Regen - 비 von Grinsekatze ================================================================================ Kapitel 1: Regen ---------------- Kapitel 1: Regen (T.O.P x G-Dragon) Der Regen prasselte auf Seoul nieder. Menschen in durchnässter Kleidung liefen hastig durch die Straßen, keiner wollte bei diesem Wetter zu lange draußen bleiben. Ohne Notiz von ihm zu nehmen, rempelten sie den jungen Mann an, der bewegungslos am Straßenrand stand. Die Laterne über ihm beleuchtete sein Gesicht nur unzureichend. Stumm stand er da, starrte ins Leere. Bei diesem Wetter verdiente er nicht viel. Die Leute wollten nach Hause, ins Warme und Trockene, keiner blieb länger stehen, um sich jemanden für die Nacht auszusuchen. //Wärme...// Dieses Gefühl hatte „G-D“ schon lange nicht mehr verspürt. In seinem Job war keine Zeit für etwas wie Wärme. Es ging nur ums Geschäft. Die Minuten verstrichen, die Straßen leerten sich stetig. G-D’s Kleidung war inzwischen vollständig durchweicht, sie klebte regelrecht an seinem Körper. Schließlich seufzte er leise und trat von der Straße zurück, machte sich auf den Weg. Er hatte kein richtiges Zuhause, doch in der alten Lagerhalle in der er zur Zeit hauste war es wenigstens trocken. Mit schleppenden Schritten ging er vorwärts, blieb kurz stehen weil er niesen musste. //Na super.. ne Erkältung fehlt mir jetzt grade noch...// Sein Zuhälter würde ihm die Hölle heiß machen, wenn er für eine Woche oder länger ausfiel. Er hatte ihn noch nie persönlich getroffen, aber seine Handlanger waren schon schlimm genug. G-D ging weiter. Wann war er so tief gesunken..? Alles hatte mit der Krankheit seiner Mutter begonnen. Er hatte Geld für die Medikamente verdienen wollen, doch schlussendlich war er über Umwege in diesem Milieu gelandet. Er hatte sich zunächst eingeredet, es wäre nur für kurze Zeit. Doch diesen schweren Irrtum hatte G-Dragon binnen kürzester Zeit einsehen müssen. War man einmal drin, kam man nicht so schnell wieder heraus. Der Regen wurde immer stärker. Er hustete, wollte seine Schritte beschleunigen, da fasste ihn plötzlich jemand an der Schulter und hielt ihn fest. G-D war zu müde, um sich richtig zu erschrecken. Er stockte kurz, wandte sich dann aber um. Ein Mann stand vor ihm, etwas größer als er selbst. Eine Sekunde flackerte Neid in G-D’s Innerem auf. Dieser Mann trug einen warmen Mantel und einen Regenschirm. Er erschrak vor sich selbst. Auf solche Kleinigkeiten war er inzwischen schon Neidisch?! Er atmete tief durch und versuchte, seinen Gegenüber nicht mit Missgunst zu begegnen. Möglicherweise war er ja ein Kunde. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der andere eine Sonnenbrille trug. Und das Abends, in strömendem Regen..? „Wieviel?“ Die dunkle, angenehme Stimme ließ ihn nun doch erschrocken zusammenfahren. „Ehm..88300 Won (ca. 50 Euro) für eine halbe Stunde.“ Mit einer Spur von Neugier sah G-D den Mann genauer an. Er war der Erste, der sich nach dem Preis erkundigte... „Komm mit.“ Der Mann drehte sich um und bedeutete G-D mit einer Geste, dass dieser ihm Folgen sollte. Er tat wie ihm geheißen und ging dem Fremden hinterher. Einige Meter weiter wartete ein Taxi auf sie und sie stiegen ein. Ein Großteil der Fahrt verlief schweigend. G-Dragon sah aus dem Fenster. Sie ließen die Stadtmitte und seinen >Arbeitsplatz< in einem eher ärmlichen Viertel Seouls hinter sich. Die Häuser links und rechts der Straßen wurden größer, die Straßen und Wege gepflegter. Vereinzelt tauchten sogar kleine Vorgärten auf. G-D war nie zuvor in so einer Gegend gewesen. Unsicher warf er seinem Kunden einen kurzen Blick zu. Für so reich hatte er ihn eigentlich nicht gehalten... Als das Auto schließlich nach langer Fahrt anhielt, wagte G-D es kaum, auszusteigen. Sie hatten den Stadtrand erreicht, und vor ihnen lag ein riesiges Anwesen mit einem Parkähnlichen Garten davor. Ein kleiner Bachlauf schlängelte sich an dem Haus vorbei und durch den Park. „Nun komm schon.