Twins Twist von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 23: Schulabschluss -------------------------- Sooo, das war es dann auch schon mit dieser Geschichte, ich hoffe, sie hat euch gefallen. Das Pitel is sozusagen mein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Denn ab heut wird es bei mir so stressig, dass ich nicht mehr zum Posten kommen werde. An der Stelle wollte ich mich noch mal bei euch Allen für die lieben Kommentare bedanken. Ich weiß, hab ich bei der Story nicht oft gemacht, aber wie gesagt, die letzten Monate hatten es echt in sich. Ich bin froh überhaupt zum Posten gekommen zu sein. Mal sehen, ob ich die nächste dann schon im Januar so weit hab, dass sie veröffentlicht werden kann. Auf jeden Fall wünsch ich Allen ein tolles Fest, viele Geschenke und einen guten Rutsch! Mata ne, ADE ______________________________________________________________________________________ Sie waren wieder da, stellte Darian fest. Er klammerte sich an Viktor und es war, als wäre all die Leichtigkeit der letzten Tage einfach verschwunden. Er würde sich wieder mit aller Macht beherrschen müssen, um nicht schon nach zwei Stunden wieder zu seinem Geliebten zu rennen und da würden wieder all die Blicke sein. Dieses Mal wegen der Hochzeit. Dass er auch noch einen Star geheiratet, ihn Anderen weggenommen hatte. Er kannte diese Einstellungen nur zu gut. „Ri, es ist gut,“ sprach Viktor sanft, drückte die Hand des Jüngeren. Es war Samstagmittag, sie würden gleich mit Lucius essen und dann in ihr nun gemeinsames Quartier gehen. „Ich bin da.“ Aber er war sauer, dass die Menschen seinen Geliebten so weit getrieben hatten, dass er solche Angst vor Massen hatte. Ihn selbst ließ das kalt und all die Heuler von enttäuschten Fans, von Männlichen wie Weiblichen, hatte sein Manager ertragen müssen. Darian rang sich ein Lächeln ab und wie so oft in den letzten Tagen legte er kurz eine Hand auf seinen Bauch, der schon wieder kurz vor dem Rebellieren stand. Ihm war übel. Gestern hatte er sich sogar erbrochen, aber er hatte es geschafft, dass Viktor nichts merkte, er wollte nicht, dass der Andere sich Sorgen machte, nur weil er was Falsches gegessen hatte. „Ich bin froh, dass die Schule in fünf Monaten vorbei ist,“ sprach er leise. „Dann hab ich meinen Abschluss und wir können hier weg.“ Viktor lächelte und drückte die Hand des Jüngeren. „Ja, das können wir,“ stimmte er zu. Er würde mit Lucius sprechen, es war sicher kein großes Ding, einen Teil des Manorgrunds, der zu dem Park gehörte, zu einer Stallung umzubauen. Dann konnten sie da die Tiere halten und der Beste würde seinen Sohn auch immer in der Nähe haben. Er freute sich im Grunde sogar schon darauf. „Ah, da seid ihr ja,“ grüßte Lucius, er lächelte, schloss seinen Sohn in die Arme und gab Viktor die Hand. „Draco und Luna sind auch schon angekommen. Kommt, dann können wir zu Mittag essen.“ Darian umarmte seinen Vater, er war froh, den Älteren wieder zu sehen, dann lächelte er und nickte, denn auf ein Mal schaltete sein Magen um von krank sein auf Hunger haben. Er zerrte Viktor regelrecht hinter sich her, umarmte dann erst Draco dann Luna, dicht gefolgt von Remus und einem wenig begeisterten Snape, der sicher mal wieder Angst hatte, dass das hier öffentlich werden könnte, dass man denken könnte, er habe so etwas wie ein Herz. Das Mittagessen schmeckte köstlich, doch Darian war nicht dumm, er merkte, dass etwas in der Luft lag und vermutlich würde er es nicht mögen, aber es würde mit ihm zusammen hängen. Er spürte es. Also sah er nach dem Essen zu seinem Vater. „Was ist los?“, fragte er ruhig. „Irgendwas ist doch?“ „Stimmt!“, nickte Draco, sah die Erwachsenen an. „Ihr habt doch was ausgebrütet, oder? Ich merk das auch! Dad?“ Lucius studierte seine beiden Söhne für eine Weile, doch dann riss er sich zusammen und nickte Severus zu, der einige Zeitungen auf dem Tisch verteilte. Von Dumbledores Flucht, von seinen Verbrechen – und vom wahren Hintergrund zum Tod von Darians besten Freunden. Viktor überflog die Artikel und reagierte gerade mal so rechtzeitig, er packte seinen Gefährten, der gerade kurz davor schien, wegzurennen, hielt ihn fast und drückte ihn an sich, wenig überrascht, als er nach wenigen Sekunden merkte, wie sein Hemd nass wurde. „Er hatte also Recht,“ stellte er in Richtung Lucius fest, strich sanft über die Haare des Jüngeren. „Sie hätten leben können.“ „Sollen,“ korrigierte Lucius automatisch. „Viel mehr Sorgen macht es mir, dass der Alte jetzt schon mehrfach entkommen ist. Jedes Mal wenn wir dachten, wir hätten ihn, stellte sich heraus, dass es ein verdammter Golem war. Wir müssen die nächste Zeit extrem vorsichtig sein.“ „Ich werde Darian die gesamte Zeit begleiten, die Weasleyzwillinge, Nott und Zabini können bei Draco bleiben.“ „Du hast Unterricht,“ erinnerte Lucius den Anderen freundlich. „Nein.“ „Nein?“ „Ich habe mich gegen einen Job als Lehrer entschieden,“ erklärte Viktor. „Ich hätte alle Schüler innerhalb kürzester Zeit schlicht umgebracht.“ Er strich weiter über Darians Rücken, es war ihm, als könne er spüren, wie die alte, ohnehin nur schlecht verheilte Narbe der Trauer um seine Freunde bei seinem Geliebten wieder aufbrach. „Ich erkläre es später,“ fügte er daher an. „Ich nehme Ri mit in mein... unser Quartier. Wichtig ist nur, dass ich es sein werde, der auf ihn aufpasst.“ Vorerst konnte Lucius wohl kaum etwas Anderes tun, als zu nicken und er wusste, Viktor würde aufpassen. Er selbst war nicht so überbeschützend gewesen, wie der Andere es war und er hatte das Gefühl, dass die emotionale Bindung zwischen diesen Beiden stärker war, als normal. Ob das allerdings nun an der Tatsache lag, dass Darian wegen seiner Misshandlungen so viel Nähe brauchte, oder ob die Liebe zwischen den Beiden wirklich mehr war, war schwer zu sagen. Darian bekam kaum mit, wie er hochgehoben wurde, oder sonst was, es war, als würde Alles wieder zurückkommen, der Tag, an dem er erfahren hatte, dass Ron und Mine tot waren, die Schlacht selbst, als er Ron raus geschleppt und seine beste Freundin zurück gelassen hatte, um ihr Hilfe zu schicken. Stattdessen hatte er ihr den Tod geschickt. Doch dieses Mal war er nicht allein, er spürte Viktors Hände, seine Nähe und es war ihm, als könne er sogar eine mentale Umarmung spüren. Viktor trug Darian sanft auf ihr Quartier, wenig überrascht, dass es größer und heller wirkte. Wohl eine Art Geschenk von Lucius an sie Beide. Er setzte sich auf das Sofa, küsste seinen Gefährten auf die Stirn: „Du warst nicht schuld, dank dir haben sie überlebt. Du hattest von Anfang an Recht...“ „Aber... sie wurden wegen mir umgebracht!“, begehrte Darian leise auf. „Weil ich...“ „Weil ein Irrer einen Erfolg nur für sich wollte, der ihm nicht zustand,“ beharrte Viktor ruhig. „Keine Sorge, es ist und war nicht deine Schuld, du bist kein Mörder oder sonst was und wir finden den Alten, dann Gnade ihm Merlin, denn viele werden es nicht tun!“ Darian musste trotz allem lächeln. Er wusste, das waren keine leeren Worte, er hatte Menschen, die ihn um alles in der Welt schützen würden. Er musste nicht kämpfen, er war sicher. Was sonst war schon wichtig? Albus Dumbledore lächelte kalt. Oh, noch war er nicht besiegt, in die Ecke gedrängt vielleicht, allein, was die, die ihm Treue geschworen hatten, bitter bezahlen würden, aber er war sicher noch nicht fertig! Jahrelange Planung war den Bach runter gegangen, weil der Potterbengel nicht in der Schlacht drauf gegangen war! Damit hatten alle Probleme erst begonnen! Nur so hatte die Presse Wind von der Misshandlungsgeschichte bekommen können, nur so hatte er unter Verdacht geraten können, obwohl er doch so sorgfältig an all den Planungen gearbeitet hatte! Und dann hatte Potter sich nicht mal selbst gekillt! Dabei hatte er Dem allen Grund dafür gegeben! Er hatte erst Granger, dann Weasley umgebracht! Aber nein, nicht mal den Gefallen hatte diese Ratte ihm getan, Potter galt immer noch als verschollen und angeblich hatte er irgendein Testament, nicht mal mit der Erklärung seines Todes würde das Vermögen, dass hm von Rechts wegen zustand, in seinen Besitz gehen, sondern in den von irgendeinem Muggel, wenn er raten müsste! Der Mann schloss seine Augen, auch, um dem Anblick des ärmlichen Kämmerleins zu entkommen, in dem er sich zu verstecken gezwungen war. Es befand sich in der Wand des großen Saales, war kaum zwei Schritt breit und vielleicht vier Schritt lang, darin befand sich nichts, als ein Schlaflager und ein einzelner Stuhl, sonst gar nichts und nur abends, beziehungsweise nachts hatte er die Chance, heimlich nach Draußen zu gehen und sich die Beine zu vertreten, Lesematerial zu beschaffen und seine Vorräte aufzufrischen, dann musste er zurück in sein Versteck, dass eigentlich mal als Unterschlupf für den Fall eines Angriffs gedacht gewesen war. Er als Direktor kannte es, denn er hatte es durch einen Zufall gefunden, schon zu seiner Schulzeit und er hatte es von Anfang an genutzt, so, dass er, als er dorthin hatte flüchten müssen, bereits einige Dinge hier gehabt hatte. Einen Leib köstlichen Brotes, edler Käse und guter Schinken, sowie ein feiner Wein und genug Wasser hatten ihn erwartet, aber auch das hatte ihn nicht wirklich aufbauen können, er, der mächtige, der einzigartige, der unbesiegbare Albus Dumbledore! Er, der Weise, der Retter dieser korrupten Gesellschaft, er sollte in einem Palast leben, umgeben von Dienern! Stattdessen musste er sich in einem Raum