Mondscheinbad von Alive (Eine Sommernacht) ================================================================================ Mondscheinbad ------------- 08.08.2009 Vollmondbad Wir waren zu viert an einen Baggersee gefahren, Lea, Tim, Jessica und ich. An einem abgelegenen Ufer, was nur durch einen Trampelpfad durchs Gebüsch zu erreichen war, hatten wir nun unsere Handtücher ausgebreitet und feierten ein bisschen. Da wir nur zwei Sixpacks Bier dabei hatten, bestand auch keine Gefahr, dass einer von uns ernsthaft betrunken werden konnte. Die Stimmung war prächtig und die Nacht noch jung. Zwar waren wir Mädchen in der Überzahl, aber das war Leas Wunsch gewesen. Zwischen ihr und Tim funkte es gewaltig, aber Lea war so schüchtern, dass sie nicht mit ihm allein hatte fahren wollen. Da ich Tim auch kannte und mochte und er seinen Abend mit ihr haben sollte, hatte ich schließlich eingewilligt, aber eine meiner engsten Freundinnen, Jessica, mitgenommen, um nicht doch noch als fünftes Rad am Wagen zu enden. Und allein die Anstandsdame zu spielen war auch nicht gerade eins meiner Hobbies. Wir redeten entspannt, tranken ein Bier, ließen Lea und Tim schließlich ein wenig unter sich und machten einen kleinen Spaziergang. Als wir wiederkamen teilte Lea uns mit, dass sie und Tim noch ein wenig weiterziehen wollten. Das war uns nur recht, so mussten wir auch keine Rücksicht auf die beiden mehr nehmen. Wir würden auch ohne die beiden immer genug Gesprächsstoff und zu Lachen haben, langweilig würde es also auch ohne sie nicht werden. Die beiden Turteltauben packten ihre Sachen und verschwanden dann zwischen den Bäumen, die zurück zum Schotterweg längs des Sees führten. Jessica, die am Wasser gesessen hatte und ihre Füße uns kühle Nass gehalten hatte kam zurück und legte sich neben mich auf die karierte Picknickdecke. Wir lagen einfach nur da, sie sagte nichts, ich sagte nichts, während der Himmel über uns sich langsam samtig schwarz färbte. In dem Moment fiel mir auch partout nichts ein, was ich noch hätte sagen können. Ich war so fasziniert vom Himmel über uns, der durch die einzelnen Blätter einer Pappel neben uns teilweise verdeckt wurde. „Der Mars ist hell heute Nacht.“, sagte Jessica unvermittelt und lachte. Nach einigen Sekunden kam ich darauf, woher dieser Satz stammte und wir lachten kurz über diesen, aus „Harry Potter“ entliehenen, überpoetischen Satz. „Weißt du, welcher der Mars ist?“ „Nö“, sagte sie unbekümmert. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und sah ihr Gesicht im Licht des fast vollen Mondes. „Es ist wirklich wahnsinnig hell heute oder?“ sagte ich heiser. „Stimmt. Und warm ist es auch. Mein Top klebt schon. Aber wenigstens sind unsere Turteltäubchen jetzt weg, was?“ antwortete sie keck und wir lachten wieder. Jessica setzte sich unvermittelt auf und saß eine Weile schweigend neben mir, während ich ihre schlanke, starke Silhouette anstarrte. Das Mondlicht kam zwar aus ihrer Richtung, sodass ich die Details im Schatten nur erahnen konnte, aber ich sah den breiten Rücken, Spaghettiträger, die breiten Hüften, das mittelange Haar, das ihr in den Nacken fiel. In dem Moment drehte sie sich zu mir um und sah mich an, während nun ihr Halbprofil im Mondlicht hervorgehoben wurde. Ich sah sie grinsen: „Lass uns schwimmen.“ „Was, jetzt? Ich hab aber gar keine Badesachen…“ Sie lachte auf. „Denkst du etwa, ich? Wir gehen Nacktbaden!“ „Och nee…“, erwiderte ich schwach. „Komm schon, ich seh auch ganz bestimmt nicht hin!