Love me,... Princess? von Satnel ================================================================================ Kapitel 45: ------------ Titel: Love me, …Princess? Teil: 45 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Nachdenklich folgte Casey dem Hund vor sich. Schon seit sie den Garten betreten hatten, ließ Casey Valerius den Weg bestimmen. So konnte er sich besser auf seine Gedanken konzentrieren. Eigentlich dachte er nur darüber nach, welche Informationen er aus den Enthüllungen seines Vaters zog. Also gab es Probleme, die schlimmstenfalls in einem Bürgerkrieg endeten, sich aber auch als Missverständnis herausstellen konnten. Je nachdem, was sein Vater herausfand. Sein Blick richtete sich auf den Boden vor sich. Die Frage war also, was er machen konnte und ob er etwas machen sollte. Nun, selbst wenn er etwas machen sollte, konnte er nichts machen. Er war eine Frau und das war eindeutig Männersache. „Prinzessin?“ Casey sah überrascht auf, als er die Stimme hörte. Deacon sah ihm überrascht entgegen. „Duke Gainsbourgh.“ Ehrlich gesagt überraschte es auch Casey, dass sich der Ritter noch immer hier aufhielt. Normalerweise reiste er doch mit den anderen Kämpfern ab. Schließlich hatte er wie die meisten adeligen Teilnehmer Ländereien, um die er sich kümmern musste. „Was für eine Ehre für mich, dass ihr mich kennt. Es ist mir eine Freude euch endlich persönlich kennen zu lernen, Prinzessin.“ Deacon kam zu ihm und ergriff seine Hand, die er galant küsste. „Man hat mir von euch erzählt. Ebenso wie meine Hofdamen mir eure Grüße bestellt haben.“ Genau diese Hofdamen, von denen er sich am Beginn seines Spaziergangs getrennt hatte. Nun wäre es vielleicht gar nicht so schlecht sie dabeizuhaben, vor allem wenn er sah, wer etwas entfernt hinter Deacon stand. „Lord Trelain.“ Caseys Stimme klang bei diesen Worten kühl. „Prinzessin.“ Raoul erwiderte seinen Blick ernst. Deacon sah auf und kurz zwischen den Beiden hin und her. Etwas unsicher lächelte er. „Es scheint so, es wäre gesünder für mich, nun das Feld zu räumen. Du weißt, wo du mich findest.“ Diese Worte waren an Raoul gerichtet. Dieser nickte nur. „Dort, wo sich die meisten Damen aufhalten, ja.“ Als Deacon an ihm vorbeiging, drehte sich Casey noch einmal nach ihm um. Wer wusste schon, wann er sonst noch Gelegenheit dazu hatte. „Duke?“ Deacon wand sich noch einmal um. „Ja, Prinzessin?“ Casey lächelte freundlich. „Meine Hofdamen haben mir berichtet, was ihr letztens beim Ball für mich getan habt. Dafür würde ich mich gerne bei euch bedanken.“ Deacon lächelte charmant. „Nun, es liegt wohl eher an mir, mich zu bedanken. Ich habe nur selten die Gelegenheit, eine so schöne Lady in meinen Armen zu tragen.“ Als Frau wäre Casey nun wohl rot geworden, so begnügte er sich damit den Blick abzuwenden. „Anscheinend hatten wir beide dann etwas davon.“ „Wohl war. Wenn ihr mich dann entschuldigen würdet, Prinzessin.“ Damit ging er endgültig. Casey wand sich wieder Raoul zu. „Darf man euch zu eurem Sieg gratulieren?“ Raoul nickte kurz. „Ihr dürft, wenn es mir auch lieber wäre, wenn ihr eure Wettschuld einlösen würdet.“ Missbilligend runzelte Casey die Stirn. Ihm gefiel es nicht, was Raoul ihm zu unterstellen versuchte, doch vielleicht hatte er seine Worte nur zufällig so formuliert. „Was wollt ihr damit sagen?“ Raoul machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich habe gehört, ihr seid ohnmächtig geworden. Geht es euch wieder gut?