verstecken, der kaum so groß war, wie eine Zelle in Askaban! Aber seine Rache würde schrecklich sein! Er sammelte seine magische Kraft, dann würde er mehrere Leute des Wizgamont wieder in seine Kontrolle bringen, die würden zuallererst den gesamten Malfoyclan umbringen lassen, dann würde er wieder Geld haben und spätestens dann würde niemand es mehr wagen, ihn in Frage zu stellen! Oh, seine Rache würde grausam sein! Nicht zu vergessen, dass er Potter noch killen musste und Jeden, den er in seinem Testament erwähnt hatte. Nun, zwei der Leute hatte er mit Sicherheit schon gekillt, grinste er für sich, strich zufrieden über seinen Bart. Noch immer erregte es ihn, daran zu denken, wie er Granger verflucht hatte, zuzusehen, wie sie sich vor Schmerzen gewunden hatte, wie Blut aus allen Körperöffnungen gekommen war, als ihre Organe sich verabschiedet hatten. Ihr verratener Blick, als sie ihn angesehen hatte, bevor ihre Augen in den Schädel zurück gerollt waren. Was hatte das dumme Ding gedacht? Dass er zulassen würde, dass sie, gerade sie, eine dreckige Muggelgeborene, ein ekliges Schlammblut und dazu noch ein Weib, ein Recht auf Leben hatte? Pa! Um Weasley hatte es ihm fast etwas Leid getan. Der Junge war nur beschränkt intelligent, leicht führbar, noch leichter beeinflussbar und lächerlich loyal, so, wie sein dummer Vater es schon gewesen war, nicht zu vergessen, dass er ein Reinblut war, na gut, arm, aber rein, und ein Mann. Aber es mussten nun mal Opfer erbracht werden und auch seine Schreie hatten etwas Erregendes gehabt. Man gönnte sich doch sonst nichts in seinem Alter. Doch dann öffnete Albus seine Augen wieder und hätte er sich im Spiegel gesehen, hätte er das irre Funkeln in ihnen sehen können. Er würde seine Rache weiter planen und er wusste, wo er anfangen würde. Er musste etwas warten, sehen, wer um die Malfoys herum war und dann würde er die Jüngeren einfach von einer der Treppen werfen. Ja, das war eine hervorragende Idee. Er war noch jung, keine hundertsechzig, er würde noch gute sechzig Jahre haben und die gedachte er, an der Spitze der Gesellschaft zu verbringen! Merlin, war ihm schlecht! Richtig, richtig elend! Erschöpft lehnte Darian sich an die Wand der Toilette, in die er sich verkrochen hatte, er war regelrecht aus dem Unterricht geflüchtet, um nicht ins Klassenzimmer zu erbrechen. Er war sich ziemlich sicher, dass man bald Viktor informieren und der ihn suchen würde. Viktor hatte ihn heut Morgen nach dem Frühstück, das zu essen er sich gezwungen hatte, damit sein Mann sich keine Sorgen machte, zu Professor Flitwick gebracht, ihm gesagt, dass er ihn nach der Stunde wieder abholen würde, er müsse zu einer Besprechung, da er ja aus dem Lehrprogramm ausgestiegen war. Für ihn, sicher auch für ihn, da war er sich sicher. Er würde auch eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben, die neue Quiddichsaison nicht mitzumachen. Und er war froh darum, auch, wenn das sehr selbstsüchtig war. Er wollte auf keinen Fall, dass Viktor sich verletzte, denn das professionelle Quiddich war so viel brutaler als das, was in der Schule gespielt wurde. Sein Gefährte hatte ihm zwei Narben gezeigt, die ihm von gefährlichen Stürzen geblieben waren und Beide hatten ihn zweifellos fast das Leben gekostet, eine war noch nicht mal ein Jahr alt gewesen und der Grund, warum er sich damals das erste Mal Gedanken über das Aufhören gemacht habe. Und jetzt machte er dem Anderen schon wieder Sorgen, das wusste Darian. Der Andere würde ihn sofort zu Poppy schleppen und er wusste, es würde raus kommen, dass es ihm schon seit ihrer Ankunft hier vor fast zwei Monaten so mies ging. Sicher würde Viktor böse sein, dass er nichts gesagt hatte und nicht nur er, Draco und sein Dad würden ihm unter Garantie auch Predigten halten. Denn inzwischen glaubte auch er nicht mehr, dass es ein eine einfache Magenverstimmung war. Dann würde er sich nicht dauernd erbrechen oder Fressattacken auf ganz merkwürdige Sachen bekommen. Fast wie Luna, aber die hatte wenigstens einen Grund dafür! Sie hatte ihm vor einer Woche erzählt, dass sie schwanger war. Draco, der hinter ihr gestanden hatte, hatte gestrahlt, über das ganze Gesicht, stolz wie Oscar. Er hatte den Beiden gratuliert, wie ihr erstaunter Vater und der amüsierte Viktor, doch dann hatte er sich ins Bad eingeschlossen und erst mal bitterlich geweint. Luna und Draco würden ein Kind bekommen, er würde Onkel sein, aber er selbst konnte kein Kind bekommen. Er war kein Mädchen, er konnte nicht schwanger werden, es würde keine kleine Familie mit Kindern geben und dabei war es doch genau das, was er sich immer gewünscht hatte. Ein Baby in seinen Armen, das er verhätscheln und versorgen konnte, wie er es nie erfahren hatte. Aber nicht nur das, dadurch, dass Viktor ihn geheiratet hatte, konnte auch der Andere keine Kinder bekommen. Natürlich hatte sein Mann ältere Geschwister, eine Schwester und zwei Brüder, die die Familienline fortsetzen würden, aber er würde kein eigenes Kind haben, nur wegen ihm. Und er war sich wie eine Belastung vorgekommen, selbst jetzt fühlte er sich so. Vielleicht jetzt noch mehr als letzte Woche, denn nun war er auch noch krank und er wusste, der Andere würde ihn nicht eine Sekunde lang allein sein, bis er wieder auf den Beinen sein würde. Langsam rappelte Darian sich wieder auf, er fühlte sich immer noch unsicher auf den Beinen, aber es ging wieder, sein Würgereflex hatte aufgehört, vermutlich, weil nichts mehr in seinem Magen war. Er trat zum Waschbecken, klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Nicht, dass es half, er sah immer noch totenbleich und zittrig aus. So konnte er auch nicht wirklich in den Unterricht zurück, schon gar keine weiteren vierzig Minuten lang, er kannte seine körperlichen Grenzen sehr wohl und ausnahmsweise beschloss er sogar, sich ihnen zu unterwerfen. Sicher würde er sich auch noch was anhören dürfen, wenn er jetzt allein durch das Schloss ging, aber es war schließlich immer noch Unterricht und niemand sonst unterwegs, wer also sollte ihm etwas tun? Dumbledore? Der war sicher nicht mehr hier und sein Dad übertrieb das generell alles. So gesehen wunderte es ihn eh, dass sein Bruder ihm noch nicht hinterher gerannt war, oder die Zwillinge, dann aber grinste er etwas schief. Er war aus alter Gewohnheit in das unbenutzte Mädchenklo im zweiten Stock gerannt. Da würde man ihn wohl kaum suchen. Darum hatte er auch seine Ruhe gehabt. „Poppy,“ murmelte er schließlich. Er sollte wirklich zur Krankenstation. Auch, wenn die Farbe langsam zurückkehren würde und es ihm nachher besser gehen würde, aber dann würde es morgen wieder los gehen. Das musste wirklich nicht sein. Nicht, dass es was Ernstes war, er wollte nicht wieder Schmerzen haben, nicht, wo er sich endlich daran gewöhnt hatte, dass es kein Dauerzustand sein musste. Er atmete ein weiteres Mal tief durch, dann verließ er das Mädchenklo, sah sich kurz auf dem Gang um, der aber leer war. Wenn sie ihn suchten, taten sie es zum Glück woanders. Also, auf zu Poppy, um sich den ersten Anschiss abzuholen, der Rest würde früh genug kommen, da war er sich sicher. Er war nur noch einen Stock von der Krankenstation entfernt, als er den Anderen hörte. „Ri!“, rief Viktor erleichtert, als er seinen Geliebten sah. Er war auf der anderen Seite des Stockes, dummerweise von ihm durch eine Treppe getrennt, die sich stur weigerte, ihn rüber zu bringen. Einer der Zwillinge hatte ihn gefunden und gerufen, dass der Jüngere mitten im Unterricht raus gerannt wäre, mit einem verdächtig grünlichen Gesicht. Doch auf den Klos haben sie ihn nicht gefunden. Er war, auf Verdacht, in der Hoffnung, dass sein Gefährte einfach nur Hilfe von einem Profi wollte, in Richtung Krankenstation gerannt. Und da war er, verdächtig bleich und etwas zittrig. Darian war in Ordnung, das war das Wichtigste. Er rief seinen Geliebten, erleichtert, als der sich umwandte, inne hielt. „Bleib, wo du bist, ich bin gleich da!“ Darian seufzte. So viel dazu, vermutlich rannten dann auch schon Dad und Remus durch die Gegend, um ihn zu suchen, weil er aus dem Unterricht gerannt war. Dabei hatte er das doch nur geheim halten.... „Raaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!“, blind versuchte Darian, um sich zu greifen, doch er konnte nichts fassen, er fiel. Bis er abrupt gestoppt wurde. Von einem Seil, dass sich auf ein Mal um seine Hände gelegt hatte. Es zog schrecklich, als er an seinem eigenen Gewicht baumelte – im Freien, wollte er dazu fügen. Unter ihm ging es steil bergab, vermutlich mehrere Stock tief und ihm wurde wieder wirklich übel. Entsetzt starrte er auf – direkt in das vollkommen irre Gesicht von Albus Dumbledore, der da stand, am Fuße einer der Treppen, hysterisch lachend, mit wirrem Bart. Nein, nein, nein! Das musste ein Alptraums ein, das war doch gar nicht möglich! Ja, das war es, einfach nur ein Alptraum. Er musste im Klo eingenickt sein, nachdem er sich erbrochen hatte. Oder..? „Ahhhhhhhhhh!