Pink Glitter Gift von Raider (-oder: Der Tag des Rosa Päckchens) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein in rosa Geschenkpapier gewickeltes Päckchen lag vor ihm. Es war nicht so, dass er sich nicht gefreut hätte über dieses Geschenk, aber dass er etwas bekommen hatte, war so unerwartet und schockierend gewesen, dass er im ersten Moment die Tür zu seinem Spind wieder zugeschlagen hatte. Ein wenig zu fest leider, denn mit dieser unüberlegten Geste hatte er das Schloss des Spindes zertrümmert und stand nun da. Ohne funktionierenden Spind, Bücher von zwei Wochen in besagten Spind UND dem rosa Päckchen. Clark Kent seufzte. Es war ja nicht so, dass der Spind ein Problem darstellte –nicht wirklich jedenfalls- oder die Bücher von zwei Wochen, die er jetzt nach Hause nehmen musste und den ganzen Tag in der Schule spazieren tragen durfte- Nein, es war viel mehr das rosa Päckchen. Ein rotes Herz war auf dem Päckchen angebracht, daran eine kleine Karte gehängt. Gedankenverloren hielt er es in den Händen und schlenderte den Gang entlang, als plötzlich ihn etwas –nein, jemand- von hinten ansprach. „Hey Clark! Was geht? Hey, was hast du denn da Schönes bekommen? Einen echten…Valentinsgruß?“, sagte Chloe zuerst amüsiert, dann etwas erschrocken, als sie ihn leicht einholte und dann neben ihm lief. „Keine Ahnung…“, meinte der Schwarzhaarige und runzelte leicht irritiert die Stirn, „…es…es war einfach plötzlich in meinem Spind…“ „Mmh…“, machte Chloe und schnappte sich dann blitzschnell das Kärtchen, das an dem Herz hängte. „’Für Clark, den unglaublichsten Menschen der Welt’ Pff, was für eine Schwätzerin! Also ich würde das Paket öffnen, sehen was drin ist und dann alles schnell wegschmeißen an deiner Stelle.“ Clark sah zu seiner besten Freundin und sein verwirrter Blick schien einfach in seinem Gesicht hängen geblieben zu sein. „Meinst du?“, fragte er vorsichtig und beschloss, dass er sich nach der Schule mit diesem überraschenden Geschenk auseinandersetzen würde. Chloe hatte nur genickt und dabei Clark weiter angesehen. Sie konnte einfach nicht fassen, dass sich tatsächlich jemand für Clark interessierte – und ihm schneller ein Geschenk machen konnte als sie selber. Besagter Clark starrte allerdings immer noch auf das Päckchen. „Ach komm schon Clark. Mach dir keinen Kopf, nur weil’s rosa ist. Oh sieh mal, es gibt Sandwiches!“ Clark ließ sich auf dem Sofa in der Scheune nieder und betrachtete das Päckchen. Es hatte ihm heute wirklich schon genug Ärger gemacht. Neben der Tatsache, dass jeder ihn angestarrt hatte (sogar noch mehr als sonst), weil er seinen gesamten Spindinhalt mit sich schleppte und auch noch dieses rosane Etwas. Und leider hatte Clark im Laufe des Tages feststellen müssen, dass es auch noch zu allem Überfluss glitzerte. Wer hatte ihm nur dieses Ding geschenkt?? Des Wartens überdrüssig riss er das verfluchte rosa Glitzerpapier weg und blickte auf eine Schachtel. Na toll. Jetzt war seine Neugierde wirklich entfacht. Schließlich hatte Clark sich zur Angewohnheit gemacht, nicht mehr in Päckchen und Briefe zu spähen, ohne sie vorher zu öffnen. Einmal wurde jede Weihnachtsfeier so ganz schnell furchtbar langweilig und zweitens war es auch nicht höflich in anderer Leute Post zu sehen. Und das passierte schneller als man dachte, wenn man einen Röntgenblick besaß. Ungeduldig öffnete er es und darin lag –ein Zettel. Mit einer sauberen, ordentlichen Handschrift. Daneben eine Metallbox. Clark las die Nachricht durch. Hallo Clark, Da ich dich jetzt hoffentlich neugierig genug gemacht habe („Und wie du verrücktes Weib.“ dachte sich Clark,) willst du jetzt bestimmt doch wissen, was wirklich dein Geschenk ist und wer es dir geschickt hat, oder? Wenn du Manns genug bist…triff mich heute Nacht um elf in der Umkleidekabine der Schule. Der Teenager schüttelte den Kopf. „Oh Man, das wird ja immer verrückter…“, stöhnte er leicht genervt und merkte schon, dass er nicht wirklich der Versuchung widerstehen konnte. Für ihn würde es kein Problem sein schnell in die Umkleidekabine zu rennen und wieder unbemerkt raus, doch welches Mädchen würde schon soviel Aufwand betreiben um ihn zu treffen? Auch noch an einem so seltsamen Ort. Das war wahrlich Grund genug heute Nacht hinzugehen. Sein Blick fiel noch einmal auf die Metallbox. Sie…glänzte und Clark fragte sich, ob er wohl schon hineinsehen durfte… Leicht schmunzelte er und beschloss, dass er es ja wohl sonst nicht hätte öffnen sollen. Also warum nicht einen Blick riskieren? Seine Finger strichen langsam über die glatten Kanten und mit einem Schnippen ging es auf. Ein kleiner rosafarbener Stein lag darin und wieder lag Erstaunen und Verwirrung auf seinem Gesicht. Doch kaum hatte er ihn gesehen, war