Love me,... Princess? von Satnel ================================================================================ Kapitel 71: ------------ Titel: Love me, …Princess? Teil: 71 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. „Ist irgendetwas zwischen euch und Raoul vorgefallen?“ Auch wenn die Frage beiläufig gestellt wurde, konnte Casey das Interesse von Kiana deutlich sehen. Zwar stand sie hinter ihm, doch sein Spiegel war immer hilfreich um ihm zu zeigen, was seine Hofdamen hinter seinem Rücken trieben. „Wie kommst du darauf, Kiana?“ Sein Blick wand sich wieder der Schmuckauswahl zu, die auf dem Tisch vor ihm lag. „Weil ihr euch oft in seiner Nähe aufhaltet und er oft die eure sucht.“ Mikaela war gerade dabei einige Kleider zusammenzufalten. „Und es gibt Gerüchte.“ Kiana schnaubte. „Nun, die Szene vor Lord Kale scheint er ja sehr gut hinbekommen zu haben. Noch immer schwärmen die Damen davon und tratschen die Klatschmäuler darüber. Inzwischen habe ich schon zehn verschiedene Versionen gehört.“ Und war wahrscheinlich neidisch darauf es nicht selbst gesehen zu haben. Casey lächelte leicht. „Ja, das hat er gut hinbekommen.“ „Also was ist vorgefallen?“ Casey warf einen Seitenblick zu Tailor, der wie eine Statue in einer Ecke des Zimmers stand und sich nicht rührte. Eine böse Überraschung für einen jeden Angreifer. Es war klar, das er nichts verraten hatte, wie es abgesprochen war. „Nichts. Nichts, das euch etwas anginge.“ „Es ist also etwas passiert!“ Kiana stemmte die Arme in die Hüften, doch wirkte sie eher entsetzt darüber. „Seit wann muss ich mich dir gegenüber eigentlich rechtfertigen? Soweit ich weiß, habe ich das nie von dir verlangt wenn es um deine Verabredungen ging, oder?“ Langsam aber sicher wurde Casey wütend über die Art seiner Freundin. Schon auf dem Turnier hatte sie sich mehr herausgenommen, als ihr zustand. Es hatte sich zwar seitdem wieder gebessert, doch nun schien es wieder schlimmer zu werden. Immer dann, wenn er mit Raoul enger zusammenkam. Konnte es sein, das sie…? Casey schüttelte bei diesem Gedanken den Kopf. Nein, Kiana stellte keine Besitzansprüche auf ihn, sie konnte also gar nicht eifersüchtig sein. „Kiana meint es bestimmt nicht böse. Es ist nur so, dass wir uns schon fragen, ob euer Versprechen uns gegenüber noch Gültigkeit hat?“ Mikaela presste das Kleid in ihren Händen eng an ihre Brust, so als könnte sie es als Schild gegen seinen Zorn verwenden. Casey seufzte und warf abermals einen Blick zu Tailor. Diesmal lächelte er und sah ihn wissend an. Den Kopf zustimmend senkend, deutete ihm Casey, das er ihn verstanden hatte. Sein Freund hatte die Situation schon zuvor richtig eingeschätzt. Sie waren beide verunsichert was ihre Zukunft anging. Keine von ihnen war mehr wirklich jung und nun wo Valerian nicht mehr da war, würde eine von ihnen auf jeden Fall leer ausgehen. Er drehte sich in seinem Sessel um und machte eine auffordernde Bewegung Richtung Fußende des Bettes. „Setzt euch. Es wird wohl Zeit euch etwas mitzuteilen.“ Seine ernste Mine schien sowohl Kiana wie auch Mikaela zu verunsichern. Mikaela legte das Kleid zur Seite und nahm zögernd Platz. Kiana hingegen sah ihn noch einen Moment lang an, ließ dann sie Schultern hängen und setzte sich neben ihre Freundin. Es wirkte, als erwarteten sie einen Richtspruch. Casey konnte dabei nur sanft lächeln, wenn sie wüssten das die Nachricht positiv war. Doch in so einer Situation erwartete man wohl eher etwas negatives. „Ich habe vor kurzen einen Entschluss gefasst. In den letzten Jahren war ich nicht sehr fair zu euch.