“, verdammt, das hatte weh getan! Er spürte, wie seine Hose nass wurde, von Blut, er musste nicht runter sehen, um das zu wissen, er kannte das Gefühl und den Fluch, den der Andere soeben verwendet hatte. Es war nicht das erste Mal. Nur die Beine, es waren nur die Beine gewesen. Nicht sein Bauch. Nur Sekunden später spürte er einen neuen, kaum erträglichen Schmerz, als der Schneidezauber seine Arme verletzte. Er zwang sich, seine Augen zu zu behalten. Nur nicht hinsehen, schon der metallisch – süße Geruch bereitete ihm Übelkeit, außerdem spürte er auf ein Mal einen scharfen Schmerz in seinem Unterleib, der ihn regelrecht panisch werden ließ. Nein! Albus hatte sich ins Händchen gelacht, als er einen der beiden Bengel endlich, endlich ohne Begleitung angetroffen hatte, er war ihm gefolgt, über eine ganze Weile hinweg. Er wusste, Krum würde versuchen, ihm in die Quere zu kommen, aber der Trottel würde brauchen, er musste mindestens ein Stockwerk tiefer, um einen anderen Aufgang zu erreichen. Er hatte einige Minuten, um den Bengel noch etwas zu foltern, bevor er diesen einfach fallen lassen würde. Niemand konnte einen solchen Sturz überleben und er wusste, es musste schrecklich sein, so lang und so tief zu fallen. So war sein allererstes Opfer gestorben, der Junge, der ihm in seiner Schulzeit den Job als Schulsprecher weggenommen hatte. Es war so leicht gewesen, nur hatte er diesen damals noch nicht gefoltert, das würde er hier aber reichlich tun. „Ein Malfoy, der hilflos baumelt, es wird mir ein Vergnügen sein...“ Darian wollte schreien, irgendwas tun, sich wehren, doch er merkte, dass etwas ihm genau das unmöglich machte. Scheiße! Erst wurde er als Harry gefoltert und jetzt traf es ihn noch mal und Viktor würde es sehen, Viktor! Nein! Der Alte, er würde....“ „Darian!“, brüllte auf ein Mal Lucius, der einen Stock über seinem Sohn von Remus angehalten würde, na ja, was hieß einen Stock über ihm? Eigentlich fast mit ihm auf Augenhöhe. Entsetzt starrte er nach unten, wo er stand, Albus Dumbledore, mit einem vollkommen irren Grinsen im Gesicht und ohne seine Umgebung wahr zu nehmen. „Wir müssen...!“, doch es war schon zu spät, Lupin war bereits an ihm vorbei geschossen, mit wehender Robe. Verdammt! Wenn der Wolf etwas Falsches tat, würde Ri fallen und... jetzt kam auch noch Viktor! In dem Moment wurde sein Sohn von einem weiteren Zauber getroffen, dessen Robe klaffte auseinander, ein tiefer Schnitt zog sich über dessen Brust, während der Junge verzweifelt zu versuchen schien, sich zu wehren. Ohne nachzudenken, begann er selbst hastig, Zauber zu sprechen. Einen, der Ri schweben ließ, den Druck des eigenen Gewichtes von dessen Armen nahm und einige Weitere, die ihn sichern würden, dass er nicht fallen konnte – offensichtlich das, was ihn gerade noch in der Luft hielt, denn ein enttäuschtes Brüllen, gefolgt von einem entsetzten Quieken, doch er hatte keine Zeit, sich um den Alten zu kümmern, er schaffte es, seinen Sohn zu sich schweben zu lassen, schloss ihn fest in die Arme und rannte los, er überließ den Irren ohne auch nur weiter nachzudenken, den beiden aufgebrachten Männern, er wollte sein Kind zu der Heilerin bringen, alles Andere war nebensächlich. Viktor dagegen sah rot, er hatte zusehen müssen, wie der Alte den Zauber, der den Jüngeren gehalten hatte, einfach gelöst hatte, um ihn zu Tode stürzen zu lassen. Doch das hatte nicht geklappt, mehr musste Viktor nicht wissen, ohne auf Irgendwas zu achten, stürmte er auf diesen Mörder los, begann, mit den Fäusten auf den Mann einzudreschen, der quiekte, wie ein Schwein auf der Schlachtbank. Er wusste nicht mal, wie lange er auf den Alten eingedroschen hatte, bevor er von diesem weggezogen würde. „Nicht,“ sprach Remus so ruhig es eben ging, mit seiner unterdrückten Wut. „Bring ihn nicht um, er hat den Tod nicht verdient, lass es von hier die Auroren und Lucius übernehmen das wird ihm mehr Schmerz bereiten, glaub mir. Geh zu deinem Gefährten, er braucht dich, er sah schrecklich aus.“ Darian spürte, wie er auf eine Liege gebettet würde, wie endlich die Zauber verschwanden, die ihn immer noch hielten und endlich, als der Stillezauber vorbei war, konnte er auch wieder richtig atmen. „Mein... mein Bauch, Dad... du... du musst...!“ „Ach du... Poppy! Schnell ! Sonst hat er einen Abgang ! Beeil dich!“ Die Schwester sah den aufgebrachten Mann, dann den hysterischen Teenager an. „Ist er schwanger?“ „Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit! Tu was, Frau!“ Eilig sprach Poppy einige Zauber und sie sah, dass der Andere Recht hatte, der Junge war schwanger und er stand kurz davor, aufgrund des Stresses, das Kind zu verlieren. Hastig zauberte sie Darian bewegungsunfähig, begann dann, eine Kette von Sprüchen herunter zu rasseln, sie kannte die Folgen, wenn ein Veela sein oder ihr Kind verlor. Kind? Was für ein Kind? „Dad, was...? Welches Kind? Dad, mach, dass es aufhört!“ Lucius schluckte, es war genau das passiert, was er gefürchtet hatte. Sanft strich er über die wirren Haare seines Sohnes. „Ri, du bist schwanger, aber wenn du dich nicht beruhigst, verlierst du dieses Kind, bitte, beruhig dich, versuch, tief durchzuatmen, wir kümmern uns um dich.“ Er zitterte selbst noch nach dem, was geschehen war. Schwanger?? „Wie... ich kann doch nicht... ich bin ein Junge....!“ „Schhh,“ erneut strich Lucius über Darians Haare. „Du hast die Bücher ja immer noch nicht gelesen, “ scholt er sanft. „Natürlich kannst du Kinder bekommen. Ich erkläre es dir, wenn es dir wieder besser geht. Ganz ruhig, komm schon, beruhig dich, “ er blickte hilfesuchend zu der Heilerin. Sein Sohn wollte sich einfach nicht beruhigen, trotz oder vielleicht auch wegen des Zaubers, der seinen Körper ruhig hielt. Poppy verstand, sie nickte, es war eine gute Idee, denn sie sah schwarz, wenn der Junge sich nicht endlich beruhigen würde. Sie griff nach einer Phiole, öffnete sie und hielt sie unter Darians Nase. Es dauerte nur Sekunden, bevor die Spannung endlich aus dem Körper wich, der Kopf des Jüngeren zur Seite rollte. „Wie geht es ihm?“, fragte Lucius aufgebracht, denn die Krankenschwester hörte kaum lang genug mit dem Rezitieren von Sprüchen auf, um Luft zu holen. „Er sieht so blass aus.“ Poppy antwortete erst eine ganze Weile später, sie war selbst erschöpft, setzte sich und nahm einen Aufputschtrank. „Vorerst ist das Kind gerettet,“ erklärte die Frau gleich das Wichtigste. „Darian ist immer noch schwanger, er ist in der achten Woche, der Fötus ist so weit gesund, denke ich, aber wenn er sich aufregt, kann er ganz schnell wieder Frühwehen bekommen, es ist für ihn unendlich wichtig, dass er ruhig bleibt, keinerlei körperliche Anstrengungen mehr für ihn. Außerdem hat er viel Blut verloren.“ Sie fragte nicht, was passiert war, denn der Mann, der immer noch verkrampft die Hand des Sohnes hielt, sah selbst vollkommen durch den Wind geschossen aus. „Was..?“, sofort sprang Lucius auf, den Zauberstab gezogen, richtete ihn auf die Tür, die aufgeflogen war, doch da stürmte nur Viktor rein, zitternd vor Wut und über und über mit Blut besprüht, doch es schien nicht seines zu sein. „Wie.. wie geht es ihm?!“, fragte Viktor aufgebracht, rannte zu dem Bett, strich leicht über Darians Haare, dann über seinen Bauch. „Bitte, sag mir, dass...“ „Euer Kind lebt... aber wo warst du?! Warum zum Henker war er allein?!“ „Ich musste zu Hoodge, um zu bestätigen, dass es mein Ernst ist, aufzuhören! Ich war schon auf dem Weg zurück und die Stunde hätte noch eine ganze Weile gedauert! Er ist mitten im Unterricht aufgesprungen und weggerannt, warum weiß niemand!“ Lucius schloss die Augen, legte seinen Kopf in die Hände. „Warum ist er dann einfach losgerannt? Das ist nicht seine Art, nicht zu gehorchen? Er wusste doch, dass wir es nur zu seinem Schutz tun!“ „Als... in dem Moment, als ich ihn gesehen hab, bevor er angegriffen wurde, er war bleich und... auf dem Weg zur Krankenstation, aber… das wird er uns selbst erklären müssen,“ der ehemalige Sucher sah auf seinen Schwiegervater. „Wie geht es Ri?“ „Er hat viel Blut verloren.“ „Ist... er stabil?“ Poppy sah den jungen Mann an, der selbst ziemlich mitgenommen wirkte, nickte aber dann. „Ja, solang er es nicht übertreibt. Warum?“ „Ich will ihn mit in unser Zimmer nehmen.“ „Was?!“, begehrte die Schwester auf. „Er hatte um ein Haar eine Fehlgeburt, verdammt noch mal! Er muss...!“ „Er muss sich ausruhen, Tränke nehmen, ruhig bleiben, das ist mir durchaus klar. Er muss überwacht werden. Ich kann auf ihn achten, ihm das Zeug eintrichtern und ihn im Bett halten, außerdem würde er sich wohler fühlen, er hasst die Krankenstation, das wissen Sie. Nicht wahr?“ Lucius sah überrascht auf, nickte aber dann. „Viktor hat Recht. Er kann sich um seinen Mann kümmern und Darian würde sich in seinem eigenen Bett wohler fühlen, außer, Sie möchten seine räudige Katze hier oben haben. Oder jede Nacht hier stehen, weil er grausame Alpträume hat, die sicher nicht zu irgendeiner Form von Genesung beitragen werden. Lassen sie ihn zu seinem Mann.“ Poppy musterte den Star, nun, ab jetzt wohl den ehemaligen Star, der Quiddichweltmeisterschaften. Sie hatte ihn in den letzten Wochen kennen gelernt und zu ihrer Überraschung war er zuverlässig, sehr sogar. Und im Grunde bestand keine Notwendigkeit ihren jungen Dauergast hier zu behalten, sie wusste ja nur zu gut, wie wenig der die Krankenstation mochte. „Also gut, aber erst will ich einige Tränke für ihn raus legen! Er muss bewacht werden, er darf sich die nächsten Tage nicht aufregen und die nächsten zwei Wochen gilt vor Allem eines: absolut kein Sex!