Love me,... Princess? von Satnel ================================================================================ Kapitel 83: ------------ Titel: Love me, …Princess? Teil: 83 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Seufzend sah Casey auf das kleine Kästchen, das vor ihm auf dem Tisch stand. „Wollt ihr das wirklich machen?“ Kiana sah ihn fragend an. Von wollen konnte keine Rede sein, doch es fühlte sich richtig an. Vor allem konnte er es jederzeit wieder rückgängig machen. „Es wird Zeit mit den Lügen aufzuhören. Diese Verlobung war nur Schein und hat nun ihren Zweck verwirkt.“ Kiana schüttelte nur den Kopf, sah ihn aber einen Moment später ernst an. „Also wenn ihr jemals von mir verlangt euch meinen Verlobungsring zurückzugeben, werde ich dem sicher nicht stumm zustimmen.“ „Mit dir habe ich auch keine solche Vereinbarung. Bis das der Tod uns scheidet, ich werde mich daran halten.“ Egal auf welche Art dieser Tod eintrat. Wenn Casey eines gelernt hatte, dann das man als Königspaar nicht immer ein langes Leben hatte. Seine Hand strich über Valerius Kopf, der seinen Stammplatz auf seinem Schoß eingenommen hatte. Was er wohl machen würde, wenn da nicht mehr soviel Stoff war, aus dem er sein Nest bauen konnte? Aber das lag ja noch weit in der Zukunft. „Das will ich hoffen. Denn es ist eine große Unverschämtheit einen Verlobungsring zurückzufordern. Das sollte eine Frau schon freiwillig machen.“ Kiana warf einen Blick auf ihre noch unberingte Hand. Das sollte wohl eine stumme Aufforderung sein und Casey verstand den Wink. Bis jetzt hatte sich dafür nur noch keine Zeit gefunden, wenn er den Auftrag auch schon gegeben hatte. Sie würde ihren Verlobungsring schon noch bekommen, ebenso wie ihn auch Valerian und Raoul bekommen hatten. Mikaela schloss das Buch, in dem sie bis jetzt gelesen hatte und legte es zur Seite. „Die Geburtstagsfeier wird bald beginnen. Wie lange werdet ihr brauchen?“ Casey dachte kurz nach. „Gebt mir eine Stunde. Wenn ich dann nicht da bin, werde ich auch nicht mehr kommen.“ Denn dann hatte er sicher andere Probleme. Wenn er ehrlich war, war er nicht wirklich erpicht auf dieses Gespräch. Doch es war auch etwas, das er erledigen musste. Seine Ehre verlangte es, wenn ihn sein Stolz auch stark behinderte. Ein Klopfen unterbrach ihr Gespräch. Das war wohl sein Gast. Die Tür wurde von außen geöffnet und Tailor ließ Raoul eintreten. Das war auch das Zeichen für die beiden Hofdamen. Mikaela machte eine Kopfbewegung Richtung Tür. „Komm, Kiana. Es gibt da ein Fest, das auf uns wartet.“ Vor Raoul knickste sie kurz lächelnd, bevor sie aus dem Raum ging. „Hoffentlich wird das ein Fest, das länger dauert als nur eine Stunde.“ Auch Kiana knickste höflich vor Raoul und folgte dann ihrer Freundin. Casey beobachtete diese Szene nur mit einem leisen Lächeln. Kiana wusste, das er noch immer sauer auf sie war, wegen ihres kleinen Giftanschlages auf Raoul. Aus diesem Grund verhielt sie sich Raoul gegenüber nun ausgesprochen höflich. Entweder deswegen, oder Beths Unterricht trug endlich Wurzeln. Letzteres wäre wirklich wünschenswert. „Ihr wolltet mich noch vor dem Fest sprechen?“ Casey nickte und hob Valerius hoch. Dieser sah ihn beleidigt an, als er ihn einfach neben sich aufs Sofa stellte. Doch dann setzte er sich hin und richtete seinen Blick auf Raoul. Einmal tief durchatmend stand Casey auf. „Ich schätze, ihr habt euch schon auf den neuesten Stand gebracht?“ Das war nun wirklich keine Frage. Schließlich kam man ja gar nicht umhin sich über das Geschehen zu bilden. Das Vergehen der Kales bekam man ja schon mit, wenn man nur durch den Gang ging. Jeder Dienstbote, jeder Adlige, ja jedes Kind tuschelte darüber. Es kursierten die wildesten Gerüchte in den Gängen, Räumen und Winkeln des Schlosses. „Über die Kales?“ Raoul nickte zustimmend. „Man kommt ja nicht umhin etwas aufzuschnappen. Wollt ihr mir die Wahrheit erzählen?“ Casey lächelte, doch selbst ihm kam es etwas müde vor. „Was habt ihr gehört?