Twisted Souls von Mir_Rage (Die Geschichte der Toki Geschwister) ================================================================================ Kapitel 3: Eine Botschaft am Abend ---------------------------------- Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, verließ Karen den Raum und schloss die Tür hinter sich. Während sie durch die Korridore lief, hingen ihre Gedanken bereits bei der Person, die ihr Dreh und Angelpunkt im Leben geworden war. Als sie an einem Spiegel vorbei huschte, blieb Karen erschrocken stehen. //Eii, wie seh ich denn aus!! Verfluchtes Training und staubiger Innenhof. Da werd’ ich wohl oder übel noch mal nachhause müssen. Arrhh, dabei bin ich schon spät dran!// Hastig wand sich die kunoichi um und lief eilig zum Ausgang. Dort stieß sie fast mit Hinata zusammen. Scheu blickte das Mädchen sich zu ihrer Tante auf. Die lächelte ihr freundlich zu. „Na, wieder fit. Hast heute einiges einstecken müssen.“ „Ach, schon gut. Ich... ich... ich versuche mein Bestes zu geben, aber es wird wohl nie ausreichen um...“ Hinata verstummte als Karen sie scharf anblickte. „Was hast du mir versprochen?? Kein Runterreden mehr.“ „Entschuldige!“ „Und kein //Entschuldige// mehr!! Nimm’ s hin und tu’ s nicht mehr. Aber keine Ausflüchte. Verstanden?“ „Ja, oba- san .“ nickte Hinata mit hängendem Kopf. Karen fuhr ihr aufmunternd über den Kopf. „Und hör auf Trübsal zu blasen. Das Ninja- Leben ist viel zu kurz für ein langes Gesicht und es steht einer kunoichi einfach nicht.“ Wieder nickte die Kleine nur. „Willst du auch noch ins Dorf? Es ist schon spät? Hast du etwa eine Verabredung?“ „Ja,...ähem nein. Ich...ähh... Ich treffe mich noch mit Kiba und Shino. Eine Teambesprechung für den neuen Auftrag. Sensei Kurenai legt immer sehr viel Wert darauf, das wir uns sorgfältig vorbereiten.“ „Verstehe, das sieht ihr ähnlich. Vergiss mir aber vor lauter Arbeit nicht noch etwas Spaß zu haben. Das ist genau so wichtig. Aber wenn Kiba nur halb nach dem alten Tunichtgut kommt, dann wird er schon dafür sorgen, dass du das Lachen nicht verlernst.“ „Tunichtgut? Wen meinst du? Wem soll Kiba ähnlich sein?“ Karen grinste still in sich hinein. Bilder von ein paar äußerst amüsanten Abenden huschten an ihrem inneren Auge vorbei. Die Erinnerung daran ließ sie kurz wehmütig seufzen. Was die anderen wohl gerade machten? Als sie Hinata’ s fragenden Blick auffing, lächelte die blondekunoichi geheimnisvoll. „Erzähl ich dir ein ander’ Mal. Jetzt hab ich’s ehrlich gesagt verdammt eilig. Männer sagen zwar immer, sie warten gerne auf dich. Aber in Wahrheit stinkt’ s ihnen gewaltig.“ Noch war die Stimmung im Itchi- Raiku- Ramen recht gut. „Wo bleibt die denn? Es ist jetzt fast ne halbe Stunde drüber. Ich hab Hunger, verdammt.“ Mürrisch hatte Naruto die Arme vor der Brust verschränkt und wippte unruhig vor und zurück. „Sie kommt schon noch. Karen hat bereits gestern gesagt, dass es bei ihr vielleicht später werden wird.“ Anders als sein ehemaliger Schüler strahlte Iruka Zuversicht aus, obwohl ihm ebenfalls der Magen knurrte. „Wo steckt sie denn wieder? Hab sie schon seit Tagen nicht mehr gesehen.“ „Bei der Arbeit, weißt du doch. Tsunade hat sie dem Nachrichtendienst zugeteilt. Außerdem ist heute Mittwoch, da ist sie den Nachmittag über immer im Clanhaus.“ „Warum das denn?“ wollte der Flachskopf neugierig wissen. Iruka zuckte ahnungslos mit der Schulter. Wie früher tat seine Freundin oft Dinge, von denen niemand recht wusste was es war. Und Karen empfand nicht die leiseste Regung, ihr Geheimnis preiszugeben. Selbst ihm nicht. Darin hatte sie sich auch nicht geändert. „So ihr zwei, die gehen aufs Haus. Am Ende verhungert unser Genin noch.