“ Das war es, Viktor wurde rot, was aber nicht sonderlich auffiel, weil sein Gesicht voll mit Blutspritzern des Ekels war. Doch dann nickte er. Kein Sex hieß ja nicht, dass andere Vergnügungen ausfallen würden, wenn es Ri wieder besser ging. Außerdem ging es nicht um Sex, es ging um die Gesundheit seines Gefährten. Er wartete, bis die Frau zurück kam, in der Hand ein Beutel mit Tränken und sicher schmeckte jeder Einzelne davon widerlich. „Sobald er aufwacht muss er einen weiteren Blutnachbildungstrank bekommen, sowie den, der seinen Blutdruck regelt, im Moment ist er viel zu hoch. Er wird müde und erschöpft sein, aber er muss essen, auf jeden Fall, die nächsten beiden Tage hat er das Bett nur zu verlassen, um das Klo aufzusuchen. Des Weiteren braucht er jeden Morgen einen Nährtrank, der sicher stellt, dass auch eurem Kind genug Nährstoffe zur Verfügung stehen, das wird ihm helfen, sich zu entwickeln.“ „Stimmt etwa was nicht mit dem Kind?“, fragte Viktor, legte seine Hand auf Darians Bauch, strich leicht darüber, registrierte, wie sein Manns ich in sich selbst zusammenrollte, sicher, um das Kind zu schützen. „Nein, aber ich will sicher gehen, dass diese Wehen sich nicht wiederholen, weil sein Körper zu schwach ist.“ Viktor nickte erleichtert, dann hob er seinen Geliebten sanft auf seine Arme, es dauerte eine Weile, bevor Darian sich etwas entspannte, sich an ihn kuschelte. Er sah zu Lucius, der den Beutel an sich nahm, verließ die Krankenstation und brachte ihn zurück in ihr Quartier, legte Darian auf das Bett. Doch sofort klammerte der Jüngere sich an sein Hemd, nicht gewillt, loszulassen. „Ri, es ist gut,“ sprach er leise, küsste seinen Gefährten. „Ich bin da, du bist zu Hause, aber du musst mich loslassen, ich muss mich dringend duschen, ich bin voller Blut,“ er sah zu Lucius, der zu ihm trat, vorsichtig die Hand des Jungen nahm, ihn so erst mal befreite. „Lebt er?“, fragte Lucius nach einer Weile, die Viktor nur da gestanden hatte. Und er hoffte, dass der Mann sein Opfer nicht umgebracht hatte. „Ja,“ gab Viktor knapp zurück. „Remus meinte, du hättest etwas für ihn, dass ihn mehr trifft.“ „Das habe ich,“ bestätigte Lucius dunkel. „Und ich werde es jetzt in Bewegung setzen.“ „Erst sollten wir den Anderen sagen, dass wir Ri gefunden haben.“ „Ich sorge dafür,“ gab der Blonde wieder zurück. „Ich bin weg, die Tränke stehen da, kümmere dich um meinen Sohn und meinen Enkel. Wehe, du lässt ihn noch mal aus den Augen!“ Viktor schüttelte den Kopf: „Den Fehler wiederhole ich nicht,“ versprach er leise, er deckte Darian erneut zu, küsste ihn sanft auf die Stirn. „Ich bin gleich wieder da, ich dusche nur noch. Lauf nicht wieder weg, ja?“ Erst dann trat er ins Bad, warf seine blutige Kleidung von sich und stieg unter die Dusche, aus der sofort angenehm heißes Wasser herab prasselte. Er starrte auf den Boden, wo das Wasser, mit einer leicht rötlichen Verfärbung herab prasselte, im Ausguss verschwand. Nicht das seines Gefährten, sondern das des Menschen, der diesem das Leben schwer gemacht hatte. „Nie wieder!“, brüllte Viktor, ballte seine Faust und krachte mit voller Wucht gegen die Wand, eine Fliese splitterte sogar. Um ein Haar hätte er den Menschen verloren, der ihm mehr bedeutete, als alles Andere auf der Welt! Nur, weil er die dumme Unterzeichnung eines noch dümmeren Stücks Pergament nicht wie angeboten hatte auf den Nachmittag verschieben wollen! Hastig wusch er sie die Haare, um auch ja nicht nach Blut zu riechen oder sonst was, trat dann aus der Dusche, trocknete sich eilig ab und stieg in eine Boxer, meist trug er im Bett nicht mal mehr diese, doch im Moment schien es ihm mehr als angemessen. Leise lief er zurück zum Bett, wenig überrascht, dass Darian sich wieder in sich zusammen gerollt hatte, aber er war nicht aufgewacht. Unter was hatten die seinen Gefährten nur gesetzt?! Er hob die Decke und schlüpfte darunter. „Komm her, Ri,“ lockte er und lächelte, als sein Kleiner sich in seine Arme ziehen ließ, sich an ihn klammerte. „Ich bin da,“ sprach er leise. „Und ich lass dich nicht mehr aus meinem Blickfeld, das verspreche ich dir, ich werde sicher nicht noch mal versagen.“ Er studierte seinen Gefährten, der so erschöpft aussah, so verängstigt. Er war wieder dem Mann gegenüber gestanden, der ihm schon ein Mal das Leben zerstört hatte, und er hatte es fast noch ein Mal geschafft. Viktor wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, er merkte nur, dass es langsam dämmrig wurde, als Ri endlich wieder begann, sich zu rühren. Seine Lider flatterten immer unruhiger. „Na?“, fragte Viktor sanft. „Wieder wach, du Unglücksrabe?“ „Viktor..? Viktor! Er... sie.. sie sagen, ich... ich kann aber doch nicht schwanger sein! Viktor, mein Bauch, er... er hat so weh getan! Wo... wo ist er? Wo ist.. D...D...?!“ „Ruhig,“ bat Viktor leise, er drückte seinen Mann zurück auf die Kissen. „Du musst auf jeden Fall ruhig bleiben, du schadest dir nur selbst.“ Er strich sanft über Darians Züge, bevor er seine Hand auf dessen Bauch legte. „Und ja, als nicht dominanter, männlicher Veela kann es durchaus sein, dass du schwanger wirst,“ erklärte er. „Poppy sagte, dass du es bist.“ Er küsste seinen Mann erneut. „Ich... wie? Ich bin doch ein Junge!“, brachte Ri heraus, klammerte sich weiter an den Älteren. Er wusste, das Schimpfen würde noch kommen, aber im Moment war er zu verwirrt. Ja, er wünschte sich Kinder, aber er konnte doch gar Keine bekommen! Das war nicht möglich! „Du bist aber auch ein Veela. Ich glaube, deinen Bettarrest werden wir damit verbringen, einige Bücher darüber aufzuarbeiten, was du bist und was du alles kannst,“ lächelte Viktor nur, strich weiter über den Bauch des Jüngeren. „Da drin wächst gerade unser erstes Kind, ich verspreche es.“ „Aber... Aber...!“, mit großen Augen starrte Darian den Anderen an, wohl wissend, dass der nicht log. Und dann kam ihm ein schrecklicher Verdacht. „Aber... mein Bauch, es hat so weh getan! Was, wenn.. wenn ich das Baby, wenn... wenn es tot ist?!“ „Ri, du hast mir nicht zugehört,“ sprach Viktor sanft. „Unser Baby lebt, Poppy konnte die Wehen wieder eindämmen. Es ist in Ordnung, es wird Alles gut, wenn du aufhörst, dich aufzuregen. Das Kind ist immer noch da wo es sein muss, um zu überleben und sie sagte, dass es ihm gut geht, aber du darfst dich nicht aufregen, das könnte die Wehen wieder auslösen. Solange du das nicht riskierst, ist alles wieder gut.“ Als er das hörte, sackte Darian geradezu wieder in sich zusammen. Das Baby, es war in Ordnung, das Kind, von dem er gedacht hatte, es nie haben zu können. „Wo... ist er?“, fragte er schließlich leise. „Ich... will nicht, dass mein... unser Baby Angst haben muss...“, es reichte, dass man ihm sein Leben so kaputt gemacht hatte. „Mach dir keine Gedanken, der kommt niemandem mehr in die Quere. Sein Prozess wird sicher in den nächsten Tagen stattfinden. Er kann weder dir noch unserem Kind schaden, ich verspreche es. Aber Ri, warum bist du aus der Klasse gerannt? Du wusstest doch, dass es gefährlich ist!“ „Ich... mir war doch so schlecht,“ flüsterte Darian. „Ich... wollte nur aufs Klo, das war alles...“ „Da haben sie dich nicht gefunden,“ erinnerte Viktor den Jüngeren. „Draco und die Zwillinge sind doch sofort hinterher.“ „Ich... war auf dem Mädchenklo, ich... hab es nicht bis zum Jungenklo geschafft, mir war doch so schlecht..., danach wollte ich zu Poppy, ich dachte doch, dass... es war niemand auf den Gängen, was hätte denn passieren sollen?“ Morgenübelkeit, schoss es Viktor durch den Kopf. So einfach war es. Und die Jungs waren nicht mal auf die Idee gekommen, einfach nur das nächste Klo in Reichweite zu durchsuchen! Nun, das wäre auch der letzte Ort gewesen, an dem er nachgesehen hätte, wenn er ehrlich sein sollte. Sanft fuhr er fort, Darian zu streicheln. „Ich lasse dich jetzt nicht mehr aus den Augen, bis wir aus dieser infernalen Schule raus sind,“ versprach er, griff nach den aufgereihten Flaschen. „Hier, trink das,“ bat er, froh, dass Darian es einfach nur tat. „Ich.. bin so müde,“ flüsterte Darian auf ein Mal. Er fühlte sich so erschöpft und jetzt, wo er wusste, dass er sicher war, spürte er auch das Ziehen, was immer da war, wenn irgendwo durch einen Zauber Haut geheilt wurde. Viktor nickte einfach. „Ja,“ gab er zurück, drückte seinen Mann an sich. „Dann schlaf, du hattest einen Nährtrank und solang du morgen was isst, werde ich dich jetzt einfach schlafen lassen.“ „Bleib?“, fragte Darian leise. „Natürlich,“ versprach Viktor. „Ich bin die gesamte Zeit über genau hier und halte dich fest. Mach dir keine Gedanken und wenn was ist und ich sollte schlafen, dann weck mich. Versprich es mir.“ Darian nickte einfach nur, kuschelte sich an den Anderen und schloss die Augen. Er fühlte sich so erschöpft. Doch er war auch glücklich. In ihm, in seinem Körper wuchs ein Baby, er würde ein eigenes Kind haben, kein Adoptiertes, eines von Viktor und ihm, Viktor würde nicht wegen ihrer Hochzeit auf eigene Babys verzichten müssen. Er begriff nicht, warum oder wie, aber er wusste, dass es stimmte, er konnte das kleine Wesen in sich regelrecht spüren, obwohl es noch so jung war und er liebte es jetzt schon, er würde nicht zulassen, dass das Kind starb, weil sein Körper schwach war. Mit diesen Gedanken schlief er schließlich auch ein, während die starken, breiten Hände seines Geliebten immer wieder über seinen Körper strichen. „Nein, Draco!“, knurrte Severus, während er sich die Stirn massierte. „Du wirst nicht in Viktors Quartiere stürmen!“ „Aber Onkel Sev, da...!“ „Ich weiß, dass da dein unglückseliger Bruder sein muss,“ knurrte der Tränkemeister unwillig. „Ich habe den dummen Patronus auch bekommen, glaub es mir!“ „Ich will wissen, wie:..!