ihm irgendwie so warm ums Herz geworden. Vorsichtig ließ er seine Finger in die Box gleiten und berührte den Stein, nahm ihn hoch, damit er ihn besser betrachten konnte. Er fühlte sich gut an. Glatt, rosa, glänzend…wirklich hübsch. Ein wenig erinnerte Clark dieser Stein an Rosenquarz…und an etwas Anderes…er konnte sich nur gerade nicht erinnern an was. Der junge Mann hob die Schultern und steckte den Stein in die Brusttasche seiner Jeansjacke. So schlecht war dieses Geschenk doch gar nicht. Das ‚richtige’ Geschenk war sicherlich noch besser. Clark lehnte sich ins Sofa, überkreuzte die Hände hinter seinem Kopf uns gab sich ganz diesem angenehmen warmen Gefühl hin, während er wartete, dass die Zeit verging. Smallville war nachts besonders schön. Einen enormen Vorteil hatte es, dass es kaum Stadt oder Industrie gab…man konnte die Sterne besonders gut leuchten sehen in einer klaren Nacht. Clark blieb kurz stehen und bewunderte die Schönheit der glitzernden Punkte am Firmament, spürte, wie ein Gefühl von…Heimweh in ihm hochkroch, doch schüttelte nur den Kopf und rannte weiter, hin zu seiner Schule, die fahl vom Mond erleuchtet dastand und anscheinend nur auf ihn wartete. Sein Herz klopfte wie wild, als er vor der Umkleidekabine stand. Der rosa Stein war immer noch sicher in seiner Jacke und irgendetwas in ihm schien in Wallung zu geraten… Ihm wurde plötzlich warm- nein heiß. Irgendetwas an ihm glühte…und die Spannung die er fühlte war kaum noch zu ertragen. „Du hast es also hierher geschafft…Clark.“ Sein Herz machte einen Sprung und er wirbelte schnell herum, um sich zu bestätigen, ob er wirklich richtig gehört hatte. „L-Lex…“ „Mein lieber Clark…wer sonst hätte dir ein Bleikästchen geschickt?“ „B-Blei? Ich…ich hab nicht in das Paket gesehen.“ Clark spürte, wie unangenehm sein Puls immer schneller wurde… Lex stand im spärlichen Licht, dass von draußen in den Flur schien und irgendwie…Clarks Mund wurde trocken. Ihm war nie aufgefallen, wie gut Lex aussah. Der kahle Kopf, diese…leuchtenden blauen Augen…diese…Stimme. Seine Knie wurden weich. „Das ist wirklich niedlich von dir Clark, aber unnötig. Schließlich hättest du nicht hindurch sehen können nicht wahr? Es wäre doch zu schade gewesen, hättest du das rosa Kryptonit vorher entdeckt, meinst du nicht auch?“ Und damit kam der Andere ein paar Schritte näher. Clark wich zurück, bis er an der Tür zur Umkleidekabine stand und sich irgendwie wünschte noch weiter zurückweichen zu können… …er hätte gekonnt…wenn er nur…wirklich weg gewollt hätte. „L-Lex…!“, hauchte Clark und Lex schenkte ihm ein hämisches Lächeln…nein…sexy. Es war sexy. Er kam immer näher…so nah, dass er dicht bei Clark stand, leicht über ihm gebeugt, den Arm an die Tür gelehnt. Der Schwarzhaarige spürte, wie die Röte ihm ins Gesicht schlich. „Weißt du Clark…was rosa Kryptonit für eine Wirkung hat?“ Clarks Augen weiteten sich, als Lexs Lippen auf seinen lagen. Draußen funkelten die Sterne um die Wette. „Clark? Clark!“ „Mmh…?“ Clark schreckte auf und sah Chloe an, während sie gerade aus dem Schulgebäude gingen. „Oh man, Clark, was ist denn nur los mit dir? Hast du gestern schlecht geschlafen oder was?“ „Ähm…nein…nicht wirklich…es geht mir gut Chloe. Sorry.“ „Das will ich auch hoffen“, tönte eine wohlklingende Stimme von der Straße zu ihnen rüber. Lex stand an seinem Royce, mit verschränktem Armen und schickem Anzug. Chloe hob eine Augenbraue hoch und sah zu Clark der nur schuldbewusst und äußerst rot dreinblickte. „Also Clark…kommst du? Ich fahr dich nach Hause.“ „Mmh okay…“, antwortete der junge Mann und lief zu Lex, „Bis morgen Chloe!“ Chloe stand mit offenem Mund da, als Clark zu Lex gelaufen war und beinah wären ihre Augen heraus gefallen, als Lex Clark zu sich zog und fest umarmte. „Jungs!“, murmelte sie kopfschüttelnd, vielleicht, aber nur vielleicht ein ganz klein bisschen eingeschnappt und ließ die beiden vorerst allein. „Hör auf Lex…ich will das nicht!“, zischte Clark in Lexs Ohr, als er weiter umarmt wurde. „Nicht das, was du gestern gesagt hast…“, grinste Lex und hielt ihn weiter fest. „Du…hättest einfach fragen können, weißt du?“ „Und deinen dummen Gesichtsausdruck verpassen bei meiner Erklärung, was rosa Kryptonit macht? Nie im Leben!“, gab Lex zurück und zog ihn dann endgültig ins Auto. „Naja…es gibt schlimmeres, als mit dir zusammen zu sein, was?“ „Richtig. Nicht mit mir zusammen sein zum Beispiel.“ Kaum eine Sekunde später küsste Clark Lex und spielte kurz mit dem Gedanken dem Anderen es irgendwann heim zu zahlen. Doch auf der anderen Seite… …war rosa ja schon eine schöne Farbe. Vielleicht seine neue Lieblingsfarbe. Und vielleicht…würde Lex dieses Mal davon kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)