Black Crow von Hinatara (Akatsuki Tribute) ================================================================================ Prolog: Das 'Monster' --------------------- „Das Monster ist im Osten aufgetaucht.“ „Was? Wirklich?“ „Ja, ist erst einige Tage her. Zwei Kopfgeldjäger sind getötet worden.“ „Bah!“ Energisch ließ der bärtige Mann, der dem Gespräch der zwei jungen Frauen gelauscht hatte, seinen Becher auf den Holztisch knallen. „Wenn die so dumm sind und sich dem Monster nähern, kann man auch nichts machen.“ „Aber irgendjemand muss es doch stoppen können!“, meinte die ältere der beiden Frauen, die lange braune Haare hatte, die fast den Boden berührten. Ihre Freundin, die kurzen, rötlichen Haare mit Spangen zurückgesteckt und in einen bunt bestickten Kimono gehüllt, sah den Mann ängstlich an. „So etwas kann man nicht stoppen.“ „Dann würde es uns alle töten.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften ihres dunklen Kleides, welches bezeugte, dass sie hier arbeitete. Der geräumige Raum war eine kleine Bar, aber auch Lebensmittel wurden angeboten. Die Bewohner des Dorfes trafen sich gerne hier, um den neusten Nachrichten und Gerüchten zu lauschen, oder einfach nur um in Gesellschaft zu sein. „Es wird schon noch früh genug eingehen. Niemand wird dem Monster freiwillig helfen.“ Ruhig trank der Mann seinen Becher aus. „Die Wüste hat schon einige umgebracht. Ist ja nicht so, als sei dieses Monster unsterblich.“ „Unsere einzige Hoffnung ist der Wüstenwind?“, mischte sich der Mann hinter der Theke ein. „Das sind ja Aussichten…“ „Wir sollten unsere Kinder nicht mehr so weit weg zum Spielen lassen…“, beschloss die stille Freundin. „Wir sollten insgesamt im Dorf bleiben.“ Die Glocke über der Tür klingelte, als selbige geöffnet wurde. Zwei Männer betraten den Raum, beide in schwarze Mäntel gehüllt, auf denen sich rote Wolken abhoben. Der Größere von beiden ging voraus. Er hatte eine seltsame blaue Gesichtsfarbe, seine Augen waren klein und gelb, stachen aus seinen markanten Gesichtszügen heraus und hinter ihnen hatte er etwas, das an Kiemen erinnerte. Seine Wangenknochen sahen aus, als könnte man sich daran schneiden, seine dunkelblauen Haare standen kerzengerade auf, umrundet von dem schwarzen Stirnband. Vorne am Stirnband war eine Metallplatte angebracht, die das zerkratze Zeichen des Ninjadorfes Kirigakure, dem Dorf unter dem Nebel, spiegelte. Auf dem Rücken des Mannes war ein riesiges Schwert geschnallt, eingewickelt in weiße Bänder. Den schlanken Griff des Schwertes zierte ein kleiner Totenkopf. Der Kleinere hatte schwarze Haare, zu einem unordentlichen Zopf gebunden. Sein Stirnband zierte das Zeichen des Dorfes unter den Blättern, Konohagakure, ebenfalls zerkratzt. Er schaute nicht einmal auf, als er den Raum betrat. Die beiden Frauen jedoch sahen neugierig zu seinem hübschen Gesicht, das jedoch von Sorge oder vielleicht auch Stress getrübt zu sein schien. „Drei Wasserflaschen!“, meinte der Erste und warf etwas Geld über den Tresen. „Sind Sie auf der Durchreise?“, wollte der Bärtige wissen. „Sie wollen doch nicht etwa durch die Wüste!“ „Doch, genau da entlang“, grinste der Blauhäutige und zeigte eine Reihe scharfer Zähne. „Passen Sie bloß auf sich auf!“, warnte die junge Frau. „Dort soll das Monster unterwegs sein, das mit einer Berührung töten kann.