“ „Er lebt, er hat das Kind nicht verloren, ja seine Schwangerschaft steht fest, nicht, dass es Irgendwer hier bezweifelt hatte, er braucht Ruhe und vermutlich wird er schlafen, in Viktors und seinem Bett, wie ich betonen möchte!“ „Ich will doch nur...!“ „Das kannst du morgen auch noch,“ erinnerte Severus ruhig. „Von dem, was Poppy mir erzählt hat, wusste dein Bruder nicht mal, dass die Möglichkeit bestehen könnte, dass er schwanger wird, was mich daran erinnert, Lucius sein bestes Stück so zu verknoten, dass er es nie wieder benutzen kann, weil er seinem Sohn nicht gesagt hat, was er zu erwarten hat. Wenn etwas nachlässig ist, dann so was! Er wusste doch genau, dass dein Bruder keine Ahnung von nichts hat und davon dafür eine Menge!“ Draco seufzte und sackte wieder in den Sessel. Luna war bei den Zwillingen, unter deren Aufsicht, sozusagen, sie hatte sich genug aufgeregt, er wollte nicht, dass sie Probleme irgendeiner Art bekommen würde. „Wo konnte er sich so lang verstecken?“, fragte er schließlich. „Warum haben wir Dumbles nicht vorher finden können?“ „Das gilt es, rauszufinden, aber du solltest nicht vergessen, dass der Mann senil, altersbedingt irre, genbedingt irre und generell irre ist. Und dummerweise ist er nicht nur einfach irre, sondern auch noch mächtig. Das ist selten eine gute Mischung, wie wir schon am Beispiel Voldemort gelernt haben.“ Draco rieb sich die Hände. Er machte sich Sorgen um seinen kleinen Bruder, aber ihm war klar, dass er vermutlich wirklich im Moment nur stören würde. „Ist Dad im Ministerium?“, fragte er daher. „Natürlich, ich denke, sie befragen gerade Dumbledore – das würde auch erklären, warum sie gerade mein gesamtes Veritasserum eingepackt haben. Außerdem sagte dein Vater etwas von Gesicht matschig geschlagen und schrecklich leiden, ihr werdet eure Familienrache sicher noch bekommen. Hast du nicht eine Harpye, um die du dich kümmern kannst? Oder ärgerst du mich nur, weil du genau weißt, dass ich einen anstrengenden Tag hatte?“ Draco verdrehte seine Augen. „Meine Frau ist keine Harpye,“ verteidigte er Luna, doch er schrie nicht, er wusste, dass Severus nur unter Druck stand und ihm böse zu sein, war einfach nur dumm, in seinen eigenen Augen. „Ich lasse dich schon in Ruhe, dich und deine Flasche Scotch,“ fügte er mit einem Grinsen an, bevor er aus dem Quartier seines Onkels flüchtete. Er machte sich immer noch Sorgen um seinen Bruder, aber er wusste, vor morgen würde er nicht nach diesem sehen können und bis dahin konnte er auch noch warten. Es war späte Nacht, nein früher Morgen, als Lucius zurück kam und ihm war immer noch schlecht von all den Dingen, die er erfahren hatte. Dumbledore hatte geredet, unter Veritasserum, er hatte viel geredet und lange geredet. Über Dinge, die er Harry Potter angetan hatte, der Alte hatte regelrecht schwadroniert, über die Dinge, die er in seinen eigenen Augen erreicht hatte. Das, was ihm angeblich zustand, der Reichtum, den man ihn für all seine Taten zu Füßen zu legen hatte. Die Morde seien schließlich nötig gewesen, ein Teil des großen Ganzen, ein einzelner Mensch zähle schließlich nichts, wenn man einem größeren Zielt diene und jeder, der die Ehre hatte, für ihn sterben zu dürfen, habe eben seine Pflicht getan, das sei auch schon alles gewesen. Als es um Weasley und Granger ging, hatte er nur die Schultern gezuckt. Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, hätten sich mit falschen Leuten befreundet und ihn nicht genug verehrt, also habe er sie bestraft, aber er wisse nicht, was die Anderen von ihm wollten, immerhin habe er die Leichen ja wieder herausgegeben, er hätte sie ja auch verbrennen können. All die Dinge, die er erfahren hatte, bereiteten ihm Magenschmerzen. Es war schrecklich, zu wissen, wie sehr dieser Mann seinen Sohn hatte leiden lassen, wie er ihn gequält hatte, es hatte dem Alten regelrecht Spaß gemacht, zu erzählen, wie er Harry Potter in seinem Büro immer und immer wieder gefoltert hatte, wie der Junge geweint, geschrien und geblutet hatte. Und dass der Irre das als erregend gesehen hatte, so, wie die Schreie von Weasley und Granger. Er wusste nicht, was er tun sollte, wenn er ehrlich war, er wusste aber, dass Einzelheiten dieses Verhöres in die Presse gelangen würden, er hatte die gesamten Protokolle immerhin selbst weiter geleitet, um die Wut und den Hass auf diesen Mann zu schüren. Denn das, was man Darian angetan hatte, war nicht alles. Da hatte es noch so viel mehr gegeben. Dieser Irre hatte bereits im Alter von Fünfzehn das erste Mal gemordet, einen Klassenkameraden, der statt seiner Schulsprecher geworden war. Und dass er damals auf den Geschmack gekommen sei, dass diese Schreie besser waren, als Sex mit egal wem. Und dann hatte er erst richtig angefangen. Damit, seine Familie zu dezimieren, übrig geblieben war nur Alberforth, ein jüngerer Bruder, der viel älter aussah und vollkommen erschöpft war, der den Tod seiner Familie nie verkraftet hatte und dessen Kindheit schon von der Angst vor dem Bruder überschattet gewesen war, den er für verrückt gehalten hatte, aber man hatte ihm nicht geglaubt, sondern gesagt, dass er nur neidisch sei. Alberforth war mehr als erleichtert gewesen, zu hören, dass sein Bruder endlich überführt worden war, er hatte schon öfter mal unauffällig versucht, Dinge zu ändern, doch er hatte sich nie getraut, sich öffentlich zu zeigen. Der Mann war ein früh gealterter Greis, der aus Angst vor seinem Bruder noch nicht mal eine Familie gegründet hatte. Er würde allein sterben. Wie er gelebt hatte, gejagt und umgeben von der Erinnerung an all die Dinge, die sein Bruder getan hatte. Denn Albus hatte sich, wie nun herausgekommen war, bis zur rechten Hand Grindelwalds hochgearbeitet und ihn nur umgebracht, weil er ihm nicht genug Macht gegeben zu haben schien, in dessen eigenen Augen. So war er, unverdienterweise und ohne die große Schlacht, von der er immer erzählte, zum Helden geworden. Einfach nur mit einer Ampulle tödlichen Giftes. Damit hatte der Alte gesehen, dass er durchkam und noch verehrt wurde und er hatte beschlossen, dass es das war, was ihm zustand. So hatte er begonnen, seinen Aufstieg zu planen. Jahrelang, nur um an mehr Macht und Geld zu kommen, für mehr war auch der Orden des Phönix nicht da. Das war sein einziger Sinn und Zweck der ganzen Sache gewesen, nicht Gerechtigkeit und Verbesserungen in der magischen Gemeinschaft. Nur Macht. Auch Tom Riddle war dem zum Opfer gefallen. Ein Waisenkind, wie Harry Potter es einst gewesen war, er hatte niemanden gehabt und Dumbledore hatte begonnen, ihn umzuprogrammieren, wie er es mit Harry getan hatte, doch der einsame Junge, gefangen in der damaligen Zeit, wo in beiden Welten Krieg geherrscht hatte, hatte sich nicht wehren können, sich auf die falsche Weise gewehrt und hatte so selbst den Verstand verloren, als ihm klar geworden war, dass er keine Chance hatte, den Einfluss des Alten abzustreifen. All diese Kriege, all diese Angst, die Morde in den letzten fünfzig Jahren, sie gingen auf das Konto eines Mannes, der sicher noch mehr getan hatte. Die Befragungen würden morgen fortgesetzt werden, mit einem Tag für sie alle, um sich auszuruhen. Nun, zumindest würde der Irre nicht ein weiteres Mal mit dem Leben davon kommen. Mit zu vielen Menschen hatte er gespielt, zu viele von ihnen manipuliert. Er hatte das alte und ehrwürdige Haus Black ausgerottet, erst Regulus umgebracht, dann, als er lästig wurde, seinen Schoßhund Sirius. Er hatte die Potters ausgerottet, denn sein Sohn war kein Potter, er war ein Malfoy, auch, wenn er das Erbe der Potters angetreten hatte, aber er war ja auch kein Black und hatte deren Vermögen. Noch etwas, wonach es diesem Wahnsinnigen gelüstet hatte. Er hatte Harry nicht versorgt, um sicher zu gehen, dass er bei seinen Verwandten sterben würde und sollte er sich nicht selbst umbringen, dann hätten es die Muggel übernehmen sollen, wie er so schön geschrien hatte. Rasch schluckte Lucius einen Aufputschtrank, er wollte nicht den gesamten Tag verschlafen, er wollte nach seinen Söhnen gucken und Severus von allem in Kenntnis setzen, denn auch sein bester Freund war betroffen. Severus’ Mutter war in den Selbstmord getrieben worden und er war nicht, wie er dachte, ein Halbblut, nein, er war ein Reinblut, doch seine Mutter war, dank Gedankenmanipulationen, gezwungen worden, einen Muggel zu heiraten, um die Familie Prince zu zerstören. Nun, sicher würde Severus dankbar sein, dass er kein Schlammblut war. Mit diesem Gedanken erhob er sich wieder und verließ das Büro, nachdem er sich vergewisserte, dass man ihm die durchgemachte Nacht nicht ansah. Er war immer noch der Direktor dieses Verhaus und er musste sich nun mal sehen lassen. Nach allem, was er erfahren hatte, überlegte er sich sogar, die Schule weiter zu leiten, statt, wie geplant, nur den Übergang zu glätten. Denn jetzt wollte er nicht im Ministerium mitarbeiten und dort aufräumen müssen, nicht, wo sich so viele Mitglieder im Moment im Krankenhaus befanden, um sicher zu stellen, dass sie nicht auch zu denen gehörten, deren Hirn verdreht worden war. Nun, er würde es sehen...vielleicht für ein weiteres Jahr... „Nun?