“ Die junge Köchin der Ramenküche stellte mit leisem Klirren einen Teller mit kleine Teigtaschen auf dem Tresen ab. „Dankeschön, Onee- san . Ich bin am Verhungern!!“ Gierig verputzte Naruto die Leckereien. Als er wieder aufsah, blinzelte der Flachskopf erstaunt. „Seit wann stehen denn die da drüben.“ Sein Blick fiel auf Shino und Kiba, die an der gegenüberliegenden Hausecke warteten. Akamaru sprang kläffend zwischen den beiden shinobi hin und her. Übermütig streckte der kleine Hund sich immer wieder in die Höhe, bis Kiba sich endlich zu ihm herunterbeugte und den Rücken kraulte. „N’ abend miteinander. Auf wen wartet ihr denn?“ fragte Naruto, als er mit breitem Grinsen auf seine ehemaligen Klassenkameraden zusteuerte. „Auf Hinata. Wir müssen unsere neue Mission besprechen. Anweisung von sensei Kurenai.“ Naruto nickte wissend. „Verstehe, wann geht’s los! Und wo geht’s hin?“ „Gleich morgen früh. Irgendwo in den Süden. Scheint was kleineres zu sein, ist nur ne D- Mission.“ meinte Shino gleichmütig wie immer. Sein Teamkamerad schien allerdings anderer Ansicht zu sein. Kiba verdrehte stöhnend die Augen. „Oh Mann, wie ich diesen Kleinkram hasse. Das ist immer eintönig!“ Akamaru stimmte ihm mit einem leisen “Wuff“ zu. Shino hingegen zuckte nur mit der Schulter. „Kleinkram muss auch erledigt werden.“ „Aber warum bleibt er immer an uns hängen?! Sensei Kurenai soll uns endlich mal wieder ’nen ordentlichen Auftrag besorgen. Wir sind schließlich keine Anfänger mehr!! Ich bin es langsam leid.“ „Dann beschwer’ dich doch bei Tsunade, wenn’s dir so stinkt!“ „Bin ich irre! So lebensmüde bist doch nur du, Naruto!“ Anfangs noch verärgert über die Bemerkung, grinste der Genin dann breit über beide Backen. Lässig verschränkte er die Arme hinter dem Kopf. „Tja, man muss eben selber sehen wo man bleibt.“ In diesem Moment sprang Akamaru los und rannte mit fröhlichem Gebell auf das Mädchen zu, das gerade um die Ecke bog. Hinata zuckte zuerst erschrocken zusammen, dann aber kniete sie sich lächelnd nieder und ließ den weißen Hund auf ihren Arm klettern. Überschwänglich begrüßte der Kleine die Teamkameradin seines Herrchens mit unzähligen Hundeküsschen. Geduldig ließ Hinata alles über sich ergehen, während sie auf die Jungs zu ging. Dabei war sie so abgelenkt, dass das Mädchen Naruto erst gar nicht bemerkte. Erst sein „Hi, Hinata! Wie geht’s?“ ließ sie hochfahren. Und schlagartig geschah das, was immer passierte wenn Hinata ihrem Schwarm begegnete. Ihr Gesicht war binnen Sekunden knallrot und aus ihrer Stimme wurde ein dünnes Piepsen. „Hhh... Hi.“ nuschelte die zierliche kunoichi und vergrub ihre leuchtende Wangen in Akamaru’ s dichtem Fell. „Hast du was? Du bist so rot. Bist du gerannt?“ erkundigte sich Naruto ahnungslos wie immer. Wieder verdrehte Kiba innerlich die Augen. Manchmal wollte er diesen dämlichen Flachskopf anbrüllen, ob er denn Tomaten auf den Augen hatte. Hinata’ s Schwärmerei war doch wirklich nicht zu übersehen!! Auch das sie viel zu schüchtern war um den ersten Schritt zu machen. Aber in der Beziehung war Naruto noch komplett grün hinter den Ohren. Er grinste und alberte in Hinata’ s Gegenwart ahnungslos herum und schien ihre Reaktionen gar nicht zu bemerken. Die hatte sich gerade neben Kiba geschoben, immer noch Akamaru auf den Armen. „Entschuldige. Ich weiß, ich sollte nicht mit ihm schmusen, aber...“ „Ach lass gut sein. Akamaru hat dich eben gern. Was soll ich da schon dagegen tun?“ „Vielleicht erziehst du deinen Hund endlich mal!! Damit solche Schnitzer nicht weiter vorkommen!“ knurrte da plötzlich eine verärgerter Stimme. „Oh Mom, nicht schon wieder die Leier!