“ Casey machte einen kurze Pause. Das war eigentlich die Stelle, an der sie ihm widersprechen sollten, doch Keine machte es. Stattdessen sahen sie ihn nur aufmerksam an. Seufzend fuhr er fort. Gut, dann eben keine Erleichterung für ihn. „Das will ich nun ändern. Zwar werde ich erst in zwei Jahren zum Kronprinzen ausgerufen, doch meine Frau werde ich schon vorher wählen.“ „Was?“ Nun sahen beide auf, doch nur Kiana entkam diese Frage. Er fuhr unbeirrt fort. „Es wird zwar nicht offiziell sein und diese Farce werden wir auch bis zu meiner Krönung fortsetzen, doch ich will der Anderen die Chance geben sich anderweitig umzusehen. Was ich jedoch nicht versprechen kann ist, das die Frau an meiner Seite glücklich werden wird. Ich liebe euch beide, aber als Freundinnen und Schwestern.“ Das musste er erwähnen, damit keine falschen Erwartungen entstanden. Kiana konnte sich sicher mit der Macht und dem Reichtum den sie dann besaß darüber hinwegtrösten, doch bei Mikaela war er sich da nicht so sicher. Gerade diese sah ihn nun unsicher an. „Prinz?“ „Ja?“ Es war ungewöhnlich das ihn Mikaela so ansprach, weswegen es bestimmt etwas Wichtiges war, das sie ihm sagen wollte. Sie warf einen Blick zu Tailor und dann zu Kiana bevor sich ihr Blick wieder auf ihn richtete. „Jetzt, da diese Entscheidung ansteht, muss ich euch etwas sagen. Nein, euch um etwas bitten.“ Geduldig wartete er bis sie weitersprach, doch sie warf noch einen Blick zu Kiana und Tailor. „Alleine.“ Kiana sah sie überrascht an, wohingegen Tailor keine Mine verzog. Er schickte sich sogar schon dazu an, den Raum zu verlassen. Casey nickte nur zustimmend. Bestimmt würde er ihr keine Vorteile einräumen, egal was sie ihm sagte oder anbot. „Aber…!“ Kiana sah ihn erstaunt an. „Ich würde dir die gleiche Chance geben, Kiana.“ Casey sah sie nur gelassen an. Mikaela noch einen wütenden Blick zuwerfend, stand sie auf und eilte aus dem Raum. „Ich werde mit ihr reden.“ Tailor lächelte noch einmal in ihre Richtung und folgte Kiana. Er wand sich wieder Mikaela zu, die auf ihren Schoß sah in dem sie die Falten ihres Kleides knetete. „Worum geht es?“ Ihr Kleid loslassend, hob Mikaela den Blick. In ihren Augen war nichts von ihrer sonstigen Unsicherheit, oder Schüchternheit zu merken. „Das worum ich euch bitten möchte, ist für mich von höchster Wichtigkeit, ebenso wie es euch mit Sicherheit interessieren wird.“ Casey erwiderte das Lächeln. Das es für sie höchste Priorität besaß, hatte er schon im ersten Moment gemerkt. „Erklär es mir, dann werde ich sehen ob ich deiner Bitte nachkommen kann.“ Schon von Weitem hörte er eine aufgeregte Stimme, doch erst als er sich ihr näherte, konnte sie Raoul einem Besitzer zuordnen. Wobei es in diesem Fall eher eine Besitzerin war. „Sie verschafft sich sicher unfaire Vorteile.“ Kiana ging vor Caseys Zimmer auf und ab. Wie eine aufgebrachte Tigerin, die man von ihrem Jungen getrennt hatte. Tailor, der vor der Tür stand und so die einzige Barriere zwischen ihr und der Tür war, musterte sie nur mit vor der Brust verschränkten Armen. „Schätzt du Mikaela wirklich so ein?