Black Crow von Hinatara (Akatsuki Tribute) ================================================================================ Kapitel 8: Die letzten Überlebenden ----------------------------------- „Ich fing mit 12 Jahren an, bei Chiakis Familie, einem Gasthaus, auszuhelfen“, erinnerte Haruka sich. „Es machte sehr viel Spaß. Man hörte immer die neusten Gerüchte, Chiakis Mutter war immer gut gelaunt und die Atmosphäre war immer angenehm. Chiaki träumte davon, irgendwann ein eigenes Gasthaus zu eröffnen, ich träumte davon, in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten, die versuchte, mir alles über die Jutsus des Amayaka-Clans beizubringen. Die Fähigkeiten, sie im Kampf als schnelle und wirksame Waffe einzusetzen, aber auch, sie im Notfall zu medizinischer Untersuchung und Behandlung zu verwenden.“ Sie biss sich auf die Lippen. „Letzteres habe ich nie richtig geschafft. Ich habe das wenige Chakra meines Vaters geerbt, und das reicht für solche anstrengenden Aufgaben nicht. Trotzdem… trotzdem habe ich diese Zeiten geliebt.“ Auch, wenn Itachi Fragen haben sollte, er warf nichts ein, er sah nur aufmerksam zu einem unbestimmten Punkt in der Ferne, vielleicht auch, um ihren Redefluss nicht zu unterbrechen. „Es war ein besonders regnerischer Tag gewesen, als zwei Shinobi aus Amegakure kamen. Sie waren auf Pferden unterwegs, die sehr erschöpft schienen, vermutlich waren sie den ganzen Tag unterwegs gewesen. Das ganze Dorf versammelte sich um sie und sie wollten unseren Dorfvorsteher sprechen. Der eine von ihnen sprach darüber, dass sie eine Neuigkeit zu verkünden hätten, während sein Begleiter nur stumm in die Menge sah. Im Gegensatz zu meinen Eltern merkte ich nicht, dass er nur uns drei anstarrte, und wie automatisch Fingerzeichen formte. Ich weiß noch, dass sich aus den winzigen Regentropfen ein riesiges Schwert formte, dass die Pferde scheuten und Panik ausbrach. Okaa-san war die einzige, die schnell genug reagierte. Sie formte eine Mauer aus Chakra, um uns zu schützen, und das Schwert zerfiel an ihr wieder zu dem Wasser, aus dem es bestand… dann hat auch Oto-san sich wieder bewegt, sie haben sich an einer Hand gefasst, welche sich zusammen zu unserem Kekkei-Genkai-Siegel geformt hatten und die andere auf den Boden gestemmt. Und dann haben sie ihr Chakra über den Boden bis zu dem Ame-Nin geleitet und ihm in einem Zug den Arm gebrochen… Das Jutsu ist unglaublich.“ Haruka lächelte schwach. „Ich würde niemals so etwas zustande bringen…“ Nur kurz sah Itachi zu ihr, dann schweifte sein Blick wieder ab, um sie nicht zu stören. „Der Andere Shinobi, der gesprochen hatte, entschuldigte sich bei Oji-san, dem Dorfvorsteher, nachdem er sich versichert hatte, dass sein Partner nicht in ernster Gefahr war. Er sagte auch, sie wären nicht hier, um Streit anzufangen und dass sein Partner nur überreagiert hätte, weil seine Familie von dem Amayaka-Clan bei dem Putsch getötet wurde… das war… Pains Putsch, schätze ich. Uns wurde zwar erzählt, der Amayaka-Clan hätte versucht, die Macht an sich zu reißen, aber da sie zu Hanzous, der ja früher über Ame-no-kuni geherrscht hat, Vertrauten gehörten, denke ich eher, dass ihr Tod etwas mit Hanzous Tod zu tun hat. Vielleicht haben sie versucht, ihn zu rächen, oder so. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass an diesem Tag für uns feststand, dass der gesamte Amayaka-Clan, uns ausgenommen, vernichtet worden war. Denn außer uns hat ja kein Shinobi des Clans außerhalb Amegakures gelebt.