Love me,... Princess? von Satnel ================================================================================ Kapitel 64: ------------ Titel: Love me, …Princess? Teil: 64 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Casey war gerade dabei sich für den Ball anzukleiden, als die Tür geöffnet wurde. Es war ein Besuch, der ihn nicht sonderlich überraschte, nein er hatte ihn eigentlich schon früher erwartet. „Vater.“ Casey maß seinen Vater mit einem aufmerksamen Blick. Er war bereits für den Ball gekleidet, was ihn nicht wunderte. Wenn er sich wie ein Mann anziehen müsste, wäre er auch schneller fertig. Sein Vater maß Kiana und Mikaela mit einem kurzen Blick. „Lasst uns alleine.“ Noch bevor seine Hofdamen auch nur Anstalten machen konnten, diesem Befehl nachzukommen widersprach Casey. „Nein, ihr bleibt.“ Dann wand er seinen Blick wieder zu seinem Vater. „Wenn du mir beim anziehen behilflich bist, können sie gerne gehen. Wenn nicht, dann bleiben sie.“ Nach einem kurzen Blickduell nickte sein Vater zustimmend. Mikaela und Kiana tauschten einen kurzen Blick miteinander und machten sich dann wieder daran Casey beim anziehen behilflich zu sein. Wenn auch mit deutlich weniger Enthusiasmus als zuvor. „Also?“ Auch wenn er wusste worum es ging, ließ er seinem Vater gerne den Vortritt. „Du weißt weswegen ich hier bin. Ich habe dich heute beim Empfang vermisst.“ „Ich weiß, ich habe nicht daran teilgenommen.“ Genauso wie seinem Vater lag es Casey nicht klein beizugeben. Er stand zu seiner heute getroffenen Entscheidung. Man sah deutlich wie wütend sein Vater war, trotzdem beherrschte er sich. Etwas, das bestimmt der Anwesenheit der beiden Hofdamen zuzuschreiben war. „Ich habe dir befohlen daran teilzunehmen.“ „Eigentlich war es eine Bitte. Aber selbst wenn, ich bin keiner der Soldaten, ja ich werde nicht einmal als Mann angesehen. Ich befolge deine Befehle nicht blind, schon gar nicht, wenn ich deine Entscheidung nicht unterstützen kann. Noch muss ich nicht heucheln, also kann ich meine Ablehnung deutlich zeigen.“ „Du verstehst scheinbar die Lage nicht in der wir uns befinden.“ Der König starrte Casey finster an. Bei dieser Anschuldigung fuhr Casey herum. „Doch, ich verstehe die Lage sogar sehr gut. Wahrscheinlich sogar besser als du. Ich sehe, das wir aufgrund deiner Gefühle den Feind in unser Bett holen. Aber ich habe nicht vor jetzt schon Waise zu werden.“ Nicht solange er nicht gekrönt war. Danach konnte er sich gerne all den gefährlichen Spielen widmen die er wollte. Als Mikaela nach seinen Haaren griff, fand Casey das es Zeit war das Thema zu wechseln. Er atmete einmal tief durch. „Heute Abend auf dem Ball ist es möglich das dir ein Gerücht zu Ohren kommen wird. Ich bitte dich es zu akzeptieren und darauf zu vertrauen das ich weiß was ich mache. Ebenso wie du.“ Bei der Kritik die er ihm eben noch entgegengebracht hatte, war klang das ziemlich seltsam. Das war es ja auch, denn er spielte ein ebenso gefährliches Spiel wie sein Vater. Nur war er sich der Konsequenzen bewusst und hatte sich abgesichert. Die Hände seiner Hofdamen zogen sich zurück und warf einen Blick in den Spiegel. Ja, er war fertig und sah perfekt aus. Genau richtig, um einigen Männern zu zeigen was sie nie bekommen würden. Er wand sich seinem Vater zu. „Ich bin fertig, wir können gehen.“ „Du wirst mir wohl nicht sagen was deine Worte vorhin bedeuten, oder?“ Casey schüttelte den Kopf. „Das willst du gar nicht wissen. Das wirst du spätestens dann einsehen, wenn du es erfährst.“ Seufzend reichte ihm sein Vater einen Arm. „Wenn du ein Mädchen wärst, hätte ich dich schon längst ins Kloster gesteckt.“ Sich bei ihm einhackend, lächelte Casey. „Wenn ich ein Mädchen wäre, hättest du diese ganzen Probleme nicht. Denn dann wäre ich schon längst mit Valerian verheiratet.“ Mit Sicherheit gäbe es dann sogar schon Enkel, doch er war kein Mädchen. So musste sein Vater mit seiner Entscheidung leben. Aber jetzt galt es einmal einen Ball zu meistern. „Und dann hat Claire gemeint, das ich in dem neuen Kleid dick aussehe. Obwohl mich Lady Trish und Lady Kate dafür gelobt haben. Was sagst du, Raoul?“ Raoul seufzte bedauernd und leerte mit einem raschen Zug sein viertes Weinglas an diesem Abend. Leider ließ die Wirkung auf sich warten. Das Mädchen neben ihm griff nach seinem Ärmel und zog daran. „Raoul, sag doch was.“ Das würde nie enden, wenn er nicht antwortete. Mit ernstem Gesicht wand er sich dem Mädchen zu. „Ich verstehe nicht, warum du dich jetzt noch immer über etwas aufregst, das Claire vor einem Monat gesagt hast. Du trägst das Kleid doch gerade, oder?“ „Ja, aber ich will wissen wie ich darin aussehe. Du bist ein Mann, du solltest das beurteilen können.“ Sie verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund. Raoul nahm sich einen weiteres Weinglas vom Tablett eines vorbeieilenden Dieners. „Marie, wo ist deine Tante?