Do you care, Kyle? von -killua- (Do you care about Stan?) ================================================================================ Chapter twentyone: Incomplete Lullaby ------------------------------------- Das Frühstück mit Stan war schön. Ja, wir haben echt eine schöne Zeit zusammen. Er hat sich so über das Salami-Herz gefreut, er fand das so süß. Sind wir deswegen so typische Klischee-Schwule? Ach, selbst wenn. Hetero Jungs finden es doch auch süß, wenn die Freundin etwas für ihren Freund macht. Etwas Süßes. So wie ich es für Stan gemacht habe. Wir sind dann spazieren gegangen. Natürlich nicht Hand in Hand, es soll ja niemand wissen, dass die aller besten Freunde, die es in ganz South Park gibt, plötzlich ein Paar sind, und Sex haben. Nein, das soll erstmal geheim bleiben. Wenn der Fettarsch es nicht irgendwie herausfindet und es herumposaunt. Ach, das wird eh irgendwann passieren. Nun sind wir bei Kenny angekommen. Stan meinte, ich müsste mich für das, was in Denver passiert ist, entschuldigen. Er würde sich dann ein paar Meter weiter wegsetzen, um uns alleine zu lassen, aber doch, um ein Auge auf mich haben zu können. Er will mich ja jetzt nicht mehr alleine lassen. Wegen Cartman. Ich hab meinen eigenen Bodyguard. Luxus! Ich bin so wie Paris oder Birtney! Yey… Jetzt würde sogar ich mich für meine Gedanken als Schwuchtel bezeichnen, haha! Stan setzt sich auf eine Bank, die neben Kennys Hütte steht und wartet, während ich all meinen Mut zusammennehme, um bei den McCormicks zu klingeln. Like a turning head Like a second look Like a burning leaf of an open book Die Tür geht auf, es ist Kennys Mutter. „Guten Tag, ist Kenny zu Hause.“ „Ja.“ Und schon ist sie verschwunden. Man hört sie nach ein paar Sekunden durch das ganze Haus nach Kenny brüllen. Dieser brüllt wieder rum zurück, bis er dann endlich mal vor mir auftaucht und mich angewidert fragt: „Was willst du?“ „Ich… ehm… Ich wollte mich bei dir… entschuldigen… Für gestern. Es tut mir wirklich leid, Ken!“ „Und jetzt?“ Wie? Was ist mit ihm? Nimmt er meine Entschuldigung nicht an? Vielleicht braucht es ein wenig mehr. „Ich weiß, ich habe Scheiße gebaut. Es tut mir wirklich leid. Ich hätte dich nicht da lassen sollen. Wir hätten zusammen wegfahren müssen, aber ich wusste wirklich nicht, was mit mir los war. Ich wusste auch nicht wie ich das tun konnte. Das mit dir.“ Oh kacke, das war mies! „Also… wenn ich es richtig verstanden habe, bereust du, dass du mit mir geschlafen hast?“ „Nein, das wollte ich nicht damit sagen. Du musst nur wissen, dass ich das eigentlich nicht wollte. Ich sehe dich als einen meiner besten Freunde an, und nicht als einen Partner, oder jemanden, mit dem man Sex haben könnte. Egal wie meine sexuelle Einstellung ist.“ „Aber du bist doch schwul, oder?“ „Ja, schon ein wenig. Aber…“ Kenny unterbricht mich plötzlich „Wie kannst du dann nicht auf so einen Prachtkerl wie mich abfahren? Das ergibt keinen Sinn für mich!“ Meint er das ernst? Er scheint das ernst zu meinen. Oh Gott, wie komm ich da bloß wieder raus… Ich will ja nicht sagen, dass Stan mein ‚Prachtkerl’ ist, denn wir wollen es ja nicht sagen. Wir wollen es für uns behalten… „Haha, du bist so leicht zu verarschen, Kyle!“ Wie bitte? „Haha, ach so! Du hast nur einen Scherz gemacht… hehe…“ Och Gott, Kyle, wie schlecht bist du denn! „Komm rein, es ist zu kalt hier draußen.“ „Aber …“ Ich schaue zu Stan, worauf Kenny sich aus der Tür lehnt und Stan erblickt. „Oh, Stan ist da…“ „Ist das schlimm?“ „Nein, nein. Er kann ruhig auch reinkommen.“ Like a fading voice Like a closing door Like a dozen lies and a dozen more Wir sitzen nun im Wohnzimmer von Kenny. Alte, kaputte Möbel, dreckig, uralter Fernseher. Ich weiß, die McCormicks haben kein Geld, aber putzen könnten sie schon. „Denkst du, er ist sauer auf mich?“ frage ich Stan. „Nein. Er ist sauer auf mich.“ „Was, wie kommst du darauf? Das ist doch albern.“ In dem Moment kam Kenny zurück, mit Wasser für uns, und ein paar Reiswaffeln zum knabbern. „Wisst ihr, dass ich fast erwischt wurde, im Motel? Stan, Kyle hat dir doch sicher schon davon erzählt, oder?“ „Ja, er hat mir alles erzählt. Alles.“ Oh scheiße, Stan! „Ach ja, alles? Na dann.“ Kenny schaut mich mit einem sehr komischen Blick an. Ohje, Stan, in was für ne Scheiße reitest du mich da? „Ehm, was ist denn genau passiert?“ frage ich, um vom Thema zu schweifen. „Naja, ich kam halt aus der Dusche und du warst nicht mehr da. Ich war dann also da alleine, hab meine Sachen so schnell es ging zusammengepackt, doch in dem Moment, als ich nur noch meine Hose anziehen musste, schloss jemand das Zimmer auf. Ein schwarzer, dicker Kerl, der echt gefährlich aussah, sah mich mit seinen dunklen Augen wie ein Stier an, und ich musste dann mit einer halb angezogenen Hose aus dem Fenster springen, und weglaufen.