“ „Es hat die Gestalt eines Mädchens“, fuhr die Ältere fort. „Schwarze, lange Haare, goldgelbe Augen und bekleidet in einem grauem Mantel, ähnlich den Euren.“ „Seien Sie auf der Hut!“ „Das sind wir“, lächelte der Mann und nahm das Bestellte entgegen. „Vielen Dank für die Warnung.“ Zusammen mit seinem Begleiter verließ er den Raum wieder. „Seine letzen Worte haben fast ironisch geklungen“, stellte der Bärtige fest. Die junge Frau stieß ihre Freundin an und murmelte: „Was meinst du, wohin sie unterwegs sind? Den Weg durch die Wüste wagt man doch nicht einfach so…“ „Vielleicht wollen sie in eines der Dörfer an der Grenze.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Oder sie wollen Kaze-no-kuni verlassen und sind unterwegs nach Amegakure.“ „Stimmt, das Dorf hinter dem Regen liegt auch in der Richtung…“ „Beten wir für ihre Sicherheit.“ Die anderen nickten stumm. ******************************************* „Schon das dritte Dorf, das uns vor diesem Monster warnt.“ Er öffnete eine der Wasserflaschen. „Was hältst du von diesen Gerüchten, Itachi-san?“ „Du solltest nicht jetzt schon alles Wasser trinken, Kisame“, meinte Itachi, ohne seinen Schritt zu stoppen oder sich nach seinem Begleiter umzusehen, der brummend die Flasche wieder schloss und mit den anderen an seinen Rücken zu seinem riesigen Schwer schnallte. „Wir sind seit Tagen unterwegs in dieser Hitze. Es ist, als würde man gekocht. Ich weiß sowieso nicht, wie wir es mit so wenig Wasser durch die Wüste schaffen sollen. Es ist noch ein ganz schönes Stück.“ Itachi antwortete ihm nicht. „Ja, schon verstanden. An deinen Planungskünsten sollte man nicht zweifeln. Wird wohl reichen.“ Kisame seufzte, kreuzte die Arme hinter den Kopf und schloss wieder zu Itachi auf, der gerade die letzten Häuser des kleinen Dorfes hinter sich ließ. Der Sand begrüßte sie trocken. Kisame kickte ihn vor sich her und schloss die Augen, als der Wind ihnen die Hitze ins Gesicht trieb. Als er sich umsah, war das Dorf schon im Hitzegeflimmer verschwunden. In weiter Ferne bäumte sich eine riesige Felswand auf. „Hier ist nichts“, murmelte Kisame. „Dort ist nichts. Hier ist nirgendwo etwas. Es ist verdammt heiß und ich hab Sand im Schuh. Es gibt wirklich nichts, was ich an der Wüste mag.“ Itachi schwieg. „Hey, Itachi-san. Sag, glaubst du an diese Gerüchte, die über dieses Monster?“ Kurz wartete Kisame auf eine Antwort, als er keine bekam, redete er weiter. „Durch eine Berührung töten… ob dazu überhaupt jemand fähig wäre? Müsste ein genial ausgebildeter Ninja sein. Oder doch ein Monster.“ „Selbst, wenn es stimmt, wäre ein wahres Monster unwahrscheinlich.“ „Hey, was meinst du. Kann ich es töten, wenn wir es treffen? Ich hatte schon lange keinen guten Kampf mehr.“ „Wenn die Gerüchte stimmen, wärst du bei der ersten Berührung tot“, beschwichtigte Itachi. „Selbst wenn – solange ich Samehada benutze, wird dieses ‚Monster’ mich nicht mal antippen können“, lachte Kisame zuversichtlich und tätschelte sein Schwert. „So ein Monster würde sich doch sicher gut als Trophäe machen, was denkst du, Itachi-san? Hm?“ Er schien zu seufzen und Kisame lachte laut, bis der Sand ihm wieder ins Gesicht flog und er sich knurrend den Kragen seines Mantels hochschlug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)