“ Diese Sache war nicht wirklich etwas, das er immer und immer wieder durchkauen wollte. Schließlich betraf es ihn doch irgendwie. Es war seine Familie, auch wenn er sie nicht gekannt hatte, das hatte ihm seine Tante genommen. „Das sie eure Geschwister getötet hat.“ Der Blick des Schwarzhaarigen war mitfühlend. Er ging einen Schritt auf Casey zu, blieb dann aber wieder stehen. „Sie hat drei meiner Geschwister getötet das stimmt. Nicht persönlich, aber von ihr kam der Auftrag. Wir wussten immer, das Lillian an Kindstod starb, daran konnte niemand etwas ändern und mein Bruder Bastian war krank, auch das war Schicksal.“ Aber nicht die Anderen, das war der reine Wille seiner Tante gewesen. Noch immer verstand Casey nicht, wie man so etwas machen konnte. Doch er kannte auch nicht die Gier nach Macht, weil er wusste das er sie irgendwann bekam. „Sie hat auch Valerian töten lassen.“ „Das tut mir leid.“ Raoul senkte den Kopf. „Es muss euch nicht leid tun. Ihr habt nichts mit seinem Tod zu schaffen. Nein, sogar in seinen letzten Worten nahm er euch in Schutz. Ihr müsst auf ihn sehr überzeugend gewirkt haben.“ Ein Lächeln legte sich bei diesen Worten auf seine Lippen. Zu seiner eigenen Überraschung war es nicht traurig, nein es fühlte sich eher so an, als lächle er über eine schöne Erinnerung. Und wirklich, es fiel ihm unglaublich leicht über ihn zu sprechen. Raoul hingegen sah ihn erstaunt an. „Er hat was?“ „Eure Familie in Schutz genommen. Aber das ist nicht der Grund warum ich euch hergebeten habe.“ Casey überwand nun die Distanz zwischen ihnen mit einigen Schritten. Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, das war kein Moment zum Lächeln. „Nachdem das alles geklärt ist, die ganze Sache meine ich…“ Sein Blick glitt kurz zur Seite, bevor er sich wieder auf seinen Gegenüber richtete. „Ich will mich bei euch entschuldigen. Bei euch und eurer Familie, ich habe euch zu Unrecht verdächtig und gehasst.“ Das fiel ihm so unglaublich schwer und er ertrug auch Raouls Blick nicht weiter. Aus diesem Grund wand er den Blick ab. Aus den Augenwinkeln sah er nur noch wie sich ein Lächeln auf Raouls Lippen legte, das war so vorhersehbar. Raoul legte einen Finger unter Caseys Kinn und zwang ihn so, ihn wieder anzusehen. „Ihr müsst euch nicht entschuldigen, auch wenn mir das sehr schmeichelt. Immerhin habt ihr nur gedacht was Alle dachten. Jeder hat uns verdächtigt und verurteilt, es hat uns nicht wirklich geschadet. Meine Familie hat gelernt damit zu leben. Wir wussten, das es nicht wahr war und das das jeder irgendwann einmal einsehen würde, weil es keine Beweise gab. Wir tragen niemanden etwas nach.“ Das war eine Einstellung die Casey wirklich überraschte, vor allem weil sie zeigte wieviel Willensstärke diese Familie besaß. Es war vielleicht nicht die Überzeugung von allen und doch hatte sich keiner von ihnen versteckt. Das hatte Casey früher immer gereizt, weil sie die Frechheit hatten sich weiter so offen in die Politik einzumischen. Doch so wie es aussah hatten sie das nur gemacht, weil sie wussten das sie keine Schuld auf sich geladen hatten. Casey war sich nicht sicher, ob er das auch so locker weggesteckt hätte. „Trotzdem. Es ist nicht richtig einfach so der allgemeinen Meinung zu folgen. Vor allem als Prinz und schon gar nicht als König sollte ich so oberflächlich sein.“ Da war er fast wie Kiana gewesen und das sollte schon etwas heißen. Aber das ihm Raoul so einfach vergab machte ihm die nächste Sache nicht unbedingt leichter. Casey trat einen Schritt zurück und entzog sich so Raouls Griff. „Es gibt da noch eine Sache um die ich euch bitten muss.“ Lächelnd schüttelte Raoul den Kopf. „Ich ahne Schlimmes.“ Nun es war vielleicht Schlimmer als es sich Raoul vorstellte. Casey streckte die Hand aus und hielt ihm die offene Handfläche entgegen. „Nun wo die Sache geregelt ist, möchte ich euch bitten mir meinen Ring zurückzugeben. Es besteht kein Grund mehr diese Verlobung fortzuführen.“ Er versuchte seine Stimme kalt und entschlossen klingen zu lassen, doch das schien nicht so zu klappen. Zumindest in seinen Ohren versagte er kläglich. Es fiel ihm wirklich nicht leicht, vor allem weil es eine Unverschämtheit war. Daran änderten auch zukünftige Taten nichts. Der Ältere wirkte allerdings nicht sonderlich überrascht. „Wie gesagt, es ist keine Überraschung. So lautete die Vereinbarung.