich als Grund, warum ich dich jetzt hier so überfalle.“ Ich brauchte einen kurzen Moment um zu verstehen, was er da sagte, aber schließlich zuckte ich innerlich einfach mit den Schultern. Ich hatte im ersten Moment zwar nicht begriffen, was das zu bedeuten hatte, aber ich würde es früher oder später heraus finden. „Da habe ich nichts gegen einzuwenden.“ natürlich hatte ich das nicht! Ich wollte das doch und dieses Mal schien er weit aus zugänglicher zu sein als zuvor. Mit einer kurzen Geste forderte ich Ihn auf, mir zu folgen, genauso wie seinen Crewmitgliedern, die nun auch endlich wagten zu uns herüber zu kommen. Wir nahmen beide auf herum stehenden Kisten platz, da sonst nichts da war und ihn schien es auch nicht zu stören. Zunächst wurde er von einigen meiner Leute erstaunlich misstrauisch beäugt. Ich hatte zwar angenommen, dass unser letztes Gespräch unter uns geblieben war, aber so war es nicht gewesen. Natürlich blieb vor meiner Mannschaft nichts geheim, da konnte ich tun, was ich wollte. Neugierige Bande. Ich beobachtete ihn schließlich dabei, wie er in seinen Mantel griff und wieder kamen diese vermalledeiten Karten zum Vorschein! Auch das letzte mal hatte ich sie schon nicht ausstehen können und am liebsten würde ich sie ihm weg nehmen und zu Boden werfen! Geduldig begann er diese zu mischen, bevor er das Wort wieder an mich wandte. „Ich hoffe, deine Reise war gut. Zumindest siehst du entspannter aus als das letzte Mal.“ sagte er, zog einer erste Karte hervor. Ich beäugte ihn etwas misstrauisch. Erstaunlich, wie seelenruhig er auf mich wirkte, in keiner Weise angespannt oder der gleichen. So war es letztes Mal schon gewesen. Ich war mir sicher, dass ein geübtes Auge an mir sicherlich Anspannung wahrnehmen würde, aber bei ihm: nichts. Das irritierte mich. Ich wusste nicht, ob das ganze Gleichgültigkeit war oder einfach nur Selbstsicherheit? Auf jedenfalls war dies wieder ein Grund, warum ich ihn umso mehr respektierte. „Ich kann mich nicht beklagen. Es war so, wie man es von der Grand Line nun mal erwarten kann.“ Ich hatte nicht unbedingt Lust, ihm eine ausgefeilte, allumfassende Antwort zu geben, da ich sowieso nicht ein Mann großer und vieler Worte war. Zumindest meistens nicht. „Ich verstehe, dass war eine dumme Frage.“ Es schien so, als seine seine Worte mehr an ihn selbst als an mich gerichtet. Vielleicht wusste er ja genauso wenig wie ich, wie er diesen Gespräch führen sollte? Zumindest waren wir dann zwei und ebenso beruhigte mich dieser Gedanke ungemein. Wieder betrachtete ich ihn sehr genau. Es war nicht so, das ich noch nie außergewöhnliche Menschen getroffen hatte, sei es Charakterlich oder vom Aussehen her, jedoch, er war wiederum ein ganz neues Kapitel für mich. Schwer zu durchschauen und ein wenig geheimnisvoll und ich musste zugeben, das mir das alles andere als missfiel. Seine blonden Haare umrahmten sein Gesicht, flossen leicht wellig über seine Schultern. Seine Gesichtszüge waren ebenmäßig markant. Es war recht schwer für mich, meinen Blick von ihm abzuwenden. Ich konnte gar nicht anders, als ihn schamlos zu begutachten, aber noch schwerer war es, gleichzeitig dabei seinen Augen auszuweichen. Den das war das einzige an ihm, was ich mir nicht gerne anschaute. Jedes Mal wenn ich mich ins einen Augen verirrte, hatte ich das Gefühl, dass er tief in mich hinein blicken würde und das passte mir nun mal überhaupt nicht. „Sag mal...“ begann ich schließlich, um dieser unangenehmen Stille endlich ein Ende zu bereiten. „...wie kommst du eigentlich zu deinem Spitznamen? Der Magier... ich meine, du siehst nicht so aus als würdest du Hasen aus einen Hut ziehen oder der gleichen.“ bei den Gedanken musste ich innerlich grinsen. Verdammt aber auch, meine Vorstellungskraft war einfach zu groß. Und auch ihm huschte wieder ein Schmunzeln über die Lippen, kaum merklich, wie immer. Zumindest schien er Sinn für Humor zu haben und nicht alles zu ernst zu nehmen. „Nein ich tue nichts dergleichen.