“, fragte Darian ungeduldig. Die zwei Wochen waren vorbei, zwei Wochen, in denen er praktisch nichts hatte tun dürfen, außer im Bett zu liegen, auf dem Sofa zu sitzen und sich auszuruhen, dabei hatte er sich schon nach dem dritten Tag wieder fit gefühlt. Aber weder Viktor noch sein Vater oder sein Bruder hatten ihm glauben wollen und ihn stattdessen immer daran erinnert, dass es ja nicht nur um ihn ging, sondern auch um das Baby, das er trug. Das Kind, von dem er nie geglaubt hatte, dass er es bekommen würde. Er hatte mehrere Tage gebraucht, um es wirklich zu glauben und viel wichtiger – zu verstehen. Dass das auch nicht das einzige Baby bleiben musste. Was trotzdem nichts an seinem Frust änderte, Sexverbot, morgendliche Kotzerei und er durfte nichts mehr machen, nichts heben oder sonst was. Woher Viktor jedes Mal roch, was los war, wusste er nicht, aber immer, wenn er was vorhatte, stand der Ältere da und nahm es ihm ab, verbot es ihm oder half ihm. Er wusste, der Ältere meinte es sicher nur gut, aber manchmal war es einfach nur nervig, was ihn dann in der letzten Woche besonders geärgert hatte, war das strikte Sexverbot gewesen. Er wusste, es war dumm, lächerlich oder sonst was, aber wenn ihm nicht gerade schlecht war und er keinen Hunger hatte, war er... dauergeil. Poppy hob eine Augenbraue. „Es ist alles in Ordnung, junger Mann,“ gab sie nur zurück. „Aber das ist kein Grund, so ein Theater zu machen!“ Viktor grinste einfach nur. Er ahnte, was Darian hören wollte und was ihm anschließend bevorstehen würde. Nun, das war besser, als die schlechte Laune seines Gefährten. Er wusste sehr wohl, dass er vielleicht übertrieb, aber er machte sich immer noch schreckliche Sorgen, denn Alpträume hatte Ri dann doch immer wieder, vor allem, wenn er mal nicht auch da lag, wenn er tagsüber zum Beispiel einfach auf dem Sofa geschlafen hatte. Dann brauchte er oft lang, um sich zu beruhigen, denn auch, wenn Darian es sich sonst nicht anmerken lassen wollte, er hatte noch immer Angst, um das Kind, allein zu sein, oder andere Dinge, Ängste, die wieder schlimmer geworden waren, nachdem man ihn erneut gefoltert hatte und sei es auch noch so kurz. Viktor wunderte sich oft über sich selbst, woher er die Geduld nahm, dann mit Darian umzugehen. Er tat es einfach, ließ den Jüngeren dann nicht allein, auch, wenn der das verlangte. Er wusste, Ri sagte es oft nur, weil er dachte, dem Anderen lästig zu sein und dummerweise schienen die Schwangerschaftshormone diese Gefühle noch zu verstärken. Gestern hatte sein Geliebter allen Ernstes gefragt, ob er keinen Sex mehr wolle, weil Ri zu dick sei, der Junge, der immer noch sehr schlank war. Zu schlank dafür, dass er bald im dritten Monat sein würde. Ihn zu überzeugen, dass dem nicht so war, war alles Andere als leicht gewesen. „Heißt das, mein Sexverbot ist aufgehoben?“, fragte Darian sofort lauernd, während er den einfachen, leichten Pullover überzog. Schlagartig wurde Poppy feuerrot, doch sie nickte. „Ja,“ gab sie zurück. „Solang du dich nicht selbst überlastest." Darian antwortete noch nicht mal mehr, er packte nur Viktor und zog ihn mit sich, er wollte Sex, jetzt auf der Stelle! Und er würde ihn bekommen! Was er auch tat, in der Sekunde, wo sie in ihr Quartier zurückkamen. Und das mehrfach, er brauchte es, wie eine Bestätigung, dass Viktor ihn immer noch wollte, trotz all der Probleme mit ihm, die er anzog, ob er nun wollte oder nicht. Er, sein inneres Wesen, er musste wissen, dass der Andere ihn nicht einfach so verlassen würde, er brauchte diesen Sex mehr als er es sich selbst bewusst gewesen war und auch seinen weniger gute Laune fiel langsam wieder von ihm ab. Viktor lächelte etwas, strich sanft über Darians Haare. Er wusste nicht, wie oft sie es getan hatten, vier, fünf Mal sicherlich. Er leugnete nicht, dass es gut gewesen war, im Gegenteil, es hatte auch bei ihm Frust abgebaut, doch er wunderte sich, dass der Junge es so oft gebraucht und gewollt hatte. Immer wieder hatte er angefangen, hatte sich nicht sagen lassen, dass eine kleine Pause nicht schlecht wäre, dass er ja kaum wegrennen würde. Aber er hatte sich nichts sagen lassen. Nun lag Darian neben ihm, nur noch mit halb geöffneten Augen, aber mit einem Lächeln im Gesicht. Er schien ruhiger, als die gesamte letzte Woche. Er schien es wirklich gebraucht zu haben. Nun, das konnte im Grunde durchaus der Fall sein. Ein submissiver Veela, der Angst hatte, seinen Gefährten aus irgendeinem Grund verlieren zu können, brauchte Sex zur Bestätigung. Nur – warum hatte Ri dauernd Angst vor so etwas? Er wollte den Jüngeren nicht verlassen, ganz sicher nicht, er liebte seinen Gefährten, auch, wenn es manchmal schwer zu sein schien. Aber da kam wohl wieder Darians Geschichte mit ins Spiel, seine Vergangenheit, die es ihm selbst jetzt noch praktisch unmöglich machte, zu glauben, dass Jemand ihn einfach so lieben konnte, ohne Hintergedanken oder sonst was. Er schien dauernd das Gefühl zu haben, etwas für all die Dinge tun zu müssen, die er für Ri tat und sei es nur, dass er seinen Gefährten nach einem Alptraum einfach in die Arme schloss. Aber er hatte sich fest vorgenommen, dass sich das zu ändern hatte, in den nächsten Wochen und Monaten. Er wusste, wenn er es seinem Geliebten lang genug und oft genug sagen würde, würde Darian es zu glauben beginnen, glauben, wie sehr er ihn liebte. „Viktor...“, murmelte Darian, er fühlte sich gut, ausgeglichen und er wusste, der Sex hatte dem Kind nicht geschadet, er konnte es sogar fühlen. Außerdem war sein Geliebter jedes Mal vorsichtig gewesen, als habe er Angst, ausgerechnet er könne zerbrechen. „Hm?“, fragte Viktor, küsste seinen Gefährten, der nun langsam wieder zu sich kam. Er lächelte zusichernd. „Was gibt es?“ „Danke...“ „Wofür?“, fragte der Ältere, nun ehrlich verwirrt. „Ich... dafür, dass du so viel Geduld mit mir hattest,“ erklärter Darian. „Die letzten Tage, ich war furchtbar und davor auch, ihr... wolltet mir nur helfen und ich bin doch allein durch die Gegend gerannt.“ „Du machst keine Arbeit,“ lächelte Viktor. „Es macht mir Spaß, dich zu begleiten und was diesen unglücklichen Zwischenfall angeht – dir war schlecht, ich war nicht da und du wolltest ausnahmsweise Mal was Vernünftiges tun und zu Poppy gehen.“ Darian lächelte etwas, er hatte immer noch nicht verraten, dass ihm letztendlich zu dem Zeitpunkt schon fast dauernd übel gewesen war. Er kuschelte sich an den Älteren. „Ich freu mich schon, in drei Monaten hab ich meinen Abschluss, dann ist das hier endlich vorbei. Dad hat gesagt, dann können wir uns ein Jahr Ruhe gönnen oder so, vielleicht auch etwas mehr oder weniger, wie wir wollen. Dann können wir einen Teil vom Park in eine Menagerie umwandeln. Dad sagt, er hilft uns mit den Erlaubnisschreiben für eine magische Tierzucht und da ich Parsel kann, dürfen wir auch magische Giftschlangen halten! Die sollen besonders viel bringen und ihr Gift ist für viele Tränke wichtig! Sevs Augen haben richtig geleuchtet!“ Viktor lachte leise, strich eine verirrte Strähne aus dem schlanken Gesicht: „Ich denke, ich muss auch nie fürchten, dass es mit dir mal langweilig werden könnte, “ meinte er nur. „Wir müssen ein Kinderzimmer machen,“ dachte Darian weiter nach. „Ein Schönes, mit einer bunten Tapete und einer Wiege...“ „Stimmt,“ nickte Viktor, küsste Darians Bauch. „Unser Baby braucht schließlich ein Zimmer. Darum können wir uns am Wochenende kümmern, du musst für die Endprüfungen lernen.“ „Keine Sorge, den Stoff kann ich.“ Kurz verdunkelte sich Darians Gesicht. „Ich bin so froh, dass ich dann Verteidigung nie wieder machen muss, oder Duellieren. Kein Kämpfen mehr... kein Krieg...“ „Nein, kein Krieg und kein Kämpfen,“ versprach Viktor. „Nur noch, was wir machen wollen. Weißt du eigentlich schon, was dein Bruder vorhat?“ „Er will Minister für Magie werden,“ gab Darian mit gerümpfter Nase zurück. „In die Politik gehen...“ „Es passt zu ihm und er rümpft über unseren Zoo bestimmt auch die Nase,“ lachte Viktor nur. Ja, und dann ging es auf ein Mal ganz schnell, musste Darian feststellen. Zwischen Lernen, Morgenübelkeit, Hormonschüben, Unterricht und Kuschelzeit verging die Zeit so schnell, dass er kaum wusste, wo Selbige geblieben war. Nun stand er vor dem Spiegel und er war kurz vor dem Heulen. Die Robe, die sein Vater vor einem Monat hatte anfertigen lassen, extra für die Abschlussfeier, ging kaum noch zu. Er fühlte sich, wie eine aufgeblähte Ente, verdammt noch mal! Jeden Abend hatte er geschwollene Füße, nicht, dass er sie unter der Kugel noch sehen konnte und er heulte oft, weil er sich für so hässlich hielt, daran änderten auch Viktors Beteuerungen nur wenig, er sah ja, wie man ihn anstarrte und nur zu oft war er froh, nicht allein durch die Gänge laufen zu müssen. „Ri?“, fragte Viktor sanft, er blickte auf seinen Gefährten, dessen Mundwinkel schon wieder gefährlich zuckten. Er stellte sich hinter den Jüngeren. „Was ist los?“ „Ich... bin fett! Ich bekomm die dumme Robe nicht mehr zu, dabei war sie letzten Monat noch viel zu weit!“ „Ri, du bist im sechsten Monat,“ erinnerte Viktor den Anderen geduldig, allein heute schon mindestens das vierte Mal, er legte seine Hand auf dessen geschwollenen Bauch, lächelte etwas, als er die Bewegung unter der Haut fühlte. „Er ist sehr aktiv,“ stellte der ehemalige Sucher fest. „Er merkt, dass du aufgeregt bist.“ Ja, seit einem Monat wussten sie, dass ihr erstes Kind, wie das von Draco, ein Sohn sein würde. Er wusste, Darian wollte auch noch ein Mädchen und er hatte sicher nichts dagegen. Doch das nächste Baby würde Zeit haben, er wollte auf keinen Fall, dass der arme Junge seinen Körper überbelastete mit zu vielen Schwangerschaften. Darian schniefte nur. Er wollte nicht dick sein, dann aber merkte er auch, wie der Kleine sich bewegte. Das machte er in letzter Zeit immer öfter und stärker. Vorzugsweise auf seiner armen, gequälten Blase, was dazu führte, dass er auch noch dauernd aufs Klo rennen musste. Noch so eine Angst. Bei dem Proben hatte er immer wieder aufs Klo rennen müssen und er hoffte, dass ihm das dieses Mal erspart bleiben würde, aber er bezweifelte es. „Und ich werd mich wieder blamieren!