“ „Krass! Das tut mir so leid, Kenny.“ „Ist schon okay, ich vergebe dir. So schlimm war es ja gar nicht, ich fand das eher lustig, weil der Kerl dann meinte mir hinterher zu laufen.“ „Haha, krass!“ Während ich über Kens Story lachte und einen unheimlichen Spaß hatte, merkte ich, dass Stan sich gar nicht amüsierte. Er hatte so einen verachteten Blick gegenüber Kenny drauf. Und auch Kenny sah Stan sehr merkwürdig an. Als wären die beiden zwei Wölfe, die gleich um etwas kämpfen. Mir ging’s gar nicht gut dabei. „Wusstest du eigentlich, dass ich auch bisexuell bin, Kyle?“ „Nein, das wusste ich nicht. Du hast doch schon seit Jahren Tammy als Freundin, wer könnte sich so was denn denken! Besonders bei dir, du wärst der letzte, den ich verdächtige, auf Männer zu stehen.“ Stan schaut mich sehr genau an, während ich rede. Wahrscheinlich will er versuchen mich zu analysieren, um herauszufinden, ob das mit Ken wirklich nur betrunkener Sex, ohne Gefühl meinerseits war, oder ob ich durch meine Mimik irgendwas verraten könnte, was ihm doch zeigen würde, dass ich leichte Gefühle für Kenny habe. Aber das habe ich nicht! Ich finde zwar, dass Kenny unglaublich gut aussieht, das sieht aber jeder so. Selbst Stan. Doch mehr ist da nicht! „Nun ja, ich habe Tammy schon einige Male mit Männern betrogen. Ich hatte Sex mit ihnen, so wie mit dir, oder ich hab einfach nur bei einer Party mit ihnen ein wenig auf Klo rumgeknutscht… und so. Nicht wahr?“ Kenny schaut nun direkt zu Stan, mit einem fragenden, jedoch auch provozierenden Ausdruck im Gesicht. Was? Hat Stan etwa…? Er wird rot im Gesicht. Stan wird knallrot. „Das… ehm…“ Oh mein Gott, ich kann es nicht glauben. Stan hatte was mit Kenny, und das vor mir? Was soll das? Tired Could not close my eyes On fire But frozen inside “Sag mir nicht, ihr hattet was? Bitte, sag mir, dass das nicht wahr ist!“ Ich schaue Stan hoffnungsvoll an, welcher sich direkt von mir wegdreht. „Oh, Kyle. Ich war derjenige, der ihm gezeigt hat, dass es auch noch etwas anderes als Muschis und Titten gibt.“ Sagt Kenny halb grinsend. „Alter…“ Stan schaut Kenny mit einem unglaublich bösen Blick an. „Lass uns gehen, Kyle. Du hast dich bei Kenny entschuldigt, mehr wollten wir hier auch gar nicht.“ Mit dem Satz steht er auf, packt mich am Arm und versucht mich rauszuziehen. Ich lasse das natürlich mit mir machen, ich bin immer noch viel zu geschockt um mich irgendwie zu wehren. Ich kann noch schnell „Bye, Ken.“ Sagen, bevor Stan und ich durch die Tür in die Kälte schreiten und er mich loslässt. Ohne mich anzusehen fängt er sofort an zu gehen und erwartet wahrscheinlich von mir, dass ich ihm folge. Ich soll ja nicht alleine sein. Außerdem muss ich mit ihm über die Geschichte reden, deswegen folge ich ihm einfach. „Stan? Stan! Warte doch mal! Was war das grade? Kannst du mir das erklären?“ Nach einer halben Minute konnte ich Stan einholen. Er hat immer noch diesen kalten Blick drauf, und ich kann schwören, dahinter versteckt sich sein Gewissen, welches ihm grade einredet, dass er ein dickes Arschloch ist. „Rede bitte mit mir!“ Ich versuche ihn am Arm zu packen, doch bevor ich diesen greifen kann, dreht sich Stan um und sieht mich mit seinen traurigen Augen an. „Es tut mir leid, Kyle, ich hätte es dir erzählen sollen. Selbst, als wir noch beste Freunde waren. Aber es war mir so unangenehm und peinlich. Ich wollte diese Geschichte einfach vergessen.“ „Wann ist es passiert?“ „Vor einem Jahr, so um den Dreh.“ „Aber du warst da mit Wendy zusammen.“ „Ja, ich hab sie halt betrogen. Aber ich habe nicht richtig drüber nachgedacht. Das war eine ganz komische Situation…“ „Erzähl mir davon, bitte! Ich will alles wissen.“ „Wieso? Was bringt dir das?“ „Ich will alles von dir wissen. Alles was du getan hast, alles was dich bedrückt, alles was du fühlst, und was du bist! Wir sind doch zusammen, oder? Da sollte das so sein.“ Ich nehme seine Hand und drücke sie fest zusammen. Wir sind ein Paar, wir sind zusammen. „Kyle, wir sind draußen, uns könnte jemand sehen.“ „Das ist mir egal!“ Weil ich dich liebe… „Sollen wir lieber wieder zu mir? Dann erkläre ich dir alles.“ „Ja.“ Nach einigen Minuten sind wir wieder bei Stan. Ich sitze im Wohnzimmer und warte auf meinen Freund, der uns beiden einen warmen Kakao macht, und sich sicherlich jetzt die ganzen Worte zusammensucht, die er gleich loswerden soll. Mir erzählen soll. Seinem Freund. Weißt du was, Kyle? Ich glaube, dir geht’s grade sehr gut… Like a pounding sea Like a messy crime When your eyes first met with mine Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)