“ Casey benötigte nur einige Augenblicke, um zu bemerken, welche Anschuldigung sich hinter diesen Worten versteckte. Wütend verschränkte er die Arme vor der Brust. „Wollt ihr damit etwa andeuten, dass ich das absichtlich gemacht habe?“ „Nein, wie käme ich dazu? Ihr seid die Prinzessin, solche Tricks sind unter eurer Würde.“ Bildete es sich Casey nur ein, oder war die Stimmung heute noch kühler als sonst, wenn sie aufeinander trafen? Obwohl, soviel konnte man sich nicht einbilden. Valerius knurrte und Casey griff die Leine fester. Nun wenn er es darauf anlegte, das konnte er auch. „Wie Recht ihr habt. Auch heutzutage soll es noch Frauen geben, die wirklich ohnmächtig werden. Ihr kennt weder die Umstände, noch die Gründe, die dazu geführt haben.“ „Oh, ich kann mir da schon so einiges denken.“ Casey schnaubte nur abwertend. „Überanstrengt euch dabei bloß nicht, Lord.“ Wenn er ihm so kam, dann war dieses Gespräch beendet. Das kam ihm sogar sehr gelegen, immerhin hatte er nicht vor ihn zu küssen. Und da unterstellte man Frauen, dass sie unausstehlich waren, wenn sie unpässlich waren. Derjenige kannte da wohl einige Vertreter der männlichen Rasse nicht. Casey wollte gerade gehen, als er am Arm gepackt und zurückgehalten wurde. Er konnte Raouls Atem neben seinem Ohr spüren. „Habt ihr nicht etwas vergessen?“ Unwillkürlich rann Casey ein Schauer über den Rücken. Es waren eindeutig Worte, doch für ihn klang es wie das Knurren eines Raubtieres. Dagegen klang das Knurren von Valerius, der ihn noch immer beschützen wollte, wie das Schnurren eines Kätzchens. Casey war bewusst, dass er nun aufpassen musste. „Ich wüsste nicht, was das sein sollte.“ „Ihr solltet keine schlechte Verliererin sein. Ihr schuldet mir noch etwas.“ Die Hände zu Fäusten ballend, fuhr Casey vollends herum. „Dann bringen wir es eben hinter uns.“ Man sollte ihm nicht nachsagen, dass er seine Wettschulden nicht einlöste, immerhin waren das Ehrenschulden. Seine Ehre war eines der wenigen Dinge, die er noch hatte, weswegen er sie verteidigen würde. „Schließt die Augen.“ Er würde ihn küssen, nur nicht, wenn Raoul ihn dabei ansah. Das wäre ihm zu peinlich. Raoul hingegen hob skeptisch eine Augenbraue. „Wir sind doch keine Kinder mehr.“ Darüber könnten sie nun streiten, denn Casey hatte im Bezug auf seinen Gegenüber eine ganz spezielle Ansicht dieses Themas. „Ich werde euch nicht küssen, wenn ihr mich dabei anseht.“ Mit einem Seufzen schloss Raoul die Augen. Abwartend stand er da, wobei er aber noch immer Caseys Arm festhielt. Casey knurrte leicht, bevor er sich vorbeugte und mit seinen Lippen die des Anderen streifte. Nun benötigte er wirklich dringen Alkohol, um diese Stelle zu reinigen. Wenn das jemals jemand mitbekam, er würde vor Scham im Boden versinken. Allerdings ließ ihn Raoul los. Langsam öffnete er ein Auge und blickte Casey zweifelnd an, bevor er auch das Zweite öffnete. „Das war doch hoffentlich nicht alles?“ Was wollte er denn noch? Damit hatte er genauso viel bekommen wie Valerian und mehr, als jeder andere Mann jemals bekommen würde. Er sollte sich geehrt fühlen. „Es war mehr, als euch zusteht.“ „Das war doch kein Kuss. Lady, ihr solltet etwas mehr Dankbarkeit zeigen. Immerhin habe ich dieses Turnier für euch gewonnen.“ „Ich habe euch nicht darum gebeten.