Black Crow von Hinatara (Akatsuki Tribute) ================================================================================ Kapitel 5: Promise of a lifetime -------------------------------- Erschöpft hielt Haruka ihren Kopf unter das Wasser. Es tat gut, zwar war es nicht besonders warm, aber Abkühlung schadete nach einigen weiteren Trainingseinheiten auch nicht… Irgendwo…vermisste sie den Regen in ihrer Heimat schon… Sie schüttelte ihren Kopf, bis das gröbste Wasser nieder gerieselt war, und watete ans Ufer. Die Kleidung würde schon wieder trocken werden… „Haruka!“ Deidara wedelte mit der Hand und rannte schließlich zu ihr, unbeachtend, dass er direkt durchs Wasser lief. „Schau mal! Ich hab’s endlich geschafft, es zu perfektionieren!“ Er blieb außer Atem vor ihr stehen, hielt eine Hand mit einer Tonfigur hoch, die aussah wie ein Fisch. „Jetzt kann ich auch unter Wasser meine Kunst verbreiten“, grinste er. „Hast du es denn schon ausprobiert?“, fragte Haruka. „Nein, ich wollte warten, bis du auch da bist.“ Sobald er in das Wasser geworfen wurde, schwamm der Fisch wie quicklebendig umher. Deidara lächelte neckend, als er in Harukas Nähe schwamm, und schlug die Hände zusammen. „Katsu!“ Die Explosion des Fisches tauchte Haruka in einen Schwall des aufspritzenden Wassers – Deidara hatte so gut gezielt, dass er selbst dabei keinen Tropfen abbekam. Ihre Stirn legte sich in Falten. „…Deidara…!“ Er lächelte unschuldig. „…Deidara……“ Sie griff ins Wasser und warf zwei Hand voll in seine Richtung, dass auch er nicht davor verschont blieb, dass seine Kleidung nass wurde. „Hey!“ Deidara wehrte sich lachend, aber Haruka bekam ihn zu packen und tunkte ihn ganz ins Wasser. „Das hast du davon!“ Er strich sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht und zog sie dann mit sich runter. „Was hab ich davon, un?“ „Idiot“, grinste Haruka und watete zurück ins Gras, um hoffentlich bald zu trocknen... „Trainierst du heute nicht mit Itachi?“, fragte Deidara, der sich neben sie ins Gras gelegt hatte. Haruka hatte sich im Schneidersitz hingesetzt und sah über den Fluss, hinab bis zu den dunklen Baumkronen. „Itachi ist mit Konan im Dorf. Sie sagten, weil wir für die nächsten Tage Lebensmittel brauchen, werden sie wohl länger weg sein…“ „Und Kisame oder Zetsu?“ „Zetsu hab ich vorhin gesehen, aber ich weiß nicht, wohin er verschwunden ist. Und Kisame hat heute Morgen etwas davon gemurmelt, dass er dich irgendwann in dein Zimmer kettet, damit du nicht so früh mit deinem Training beginnen kannst.“ Deidara grinste. „Aber danach hab ich ihn auch nicht mehr gesehen…“ Sie seufzte. „Ich hab etwas mit den Shuriken geübt, bin aber noch nicht wirklich weitergekommen…“ „…un…Wenn du willst, kann ich dir nachher was helfen“, schlug Deidara vor und setzte sich auf. Sie sah ihn an und antwortete nicht. Genau das Gleiche Lächeln… „…Was soll dieser Blick?“, fragte Deidara unsicher. „Oh, Verzeihung…“ Sie wand sich ab. „Du erinnerst mich nur an jemanden….“ „Erinnern? An wen? An deinen früheren Liebhaber?“ Er lachte. „…Nein, ein Freund aus meiner Kindheit.“ Ihre Stimme war melancholischer geworden. „…Was ist mit ihm passiert…?“ „...Vermutlich ist er erwachsen geworden…“ Haruka senkte den Kopf. Deidara wusste nicht, was er sagen sollte. Die Stille gefiel ihm nicht. „…Was hältst du davon, wenn wir was trainieren?“ Harukas Mine hellte auf. „Okay.“ ******************************************************** Es war tiefe Nacht, als sie aufwachte. Ihr tat jeder Muskel weh – die letzten Tage waren immer anstrengender geworden - doch sie verspürte keinen Drang mehr, einzuschlafen. Vielleicht hatte sie die letzten Tage auch einfach zu viel geschlafen… Leise schlich Haruka aus ihrem Zimmer und durch die Flure hinaus. Der sternenklare Himmel begrüßte sie, kalt und dunkel, und doch einladend mit jedem funkelndem Punkt hoch oben. Eine Weile betrachtete Haruka einfach nur die Welt über sich, denn im Reich des Regens waren klare Tage und Nächte rar gewesen. Sie lief weiter bis zu der Wiese, die sie jetzt schon so gut kannte, und setzte sich auf einen der Steine dort. „So friedlich…“ Sie vergrub den Kopf in den Armen. „Ist das ein gutes Zeichen?