Yeh Zindagi Hai. von elfogadunk (Neue Chance, neues Leben?) ================================================================================ Kapitel 31: Verlorener Kontakt und ein Brief -------------------------------------------- In den nächsten Tagen und Wochen versuchte Shruti immer wieder, Atul zu erreichen, um ihm wenigstens noch einmal in Ruhe alles zu erklären, doch an sein Telefon ging er nicht und später änderte er sogar seine Nummer. Auch auf E-Mails reagierte er nicht. Obwohl sie wusste, dass sie sich eigentlich hätte glücklich fühlen müssen, da sie nun endlich offen zu Sudhir stehen konnte, fühlte sich Shruti wie eingeklemmt zwischen zwei Stühlen und schrecklich hilflos. Sie hatte nie gewollt, dass ihre Ehe auf diese Weise endete. Und nun wusste sie nicht, wie ihre Zukunft aussehen sollte. Zu ihrem Glück war ihre Stelle in der Grundschule im Dorf noch nicht nachbesetzt wurden und so konnte sie dort wieder als Lehrerin arbeiten, doch was sollte nun aus der Beziehung mit Sudhir werden? Dass er der Mann war, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte, wusste sie ganz genau, doch wie sollte das funktionieren? Sie war schließlich noch immer verheiratet und so lange Atul sich weigerte mit ihr zu reden, würde sich das auch nicht ändern. Ihre größte Angst war es, dass Sudhir irgendwann die Nase voll von dem ganzen Hin und Her und den Problemen haben und sie verlassen würde. Um dem vorzubeugen brauchte sie dringend eine Lösung, doch ihr wollte einfach nichts Gescheites einfallen. Am Ende entschied sie sich dafür, Atul einen letzten Brief zu schreiben, in dem sie ihm noch einmal alles erzählte, was ihr auf dem Herzen lag und von dem sie glaubte, dass er es wissen sollte. Dadurch hoffte sie, dass er sich doch noch einmal erweichen lassen und mit ihr reden würde. Ihre Hoffnung wurde allerdings enttäuscht. Aus Tagen wurden Wochen und es kam keinerlei Reaktion. Shruti war beinahe am Verzweifeln. „Hey, du solltest endlich mit dem Grübeln aufhören.“, meinte Sudhir eines Abends, als er und Shruti nach dem Essen noch im Garten hinter dem Gasthaus saßen und den Sonnenuntergang beobachteten. „Das steht dir einfach nicht. Und wenn du weiter so machst, bekommts du irgendwann hässliche Falten auf der Stirn.“, fügte er hinzu und tippte ihr grinsend auf die Stirn. Shruti zwang sich zu einem kurzen Lächeln, doch eigentlich war ihr nicht zum Scherzen zumute. Wenn Atul sich weiterhin nicht meldete, blieb ihr keine andere Wahl, als noch einmal zu ihm nach Dehli zu fahren. Doch allein wenn sie nur daran dachte, krampfte sich ihr Körper vor Unbehagen zusammen. „Chhoti Shruti...?“, unterbrach Sudhir ihre Gedanken und legte einen Arm um ihre Schultern. „Was hälst du davon, wenn wir zusammen ziehen? In dein Haus.“ Er ließ es klingen, als ob das nur eine beiläufige Erwähnung war, doch sein beinahe schon bohrender Blick zeigte, wie ernst es ihm war. Perplex schaute Shruti ihn an. „Meinst... Meinst du das ernst?!“, fragte sie nach, da sie nicht ganz glauben konnte, dass er diese Frage wirklich gestellt hatte. „Aber natürlich. Ich komme doch sowieso jeden Tag hierher. Das wäre das sinnvollste.“, antwortete er sachlich. Seine Worte enttäuschten sie etwas, da er anscheinend nur an die praktische Seite eines Zusammenzugs dachte. Als er ihren betrübten Blick sah, konnte er sich das Grinsen nicht verkneifen. Er beugte sich näher zu ihr und meinte: „... Außerdem will ich dich jeden Morgen aufwachen und jeden Abend einschlafen sehen. Mit dir Frühstücken, mit dir gemeinsam nach Hause gehen und mein gesamtes Leben mit dir teilen...“ Ihr Gesicht erhellte sich schlagartig und vor überbordender Freude fiel sie ihm um den Hals. „Ich würde wirklich nichts lieber tun!“, meinte sie lachend und küsste ihn voll inbrünstiger Liebe. Shrutis Freude hielt noch den gesamten nächsten Tag an. Sie und Sudhir hatten beschlossen, den Umzug am Wochenende zu machen und bis dahin waren es nur noch zwei Tage. Sie freute sich schon so sehr darauf, dass sie den ganzen Tag nichts anderes hatte machen können, als selig vor sich her zu grinsen. Als sie nach der Schule allerdings nach Hause kam und den Briefkasten leerte, verschwand ihre Freude auf der Stelle. Ein Brief von Atul. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)