Do you care, Kyle? von -killua- (Do you care about Stan?) ================================================================================ Chapter two: Snuff ------------------ Nach der Schule meinte Stan, ich solle heute Abend zu ihm kommen. Er wäre noch nicht ganz mit meinem Geschenk fertig. Kannse dir später bei mir abholen, hat er gesagt. Wenn man so drüber nachdenkt, lügt er mich an. Mein bester Freund lügt mich an. Der Junge, für den ich Gefühle habe lügt mich an. Naja, er lügt, weil er mir eine Überraschung machen will, was leider keine Überraschung mehr sein wird, dank Cartman. Am liebsten würde es Stan erzählen, dass Cartman mir schon alles verraten hat. Aber dann verderbe ich ihm die Laune. Das will ich nicht. Ich tue einfach so, als würde ich nichts wissen. Ich tue so, als würde ich mich über eine Party freuen. Für Stan. Deliver me into my fate If I’m alone I cannot hate I don’t deserve to have you Oh, my smile was taken long ago If I can change I hope I never know Ich bin wieder zu Hause. Mittlerweile ist mein Vater wieder da. Super. Er drückt mich auch ganz feste. Er hat eine Fahne. War er gestern Frustsaufen, oder was? Dann bekomme ich auch endlich meine Geschenke überreicht. Ich bekomme von meiner Mutter eine Dose in die Hand gedrückt. Da sind Zähne drin. „Zähne.“ „Ja, Kyle. Ich denke es ist Zeit, dass du erfährst, dass ich all die Jahre in deiner Kindheit deine Milchzähle durch Münzen unter deinem Kissen getauscht habe. Ich hoffe, dass ist jetzt kein allzu großer Schock für dich, mein Bubele.“ Ach so. Ja, total. „Danke, Mutter.“ „Hier, mein Sohn, das habe ich für dich gekauft!“ Einen Nintendo DSi … Aha. „Danke, Vater.“ „Warum kaufst du denn so was teueres? Ich dachte wir sparen jetzt, damit wir ihn zu seinem 18. einen Auslandsaufenthalt schenken können!“ Ach so, ihr wollt mich also loswerden? Wohin hättet ihr’s denn gerne? Entwicklungsländer sind die günstigsten, heutzutage. „Ich dachte mir, er braucht auch was richtiges, es ist immerhin sein Geburtstag, was willst du mit einer Dose, wo seine Zähne drin sind. Dafür hast du doch keinen Cent ausgegeben!“ War die Dose umsonst? „Stan macht doch jedes Jahr für ihn ein großes Geschenk. Er hat dieses Jahr eine Party für ihn organisiert, die ist heute Abend!“ Hey, also, wenn Cartman nicht gewesen wäre, hätte ich’s so oder so erfahren. Wird ja immer lustiger. „Ja, toll. Stan ist aber nicht sein Vater oder seine Mutter. Wir sollten uns ein Beispiel an ihm nehmen. Wir haben viel Geld und versuchen trotzdem zu sparen!“ Ja, wir sind ja auch Juden, würde Cartman jetzt sagen. „Das reicht mir, mach das du von hier verschwindest, du bist bestimmt noch besoffen!“ „Ist mir recht, ich gehe wieder zu Randy und helfe seinem Sohn bei der Partyvorbereitungen für meinen Sohn!“ Die bemerken gar nicht, dass ich immer noch hier sitze, und dass sie mir grade meine Überraschung ein weiteres Mal vermiesen. So was nenne ich pure Ignoranz. Meine Mutter schlägt die Tür zu, und rennt heulend in die Küche. Armes, fettes Schwein. Du stinkst immer noch. Bury all your secrets in my skin Come away with innocence and leave me with my sins The air around me still feels like a cage And love is just a camouflage for what resembles rage again Es klingelt an der Tür. Ich mache auf. Es ist Bebe. Meine Ex. Ich verstehe mich immer noch relativ gut mit ihr. Sie hatte mir in der Schule gesagt, sie will mich heute besuchen kommen. Dass sie es wirklich macht, hätte ich nicht gedacht. Wir gehen auf mein Zimmer. „Kyle, ich hab dir ein kleines Geburtstagsgeschenk gemacht.“ Sie lächelt mich an. Ich versuche auch dankbar zu lächeln. Erfolglos. Sie gibt mir ein Foto in die Hand. Das sind wir. Vor 3 Jahren. Als ich mit ihr zusammen war. Was will sie mir damit sagen. „Wer ist das?“ „Das bin ich.“ „Nein, Kyle.“ Wie nein? Was will sie nur? „Wie meinst du das, Bebe?“ „Schau es dir noch mal genau an. Beschreibe dich selbst und deine Umgebung.“ Bebe ist nicht grade sehr helle. Aber das grade macht mir Angst. „Ich… Ich bin mit Stan, Wendy und dir an Stark’s Teich.“ „Was machen wir?“ „Ist das ein gestelltes Bild? Ich kann mich gar nicht an das Bild erinnern.“ „Ja, das haben wir gestellt. Das war meine Idee. Beschreibe es weiter!“ „Ehh… Stan küsst Wendy, ich küsse dich. Stan und Ich klatschen ein.“ „Genau, und was siehst du noch?“ Ich bin glücklich auf dem Bild, das sehe ich. „Ich… Ich lache?“ „Ja, du lächelst ein wenig, das stimmt.“ „okay…“ „So und jetzt erklär mir, woran sieht man, dass das Bild ca. 3 Jahre als sein muss?“ „Wie?“ „Ja, ich will wissen, warum das Bild niemals von gestern sein kann?“ Weil ich lange nicht mehr so ein Lächeln auf meinem Gesicht hatte… „Danke, Bebe. Ich weiß, was du mir sagen willst.“ „Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. Stan machst sich unheimliche sorgen um dich. Du solltest einfach mal wissen, dass wir alle mitbekommen, dass du dich verändert hast. Wir sehen, dass du traurig bist.“ So break yourself against my stones And spit your pity in my soul You never needed any help You sold me out to save yourself Bebe ging danach wieder. Ich sagte “Bis morgen!”, obwohl ich genau wusste, dass ich sie heute Abend auf meiner tollen Party wiedersehen werden würde. Sie hat vollkommen recht. Ich bin ein Wrack. Ich habe keine Lebenslust mehr. Ich will sterben. Aber wie kam es dazu? Wieso bin ich so geworden, wie ich jetzt bin? Ich habe selbst keine Antwort. Vielleicht hat Stan eine. Stan hat immer eine Antwort. Stan hilft mir immer. Aber ich habe seit langem nicht mehr nach Stans Hilfe gefragt. Ich habe mich generell ein wenig isoliert, die letzten Monate. Stan ist der einzige, der noch an mich kommt, der mich retten kann Stan ist der einzige, der mich aus diesem Loch ziehen kann. Noch bin ich nicht ganz drin versunken… Aber du hast nicht mehr viel Zeit, Stan… So if you love me let me go And run away before I know My heart is just too dark to care I can’t destroy what isn’t there Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)