“ „Wie denn das?“, fragte Viktor ruhig. „Du hast deine Prüfungen bestanden und das noch nicht mal mit so schlechten Noten. Wie solltest du dich also blamieren?“ „Ich... ich muss doch sicher wieder mittendrin aufs Klo rennen! Und... sie haben mich schon bei den Proben immer so dumm angesehen!“ Ja, das stimmte, da musste Viktor seinem Geliebten Recht geben. Viele sahen Darian an, wie ein Alien, nur weil er schwanger war. Bei Mädchen sagte ja niemand was, aber dass ein Junge sich dazu herab ließ, ein Kind auszutragen, das fanden viele unter jeglicher Würde, Jungen wie Mädchen, Veela hin oder her. Noch ein Grund, warum er Darian keinen Schritt allein machen ließ und sollten weder Remus noch er da sein, bat er meist die Zwillinge, die zusammen mit Draco ohnehin auf einem fürchterlichen Rachefeldzug gegen die waren, die Ri so fertig machten. Und um ehrlich zu sein, er machte auch den ein oder Anderen fertig, da kannte er nichts. Nun ja, zumindest war es Ri erspart, in dem Prozess gegen Dumbledore auszusagen, der immer höhere Wellen schlug. Der Drecksack hatte so viel auf dem Kerbholz, dass, so bös es klang, ein weiteres zerstörtes Leben mehr oder weniger am Urteil nichts mehr ändern würde, ein Urteil, dass ohnehin schon feststand. Jedes Mal wenn der Irre auf einem offenen Eselskarren zum Prozess gebracht wurde, wurde er mit den ekligsten Dingen beworfen, mit fauligen Eiern, rohen Tomaten, matschigen Früchten, Juckpulver. Und es tat dem Alten so was von gar nicht gut! Das Beste war, wenn er dann da oben zu brüllen begann, dass er jeden der ihn bewarf, umbringen würde. Niemand nahm ihn mehr für voll oder seine Bedrohungen ernst. Man sah nur seinen eklig verklebten Bart und die irre glänzenden Augen. Er würde kein Leben mehr ruinieren und kein Haus mehr ausrotten. Wenigstens das. Und das Beste war, dass er es von Darian fern halten konnte, da der es auch nicht wirklich wissen wollte. Darian wollte dieses Kapitel seines Lebens abschließen, dann auch, wenn er es nie wirklich sagte, Hogwarts war für ihn ein Gefängnis gewesen, das sich kaum von dem bei seinen Verwandten unterschieden hatte. Und das Darian mehr als froh war, dass sie das Gebäude heute für immer verlassen konnten. Vielleicht würde Darian irgendwann anders denken, nein, sicher sogar, er sah ja, wie das Gebäude unter seinem Vater aufblühte und er wusste, seine Kinder würden hier zur Schule gehen, aber für seinen Mann waren hier einfach zu viele Erinnerungen die ihn noch quälten. Der Tod seiner Freunde, die Quälereien, die er durchgemacht hatte, die vielen Angriffe, die er hier erlitten hatte. Er verstand, dass Ri einfach nur noch weg wollte. Und ihre Sachen waren alle schon gepackt. Dobby und zwei Schulelfen hatten es geregelt. Gleich, wenn Darian sein Zeugnis bekommen würde und wenn das Essen vorbei war, würden sie nach Malfoy Manor gehen. Draco wollte erst am nächsten Tag nachkommen, Luna und er würden noch die Feier mitmachen, aber dann war es das gewesen. Allerdings hatte Draco dann auch vor, mit Luna zu deren Familie zu gehen, für eine Weile, bis kurz vor der Geburt. Auch, um die und ihre Tante kennen zu lernen. Sicher würde es auch in der Zeit viele Besuche und gemeinsame Sonntagsessen geben. Seine Eltern hatten ihn um etwas Ähnliches gebeten, aber er hatte abgelehnt. Er hatte ihnen gesagt, dass sie hierher kommen konnten. Auch für eine längere Zeit, denn er hatte von Lucius erfahren, dass der ihnen einen ganzen Flügel für sie allein hatte richten lassen, mit allem, was dazu gehörte. Sogar mit einer eigenen Küche, einer großen Wohnung und andere Räume, die sie nutzen konnten, wie sie wollten. Außerdem hatte ihr eigener Flügel einen direkten Zugang zu dem Teil des Anwesens, der ihnen ab jetzt für ihre Tiere zur Verfügung stehen würde. Lucius hatte gesagt, dass sie sofort zu den Koppeln und Ställen sehen sollten, sowie zu dem Terrarienhaus, wie er es genannt hatte. Es war offensichtlich, dass sein Abschlussgeschenk an seinen Sohn einige Tiere waren. Blieb nur, herauszufinden, was es für welche sein würden. „Ich mag nicht mehr schwanger sein, ich will unser Baby endlich im Arm haben!“ „Es dauert nicht mehr lang,“ lächelte Viktor. „Drei Monate, dann ist er da. Und dann wird er uns lang genug ärgern und wart mal ein, zwei Jahre, dann sind wir mit Sicherheit nur noch am Rennen, hinter ihm her.“ Das endlich brachte den erwünschten Erfolg. Der Jüngere lächelte. Zum Glück. „Und jetzt komm.“ Darian warf einen letzten Blick in den Spiegel, seufzte dann. Seine Wampe ließ sich einfach nicht mehr wie vor kurzem unter seiner Robe verbergen. Zu schön wäre es ja auch gewesen. Er war nur froh, dass bei der Zeremonie nur sein eigener Jahrgang anwesend war, statt die gesamte Schule. Na ja, natürlich die gesamte Belegschaft, der Minister und ein paar andere hohe Tiere würden da sein, aber mehr zum Glück nicht. Er watschelte, anders mochte er seinen Gang kaum mehr nennen, in Viktors Begleitung, in die zweite Halle, die nur halb so groß war, wie die, in der sie immer aßen. Es waren um die hundert Stühle aufgestellt, mehr hatten dieses Jahr nicht bestanden, es waren Einige durchgefallen, wie immer, wie gesagt, das siebte Jahr war freiwillig und für viele Jobs nicht unbedingt erforderlich. Als er eintrat, zusammen mit einem Zug anderer Absolventen, sah er auch die Politiker und seinen Vater, der natürlich auch da war. „Ri?“, fragte Draco, als er sich neben seinen Bruder setzte, in seiner Hand die seiner schwangeren Frau. „Alles in Ordnung?“ Darian nickte nur, sah frustriert zu den Gästestühlen, wo auch die Eltern saßen. Und eben Viktor. Er wollte zu dem Anderen, egal, wie dumm das schien. Er hörte den dummen Reden kaum zu, es sollte nur endlich vorbei sein! Na ja, am Ende ging es doch, gerade, als er dachte, dass er wirklich, wirklich langsam aufs Klo musste, und er war schon ein Mal, unter den erbosten Blicken aller Beteiligter, gegangen, wurden die Namen aufgerufen, man bekam die dummen Dokumente und durfte dann unter Applaus wieder auf seinen Platz. Draco bekam sein Dokument sogar von Fudge überreicht, der ihm anbot, dass er, als einer der Besten des Jahrganges, ein politisches Praktikum angeboten hatte, was der auch im Herbst antreten würde. Anschließend fiel zum Glück sein Name, er hopste regelrecht vor, ließ seinen Vater kaum ausreden, schnappte sich das Papier und flüchtete, ein weiteres Mal zurück auf das Klo. Dumme Schwangerschaft! Als er sich erleichtert hatte und seine Hände wusch, sah Darian in den Spiegel, das Pergament lag, noch immer mit der roten Schleife drum herum, am Rande des Spülsteines. Das Ding war ihm so egal, wie sonst was und sicher würde er nicht zurück gehen, bei seinem Dad würde er sich entschuldigen, das stand für ihn fest. Er wollte nicht zurück, dann würde man ihn noch dümmer ansehen, als nach seinem ersten Ausflug! Aber er hatte doch so dringend gemusst! „Ich gehe davon aus, unser Sohn macht seine ersten Streckübungen mal wieder auf deiner Blase?“, fragte Viktor nach einer Weile, er stand schon seit einiger Zeit da, er war Darian sofort gefolgt, als der ein weiteres Mal eine spektakuläre Flucht hingelegt hatte. „Du willst nicht wieder rein für den Rest der Ansprachen?“, nicht dass er es seinem Geliebten verdenken konnte, er war schon das erste Mal so böse angesehen worden, dabei war sein Zustand mehr als deutlich und bei anderen Schwangeren würde ja auch nichts gesagt, weder war Darian noch Luna der oder die Erste, die hier in anderen Umständen saßen, aber Ri war der Einzige, den man so behandelt hatte. „Nein;“ bestätigte Darian. „Ich will da nicht wieder rein! Hast du sie gesehen? Sie haben mich angesehen, als wär ich der Teufel! Ich kann da doch nix dafür! Er tanzt nun mal auf meiner Blase!“ „Komm her,“ sprach Viktor nur. „Und nimm dein Zeugnis mit,“ fügte er an, als er sah, dass Ri es allen Ernstes liegen lassen wollte. Dann schloss er seinen Geliebten in den Arm. „Dann gehen wir und du musst auch nicht mehr hierher zurück. Es ist vorbei.“ „Ja,“ lächelte er. „Es ist endlich vorbei.“ Nur zu gern ließ er sich aus der Schule führen und es war, als könne er endlich aufatmen. Das hier waren keine kurzen Ferien, nach denen ihm die Rückkehr hierher drohte oder sonst was. Es war vorbei. Sie liefen bis zum großen Tor, dann aktivierte Viktor den Portschlüssel, der sie direkt in ihr neues Schlafzimmer brachte. „Wir sind da,“ lächelte er dann. „Komm, gehen wir und sehen uns die Gehege an und in den nächsten Tagen können wir dann mal sehen, was wir uns anschaffen wollen.