“ Der Mann war ausgestiegen und beobachtete G-Dragon, der stumm und staunend das Haus angestarrt hatte. Hastig stieg er nun aus, folgte dem Anderen durch das große Eingangstor und durch den Garten. Er musste sich sehr zusammen reißen, um nicht stehen zu bleiben und die Schönheit seiner Umgebung auf sich wirken zu lassen. Dennoch mischte sich ein Gefühl von Unbehagen in seine Bewunderung. Er gehörte nicht hierher. Es war seltsam. Bisher hatte er sich nie Gedanken darüber gemacht... aber seine bisherigen Kunden hatten ihn auch immer in irgendein Hotel mitgenommen, niemals in ihre eigenen Häuser. Der Regen hatte noch immer nicht nachgelassen. G-D zitterte leicht. Nach der Wärme im Taxi war die Kälte draußen nun noch unangenehmer. Sie erreichten die Haustür, der Mann öffnete die Tür und trat ein. Zögerlich folgte G-D ihm. Sein Kunde führte ihn durch einige Räume und eine Treppe hinauf, hinein in ein großes Badezimmer. „Zieh dich aus. Deine nassen Sachen kannst du dort hinein legen.“ Er deutete auf die Badewanne und verließ das Zimmer. Irritiert sah G-Dragon ihm hinterher, zuckte dann aber mit den Achseln und begann, sich auszuziehen. //Seltsam.. die Anderen wollten immer zusehen oder es selbst übernehmen...// Dieser Mann war irgendwie anders, und dennoch kam er ihm in gewisser Weise bekannt vor... Er hatte seine Klamotten inzwischen vollständig ausgezogen, doch er fror ein wenig, auch wenn es in dem Bad eigentlich warm war. Ob er wohl die Dusche benutzen durfte...? Die Tür ging auf und der Mann trat wieder ein, er trug nur noch eine Jeans. „Geh duschen.“ G-D nickte leicht, und betrat dankbar die Dusche. Er seufzte erleichtert, als das heiße Wasser auf ihn niederprasselte. Das war weitaus angenehmer als der Regen. Mit geschlossenen Augen stand er einen Moment da, bis sich auf einmal ein warmer Körper von hinten gegen ihn drängte und sich Arme um ihn schlangen. Wärme breitete sich nicht nur auf, sondern was viel wichtiger war, auch in seinem Körper aus. „Wie ist dein Name..?“ Da war sie wieder, die dunkle, angenehme Stimme. Diesmal erklang sie direkt an seinem rechten Ohr. „G-Dragon...“ Diesen Namen hatte er sich zu Beginn seiner >Karriere< zugelegt. In diesem Milieu war es besser, seinen richtigen Namen nicht zu nennen. „So, so... wenn du mir deinen Namen nicht sagen willst, bin ich für dich T.O.P. ...“ G-D öffnete nun doch die Augen und wollte sich umdrehen, doch der andere hielt ihn weiterhin fest, so dass er sich nicht bewegen konnte. //Er ist wirklich komisch.. noch nie hat jemand nach meinem Namen gefragt, und sich selbst auch vorgestellt..// Da er sich nicht umdrehen konnte, entspannte G-Dragon sich wieder und lehnte sich leicht gegen T.O.P. Dieser hatte inzwischen einen Schwamm in die Hand genommen und begann, damit an G-D’s Armen auf und ab zu streichen. Dieser seufzte leise. Es war völlig anders als sonst. Es war beinah.. wie bei einem verliebten Paar.. und nicht wie bei einem Stricher und dessen Kunden. Der Schwamm fiel zu Boden. Hastig wollte G-Dragon ihn aufheben, doch T.O.P hielt ihn fest. „Den brauchen wir nicht...“ Sanft begann er, mit beiden Händen über G-D’s Brust zu streichen. Der Kleinere schloss wieder die Augen. Die Hitze des Wassers... T.O.P’s Wärme... ....seine Berührungen.. ....der Wasserdampf... G-D’s Sinne schwanden dahin und alles wurde schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)