Love me,... Princess? von Satnel ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Titel: Love me, …Princess? Teil: 5 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Laute Geräusche aus dem Gang weckten ihn auf. Noch im Halbschlaf drehte Casey sich auf die andere Seite, um weiterzuschlafen. Plötzlich wurde seine Tür aufgerissen. „Prinzessin, es ist etwas Schreckliches passiert!“ „Hä?“ Sehr undamenhaft fragte Casey nach und richtet sich auf. Mit den Händen rieb er über seine Augen. Sein Blick richtete sich unfokussiert auf Mikaela. Zumindest auf die Stelle, an der er sie vermutete. Allerdings sah er gerade einmal ihren Kopf, den sie in ihren Händen gebettet hatte. „Mikaela?“ Casey brachte sich in eine kniende Position und beugte sich nach vorne. Auf allen Vieren krabbelte er zum Bettende. „Was ist los?“ „Es…, es ist…“ Sie sah kurz auf, brach aber schluchzend wieder ab. So kannte er seine Freundin gar nicht. Was war also passiert, dass sie so aufgelöst war? „Casey!“ Kiana stand im Türrahmen. Auch schien eben erst geweint haben. Als sie Mikaela sah, stockte sie allerdings und ging zu der Schwarzhaarigen. Tröstend legte sie einen Arm um ihre Schulter. Mikaela fuhr zu ihr herum und verbarg ihr Gesicht in Kianas Röcken. Hätte hier jemand die Güte, ihm zu erklären was, passiert war? Sie benahmen sich ja gerade so, als wäre jemand gestorben. Bei diesem Gedanken erstarrte etwas in Casey. War etwas mit seinem Vater? „Ist etwas mit meinem Vater?“ Angespannt sah er die Beiden an. „Euer Vater? Nein, ihm geht es gut.“ Kiana sah ihn verwirrt an. Auch sie schien noch etwas neben sich zu stehen. „Was ist dann los?“ Casey wollte nun endlich eine Antwort haben. Mikaela sah zu ihm. „Valerian,… er.. Unfall.“ Sie schluckte kurz. „Er ist tot!“ Damit barg sie ihren Kopf wieder in Kianas Röcken, die ihr beruhigend über den Kopf strich. Er war wohl noch nicht richtig wach. Denn das hier konnte nur ein Traum sein. Etwas verunglückt lächelte er, doch es war der Schock, der ihn lächeln ließ. „Das ist ein Scherz, oder?“ Kiana schüttelte bedauernd den Kopf. „Leider nicht. Wir wissen nicht genau, was passiert ist. Ebenso wenig, welches Gerücht wahr ist. Sicher ist nur, dass es einen Unfall mit seiner Kutsche gab. Keiner hat überlebt; weder Valerian, noch sein Kutscher oder der Diener, der ihn begleitete.“ Sie senkte den Blick. „Es tut mir leid.“ „Leid? Leid?“ Casey war kurz vor einem hysterischen Anfall. Das konnte doch noch wahr sein. Nein, das war nicht wahr, Casey weigerte sich einfach, das zu glauben. Noch vor ein paar Stunden hatte er mit ihm gesprochen. Sicher würde gleich irgendjemand kommen und erklären, dass dies alles ein Scherz war. Erwartungsvoll sah er zur Tür. Doch der Einzige, der in der Tür auftauchte, war Tailor. Als Casey den bedauernden Blick seines Dieners sah, wusste er das es kein Scherz war. „Nein. Nein, das ist einfach nicht wahr!“ Mit diesen Worten sprang er auf und nahm einen Morgenmantel von einem Stuhl. Bereits im Gehen zog er ihn an. Er glaubte das einfach nicht und es war auch nicht wahr. Aus diesem Grund würde er nun jemanden suchen, der ihm das bestätigte, wenn es sein musste, ging er damit sogar zu seinem Vater. Seine Amme verließ eines der angrenzenden Zimmer und sah ihm erstaunt entgegen. „Prinzessin, wo wollt ihr hin?“ „Zu meinem Vater!“ „So?