“ Das endlich war etwas, das er wirklich machen wollte. Hastig riss Darian die dumme Robe von sich und nickte eifrig. Noch bevor sein Gefährte überhaupt reagieren konnte, war Darian in einer Geschwindigkeit abgerauscht, die niemand ihm zugetraut hätte, am wenigsten er selbst. Da! Die Ställe! Viktor hatte ihm davon erzählt, doch er sah sie zum ersten Mal. Rasch lief er den Weg entlang, vorbei an einem noch leeren Freigehege, doch dann, auf ein Mal, stockte er. Das konnte doch gar nicht sein! Da, auf einer Koppel, standen Einhörner, vier Stück und alle waren noch sehr jung, Keines davon ausgewachsen. Und sie waren allein, ohne Eltern. Ohne auch nur nachzudenken, dass das eventuell hätte gefährlich sein können, trat er in das Gatter, hielt den Tieren seine leeren Hände hin – und schwups – wurde er überrannt. Von vier neugierigen Fohlen, die ihn ohne Angst beschnüffelten und anstupsten, ihn zu untersuchen schienen und mehr als einmal nahmen sie seinen Bauch in Augenschein, aber sie waren immer vorsichtig damit. Viktor war dem Jüngeren regelrecht hinterher gespurtet, verwundert, woher er auf ein Mal diese Energie hatte, doch dann war ihm fast das Herz stehen geblieben, als Ri, ohne jede Vorsichtsmaßnahme, in eine der bewohnten Koppeln rannte, in der er vier Fohlen sah und alle von ihnen mit Hörnern. Doch dann beruhigte er sich, denn die Tiere taten ihm nichts, im Gegenteil, Darian lachte, er fühlte sich wohl. Also stellte er sich einfach an das Gatter und sah zu. Erst eine ganze Weile später meldete er sich. „Ri, wollen wir nicht weiter sehen?“ Überrascht sah Darian auf, lächelte den Anderen an, wurde aber dann ernst: „Wo sind ihre Eltern, Viktor?“, fragte er. „Sie sind noch ganz klein!“ „Frag doch die Elfen, Lucius hat dir eine kleine Armee von ihnen angeschafft, die dir das Putzen abnehmen sollen.“ Darian nickte, rief eine der Elfen, die ihm sofort erklärte, dass das hier beschlagnahmte Tiere waren, die man Schmugglern abgenommen hatten, die vermutlich die Eltern, aufgrund der Einzelteile der Tiere getötet hätten, und die kleine Kreatur schien mehr als erstaunt, dass sein neuer Master sofort Anschluss an die sonst so scheuen Jungtiere gefunden hatte. „Kommst du, Ri?“, fragte Viktor schließlich. Erst nach einer weiteren Kuscheleinheit rappelte Darian sich auf, er war sich ziemlich sicher, dass er dabei aussah, wie ein Käfer, der auf dem Rücken gelandet war. „Meinst du, Dad hat noch mehr Tiere schon hierher gebracht?!“, fragte er aufgeregt. „Ich fürchte es, “ lachte Viktor, sie liefen durch den Rest des Zoos, denn anders konnte man das hier nicht mehr nennen. Da waren Wesen aus deren Wolle man die Tarnmäntel weben konnte, so die selbige freiwillig gaben, einige sehr seltene, magische, kleine Pandas, die aussahen, wie normale rote Pandas, in Wirklichkeit aber hatten sie besondere Kräfte, ihre Krallen wurden für mehrere Tränke gebraucht und natürlich war da dieses riesige Terrarium, in dem jetzt schon mehrere Schlangen und zu Viktors Entsetzen sogar ein Basilisk hausten, die aber begeistert waren, als Darian mit ihnen sprach und die hoch und heilig versprachen, nicht zu beißen und ihr Gift abzugeben, um zu helfen. Ja, das hier war für Darian ein Paradies und er wusste, hier würde er glücklich werden. Strahlend wandte er sich zu Viktor um, der ihm zulächelte, während er langsam eine Schlange streichelte, die sich um seinen Hals gelegt hatte. EPILOG 11 Jahre später „Dad! Dad, guck mal! Da ist der Hogwartsexpress!”, strahlte der kleine Junge mit den platinblonden Haaren und den leuchtend grauen Augen, neben ihm stand sein nur eine Woche jüngerer Cousin, sie wurden oft für Zwillinge gehalten und sie waren ein Alptraum, wenn sie zusammen waren, denn mit den Zwillingen, also mit den Weasleys als Paten, konnte es ja nicht anders sein. Wobei bei Aidan, bei Darians Sohn, auch Remus Pate war. „Ja, der Hogwartsexpress,“ lächelte Darian etwas traurig. Er wollte seinen Sohn nicht gehen lassen, denn er würde ihn erst Weihnachten wieder sehen, aber er wusste, es musste sein und es war nicht so, als würde ihnen etwas wiederfahren können. Nicht mehr. Weder Aidan noch Jaden, Dracos Kind. Immerhin war ihr Großvater Direktor, immer noch. Irgendwie hatte sein Vater den Absprung verpasst. Er leitete die Schule seit damals und inzwischen hatte Hogwarts wieder in ganz Europa einen guten Ruf. Das gesamte Schloss war grundsaniert und wurde nicht länger nur noch von der Magie der Hauselfen zusammen gehalten. Der so gefährliche dritte Stock war nun harmlos und auch der verbotene Wald war keine Bedrohung mehr für das eigene Leben. Viele der Tiere dort lebten schließlich inzwischen, sehr zum Frust von Lucius, auf seinem Grundstück, inklusive der Tarantulaspinnen. Darian war inzwischen sogar wieder mal in der Schule gewesen, um sich anzusehen, was sich verändert hatte. Es war schön dort und sein Sohn würde sicher sein. Er durfte sich nicht von der Angst beherrschen lassen, die er manchmal immer noch spürte, Aidan würde sicher sein, denn neben seinem Dad war da auch noch Severus und Remus nicht zu vergessen, Aidan würde nicht allein und verlassen sein, wie er, er hatte auch seinen kleinen Cousin und viele Andere, er hatte schon Freunde, die oft bei ihnen waren, um die Tiere anzusehen. „Ri, es wird ihm nichts passieren, glaubst du im Ernst, dein Vater lässt das zu?“, fragte Viktor sanft. „Es sind neue Zeiten angebrochen.“ Das stimmte allerdings. Muggelhaushalte, in die ein magisches Kind geboren wurde, wurden streng überwacht, der Phönixorden war vollständig zerschlagen, die, die wie der Alte gedacht und gehandelt hatten, in Askaban und Dumbledore – nun, um dessen Schicksal hatte ihn sicher niemand beneidet. Er war lebendig verbrannt worden, nachdem er, zur allgemeinen Verspottung, drei Tage mitten auf der Winkelgasse ausgestellt worden war, mit einem Sack statt dieser grausigen Roben und alle hatten ihn beworfen. Nur Ri nicht. Der Jüngere hatte, als man den Alten zur Winkelgasse gebracht hatte, ihr erstes Kind entbunden. Er war auch nicht bei der anschließenden Verbrennung gewesen, nun, er, Viktor, selbst auch nicht. Sie hatten sich zu sehr über ihren gesunden Jungen gefreut. Ja, Aidans Geburt hatte Ri geholfen, da war der Ältere sich absolut sicher. „Ich weiß,“ seufzte Darian nur, er umarmte seinen Sohn, der von dieser Art Liebesbekundung generell nicht viel hielt und in der Öffentlichkeit gleich noch viel weniger, ein letztes Mal, bevor der, mit Jaden im Schlepptau, im Zug verschwand. „Es.. ist nur so schwer, ihn gehen zu lassen.“ Viktor lächelte, küsste seinen Mann. „Es ist immer schwer,“ erinnerte er. „Selbst euer Vater hat Draco damals nicht gehen lassen wollen.“ „Bald... sind sie alle in der Schule...“ Das brachte Viktor zum Grinsen, er sah zu Theo, ihrem zweiten Kind, der vor wenigen Tagen sieben Jahre alt geworden war und der mit Laia, seiner fünfjährigen Schwester bei Draco stand, um weitere Süßigkeiten zu erbetteln, wohl wissend, dass er bei seinen Eltern auf Granit beißen würde. „Nun, das könnte dauern, bis das Haus leer wird und wir wieder unsere Ruhe haben,“ er legte seine Hand auf Darians Bauch, er wusste erst seit zwei Tagen, dass ein weiteres Kind auf dem Weg war, Darian war im zweiten Monat. „Und wie ich dich kenne, werden wir doch noch ein paar Kinder bekommen.“ Darian wurde feuerrot. Er hatte die Verhütungstränke seines Patenonkels genommen, aber irgendwie schienen die nicht wirklich gereicht zu haben. Außerdem – er liebte jedes seiner Kinder und er hatte sich doch immer so sehr eine große Familie gewünscht. Warum also nicht? Selbst ohne all sein Vermögen hätte er es sich leisten können, denn er verdiente dank der Tiere, ein Vermögen. Er liebte Jedes von ihnen und Jedes mochte ihn, sie gaben ihm Fell, Krallen, Zähne, die Ausfielen, ihre Gifte und andere Dinge. Aus den vier verlassenen Einhornbabys waren inzwischen drei ganze Herden geworden. „Willst... du etwa keine Kinder mehr?“, fragte er dann leise. Viktor lachte nur. „Ich glaub, ich würde es schrecklich finden, wenn keine mehr durchs Haus laufen würden,“ gab er zu. Auch er war mit vielen der Tiere, die sie versorgten vertraut und einer der Pandas folgte ihm wie ein Äffchen überall hin. Er wusste, er hatte damals die richtige Entscheidung getroffen, als er aufgehört hatte, Quiddich zu spielen. Sie sahen beide zu, wie der Zug abfuhr, erst dann wandte Darian sich um. „Laia, Theo, kommt her!“ Beide Kinder wandten sich um, lachten und rannten auf sie zu, Theo bremste rechtzeitig, um sich einfach nur neben seine Eltern zu stellen, doch seine kleine Tochter warf sich sofort in seine Arme, ließ sich hoch nehmen und giggelte begeistert. „Ri!“ rief Draco amüsiert. Er war inzwischen ein hochangesehener Politiker mit einem Sitz im Wizgamont. „Ich hab gehört, du versuchst, den Weasleys Konkurrenz zu machen!?“, er trat zu seinem Bruder, an seiner Hand sein eigener, zweiter, gerade drei Jahre alter Sohn, den er schließlich auch hochhob. „Und? Mehr Malfoys braucht die Welt, das hast du doch selbst mal gebrüllt, Brüderlein,“ gab Darian sofort trocken zurück. Schon gut, schon gut,“ grinste Draco, hob seine freie Hand. „Ich sag ja gar nix mehr. Aber ich muss los, Luna häutet mich, wenn ich nicht gleich wieder zu Haus bin, wir müssen nachher noch los und ich wette, auf dich warten lauter sabbernde, freche, unerträgliche Viecher!“ Darian lächelte und nickte. „Ja,“ stimmte er simpel zu. „Das stimmt. Wir sehen uns dann wohl heut Abend.“ „Stimmt,“ nickte Draco, grinste etwas uns verließ das Gleis. „Also, gehen wir,“ lächelte Darian. „Heut soll eine grüne Mamba und eine weiße, magische Kobra kommen.“ Viktor lächelte und nickte, auch sie verließen das Gleis, dann den Bahnhof, aktivierten dann den Portschlüssel. Ja, die letzten elf Jahre waren gut gewesen, sie alle waren wirklich glücklich geworden und Ri hatte sich endlich von seiner Vergangenheit erholt. Das war das Allerwichtgste. Und er wusste, solang sie eine Familie waren, konnte ihnen nichts geschehen und niemand konnte sie besiegen. Sie waren eine Familie. OWARI Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)