“ Kein Geräusch war zu hören – es hätte sie auch gewundert, wenn jemand geantwortet hätte. Haurka starrte in das Dunkel, ohne wirklich irgendetwas zu sehen. Ob es genauso enden würde, wie früher? In Blut und Tränen? Das Bild ihres Vaters schwamm ihr vor Augen, das Bild, wie sie ihn so gut gekannt hatte, stets mit einem Lächeln auf den Lippen vom Schiff aus über den See schauend, niemals ungeduldig, niemals laut. Sie erinnerte sich noch gut, wie gerne sie mit ihm fischen gefahren war. „Otousan*, da ist einer entwischt!“ Sie zeigte auf einen der Fische, der hilflos zappelnd aus dem Netz gefallen war und nun am Boden lag. „Moment, das haben wir gleich.“ Er faltete die Hände auf seltsame Weise und berührte den Fisch. Er war sofort still und ihr Vater warf ihn zu den anderen in die Kiste. „…Was hast du da gemacht, Otousan?“, fragte sie neugierig. Er strich ihr über den Kopf und hockte sich zu ihr. Sie ging ihm damals gerade mal bis zur Hüfte, ihr Haar war gerade mal Schulterlang und zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammen gebunden gewesen. „Er leidet jetzt nicht, weißt du“, erklärte er ruhig. „Das ist eine Fähigkeit aus unserem Clan, und wenn man sie anwendet, dann leidet das Tier nicht mehr.“ „Kann Okasan** das auch?“ „Ja, aber sie verwendet das anders.“ Er grinste frech, das Grinsen, das sie so liebte. „Ganz unter uns: das ist wahrscheinlich der einzige Grund, warum sie eine so gute Ärztin geworden ist…“ Haruka war begeistert. „Kannst du mir das beibringen?“, fragte sie sofort. „Du bist noch etwas klein, Haruka…“ „Bitte, Otousan!“ Er schwieg und sah in die wehleidigen Augen. Ganze zehn Sekunden hielt er durch. „Na gut. Aber wehe, du erzählst Okasan etwas, dann bin ich tot…“ Haruka nickte. „Das ist ein Geheimnis.“ „Gut. Und du musst mir etwas versprechen, Haruka…“ „Was denn?“ „Versprich mir, das, was ich dir jetzt beibringe, niemals – wirklich niemals! – bei Menschen anzuwenden.“ „Geht klar!“, lächelte Haruka bereitwillig und ihr Vater wirkte erleichtert. „Dann schau mir gut zu…“ Ein unmögliches Versprechen… Haruka zog die Knie noch näher an den Körper. Verzeih mir, Otousan… „Hier.“ Erschrocken zuckte Haruka zusammen und sah auf. Itachi stand vor ihr und hielt ihr einen Spieß Dango hin. Er selbst hatte auch einen im Mund. Seinen Mantel hatte er abgelegt. Er trug nur eine ähnliche Hose, wie Deidara, mit den gleichen Schuhen und ein schwarzes Oberteil, um das ein weißer, schmaler Gürtel geschlungen war. „…Itachi…“, erwiderte Haruka erstaunt und nahm perplex den Dango entgegen. Itachi ließ sich neben ihr nieder. „Kannst du nicht schlafen?“ Sie nickte. „…Und du?“ „Ich auch nicht...“ Er aß seelenruhig weiter und schließlich tat Haruka es ihm gleich. „Warum bist du so traurig?“, fragte Itachi plötzlich. „Eben gerade sahst du gar nicht gut aus…“ „…Ich … ich habe an meine Eltern gedacht…“ „Ach so.“ Damit schien sich die Sache für ihn erledigt zu haben. Haruka biss sich auf die Lippen. „Was ist mit dir? Wo ist deine Familie? Deidara sagte, ihr seid alle Nuke-Nins, Verbrecher die gesucht werden. Aber ihr müsst doch auch irgendwo Familien haben…“ „Ich hab nahezu meinen ganzen Clan umgebracht.“ Sie starrte Itachis ernstes Gesicht erschrocken an. Aber sie konnte kein Anzeichen finden, dass er sich gerade einen Spaß erlaubte. „Danach bin ich aus meiner Heimat geflohen und habe mich Akatsuki angeschlossen.