“ Das Mädchen sah sich suchend um, bevor sie ihn unschuldig anlächelte. „Ich weiß nicht.“ Also hatte sie, diese absichtlich verloren. Verzweifelt sah er sich um, bis er die gesuchte Person fand und ihr zuwinkte. Die Frau nickte ihm zu und kam zu ihnen. Ein stummes Stoßgebet zum Himmel sendend, sah er seiner Tante zu, wie diese Marie wieder unter ihre Fittiche nahm. Da ertrug er sogar Maries todbringenden Blick. „Ein reizendes Wesen.“ Raoul wand sich zu Deacon um. „Ja, wirklich. Ich verstehe nicht wie Vater sie rauslassen kann.“ Aber wahrscheinlich wollte er auch einmal seine Ruhe. Seine intelligente Schwester konnte nicht sprechen und die junge, naive hörte gar nicht mehr auf damit. Irgendwer dort oben hasste ihn eindeutig. Deacon grinste schadenfroh, enthielt sich aber eines Kommentars. „Ja, grins du nur. Ich wäre manchmal auch lieber Einzelkind.“ Vor allem wenn er auf seine Schwestern aufpassen musste. Wo blieben eigentlich die Gastgeber? Sogar ihr so genannter Ehrengast war bereits hier. Er und Raoul hatten bereits das erste Blickduell hinter sich, was allerdings nur wegen der Sache bei ihrem letzten Zusammentreffen zustande gekommen war. Was würde Samuel erst machen, wenn er erfuhr wie die Dinge nun standen? „Suchst du deine Prinzessin?“ „Hm? Nein, wie kommst du darauf?“ Auch wenn Deacon damit mitten ins Schwarze traf, würde er ihm nicht Recht geben. Das Ego seines Freundes war auch so schon viel zu groß. Deacon grinste nur. „Schade, denn wenn du sie suchen würdest, könnte ich dir sagen, das sie gerade den Saal betritt.“ Sofort ruckte Raouls Kopf in die angegebene Richtung. Das grinsende Gesicht seines Freundes, störte ihn dabei nicht, vor allem weil er Recht hatte. Die Gastgeber trafen endlich ein. Sofort und unter den Augen der Anwesenden, steuerte Raoul auf Casey zu. Dieser sah ihn und löste sich vom Arm seines Vaters. Ihm noch einen eindringlichen Blick schenkend, löste er sich von dessen Seite und kam in Raouls Richtung. Vor ihm stehen bleibend, verbeugte sich Raoul kurz und reichte Casey seine Hand. „Ihr seid spät, Prinzessin.“ „Das Vorrecht der Frauen.“ Damit reichte er ihm seine Hand. Sein Blick glitt suchend über die Gäste. Raoul beugte sich zu seinem Ohr. „Er steht in der Nähe des Orchesters.“ Casey sah in die angegebene Richtung. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er den Kopf leicht zu Raoul beugte. „Bilde ich mir das nur ein, oder versucht er euch gerade mit seinen Blicken zu ermorden?“ Nein, das bildete er sich nicht ein. Samuel schien sich gerade in dieser Kunst zu üben, allerdings war er darin nicht sonderlich geschickt. Sogar Marie bewies darin mehr Geschick. „Bis jetzt hatte noch kein Mordversuch mit dieser Waffe Erfolg. Deswegen solltet weder ihr noch ich ihm viel Beachtung schenken. Wollt ihr ihn begrüßen?“ Da er nicht wusste wie Caseys Pläne in dieser Hinsicht aussahen, fand er es klüger sich zu erkundigen. Immerhin war das der Grund warum er noch lebte, oder zumindest frei war. Nein Raoul hatte keine Minute vergessen in welcher Lage er sich befand. Casey sah ihn ungläubig an. „Warum sollte ich? Er ist der Gast meines Vaters. Wenn er etwas von mir will, soll gefälligst er den ersten Schritt machen. Für mich ist er nicht mehr als ihr, Raoul.“ Das brachte Raoul zum Lächeln. „Euer Verlobter? Das solltet ihr aber nicht machen, Prinzessin. Damit verletzt ihr nur meine Gefühle.“ Wütend sah ihn der Blondhaarige an. Dann musterte er seinen Körper aufmerksam. „Wie ich sehe könnt ihr wieder gehen. Wenn das so bleiben soll, rate ich euch auf eure Worte zu achten.“ Uh das war ja eiskalt. Zum Glück war er bereits daran gewohnt. „Also wenn ihr mir heute etwas antun wollt, müsst ihr euch hinten anstellen. Da gibt es einige Damen, die eure Absicht teilen.“ Ja heute Abend hatte er sich unter den Damen nicht sehr viele Freunde gemacht. Was auch damit zusammenhing, das er einige ziemlich brüsk abgewiesen hatte. Für sinnlose Gespräche war er viel zu angespannt gewesen. Gelassen blickte ihn Casey an. „Warum überrascht mich das bloß nicht?“ Unschuldig lächelte Raoul. „Weil es durchaus verständlich ist, mit meinem Aussehen bei einigen Damen für Eifersucht zu sorgen.“ Anscheinend teilte sein Begleiter diese Meinung nicht, da er die Augen verdrehte. Dann richtete sich sein Blick auf die Tanzfläche. „Ihr verwehrt mich doch sicher keine Tanz, oder Lord Trelain?“ Das schien seine ultimative Waffe zu sein. Wann immer er ihn unauffällig verletzen wollte, überredete er ihn zu einem Tanz. Allerdings war Raoul dieses Mal darauf vorbereitet. So konnte er den meisten Tritten ausweichen, die paar die er sich einhandelte, dämpften wenigstens Caseys Wut. Der Abend fing ja schon einmal gut an. Hoffentlich änderte sich das bald. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)