“ Aber da stand sie schon auf, bevor ich noch etwas anderes hätte erwidern können und zog sich bereits die Dreivierteljeans aus. Ich sah ihre muskulösen Beine, aber blieb weiter sitzen statt mich selbst auch auszuziehen. „Na, willst du weiter spannen?“, fragte sie mich neckisch. „Ach was…“ gab ich lahm zurück. Sie zog sich schon das Top über den Kopf, dann stieg sie auch aus ihrer Unterhose. Ich wagte kaum noch hinzusehen. „Komm schon, Kirsten. Sei nicht schüchtern, ich bin’s doch nur.“ Hinter dem Rücken öffnete sie ihren BH und streifte sich die Träger ab. Sie wirkte dabei so natürlich und unverfroren, dass es mir schwer fiel, noch wegzusehen. Sie stand da, lies sich vom Mond beleuchten und zeigte mir ihren Körper. Ihre Brüste schätzte ich heimlich auf C, aber fragen würde ich sie bestimmt nicht. Sie hatten keine tolle Form und hingen schon, aber ihr Mut machte das wett. Sie hatte einen flachen Bauch und war athletisch, durchtrainiert. Wie sie da stand, war sie unglaublich groß. „Genug geschaut?“, fragte sie mich (nicht ohne, dass ich beinahe einen Herstillstand erlitten hätte), drehte sich um und watete ins Wasser. Sie planschte ein bisschen und rief dann aufgedreht: „Komm rein, es ist herrlich kühl!“ Aber es kostete mich Überwindung. Ich fand ihren Körper so wunderschön, aber meinen eigenen mochte ich nicht leiden. Natürlich ist es immer ein wenig so, dass man andere für besser als sich selbst hält, aber bei mir war es schon besonders schlimm. Ich war kleiner als sie, meine Oberschenkel waren dick und hatten ein paar hässliche Dellen, meine Arme waren untrainiert und überhaupt hasste ich Sport. Aber das schlimmste, das aller, aller schlimmste waren die ungleichen Brüste! Wie ich sie hasste. Die Eine war viel kleiner als die Andere und überhaupt waren sie beide hässlich. Ich stopfte jeden Tag meinen BH auf der linken Seite aus, damit niemand die Asymmetrie bemerkte. Ich wollte nicht, dass ich vor den Jungen bloßgestellt wurde. Aber Jessica war schon im Wasser und ich wollte zu ihr. Also zog ich schweren Herzens doch alles aus. Zuletzt öffnete ich den BH, peinlich darauf achtend, dass nichts von dem Polster herausfiel. Dann ging ich schüchtern zum Wasser und setzte einen Fuß hinein. „Na siehst du, geht doch. Und, ist es nicht herrlich?“ Und sie find an, mich zu bespritzen, mich aus der Reserve zu locken. Nach einer halben Minute Dauerbeschuss hatte sie es schon geschafft und ich riss meine Arme hoch, spritzte endlich auch zurück. Ich stand erst bis zum Bauchnabel im Wasser, aber die Bedenken wegen meines Körpers verhallten plötzlich und ich schmiss mich vollends ins kühle Nass. Es war so herrlich, neben ihr zu schwimmen, um uns herum war es ganz still. Wir schwammen vielleicht hundert Meter bis zur Mitte des Sees, aber ohne Hektik und so langsam, dass es keine Mühe bereitete, dabei zu Sprechen. Jessi war eine gute Schwimmern. Kein Wunder, dachte ich, bei dem Körper. Sie war einfach perfekt gebaut und ich fragte mich unwillkürlich, was sie wohl von mir hielt. Ich spürte ihren Blick für einen Moment auf mir und unsere Augen trafen sich, als wir umdrehten und zurück zum Ufer schwammen. Dort Planschten wir eine Weile weiter. Irgendwann wurde es still und mir fiel nichts mehr ein, was ich noch hätte sagen können. „Warum hattest du Angst, dich auszuziehen?“ Fragte sie in die Stille hinein, die nun nur durch das leise Plätschern, hervorgerufen durch unsere Bewegungen, durchbrochen wurde. „Ist das nicht offensichtlich? Sieh mich doch an. Und sieh dich dagegen…“ Ich brach ab. Ich dachte, es wäre vielleicht unpassend, derlei Dinge zu sagen. „Was? Findest du mich hübsch?