“ Ein drittes Mal verdrehte Kiba die Augen, aber wie zuvor half das nicht viel. Tsume hatte in dieser Angelegenheit nicht vor klein beizugeben. Begleitet von Kuromaru, dem riesigen Wolf mit der Augenklappe, schritt die Inuzaki- Clanchefin auf ihren Filius zu. Ihr Blick versprach nichts gutes. Brüsk packte sie Akamaru am Kragen und zog ihn aus Hinata’ s Armen. Mit einem Winseln landete der Kleine auf dem Boden. „HEY! War das nötig!!“ beschwerte sich Kiba lautstark, während Akamaru sich mit eingezogenem Schwanz hinter seinen Beinen verkroch. „Kannst du nicht einmal...“ Kuromaru stieß unvermittelt ein warnendes Knurren aus, so das Kiba einen Schritt zurück machte. Dem Wolf war nicht zu trauen, er gehorchte einzig und allein nur seiner Mutter. Die funkelte Kiba ebenfalls streng an. Auftakt für eine neue Gardinenpredigt. „Ich sag’ es dir jetzt zum allerletzten Mal: Akamaru hat nur auf dich zuhören und keinen anderen!! Du bist sein Rudelchef und niemals gleichrangig. Also, sorg jetzt endlich dafür das der Kleine das lernt.“ „Akamaru weiß das. Aber ein Rudelchef kann doch auch mal locker sein und mit seinem Kumpel etwas Spaß haben.“ „Spaß, Spaß, Spaß!! Ein anderes Wort scheint es wohl in deinem Vokabular nicht mehr zu geben. Und während du sorglos daher lebst, sucht sich der Kleine einen neuen Rudelführer. Schließlich hat dieser ein gewisses Verantwortungsbewusstsein zu haben. Und damit scheint’ s bei dir immer noch zu hapern. Sollte mich nicht wundern wenn Akamaru bereits einen möglichen Kandidaten ins Auge gefasst hat.“ Der strenge Blick der Joonin richtete sich auf Hinata, die erschrocken zusammenfuhr. „Na und?“ hörte man plötzlich eine dritte Frauenstimme über den Platz hallen. „Das wäre in diesem Falle nicht unbedingt ungewöhnlich.“ „Karen nee- chan. Na endlich! Hast dir ganz schön Zeit gelassen.“ rief Naruto, als er die Gestalt auf dem Dachvorsprung entdeckt hatte. Die kunoichi grinste, dann stieß sie sich in einer geschmeidigen Bewegung ab und segelte in einer halben Drehung auf den Platz herunter. Bevor sie sich der Gruppe zuwand, ging Karen zunächst auf Iruka zu und begrüßte ihn mit einer innigen Umarmung. „Tut mir leid, das ihr warten musstet.“ „Schon in Ordnung.“ „Kurzen Moment noch, ja?“ Damit löste sie sich wieder aus der Liebkosung und wand sich Tsume zu, die sie immer noch giftig anblickte. Gekonnt erwiderte Karen die darin liegende Herausforderung. „Was genau willst du damit wieder sagen? //In diesem Fall//? Was hat das zu bedeuten?“ Karen kniete sich kurz zu Akamaru nieder und kraulte ihm die Ohren. Der ließ es bereitwillig über sich ergehen. „Das es ganz einfach eine Frage der Chakra- Aura und des Instinkts ist, Inuzaki- san. Die niken haben ein feines Gespür dafür, wer ihnen aufgrund seiner Aura einen gewissen Schutz bieten kann. Selbst dann wenn die Hunde den Schutz eigentlich nicht mehr brauchen. Es ist ein angeborenen. Und wie alle Instinkte lässt er sich nicht unterdrücken. Und Hinata hat nun mal eine solche... nennen wir es //mütterliche Aura//. „Ach ja?? Woher willst du das wissen.“ fauchte Tsume aufgebracht. Das schlug ja schier dem Fass den Boden aus, dass sie sich von einer Außenstehenden Vorträge über das Verhalten der Niken anhören musste. Karen blinzelte wissend und wand den Kopf Kuromaru zu. „Hat die Kleine sie, ja oder nein??“ fragte sie den Wolf ohne weiter auf die zornige Tsume zu achten. Der schwieg anfangs beharrlich, dann aber warf er doch einen Blick auf das verwirrte Mädchen. Schließlich seufzte er und antwortete: „Ja, sie hat sie!“ Diese Worte erstaunten dann Tsume doch, fragend hielt sie den Kopf schief. Ihr tierischer Begleiter richtete seinerseits den Blick auf Karen. Neugierig musterte er die blonde kunoichi. „Du scheinst dich in diesen Dingen sehr gut auszukennen.“ „Zwangsläufig!“ Karen grinste amüsiert während ihre Augen sich auf einen Punkt zwischen den Dächern richtete. „Was heißt das jetzt wieder!