“ antwortete er mir schließlich, oder zumindest begann er mit einer Antwort. „Mann nennt mich so, weil ich einerseits dir sagen kann, mit welcher Wahrscheinlichkeit Ereignisse Eintreffen werden...“ sein Gesicht blieb bei dieser Antwort ziemlich ernst. Natürlich konnte ich bei solchen Worten nur ungläubig die Stirn runzeln. Ich war nicht unbedingt jemand, der an Übersinnliches oder der gleichen glaubte. „Das finde ich ziemlich...unglaubwürdig.“ sagte ich schließlich und lehnte mich ein wenig zurück. Ich wollte ihn nicht beleidigen oder dergleichen, aber einfach glauben was er sagte wollte ich ebenso wenig. Aber wieder war da nur ein Schmunzeln auf seinen Lippen, ein nachsichtiges. „Diese Reaktion kann ich sehr gut nachvollziehen.“ er schien meine Unhöflichkeit zu ignorieren, zumindest hatte es den Anschein. Wahrscheinlich war ich nicht der Erste, der seine Fähigkeiten anzweifelte. Nachdenklich schaute ich ihn an, aber egal, wie ich es auch drehte oder wendete, er gab sich niemals Blöße. Schade eigentlich. „Also, wenn ich dich nach meiner Zukunft frage kannst du mir darauf antworten? Um Ehrlich zu sein kann ich an so etwas nicht glauben.“ Ich wollte nicht lügen oder mich bei ihm einschmeicheln, das war einfach nicht meine Art. Er wiegte den Kopf leicht zur Seite, wie es das letzte mal schon getan hatte, fahrig strich er sich dabei durchs Haar. „Wenn du das willst kann ich das tun.“ Hmmm, das war eigentlich ein verlockendes Angebot. Wäre zumindest nicht verkehrt im Voraus zu Wissen was passieren würde. „Da muss ich ablehnen. Sonst hätte das ganze doch keinen Witz nicht wahr?“ Den ehrlich, wenn ich es mir recht überlegte könnte ich auch, wenn ich die Antwort hätte wieder umkehren und nach Hause fahren, auch wenn ich ihm noch immer nicht ganz glaubte. „Das ist eine vernünftige Antwort.“ erwiderte er bloß, faltete seine Hände zusammen und es schien beinahe so, als würde er durch mich hindurch sehen. Ich musste mir etwas überlegen, damit dieses Gespräch nicht wieder so unbefriedigend endete wie das letzte. „Na gut, kommen wir auf deinen Namen zurück. Du sagtest vorhin, „einerseits“. Dann gibt es sicher noch einen anderen Grund.“ ich hatte halt gut aufgepasst! Mich interessierte wirklich, was er sonst noch so anzubieten hatte. Vielleicht half mir die Antwort, ihn ein wenig mehr zu durchschauen? „Du bist wirklich neugierig nicht wahr?“ Er lehnte sich weiter vor, schien seinerseits jedes Detail von mir aufzunehmen, jedoch weit aus dezenter als ich es tat. Wenn er das so ausdrückte, kam ich mir ein wenig kindisch vor. Jedoch betrachtete ich ihn sehr gespannt. Ich wollte so gerne eine Antwort von ihm haben. Aber es kam keine. Zumindest keine Antwort, die ich erwartet hatte. „Wenn ich dir auf all deine Fragen antworten würde, dann hätte ich am Ende dieses Tages nichts mehr vor zu dir verbergen was mich interessant machen könnte. Ich hatte eigentlich gehofft, dich noch etwas im Dunkeln sitzen zu lassen.“ Das war eine gemeine Antwort! Wären wir jetzt nicht hier, vor meinen ganzen Männern, die sicherlich unauffällig lauschten, dann hätte ich ihn sicher angeschmollt, aber ich verkniff es mir. Stadtessen versuchte ich mein Gesicht zu unbeteiligt wie möglich aussehen zu lassen. „Schade, aber früher oder später werde ich es dann wohl doch selbst herausfinden müssen.“ So leicht wurde er mich sicher nicht los. Ich würde jedes seiner Geheimnisse enthüllen, das hatte ich mir zumindest in diesem Moment zur Aufgabe gemacht. Ich meine, wenn er mich schon so herausforderte, dann hieß das für mich, dass ich Chancen hatte und sie nutzen musste. Ich spürte ein aufgeregtes kribbeln in meinen Fingerspitzen. Herausforderungen waren gut, dann hatte ich etwas, worüber ich mir den Kopf zerbrechen konnte und womit ich mich beschäftigen konnte, solange wir hier waren. Und noch schöner dabei war, das Hawkins mir sogar ein Ziel vor Augen stellte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)