“ Unwohl musterte Casey seinen Gegenüber. Warum lächelte er schon wieder? Inzwischen wusste Casey schon gut genug, dass es nie etwas Gutes bedeutete, wenn Raoul lächelte. „Vielleicht sollten wir es noch einmal probieren? Denn wenn das wirklich alles ist, was ihr könnt, sieht die Zukunft eures zukünftigen Ehemannes düster aus.“ Als ob er ihn noch einmal küssen würde! Ganz bestimmt nicht. Er hatte bekommen, was ihm zustand. Allerdings legte sich ein hinterhältiges Grinsen auf Caseys Lippen. „Ich werde euch ganz bestimmt nicht noch einmal küssen. Denn, egal wie oft und wie ich euch küsse, aus einer Kröte wird nun mal kein Prinz.“ „Das mag sein.“ Das Lächeln des Anderen wurde noch eine Spur gefährlicher. „Doch egal ob Kröte oder Prinz, ihr schuldet mir noch immer einen Kuss. Aber, wenn ihr mir nicht geben wollt, was mir zusteht…“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe kein Problem damit, es mir zu holen.“ Mit dieser Drohung legte er eine Hand auf Caseys Hinterkopf und küsste ihn. Erstaunt schlug Casey mit seiner freien Hand gegen Raouls Brust, ein Widerstand der nicht lange anhielt, da etwas anderes seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Raoul versuchte doch tatsächlich, mit seiner Zunge in seinen Mund einzudringen. Diese Dreistigkeit hatte sich nicht einmal Valerian getraut, er hätte sie ihm abgebissen. Obwohl… Casey ließ sich diesen Gedanken kurz durch den Kopf gehen. Irgendwie war er verlockend und Raoul würde ihn sicher nicht noch einmal unterschätzen. Es fiel Casey nicht schwer, genug Widerwillen vorzuheucheln, um nicht Raouls Verdacht zu erregen, als er die Lippen leicht öffnete. Denn im Grunde wollte er das nicht. Diesen Geschmack würde er nie wieder loswerden. Raouls Zunge traf die Seine und verwickelte sie in einen stürmischen Zungenkuss. Allerdings stand Caseys Entscheidung schon fest. Er würde ihn beißen. Gleich,… jeden Moment,… in dieser Sekunde,… nur noch ein wenig,… Gott, das war überraschend aufregend. Caseys Widerstand erlahmte und er schloss die Augen. Er konnte diese Kuss beenden, wann immer er wollte, dessen war er sich sicher. Nur, es würde schon nicht schaden das noch etwas länger auszukosten, wer wusste schon, wann er wieder eine solche Gelegenheit bekam? Es war nur wichtig, dass er den Kuss beendete, um seine Überlegenheit zu zeigen, aber nur noch einen Moment mehr. So abgelenkt, merkte er es im ersten Moment gar nicht, als Raoul den Kuss beendete. Überrascht blinzelte Casey. Es dauerte einen Augenblick, bis er bemerktem was passiert war. Scham stieg in ihm hoch und Raouls überhebliches Lächeln machte es nicht besser. „Nur zu eurer Information, Prinzessin: das ist ein Kuss. Allerdings solltet ihr das noch etwas üben.“ Casey war wütend. Wütend auf Raoul und vor allem auf sich selbst. Nur mühsam zwang er sich zur Ruhe, als er sich hinhockte und Valerius in den Arm nahm. Den letzten Rest seines Stolzes zusammenkratzend, stand er würdevoll auf. Dabei sah er Raoul gelassen an. So gelassen, dass Raoul die Hand an seiner Wange erst spürte, als sie ihn traf. Casey nickte zufrieden. „Nur zu eurer Information, Lord: das war eine Ohrfeige. Und ihr solltet noch viel mehr davon bekommen.“ Damit wand sich Casey um und verließ den Garten. Das würde er sich sicher nicht gefallen lassen. Von keinem Mann und schon gar nicht von ihm. Das würde noch ein Nachspiel haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)