Shall never surrender von Pinku_Keks (Dante x Nero) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war zu spät… das letzte, was er von ihr sah, waren ihre hellen Augen, die durch die Schleier der Finsternis des Portals leuchteten. Dann explodierte alles. “NEIN!TRISH!” Wie von Sinnen sprang er der Explosion entgegen, wurde jedoch von dem ungeheuren Druck der entfesselt wurde weggeschleudert. Er krachte mit dem Rücken gegen eine Säule und fiel dann vornüber. Sein Kopf traf hart auf den Steinboden auf. “TRISH!”, brüllte er ein letztes Mal, bevor er das Bewusstsein verlor… Er wurde davon wach, dass Hände ihn an seinen Schultern rüttelten. “Dante!” Verwirrt richtete er sich auf und blickte in Neros besorgtes Gesicht. “Was…?” Nero seufzte und ließ ihn los. “Du hast… schlecht geträumt, nehme ich an.” Dante seufzte. Er fuhr sich mit der Hand durch sein silberweißes Haar; seine Stirn war schweißnass. “Schon wieder, hm…”, murmelte er und blickte auf seine Hände. Sie zitterten leicht. “Tut mir leid.”, sagte der Jüngere; an seiner Stimme war zu erkennen, dass er diese Situation bereits gewohnt war. “Lass gut sein, Kid.”, winkte Dante ab, rieb sich den Schlaf aus den Augen und stand auf. Er hatte auf dem Ledersofa im DMC geschlafen, vermutlich war er irgendwann einfach dort eingenickt. Die leeren Bierflaschen auf dem Kaffeetisch bestätigten dies. Seit Wochen lebte er nun mit Nero, seinem neuen Geschäftspartner, im DCM zusammen, sodass dieser seine Alpträume des öfteren mitbekam. Dante trat an eines der Fenster und schob den Vorhang beiseite. Der Morgen war bereits nah. Nero trat neben ihn, mit einer Tasse in der Hand. “Kaffee?” Der Ältere schüttelte den Kopf. “Aber es ist noch Pizza im Kühlschrank, oder?” “Jap.” “Perfekt…” ~ “Wann kommst du wieder nach Hause?” “Ich… weiß es noch nicht.” Kyrie seufzte. “Ich verstehe dich nicht, Nero. Ich dachte… du wärst glücklich bei mir…” “Aber das bin ich doch! Es ist nur… er…” “Wer? Dante? Was ist mit ihm?” “Er braucht mich hier.” “Er ist vorher auch ohne dich zurecht gekommen, das kannst du mir nicht erzählen. Und er hat doch auch lange genug ohne Partner gearbeitet!” “Nein, das meine ich nicht…”, Nero rieb sich über die Nase, wie immer, wenn er nervös oder unsicher war, “… er braucht mich… anders… er hat sich so verändert seit dieser Sache, ich mache mir Sorgen um ihn.” Seine Verlobte seufzte erneut. “Nero, ich verliere langsam die Geduld… ich dachte wir wollten diesen Sommer heiraten… gestern ist der erste Schnee gefallen.” “Es tut mir Leid… ich verspreche dir, ich komme bald wieder. Ich liebe dich!” Schweigen. “Kyrie?” “Ich hoffe du hältst dein Versprechen.” Klick. Frustriert legte Nero auf. Verdammt… warum konnte sie ihn nicht verstehen? Er hat furchtbar schlechtes Gewissen deswegen, andererseits hatte er genau so große Bedenken, Dante in seinem jetzigen Zustand alleine zu lassen. Seit Trish weg war, war der Dämonenjäger unberechenbar. Er trank ungewöhnlich viel, lehnte zahlreiche Aufträge ab obwohl er das Geld nur zu gut hätte gebrauchen können, trieb sich immer öfter in fragwürdigen Etablissements herum und seine gewohnte, selbstbewusste Art war nahezu ganz zu vermissen. Es war verständlich, natürlich… aber dennoch kein Grund für Nero, den alten Dante aufzugeben, der ihn auf eine Art und Weise fasziniert hatte. Er hatte ihn damals bewundert. Umso geehrter hatte er sich gefühlt, als Dante am Tage seiner Verlobungsfeier wieder auf Fortuna aufgekreuzt war und ihm das Angebot gemacht hatte, mit ihm als Partner ein paar Aufträge in der Gegend zu erledigen. Zu diesem Zeitpunkt wusste Nero noch nicht, was mit Trish geschehen war und hatte zunächst auch nicht wahrgenommen, wie sehr Dante sich verändert hatte. Es hatte ihm Spaß gemacht, Seite an Seite mit dem erfahreneren Dämonenjäger zu kämpfen und als dieser ihm schließlich angeboten hatte für ein paar Wochen zu ihm ins DMC zu ziehen hatte er dankend angenommen. Damals hatte Kyrie auch Verständnis dafür gehabt… Die paar Wochen waren vorüber gegangen und Nero hatte unbeschreiblichen Gefallen daran gefunden, mit Dante auf die Jagd zu gehen, auch wenn ihm mittlerweile aufgefallen war, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Als er ihn irgendwann darauf ansprach, war es eine Katastrophe gewesen. Nie hätte er erwartet, dass jemand wie Dante so zerbrechlich wirken könnte. Nero fasste den Entschluss noch eine Weile zu bleiben, denn schließlich kannte er nun den wahren Grund, weshalb Dante ihn zu sich geholt hatte… er brauchte jemanden., der auf ihn aufpasste. Und diese Aufgabe nahm er verdammt ernst. ~ Es dämmerte bereits, als das Telefon zum ersten Mal an diesem Tag klingelte. “Devil May Cry?” Nero, auf dem Sofa gesessen und gelesen hatte blickte auf. Dante hatte den Hörer abgenommen und seine Augen wanderten unruhig im Raum umher, während er zuhörte. “Nein, das fällt nicht in meinen Aufgabenbereich… tut mir leid.” Er ließ den Hörer neben dem Telefon liegen. “Was war er denn?”, fragte Nero und stand auf. “Nichts für mich.” Der Jüngere ging hinüber zum Schreibtisch und legte den Hörer richtig auf. “Aber vielleicht für mich.” “Für dich?” Dante blickte ihn von unten herauf an. “Ja, wieso nicht… und ein wenig Geld kann ja auch nicht schaden.” “Wenn du meinst Kid… das Telefon gehört dir.” Dante stand auf und griff nach seinem roten Mantel. “Wohin?” “Ich könnte mal wieder ein wenig Unterhaltung vertragen.” Nero wusste nur zu gut, was er meinte. “Schon wieder?” “Ach, sei nicht so… willst du mitkommen? Abstinenz muss doch nerven…” “Ich bin verlobt, Dante!” “Kid, du bist jung… gib dir ‘nen Ruck, musst ja nichts anfassen, nur gucken.” Nero überlegte kurz und nickte dann. Es interessierte ihn, zu wissen, wohin genau Dante des abends so häufig verschwand. Vielleicht war es ja doch nicht ganz das, was er sich vorstellte… und dann hätte er einen Grund weniger sich um ihn zu sorgen. “Gut, ich komme mit. So kann ich wenigstens ein bisschen auf dich aufpassen, alter Mann.” “Ha, aufpassen?”, Dante knuffte Nero gegen die Schulter, “Ich wette, ich muss heute Abend auf dich aufpassen. Würde mich wundern, wenn die Damen sich nicht um dich reißen würden…” Mit diesen Worten stieß er die Tür auf und verließ das DMC. Nero schnappte sich seinen Mantel und folgte ihm. Er hatte das ungute Gefühl, dass dies vielleicht doch keine allzu gute Idee war… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)