“ Das tiefe Knurren von Kuromaru unterbrach schlagartig jedes weitere Gespräch. Es war grollend und so unheimlich, dass es Hinata eiskalt den Rücken hinunter lief. Der Wolf wand den massigen Kopf in die gleiche Richtung, in die auch Karen blickte. „Das du die Dreistigkeit besitzt dich hier blicken zu lassen!!“ „Dir ebenfalls einen guten Abend, Brüderchen. Die neue Stimme war ebenfalls tief und bedrohlich wie die von Kuromaru, aber in ihr schwang eine ordentliche Portion Sarkasmus und Spott mit. Ein großer Schatten sprang leichtfüßig über die Dächer und landete schließlich auf dem Platz. Er entpuppte sich als ein zweiter großer Wolf. Sein Fell war tiefschwarz, die Augen leuchteten in strahlendem Eisblau. Eine lange gezackte Narbe verlief schräg von der Schnauze über den kompletten Schädel. Dadurch hatte der Wolf einen fast freche Mimik. Herausfordernd starrte er zunächst Kuromaru entgegen, dann aber schritt der Neuankömmling gleichmütig an ihm vorbei und auf Karen zu. „Hast uns also doch bemerkt, Schwester.“ „War nicht weiter schwer. Du weißt doch, meine Intuition ist so scharf wie deine Nase, Kariudo. Schön dich zu sehen.“ Freundlich wuscheltet die kunoichi durch das dichte Fell und kraulte die Ohren des Wolfes. „Dito. Siehst gut aus. Verdammt gut! Das wird der alten Funsel gar nicht passen. Der hofft immer noch, dass du endlich die Schnauze voll hast und wieder heimkommst.“ „Ey, Konoha ist unser Zuhause!! Meines wie auch das von dem eifersüchtigen Stelzbock. Hör also gefälligst auf solch Töne zu spucken, Tsuki oder es rauscht!!“ „Na wenn Gnädigste das Echo verträgt!!“ antwortete eine spöttische Stimme von oben herab. „Das Echo will ich mal sehen. Mit dir wisch ich doch den Boden!“ meinte Karen noch spitzbübisch, im nächsten Moment schnellte sie auch schon wie ein Pfeil davon. Die Gruppe blieb nur mit verwundertem Schweigen stehen, einzig der schwarze Wolf grinste breit als er ihr nachsah. „Die zwei!! Wie Hund und Katze. Wenn der eine knurrt, faucht die andere sofort zurück!“ Lautes Klappern und Krachen war die Antwort. Keine Sekunde darauf knallte ein großer Schatten auf den Platz. Karen sprang leichtfüßig hinterher. „Autsch! Meine Herrn, deine linke Grade ist wirklich nicht von schlechten Eltern!“ Der shinobi rieb sich die schmerzende Backe. Sein freches Grinsen wich allerdings keinen Millimeter. Er musste etwa Anfang dreißig sein, hatte ein scharfkantig geschnittenes Gesicht und aufmerksame Augen. Die graubraunen Haare standen wuschelig nach allen Seiten und waren im Nacken zu einem Zopf gebunden. Auf den Wangen prangte links und recht ein rotes, auf der Spitze stehendes Dreieck. Ein Mitglied des Inuzaki- Clans. Und wie ihn die Uniform auch auswies, ein shinobi der kaiserlichen Sturmtruppe. Genau wie Karen hatte er ein Chrysanthemen- Tatoo auf dem linken Arm. „Also doch!!“ kam es plötzlich von Tsume „Was willst du hier, Tsuki? Ich dachte die Angelegenheiten zwischen uns wären einfürallemal geregelt.“ „Keine Sorge, Cousinchen. Das sind sie!! Ich bin auch nicht deinetwegen hier, sondern wegen dieser Schönheit hier.“ Der freche Blick wand sich Karen zu. Die seufzte theatralisch. „Ohhhh, lass doch einmal die Sülzerei. Wie oft muss ich dir eigentlich noch nen Korb geben?“ „Die Hoffnung stirbt zuletzt, Karen!“ Die verdrehte resignierend die Augen, aber ebenfalls mit einem frechen Grinsen. „Also, was gibt’s?“ „Na rate mal?“ „Arbeit, Arbeit und noch mal Arbeit. Aber warum kommst du damit zu mir, Kommandant der kishin?“ „Ganz einfach, weil’s auch um dein Corp geht, Kommandantin deronryo ?“ Schlagartig verschwand Karen’ s Grinsen, die weißen Augen wurden ernst. Wortlos folgte sie Tsuki in die aufkommende Dunkelheit hinein Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)