“ Ihre Augen weiteten sich entsetzt. „Ja, so.“ Was kümmerte ihn sein Aussehen? Hier ging es um etwas weit Wichtigeres. Sie ergriff seinen Arm, als er an ihr vorbeiging. „Das kann ich nicht zulassen. Nicht in diesem Aufzug.“ Casey fuhr herum die Hand zum Schlag erhoben, doch führte er diese Geste nicht zu Ende. Egal in welchen Zustand er sich befand, er würde niemals eine Frau schlagen. Stattdessen versuchte er sich loszureißen. „Lass mich los!“ „Tut mir leid, Prinzessin, das ist nicht möglich.“ Anstatt ihn loszulassen, festigte sich ihr Griff nur noch. „Ich muss zu meinem Vater. Weißt du denn nicht was passiert ist?“ Es war unwahrscheinlich. Allerdings hatte sie bis jetzt noch kein Wort darüber verloren. Auch, wenn seine Amme schon um Jahrzehnte älter war, besaß sie eine Kraft, die Caseys überstieg. Zumindest in diesem Moment, da es ihm unmöglich war, sich aus ihrem Griff zu befreien. Stattdessen zog sie ihn nur näher zu sich und legte ihre Arme um ihn. Sie murmelte ihm beruhigende Worte zu, aber keine falschen Versprechungen. Casey fühlte sich mit einemmal so kraftlos. Gott, das konnte doch alles nicht wahr sein. Nicht Valerian, er war der Einzige, der für ihn immer unangreifbar gewesen war. Oft genug hatte er ihm den Tod gewünscht, doch das war doch niemals sein Ernst gewesen. Seine Finger gruben sich in die Kleidung seiner Amme und er barg sein Gesicht an ihrer Brust. Dann so abgeschirmt ließ er seinen Tränen freien Lauf. Eine Stunde später hatte sich Casey wieder soweit beruhigt, dass er nicht mehr unkontrolliert in Tränen ausbrach. Er hob den Kopf vom Schoß seiner Amme und wischte sich mit der Hand über die Augen. Irgendwie hatten sie und Tailor es geschafft, ihn in sein Zimmer zu bringen. Er lag auf seinem Bett und bis eben hatte er seinen Kopf im Schoß seiner Amme gebettet. Kiana und Mikaela knieten auf dem Boden. Mikaela weinte noch immer lautlos. Ihr Gesicht hatte sie am Kleid seiner Amme verborgen. Kiana hingegen schien weitaus gefasster zu sein. Das war auch der Grund warum Casey sie ansah. „Hilf mir mich anzuziehen, Kiana.“ „Wo wollt ihr hin?“ Seine Amme sah ihn fragend an. „Zu meinem Vater. Das war mit Sicherheit kein Unfall.“ Davon war er fest überzeugt und darüber musste er mit seinem Vater reden. Diesmal musste es Konsequenzen geben. „Vater!“ Casey stieß die doppelflügelige Tür des Thronsaals auf. „Wir müssen reden. Alleine.“ Dabei sah er die Höflinge und Berater an, die sich in dem Saal aufhielten. Manche mit Bitten, andere nur als Gaffer. Hinter ihm beeilte sich Tailor ihm zu folgen, als er den Saal mit raschen Schritten durchquerte. Dieses Tempo war notwendig, um seine Würde zu wahren. Lange konnte er diese Stärke nicht mehr spielen, im Moment hielt ihn nur sein Stolz aufrecht. Conroy öffnete schon die Tür zu einem Nebenraum. Sein Vater seufzte nur bedauernd, doch er stand auf und betrat das Nebenzimmer. Casey folgte ihm und Tailor schloss von außen die Tür hinter ihnen. „Also, was ist passiert?“ Sein Vater sah zu seinem Berater. Conroy zuckte nur mit den Schultern. „Was wir wissen ist, dass Valerian das Schloss in den frühen Morgenstunden verlassen hat. Er wollte zu seinem Familiensitz reisen, um seine Familie zu besuchen. Auf der Hälfte des Weges brach die Achse seines Wagens, ich weiß nicht, wie sein Kutscher gefahren ist, doch wohl etwas zu schnell. Die Kutsche überschlug sich einmal.