“ Sie kicherte. Ich konnte sie nicht ansehen. „Du bist wunderschön, das fand ich schon immer. Du bist perfekt und sportlich…“ „Ich und perfekt? Hast du meine Pickel gesehen?“ Und sie lachte. „Aber ansonsten…und überhaupt, so was fällt doch niemandem auf.“ „Mir aber schon!“ Widersprach sie mir. Plötzlich wurde mir bewusst, dass auch sie vielleicht gar nicht so selbstbewusst war, wie es mir immer erschienen war. „Das heißt…du magst dich nicht?“ „Doch schon…aber ich versteh’ einfach nicht wieso es dir peinlich ist, dich vor mir auszuziehen.“ Sagte sie. Darauf konnte ich nichts antworten. „Komm mal her.“ Sagte sie, und schwamm auf mich zu. Sie schwamm in meinen Rücken und umarmte mich sanft von hinten. Durch meinen Körper liefen wohlige Schauer und ich bekam eine Gänsehaut. „Jetzt bekommt die wunderschöne Kirsten erst einmal das einzigartige Gefühl, zu Fliegen; Copyright 2009 by Jessica K.“ Ich lachte und konnte mir gleichzeitig ihr Grinsen vorstellen, was ich nun nicht sehen konnte. Sie legte meinen Kopf auf ihre linke Schulter und hielt mich von hinten an den Schultern fest, sodass ich entspannt atmen konnte, während ich auf der Oberfläche lag. Ich sah den Mond über mir und er war so hell dass ich mich fast schämte, nun so gut sichtbar hier zu liegen. Aber gleichzeitig verscheuchte ihre Wärme alle schlechten, Schamerfüllten Gedanken. Ich meinte, ihre Brüste an meinen Schulterblättern zu spüren, aber war mir nicht sicher. „Und jetzt erzählt mir die wunderschöne Kirsten, was sie für vermeintliche fehlerchen an ihren Körper gefunden hat.“ Flüsterte mir Jessica ins Ohr, sodass ich erneut eine Gänsehaut bekam. „Fällt dir das denn nicht auf?“ „Was denn? Sprich es einmal aus. Sei stark.“ Mein Gesicht brannte, aber ich sagte es trotzdem. „Meine Brüste sind ungleich. Und ich hasse sie.“ Sie schwieg erst einen Moment, dann schnaubte sie amüsiert. „Davon muss ich mich selbst überzeugen. Ich darf doch?“ Sie entfernte sich mit den Händen von meinen Schultern und strich mit langsam an meiner Seite entlang. Ich fühlte mich ganz aufgeregt und sog die Luft scharf ein. Dann tastete sie sich ganz nach vorn und fasste sie an, strich über meine hochempfindsame Haut. Ihre Berührungen waren so aufregend, dass ich anfing, schneller zu atmen, viel schneller. Ich tastete mit meinen Hand nach hinten und hielt ihren Kopf fest. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und sah sie an. In ihren Augen spiegelte sich der Mond oder dessen Reflektion. Wir küssten uns. Nur kurz, nicht richtig, mit Zunge. Ich drehte mich ganz zu ihr um schlang ihr meine Arme um den Hals, aber es bleib dabei. Es war eine lange, schweigsame Umarmung. Ich wollte das fortsetzen, was Jessica begonnen hatte, aber stattdessen flüsterte sie heiser: „Es ist kalt oder?“ Sie schwamm vor mir zum Ufer, und stieg aus dem Wasser. Zum Abtrocknen hatten wir nichts, also setzte sie sich erst einmal auf die Decke, um etwas zu trocknen. Ich setzte mich neben sie, aber plötzlich war sie so abweisend. Ich starrte auf das Stille Wasser, in dem sich der Mond spiegelte. Trotz der plötzlichen Distanz zwischen uns meinte ich beinahe, ihre Schulter an meiner zu spüren. Oder war das nur liebeskranke Einbildung? Nun fror ich auch und ich fühlte mich elend. Ich wusste gar nicht, was ich eigentlich fühlte. Ich liebte sie ja nicht, aber ich hatte sie so lange begehrt und nun, da sie mich so berührt hatte, fühlte ich mich schlecht, weil sie nicht weiter gehen wollte. Was wollte sie überhaupt? Abrupt