“ Wie konnte er nur so ruhig bleiben…? Eine Zeit überlegte Haruka, ob sie fragen sollte, schließlich entschied sie sich dafür, da es ihm ja nichts auszumachen schien. „Was meinst du mit ‚nahezu’?“ „Mein kleiner Bruder lebt noch.“ Einer… einer aus einem ganzen Clan… „Denn er wird es sein, der mich umbringt.“ Itachi warf seinen Spieß ins Gras. „Was… aber… aber warum umbringt?“ „Weil ich es so will.“ Itachi lächelte leicht und sah dann stumm auf einen unbestimmten Punkt am Horizont. Weil er es so will… Haruka wand sich wieder ab und starrte ihrerseits gedankenverloren vor sich her… *Otousan = Vater **Okasan = Mutter *********************************************************** „Hast du Haruka gesehen?“ „Lass mich doch erst mal wach werden“, brummte Kisame und streckte sich, während er sein Zimmer verließ. Erst dann sah er Konan direkt an. „Ich bin gerade aufgestanden. Demnach: nein, heute habe ich sie noch nicht gesehen. Warum?“ „Sie ist nicht in ihrem Zimmer.“ „Na, vielleicht trainiert sie schon. Dachte zwar, nur Deidara sei so verrückt, aber man kann sich irren." Aufmerksam betrachtete er ihr besorgtes Gesicht. "Sie wird schon nicht abgehauen sein. Heute haben wir schließlich eine Chakrakontrolle-Trainingseinheit geplant, und die wird sie ja wohl auf keinen Fall verpassen wollen.“ „Das ist nicht lustig, Kisame!“ Er seufzte. „Selbst wenn, wir finden sie schon wieder. Pain reißt uns schon nicht den Kopf ab, wenn sie für ein paar Stunden in einem für sie fremden Land herumgurkt." Konans Augen wurden schmaler. "Schon gut, ich halte die Augen offen. Hey, Itachi-san!“ Er klopfte an die Tür des Zimmers neben seinem. Es kam keine Antwort. „Itachi-san?“ Kisame trat ein und fing plötzlich an heiser zu lachen. „Heh, heute ist der Tag der verschwundenen Personen, schätze ich.“ Konan horchte verwundert auf. „Er ist auch nicht da?“ „Vielleicht fehlen ja auch noch Deidara und Zetsu und es hängt eine Lösegeldforderung am Eingang“, witzelte Kisame. „Für Haru-chan würde ich zahlen. Für Itachi-san vielleicht auch, kommt auf den Preis an…“ „Das ist nicht witzig“, wiederholte Konan und lief aus den Gängen in die große Halle des Verstecks. Kisame folgte ihr wie ein Schatten. „Deidara würden sie nach einem Tag vermutlich freiwillig wieder hergeben“, spann er seine Theorie weiter. „Und Zetsu kriegt sich auch selbst befreit…Ah, verdammt, da fällt mir ein, Deidara kann gar nicht entführt worden sein, den hab ich erst heute morgen wieder üben gehört. Braucht der Junge eigentlich überhaupt Schlaf?“ Sie antwortete nicht, denn sie hatte inzwischen die Halle erreicht, und entdeckte dort besagten Jungen, der auf dem Boden hockte und Onigiri aß. „Deidara, hast du Haruka gesehen?“, fragte Konan verzweifelt. „Hmh!“ Er nickte und kaute weiter. „Verschluck dich und erstick, damit ich wieder ruhig schlafen kann“, bat Kisame und Deidara funkelte ihn an. „Wo?“, fragte Konan unbeirrt. „Sie ist draußen auf der Wiese mit Itachi. Aber sie schläft noch, un.“ „Draußen?“, fragte Kisame ungläubig. „Wieso um Gottes Willen schläft sie draußen?“ „Was weiß ich“, brummte Deidara. „Mich würde eher interessieren, was Itachi bei ihr zu suchen hat….“ „Oh, hast du neben Kunst jetzt etwa auch noch andere Interessen?“, grinste Kisame neckend. Deidara sah ihn bitterböse an, während Konan die beiden alleine ließ, um Haruka zu suchen. Sie fand sie tatsächlich bei Itachi. Er, ruhig auf einen der großen Steine sitzend, sah sie unverändert an. Haruka schlief zusammengerollt wie ein kleiner Hund friedlich einen Meter daneben. Das Wetter war so warm geworden, dass selbst die dünne Decke, die Haruka wohl aus ihrem Zimmer mitgenommen hatte, sie warm halten sollte. Konan seufzte, erleichtert. Es schien alles in Ordnung zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)