“ Und daran sollte man sterben? Das glaubte Casey nicht, auch er hatte schon einige Unfälle mit Kutschen hinter sich. „Was verschweigt ihr mir?“ Conroy und sein Vater sahen sich kurz an, bevor Conroy fortfuhr. „Es besteht die Annahme dazu, dass es kein zufälliger Unfall war. Ihnen hat dort jemand aufgelauert, vielleicht sind sie ihnen auch nur gefolgt und haben die Gunst der Stunde genutzt. Auf jeden Fall sind diese drei Menschen nicht an den Folgen des Unfalls gestorben. Sie wurden ermordet, von Banditen. Oder auch etwas anderem.“ Das bestätigte Casey in seiner Annahme nur. „Und du wagst es, es als einen Unfall hinzustellen? Das war Mord und wir kennen die Täter.“ „Casey dieses Thema hatten wir doch schon. Wir haben keine Beweise, aber natürlich suchen wir die Schuldigen. Es kann auch nur eine Verkettung unglücklicher Unfälle sein.“ „Das glaubst du doch selbst nicht!“ Casey sah seinen Vater entsetzt an. Wie konnte er die Augen nur so vor den Tatsachen verschließen? „Du hast Valerian den Wölfen zum Fraß vorgeworfen und nun willst du ihn nicht einmal rächen? Du nimmst dieses Opfer einfach in Kauf und lässt auch noch zu, dass es umsonst war.“ In diesem Moment verachtete Casey seinen Vater. Er wusste, dass sein Vater das nicht verdiente, doch in dieser Situation überwog einfach die Wut in ihm. Er hatte Valerian so einfach zum Kronprinzen erhoben, indem er ihn mit seiner Tochter verlobt hatte. Natürlich machte ihn das zum nächsten Ziel ihrer Feinde. Die Faust seines Vaters krachte gegen die Platte eines der Beistelltisches neben ihm. „Valerian kannte die Gefahr. Er nahm sie in Kauf, für dich.“ Glaubte er etwa, das würde es ihm leichter machen? Nein, im Gegenteil es erschwerte ihm die Sache nur noch. „Du hast mich angelogen. Valerian sollte nur mein Verlobter sein, um die ganzen Heiratsgesuche zu unterbinden. Stattdessen hast du ihn als mein Schutzschild missbraucht. Das verzeihe ich dir nie!“ „Tu nicht so, als wäre dir das gerade eben erst bewusst geworden. Vom ersten Tag an wusstest du, wofür diese Verlobung gut war. Stell mich nicht als den Schuldigen hin, du trägst mindestens ebensoviel.“ „Majestät!“ Conroy sah seinen König geschockt an. Trotzig erwiderte der Blondhaarige den wütenden Blick seines Vaters. Er hatte leider Recht. Casey hatte es gewusst und in Kauf genommen, doch damals war Valerian für ihn nur ein lästiger Junge gewesen und mit der Zeit hatte er es einfach vergessen. Valerian hingegen hatte es nie vergessen. Ständig hatte er ihn beschützt und ein Auge auf ihn gehabt. Er drängte die Tränen zurück, die bei diesen Erinnerungen in ihm hochstiegen. „Es stimmt, ich wusste es. Aber ich bin nicht gewillt, sein Opfer einfach so hinzunehmen. Glaub mir Vater, wenn du nicht in der Lage bist ihn zu rächen, ich bin es.“ Mit diesen Worten wand sich Casey um und verließ den Raum. Die Stimme seines Vaters, die eine Erklärung forderte, ignorierte er dabei. „Wir gehen.“ Diese Worte waren an Tailor gerichtet, der ihm wie gewohnt folgte. Seinem Vater waren als König die Hände gebunden, das mochte stimmen, doch er würde es nicht so einfach hinnehmen. Valerian war ein Mitglied der königlichen Familie gewesen. Seinen Tod würden seine wahren Mörder teuer bezahlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)