stand meine Freundin auf und fing an, hinter mir ihre Kleider zusammenzusuchen. Ich konnte sie ja schlecht warten lassen und so stand ich auch, obwohl noch nass, auf und zog meine Klamotten an. Wir packten die restlichen Sachen, Fresskram und andere Habseligkeiten und liefen hintereinander den schmalen Pfad durch die Büsche am Seeufer zurück zu den Rädern, die wir neben einer Bank abgeschlossen hatten. Ich fuhr den ganzen Weg hinter ihr und sah, wie ihr klitschnasses Haar ihr das Top durchnässte. Kein einziges Wort wechselten wir und ich verfluchte mich schon, dass ich sie zum Übernachten bei mir eingeladen hatte. Aber ich konnte das ja schlecht zurücknehmen und sie wollte es wohl auch nicht, sonst hätte sie Laut gegeben. Eigentlich war Jessica keine von denen, die den Mund nicht aufbekamen. Erst bei mir zu Hause holte ich wieder zu ihr auf und wir schlossen unsere Räder in der Garage ein. Da es schon spät war, ging ich nicht noch ins Wohnzimmer, um meinen Eltern bescheid zu geben dass ich wieder da war. Wir gingen leise zusammen die Treppe hoch, die Anspannung löste sich merklich wieder. Hier war ich in heimischen Gefilden und konnte mich sicherer bewegen…vielleicht war das unfair Jessica gegenüber? Ach was, für meine Begriffe hatte sie genug Selbstvertrauen… Mit einem plötzlichen gelösten Lächeln schmiss sie sich auf mein Bett, setzte sich dann aber wieder auf und rutschte zur Bettkante, wo sie sitzen blieb. Ich versuchte erst, beschäftigt zu wirken und räumte einige Sachen aus meinem Rucksack. „Komm mal her!“ unterbrach sie mich in meiner gespielten Geschäftigkeit. Ich stand vom Boden auf und setze mich zu ihr aufs Bett. Sie sah mich offen an, aber ich wusste, dass ich ihrem Blick nicht standhalten konnte. Stattdessen sah ich weiter auf meine Füße hinab. Die gelöste Atmosphäre von eben verwandelte sich in unangenehme Stille. „Kris!“ rief Jessica plötzlich aus und packte meine linke Hand. Sie ließ sich nach hinten aufs Bett fallen und seufzte. „Ach Kris…“ und sie zog mich zu sich aufs Bett. „Tut mir leid wegen vorhin…ich glaube ich war da etwas voreilig.“ „Was meinst du?“ fragte ich sie mit belegter Stimme. „Ich hab doch selbst angefangen und plötzlich bin ich so abweisend. Sorry.“, sagte sie offen heraus. Ich hätte so etwas niemals einfach so sagen können… „Und was ist jetzt?“ flüsterte sie unvermittelt. „Was?“ „Stehst du auf mich?“ „Was?“ Das wurde jetzt aber zu peinlich. „…Ich weiß nicht.“ Und das war die Wahrheit. „Achso.“ Schwang da ein Hauch von Enttäuschung mit oder war das nur wieder meine Einbildung? „…und du?“ fragte ich mit trockenem Mund. „Ich bin mir nicht sicher.“ sagte sie und lachte auf. „Sorry, diese Situation ist einfach zu komisch oder?“ Darauf fiel mir keine Antwort ein. Komisch war vielleicht der falsche Ausdruck…zum verzweifeln…Wieso konnte ich plötzlich nicht mehr mit Sicherheit sagen, dass ich auf sie stand? Wirklich eine fürchterliche Situation. Und gleichzeitig hätte ich mir nie erträumt, dass es auch nur soweit kommen würde. Ich hätte niemals gewagt, mir etwas in der Richtung auch nur ernsthaft zu erhoffen… Jessi nahm plötzlich meine Hand, zog sie hoch zu ihrem Mund und küsste sie. „Lass uns schlafen gehen ja?“ Als das Licht schon aus war sagte sie in der Dunkelheit: „Lass uns morgen Abend wieder zum See gehen, ja? Diesmal direkt allein.“ „Aber dann nehmen wir Handtücher mit!“ antwortete ich. Sie lachte. „Sicher!“ Mit einem Gefühl von süßer Unsicherheit schlief ich ein. 26.08.2009 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)