“ Sie hob den Kopf. „Ich meine, ich habe den Clan nie kennen gelernt, es hat mich nie interessiert, was sie taten oder nicht taten. Aber irgendwo… irgendwo fühlt man sich doch mit seinem Clan verbunden, denke ich. Ist es nicht so?“ Itachi nickte schwach. „Ich glaube, Oji-san war genauso erleichtert wie meine Eltern, als uns der Shinobi versicherte, uns nichts zu tun, und mit seinem wütenden Partner das Dorf verließ. Und genauso weiß ich noch, dass es keiner so recht glauben konnte. Oto-san sagte, dass da draußen viele schlimme Dinge passieren. Und auch, dass er mir wünscht, dass ich den Krieg niemals miterleben muss. Leider hat ihn niemand erhört… der Shinobi, der uns angegriffen hatte, kehrte nach einigen Wochen mit zwei anderen Shinobi, die auf den Amayaka-Clan wegen dem Mord an ihren Familien wütend waren, zurück. Wir wussten nichts davon… Es war dieses verfluchte Lob… Okaa-san lobte mich – ich hatte irgendein für ihre Arbeit wichtiges Papier gefangen, bevor der Wind es ihr entreißen konnte – ich war glücklich, weil wir bei Chiaki eingeladen gewesen waren und blieb zurück. Als ich aufholen wollte, bemerkte ich Tora, Chiakis Kater, der irgendwo zwischen den Häusern herumstreifte. Er fauchte mich an und sprang weg, vermutlich, da er den Shinobi gesehen hatte… Er… er hat mir die rechte Hand auf den Mund gepresst und mit der anderen mich festgehalten.“ Ohne es zu wollen verkrampfte sie sich bei der Erinnerung. „Ich….habe nur noch zwei Schatten gesehen, vorne, wo meine… meine Eltern liefen. Okaa-san…Okaa-san hat sich umgedreht und meinen Namen gerufen…Dann haben die Shinobi sie getötet…beide… Ich… ich weiß nicht mehr, was danach passiert ist. Ich hatte nur… nur dieses Bild vor Augen… Ich weiß, das sie irgendetwas zu mir gesagt haben… und ich weiß, dass sie mich auch umbringen wollte…aber… als ich wieder zu mir kam war ich die einzige, die noch am Leben war. Zwei Männer auf dem Dorf waren da, ihre Laternen haben mich geblendet. Sie haben gefragt, was passiert ist. Aber ich wusste es ja selbst nicht. Danach ist wieder alles schwarz…“ „Wie haben sie reagiert? Die Dorfbewohner, meine ich“, wollte Itachi wissen. „Heh…“ Haruka lächelte bitter. „Die meisten wollten es nicht glauben – ich meine, ich war noch ein Kind. Aber es gab keine andere Erklärung, als dass ich die Shinobi und diese meine Eltern getötet hatten. Notwehr – natürlich war es das, aber wie sollte man das einer Macht wie Amegakure erklären, die momentan sowieso jeden ihrer Shinobi brauchte…Oji-san war dann dafür, mich zu verbannen. Das war am Einfachsten, so mussten sie mich nicht ausliefern, was er nicht wollte, und nicht verstecken. Chiaki uns seine Eltern waren dagegen. Aber ich habe ihnen dann gesagt, dass es in Ordnung ist. Ich habe sehr wohl verstanden, dass ich nur alle im Dorf in Gefahr bringen würde, wenn ich dort bliebe. Wer etwas tut, der muss auch die Konsequenzen tragen… das war doch schon immer so…“ Krampfhaft versuchte sie, die Tränen zurück zu halten. „Chiaki… Chiaki war der einzige, der mir noch nachlief. Er hat mir das Haarband geschenkt…Dann habe ich das alles hinter mir gelassen…“ Alles… mein ganzes Leben… nein, ich habe nichts hinter mir gelassen. Ich habe nur versucht, zu vergessen… denn das war der einzige Weg, jene nicht in Gefahr zu bringen, die ich geliebt habe… Es war immer der einzige Weg… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)