“ Raoul beschloss sich das eine Weile schweigend anzusehen. Vielleicht kam er ja auch ohne zu fragen auf den Grund des Gespräches. Kiana zumindest hatte ihn noch nicht zur Kenntnis genommen, Tailor hingegen schon. Kiana schwieg einen Moment, bevor sie beschämt den Kopf abwand. „Nein, aber… warum wollte sie sonst mit ihm alleine sprechen?“ Es war erstaunlich Kiana, die Raoul sonst nur selbstsicher kannte, so niedergeschlagen zu sehen. Tailor hingegen lächelte nur sanft, ebenfalls etwas das Raoul erstaunte. „Selbst wenn, denkst du wirklich das Casey darauf eingehen würde?“ „Natürlich nicht!“ Diese Antwort kam zu schnell, um gelogen zu sein. Das war etwas von dem sie so fest überzeugt war, das sie nicht einmal darüber nachdenken musste. „Warum machst du dir dann Sorgen?“ „Weil ich,…“ Sie brach ab. Tailor tat einen Schritt auf sie zu und legte ihr eine Hand auf den Kopf. „Mach dir keine Sorgen, Kiana. Sie wird dich nicht übervorteilen, ich vertraue ihr. Das Gleiche solltest du auch.“ Raoul beschloss sich nun doch zu melden. Noch länger unbemerkt zu lauschen, wäre Kiana gegenüber unhöflich. „Ich kann also annehmen, das die Prinzessin derzeit nicht zu sprechen ist?“ Kiana fuhr erschrocken herum. „Lord Trelain!“ Er lächelte ihr zu. Wahrscheinlich fragte sie sich nun wieviel er wohl gehört hatte. „Ich glaube in unserer derzeitigen Lage reicht Raoul völlig. Eure Prinzessin macht es doch ebenso.“ „Sie ist gerade in einer Unterredung.“ Tailor zog es vor, auf seine vorherige Frage zu antworten. „Mit Lady Mikaela nehme ich an. Ich werde warten.“ Es gab wieder neue Informationen, die Casey bestimmt interessieren würden. Zumindest solange er nicht seinen Vater fragen wollte, der dieses Wissen sicher schon besaß. Immerhin hatte es seine Schwester von dem königlichen Beobachter. Vor allem hatte er sich über Lord Kales Nachbarn kundig gemacht. Es war ziemlich interessant was er da erfahren hatte. Langsam wurde die Sache wirklich kompliziert und noch immer blieb Samuel untätig. So konnten sie seiner nicht habhaft werden. Es leises Geräusch kam von der Tür und sie öffnete sich. Tailor trat rasch zu Seite, um nicht den Weg zu versperren. Casey hielt Mikaela die Tür auf und lächelte fröhlich. „Ich werde darüber nachdenken. Allerdings bin ich mir sehr sicher, das ich deiner Bitte nachkommen werde.“ Auch Mikaela lächelte zufrieden, doch bei dieser Antwort strahlte sie. „Danke,…“ Sie sah sich kurz um. „…Prinz!“ Damit beugte sie sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Danach eilte sie hastig den Gang entlang. Kiana sah dem Ganzen fassungslos zu. „Was..?“ Dann fuhr sie herum und folgte ihrer Freundin. „Mikaela!“ „Sorg bitte dafür, das es zu keinen Handgreiflichkeiten kommt.“ Dabei sah Casey zwar den Frauen nach, doch Tailor nickte und folgte den Beiden. Erst dann wand er sich wieder Raoul zu. „Langsam werden eure Besuche zur Routine.“ Casey drehte sich wieder um und betrat das Zimmer. Raoul folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. „Weil unsere Feinde aktiv werden. Außerdem habe ich mich etwas schlau gemacht.“ „So?“ Casey setzte sich auf das Fußende des Bettes. Valerius, der in einem Korb neben dem Bett schlief, hob nur kurz den Kopf, senkte ihn aber wieder desinteressiert. Raoul nahm auf dem Sessel vor Caseys Schminktisch Platz. So saßen sie sich zumindest etwas gegenüber. „Dann erzählt es mir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)