“ Mit diesen Worten zog er den Ring von seinem Finger und ließ ihn in Caseys Handfläche fallen. Casey nahm den Ring an sich und drehte sich um. Mit schnellen Schritten ging er zum Tisch und öffnete das Kästchen. Darin befand sich bereits etwas, das er nun in die Hand nahm und den Ring stattdessen hineinlegte. Er hob den Kopf und traf Valerius Blick. Sogar sein Hund sah ihn vorwurfsvoll an. Hastig drehte er sich um und ging wieder zu Raoul. Dieser betrachtete seine Hand und seufzte. „Wie soll ich das nur meinem Vater erklären?“ „Vielleicht gar nicht?“ Auch Casey besah sich den nun leeren Finger. „Es wird ihm auffallen. Vor allem weil ich selbst den Verlust auch bedauere.“ „Oh, warum denn das?“ Es war eine einfach Frage, wenn sie auch nicht in einem spöttischen Ton gestellt wurde, wie er es sonst immer getan hätte. Diese Antwort interessierte ihn nun nämlich. „Jetzt kann ich mich euch nicht mehr ohne Vorwand nähern.“ „Warum solltet ihr auch?“ Jetzt gestattete sich Casey ein leichtes Lächeln. „Vielleicht weil da etwas ist das uns verbindet? Außerdem habe ich gelernt eure Gegenwart zu schätzen und seit ihr mir nicht mehr auf die Füße tretet, seid ihr sogar eine ganz gute Tanzpartnerin.“ Bei den letzten Worten lachte Casey leise. Die Worte zuvor hörten sich jedoch an wie ein… „Das hörte sich ja fast wie ein Liebesgeständnis an.“ „Würde etwas dagegensprechen?“ Überrascht sah Casey hoch und blickte in Raouls ernstes Gesicht. Diese Frage war wirklich sein Ernst. Casey hatte so etwas provozieren wollen, doch hatte er nicht gedacht es so schnell zu erreichen. „Wollt ihr damit sagen, das ihr mich liebt?“ Jetzt wirkte Raoul etwas unsicher. Verlegen fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Ich weiß nicht wie ich diese Gefühle sonst beschreiben könnte. Es ist möglich das es Liebe ist, ich war noch nie verliebt, deswegen…“ Casey legte ihm einen Finger an den Mund. „Ist schon gut.“ Auch er empfand etwas für ihn. Mehr als für Mikaela, oder Kiana, ja sogar mehr als für Valerian. Allerdings würde er das Raoul noch nicht sagen, jede Frau brauchte schließlich ihre Geheimnisse. Er nahm Raouls Hand in seine und sah sie an. „Ihr habt wirklich Glück, das ihr eine verständnisvolle Geliebte wie mich habt. Denn so müsst ihr das eurem Vater nicht einmal erklären.“ Bei Raouls verständnislosem Blick lächelte Casey. Dann schob er den Gegenstand aus dem Kästchen über den Ringfinger des Älteren. Dieser hob nur die Hand und betrachtete den Ring, dann fiel sein Blick wieder auf Casey. Sein Blick machte klar, das er eine Erklärung erwartete. Casey hob seinerseits die Hand, an der er einen identischen Ring trug. „Das…“ Dabei deutete er auf seinen Ring. „… ist mein Ring. Und das…“ Sein Finger wies auf Raouls Ring. „… ist, war Valerians Ring. Es waren unsere Verlobungsringe und doch etwas mehr. Vielleicht habt ihr schon bemerkt, das mein Vater und Conroy ebenfalls identische Ringe tragen. Das ist kein Zufall. Es ist das Zeichen des Königs und seines Beraters, ich habe beschlossen diese Tradition zu übernehmen. Wenn ihr es euch zutraut, könnt ihr mein königlicher Berater werden. Gott weiß, das ich guten Rat bitter nötig habe.“ Schon bei der Erwähnung von Valerians Namen hatten sich Raouls Augen geweitet. Casey befürchtete, schon das er vielleicht ablehnen würde. „Das gäbe euch auch genug Vorwände, um mich immer wieder zu treffen.“ Nun legte sich Raouls Finger auf seine Lippen. „Ich benötige keine Gründe mehr um diese Aufgabe anzunehmen. Schon alleine das du mir diesen Ring gegeben hast, ist Grund genug dieses Angebot anzunehmen.“ Damit legten sich seine Lippen auf Caseys. Casey erwiderte diesen Kuss ebenso stürmisch, wie ihn Raoul begonnen hatte. Anscheinend würde er heute sein Fest verpassen, was ihm nur Recht war. Allerdings waren das sehr gute Aussichten für seine Zukunft. Jetzt konnte er dieser beruhigt entgegengehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)